Kleine Wunder

 

 

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Kapitel 2: London




Es schneite und die dicken Flocken ließen sich zögernd auf den Straßen nieder. London war zu dieser Zeit eine laute und hektische Stadt. Muggel liefen die reich geschmückten Straßen auf und ab, auf der Suche nach letzten Geschenken. Wie jedes Jahr war die Zeit einfach zu schnell vergangen und irgendwie reichte die Zeit nie um alle Geschenke einzukaufen.
Zwischen den lachenden und leicht fluchenden Muggeln ging eine etwas schmächtige und krank wirkende Gestalt einher. Sie trug einen weiten schwarzen Mantel, mit schwarzen Schuhen, Hosen und einem dunkelgrauen Rollkragen-Pullover. Im Großen und Ganzen unterschied sich Severus Snape kaum von den Muggeln um ihn herum. Etwas leicht ängstlich sah er sich um. Für die Muggel war es ein lautes Treiben, für ihn war es erschreckend still trotz der Menschenmengen um ihn herum. So stellte er sich auch noch stumm und jedes Mal wenn ihn einer der Muggel ansprach, die für irgendwelche Einrichtungen Spenden sammelten, gab er mit Händen und Füßen zu verstehen, dass er nichts hörte und nicht sprechen konnte. Mit diesem Trick kam er überraschend weit. Teilweise hatte er wirkliche Angst zwischen all den Muggeln, auf der anderen Seite gab ihre schiere Masse ihm eine Art von Schutz. Keiner kannte ihn hier und keiner kannte seine Vergangenheit, seine innere Einstellung zum Leben und zu seinem Herrn. Hier war er nur einer unter Tausenden.

Ab und an blieb er stehen und sah in die hell erleuchteten Schaufenster. Er sah vieles: Uhren, Schmuck, Kleidung, kleine Geschenke, die wohl kaum das nächste Jahr erleben würden und einige Dinge, die er absolut nicht einordnen konnte. Fasziniert sah er einem Rührgerät zu, das, so wußte er, mit Ekelziträt lief. Die Kälte nahm zu und langsam spürte sie auch Snape. Er war schon einige Stunden durch die Straßen geirrt hatte sogar eins-zweimal den Bus genommen um schneller voran zu kommen. Auf keinen Fall wollte er auffallen und die Ausnahme durch unbedachtes Aparrieren gefährden. Sein Herr hatte so viel riskiert um ihm diesen Ausflug zu ermöglichen, er wollte sich des Vertrauens würdig erweisen. Jetzt stand er zitternd vor einem Café. Sein Herr hatte Recht: er brauchte Nahrung und etwas Heißes zu trinken, denn krank nützte er niemandem. Zögernd betrat er das Café, es war ein kleines Café und schon fast voll Muggel. Die Gäste saßen auf gemütlichen Ledersesseln und tratschten munter miteinander. Oft stapelten sich neben den Gästen mehrere Einkaufstüten und sehr oft zeigten sich die Muggel gegenseitig ihre Einkäufe. Severus beobachtete eine Weile das muntere Treiben und staunte wieder einmal über die Welt der Muggel. Er war so in seine Beobachtung vertieft, dass er nicht bemerkte, dass eine Kellnerin neben ihm stand und ihn ansprach.

Kelly hatte den Mann in Schwarz schon eine Weile beobachtet. Stumm und etwas verloren stand er da am Eingang und sah sich um. Seine schwarzen Augen tasteten nervös, ja fast ängstlich den Raum ab, blieb an Gästen kurz hängen, nur um schnell weiter zu wandern. Kelly sah auch, wie er leicht zitterte und überhaupt sah er ganz furchtbar aus. Blass, mit hagerem Gesicht und auch irgendwie krank. Sie faste sich ein Herz und ging seitlich auf ihn zu.
"Mister?" fragte sie.
Doch er starrte immer noch auf einen nahen Tisch, wo ein Mann so etwas wie eine Minieisenbahn hervorzog. Fasziniert beobachtete er dieses Spielzeug, reagierte aber in keinster Weise auf sie.
"Mister?" fragte die Muggel noch mal.
Immer noch keine Reaktion.
Schließlich tippte die Kellnerin ihn vorsichtig an. Die Reaktion folgte unmittelbar und für Kelly erschreckend. Der Mann zuckte zusammen, duckte sich fast so als hätte sie ihn geschlagen und sah sie mit schreckensweiten Augen an.
"Ruhig Sir", sagte sie entschuldigend und sah, dass er nur noch mehr zitterte.
"Sir wollen Sie etwas trinken?" fragte sie.
Der Mann in Schwarz starrte sie immer noch voll Angst an, faste sich dann vorsichtig und tippte gegen sein Ohr und zuckte bedauernd mit den Schultern.
Taub, schloss die Kellnerin und verstand nun, warum er sie nicht gehört hatte. Fix zog sie ihren Bestellzettel und schrieb darauf: Sir, wollen Sie etwas trinken?
In Gedanken fügte sie ein ‚Sie haben es wirklich nötig' hinzu.
Sie hielt den Zettel dem Mann hin, dieser nickte und sah sich kurz darauf wieder suchend im Raum um. Es war tatsächlich voll und wenn man von den ganzen Taschen absah waren nur noch wenige Plätze frei. Kelly entschied schnell, einen tauben Mann konnte man schwer einfach so an einen Tisch dazu setzten. Schließlich erspähte sie einen kleinen Tisch nahe dem Fenster, mit einem strahlenden Lächeln zeigte sie darauf und führte den immer noch leicht verschreckten Mann darauf zu. Dieser wirkte dankbar und ließ sich mit einem tiefen Seufzen auf den freien Stuhl nieder und sah kurz aus dem Fenster. Kelly reichte ihm die Karte und wartete geduldig auf seine Bestellung. Er tippte auf einen Milchkaffee und auf einen Apfelkuchen. Mit einem Nicken nahm sie die Bestellung entgegen und schrieb: Dauert einige Minuten. Geduld bitte!
Der Mann nickte und wandte wieder den Blick aus dem Fenster. Seine Hände zitterten immer noch und krampften sich unbewußt um eine Serviette.
Sie nahm sich vor, ihm so schnell es ging die Bestellung zu bringen. Selten hatte sie jemanden so Durchgefrorenen gesehen.

***



Snape war zu Tode erschrocken gewesen als die Frau ihn angetippt hatte. Überraschenderweise hatte sie ihn jedoch schnell verstanden und war ihm entgegen gekommen. In der magischen Welt ging man Personen mit bestimmten Fehlern selten so weit entgegen, man erwartete, dass sie ihre Probleme mit Magie lösten. Da waren Muggel doch anders.
Nach einer Weile zog er seinen schwarzen Mantel aus und gestattete sich kurz die Augen zu schließen. Er hatte ganz vergessen wie anstrengend es in der Stadt war. Zwar hatte er einige Zeit in London gelebt, jedoch hatte er damals sein Gehör gehabt. Nachdenklich warf er einen Blick auf seine Uhr. Er hatte noch Zeit, aber alles, was er bis jetzt gesehen hatte, war irgendwie nichts für den Wildhüter gewesen. Die Kellnerin kam wieder und stellte eine große Tasse mit dem Milchkaffee ab und einen Teller mit einem großen Stück Apfelkuchen. Snape hatte Apfelkuchen bestellt, weil es irgendwie das einzige gewesen war, was er halbwegs auf der Karte kannte. Die Frau lächelte ihn an und hielt ihm einen dritten Zettel unter die Nase.
Sollten Sie noch etwas benötigen, heben Sie einfach kurz die Hand. Ich komme dann.
Snape nahm ihren Stift und schrieb darunter:
Danke!

Die Frau nickte und verschwand wieder in der Menschenmenge. Nachdenklich aß er seinen Kuchen und trank den heißen Kaffee. Er spürte, wie die Wärme in seine Glieder zurück kehrte und wie langsam das Zittern verschwand. Sein Herr hatte Recht gehabt, er brauchte Nahrung und etwas Heißes zu trinken. Mit beiden Händen umschloß er die noch heiße Tasse und schloss die Augen. Wo konnte er noch nach etwas für Hagrid suchen? Müde schweiften seine Gedanken ab und er spürte wie er einnickte. Erschrocken sah er auf, er durfte jetzt nicht einschlafen! Er hatte doch eine Aufgabe zu erfüllen. Sein Blick fiel auf eine Zeitung, die achtlos auf einem Stuhl liegen gelassen worden war. Mit immer noch leicht klammen Fingern nahm er die Zeitung und blätterte darin herum. Es war die Dezemberausgabe irgendeiner Muggelzeitung für Eltern. Mit leichter Faszination las er etwas über irgendeine Stiftung, die irgendwelche Waren testete und dass diese oder jene Puppe hochgiftige Substanzen enthielt. Severus runzelte die Stirn, vergifteten Muggel ihre Kinder wirklich? Er blätterte weiter, übersprang geschickt den neuesten Windeltest und stoppte. Ein Bild stach ihm ins Auge, es war ein Hund hinter Gitterstäben und dahinter war mit irgendwelcher Magie ein Weihnachtsbaum abgebildet. Mit großen Lettern stand da:

KEINE TIERE ZU WEIHNACHTEN!
Überlegen Sie es sich gut wenn Sie Ihren lieben Kleinen ein Haustier schenken wollen.

Doch bis zum eigentlichen Artikel kam er gar nicht. Dieser Hund hatte irgendetwas in ihm geweckt. Sollte er es wirklich wagen? Konnte er es wagen? Vorsichtig hob er den Kopf und sah sich nach der Kellnerin um. Wie aus dem Nichts tauchte sie auf und wieder dieses strahlende Lächeln auf den Lippen.
Besser? Sie wies auf seine Hände.
Snape gestattete sich ein dünnes Lächeln und legte sachte die Zeitung ab. Mit einer Hand griff er nach seinem Geldbeutel, in dem er sein Notfallmuggelgeld aufbewahrte, mit der anderen tippte er etwas leicht nervös auf die Zeitung. Die Kellnerin verfolgte seine Hand und sah auf die Zeitung und erst jetzt sah er richtig ihren Titel.

Die Besten Weihnachtsgeschenke für Ihre Lieben!
Tips und Tricks für das perfekte Fest mit ihren Kindern!

Sind Sie auch auf Geschenksuche?
Er antwortete mit einem Nicken. Da kam ihm eine Idee und er sah die Frau eine Weile abschätzend an. Mit einem Wink bedeutete er sie solle sich setzen und forderte ihren Stift.
Ich suche einen Ort wo ich Tiere kaufen kann.
Die Frau las den Zettel mit ernstem Gesicht
Sind Sie sicher, dass Ihre Kinder dafür groß genug sind?
Fast hätte Severus gelacht, groß genug war Hagrid wirklich, sogar übergroß. Stattdessen nickte er schwergewichtig.
Ich weiß, er würde sich sehr gut darum kümmern.
Nun war es an der Kellnerin ihn abschätzend anzusehen. Sie spielte mit dem Stift in ihren Fingern und Snape konnte sie förmlich denken hören. Schließlich schrieb sie sehr gut leserlich:
Am Besten versuchen Sie es in einem Tierheim. Da landen die meisten, die keiner mehr haben will.
Snape zuckte zusammen, die keiner mehr haben will. Er wußte wie man sich fühlte wenn keiner mehr einen haben wollte. Die Frau achtete nicht auf ihn und schrieb eine Adresse und eine Wegbeschreibung auf.
Hier die Adresse. Viel Glück und was ist, wenn ihr Freund das Tier nicht haben will?
Snape antwortete: Dann kommt das Tier zu mir.
Das zauberte ein Lächeln auf das Gesicht der Frau und sie nickte. Severus zahlte und zog den schwarzen weiten Mantel an. Mit einem letzten Nicken für die freundliche Kellnerin verließ er das Café und machte sich auf den Weg ins Tierheim. Langsam dämmerte es und das Schneetreiben wurde mehr, was die Muggel nicht davon abhielt weiterhin die Straßen zu bevölkern und hektisch nach Geschenken zu suchen.

***



Kelly sah ihm nach und seufzte. Sie hoffte, er tat das Richtige. In Gedanken wünschte sie ihm Glück und drehte sich zu dem nächsten Besucher um. Dieser saß strahlend mit einem Modellauto in den Händen in einem Sessel und erklärte ihr, dass dies ein Geschenk für seinen Sohn war. Kelly lächelte, vielleicht wäre ein Auto doch eine bessere Idee gewesen.
Der Mann in Schwarz stand kurz vor dem Schaufenster, besah sich die Beschreibung und verschwand. Wobei irgendetwas in ihr sagte, er würde schon das Richtige machen.

***



Snape kam Dank der guten Beschreibung sicher an sein Ziel an. Das Tierheim lag am Stadtrand und war ungewöhnlich groß. Viele Muggel drängten sich durch die Gänge und genervte Tierheimmitarbeiter versuchten aufgedrehte Eltern davon abzubringen, ein Tier zu Weihnachten zu verschenken. Gerade quetschte er sich an einer Familie mit einem heulenden Kleinkind vorbei, die vor einem Katzenkäfig standen. Keine Katzen! Das wußte er. Hagrid mochte sie nicht. Ein Schild wies zu den Hunden. Auch hier das gleiche Bild: Aufgedreht Muggel und genervte Tierheimmitarbeiter. Stumm und taub sah er sich suchend um. Immer mehr Muggel gingen leer aus dem Tierheim. Anscheinend nahmen einige die Worte "keine Tiere zu Weihnachten" doch Ernst. Wieder wurde er von hinten angesprochen und wieder mußte sich der Mitarbeiter erst durch ein Tippen bemerkbar machen. Diesmal zuckte Snape nicht so sehr zusammen. Doch immer noch genug, so dass er Tierheimmitarbeiter einen Sprung rückwärts machte.
"T´schuldigung Sir, aber kann ich Ihnen helfen?" las Snape von dessen Lippen ab.
Was bei der Frau klappte müßte doch hier auch gehen dachte er und wieder zeigte er auf seine Ohren und zuckte mit den Schultern.
Der Mann nickte und zog ein Klemmbrett mit weißem Papier aus einem Schrank hervor.
Kann ich Ihnen helfen?
Snape schrieb zurück: Ich suche einen Hund für einen Freund.
Und es begann das alte Lied, man sollte keine Tiere zu Weihnachten verschenken, eher ein Buch um sicher zu gehen… Was wenn dieser Freund den Hund nicht mochte? Und und und...
Snape verzweifelte langsam, seine Zeit lief ab und irgendwie war diese Idee die Beste, die er hatte und ihm auch gefiel. Er beteuerte dem Mann wie wichtig es ihm war und dass, auch wenn sein Freund den Hund nicht mochte, er sich halt selbst um ihn kümmern wollte.
Es kostete ihn fast eine Stunde und ein gutes Dutzend Blatt Papier den Mann umzustimmen. Schließlich führte dieser ihn durch das große Hundehaus. Snape war überrascht wie viele Hunde es hier gab. Große und kleine, dicke und dünne, junge und alte. Zögernd blieb er hier und da stehen, sah Hunden in die Augen, versuchte zu ergründen ob er der Richtige für Hagrid war. Der Mitarbeiter erklärte zu jedem Hund, bei dem sie stehen blieben, die Geschichte und je weiter sie kamen umso erschütterter war Snape. Zuerst vergifteten sie beinahe ihre Kinder und dann taten sie grausame Dinge ihren Tieren an. Muggel behandelten ihre Hunde oft genau so schlimm wie Voldemort seine Todesser. Da gab es Hunde die halbtotgeschlagen aufgefunden worden waren.
‚Wie oft hat mich Hagrid so gefunden', dachte er dabei.
Oder andere, die halbverhungert gefunden worden waren. Vor seinem inneren Auge erschien das Bild mit Dumbledore, wie er ihn das erste Mal mit einer Suppe gefüttert hatte. Halbverhungert war er damals auch gewesen. Je weiter sie kamen konnte sich Snape in fast jeder Geschichte wiederfinden.
Vielleicht war er deswegen nur Eigentum, weil er so viel durchgemacht hatte. Vielleicht wäre er auch in einer Art Tierheim gelandet wenn Dumbledore und Hagrid ihn nicht gefunden hätten. Nur dass dies wohl für ihn Askaban oder in St. Mungos die geschlossene Abteilung gewesen wäre. WENN er denn die Torturen seines alten Meisters Voldemort überlebt hätte.
Sie kamen beim vorletzten Käfig an und Snape spürte etwas in ihm. Hier war es etwas dunkler als im vorderen Teil und normale Augen würden das kleine Bündel Fell in der Ecke nicht sehen. Doch Snape sah es. Seine Augen waren die Dunkelheit gewöhnt. Fragend sah er den Tierheimmitarbeiter an.
Der ist der Letzte von einem Wurf, die Mutter und die anderen konnten vermittelt werden.
Snape runzelte die Stirn, Aber werden junge Hunde nicht am schnellsten abgeholt?
Der Todesser hatte kaum junge Hunde gesehen. Traurig nickte der Mann und schrieb: Das stimmt, aber das hier ist ein Saurüde. Das ist eine sehr eigensinnige Rasse. Nicht jeder kommt mit ihnen zurecht. Wenn sie sich einmal einem Menschen anschließen ist ein Wechsel für sie nur schwer zu ertragen. Außerdem werden sie sehr groß, brauchen auch viel Platz und Bewegung.
Snape sah sich das kleine Etwas an, also Platz war in Hogwarts kein Problem, auch mit der Bewegung gab es diese nicht. Hagrid war viel unterwegs.
Kann ich ihn genauer ansehen?
Der Mann nickte und schloß die Gittertür auf. Snape trat zögernd ein, es roch eindeutig nach Hund und nach Urin. Die Tür fiel hinter ihm zu und Snape fühlte sich eingesperrt. Das Gefühl ausgestoßen zu sein verstärkte sich. Aber er mußte sich diesen Hund genauer ansehen. Er gab beruhigende Laute von sich und ging neben dem kleinen Etwas in die Knie. Der Hund ob den Kopf und hechelte. Kleine schwarze Knopfaugen sahen ihn an und etwas Speichel troff aus dem halb offenen Maul auf den Boden. Vorsichtig strich ihm Snape über den Kopf, der Hund zitterte vor Aufregung und begann leicht mit dem Schwanz zu wedeln. Das Gefühl, das sich am Anfang eingestellt hatte, wurde fester. Er nickte dem Mann zu und wies auf den Hund.
Den und keinen anderen.

Sie erledigten die Formalitäten, Snape gab seine alte Adresse in London an. Die Wohnung war zwar mittlerweile wohl vermietet aber das Ministerium achtete darauf, dass alle Post, die zufällig an Snape andressiert war, ihn auch erreichte. Er zahlte die Schutzgebühr und bekam die Papiere des Hundes ausgehändigt. Eine Stunde später hatte er den kleinen Welpen sicher und warm unter seinem Mantel geborgen, Impfausweis, Papiere und Vertrag vom Tierheim in der Tasche und so verschwand er fast lautlos aus dem Gebäude. Schnell suchte er einen abgelegenen Platz auf und apparierte zurück nach Hogwarts. Er war weit außerhalb des Geländes gelandet und stampfte durch den Schnee Richtung Schloß. Der Mond schien hell durch die Baumwipfel und im Gegensatz zu London schneite es hier fast nicht mehr. Vielmehr war es gerade genug um ein weihnachtliches Gefühl aufkommen zu lassen. Snape blieb kurz stehen und blinzelte in den fallenden Schnee, war das Dumbledores Werk? Der alte Mann hatte einen Narren an dem Weihnachtsfest der Muggel gefressen und tat alles, dass es jedes Jahr schneite. Kopfschüttelnd ging er weiter, sein Herr war schon ab und zu etwas seltsam. Als er den Waldrand erreichte sah er vorsichtig zu Hagrids Hütte. Ein einsames Licht brannte darin und im schwachen Lichtschein konnte der Meister der Zaubertränke die große Gestalt des Halbriesen ausfindig machen. Innerlich war Snape hin- und hergerissen, er musste sich bei Dumbledore zurück melden, sonst bekamen er und der alte Mann Probleme mit dem Ministerium. Leise und wie zu besten Todesserzeiten huschte Snape durch den kniehohen Schnee und verschwand leise im Schloß.

 
 

Kapitel 1

 

Kapitel 3

 

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