Die Schwarze Rose

 

 

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Kapitel 4: Die Todesser

 


Erzählt von Severus Snape

Ich sass in einem Sessel vor dem Kamin in meinem Büro. Eine Hand legte ich in den Nacken und lehnte meinen Kopf nach hinten. "Ahh, das tut gut." murmelte ich vor mich hin und atmete tief durch. 
Es war ein langer, anstrengender Tag gewesen. An Tagen wie diesen schmerzte mir abends der ganze Rücken. Ich hatte alle Klassen einen Überraschungstest schreiben lassen, damit ich sehen konnte wie viel sie in den Ferien vergessen hatten. 
Heute morgen war ich schon früh in meinem Klassenzimmer gewesen und hatte auf die ersten Schüler gewartet. Die Erste der vier Doppelstunden in Zaubertränke hatte ich, wie konnte es auch anders sein, mit den Gryffindors und Slytherins im fünften Jahr. Ich seufzte bei dem Gedanken daran. 
Da war Harry Potter. Genau wie sein Vater war er ein kleiner Weltverbesserer. Er dachte immer, dass er die Macht hätte etwas zu verändern. Ha! Dann war Hermine Granger, die Alleswisserin. Jede Aufgabe die ich erteile, macht sie doppelt und dreifach. Ist die Aufgabe ein Aufsatz über vier Rollen Pergament, schreibt sie sicher acht oder mehr. In der selben Klasse befindet sich auch Neville Longbottom. Es wäre absolut nicht verwunderlich, wenn Neville einmal aus Versehen, die ganze Schule in die Luft jagen würde. Ah ja, fast hätte ich Draco Malfoy vergessen. Er ist so schleimig wie sein Vater Lucius. Wenn er in meiner Klasse ist, muss ich immer besonders acht geben. Ich habe immer das Gefühl, dass mich dieser Junge beobachtet und nur darauf brennt, seinem Vater alles zu berichten. 
Als Hausaufgabe habe ich ihnen einen Aufsatz über den Zaubertrank mit dem Namen "die Königin der Nacht" gegeben. Ich bin gespannt wie viele herauskriegen, wofür dieser verwendet wird oder wozu er verwendet werden kann. "Draco wird sich bestimmt für Letzteres interessieren. Lucius wird es auf jeden Fall" dachte ich mit einem bösen Grinsen. Daran würde ich erkennen können, ob Lucius Draco benutzte um mich zu bespitzeln. 
Ich erhob mich aus dem Sessel und streckte meinen Rücken. Nun wollte ich nur noch heiss duschen, gemütlich lesen und für einmal früh schlafen gehen, wenn möglich noch vor Mitternacht. 
Im Badezimmer stellte ich das Wasser an und zog mich aus. Ich liess es immer einige Minuten laufen, da ich kaltes Wasser hasste. 
Während ich die heisse Dusche genoss, wandten sich meine Gedanken automatisch Muriel zu. Ich war ihr heute so gut es ging aus dem Weg gegangen. Beim Essen erschien ich später und verliess die Grosse Halle so früh wie möglich wieder. Es war mir klar, dass das sicher keine Lösung war. Aber solange ich mit dieser Situation nicht umgehen konnte, war dies sicher das Beste. Somit schloss ich die Augen und liess das warme Wasser alle Gedanken fortwaschen. 
Später sass ich auf dem Teppich vor meinem Kamin, lehnte mich gegen einen Sessel und blätterte in dem alten Zaubertränkebuch, dass ich mir vor einigen Tagen in der Winkelgasse besorgt hatte. Es hatte nur schon lange Zeit gedauert, bis ich auf dieses Buch gestossen war. Voller Staub lag es in der hintersten Ecke, von Flourish & Blotts Bücherladen. 
Ich suchte etwas ganz bestimmtes. Früher oder später würde ich einen Trank oder ein Pulver benötigen, mit dessen Hilfe das Veritaserum und auch der Veritasfluch nicht seine volle Wirkung entfalten konnte. Es musste so stark konzentriert werden können, dass nur ganz wenig davon genügte und es innert Sekunden zuverlässig wirkte. Während dem das Ministerium auf das Veritaserum setzte, bediente sich Voldemort zunehmend des Veritasfluchs. Wer konnte wissen, wann ich auf der einen oder anderen Seite damit in Berührung kam. Ich musste jedenfalls vorbereitet sein. 
Also sass ich da, vor meinem Kamin, las in dem Buch und machte mir hier und da Notizen, als plötzlich ein stechender Schmerz meinen rechten Arm durchfuhr. Augenblicklich fühlte sich der ganze Arm eiskalt an. Die Hand verkrampfte sich und der Arm schien wie gelähmt zu sein. Die Kälte und der Schmerz breiteten sich blitzschnell in die ganze rechte Seite aus und mein Herz schien von einer kalten Klauenhand zerquetscht zu werden. Ich konnte kaum atmen.
"Nein, nicht jetzt." flüsterte ich gepresst, meinen Arm umklammernd. Langsam liess der Schmerz nach. Ich löste meinen Griff, schob den rechten Ärmel meiner Robe nach hinten und sah das dunkle Mal rot glühen.
Ich wusste, ich musste gehen.... 

Erzählt von Muriel Stern

Dank dem Schlafmittel, das mir Severus gegeben hatte, schlief ich endlich mal wieder eine Nacht durch. Ich fühlte mich danach viel frischer und entspannter. Es war wie ein Wunder. Ich musste zugeben, dass er sein Handwerk verstand.
Der erste Tag war super gelaufen. Den Unterricht hatte ich spielend gemeistert. Zugegeben, ich hatte heute auch nur vier Lektionen. Morgen würden es mehr werden, aber den Anfang hatte ich geschafft. 
Heute Abend hatte sich Professor Trewlaney an mich gehängt. Wie eine Klette klebte sie an mir und wollte immer, dass ich mir ihre Prophezeiungen anhöre. Da ich eher ein Mensch bin, der auf dem Boden der Tatsachen steht, glaube ich nicht gross an solche Vorhersagen. Ich muss aber noch hinzufügen, dass Professor McGonagall mich bereits vor ihr gewarnt hatte, scheinbar machte es ihr grossen Spass, jemandem den Tod zu prophezeien. 
Vor einer halben Stunde war ich sie dann endlich losgeworden und hatte mich anschliessend in meine Räume zurückgezogen. Nun sass ich auf der breiten Fensterbank und starrte in die Nacht. Es war Vollmond und der Himmel war ganz klar, die Sterne funkelten, als eine Bewegung meine Aufmerksamkeit auf sich zog... 
Da war es wieder. Ich blickte genauer hin und da sah ich eine Gestalt, die über den Schlosshof huschte. Sie trug einen langen dunklen Umhang. Langsam, ohne ruckartige Bewegungen, stand ich auf und stellte mich schräg hinter die dicken Vorhänge, so dass man mich vom Hof her nicht sehen konnte. Beim Tor, das zum verbotenen Wald hinaus führte, drehte sich die Gestalt nochmals um. Der Mond warf sein sanftes Licht auf ihr Gesicht. Es war..... 
"Severus?" flüsterte ich verwirrt. Was tat er um diese Zeit noch dort draussen? Warum sollte jemand freiwillig, nachts in den verbotenen Wald gehen? Was hatte er bloss vor? Fragen über Fragen. Er ging durch das Tor und verschwand. Er musste disappariert sein. Wohin? 
Jetzt wo ich über ihn nachdachte, fiel mir auf, dass er mir heute scheinbar aus dem Weg gegangen war. Oder bildete ich mir das etwa nur ein? 

Erzählt von Severus Snape

Als ich apparierte, war der grösste Teil der Todesser bereits anwesend. Wir trafen uns wie immer im grossen Empfangsraum von Lord Voldemorts Festung. Die Wände und der Boden waren aus rohem Stein. An den Wänden hingen Fahnen auf denen Voldemorts dunkles Mal prangte. Es war grün auf schwarzem Grund und ein rotes "V" zog sich mitten über das dunkle Mal. Der Raum wurde von unzähligen Fackeln erhellt und das unruhig flackernde Licht warf merkwürdige Schatten durch den Raum. Vorne in der Mitte stand ein grosser Altar. Auch über den, war ein Tuch mit Voldemorts Wappen gebreitet worden. 
Von dem Zeitpunkt an als ich Hogwarts verliess, bis ich appariert war, wiederholte ich in Gedanken immer wieder: "Keine Gefühle, lass Dich nicht von Gefühlen leiten!" Es war für mich bereits zu einem kleinen Ritual geworden. So bereitete ich mich immer auf meinen "Auftritt" als Todesser vor. 
Ich blickte mich um. Lucius Malfoy hatte meine Ankunft nicht bemerkt. Was ich nicht gerade bedauerte. Er sprach aufgeregt mit McNair. Als alle Todesser anwesend waren, nahm auch ich meinen Platz im Kreis ein. Die Gespräche verstummten und langsam überzog ein feiner weisser Nebel den ganzen Boden. Die Atmosphäre war gespenstisch. 
Ein leiser tiefer Gong ertönte und ein kalter Luftzug ging durch den Raum. Auf dem Altar erschienen wie von Geisterhand drei weisse brennende Kerzen, in der Mitte lag eine edle, schwarze Rose. 
"Die Todesbotin!" verkündete ich mit donnernder Stimme. Die restlichen Todesser antworteten: "Necâre! Necâre! Necâre!" 
Der knöcheltiefe Nebel wurde allmählich dichter und ein zweiter Gong ertönte. 
Jetzt setzte der Sprechgesang ein. Zuerst leise, fast flüsternd, dann immer lauter, intensiver werdend bis er beinahe zu einem Donner anschwoll: 
Reines Blut
ist die Bedingung 
erfüllst Du dies 
ist es Bestimmung. 
Lord Voldemort 
zu dienen 
und sich seinen Respekt 
zu verdienen. 
Schlammblüter 
müssen ausgerottet werden 
sie verdienen es 
zu sterben. 
Reines Blut 
ist unser Gut 
Reines Blut 
Reines Blut 
Reines Blut.. 
Plötzlich erklang ein dritter Gong und es wurde auf einen Schlag totenstill. Es schien augenblicklich um einiges kälter zu werden.
Lord Voldemort betrat den Raum. Er war hässlich wie eh und je. Seine roten Augen glitzerten gefährlich, als er hoch erhobenen Hauptes durch den Kreis schritt. Alle Anwesenden verbeugten sich vor ihm. Er trug einen silbernen Umhang. Diesen trug er immer, wenn ein neuer Todesser "geweiht" wurde. 
Voldemort trat hinter den Altar. "Seid willkommen Brüder!" sagte er mit seiner Reibeisenstimme. "Dies ist eine besondere Nacht! Ein neues Mitglied wird zu uns stossen. Er ist der Sohn eines treuen Todessers. Heissen wir also Sean Rossier in unseren Reihen willkommen!" 
"Toll, wirklich!" dachte ich bitter. Sean war einer meiner Schüler gewesen und hatte diesen Sommer seinen Abschluss gemacht. Er war als Bester aus dem Hause Slytherin ausgezeichnet worden. Ich hatte immer gehofft, dass Sean es schaffen könnte, dass er die Kraft finden würde sich gegen seinen Vater aufzulehnen. Schade um ihn. Heute Abend würde auch Sean den grössten Fehler seines Lebens begehen und in diesen Teufelskreis geraten. Einmal bei den Todessern, gab es kaum mehr eine Möglichkeit, von ihnen weg zu kommen. 
Auf Voldemorts Zeichen hin, öffnete sich der Kreis zur einen Seite. Eine grosse Flügeltüre ging auf und Finnigan und Blackwood, zwei grosse muskelbepackte Todesser brachten Sean Rossier herein. Hinter ihnen schloss sich der Kreis wieder. 
Sean sah sehr blass aus. Aber als er mich dann erblickte, weiteten sich seine Augen und wenn es möglich gewesen wäre, wäre er noch weisser geworden. Sean hatte offensichtlich nicht gewusst, dass ich wieder ein Todesser war. Diese Tatsache schien ihn zu schockieren. 
Lord Voldemort war Seans Reaktion nicht verborgen geblieben. Er trat langsam auf Sean zu. Dieser starrte ihn mit offenem Mund an. 
"Als Erstes musst Du lernen, dass man sich vor seinem Meister immer respektvoll verneigen sollte!" krächzte Voldemort 
Nach einem kurzen Nicken zu Blackwood, rammte dieser Sean die Faust in den Magen. Sean ging kurz in die Knie, richtete sich aber gleich wieder auf. 
"Ja, Sir!" keuchte er. 
"Severus Snape scheinst Du bereits zu kennen. Er ist unser Zaubertränke-Speziallist und Zweiter in meinem Kommando. Da ihr Euch kennt, wird er es sein, der Dich mit meinem dunklen Mal beschenkt." Voldemort sah sich zu mir um. 
"Danke, Meister! Es ist mir eine grosse Ehre!" sagte ich emotionslos. 
"Nun gut," fuhr Voldemort fort. "Mit dem dunklen Mal bist Du für immer mit uns Allen verbunden. Das solltest Du wissen." Er wandte sich nun an alle Anwesenden und schrie plötzlich: "Lasst uns mit der Zeremonie beginnen!" 
Wieder ertönte ein Gong und der Sprechgesang setzte ein: 
Reines Blut 
ist die Bedingung 
erfüllst Du dies 
ist es Bestimmung. 
Lord Voldemort 
zu dienen 
und sich seinen Respekt 
zu verdienen. 
Schlammblüter 
müssen ausgerottet werden 
sie verdienen es 
zu sterben. 
Reines Blut 
ist unser Gut 
Reines Blut 
Reines Blut 
Reines Blut.... 
Während dieses Gesangs reichte mir Voldemort einen Kelch mit einer dunkelgrünen, dampfenden Flüssigkeit darin. "Der grüne Nebel". 
Der grüne Nebel war ein Trank, der die Sinne benebelt. Er lässt diejenigen, die ihn trinken, die natürlichen Grenzen überschreiten, ohne darüber nachzudenken. Die grausamsten Taten waren unter dem Einfluss des grünen Nebels vollbracht worden. Der Trank entfaltet sehr schnell seine Wirkung. Der Körper fühlt sich plötzlich ganz leicht an. Ein Gefühl von Macht ergreift den Trinker und lässt ihn nicht an die Konsequenzen seiner Handlungen denken. Willenlose Marionetten in der Hand eines Irren. In der Hand von Voldemort.... 
Ich tat so, als nehme ich einen grossen Schluck daraus und gab ihn nach links weiter. In Wirklichkeit, trank ich nur sehr wenig. Genug, dass sich meine Pupillen weiteten, aber zu wenig, als dass er meine Sinne vollständig betäuben konnte. Da der grüne Nebel mein Werk war, konnte ich mir der Konzentration sicher sein. Lange genug hatte ich ihn getestet, bevor ich ihn Voldemort übergeben hatte. 
Der Gesang wurde immer lauter und lauter. Sean trank jetzt ebenfalls aus dem Kelch und ich konnte sehen, wie der Trank seine Wirkung tat. Seans Blick wurde ein wenig glasig und ich trat, nachdem mir Voldemort ein Zeichen gegeben hatte, auf ihn zu. Als ich ihm gegenüber stand und in seine Augen sah, war ich mir sicher, dass er mich zwar wahrnahm, aber nicht mehr klar denken konnte. 
Finnigan und Blackwood hielten Sean an beiden Armen fest, während ich den linken Ärmel seiner Robe hochkrempelte. Ich drehte mich um und ging zum Altar. Mit dem Rücken gegen die anderen Todesser stehend, senkte ich meinen Kopf und begann mich zu konzentrieren. Vor meinem geistigen Auge erschien der notwendige Text, der das dunkle Mal heraufbeschwor. Scharf ausatmend drehte ich mich um und ging in raschem Schritt auf Sean zu. Blickte ihm in die Augen, fühlte die Hitze des herauf zu beschwörenden dunklen Mals. Mit einer schnellen Bewegung umfasste ich mit meiner linken seinen Arm und presste die rechte Hand auf die Innenseite seines Unterarms. Ich spürte, wie sich das dunkle Mal in Rossiers Haut brannte. Er blickte mir in die Augen und presste die Lippen zusammen. Kurze darauf löste ich meine Hand von seinem Arm und dort wo sie gelegen hatte, war jetzt ein frisch eingebranntes dunkles Mal zu sehen. Es roch nach verbranntem Fleisch. Ich wandte mich zu Voldemort um und dieser nickte zufrieden. Ich neigte kurz meinen Kopf und ging zurück in den Kreis. 
Voldemort ging langsam auf Sean zu und umkreiste ihn, wie ein Raubtier seine Beute. 
"Nun bist Du einer von uns. Du bist ein Todesser! Ab sofort wird von Dir erwartet, dass Du Dich auch so verhältst!" flüsterte Voldemort. "Jetzt, wo Du einer von uns bist, ist es an der Zeit, dass Du uns Deine Loyalität beweist." 
Finnigan und Blackwood gingen davon und kurze Zeit später schleiften Sie einen grossen mittelschlanken Mann mit hellbraunen Haaren herein. 
"Oh mein Gott!" dachte ich. "Antonius Beckham, ein Bekannter von Dumbledore!" Ich hatte ihn letzten Frühling in Hogwarts kennen gelernt, als er drei Wochen Ferien bei Dumbledore gemacht hatte. Es war stets ein ehrlicher Kerl und guter Gesellschafter gewesen. An einigen Abenden hatten wir zusammen Zauberer-Schach gespielt. Antonius war einer der wenigen gewesen, die mich besiegen konnten. 
Jetzt stand er gefesselt mitten im Kreis der Todesser. Ein ausgesuchtes Opfer um unser neues Mitglied zu testen. "Keine Gefühle, keine Gefühle" wiederholte ich in Gedanken immer wieder. 
Voldemort führte Sean direkt vor Antonius und befahl ihm kalt: "Töte ihn. Die Art und Weise ist Dir überlassen. Also los." 
Sean wurde sichtlich nervös, nicht ganz sicher was er nun tun sollte. 
Antonius, der verstanden hatte, was nun mit ihm geschehen sollte, blickte sich wild um. Sein Blick blieb an mir hängen. Ungläubig starrte er mich an, unfähig etwas zu sagen. Zuerst sah ich noch die Hoffnung, dass ich ihn retten würde, in seinen Augen glimmen, doch als ich seinem Blick weiterhin kalt standhielt und mich zwang meinen Kopf noch ein bisschen zu heben, erstarb dieser Funke. Ich fühlte, wie sich meine Kehle zuschnürte. 
"Du dreckiger Verräter!" schrie Antonius und spuckte mir vor die Füsse. "Nie hätte ich so etwas von Dir erwartet, Severus...." fügte er bitter hinzu. 
Ich sah ihm kalt in die Augen und zwang mich zu einem grausamen Lächeln. 
"Avada Kedavra!" hörte ich die leise Stimme von Sean Rossier.
Mit geöffnetem Mund, als wenn er noch etwas hätte sagen wollen, erlosch das Licht seines Lebens und er sackte zu Boden. 
Voldemort klatschte in die Hände und die Todesser folgten seinem Beispiel. Ich musste meine ganze Kraft aufwenden um mitzumachen, mir nichts anmerken zu lassen.
"Bravo, gut gemacht!" bemerkte Voldemort, höhnisch grinsend. 
Eine Stunde später.... 
Ich ging auf das Eingangstor des Schlosses zu und trat ein. Anstelle mich in den Kerker zu begeben, stieg ich die Stufen zum Astronomieturm empor. Ich brauchte dringend frische Luft. Es war unmöglich im Moment auch nur an Schlaf zu denken, so müde ich auch war. Zuviel war in den letzten Stunden geschehen. Wieder einmal fragte ich mich, wie lange das ein Mensch aushalten konnte...
Die letzten Stufen rannte ich hoch und erreichte die Plattform. Vorne am Geländer blieb ich stehen, schloss die Augen und atmete tief durch. Die kühle Nachtluft half mir, die Nachwirkungen des "grünen Nebels" los zu werden und wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Ich wusste nicht, wie lange ich da so stand, als ich plötzlich hinter mir ein leises Geräusch vernahm....


 

Kapitel 3

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