Leid und Leidenschaft

 

 

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Kapitel 19



Severus schaffte es nicht wirklich, seinen Unterricht freundlicher zu gestalten, obwohl er sich zu bemühen schien...! Aber das hatte Jeniffer auch nicht erwartet. Wie sollte er sich auch innerhalb von 10 Minuten total verändern...

Nachdem die Stunde beendet war, floh auch diese Klasse so schnell wie möglich aus dem Kerker...!

Severus eilte kurz danach mit wehendem Umhang aus dem Raum. Zuvor hatte er Jeniffer allerdings noch ein Stück Pergament gegeben.

Auf dem Weg in ihr Zimmer las sie den kleinen Zettel:

Ich werde nachher kurz bei dir klopfen...!
Komm dann bitte ein paar Minuten später nach.

Ich freue mich auf dich!

Severus

Ein glückliches Lächeln trat sofort auf Jennys Gesicht. Sie las den Zettel immer wieder, bis sie bei ihrem Zimmer angekommen war. In Gedanken versunken kramte sie in ihrem Umhang nach dem Schlüssel und merkte gar nicht, dass jemand hinter ihr stand...

"Hallo Mäuschen...!", erklang plötzlich Remus Stimme.

Jeniffer wirbelte erschrocken herum und ließ die beiden Bücher, die sie unter dem Arm trug, zu Boden fallen. Den Zettel ließ sie schnell in ihrem Umhang verschwinden...

"Remus! Du hast mich vielleicht erschreckt...!", sagte sie und beide bückten sich, um die Bücher aufzuheben.

"Entschuldige, das wollte ich nicht!" Er lächelte sie freundlich an. "Hast du einen Moment Zeit?"

Jeniffer erblickte schon im Augenwinkel ihren Umhang, den Remus sich unter den Arm geklemmt hatte.

"Ja klar! Komm rein..." Sie öffnete die Tür.

"Setz dich doch...!", forderte Jenn ihn auf, nachdem sie beide eingetreten waren. "Möchtest du etwas trinken?"

"Nein danke, erst mal nicht! Ich habe dir deinen Umhang mitgebracht. Du hattest ihn gestern wohl bei Severus vergessen. Ich war noch kurz bei ihm, um mir meinen Trank zu besorgen..." Er legte den Umhang auf ihr Bett und ging rüber zu den Sesseln vor dem Kamin.

"Oh...danke! Ich hatte ihn schon...vermisst!", sagte sie kurze Zeit später und selbst ihr fiel auf, dass sie leicht verwirrt dabei klang. Sie setzte sich zu Remus und lächelte ihn nervös an.
"Eigentlich wollte ich ihn dir ja gestern schon vorbei bringen, aber du warst nicht da...."
Remus hatte den Kopf auf seine Hand gestützt und zog die Augenbrauen hoch.

Ein unangenehmes Gefühl breitete sich in Jeniffer aus.

"Ja, ich war noch am See! Ich wollte den Abend etwas entspannen und allein sein!" Ihre Stimme klang jetzt zum Glück etwas überzeugender.

"Ach so!" Er lächelte ihr zu. "Warst du wieder an deiner Lieblingsstelle, Mäuschen...?!"

"Ja, da fühl ich mich halt am wohlsten...", erwiderte sie beruhigt.

"Komisch, ich habe dich da gesucht, ich konnte dich nirgendwo finden..." Remus lächelte sie immer noch scheinheilig an und Jeniffer merkte, dass sie ihm genau in die Falle getappt war.
Die Farbe fing an, ihr aus dem Gesicht zu weichen... .

"Ich..." Sie überlegte krampfhaft. "Ich... war..." Doch überzeugende Ideen kamen ihn nicht.

"Warum lügst du mich eigentlich an, Mäuschen?" Remus Gesicht hatte jetzt einen sehr ersten Ausdruck angenommen.

"Remus...ich." Jenn stotterte, als wäre ihr der eigene Wortschatz um fünfzig Prozent abhanden gekommen. "Ich war.. .ich wollte..."

"Du warst bei Severus, nicht wahr?" Er blickte sie fragend, aber auch verständnisvoll an.

"Ich..." Doch sie entschied sich, jetzt nicht weiter zu lügen, denn langsam kam sie sich selbst sehr beschämend vor.

"Ja! Ich war bei Severus, Du hast Recht!" Mit einem tiefen Seufzer sackte sie in ihren Sessel.

Einige Sekunden herrschte Stille.

"Seid Ihr... zusammen?", fragte er plötzlich ganz direkt.

Jeniffer musste schlucken. War es denn so offensichtlich? Tränen traten ihr in die Augen.

"Ja, sind wir...", brachte sie stockend hervor und konnte es dabei nicht verhindern, dass ihr eine Träne über die Wange lief. Als Remus das bemerkte, stand er auf, nahm ihre Hand und zog sie in seine Arme.

"Mäuschen, es tut mir leid. Ich wollte dich nicht zum Weinen bringen...", sagte er sanft und drückte sie an sich. Jeniffer schluchzte leise. "Es ist doch alles in Ordnung..." Beruhigend strich er ihr über den Rücken.

"Woher..." Jenny schaffte es nur schwer zu sprechen. Zu viel war in den letzten Tagen passiert und sie fühlte, wie verwirrt und überfordert sie im Moment war.

"Woher ich es wusste?" Remus beendete den Satz für sie und lächelte. Sie nickte und wischte sich die Tränen von den Wangen.

"Setz dich erst mal..." Er führte Jeniffer zu ihrem Sessel und hockte sich neben sie auf den Boden. Ihre Hand hielt er beruhigend weiter.

"Ich habe mich schon etwas gewundert, dass dein Umhang in Severus' Büro war... aber da kam mir der Gedanke noch nicht. Als er dann allerdings sagte, du wärst schon vor ein paar Stunden gegangen, kam mir das ganze schon etwas komisch vor...! Der Duft deines Parfums schien mir noch viel zu präsent..." Ein Grinsen machte sich plötzlich auf seinem Gesicht breit. "Und als Sev mir dann das Fläschchen mit meinem Bann-Trank reichte, wurde mir klar, dass du bei ihm sein musstest...!"

Fragend blickte sie ihn an.

"Jenny, ich bin ein Wolf und mein Geruchsinn ist extrem gut. Als er mir das Fläschchen gab merkte ich, dass ER so stark nach dir roch...!"

Jetzt musste auch Jeniffer ein wenig grinsen. "Es ist nicht gut, mit einem Werwolf befreundet zu sein...", sagte sie schließlich und beide mussten herzhaft lachen.

"Ist es was Ernstes mit euch?" Remus warf ihr einen fragenden Blick zu.

Jenny nickte. "Ich hab mich in ihn verliebt, Moony! Und ich glaube, Sev geht es nicht anders..."

Es dauerte einen Moment, bis Remus etwas erwiderte. "Das freut mich dann sehr für euch..." Er lächelte sie warmherzig an und drückte dabei ihre Hand.

"Danke...!", sagte sie leise und gab ihm ein Küsschen auf die Wange. "Ich wollte dich vorhin nicht anlügen, Remus! Aber wir wollten nicht, dass jemand davon erfährt!" Ein spöttischer Ausdruck legte sich auf ihr Gesicht. "Naja, es hat keine 48 Stunden funktioniert...!"

"Von mir erfährt keiner was, das verspreche ich euch! Nur...," er zögerte, "irgendwie solltest du in den nächsten Tagen noch mal mit Sirius sprechen... Im Moment macht er sich sehr große Hoffnung, dass ihr wieder ein Paar werden könntet!"

Ungläubig sah Jeniffer ihn an. "Und was soll ich ihm sagen? Etwa: Sirius tut mir leid, ich bin jetzt mit Severus Snape glücklich...! Er würde ausrasten...!!"

"Nein! Du solltest ihm nur klar machen, dass du kein Interesse an ihm hast. Das wird ihn zwar treffen, aber besser so, als anders...", antwortete Remus.

Jeniffer dachte einen Augenblick nach. "Du hast ja Recht...! Ich muss wirklich mal mit ihm sprechen...", sagte sie schließlich.

"Triffst du Severus heute noch?" Sie nickte und Remus bemerkte, wie ein bezauberndes Lächeln auf ihr Gesicht trat.

"Wirst du ihm von unserem Gespräch erzählen?"

"Ja, das werde ich...." Sie wirkte sehr entschlossen und Remus lächelte sie an.

"Ich wünsch euch beiden einen schönen Abend, Mäuschen!"
"Vielen Dank, Moony! Für alles..." Jeniffer wusste, dass sie in Remus einen Freund gefunden hatte, dem sie blind vertrauen konnte. Er würde ihr Geheimnis nicht verraten.

"Ich werde jetzt gehen. Sirius und ich wollen nachher noch nach Hogsmeade, ein Honigbier trinken..." Langsam stand er auf und Jenny begleitete ihn zur Tür. Kurz bevor er ging, wandte er sich noch einmal Jeniffer zu und lächelte sie an. "Ich bin für dich da, wenn du mich brauchen solltest, Mäuschen." Liebevoll nahmen sie sich beide in die Arme.

"Ich bin auch immer für dich da, Moony!", antwortete Jenny....

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Kapitel 18

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