Snape mal 2

 

 

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Kapitel 13: Der Morgen danach

Am nächsten Tag kamen Remus und Sirius zum Frühstück erst ziemlich spät. Beide wirkten recht erschöpft und bewegten sich, als hätten sie am ganzen Körper Muskelkater - und wahrscheinlich war es auch so.
Bitterböse Blicke in die Richtung der beiden grinsenden Snapes schießend wankten sie auf ihre Plätze zu und setzten sich stöhnend und ächzend.

"Na? Bist du nun zufrieden?", fragte Severin seinen Doppelgänger leise.
"Oh ja", grinste dieser.
"Rachegelüste befriedigt?"
"Mhm... ja... ich denke schon. Welch Ironie, dass Remus in beiden Fällen als unschuldiges Mit-Opfer herhalten musste."
"Na wenigstens siehst du ein, dass Remus damals nichts für Sirius' Blödheit konnte..."
"Ja, ja, schon gut. Ich hab's ja kapiert." Severus angelte mit säuerlicher Miene nach einem Brötchen.
"Wärst du denn jetzt bereit, mit Sirius Frieden zu schließen? Immerhin seid ihr jetzt quitt."
"Ich weiß nicht." Severus zögerte. "Es ist ein ungewohnter Gedanke... Frieden mit Sirius Black."
"Ihr sollt ja auch nicht gleich heiraten oder so was", provozierte Severin weiter.
"Na soweit käme es noch", empörte sich Severus, den es bei dieser Vorstellung schüttelte.
"Du weißt, wie ich es meine", ließ Severin nicht locker.
Aber Severus fiel eine neue Ausrede ein: "Selbst wenn ich dazu bereit wäre... Du glaubst doch nicht, dass Black nach der Nummer gestern seinerseits daran denken würde, das Kriegsbeil zu begraben."
Severin runzelte die Stirn. "Das ist in der Tat ein Problem, über das ich auch schon nachgegrübelt habe. Ich weiß nicht, wie Sirius jetzt reagieren wird - oder Remus - das muss ich noch herausfinden. Aber bevor ich das tue, möchte ich wissen, wie du dazu stehst."
Severus seufzte resigniert. Sein anderes Ich würde nie locker lassen, da war er sich sicher. "Na gut, in Merlins Namen. Wenn Black..."
"Sirius."
"Okay, wenn S-i-r-i-u-s zum Frieden bereit ist, soll es an mir nicht scheitern."
Severin atmete hörbar auf und lehnte sich zurück. "Das wollte ich hören und jetzt kann ich mich mit Sirius unterhalten."
"Der wird stinksauer sein", meinte Severus und verzog besorgt das Gesicht.
"Davon gehe ich aus", grinste Severin, "aber wenn ich ihn richtig einschätze, kann man mit ihm reden - sofern man es überhaupt versucht."
Severus war die Spitze in der letzten Bemerkung nicht entgangen und er verzog missmutig das Gesicht. "Viel Spaß, du wirst schon sehen, wie weit du bei ihm kommst. Er ist ein verdammter Dickschädel."
"Genau wie du", konterte Severin. "Und genau das ist - meiner Meinung nach - euer Problem: Ihr zwei seid euch einfach zu ähnlich."
"WAS?!" Severus schnappte empört nach Luft und lief knallrot an - eine Veränderung an ihm, die sofort in der ganzen Halle heftig diskutiert wurde, weil er laut genug gewesen war, um alle auf sich aufmerksam zu machen.
Severus räusperte sich und verschoss mit den Augen eine volle Breitseite tödlicher Blitze in die Halle, um den Schülern klar zu machen, dass sie sich nichts einbilden sollten. Dann, als alle wieder krampfhaft wegblickten, wandte er sich wieder an seinen Bruder. "Wie kannst du es wagen, mich ausgerechnet mit Black zu vergleichen?", zischte er Severin wütend und gekränkt an.
Severin lächelte jedoch nur still. "Denk mal drüber nach", war sein einziger Kommentar und er beobachtete Remus und Sirius, die aufgestanden waren und nun wie zwei alte Männer aus der Halle schlichen. "Viel Spaß beim Unterricht", sagte er dann zu Severus, nickte den anderen Lehrern grüßend zu, erhob sich und folgte den beiden muskelverkaterten Helden.
"Und schon wieder lässt er mich einfach sitzen", knurrte Severus...

***



Die beiden humpelnden Männer einzuholen, war für Severin nicht schwer - das hätte auch eine Schnecke problemlos geschafft.
"Hallo Jungs, wie geht's?", fragte der Muggelkundelehrer zur Begrüßung testweise, um erst mal zu prüfen, wie ‚dick' die Luft war.
Sirius fuhr herum, so schnell es ihm möglich war. "Du... du...", keuchte er. "Du wagst es noch, hier den Unschuldigen zu mimen?"
Remus dagegen warf Severin einen anklagenden Blick zu. "Warum hast du das getan? Ich dachte, wir wären Freunde..."
"Ach was, Freunde!", fauchte Black dazwischen. "Er ist ein Snape. Was erwartest du von so jemandem? Ich hab dich immer gewarnt. Aber hast du auf mich gehört? Nein! Und siehst du, ich hatte Recht!"
"Ja, verstehe", grinste Remus. "Deshalb hast du dich auch in letzter Zeit so gut mit Severin verstanden - weil du ihm nie getraut hast. Schon klar." Genervt winkte Black ab.
Severin hatte den Disput lächelnd verfolgt. "Darf ich jetzt bitte auch mal was sagen?" fragte er schnell, bevor Sirius, der schon tief Luft geholt hatte, zu einer längere Rede ausholte.
Remus nickte, während Sirius nur ein abfälliges "Phff!" von sich gab.
"Gut." Severin schaute sich um und zog dann die Beiden in den nächsten Raum - ein leeres Klassenzimmer. "Das müssen wir ja nicht auf dem Gang besprechen", sagte er und schloß die Tür. Dann schaute er die Beiden an. "Alles klar? Alles in Ordnung mit euch?"
"Mir tut alles weh", jammerte Remus und rieb sich das Kreuz.
"Ich meine, außer Muskelkater."
"Ja... sonst schon", nickte Lupin, während Black wieder rot anlief. "Aber nur, weil ich schneller war! Wer weiß, was passiert wäre, wenn die mich eingeholt hätten."
Remus grinste daraufhin anzüglich, während Severin den Kopf schüttelte. "Du warst nie wirklich in Gefahr. Ich habe die ganze Zeit aufgepasst und die Situation im Auge behalten. Wenn es kritisch geworden wäre, hätte ich eingegriffen."
Daraufhin nickte Remus, der keine Schwierigkeiten zu haben schien, Severin zu glauben, während Sirius nur abwinkte. "Mag ja sein. Aber wozu das Ganze? Was hast du damit bezweckt?"
"Nun", sagte Severin ernst, "ich habe dafür gesorgt, dass Severus endlich seine Revanche für deine Aktion von damals bekam. Ich war zu dem Schluss gekommen, dass anders nie ein Neuanfang zwischen euch möglich sein würde."
"Du meinst den Streich mit Remus und der Heulenden Hütte?", fragte Sirius grantig. "Was kann ich denn dafür, wenn Snape dauernd diese alte Sache rauskramt. Das ist doch nun schon wirklich lange genug her. Wieso kann er es nicht einfach auf sich beruhen lassen?"
Severin schüttelte den Kopf. "Du hast es offensichtlich noch immer nicht kapiert, was? Dann will ich es dir mal aus meiner Sicht schildern: Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hättest du damals mit 16 Jahren für einen dämlichen Streich beinahe einen Menschen in den Tod geschickt und einen deiner besten Freunde zum Mörder gemacht und somit ins Unglück gestürzt - und es war nicht dir zu verdanken, dass es nicht geklappt hat. Und bis heute kann ich bei dir nicht das geringste Unrechtsbewusstsein feststellen. Stattdessen pflegst du weiterhin deinen Hass auf Severus und scheinst nicht zu verstehen, dass er derjenige ist, der in der Tat allen Grund hat, dich zu hassen. Ich habe auch noch nichts davon gehört, dass du dich jemals dafür bei ihm entschuldigt hättest, was vielleicht auch ein Grund dafür ist, dass Severus der Sache noch immer unversöhnlich gegenübersteht."
"Remus hat mir das schließlich auch verziehen", knurrte Sirius
"Remus und du, ihr seid schließlich Freunde. Einem Freund verzeiht man so etwas leichter, als jemandem, mit dem man bis dahin eh schon nicht klar kam. Außerdem kann ich wohl davon ausgehen, dass du und Remus damals darüber gesprochen habt..."
Remus nickte bestätigend und Severin fuhr fort: "...Aber Severus war das eigentliche Opfer. Mit dem hast du nicht gesprochen. Was denkst du denn, geht in einem 16jährigen vor, der erkennen muss, dass er gerade so dem Tod entronnen ist und dem man dann auch noch das Gefühl vermittelt, selbst Schuld an allem zu sein?"
Während der Rede von Severin war Sirius immer ruhiger geworden und als der Muggelkundelehrer fertig war, schaute Black betreten zu Boden und fummelte verlegen an seinem Umhang herum, während Remus zwar die ganze Zeit schwieg, aber Severin mit einem bestätigenden Lächeln andeutete, dass er ganz seiner Meinung war.
"Ich habe da wohl damals ziemlichen Mist gebaut", durchbrach Sirius nach etlichen Minuten das Schweigen und die beiden anderen Männer atmeten erleichtert auf.
"Nun", sagte Severin lächelnd, "dann können wir vier uns ja heute Abend nach dem Essen auf ein Glas Wein bei mir treffen und Severus und du bekommt Gelegenheit, euch mal ausgiebig zu beschnuppern."
"Beschnuppern? Das mag ich nicht", platzte Sirius mit einem schrägen Blick auf Remus heraus.
Dieser fing schallend an zu lachen - und Severin und Sirius stimmten (letzterer nach einigem Zögern) mit ein.


Kapitel 12

Kapitel 14

 

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