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Snape hörte ein leises Klopfen an der Tür. Wer mochte ihn wohl jetzt wieder stören. In letzter Zeit waren soviele Leute hier herunter in die Kerker gekommen, dass es ihm fast zuviel wurde. Normalerweise kam eigentlich nie jemand her.

Seufzend erhob er sich und riss die Tür auf. "ja, was ist?" zischte er und blickte in das ein bisschen verwirrte Gesicht von Carmen Nightingale. Er zog scharf die Luft ein. Er hatte gewusst, dass sie früher oder später herkommen würde um mit ihm zu sprechen, aber später wäre ihm lieber gewesen. "Treten sie ein, Carmen," sagte er leise und öffnete die Tür soweit, dass Carmen bequem eintreten konnte. Er wies sie an, in einem der Sessel am Kamin platz zu nehmen und setzte sich in den Sessel ihr gegenüber. Lässig lehnte er sich zurück und legte die Fingerspitzen zusammen. Er war neugierig, was sie zu sagen hatte, liess sich das aber nicht anmerken. "Schiessen sie los."

Carmen schluckte schwer.

"Professor ich...ich."

Was war denn bloss los mit ihr sie brachte kein Wort herraus.

Snapes Blick machte Sie nervös.

Es war nicht sein normaler typischer kalter Blick sondern ein ruhiger und durchdringender.

"Professor ich....wollte sie etwas fragen....."

Carmen wollte gerade mit erzählen beginnen, als ein Geräusch am Fenster Snape's Aufmerksamkeit auf sich zog. "Entschuldigen sie mich," sagte er kurz zu Carmen, stand auf und öffnete das Fenster. Eine hübsche Eule flatterte herein und liess sich auf seinem Schreibtisch nieder. Snape nahm ihr den Brief vom Bein und öffnete ihn.

Die Worte schienen vor seinen Augen zu verschwimmen. Er schloss fest die Augen. Nein, das konnte nicht sein, da musste ein Irrtum vorliegen.

Er hob den Brief und las ihn nochmals. Da stand:

Severus, deine Tochter liegt auf der Krankenstation. Jemand scheint sie angegriffen zu haben, doch ich weiß es nicht. Beeile dich!

Eine kalte Hand griff nach seinem Herz. Seine Tochter. Clarissa!

Doch, da stand noch was auf dem Brief:

Deine Rose ist wunderschön. Ich werde sie bei mir tragen. Immer.

Diese Worte zauberten ein kleines Lächeln auf sein ernstes Gesicht, doch er hatte keine Zeit weiter darüber nachzudenken, er musste auf die Krankenstation. Sofort!

"Miss Nightingale. Ein Notfall. Entschuldigen sie, wir müssen uns später unterhalten."

Ohne sich weiter um die verblüfft dasitzende Carmen zu kümmern, stürmte er aus dem Kerker und die Treppen hoch.

Keuchend erreichte er die Krankenstation. Gehetzt blickte er sich um. Endlich. Im hinteren Teil konnte er Clarisse erkennen. Rasch bewegte er sich an ihr Bett. Bleich lag sie in den weissen Kissen. Als sich Snape versichert hatte, dass sonst niemand da war, streckte er die Hand aus und fuhr ihr sanft über die Wange. Sie glühte. Er wollte sich gerade umdrehen und Madame Pomfrey rufen, als er Clarissas Hand auf der seinen spürte. Er drehte sich wieder zu ihr und sah sie an.

"Clarissa, wie fühlst Du Dich?" fragte er leise. Seine Stimme klang besorgt.



Rhanna drehte sich im Bett um, um Snape besser sehen zu können. Sie hörte wie er zu der Person leise fragte: "Clarissa, wie fühlst du dich?" Clarissa! Die Freundin von Potter? Was hatte sie mit Snape zu schaffen, anscheinend sehr viel. Als er im Krankenflöügel war, war sie auch sehr oft hier gewesen. Und sie hatte ihn mit DU angesprochen! Jate... ja das wäre genau das richtige für sie.



Clarissa spürte eine kühle Hand auf ihrem Gesicht.Ihr war so heiß.Sie glühte schon fast.Langsam öffnete sie ihre Augen.

Ein bekanntes Gesicht bildete sich vor ihr.

"Dad, wo bin ich?

Was ist los?"

Lilliana hatte gehört das Clarissa auf der Krankenstation lag und rannte so schnell wie möglich dorthin. Sie war sich sicher das sie ein paar Leute umgerannt hatte aber im Moment zählte nur Clarissa. Als sie dort angelangt war klopfte sie leise an die Tür. Als Madam Pomfrey öffnete sagte Lilliana höflich:" Bitte dürfte ich kurz zu Clarissa?" Sie sah Madam Pomfrey bittend an so das diese sagte:"Ja aber nur kurz. Sie braucht noch ruhe." Lilliana trat ein und sah Prof. Snape bei Clarissas Bett stehen. Sie nickte ihm zu und stellte sich auf die andere Seite des Bettes. "Na was du wieder für Sachen machst Clarissa." Sie lächelte ihre beste Freundin an.

"Clarissa, was ist geschehen?" fragte Snape besorgt, als ihm das andauernde rascheln der Bettdecke hinter ihm auffiel. Er drehte sich um und erkannte Rhanna.

"Miss Fog, haben sie ein Problem?" fragte er leicht genervt.

Ohne auf Rhannas Antwort zu warten, drehte er sich wieder zu Clarissa. Sie war müde und das Fieber spiegelte sich in ihren Augen. Was war nur passiert? Er wusste, wen er fragen musste. Sie hatte ihn ja schliesslich informiert. Sie musste wissen was geschehen ist. Raven!!!

"Bis morgen, Kleines," sagte er leise, strich ihr nochmals über das blasse Gesicht und ging davon. Er eilte die Treppen hinunter. Zuerst wollte er noch kurz in den Kerker, dann würde er zu Raven gehen.

Snape ging rasch die Treppen hinunter, er musste endlich den Wolfsbanntrank Lupin geben, sonst würde es zu spät sein. Da Lupins Büro auf dem Weg lag, wenn er zu Raven ging, ginge das im Gleichen. 'nur noch rasch den Trank holen' dachte er. Doch als er im dunklen Korridor ankam, erkannte er, dass etwas hier nicht stimmen konnte. Die Tür, die zu seinem Büro führte stand offen. Alarmiert zog er seinen Zauberstab und presste sich an die Wand. Nichts geschah. Langsam schlich er näher.

Snape schlich näher an die offene Tür heran. Er zögerte einen kurzen Moment. Fasste dann aber seinen Zauberstab fester und sprang ins Zimmer. Sofort ging er hinter seinem Schreibtisch in Deckung, aber nichts geschah. Er lauschte. Nichts. Da erhob er sich vorsichtig und blickte sich um. Vor dem Kamin lag ein Körper. Er eilte dazu und kniete sich neben den leblosen Körper. Es war Carmen. Snape fühlte ihren Puls. Ein bisschen schnell, aber in Ordnung. Es war ein Schockzauber, der sie gefangen hielt. Sofort richtete er seinen Zauberstab und flüsterte "finite incantatem". Carmen holte tief Luft, schlug die Augen auf und blickte Snape entsetzt an.

Carmen starrte dirket in Snapes Augen der neben ihr kniete.

"Professor..was ist geschehen....was mach ich hier?"

"Das wollte ich gerade Sie fragen, Carmen. Als ich gegangen bin, haben sie weiterhin hier gewartet?"

Plötzlich hörte Snape eine Stimme von der Tür her: Was ist passiert? Kann ich helfen?"

Er wirbelte blitzschnell herum und hielt seinen Zauberstab auf die Person bei der Tür gerichtet.

Shelley zuckte leicht zurück, als der Mann sich so heftig umdrehte und mit etwas länglichem auf sie zielte. Was war das wohl? Ach ja, so'n Zauberstab. Ein leichtes Lächeln huschte über ihre Lippen und sie hob die Hände. "Nicht schießen. Ich ergeb mich ja schon", konnte sie sich nicht verkneifen. "Aber mal im Ernst. Braucht das Mädchen da Hilfe? Soll ich jemanden holen, Mister?"

Carmen gab keine Antwort sie wollte nur raus hier. Sie stand auf.

Ihr war etwas schwindlig aber das war egal sie wollte hier raus.

"Ich habe versucht es ihnen zu sagen Professor," zischte sie beim vorbei gehen.

Doch plötzlich gabe4n ihre Beine nach.

Snape konnte Carmen gerade noch festhalten, als sie hinfallen wollte. Er fing sie auf und legte sie auf die Couch. Mit einem Wink seines Zauberstabs entzündete er die Fackeln an den Wänden. "Miss Carmen, was ist passiert?" fragte er leise, dann wandte er sich an das Mädchen, das bei der Tür stand. Holen sie bitten einen feuchten Lappen. Dort drüben ist mein Labor. Dort finden sie Wasser und frische Tücher. Bitte rasch." Dann blickte er wieder zu Carmen und strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Shelley lief schleunigst in den als Labor bezeichneten Nachbarraum und fand auch das Gesuchte. Mit dem feuchten Lappen kehrte sie zurück und reichte ihn dem schwarzgekleideten Mann. Dann stellte sie sich daneben und wartete einfach ab, da sie sich unschlüssig war, was sie nun tun sollte. 'Hey klasse, hier ist wirklich was los!', dachte sie mit einem Anflug von Begeisterung.



"Danke," erwiderte Snape knapp, als er den kühlen Lappen an sich nahm. Er legte das feuchte Stück Stoff auf Carmens Stirn. Nach kurzer Zeit öffnete sie die Augen.

"Na? Wieder unter den Lebenden, Miss Nightingale?" fragte Snape leise.

Carmen zuckte unter der Berührung zusammen.

"Nichts ist passiert Professor. Überhaupt nichts es war nur ein Schwächeanfall," zischte Carmen.

Warum war sie nur so gereitzt?

Egal sie wollte nur hier raus...denn irgendwie machte ihr Snapes Büro Angst.

Sie stand auf.

"Entschuldigen sie mich Professor aber ich habe noch etwas zu tun," sagte Carmen und wollte so schnell wie möglich hier raus.

Doch plötzlich packte jemand ihr Handgelenk.

Snape hielt Carmen am Handgelenk fest.

"Dies war kein Schwächeanfall, Carmen. Das wissen wir beide. Wer hat ihnen diesen Schockzauber auf den Hals gehetzt?" Seine Stimme klang ernst.

Carmen funkelte Snape an.

"Es ging um dieses verdammte Amulett...was sonst. Das hatte ich ihnen schon vorhin sagen wollen," fauchte sie und riss ihr Handgelenk aus Snapes Griff.

"Aber das ist ja egal. Es ist egal das ich meinen Schwur nicht hielt es ist egal das Voldemort meinen Freund auf dem Gewissen hat und es ist egal dass er mir dafür bezahlen wird."

Carmens Augen blitzten vor Zorn und unbändiger Wut.

Ja Voldemort würde dafür bezahlen...

"Am besten wird es sein, wenn Miss... Wie war ihr Name doch gleich?" Er blickte das fremde Mädchen an, dass die ganze Zeit schon neben ihnen stand.

"Winters, Shelley Winters, und ich habe meinen Namen noch gar nicht genannt, Mister....? Wie war Ihr Name doch gleich?"

"Winters? Okay, Winters! Bringen sie Miss Nightingale hinauf auf die Krankenstation. Das werden sie doch hinkriegen, oder?" fragte er scharf. "Miss Nightingale, wir werden uns morgen, wenn sie wieder bei klarem Verstand sind, darüber unterhalten, was hier vorgefallen ist und jetzt geht! Ich habe noch was zu erledigen." Sein Tonfall liess keine Widerrede zu.

"Ich muss nicht auf die Krankenstation," sagte Carmen und ging einfach an Snape vorbei und an Shelley hinaus aus dem Büro.

Shelley nickte. Der Typ war ja der reinste Eisblock. Sie griff Carmen unter den Arm und zog sie kurzerhand mit sich. Auf dem Gang sagte sie "Ich bringe dich gerne auf die Krankenstation, du mußt mir nur den Weg dorthin zeigen. Bin neu hier und so."

Carmen nickte und dirigierte Shelley durch die Gänge und über die Treppen bis in den Krankenflügel. Dort angekommen ließ Shelley das Mädchen sich auf eines der Betten setzen. Eine Ärztin oder Krankenschwester kam sofort zu ihnen geeilt.

"Was ist denn nun schon wieder?", fragte Madam Pomfrey aufgeregt. An soviel Patienten auf einmal konnte sie sich in all den Jahren nicht zurückerinnern.

"Sie lag bei so einem schwarzen Typen im Zimmer. Der hat was von Schockzauber gefaselt", berichtete Shelley, "und daß ich sie zu Ihnen bringen soll." Sie schaute sich im Krankenzimmer um.

"Endlich," seufzte Snape. Er wollte doch noch mit Raven sprechen. Er musste wissen, was mit Clarissa geschehen war. Also trat er aus seinem Büro und verschloss die Tür. Anschliessend eilte er die Treppen hinauf. Keuchend stand er dann nach einer Zeit, die ihm wie die Ewigkeit vorkam, vor Ravens Tür. Er klopfte an.

"Hi Raven," sagte Snape sanft. "Ich muss mit Dir sprechen." Dann sah er Sombra. "Ich störe wohl, naja, dann.... dann werde ich wieder gehen." Er lächelte gequält und drehte sich um.

Sombra erhob sich hastig von ihrem Stuhl und schritt zur Tür. "Oh nein, Professor Snape! Ich werde Raven jetzt nicht länger stören. Wir- wir hatten etwas Wichtiges zu bereden." Sombra wabdte sich an Raven, die immer noch stumm an der Tür lehnte. "Vielen Dank für die Schokolade. Gute Nacht!" Dann ging sie hinaus, nickte Snape kurz zu und lief die Treppe hinunter. Nach einigen Metern drehte sie sich noch einmal um , und Raven vermeinte, ein merkwürdiges Funkeln in Sombras Augen zu sehen. Dann war sie verschwunden, und Raven stand Snape alleine gegenüber. Sie hatte ihr Gesicht von ihm abgewandt und kämpfte mit ihrer Verlegenheit.

Severus Erscheinen hatte in ihr die widersprüchlichsten Gefühle ausgelöst, die Raven in diesen Sekunden überfluteten und ihr beinah den Atem raubten: Schrecken, Freude, Verwirrung....

Warum war Severus gekommen? Gewiß nicht, um gemütlich mit ihr einen Whiskey vor dem Kaminfeuer zu trinken.

Raven hob den Kopf.

Clarissa. Es mußte seine Tochter sein, deretwegen er zu nun vor ihr Stand. Raven war es gewesen, die ihn über Clarissa informiert hatte.

Severus muß voller Sorge um sie sein, dachte sie, und dieser Gedanke versetzte ihr einen Stich. Wie hatte sie sich nur dieser winzigen Hoffnung hingeben können, daß Severus sie aus einem anderen Grund sehen wollte? Es war lächerlich gewesen,zu denken, daß...

Snapes Rose hatte Raven in diesen Sekunden vergessen. Seine Gestalt, der Ausdruck in seinen schwarzen Augen, der Zug um seine schmalen Lippen - all das weckte Erinnerungen in Raven, die sie jahrelang hartnäckig verdrängt und streng kontrolliert hatte. Nun, da sie zurück in Hogwarts war und Severus gegenüberstand, war Raven nicht länger imstande, ihre eiserne Maske aufrecht zuerhalten. Nicht vor sich selbst, nicht vor ihrem Onkel, und ganz sicher nicht vor dem hochgewachsenen, hageren Mann, der sie anblickte.

Endlich wandte Raven ihm ihr Gesicht zu. Ihre Wangen glühten und ihre Lippen hatten sich zu einem spöttischen Lächeln gekräuselt, hinter dem sie ihre Einsamkeit verbarg. Ihre Haare schimmerten bronzefarben im Licht des Kaminfeuers hinter sich,als sie sich halb wieder zur Tür umwandte.

"Geh, Severus." sagte sie ruhig. "Laß mich in Ruhe. Es war ein -ein schlimmer Tag für mich. Geh und kümmere dich um deine Tochter. Sie braucht jetzt jemanden, der sie liebt. "

Mit diesen Worten drehte sich Raven endgültig um und schloß die Tür hinter sich.

Sie blieb einen Moment vor dem Kaminfeuer stehen und versuchte, ihre Ruhe wiederzugewinnen. Doch der Kloß, der in ihrer Kehle saß,wollte nicht weichen... Raven ging zu ihrem Schrank und holte eine Flasche Wein heraus. Dann setzte sie sich auf einen der Stühle vor dem Kamin, starrte in die roten Flammen und goss sich das erste Glas ein.

"Ich liebe dich, Severus." flüsterte sie, und in jenem Moment wußte sie dies das allererste Mal seit Jahren ohne Zweifel.

Das Feuer tanzte vor ihren Augen und warf tiefe Schatten auf ihr Gesicht.



Severus Snape in Kapitel 8