Kimono

 

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Kapitel 5

 


Remus PoV

Lupin hatte bitterlich mit sich gekämpft als Snape ihn immer näher an sich heranbrachte, befürchtete die ganze Zeit, dass er nun handgreiflich gegen ihn wurde, aber dann wickelte er sich nur um ihn, wie um eine Wärmflasche und schlief wieder ein. Allmählich glaubte Remus wirklich nicht mehr daran, dass Snape ein echtes gewaltsames sexuelles Interesse an ihm hatte und lockerte sich selbst auch langsam. Er erschreckte ihn jedes Mal wieder aufs neue und tat ihm dann doch nichts. Snape benutzte ihn, wie man etwas Hilfloses benutzte, das man nicht beschädigen wollte. Er berührte ihn ohne Erlaubnis, an Stellen, die schon fast intim waren, aber er tat ihm nicht ein einziges Mal weh.
Schließlich rappelte sich der andere Mann auf und kniete sich über ihn. Zu Lupins eigener Verwunderung hatte er nicht mal mehr Angst, wartete nur ruhig ab. Snapes Lippen pressten sich auf seine, allerdings wieder nicht hart oder brutal. Hätte Remus sehen können, hätte er die Sehnsucht in Snapes Augen gesehen. Doch so konnte er es nur im leichten Drängen spüren, ließ es auch dieses Mal unbewegt zu; lauschte dann wie Severus aufstand und sich anzog. Wenig später wurde auch er aus dem Bett geholt. Ohne Scheu ließ er sich wieder ausziehen, kooperierte in den Bewegungen sobald er das Gewünschte erriet. So ging es leicht und schnell und bald trug er kein Schlafzeug mehr, sondern ein Hemd und eine Hose, Unterwäsche natürlich auch. Es war ihm nach wie vor unangenehm, dass ihn Snape nackt gesehen hatte, aber langsam war es keine Neuigkeit mehr und es war ja auch nicht weiter tragisch.
Ein Mantel wurde ihm über die Schultern gelegt, dann führte Snape ihn wieder durch das Haus. Sie waren eine ganze Weile unterwegs, bis sie schließlich in einem großen Raum hielten. Zumindest klang es anhand des Echos so. Feuer knackte und er hörte das Vertraute `wusch´ als Flohpulver hineingeworfen wurde. Kalte Finger streiften ihm die Fehdebänder von den Handgelenken aber ein Zauberstab in der Seite ließ ihn von Handlungen absehen, die ihn in weitere Schwierigkeiten gebracht hätten.
Noch einmal küsste Snape ihn, leicht und ohne den Versuch zu machen, die Zunge mit ins Spiel zu bringen. Ein Abschiedskuss.
Nun wurden Remus Hände bestimmt gepackt und nach oben zu seinem Kopf geführt. Er sollte sich selbst die Ohren zuhalten. Zufrieden damit schob ihn Snape in die grünen Flammen und sagte etwas, Remus riss es durch den Kamin fort.
Wo er wohl rauskommen würde?



Severus PoV

Snape seufzte leise als er die leere Stelle betrachtete an der Remus ? nein; richtiger Lupin, er sollte besser erst gar nicht anfangen ihn zu duzen ? bis gerade eben noch gestanden hatte, nun waren nur noch gewöhnlich gelbe Flammen im Kamin übrig. Das Flohpulver hatte sich aufgebraucht.
Er hatte Lupin in den Tropfenden Kessel geschickt. Von dort aus konnte er überall hin wo er wollte. Er bedauerte, dass er den sanften Werwolf wieder fortschicken musste, aber er konnte ihn nicht einfach behalten. Sklaverei war zwar unter Todessern ein beliebtes Thema und Gedankenspiel, sie würden die Leibeigenschaft nur zu gerne wieder einführen, aber Snape war immer noch ein Mann mit Prinzipien. Wenn Lupin mit ihm schlafen wollte, schön. Aber wenn nicht; dann hatte er auch kein Recht sich seiner zu bedienen.
Er konnte nur hoffen, dass der Werwolf Malfoy nicht mehr in die Arme lief.
Innerlich mit dem Thema abschließend ging er in den Speisesaal hinüber und setzte sich an den Frühstückstisch. Nahm sich eine große Tasse Kaffee. Widerwillig kehrten seine Gedanken zum Abend zurück. Er hätte Lupin wirklich gerne unter sich gehabt. Er fand seinen Körper schon lange reizvoll und Snape selbst hatte auch schon lange keinen Sex mehr gehabt. Einen Teil seiner schlechten Laune führte er gerne darauf zurück. Aber den Werwolf zu verge...
Seine Tasse entglitt seinen Händen und fiel splitternd auf seinen Teller, der gleich mit zerbrach. Alles bespritzte mit Kaffee, doch das war seine kleinste Sorge.
Wie hatte er nur so dumm sein können?!?
Lupin war ein WERWOLF! Er hatte ihn gewittert, darauf verwettete Snape ein Jahresgehalt.
Er wusste genau, bei wem er gewesen war. Und er würde das Geschehen des Abends nicht für sich behalten. Oh Merlin!
Resigniert ließ er sich zurücksinken. Er hatte sich von einem Werwolf reinlegen lassen, und dieser würde ihm nun mit Freuden das Genick brechen. Sich so rächend. Dumbledore genüsslich jedes noch so kleine Detail dieses Desasters erzählen. Er war erledigt.

Seine Gedanken trieben eine ganze Weile lang nur so vor sich hin. Details nahmen andere Formen an, ermöglichten ihm Erkenntnisse. Er war in eine Falle gelaufen. Malfoy hatte ihn in eine Falle gelockt. Er wusste, dass Lupin ihn würde identifizieren können, seine Sinne waren doch um so vieles besser als die von anderen Menschen. Hätte er diesen Abschaum von Mischblut danach getötet, wäre es gut gewesen, dann hätte Snape sich als wahrer Todesser bewiesen. Aber wenn er ihn leben ließ und Schwäche zeigte, ritt er sich selbst ins Unglück. Eine angemessene Strafe, die sich selbst vollzog. Und so war es auch geschehen.
Jetzt konnte Severus eigentlich nur noch warten. Die einzige Frage, die sich ihm jetzt noch stellte war, wer nun kam, um ihn zu holen. Auroren, weil Dumbledore das Ministerium informiert hatte. Todesser, weil er eine Schande für ihren Stand war und sie nicht riskieren konnten, dass er in der Gefangenschaft Geheimnisse ausplaudern würde. Oder der Phoenixorden selbst, dass Albus es persönlich beenden wollte. Keine der Möglichkeiten gefiel ihm.
Jede war auf eine eigene Art und Weise grausam.

Gefasst ging er hoch ins Schlafzimmer, legte den Morgenmantel ab und ging weiter bis ins Bad. Dort duschte er, rasierte sich und brachte sich generell in Ordnung. Aus seinem Kleiderschrank wählte er wie üblich schwarze Kleidung, doch dieses Mal ohne jeglichen Zierrat. Keine Schlangen, kein Slytherin?Wappen oder ähnliches. Ein Blick in den Spiegel zeigte einen sehr bleichen Mann, der durch die dunkle Kleidung noch weißer erschien. Seine Augen und seine ganze Haltung zeigten eine erschreckende Anteilnahmslosigkeit. Er wandte sich von sich selbst ab, ging runter in die Bibliothek und ließ sich Tee bringen, wartete auf das Eintreffen seiner Häscher. Weglaufen war sinnlos, er hatte jetzt einfach jeden gegen sich, der Macht in der Zaubererwelt besaß.
Er mußte nicht lange warten. Bald läutete es an der Tür. Die Hauselfen öffneten und er hörte Schritte. Gefasst stellte er seine Teetasse zur Seite, strich seine Robe glatt und stand auf. Er war bereit.
Zu seiner totalen Überraschung tauchte Remus im Türrahmen auf, mit ernstem Gesichtsausdruck aber alleine ? ohne Verstärkung durch Dumbledore oder das Ministerium. Und er sah nicht so aus als wollte er ihm etwas antun oder ihn mitnehmen.
"Wir müßen darüber reden, Sev."


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Fin. :)


Kapitel 4

 

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