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Raven spürte, daß sie todmüde war. Da war noch so viel, was sie zu erzählen hatte, aber für dén Augenblick überstieg es ihre Kräfte. sie war dankbar, daß Samantha dies zu akzepieren schien. Die jüngere Frau half Raven zu ihrem Bett hinüber. Als Raven endlich lag, griff sie nach Samanthas Hand und sah sie eindringlich an. "Samantha.." flüsterte sie," Lillians Tod....er war ihrer nicht würdig. Er wäre keiner Frau auf dieser Erde würdig gewesen...Und wenn ich eines Tages diesem verfluchten Bastard, dessen Namen ich im Staub zertrete, begegnen werde.." Sie atmete schwer und unregelmäßig," ...dann sei Gott seiner Seele gnädig."

Wenige Sekunden später fielen ihr die Augen zu, und Raven fiel in einen unruhigen Schlaf.

Sie träumte von jenem Tag, an dem ihre Schwester gestorben war.

Samantha hatte die letzten Tage gut geschlafen, und war am Bett von Raven sitzen geblieben. Sie hatte sie versucht zu beruhigen, was ihr auch einiger MAßen gelungen war, doch es schien ein wirklich schrecklicher Albtraum gewesen zu sein. Es war nun schon Mittag, aber Raven machte keinen Anstalten aufzuwachen. Samantha könnte es ihr, und beschloss, erstmal in die Küche zu fliegen und etwas zu essen.

Eine halbe Stunde flog sie mit vollem Magen wieder heraus und überlegte, was sie wohl als nächstes machen könnte...

Raven war erst am späten Nachmittag aufgewacht und hatte sich matt und zerschlagen gefühlt. Erst eine eiskalte Dusche hatte ihre Lebensgeister geweckt. Nachdem sie etwas gegessen hatte, schlenderte sie zum See herunter (und zwar, weil Wasser eine inspirierende Wirkung hat und so romantisch ist, um auf Deine Frage zurückzukommen, Jate *ggg*). Sie war nicht mehr dort gewesen, seit jener Nacht, in der sie die Vision von Voldemort gehabt hatte. Die Spätnachmittagssonne brachte die Wasseroberflöche zum Glitzern, und ein leichter Wind fuhr durch die Äste der alten Bäume, die am Ufer standen. Raven setzte sich auf einen umgefallenen Baumstamm direkt am Ufer und sog den Geruch des morschen Holzes ein. Auf der anderen Seite des Sees erhoben sich die knorrigen Wipfel des verbotenen Waldes, die geheimnisvoll wisperten und sie zu locken schienen.

Sie wären ein wundervolles Motiv für ein Bild, dachte Raven bei sich.

Ja, warum eigentlich nicht? Es war schon lange her, seit sie ihr letzte Bild gemalt hatte. Zu lange möglicherweise.

Wenig später hatte sie einige ihrer alten Malsachen zusammengesucht, und war erneut an den See gegangen, dieses Mal jedoch auf die andere Seite des Ufers, an den Rand des Verbotenen Waldes.

Sie suchte sich einen passenden, ausreichend sonnigen Platz und baute bedächtig ihre Staffelei auf.

Einige Minuten saß sie versonnen da, doch dann tauchte sie ihren Pinsel in den ersten Farbtopf und begann ihr Werk.

Es war erstaunlich, wie leicht ihr dies fiel, nach der ganzen langen Zeit, die sie nicht mehr zu ihren Farben gegriffen hatte.

Die ersten Strukturen, die sie malte, waren die der riesigen Bäume vor ihr. Die Farben schienen ineinander zu verfließen, gewannen ein Eigenleben. Raven schien in einer anderen Welt zu sein, ihre Hand bewegte sich fast von selbst....Da waren die Bäume, die geheimnissvollen Wesen, die in dem Wald lebten - und dann begann sie, ein menschliches Gesicht zu zeichen. Sie bemerkte es erst, als dieses immer feinere Züge annahm. Es war ein blasses Gesicht, mit dunklen Augen, schmalen, eisernen Zügen und dünnen Lippen, die ein sarkastisches Lächeln andeuteten. Die Haare des Mannes waren rabenschwarz und schienen im Wind zu flattern....Raven erwachte endlich aus ihrer "Trance" und starrte geschockt ihre Zeichnung an. Sie war verrückt geworden....

Zu ihrem Schrecken vernahm sie plötzlich ein Knacken im Gebüsch hinter ihr...

Samantha war, als es ihr im Schloss zu langweilig geworden war, in den Verboten Wald geflogen. Dort gab es wenigstens genug Abwechslung für einen Vogel, und nicht nur nackte Gänge. Erst am späten Nachmittag flog sie wieder heraus, doch dann sah sie auf einmal Raven. Sie flog hin, in der HOffnung vielleicht mehr von dem gestern erzählten zu hören. Sie verwandelte sich vorher zurück, nicht das sie sie noch erschreckte. "Hey Raven! Hast du ausgeschlafen?", fragte sie grinsend, doch dann fiel ihr Blick auf die Staffelei und ein wunderschönes Bild, das darauf stand, und noch ganz firsch zu sein schien....

Raven zuckte erschrocken zusammen, als sie samanthas Stimmer hinter ihr vernahm. sie fühlte sich ertappt wie ein kleines Schulmädchen. Hastig drehte sie sich um, und versuchte das Bild hinter ihr zu verdecken...

"Sag nicht, dass das auf dem Bild Snape ist?", fragte Sam Raven grinsend. "Wenn du jetzt nein sagst, nehm ich dir das aber nicht ab, denn es sieht Snape einfach zum verwechseln ähnlich." Samantha musste einfach noch mehr grinsen, auch wenn Ravem sie nicht gerade freundlich ansah.

Rhanna räusperte sich und blicktge schief lächelnd von Raven zu der fremden Frau (nachdem du ja in meinem Gedächtnis rumgebastelt hast!!!! *grrrrr* achja, vielleicht sind wir ja verwandt Sam... *noch nichts verrat*): "Ähm, ich hoffe doch, dass ich nicht störe. Raven, malen sie ebenfalls so gerne? Es gibnt nichts was ich lieber tue, aber an Ihre Künste werde ich wohl nie herankommen...

Samantha war erschrocken, als auf einmal noch jemand da war. Das ihr soetwas passieren konnte. Sie ließ sich aber nichts anmerken, und hoffe auch, das der Gedächtnisszauber noch half. Schließlich sagte sie: "Hallo! Ich bin Samantha, du kannst auch Sam sagen. Und wer bist du?" Sie weiß es ja eigentlich schon, aber Rhanna durfte ja nicht misstrauisch werden.

Raven errötete. Leider war ihr dies in letzter Zeit zu einer unangenehmen Angewohnheit geworden. Sie warf Samantha einen seltsamen Blick zu und wandte sich an Rhanna. "Sie malen auch? Das finde ich interessant." lächelte sie. "Aber wissen Sie was? Wissen sie, wann ich das letzte Mal gemalt habe? An meinem Abschlußtag in Hogwarts vor vielen Jahren. Ich saß hier als Schülerin von Ravenclaw und malte..." Eine Erinnerung kam plötzlich in ihr hoch. Ihre Augen weiteten sich, und erstaunt blickte sie über die Fläche des Sees. "Ich habe exakt das gleiche Motiv gemalt. Es war die Erinnerung, die..." Raven lächelte plötzlich noch breiter. "Haben sie auch schon einmal ihre Erinnerungen gemalt?" Bei diesen Worten warf sie erneut einen verstohlenen Blick auf Samantha. War sie durchschaut worden? Dann wandte sie sich wieder an Rhanna. "Haben sie hier bilder in Hogwarts?"

"Aber so fremd sind sie ja auch wieder nicht!", sagte Samantha grinsend, und hätte sich im nächsten Moment auf die Zunge beißen können. Warum musste si auch immer sagen, was sie dachte? Aber sie hatte es wenigstens geschafft, das sich ihr Geischt nicht verändert hatte und das war auch gut so. "Naja, ich weiß auch nicht, warum hier soviele Fremde sind, aber um ehrlich zu sein, habe ich noch keine von denen getroffen." Doch jetzt veränderte sich Samanthas Stimme: "warum bist du eigentlich so nah am Verboten Wald, das ist doch eigentlich verboten in ihn zu gehen, oder?"

Raven stand vor ihrem Bild und schaute gespannt zu, wie das enden würde....

Samantha bemerkte, das Raven versuchte, etwas zu verstecken, und auf einmal fiel der Groschen, und ihr Grinsen wurde noch breiter und sie musste bei Ravens Anblick, die das mitzubekommen schien, das sie es wusste, noch mehr grinsen.

"Ja, in der Eulerei male ich manchmal am Fenster Motive ab. Die Eulerei ist sowieso mein Lieblingsplatz... aber die meisten meiner Bilder befinden sich in meinem Elternhaus. Meine Eltern besitzen eine burd und dort finden sich wirklich sehr gute Motive... ich bringe auch gerne andere Farben hinein, als sie in der Realität vorhanden sind."

Samantha kam sich nun etwas dumm vor. Sie hatte zwar auch gemalt, aber das war schon Ewigkeiten her, und alle ihre Bilder wurden zerstört....

Sie wollte unauffällig verschwinden, doch daraus wurde nichts....

"Wohin gehen Sie denn, Mrs. Sam?"

Raven bemerkte, daß ´Samantha sich entfernen wollte. Doch da fiel ihr noch etwas ein. "Samantha!" rief sie eindringlich. "Ich muß dich später noch einmal sprechen. Ich brauche deine Hilfe in einer sehr wichtigen Sache!" Hier warf sie ihr einen bedeutungsvollen Blick zu, der besagte, daß es um ihre Unterhaltung am vorherigen Abend ging.

Samantha fühlte sich zuerst nicht angesprochen. Doch dann wurde ihr klar, das sie gemeint war, und fing zu Lachen an. Rhanna sah sie verwirrt an, warum sie denn lachte und nachdem sie Samantha einiger Maßen berugit hatte (Sirius verfluchte sie mal wieder innerlich, weil sie ihm einfach so ähnlich war) sagte sie schließlich: "Sam ist mein Vorname, Rhanna! Nicht mein Nachname und verheiratet bin ich auch nicht, falls das deine nächste Frage wäre."

Samantha musste schon wieder Grinsen.

Sie verfluchte sich schon wieder, weil sie meistens einfach nicht zu grinsen aufhören konnte. Kein Wunder, das es Raven auf Sirius gebracht hatte.

Raven sah nachdenklich zu Rhanna hinüber. Sie erinnerte sich, was ihr Onkel am ersten Abend gesagt hatte."Und wenn sich auch nur ein Schüler in Hogwarts für das Malen ineressiert...Raven, du kannst mit Farben umgehen wie kein zweiter...Du solltest dein Talent nicht verschleudern."

Raven fasste einen Entschluss.

Nun wandte sich Samantha Raven zu: "Gut, am besten wir gehen dann gleich." An dieser Stelle räusperte sich Rhanna. "Nachdem wir hier fertig geredet haben.", fügte sie unschuldig blickend hinzu.

Samantha war schon sher gespannt, wie Ravens Erzählung weiter gehen würde, denn das war der einzigste wichtige Grund, der Sam im Moment einfiel.

Raven sah Samantha an. "Ich würde gerne noch einige Worte mit ihr wechseln." Sie warf Rhanna einen freundlichen Blick zu. "Wir treffen uns später in meinem Raum, einverstanden?"

Dann wandte sie sich Rhanna zu. "Ich würde gerne Ihre Bilder einmal sehen. Viele Menschen urteilen vorschnell über ihre eigenen Fähigkeiten, gerade was die Künste angeht. Ein "gut" oder "Schlecht" gibt es nicht, meine Liebe!" Sie grinste. "Also, wie wäre es im Laufe der nächsten Woche?"

Samantha verschwand nun im Wald, und als sie sicher war, das Rhannas Blick ihr nicht mehr folgte, verwandelte sie sich in einen Kolibri und flog zu Ravens Raum.

"Ja, also Dienstags? Dann habe ich etwas Zeit, wo kann ich Sie finden?" Rhanna war einferstanden.

Raven und Rhanna waren nun alleine. Rhanna hatte ihr noch nicht geantwortet, als Raven bewußt wurde, daß ihr Bild immer noch sichtbar in der Gegend herumstand. Schnell löste sie es von der Staffelei und drehte es um. Schande genug, daß Samantha offensichtlich erkannt hatte, was das Motiv darauf darstellte. Um von ihrer Verlegenheit abzulenken sagte sie rasch: "Sie haben mir noch gar nicht ihren Namen gesagt..."

Samantha war noch immer im Zimmer vom Rven. Sie hatte am Nachmittag wieder geschlafen, damit sie nicht wieder gleich einschlief (und sie schlief sehr leise, und ohne zu schnarchen!!!!).

Sie hatte sich auch etwas zu Essen wieder in der Küche besorgt und war dann wieder zurück gekommen, immer noch auf Raven wartend. Da sie nichts besseres zu tun hatte, schnaptte sie sich einen Block und einen Bleistift und begann das Zimmer zu zeichnen. Sie hatte einfach Langeweile und außerdem hatte sie es schon ewig nicht mehr gemacht...

Raven hatte das Abendessen schnell beendet, nachdem Professor Trelawney begonnen hatte, über Prophezeiungen und die Zukunft zu reden. Raven war hellhörig geworden, als die Lehrerin über Kristallkugeln gesproche hatte, in denen man gewisse Dinge sehen könne. Raven hatte sarkastisch gedacht, daß sie sehr wohl ahnte, über welche Art von Dingen sich diese Trelawney informiéren mochte....

Als Raven ihren Raum betrat, sah sie Samantha, die am Fenster saß und ganz offenbar etwas zeichnete. Raven hatte gerade begonnen, strahlend zu lächeln und rief: "Schön, schön, schön....." Doch dann erinnerte sie sich an das Zusammentreffen am See und ihr Lächeln erstarb.

Hoffentlich komme ich gleich nicht in die Verlegenheit, peinliche Fragen beantworten zu müssen, dachte sie. Um jeder möglichen Gefahr vorzubeugen, wollte sie Samantha gleich auf das Amulett ansprechen.

"Ah, da bist du ja endlich!", sagte Samantha erleichtert und versteckte das Bild mit einem Verkleinerungszauber in den Tiefen ihres Umhanges. "ICh weiß, du wolltest mir noch was über deine Vergangenheit erzählen, aber ich muss dich zuerst noch was fragen..." Samantha platzte fast vor Neugierde, denn wenn sie mit ihrer Vermutung recht hatte, würde Raven ...,a ber so weit wollte sie noch nicht denken, sie hatte nur shcon vorgesorgt....*fg*

"Bist du in Snape verliebt?", fragte Samantha nun ohne Umschweife. "Und bitte sei ehrlich, ich bin es auch immer zu dir!"

Gespannt wartete Sam auf Ravens Antwort...

Samanthas Worte hatten Ravens Ablenkungsmanöver zunichte gemacht. Sie spürte eine Welle von Kälte, die sie überflutete. Hatte sie es richtig verstanden? Hatte sie gerade jemand auf das angesprochen, was sie selbst immer verleugnet hatte?

Der Boden schien sich unter ihr aufzutun und alles mit ihr in die Tiefe zu reißen. Raven stand einfach da und starrte Samantha an. Sie wußte nicht, was sie antworten sollte. Sie wußte es wirklich nicht. War dies die Wahrheit?

Noch nie hatte jemand ihr so offen eine Frage gestellt. Verliebt? In Snape? Ich?

Es hätte nicht viel gefehlt, und Raven wäre in lautes Lachen ausgebrochen. Die Situation war absurd, schlichtweg absurd.

Und das absurdeste an allem war dieser plötzliche Impuls, sich einfach auf das Bett zu werfen und zu weinen, ihre ganze Wut und Trauer hinauszuschreien. Doch Raven wußte, daß sie das nicht konnte. Sie hatte es in den langen Jahren, die hinter ihr lagen, verlernt. Ihre zornige Trauer war zu einer eisigen Maske erstarrt, die sie nur schwer ablegen konnte.

Und in diesem Augenblick hasste sich Raven dafür. Sie hasste das Gefühl der Freundschaft,welches sie Samantha gegenüber hegte und sie hasste Samantha,weil sie es geschafft hatte, etwas in Raven zu berühren, von dem sie schon geglaubt hatte, es verloren zu haben.

Samantha, dachte sie in ihrer Panik, wie gerne würde ich dir davon erzählen, aber wie du siehst, schaffe ich das nicht. Ich schäme mich so, ich schäme mich....

Und mit diesen letzten Gedanken wirbelt sie auf dem Absatz herum und verließ das Zimmer....

Samantha stand noch geschockt da. Raven war einfach gerade aus dem Zimmer gestürmt, ohne irgendwelche Vorwarnung. Sie stand im Zimmer und wusste nicht, was sie tun sollte...

Vielleicht hätte sie doch nicht so offen fragen sollen, aber sie hätte nciht gedacht, das sie so sehrrecht gehabt hatte, geschweige denn, das es sie so treffen würde... Samantha seufzte, diese Nacht würde sie sicherlich ncihts mehr aus ihr heraus bekommen. Doch schließlich entschloss sie sich, Raven hinterher zu fliegen...

Samantha hatte lange nach Raven gesucht und schließlich in einem Gang gefunden, doch bevor sie sich bemerkbar machen konnte, klopfte sie an eine Tür und trat ein. Der kleine Kolibri war schnell mit hinein geschlüpft, und versteckte sich hinter ein paar Büchern, um ja auch nicht zu verpassen. Sie hörte jedes Wort mit, doch da war auch etwas, was sie nicht einordnen konnte. Es klang fast wie das Atmen eine Hundes....



Samantha Black in Kapitel 6