Kapitel 20
"Wie ist der erste Schultag gelaufen, Severus?" Albus Dumbledore blickte interessiert den jüngeren Zauberer an, der vor seinem Schreibtisch saß.
"Keine Heulanfälle, keine Selbstmordversuche und ich glaube, es verlangt auch noch kein Erstklässler nach seien Eltern...", antwortete Snape genervt, denn er empfand diese Besprechung als reine Schikane.
"Es wäre schön, wenn du ein bisschen ernsthafter sein könntest, mein Lieber!" Ein leicht säuerlicher Ton lag in Albus Stimme. "Vielleicht erinnerst du dich dran, dass wir uns auf Grund der Anzahl von Beschwerden über deinen Unterricht darauf geeinigt haben, regelmäßig miteinander zu sprechen..."
Severus blickte Albus mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Ich weiß...! Ich bin nur heute ... nicht in der Stimmung, Albus."
Natürlich war Severus nicht in der Stimmung. Schließlich konnte er sich im Moment besseres vorstellen, als seine Zeit mit Dumbledore zu verbringen...
Doch der alte Mann ignorierte seine Worte. "Also scheint es ja...verhältnismäßig...gut gelaufen zu sein!?", stellte Albus fest. "Wie ist es sonst mit Jeniffer? Kommt ihr jetzt langsam miteinander klar...?"
- Besser als du denkst, Albus! -, ging es Severus durch den Kopf und er musste ein kleines Grinsen unterdrücken. "Es geht!", knurrte er deshalb nur und versuchte möglichst gelangweilt aus dem Fenster zu blicken.
"Ich freue mich, dass du es wenigstens versuchst!" Stolz lächelte Dumbledore Snape an und rieb sich dabei die Hände. "Sie ist wirklich eine sehr reizende Person, Severus! Ich denke, wenn du dich ein bisschen bemühst und nicht immer so mürrisch bist, dann würdet ihr beruflich wunderbar harmonieren..."
"Sicher Albus..." Severus versuchte so genervt wie möglich zu klingen, damit er nicht laut lachen musste. Schließlich harmonierten er und Jeniffer wunderbar miteinander, nur das Wort "beruflich" passte irgendwie nicht ganz.... "Wenn sonst alles in Ordnung ist, dann würde ich jetzt gerne gehen...! Ich habe heute noch einige Sachen vorzubereiten..."
"Gut, meinetwegen...! Ich habe nichts mehr auf dem Zettel...", sagte der Schulleiter nach ein paar Sekunden. "Dann noch einen schönen Abend, Severus!" Er lächelte ihm freundlich zu.
"Ja, dir auch Albus! Danke für das...Gespräch...," antwortete Snape unverkennbar ironisch und verließ kurze Zeit später Dumbledores Büro.
Den ganzen Weg über konnte er das nie enden wollende Grinsen nicht unterdrücken. Immer wieder gingen ihm Albus Worte durch den Kopf, die für sie beide eine ganz andere Bedeutung zu haben schienen.
Severus freute sich, dass das Treffen mit dem Schulleiter nur von kurzer Dauer war, denn so hatte er den ganzen Abend für Jeniffer Zeit.
Kurz bevor er an ihrem Zimmer ankam, vernahm er Sirius Stimme. Er wurde langsamer und blieb stehen, so dass man ihn nicht sehen konnte... .
"Ich wollte dich vorhin eigentlich noch fragen, ob wir Morgen unseren schon lange fälligen Wein-Abend nachholen wollen, Jenny? Aber du warst so schnell weg...!", hörte er Sirius mit einem Unterton in seiner Stimme, der Severus schwer an einen stolzen Gockel auf Freiersfüßen erinnerte und ihm wurde augenblicklich schlecht... - Wenn dieser ... Black nicht bald aufhört sie anzugraben, dann... -, ging es Severus durch den Kopf und er ballte seine Hände zu Fäusten.
"Morgen nicht, Sirius! Ich... muss am Wochenende viel arbeiten...", vernahm er Jennys Stimme und freute sich, dass sie gerade dabei war, Sirius eine Abfuhr zu verpassen. Schließlich wusste er, dass sie nicht wirklich vorhatte, am Wochenende zu arbeiten...! Doch diese Freude war nur von kurzer Dauer...
"Vielleicht aber in der nächsten Woche, ja? Ich denke, dass ich so ab Mitte der Woche mal wieder Zeit habe, dann können wir ja spontan gucken, ob es passt... Ich müsste sowieso mal mit dir reden", ergänzte Jeniffer den vorhergegangenen Satz.
"Ich würde mich wirklich sehr freuen, Jenn! Weißt du eigentlich, wie schön es für mich ist, dich wieder in meiner Nähe zu haben...?"
"Sirius, wir sollten das nächste Woche mal besprechen...!"
- Das reicht !!! -, durchfuhr es Severus und wütend setzte er seinen Weg in die Richtung fort, aus der die Stimmen kamen. Ohne den beiden einen Blick zuzuwerfen stapfte er an ihnen vorbei und ging die Kerkerstufen runter... .
- Oh nein, Severus! Hat er etwa das Gespräch gehört...? - Es war der erste Gedanke, der Jeniffer in den Kopf kam, als sie Sev hinter Sirius entlanggehen sah.
Auch Black blickte Snape irritiert hinterher... .
"Sirius, wir sprechen dann in der nächsten Woche, okay? Ich habe jetzt wirklich keine Zeit mehr...", brachte sie leicht panisch hervor.
"Ja...gut!" Sirius schien über ihre direkten Worte recht überrascht zu sein. "Also bis dann..."
Ohne noch lange abzuwarten oder ihn zu verabschieden, winkte Jeniffer Sirius kurz zu und schloss sofort die Tür.
"So ein Mist, warum läuft er auch jetzt schon hier herum? Er hat doch gesagt, es würde länger dauern...!" Sie hatte sich gegen die Tür gelehnt, fing an zu fluchen und sich mit den Händen wütend auf ihre Oberschenkel zu schlagen. Dann drehte Jenn sich um und lauschte an der Tür.
Einen Augenblick später hörte sie, wie Sirius' Schritte sich entfernten und kurz darauf fiel seine Tür ins Schloss.
Eilig ergriff Jeniffer ihren Mantel und ihren Zauberstab, öffnete einen Spalt die Tür, um zu schauen, ob die Luft wirklich rein war und schlich sich dann in schnellen Schritten in den Kerker. Als sie die unterste Stufe erreichte hatte, fing sie an zu rennen. In nur wenigen Sekunden stand sie vor Severus Bürotür...
Sie klopfte. "Severus, mach bitte auf...!"
Sie bekam keine Antwort. Erneut klopfte Jeniffer, doch dieses Mal benutzte sie zusätzlich zu ihrer Hand den kompletten Unterarm.
"Bitte mach auf, ich MUSS mit dir reden...!!!"
Doch Severus ignorierte sie einfach... .
- Gut, du hast es nicht anders gewollt...! Noch mal lasse ich es nicht zu, dass ein Missverständnis einen Streit zwischen uns auslöst...! -, ging es ihr durch den Kopf, während sie ihren Zauberstab in die Hand nahm und auf das Türschloss richtete.
"Alohomora!", sagte sie und in wenigen Augenblicken sprang das Schloss auf und Jeniffer trat ohne zu zögern in den Raum.
Sie erblickte Severus an seinem Schreibtisch, der sie irritiert und wütend ansah.
"Ich habe dir nicht geöffnet! Das hatte dann wohl seinen Grund...!", brachte er ihr laut entgegen.
"Du hörst mir jetzt bitte erst mal zu, was ich dir zu sagen habe! Vorher werde ich nicht gehen...!!" Jeniffer versuchte ruhig und besonnen zu klingen, doch es gelang ihr kaum.
"Was du da eben gesehen hast, war nicht, wofür du es hältst! Ich habe mich mit Sirius nicht zu einem Date verabredet!" Sie atmete tief ein, denn ihre Stimme klang sehr unruhig.
"WAS WAR ES DANN!?", schrie Severus wütend, schlug mit der Hand auf den Tisch und erhob sich von seinem Stuhl.
"Ich möchte Sirius doch nur in Ruhe sagen, dass ich nicht die gleichen Gefühle für ihn habe, wie er scheinbar für mich...! Nur deswegen habe ich ein Treffen akzeptiert...!" Sie ging einen Schritt auf ihn zu. "Ich empfinde nichts für Sirius...!!" Sie stockte einen Moment. In wenigen Augenblicken hatte sich ihre Stimme in ein zitterndes Flüstern verwandelt. "Ich möchte mit DIR zusammen sein...!" Flehend blickte sie Sev an.
Ohne ein Wort zu sagen kam er auf sie zu, nahm er sie in seine Arme und drückte sie fest an sich. Zärtlich küsste er ihre Stirn, ihre Augen und ihre Wangen, bis er schließlich ihren Mund fand. "Es tut mir leid, dass ich dir nicht vertraut habe... Aber...ich war so wütend!", sagte er leise und blickte ihr tief in die Augen.
"Ich möchte wirklich nur mit DIR zusammen sein...!", sagte sie und gab ihm einen Kuss.
"Komm, wir gehen nach nebenan...", erwiderte Severus, lächelte beruhigend und führte sie in seine Privaträume. "Nimm schon mal Platz, ich hole inzwischen einen Wein und Gläser."
Jeniffer setzte sich in einen der beiden Sesseln vor dem Kamin. Die Anspannung schien langsam aus ihr zu weichen und sie lehnte sich seufzend gegen die Rückenlehne. Einen Moment später vernahm sie ein leises Klirren und kurz darauf kam Severus wieder in den Raum. In der einen Hand eine Flasche, in der anderen zwei wunderschöne Weinkelche.
Liebevoll lächelte er sie an, stellte die Kelche auf den Tisch und öffnete die Flasche mit seinem Zauberstab. Nachdem er ihnen eingeschenkt hatte, entzündete er mit einem weiteren Wink seines Zauberstabes ein Feuer im Kamin. Danach reichte er Jeniffer einen Weinkelch.
"Auf...," er zögerte und ohne sich diese Chance entgehen zu lassen, beendete Jenny den Satz für ihn: "...Darauf, dass künftig keine Missverständnisse mehr auftreten..." Sie zwinkerte ihm zu und sanft führten sie die Gläser zusammen.
"Ich muss dir aber noch etwas erzählen...", sagte Jeniffer, nachdem sie einen Schluck getrunken hatte. Severus hatte sich inzwischen hingesetzt und blickte sie nun aufmerksam an.
"Remus war vorhin bei mir...und... er weiß es! Er hat mich ganz direkt damit konfrontiert..." Gespannt wartete sie auf Severus' Reaktion. Zu ihrer Überraschung trat ein Grinsen auf sein Gesicht und er nahm einen großen Schluck Wein zu sich.
"Ich hab´s mir fast gedacht...! Woher wusste er es?", fragte er schließlich interessiert.
"Er hat mir erklärt, dass er meinen Parfumgeruch gestern noch sehr stark in deinem Büro wahrgenommen hat. Und dann fiel ihm auf, dass du es warst, der so stark nach mir roch..."
"Unglaublich, sein Geruchssinn...!" Immer noch lächelnd schüttelte er den Kopf. "Und er fragte mich noch, wie lange du schon gegangen warst... . Ganz schön raffiniert...!"
"Du...bist nicht sauer...?!", fragte Jenny irritiert.
"Ach, warum...?! Ich finde es zwar auch nicht toll, dass er es nun weiß, aber machen können wir nichts!" Er lächelte sie an. "Ich hoffe nur, er behält es für sich?!"
"Ja, er hat mir sein Wort gegeben...!", versicherte sie ihm sofort. "Und ich vertraue ihm...!"
Nachdenklich nickte Severus ihr zu.
Sie verbrachten noch einige Stunden vor dem Kaminfeuer und redeten. Es war eine vertraute Atmosphäre und gleichzeitig auch für beide neu. Seit langer Zeit hatten weder Severus noch Jeniffer einfach so über Gott und die Welt geredet. Sie fühlten sich beide absolut wohl...
"Darf ich dich etwas fragen...?" Zögernd guckte Jenny ihn an.
"Frag einfach...", antwortete Severus und lächelte dabei ein wenig.
"Wie kommst du damit klar, in Hogwarts Lehrer zu sein und auf der anderen Seite..." Jeniffer stockte.
"...ein Todesser zu sein und für Voldemort zu arbeiten?", beendete Severus ihren Satz.
Sie nickte.
Einen Augenblick lang schwieg Sev, goss sich noch etwas Wein nach und fuhr sich dann seufzend durch die Haare.
"Ich...hasse es, für ihn zu arbeiten!" Sein Blick war auf das Feuer gerichtet und seine Stimme klang bitter. "Als ich noch jung war, habe ich einen großen Fehler gemacht und bin freiwillig Todesser geworden. Ich wusste nichts vom Leben und was es bedeutet, sein ‚Sklave' zu sein." Er atmete tief ein, nahm einen Schluck aus seinem Glas und stellte es wieder auf den Tisch.
"Aber man lernt sehr viel über das Leben, wenn man IHM dient...oder besser gesagt: Man lernt sehr viel über den... Tod! Und ich habe das Gefühl, irgendwann werde ich für meinen Fehler von damals bezahlen müssen..."
Jeniffer sah sofort die Traurigkeit in seinen Augen, obwohl er sie nicht direkt ansah. Sie stand auf, nahm seine Hand und zog ihn an sich. Sie merkte, wie nahe ihm seine Erzählung gegangen war und drückte Severus so fest, wie sie nur konnte.
Langsam fing er an ihren Mund zu küssen und Jeniffer fuhr mit ihren Händen durch seine schwarzen Haare. Sie merkte, wie seine Küsse immer fordernder wurden und zog ihn sanft in Richtung Bett. Auch sie fühlte, wie ihr Verlangen nach ihm immer größer wurde. In wenigen Momenten hatten sie sich gegenseitig ihre Kleider vom Leib gestreift und ließen sich auf die weichen Kissen fallen.
Zärtlich gab sie Severus zu verstehen, dass er sich entspannt auf den Rücken legen solle.
Lächeln und ohne jede Widerrede lehnte er sich zurück. Dann begann Jeniffer seinen Mund zu küssen und fing an, mit seiner Zunge zu spielen. Ihre Hände massierten sanft seine Schultern und seinen Nacken. Langsam liebkoste sie seine Wangen, glitt allmählich an seinem Hals entlang und verwöhnte seine Brust. Er musste leise aufstöhnen, als Jeniffer anfing, ihre Zunge um seine Brustwarzen kreisen zu lassen. Sie spürte, wie intensiv Severus auf jede ihrer Berührungen reagierte und es freute sie. Ihre Hände streichelten sanft seinen Oberkörper. Nach einer Weile fing sie an, seinen Bauch zu küssen und wanderte nach und nach tiefer...
Nicht aufhören wollende Schauer liefen Severus über den Rücken und er konnte es nicht unterdrücken laut aufzustöhnen, während Jeniffer ihn verwöhnte.
Nach einer Weile zog er sie zu sich hoch. "Ich möchte dich ganz...", hauchte er atemlos in ihr Ohr und sie merkte, wie erregt er bereits war.
Wenige Sekunden später drang er zärtlich in sie ein und fing an sich leidenschaftlich zu bewegen.
.
Auch Jeniffer bemerkte, dass ihr Verlangen nach ihm riesig war und drückte sich eng an ihn...
***
Erschöpft legte sich Severus später neben Jeniffer und küsste sanft ihren Mund. Sie lächelt ihn glücklich an und strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
Arm in Arm schliefen sie nach wenigen Augenblicken ein...
***
Als Severus am nächsten Morgen aufwachte, war er allein. Irritiert blickte er sich um und entdeckte einen kleinen Zettel neben sich auf dem Kopfkissen. Aufmerksam las er die Zeilen:
Mein lieber Schatz,
ich wollte dich nicht wecken, deshalb bin ich leise raus geschlichen.
Wir sehen uns nachher im Unterricht!
Jeniffer
P.S.: Ich habe jede Minute des letzten Abends mit dir genossen...!
Danke!
Ein Lächeln huschte über Severus' Gesicht, denn er freute sich darüber, dass sie ihn "Schatz" nannte. Für einen Moment ließ er sich zurück in sein Kissen sinken und dachte über Jeniffer nach. Sie machte ihn glücklich! Immer mehr hatte er das Gefühl, in ihr einen Menschen gefunden zu haben, dem er vertraute. Und da war sogar mehr. Seit langem hatte er wieder das Gefühl, jemanden zu lieben...!
***
Am heutigen Tag betrat Jeniffer den Klassenraum vor Severus, denn sie wollte pünktlich sein.
Ebenso waren bereits einige Schüler da, nämlich die Gryffindors. Auf den ersten Blick erkannte sie Ron, Harry und Hermine. In der ersten Reihe direkt vor ihnen saß ein pummliger Junge ihren Alters.
"Hallo ihr drei... Schön euch mal wieder zu sehen...!", sagte sie, als Hermine sie erblickte. Ron und Harry drehten automatisch die Köpfe in ihre Richtung.
"Hallo Professor Moore!", erwiderte Hermine und winkte Jeniffer fröhlich zu. Auch die beiden Jungs begrüßten sie freundlich.
"Ihr seid schon hier? Die Stunde fängt doch erst in fünfzehn Minuten an?", bemerkte Jeniffer überrascht und blickte auf die große Standuhr, die neben Snapes Schreibtisch stand.
"Wir vermeiden es lieber, zu spät zu kommen...! Professor Snape zieht für so was gerne Punkte ab...", antworteten Ron und Harry fast wie aus einem Mund.
"Ja, davon hab ich schon gehört...!" Sie beugte sich zu ihnen runter und flüsterte. "Dafür scheint er hier berühmt und berüchtigt zu sein...!"
Alle lachten und Jenny zwinkerte ihnen zu.
Jetzt wandte sie sich dem kleinen Jungen in der ersten Reihe zu und lächelte ihn an. "Hallo! Wer bist du, wenn ich fragen darf?"
"Neville Longbottem, Mrs. ...", sagte er schüchtern und blickte auf seine Beine.
"Hallo Neville! du sitzt ganz vorn in der ersten Reihe... . Ist ‚Zaubertränke' dein Lieblingsfach...?!", frage Jeniffer interessiert und versuchte, seinen Blick dabei einzufangen.
"Nein, eher nicht... . Professor Snape hat mich angewiesen, hier zu sitzen! Er sagt, so hätte er meinen Kessel besser unter Kontrolle..." Neville klang sehr eingeschüchtert.
"Oh!", erwiderte Jeniffer und musste zwangsläufig an die Geschichte vom explodierenden Schülerkessel aus seinem Unterricht denken, die ihr Severus damals am See erzählt hatte.
"Naja, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, Neville! Ich war auch mal eine Zeit lang nicht sehr gut in diesem Fach und habe am Ende meiner Schulzeit als Beste abgeschlossen...!"
"Ehrlich...?!" Etwas Optimismus war in Nevilles Augen zu erkennen.
"Ja, ehrlich..." Beruhigend zwinkerte sie ihm zu.
Plötzlich betrat Severus den Kerker, im Schlepp hatte er die Slytherins. Die Schüler begaben sich schnell zu ihren Plätzen und Jeniffer bemerkte, dass sich auch Draco Malfoy zusammen mit Crabbe und Goyle in die erste Reihe setzte. Der blondhaarige Junge warf ihr einen hasserfüllten Blick zu, dem sie ohne weiteres Stand hielt.
Nun stand Severus neben ihr und bedachte sie mit einem herablassenden Blick.
"Es ist schön, dass Sie heute pünktlich sind!", sagte er mit einer für ihre Ohren ungewohnt öligen Stimme.
Gespannt blickten Ron, Harry, Neville und Hermine auf das, was sich gerade vor ihren Augen abspielte. Ron warf Snape einen hasserfüllten Blick zu und bedauerte innerlich die "arme" Mrs. Moore.
"Diesen kleinen Fauxpas wollte ich mir schließlich nicht noch ein zweites Mal erlauben, Professor Snape!" Jeniffer versuchte ebenso leicht arrogant zu klingen und es gelang ihr auch prächtig.
"Schön! Ich würde vorschlagen, Sie setzen sich am Besten gleich hier neben unseren Freund, Mr. Longbottem." Severus deutete auf den freien Platz neben Neville. "Er hat nämlich für das heutige Experiment noch keinen Partner..." Der eklige Unterton war immer noch in seiner Stimme doch in Severus' Augen erkannte sie ein Lächeln, das ihr mitteilen sollte, dass er wieder mal nur eine Show zur Tarnung inszenierte. Neville merkte davon leider nichts... .
"Sehr gerne! Ich denke, Mr. Longbottem und ich werden gut zusammenarbeiten...", erwiderte sie und ließ sich neben Neville nieder, der sie schüchtern aus den Augenwinkeln ansah.
Direkt daneben saßen Draco, Crabbe und Goyle.
Draco beäugte sie abschätzend, beugte sich zu Goyle rüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr: "Heute scheint mein Glückstag zu sein...! Die perfekte Konstellation für einen Racheakt! Sie wird sich in Zukunft zwei Mal überlegen, ob sie sich mit Draco Malfoy anlegt..."
Goyle warf ihm ein hinterhältiges Grinsen zu, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, was Draco eigentlich genau vor hatte...
Severus war inzwischen vor die Klasse getreten und fing an, die Inhalte der heutigen Stunde zu erklären.
"Ihr werdet heute einen Trank brauen, der als Insomnia-Trank bekannt ist..." Wie ein Schatten begann er durch die Reihen der Klasse zu schleichen und warf hie und da einem Schüler einen Unheil verkündenden Blick zu. "Die Aufgabe des Tranks besteht darin, einen sehr großen Zeitraum ohne Schlaf zu überstehen. Die Zutaten findet ihr auf Seite 52 eures Lehrbuchs. Also los, worauf wartet ihr noch, macht euch an die Arbeit..."
Sofort nachdem er seinen Satz beendet hatte, fingen die Schüler an, ihre Kessel zu heizen, die Bücher aufzuschlagen und ihre Zutatenfläschchen auf den Tisch zu stellen. Jeniffer war überrascht, wie stark die Klasse auf Severus reagierte, der sich vorne an seinen Schreibtisch gesetzt hatte. Leicht irritiert und etwas nervös wandte sie sich Neville zu.
"Gut, dann wollen wir mal...Hast du dein Buch bereit?" Sie lächelte ihm zu und Neville suchte hastig nach der richtigen Seite.
"Hier....wir brauchen Mäuseblut, Einhornhaar, rote Seealgen, 1 Froschauge und... Drachenschuppen...! Hmmm..." Langsam und immer mit dem Finger auf der Buchzeile las Neville die Zutaten vor.
"Okay, die Zutaten haben wir! Und der Kessel wird auch langsam heiß..."
Die Zusammenarbeit mit Neville überraschte Jeniffer! Der etwas unbeholfen wirkende Junge stellte sich in ihren Augen sehr geschickt an und arbeitete konzentriert. Nur als Professor Snape in Reichweite war, veränderte sich Neville zu einem stümperhaften winselnden Etwas!
Um ein Haar hätte er es geschafft, den gesamten Trank in die Luft zu jagen, denn seine Hände zitterten in Severus Gegenwart so sehr, dass es fast den kompletten Glasinhalt an Drachenschuppen in den Trank warf. Gerade noch rechtzeitig hielt Jeniffer das Fläschchen fest...!
"Ganz ruhig...! Warum bist du plötzlich so nervös, Neville? Du hast es bis eben so toll gemacht...!", sagte sie beruhigend und nur so laut, dass Neville es hören konnte.
"Ich weiß auch nicht, Mrs. ...! Es ist Professor Snape... er macht mir ... Angst...", flüsterte Neville zurück.
"Lass dich von IHM nicht aus deinem Konzept bringen. Ich habe dich die ganze Zeit beobachtet und du machst deine Sache wirklich sehr gut. Du kannst das, Neville!"
Ein Lächeln war auf dem Gesicht des Jungen zu erkennen und Jeniffer erwiderte es augenblicklich.
Und dann passierte es...!
Während Jeniffer Neville ansah, erhaschte sie im Augenwinken Draco Malfoy, der seinen Zauberstab heimlich auf Nevilles Kessel gerichtet hatte und irgend etwas zu flüstern schien. Plötzlich kippelte das Gestell auf dem der Kessel stand leicht und noch bevor sie reagieren konnte, sah Jeniffer schon die kochend heiße Flüssigkeit auf Neville zuschießen. Ohne zu zögern stieß sie ihn beiseite.
Ein unsagbarer Schmerz durchfuhr sie, als der brodelnde Zaubertrank sich über ihren Körper ergoss. Sie schrie und im nächsten Moment wurde ihr schwarz vor Augen... .
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