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Samantha war ganz schwindelig vom Apparien, schon zum zweiten Mal an einem Tag. Aber das ist nun mal, wenn man in einer magisch vergrößerten Tasche landet und dann nicht mehr weiß, wo oben und wo unten ist. Als sie endlich den Ausgang gefunden hatte, apparierte Snape erneut und als sie schließlich leise aus der Tasche folg, waren sie wieder zurück in Hogwarts. Sie hätte sich Ohrfeigen können, dafür, das sie den Ausgang nicht schneller gefunden hatte. So hatte sie kaum etwas mitbekommen, nur das die andere Stimme, die von Voldemort war. Sie zitterte erneut bei dem Gedanken an seine Stimme und an die darauf folgenden Flüche, die Snape getroffen und schließlich zu Boden fielen ließen. Sie hatte einen furchtbaren Schreck bekommen, das er auf sie fallen würde, doch er landete (Glück gehabt) auf der anderen Seite. Doch nun war sie wieder in Hogwarts und sie musste Dumbledore schnellstens erzählen, das Snape ein Todesser war. Sie hätte es nicht geglaubt, wenn sie es nicht selbst (mehr oder weniger) gehört hätte.

Snape hatte bis gegen die frühen Morgenstunden beim Gewächshaus gesessen. Die Kälte und die Feuchtigkeit, die in der Luft lag, hatten ihn dazu bewegt, endlich aufzustehen. Mühsam schleppte er sich in den Kerker und liess sich so wie er war, aufs Bett fallen. War das wirklich ein Kolibri gewesen, der da plötzlich aus seiner Tasche geflattert war? Doch er war zu erschöpft um darüber nachzudenken. Gähnend dachte er noch: 'das muss eine Einbildung gewesen sein..' Er schlief ein. Irgendwann am späten Nachmittag war er kurz einmal aufgewacht. Aber er hatte sich nicht gut gefühlt und war im Bett liegen geblieben. Seine Glieder schmerzten und er hoffte, dass er sich bis zum nächsten Tag genügen würde erholen können, dass er unterrichten konnte.

Snape hatte heute den Unterricht ausfallen lassen. Zum einen fühlte er sich immer noch furchtbar. Er hatte sich doch noch erkältet. *hatschi* Zum anderen hatte er heute Nachmittag die Zutaten für Voldemorts Trank bekommen. Er musste sich sputen. Der Trank musste fertig werden bis... bis.... was hatte der Lord gesagt, bis wann? Snape stützte sich auf seinen Schreibtisch. Er konnte es doch nicht vergessen haben. Der Lord hatte deutlich gemacht, dass er den Trank bis... 'Mein Gott, ich erinnere mich nicht mehr' dachte er und plötzlich fühlte er Furcht. Was hatte das bloss zu bedeuten. So etwas war ihm noch nie passiert. Er hatte etwas so wichtiges vergessen. Sein Leben hing davon ab. Was sollte er jetzt denn noch tun. Er musste raus. Nachdenken. Irgendwas. Er konnte sich nicht mehr auf den Trank konzentrieren. Snape riss den Winterumhang vom Hacken und stürmte aus dem Kerker und die Treppen hinauf. Ohne es bewusst zu bemerken, betrat er die Plattform des Astronomieturms. Der Wind riss an seinem Umhang. Er trat vorne ans Geländer und schloss die Augen. Die Freiheit hier oben hatte er schon immer geliebt. Es war der Ideale Platz zum Nachdenken. Der ideale Platz um sich zu finden. Doch unvermittelt wurde ihm wieder bewusst, in welch prekärer Situation er sich befand. Was hatte Voldemort bloss gesagt. Snape trat vom Geländer weg und ging hinüber zur Mauer. Er lehnte sich gegen sie und liess sich langsam daran hinuntergleiten. Die Haare wehten ihm ins Gesicht, aber das war ihm egal. Es störte ihn nicht. Er hatte weiss Gott, andere Probleme...

Snape stocherte abwesend in seinem Mittagessen herum. Gestern Abend hatte er versucht auf dem Astronomieturm einen klaren Kopf zu bekommen und sich wieder an Voldemorts Worte zu erinnern, aber Fehlanzeige. Die Ruhe dort oben war nicht von langer Dauer gewesen. Immer mehr Pärchen waren hochgekommen um in dunklen Ecken zu knutschen. Seufzend war er daraufhin aufgestanden und richtung Treppe gegangen, aber da standen doch tatsächlich Jate Lennox und Fred Weasley im Weg und knutschten. Das war zuviel gewesen. Er hatte sich geräuspert und die Beiden schienen einen tödlichen Schrecken gekriegt zu haben. Sie sprangen auseinander und böse Grinsend war er hinzugetreten. "Miss Lennox, Mr. Weasley. Interessant, was sie hier oben so treiben... Vielleicht sollte ich Dumbledore davon unterrichten, oder noch besser, ihre Klassenkameraden Miss Lennox. Ich schätze mal, dass die das nicht sehr begrüssen werden, wenn sie herausbekommen, dass sie sich mit einem Gryffindor treffen. Hmmm?" Spöttisch Grinsend ging er an ihnen vorbei und drehte sich nochmals zu ihnen um. "Ach ja, fast hätte ich es vergessen. Je 5 Punkte Abzug, weil Ihr Euren Professor nicht begrüsst habt." Hysterisch Lachend war er dann die Treppe hinunter gegangen. Er war sich bewusst gewesen, dass sie ihm mit offenen Mündern nachgestarrt hatten, dass er einen etwas verrückten Eindruck gemacht hatte, aber es war ihm egal. Er musste Hilfe bekommen. Irgendwo her.

Nun sass er am Mittagstisch und erblickte Trelawney's leeren Stuhl. Genau! Er würde Trelawney fragen, ob sie für ihn die Kristallkugel oder vielleicht die Karten befragen könnte. Wenn sie schon in die Zukunft blicken konnte, würde die Vergangenheit doch kein Problem darstellen, oder?

Kurz nach dem Essen stieg er die Treppen zu Sibylles Privaträumen hinauf. An der Tür angekommen, klopfte er. Zuerst kam keine Antwort. Er klopfte etwas lauter und heftiger. Daraufhin hörte er Schritte und die Tür wurde geöffnet...

Ein Klopfen riss Aurélia aus ihren Gedanken. Wer war das jetzt? Verwünschungen murmelnd ging sie zur Tür und öffnete sie. Snape! ´Auch das noch!` Hatte sie nicht schon genug Probleme? Musste er ihr gerade jetzt über den Weg laufen? Sie wiederstand dem Drang ihm einfach die Tür vor der Nase zu zuschlagen und meinte kühl: "Severus. Suchen sie was bestimmtes?"

"Ähm, ich... Ich wollte eigentlich zu Professor Trelawney. Ist sie da?" er versuchte seine Nervosität zu verbergen. Sibyll musste einfach da sein.

"Vielleicht ist sie da, vielleicht auch nicht. Was wollen Sie denn von Ihr?" fragte Aurélia misstrauisch. Wollte Snape ihr nur nachspionieren oder wollte er wirklich zu ihrer Tante?

"Ich brauche eine Auskunft," erwiderte er ebenso kühl. "Aber wenn Trelawney nicht da ist kann man nichts machen. Sagen Sie ihr, dass ich sie dringend sprechen muss und sie soll ihre Karten oder was sie sonst benötigt, mitbringen." Er wandte sich um und ging in Richtung Treppe. "Halt, warten Sie, Snape!" rief Aurélia hinterher. Snape fluchte in Gedanken. Er drehte sich halb um. Hatte sie etwa seine Verzweiflung bemerkt? Nein, das konnte nicht sein, oder?

Severus Snape wollte, dass ihre Tante ihm mit Wahrsagen half? Aurélia dachte, sie hätte sich verhört. Snape und Wahrsagen?! Hatte er bei ihrer Ankunft nicht selbst gesagt, es sei alles nur Hokuspokus?

Sie sah ihm nach und überlegte. Seine Augen hatten so einen seltsamen Ausdruck gehabt. Sie konnte es nicht definieren, aber ihr Gefühl sagte ihr, dass er wirklich Hilfe brauchte. "Halt, warten sie, Snape!" Sie biss sich auf die Unterlippe. Verdammt, warum tat sie das? Ihr konnte es doch völlig egal sein, was mit ihm los war. Aber zu spät, er drehte sich um. "Meine Tante ist gerade nicht da -" Sie zögerte einen Moment. "- aber vielleicht kann ich ihnen helfen. Kommen sie rein." Sie trat zurück, ging auf einen der Sessel vor dem Kamin zu und setzte sich. Snape ließ sich ihr gegenüber nieder. "Einen Tee gefällig?" Er gab keine Antwort und starrte sie nur misstrauisch an. "In Sachen Wahrsagen können sie mir vertrauen, Severus." Aurélia versuchte zu lächeln. "Die Fähigkeit dazu liegt in der Familie. Und außerdem -" Ihr Lächeln verschwand. "- ich schulde ihnen noch etwas."



Severus Snape in Kapitel 4