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Raven war erst im Morgengrauen wieder in Hogwarts angekommen. Sie fühlte sich erschöpft und hungrig, und sie war klitschnass vom Regen. Die letzten zwei Tage waren anstrengend gewesen - wunderschön, aber auch grauenerregend. Sie war in die fernen Berge geflogen und hatte dort zwei Nächte verbracht. Hogwarts war für sie wie ein zuhause, aber es gab Zeiten, da sie das Verlangen spürte, in der Wildnis zu sein, fernab von den Menschen. Auch jetzt, zurück in ihrem beengten Zimmer, hatte sie noch den Geruch der Bäume und der frischen Erde in der Nase. Und nachts, als sie oben den höchsten Zweigen geschlafen hatte, hatten die Sterne durch die Blätter der alten Eichen geblitzt. Und die Stille des Waldes....Raven seufzte. Hier auf dem Schloß waren ihre Sorgen im Nu zurückgekehrt. Sie setzte sich auf die Kante des Bettes und stützte ihr Gesicht in die Hände.

Was sie im Grunde brauchte, war eine Art Komplize, jemandem, dem sie - abgesehen von ihrem Onkel- alles erzählen konnte. Jemand, der ihr dabei helfen konnte, das Amulett zu finden und herauszubekommen, wieviel Voldemort darüber wußte.

"Wenn ich nur wüßte, wo die Todesser ihre Treffen veranstalten..." grübelte sie.

Sie stand auf und verließ das Zimmer, um in die Küche zu gehen. Sie starb vor Hunger.

Raven öffnete mühsam die Tür zu ihrem Zimmer, ein mit Essen beladene Platte in ihrer Hand balancierend. Als sie in den Raum trat, blinzelte sie überrascht. Auf dem Fenstersims saß Samantha und blickte ihr erwartungsvoll entgegen. Raven grinste und dachte, daß sie gut daran getan hatte, sich von den Hauselfen auch eine Tüte mit Keksen geben zu lassen....

"Hallo Samantha", begrüßte sie den Kolibri und stellte ächzend den Teller auf ihren Tisch.

Sam war glücklich, endlich Raven wiederzusehen. Sie wusste nicht wirklich warum, denn das war ihr noch nie so gegangen, doch sie mochte noch niemanden so, wie sie Raven mochte. Sie entschloss sich, zu zeigen, wer sie wirklich war und ansonsteng gibt es ja immer noch den Vergessenzauber, dachte sie auch noch, bevor sie sich schließlich, vor den Augen Ravens, verwandlete....

Vor Ravens Augen schien alles nur im Bruchteil einer Sekunde zu geschehn. Der Kolibri war verschwunden und vor ihr stand eine Frau mit pechschwarzen Haaren und funkelnden Augen. Es waren die Augen des Vogels gewesen, die einen so menschlichen Ausdruck gehabt hatten. Das gleiche Paar Augen blickte sie nun mit einer Art von Amüsement an. Die Lippen der Frau verzogen sich zu einem Lächeln, welches Raven schmerzlich vertraut war. Es war das gleiche Grinsen, welches sie von jemand anderem kannte. Es war das Lächeln von Sirius Black- und das seiner Schwester!

Für einen Augenblick stand Raven wie erstarrt. Die Gefühle und Gedanken wirbelten in ihr durcheinander, so daß sie zuerst keine Wort über die Lippen bringen konnte.

Dann trat sie einen Schritt vor und murmelte kaum hörbar: "Samantha Black."

Sam musste noch mehr grinsen, als Raven ihren Namen hörte. Sie wusste nicht, was in ihrer Stimme war. Es klang fast wie ein bisschen Verachtung. Samantha sah gerade auch noch, das Raven ihren Zauberstab auf einmal in der Hand hatte und nun einen Schritt auf sie zu machte. Samantha war schneller. Sie rief Expellarisus (hoffe, richtig geschrieben) und fing als nächstes Ravens Zauberstab in der Hand. Raven sah erstaunt und wütend zugleich aus. Samantha sagte nun lächelnd zu ihr: "JA mein Name ist Samantha Black, aber warum wolltest du gleich mit deinem Zauberstab auf mich los gehen?"

Ravens Herz schlug ihr bis in den Hals hoch. Sie war schutzlos, vollkommen schutzlos...Das hätte ihr nicht passieren dürfen! Sie verspürte Wut darüber, daß sie Schwäche gezeigt hatte. Doch sie wollte sich dies nicht anmerken lassen. Sie schloß kurz die Augen und versuchte, ihre Fassung wiederzugewinnen.

Dann erwiderte sie gelassen: "Wirst du mich töten?"

Sam schaute Raven nun bewusst verdutzt an. Sie wollte merken, das sie das verwirrt. Wie konnte Raven nur denken, das sie sie töten wollte?

Sam schüttelte den Kopf, doch das Lächeln wollte einfach nicht von ihrem Gesicht verschwinden. Schließlich sagte sie: "Hätte cih dich nicht schon längst als Kolibir töten können, wenn ich es wirklich gewollte hätte?", sie schaute Raven vorwurfsvoll an. "Ich will dich bestimmt nicht töten.

Und dein Onkel weiß übrigens auch, das ich hier bin, aber du denkst ja sicherlich über alle Blacks böse, oder?"

Raven war verwirrt. Was zum Kuckuck hatte das alles zu bedeuten? Sie spürte schnell, daß sie ganz offensichtlich nicht über den Jordan geschickt werden sollte. Jedenfalls noch nicht.

Samantha Black! Raven erinnerte sich in Zusammenhang mit ihrem Bruder an die Ereignisse von damals. Nach einem Angriff der Todesser auf ihr Elternhaus war Samantha spurlos verschwunden, ihr Bruder hatte den Verrat an James Potter begangen. Raven spürte wieder diesen schmerzhaften Stich in ihrem Herzen. Samantha schien offensichtlich verwundert über ihr Mißtrauen. Doch hatte sie nicht allen Grund dazu? Wieviele Menschen waren damals zu voldemort übergelaufen! Wieviele arbeiteten auch jetzt für den dunklen Lord!

Endlich brachen die Worte aus ihr heraus. Vieleicht würde sie nun endlich Antworten bekommen, Antworten auf all die Fragen, die so lange unbeantwortet geblieben waren.

Die Vergangenheit nahm Gestalt an,die Gegenwart schien zu verblassen, als Raven ihre Frage stellte.

"Was ist geschehen, Samantha? Verdammt nochmal...was ist damals geschehen? Was ist mit uns allen passiert?"

Samanthas Lächeln verblasste mit einem Schlag. Sie hatte sich so darin vertieft, es damals zu vergessen, das nicht mal mehr daran dachte, das es die anderen vielleicht nicht vergessen hatten. Ihr Gesichtsausdruck wurde tottraurig und ernst. Raven sah sie nun besorgt an. Samantha saß sich auf einen Stuhl, der genau hinter ihr stand und begann es Raven zu erzählen.

Zuerst wusste sie nicht wie sie beginnen sollte, doch schließlich kamen die Erinnerungen, die sie solange verwunschen hatte wieder hoch...

"ICh hatte damals gerade meinen Abschluss in Hogwarts gemacht. Meine Eltern waren stolz auf mich, auch wenn sie zuerst sauer waren, als sie von Sirius hörten, das ich in Slytherin sei. Sirius war nun schon eine Weile untergetaucht, genaueres wusste ich nicht -sie verstummte kurz-. Eines Abends, ich war gerade mit meinen Eltern im Wohnzimmer, brach die Tür auf, und bevor auch nur einer von uns etwas sagen konnten, hatten sie schon ihre Zaubersprüche gemurmelt. Ich hatte noch erkannt, das es Todesser waren, doch dann war alles schwarz. ICh dachte, ich musste sterben, denn wie ich erst später heraus fand, war es meinen Eltern so gegangen....-sie verstummte erneut, holte wieder einen Anlauf, aber fand keinen richtigen Anfang.

Sie hörte schließlich auf, noch zu veruschen etwas zu sagen und saß wie ein Häufchen Elend auf dem Stuhl. Die beiden Zauberstäbe waren ihr aus der HAnd geglitten...

Raven starrte Smantha entsetzt an. Konnte es sein- konnte das Leben aus so vielen Mißverständnis bestehen?

Noch wußte sie nicht, ob sie Samanthas Geschichte glauben konnte. Doch sie bemerkte, in welcher Verfassung sie sich befand. Leise trat sie neben die zusammengesunkene Gestalt, zögerte kurz und legte dann ihre Hand sanft auf ihre Schulter.

"Ich höre dir weiter zu.." sagte sie ruhig. "Es wird uns beiden helfen. Dir, Samantha, und mir auch. Ich will endlich verstehen können."

Samantha sah hoch, genau in die schönen Augen von Raven, die ihr schon damals, bei ihrer 1. Begegnung Mut gespendet hatten.

Schließlich sagte sie mehr...

"ICh weiß nicht, warum, aber sie hatten mich nciht getötet. Ich war ja eigentlich nicht eine so besonders gute HExe, die es gelohnt hätte, auf die andere Seite zu zwingen, aber sie versuchten es- mit allen Mittel. -Ein kalter Schauer fuhr Sam den Rücken herunter, wenn sie daran dachte- Sie versuchten es mit allen möglichen Flüchen, meist dem Crutiusfluch, aber sie schafften es nicht...

Nachdem der Dunkle Lord verschwunden war. Wollten sie mich auch nciht laufen lassen, denn ich wusste zuviel, auch hier wundere ich mich wieder, warum sie mich nicht einfach getötet haben, aber sie ließen mich am Leben, wenn man das Leben nennen kann. Es war ein Verlies, kalt, dreckig, ich weiß nicht, wie ich dort überleben konnte. Meinen Zauberstab hatten sie mir zur Schau gestellt, vor meiner Zelle, damit ich immer wusste, was ich haben würde, wenn ich mich ihnen anschließen wollte. Wenn ich es gesagt hatte, kamen sie wieder mit einem Wahrheitsfluch (sorry, hab den namen vergessen) und schließlich hatte ich wieder den Crutiusfluch auf dem Hals, weil ich sie betrügen wollte. So viele Jahre war ich dort unten, man hat sich nicht mehr um mich gekümmert, nur eine Hauselfe kam immer zu mir, hat mich versorgt. Ab und zu aber sehr selten kam ein Todesser herunter, um mich zu quälen, damit ich es nicht zu gut hatte. er hatte mir auch immer Zeitungsartikel gezeigt, natürlich nur solche, die mich auf seine Seite ziehen würden. Am Anfang, nach ca. 2 Monataen hatten sie mir einen Zeitungsartikel über Sirius gezeigt, und das er ein Mörder und Todesser wäre. Aber sie hatten zu laut über ihn gelacht, er konnte nicht einer von ihnen sein, das war mir klar geworden,als es schließlich auch einer sagte. Ich weiß nicht, wann es war, aber es gelang mir schließlich ein Animagus zu werden. Es hat mich sehr viele Anstrengungen gekostet es zu erlernen. Nura us dem Erzählungen meines Bruders, und immer auf die größte Vorsicht bedacht. Schließlich schaffte ich es vor ca. einem Jahr. Aber nach einem längeren Flug, war ich zu erschöpft noch weiter zufliegen. Ein Muggelkind fand mich und hat mich wieder aufgepäppelt, aber es hat über ein halbes Jahr gebraucht und schließlich bin ich zurück nach Hogwarts, zu dem einzigsten, von dem ich wusste, das er zu mir halten würde- dein Onkel."

Raven hatte zugehört, ohne ein einziges Wort zu sagen. Instinktiv wußte sie, daß Samantha die Wahrheit gesagt hatte. Sie hatte keine Erklärung, warum dies so war, aber sie wollte es für den Augnblick auch nicht in Frage stellen. Sie mochte Samantha selbst nach dieser kurzen Zeit, ebenso wie sie früher Sirius vorbehaltslos mochte. Doch der Gedanke an ihren Bruder hatte sie stutzig gemacht. Seine Schwester hatte wenige Minuten zuvor gesagt, daß sie von Sirius Unschuld überzeugt war. Doch wie konnte das sein?

"Samantha", sagte sie, und ihre Stimme klang mitfühlend,"Es ...", sie suchte nach den passenden Worten," es tut mir leid, was passiert ist. soviele verlorene Jahre.." Sie atmete tief durch, " Ich kann aus bestimmten Gründen verstehen, wie du dich gefühlt haben mußt...Aber...Eines verstehe ich nicht: Warum bist du so sicher, daß es nicht Sirius war, der.." Sie brach ab, fuhr dann baer fort." Ich meine, war es einer der Todesser?" Sie schaute sie eindringlich, fast flehentlich an. Sie hoffte, daß Samantha vielleicht die ganze Antwort kannte.

"Er war es nicht.", sagte Sam bestimmt, obwohl sie es selbst einwenig überraschte. Pettigrew hat James verraten. Er hat es mir selbst gesagt. Er hat damit geprahlt, bevor er dann verschwand. Er hatte noch nicht gewusst, das Voldemort auch tot/verschwunden war und hat sich vor mir über meinen Bruder lustig gemacht." Samantha begann vor Wut zu beben. Doch plötzlich bekam sie einen galsigen Blick, wie in Trance erzählte sie weiter...

"Es war damals so schrecklich, als meine Eltern starben, und dann war Sirius auch, man könnte sagen tot, denn Askaban ist so.

Ich weiß noch alles ganz genau...

"Mum?" "Was ist denn Sam?", fragte ihre Mutter zurück. "Wann fängt denn endlich meine Ausbildung an?" "Oh, Samantha Black! Wie oft soll ich dir noch sagen, das du ab 31.August bei Mr. Couch in die Lehre gehst? Und ja, du wirst als Aurorin ausgebildet, bist du jetzt zufrieden, oder muss ich es dir noch mal sagen? Oder soll ich es vielleicht lieber aufschreiben?", fügte Samanthas Mutter belustigt hinzu. Auch wenn ihr Tochter nun 17war, benahm sie sich wie eine 12-jährige. "Ja, ich weiß, aber ich bin nun mal so glück-" Weiter sollte Samantha nicht mehr kommen, denn auf einmal zersplitterte die Tür und 5 maskierte Männer kamen herein. Bevor auch nur einer der Taylors wirklich begriff, was los war, riefen schon 4 der Leute: "Avada Kedavra!" Ein 5ter kam auf Sam zu. Sie wollte nach ihrem Zauberstab greifen, doch der Mann war schneller: "Expellarismus!", rief er und Sam war ihm nun schutzlos ausgeliefert. Ein grausames Lächeln sah man auf seinen Lippen, das einzigste, was man von seinem Gesicht sehen konnte. "Avada.." "Halt!" "Was?", der Mann war verwirrt. Ein anderer, scheinbar der Anführer der Truppe hatte eingeschritten. "Sie ist noch jung! Wir nehmen sie mit. Vielleicht sit sie uns nochmal nützlich. Stupor!", rief der Mann, und dann wurde mir schwarz vor Augen, sagte sie schließlich wieder zurück in der Realität. Sie hatte nicht bemerkt, das sie weinte...

Raven brauchte eine Weile, bevor sie Samanthas Antwort in ihrer ganzen Bedeutung erfasst hatte. Pettigrew ein Verräter? Sirius war unschuldig? Raven war wie benommen. Sie glaubte das nicht, sie KONNTE es einfach nicht glauben....Es war...Doch bevor sie überhaupt einen klaren Gedanken fassen konnte, vernahm sie ein heiseres Schluchzen. Samanthas Schultern bebten heftig. Sie hatte ihr Gesicht abgewandt, doch Raven ließ sich nicht beirren. Sie tat das für sie in diesem Moment das einzige Richtige und näherte sich der zusammengekauerten Gestalt.

"Du bist nicht mehr alleine", flüsterte sie ein wenig scheu. Nach einem Augenblick des Zögerns leget sie ihre Arme um Samantha und zog sie fest an sich. Sie wollte sie in diesem Moment vor allem schützen, vor der Gewalt, vor der Vergangenheit und vor der Erinnerung, von der Raven wußte, daß sie quälender sein konnte als die Gegenwart.

Samantha konnte nicht mehr. Sie hatten in alö den Jahren mit niemande mehr reden können, und auch das Gespräch mit Dumbledore hatte gutgetan, aber sie hatte kaum etwas von dem erzählt, was sie jetzt Raven anvertraut hatte.

Als Raven sie auch noch in die Arme nahm, vergaß sie die zweifelte Einstellung von Raven und weinte sich in ihren Armen aus. Sie hatten schon seit Jahren nicht mehr geweint, seit dem Tag, an dem ihre Eltern gestorben waren, und als dann auch noch Sirius in Askaban war, hatte sie keine Träne mehr für anderes übrig.

Nach etwa (ich weiß jetzt nicht wie lange, aber lange Zeit später) löste sich Samantha wieder von Raven. "Danke.", war das einzigste was sie erst rausbekam, doch dann sagte sie noch leise, aber mit einem leichten Lächlen: "ICh glaube, jetzt habe ich deinen ganzen Umhang ruiniert."

Raven mußte nun doch lachen. "Also glaube mir. Der Umhang ist meine letzte Sorge. Er hat schon schlimmeres mitgemacht..."

Wie zum Beispiel Blutvergießen, setzte sie in Gedanken fort, ohne diese Worte laut auszusprechen. sie fühle sich seltsam. Es war das erste Mal seit vielen Jahren, daß sie einen anderen Menschen umarmt hatte.

Raven lächelte schwach. Ironischerweise war es ihre eigene Schwester gewesen, die sie nicht lange vor deren Tod in ihren Armen gehalten hatte. Und nun - nun versuchte sie einem Menschen Trost zu spenden, der - genau wie sie selbst- mit dem Verlust seiner Familie fertigwerden mußte. Genaugenommen war ja auch Sirius eine Art Tod gestorben. Weggesperrt zu sein in den dunklen Kerkern von Askaban kam jedenfalls dem Sterben näher als dem Leben.

Samanthas Ausbruch hatte in Raven ihre eigene Vergangenheit zum Leben erweckt, doch sie spürte, das dies nicht der richtige Zeitpunkt war, darüber u sprechen. Noch nicht. In diesem Augenblick ging es allein um Samanthas Schmerz, nicht um ihren.

Sie lächelte ihr zu. " Geht es besser?"fragte sie leise.

Sam nickte. Es hatte wirklich gut getan, sich auszuweinen, doch irgendetwas beunruhigte sie. Raven sah nicht viel besser als sie selbst aus, auch wenn sie das einen glauben machen wollte. Ihr muss es wohl ähnlich ergangen sein, wahrscheinlich daher auch die Narbe, aber wahrscheinlich ollte sie darüber nichts sagen, vielleicht könnte sie sie später noch einmal darauf ansprechen.

"Du hattest erst Sirius erwähnt....Kennst du ihn etwa?", fragte Sam schließlich.

Raven zuckte zusammen. Samanthas Worte von eben kamen in ihr Bewußtsein zurück. Sirius... Konnte es war sein? Nach all diesen Jahren? Raven seufzte tief.

"Ja, ich kenne ihn. Er war zu meiner Zeit ebenfalls in Hogwarts. Wir waren zusammen in einem Jahrgang, gemeinsam mit James Potter, Peter Pettigrew und Severus Snape." Raven verzog das Gesicht. "Du wirst dich kaum an mich erinnern. Es sind zuviele Jahre vergangen, die ihre Spuren hinterlassen haben." Sie deutete auf ihre Narben im Gesicht. "Zudem waren wir ja nicht im gleichen Haus. Ich war eine Ravenclaw und in manchen Dingen den Slytherins näher als den Gryffindors. Du warst in Slytherin, wenn ich micht richtig erinnere...Jedenfalls, ich war immer eine Einzelgängerin, doch fühlte ich mich hingezogen zu dieser Gruppe um James und deinen Bruder. Sie.. sie waren auf eine Weise frei und ungebunden in ihrer Art...Ich habe sie bewundert. Manchmal habe ich davon geträumt, zu ihnen zu gehören. Aber natürlich hätte ich mir eher die Zunge abgeschnitten, als über meine Gefühle zu sprechen, weißt du. Und dann war da dieses Mädchen. Sie war wunderschön.In allem dasenteil von mir..." Raven brach ab. Sie erinnerte sich so klar an jene Zeit, als wäre erst ein Tag seitdem vergangen.

Sie sah Saantha verstohlen an. Was sie davon halten mochte?

"Das kannte ich! Sirius und seine große Gang. Zu Hause hat er mir immer von seinen Abenteuern und Streitigkeiten erzählt. Er war sich eigentlich sicher, das ich mit zu ihm kommen, aber der sprechende Hut wollte es eben anders, und mir war es ehrlich gesagt egal. Naja, am Anfang wollte Sirius nichts mehr mit mir zu tun haben, aber dann hat er sich ja wieder eingekriegt, da war ich extrem dankbar dafür. Aber mir hatte damals James, Remus und Lily geholfen, mich wieder mit ihm zu versöhnen. Peter, nun ja, sagen wir einfach mal, er war sogar dafür zu feige."

Raven runzelte die Stirn. "Und er war der Verräter? Es fällt mir schwer, das zu glauben. Aber es stimmt: Er war seltsam... Ich habe ihn manchmal in den absurdesten Situationen angetroffen..." Sie kicherte ein bißchen und seufzte dann wieder. "Aber die anderen Jungs....und Lily.."setzte sie hinzu. Ein längst vergessen geglaubter Schmerz durchzuckte sie. "Wäre ich doch an ihrer Stelle gewesen..." flüsterte sie.

Dann bemerkte sie, daß Samantha kurz davor war, einzuschlafen. Raven erhob sich und fasste ihren Arm. "Es ist besser, wenn wir jetzt schlafen gehen", meinte sie leise und führte Samantha zu ihrem Bett. "Du kannst mein Bett haben heute nacht." Sie grinste ein wenig. Als Samanthas zweifelndem Blick begegnete, fügte sie hinzu:" Ich habe mich die letzten zwei Nächte daran gewöhnt, in Bäumen zu schlafen. Also werde ich auch eine dritte Nacht unter den Sternen verbringen können." Sie wartete, bis Samantha unter die Decke geschlüpft und eingeschlafen war, dann öffnete sie das Fenster, warf einen letzten Blick auf Sirius Schwester und verwandelte sich in einen Raben.

Dann flatterte sie aus dem Fenster in die Dunkelheit, wo sie die funkelnden Sterne freundlich begrüßten.

Ravens Kopf schmerzte, als sie am Abend bei ihrem Onkel im Büro saß und mit ihm zusammen einen Tee trank. Sie hatte den ganzen Tag über den gestrigen abend nachgedacht, über Samantha Black und ihren Bruder. Der Zwischenfall erschien beinah unwirklich in ihrer Erinnerung, und dennoch...

Dumbledore und sie hatten lange schweigend da gesessen und ihren Tee geschlürft, doch irgendwann spürte Raven, daß ihre Gedanken ihren Kopf zu sprengen drohten. Sie platzte heraus: "Albus, du kennst Samanthas Geschichte?" Ihr Onkel wirkte nicht sonderlich erstaunt und nickte nur. Raven nagte an ihrer Unterlippe. Sollte sie ihn fragen oder nicht? Doch wenn er bereits alles über Samantha wußte, dann war es ebenso gut möglich, daß...

"Sirius!" sagte sie schlicht und beobachtete seine Reaktion. Seine Miene blieb unbewegt, aber seine Augen gewannen dieses typische, verräterische Funkeln. Raven atmete tief durch.

"Samantha sagte, daß er unschuldig ist. Unschuldig, Albus!"

Dumbledores Lippen verzogen sich zu einem Lächeln. "Ja, das stimmt."

"Du- du wußtest es schon die ganze Zeit?"

"Nein Raven, erst seit etwa eineinhalb Jahren. Es war das dritte Schuljahr von Harry Potter, als die Wahrheit ans Licht gekommen ist."

Raven starrte Dumbledore verblüfft an.

"Ich verstehe kein Wort."

Er beugte sich nun leicht in seinem Sessel vor und sah ihr ernst in die Augen,

"Ich möchte dir eine Geschichte erzählen. Danach wirst du alles verstehen. Aber Raven", er sah sie merkwürdig eindringlich an," Das alles muß unter uns bleiben, verstehst du? Die Zeit ist noch nicht reif, daß die Menschen die ganze Wahrheit erfahren. Du wirst am Ende meine Gründe dafür verstehen."

Raven nickte nur. Dumbledore lehnte sich wieder zurück,nahm einen weiteren Schluck Tee und begann zu erzählen.



Samantha wartete nun schon über eine Stunde. Sollte Raven heute überhaupt nicht mehr kommen? Samantha gähnte. Sie merkte jetzt erst, wie müde sie (schon wieder) war. Sie beschloss, sich hinzulegen, bis Raven kommt...



Eine halbe Stunde später machte sich Raven auf den Weg zurück zu ihrem Raum. Sie hatte gehofft, daß sie der Besuch bei ihrem Onkel erleichern würde, stattdessen war ihr Kopf nun voller denn je. Sie hatte Antworten auf ihre Fragen bekommen, die sie sich in ihrem Leben nicht erträumt hatte.

Sirius war unschuldig, aber in ständiger Gefahr. Es war Harry Potter gewesen, der dem wahren Verräter- Peter Pettigrew - auf die Spur gekommen war. Er und Sirius waren Animagi, ebenso wie James einer gewesen war.

Sie hatten es Remus Lupin zuliebe getan...

Raven öffnete die Tür zu ihrem Raum. Das erste, was sie erblickte, war Samantha, die auf ihrem Bett lag und offensichtlich eingeschalfen war.

So leise wie möglich schloß Raven die Zimmertür und ließ sich in den nächsen Sessel fallen. Sie presste ihre Finger auf die pochenden schläfen und stöhnte leise. Vom Bett vernahm sie ein Geräusch. Sie blickte hoch und sah in samanthas verschlafene Augen. Ihre Haare fielen wild auf Schultern ( kleine Hommage an Sirius...*gg*)

Ein geräuscht weckte Samantha. Es war sehr leise gewesen, doch ihre Ohren waren sehr scharf und egal wie laut ein Geräusch war, sie wurde schnell wach. Raven saß auf einem Sessel und rieb sich die Schläfen.

"Was ist mit dir?", fragte sie schließlich ein wenig besorgt.

Raven blickte die junge Frau an. "Samantha", sagte sie ernst,"Hat Dumbledore Dir alles über Sirius erzählt?"

"Wie meinst du das, alles?" Samantha schaute verwirrt aus. Sie wusste das ihr Bruder unschuldig war, das Pettigrew der Verräter war. Sie wusste auch von Sirius, wie es gelang, ein Animgus zu werden, denn ohn seine Hilfe, hätte sie es auch nicht geschafft. Nur durch seine Erzählungen, wusste sie, was sie zutun hatte. Aber war da noch etwas?

"Ich meine", sagte Raven stirnrunzelnd," ob du weißt, daß es inzwischen einige Personen gibt, die von seiner Unschuld wissen? Ich habe gerade lange mit meinem Onkel darüber gesprochen, und er hat mir erzählt, wie Harry potter, der Sohn von James, vor zwei Jahren mit seinen Freunden Peter auf die schlichr gekommen ist. Es hätte nicht viel gefehlt, und Sirius wäre ein freier Mann gewesen. Aber unglücklicherweise ist Pettigrew damals entflohen und zu Voldemort zurückgekehrt.Er wäre der lebende Beweis gewesen, daß nicht Sirius der Mörder war. Er hat all die Jahre als Ratte getarnt bei einer Zaubererfamilie gelebt und ist natürlich in Panik geraten, nachdem Sirius aus Askaban geflohen ist. Auch sein Freund Remus war damals bei den Ereignissen dabei. Dumbledore hat mir allerdings nicht erzählt, wo Sirius sich nun aufhält. Zu dessen Sicherheit, nehme ich an...."

"Sirius könnte frei sein?", fragte Samantha wie vom Blitz gerührt. "Und Harry Potter weiß das? Dann weiß er sicher auch, das Sirius sein Patenonkel ist, oder?" Sam musste nachdenken. Aber dann musste sie Raven noch was erzählen. "Wann hast du Sirius das letzte Mal gesehen? Ich nämlich schon ewig nicht mehr. Er denkt sicherlich noch, das ich ein Todesser bin, oder auch war. Aber ich habe ihn schon lange nicht mehr gesehen. (auch nicht in diesem Forum!!! Also tauch mal wieder auf! Du auch Lupin!) Aber ich weiß auch nicht, ob er mir unbedingt glaubt. Er hat mir misstraut, als ich nach Slytherin kam und später auch wieder...."

Ravens Blick verfinsterte sich.

"Ich habe ihn nicht mehr gesehen seit dem Tag, an dem er nach Askaban gekommen ist.Ich hatte all die Jahre angenommen, daß er..." sie machte eine Pause. "Daß er ein Mörder ist." sagte sie kurz angebunden. "Ich erinnere mich noch an jenen Tag, an dem er mir erzählt hatte, daß James und Lily einen Sohn bekommen haben. Ich hatte mich so für die beiden gefreut....Und Lily stellte in gewisser Hinsicht endlich keine Gefahr mehr für mich da." Sie lachte rauh."Sirius hat mir ein Bild von Harry gezeigt.Er war so stolz, sein Patenonkel geworden zu sein. Ja, und Harry weiß dies übrigens seit jener Nacht, in der Pettigrew Rede und Antwort stehen mußte. Nun ja, nicht lange nach Harrys Geburt mußte ich in meine Heimat in Irland zurück. Ich wußte, daß meine eigene Familie in höchster Gefahr war..." Ihre Stimme nahm einen bedrückten klang an. Sie vermied Samanthas Blick. "Ich kam zu spät..."

Samantha hatte bemerkt, das sie Ravens empfindlichen Punkt getroffen hatte. Doch sie wollte wissen, was mit ihr passiert war.

"Was ist geschehen?", fragte sie schließlich. Als Raven zuerst nichts sagen wollte, fügte sie noch hinzu: "Es wird uns beiden helfen. Dir, Raven, und mir auch. Ich will endlich verstehen können. Weißt du noch, das waren deine Wort vor gar nicht langer Zeit zu mir. Also was ist passiert?", fragte Sam vorsichtig.

Raven überlegte kurz. es war das erstemal in ihrem Leben, daß sie jemand anderem außerhalb ihrer Familie von ihrer Vergangenheit erzählte. Doch Samantha hatte sich ihr wie einer Freundin gegenüber anvertraut, und Raven dachte jenes "quid pro quo"...

Sie schwieg für einige Sekunden, dann setzte sie zum Sprechen an.

"Um zu verstehen, warum ich überhaupt hier bin", begann sie," solltest du die Geschichte meiner Vorfahren kennen. Ich stamme aus einer irischen Bauernfamilie sehr alten Geschlechts. Wir können unseren Stammbaum zurückverfolgen bis in die Zeiten jener "Megalithkultur", von der du vielleicht schon einmal gehört hast. Damals, es liegt einige Tausend Jahre zurück, glaubten die Menschen an Götter, Dämonen und Heldenlegenden in ganz anderer Weise als wir heute. Jene Zeiten sind längst versunken, doch sie haben Relikte hinterlassen, die noch heute eine ungeheure Kraft entfalten können.

Die Menschen früher lebten im Einklang mit der Natur, sie hatten die Jahreszeiten im Blut und orientierten sich an ihnen. Zur Zeiten meiner ältesten Vorfahren in Irland enstand die Legende von Morrigu und Dagda. Sogenannte Göttersagen basieren in den meisten Fällen auf ein bestimmtes Maß an Wahrheit...Die Unterweltgöttin Morrigu, auch Morrigaîn genannt, und ihr Geliebter Dagda beruhen auf zwei ganz realen Gestalten, die zu meinen Vorfahren gehört haben..." Hier brach Raven ab spürte, wie sich ihr Gesicht dunklerot verfärbte. `Sie muß mich für eine verrückte alte Schachtel halten...´schoß es ihr durch den Kopf.Aber wie sonst könnte ich ihr erklären, warum ich auf ihre Hilfe angewiesen bin?´

Smantha musste grinsen, weil Raven rot anlief, doch sie wollte mehr hören und sagte: "Und weiter?", hoffend, das sie einiger MAßen ernst klang. Im Inneren verfluchte sie Sirius, da sie das nicht.ernst-bleiben-zu-können von ihm geerbt zu haben schien. Doch nun erzählte Raven weiter...

"Die Menschen neigen dazu, das sogenannte Unerklärliche in Mythen und Legenden zu verwandeln, um ihre Form der wirklickeit u schaffen. Und so enstand die Legende um die Unteweltsgöttin Morrigain.In einigen Geschichten taucht sie als gute Fee Morgana auf, in anderen als böse Gestalt, die die Toten auf die Insel Avalon begleitet. Tatsache ist jedoch, daß es sich bei Morrigain und Dagda um ganz reale Gestalten gehandelt hat. Dagda liebte sie unsterblich, doch eines Tages starb Morrigain. Dagda konnte den Gedanken nicht ertragen, ohne sie weiterleben zu müssen, und so schmiedete er ein magisches Amulett. Zugegeben, dazu gehörten außergewöhnliche Zauberkräfte, aber letztlich besteht es aus der ganz gewöhnlichen Magie, derer sich auch Menschen wie Voldemort bedienen können. Und er weiß dies.

Dagdas Amulett war nichts anderes als der Schlüssel zu einem Zeitportal, mit dessen Hilfe er hoffte, Morrigain wiederzusehen.

Du weißt ja sicher, daß Britanien in der Blütezeit der Megalithkulturen der Ort der Druiden gewesen ist. Druiden waren nichts anderes als Zauberer, jedoch mit einer anderen Tradition und anderen Riten. Dagda, mein Vorfahr war ein solcher. Die Druiden waren für religiöse Rituale zuständig,, sie berechneten die Bahn von sonne und Sternen, sie sagten gute und schlechte Erntejahre voraus. All dieses taten sie mit Hilfe sogenannter Steinringe, deren Überreste wir heute noch überall finden können. Die Muggel wissen nicht, was ihre Bedeutung ist. Aber jeder, der sich ein bißchen mit Vorzeitlicher Magie beschäftigt, kennt die Funktion jener Ringe aus Stein. Nun, Dagda benutzte sie aus einem bestimmten anderen Zweck: Er hoffte, einen dieser magischen Orte als Zeitportal benutzen zu können. Er war - so ist es überliefert- erfolgreich, und das Amulett war der schlüssel dazu. Doch mein Vorfahr erkannte, welche Gefahren darin lagen. Und so beschloß er es zu vernichten, doch bevor er es in die Tat umsetzen konnte starb er. An seinem Sterbebett übergab er es seinem Sohn. Dieser sollte es zerstören, doch er schaffte es nicht. Er verschwieg seine wahre Bedeutung, und so wurde das Schmuckstück von Generation zu Generation weitergegeben, seit über zweitausend Jahren, Samantha. Und es war meine Schwester, die eines Tages herausfand, was es mit dem Amuett auf sich hatte. Das Grab meines Vorfahren Dagda wurde entdeckt, zusammen mit uralten aufzeichungen. Lillian, meine Schwester, kam an diesem Tag aufgeregt zu mir...Von diesem Tag an änderte sich unser Leben. Nein, da stimmt nicht ganz. Es war der Tag, an dem meine schwetser die Geliebte eines Todessers wurde....." Raven schwieg erschöpft.



Raven Dumbledore in Kapitel 4