Info zum Rollenspiel

 


 

Zurück zur
Startseite



Es war so wunderschön und sanft. Leicht streichelte Aurélia dem Einhorn über die seidige Mähne und ein angenehm warmes Gefühl, breitete sich in ihr aus.

Alpträume hatten sie aus dem Bett vertrieben und ließen sie nun in der Kälte der Nacht an einer kleinen Koppel stehen, die magische Geschöpfe für den Anschauungsunterricht beherbergte. Schon an dem Tag, als sie und der Wildhüter Hagrid sich das erste Mal getroffen hatten, zeigte er ihr dieses Gelände und

hatte ihr angeboten, immer kommen zu können, wenn sie Hilfe bräuchte oder Probleme hätte.

Nun stand sie da. Allein. Gehüllt in einen schwarzen Umhang und mit der Kapuze über dem Kopf, damit ihre hellen Haare sie in der Dunkelheit nicht verrieten.

Hagrid war offensichtlich bei dem Halloweenball, der in der großen Halle in vollem Gange war. Aurélia selbst aber wollte nicht dorthin, sie hatte zuviel anderes im Kopf, obwohl es ihr gefallen hätte das sympathische Mädchen Rhanna wieder zutreffen, die sich mit Sicherheit dort aufhielt. Und so erlaubte sie sich Madelein, wie sie das Einhorn getauft hatte, zu besuchen. Kaum hatte ihre Hand das weiche Fell berührt, verschwanden ihre Sorgen für einen kurzen Moment und Madelein wieherte freundlich. "Ach Madelein." Sie seufzte. "Kannst du in die Zukunft sehen? Kannst du mir sagen, ob alles gut wird?" Das Einhorn sah sie mit großen Augen an. "Wohl nicht. Hm?" Mit einem Lächeln streckte sie erneut die Hand aus, doch diesmal wich das Tier zurück. Zu Recht, denn nur eine Sekunde später durchfuhr ein stechender Schmerz Aurélias rechten Arm. Innerlich fluchte sie, apparierte dann aber sofort.

Die Eichentür war dick und trotzdem konnten sie die Schmerzensschreie hören, während sie warteten. Einige der Todesser warfen sich grausam lächelnd Blicke zu, Aurélia aber lauschte angestrengt. Kannte sie diese Stimme nicht? Natürlich, es musste Snape sein. Was hatte er verbrochen, dass er so bestraft wurde? Vielleicht hatte er den Trank nicht rechtzeitig fertiggestellt? Hatte sie die Karten vielleicht falsch gedeutet, dass er weniger als drei Tage Zeit gehabt hatte? Nein, sie war sich absolut sicher, was das anging. Und dann fiel ihr wieder die große Arkana ein und ein kalter Schauer lief ihr über den Rücken. Sollte der Tod schon jetzt sein Opfer fordern?

Es dauerte eine ganze Zeit, bis die Schreie endgültig verstummten und die Versammelten endlich den Raum betreten konnten. Der dunkle Lord saß in einem großen Sessel vor dem Kamin, von Snape aber war nichts zusehen. Die Ansprache, die folgte, hörte Aurélia nur zum Teil. Erst als der Name Malfoy fiel, schenkte sie ihre ganze Aufmerksamkeit dem Redner. Lucius Malfoy würde also bald wieder aus Askaban herauskommen. Das könnte ihre Probleme wieder verschärfen, denn er hatte sie schon seit einiger Zeit im Auge behalten.

Nach gewiss einer halben Stunde konnten sie gehen. Doch bevor sie als Letzte den Fuß aus der Tür setzen konnte, rief Voldemort sie zurück. "Ich wünsche, dass sie Severus Snape ein wenig im Auge behalten, Mytam." Er lebte also noch. "Ja, Sir."

Ein paar Stunden später war sie wieder auf Hogwartsgelände. Die Sonne ging bereits auf und sie entschloss sich noch einmal nach Madelein zu sehen. An der Koppel angelangt ließ sie ihren Blick über die Landschaft streifen. Da, am Rand des Verbotenen Waldes, dort hielt sich jemand auf. Sie runzelte die Stirn und ging langsam hinüber.

Clarissa stammelte besorgt:" Se-Severus?"

Er rührte sich nicht.Clarissa konnte nicht anders sie stürzte sich zu ihm herunter und schüttelte ihn:"Vater, Dad, wach doch auf.Was ist mit dir?"Tränen stiegen in ihr auf und sie begann leise zu weinen.Was sollte sie tun?Plötzlich öffnete er die Augen.

Snape fühlte, dass jemand bei ihm war. Jemand hatte seinen Namen gerufen, oder hatte er sich geirrt? Langsam öffnete er die Augen und verschwommen nahm er das besorgte Gesicht seiner Tochter wahr. Es musste eine Illusion sein. "Clarissa?" krächzte er. "Bist das wirklich Du?" Es musste irgend ein grausamer Traum sein, aus dem er gleich erwachen würde.

Severus hatte die augen geöffnet und sie angesprochen.Beruhigt lächelte Clarissa ihren Vater an und flüsterte:"Ich dachte schon ich hätte dich verloren.Dad, ich hab dich lieb.Was ist eigentlich passiert?"

Plötzlich erschien AureliaMytam hinter ihnen.

Aurélia hatte es geahnt. Sie war dicht genug heran gekommen, um die Gestalten zu erkennen. Dort auf dem Boden lag Severus Snape, er war offenbar verletzt, und neben ihm kniete ein schwarzhaariges Mädchen. Langsam ging sie auf die beiden zu. Ohne ein Wort zu sagen, kniete sie sich ebenfalls neben den geschundenen Körper und versuchte die Schwere der Verletzungen einzuschätzen. Dass das Mädchen sie entsetzt ansah, nahm sie nicht zur Kenntnis.

Plötzlich fiel ein Schatten über Snapes Gesicht. Er versuchte leicht seinen Kopf zu bewegen. Da kniete noch jemand. Seine Augen weiteten sich vor Schreck. Knapp erkannte er Aurélia Mytam. Das musste definitiv ein grausamer Traum sein. Wenn Mytam rausfinden sollte, dass Clarissa seine Tochter war.... oh nein. ‚Bitte Clarissa, erwähne nicht, dass Du meine Tochter bist, bitte' dachte er verzweifelt. Er wollte etwas sagen, aber seine Stimme gehorchte ihm nicht. War Aurélia vielleicht da, damit sie beenden sollte.... hatte der Lord nun doch beschlossen ihn zu töten? Snape schloss die Augen und hoffte, wenn er sie wieder öffnete, dass er aus diesem Traum erwachen würde. Jedoch als er die Augen erneut öffnete, war Aurélia noch immer da und kniete neben Clarissa. Furcht erfasste sein Herz. Nein, Clarissa sollte nicht dabei sein, wenn ihr Vater starb. Sein Blick suchte wieder die Augen von Clarissa.

Clarissa war ein bisschen überrascht gewesen, als plötzlich Aurelia neben ihr kniete.Das Mädchen kannte die Frau nicht gut und sie war ihr schon immer sehr geheimnissvoll vorgekommen.

Sie schien sehr besorgt um Severus zu seien.

Clarissas Blick fiel wieder auf ihren Vater.

Ihre Blicke traffen sich und der Ausdruck seiner Augen beunruhigten sich.

Sie schienen fast verzweifelt.

"Wir müssen ihn zu MadamePomfrey bringen"sagt Clarissa zu der Frau.

Aurélia ging durch die Gänge von Hogwarts und überlegte. Es war also wirklich Snape gewesen, der diese Nacht bestraft worden war. Das ergab ja vielleicht noch Sinn, aber warum sollte sie ihn überwachen? Vertraute Voldemort ihm nicht mehr?

In Gedanken bog sie um eine Ecke und vor ihr stand plötzlich ein Mädchen. Tränen füllten ihre Augen. "Hallo." Sagte Aurélia sanft. "Ich bin Aurélia. Ist alles in Ordnung?"



Aurélia Mytam in Kapitel 6"