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Severus Snape machte sich auf in die große Halle. Wieder einmal war es soweit und das Schuljahr hatte begonnen. Der Lärm der ihm von der Halle entgegenbrandete schien seine Kopfschmerzen zu verstärken. Er hatte die halbe Nacht keine Auge zugetan und als er endlich hätte schlafen können, war es schon wieder Zeit aufzustehen. Dazu kam, dass das Frühstück schon fast vorbei war. Schon in einer Viertelstunde würde der Unterricht beginnen. Zum Glück waren als erstes die Sechstklässer Ravenclaw und Hufflepuff an der Reihe. Wenigstens schien das unproblematisch zu werden, aber danach... Während er mürrisch durch die Halle in Richtung Lehrertisch ging, dachte er an den gestrigen Abend. Als er die Treppe zum Kerker erreicht hatte musste er doch tatsächlich Carmen, dieser Durmstrang-Schülerin in die Arme laufen. Wie es die nach Slytherin geschafft hatte, war ihm wirklich ein Rätsel. Ein Halbblut in Slytherin.... Unvorstellbar! Snape setzte sich an den Tisch und schenkte sich eine Tasse starken Kaffee ein. Das freundliche "Guten Morgen, Severus," das von seinen Kollegen kam, quittierte er nur mit einem Kopfnicken. Nein, er mochte sich jetzt nicht unterhalten.


Snape stürzte seinen Kaffe viel zu schnell hinunter und verbrannte sich beinahe die Zunge daran. Leise vor sich hin fluchend erhob er sich und ging zwischen den Tischen hindurch. Zuerst kam er am Gryffindortisch endlang. Da saß sie. Clarissa. Seine Tochter. Ihre Fertigkeiten in der Kunst des Zaubertrankbrauens beeindruckten ihn und irgendwie war er stolz auf sie, aber dass sie ein Gryffindor geworden war... Unverzeihlich. Ihre Mutter hatte Snape geschrieben, dass Clarissa nicht wusste, dass er ihr Vater war. Sie waren sich einig, dass sie es nicht erfahren sollte, bevor sie ihn kannte. Er war froh darum, denn so brauchte er sich nicht mit einer Gryffindor herum zu schlagen. „Zum Glück weiß keiner meiner Kollegen, dass sie meine Tochter ist,“ dachte Snape. Er schämte sich dafür, so etwas überhaupt zu denken, jedoch wenn sie wüssten, dass seine Tochter eine Gryffindor..... oh nein. Diese Schande wollte er lieber nicht erleben. Sie würden es genießen, ihn damit aufzuziehen. Nein. Snape zögerte kurz, ging aber dann ohne ein Wort und mit düsterem Blick davon in Richtung Kerker.

In der Eingangshalle sah er McGonagall stehen und mit einem Gryffindor-Vertrauensschüler diskutieren. Oh nein, McGonagall wollte er jetzt nicht in die Arme laufen. Dies würde nur unendliche Diskussionen nach sich ziehen und dazu war er jetzt nicht in der Stimmung. Also nahm er einen Seitengang und nahm somit einen Umweg in Kauf, was bedeutete, dass er zu spät zu seiner ersten Zaubertrankstunde kommen würde. Diese Aussichten verbesserten seine Laune nicht gerade. Seine Gedanken schweiften ab zu seiner Vertrauensschülerin, die ihren Posten einfach so abgegeben hatte. Das würde auf jeden Fall Folgen haben. Niemand gab einfach so mir nichts dir nichts eine solche Herausforderung, einen solchen Posten auf. Nicht solange er Hauslehrer von Slytherin war. Endlich erreichte er sein Klassenzimmer und trat ein.


Die erste Zaubertrankstunde war wie erwartet ohne größere Zwischenfälle zu ende gegangen, wenn man davon absah, dass einer der Kessel geschmolzen war... Ganz in Gedanken bog Professor Snape um eine Ecke und prallte mit jemandem zusammen. Der vollkommen überraschende Aufprall ließ ihn sich auf dem Boden wiederfinden. Gerade formte sich eine böse Verwünschung auf seiner Zunge, als er erkannte, wer der Missetäter war. Es war Clarissa. Sie stand da und starrte ihn mit weitaufgerissenen Augen an. Er war mindestens genau so überrascht und während er sich aufrappelte und sie seine Papiere, die zu Boden geflattert war aufhob, sagte er: "Miss Clarissa! Sie sollten besser acht geben! Wer weiß, wer oder was als nächstes um diese Ecke kommt..." Er nahm sich die Blätter, wandte sich ab und ging davon. Wenn es sonst irgendwer gewesen wäre, der ihn umgerempelt hätte, dann wären einige Strafen fällig gewesen, aber er war von Clarissa so überrumpelt worden und als sie ihn mit diesen großen Augen ansah, war ihm, als sehe er ihre Mutter vor sich. "Ah, das kommt bloß von diesen verdammten Kopfschmerzen" brummte er vor sich hin. Wenn er über den Stundenplan am Nachmittag nachdachte wurde es auch nicht besser. Fünftklässer Gryffindor/Slytherin. Wie er diese Klasse verabscheute. Potter, Granger, gleich zwei Malfoys. Aber wenn er an Lucius dachte, dessen Tochter eine Gryffindor geworden war, huschte ein kleines schadenfrohes Lächeln über sein Gesicht.


Jate lief durch die Gänge von Hogwarts in Richtung Große Halle. Es war Mittagszeit und am Nachmittag hatten sie bei Snape Unterricht. Doch das war Jate im Moment egal. Sie grübelte über die Sache mit Clarissa Snape. Wenn sie etwas herausfinden wollte, dann müsste sie wohl oder übel mit ihr reden. Außerdem mussten noch Nachforschungen angestellt werden. Was hieß Madam Pince zu bestechen um an die Schülerakten zu kommen, aber darüber machte sich Jate weniger sorgen. Ihr größtes Problem stand gerade vor ihr. Ein missgelaunt und äußerst gereizter Severus Snape...

Gerade als Snape den Eingang der Grossen Halle erreichte, stand er plötzlich vor Jate Lennox. "Miss Lennox, welch eine Freude, sie hier zu treffen. Wie geht es denn unserer Ex-Vertrauenschülerin?"

Jate war zu erst wie erstarrt, doch wusste sie, dass sie jetzt so schnell wie möglich antworten musste. "Abgesehen davon, dass ich ständig aufpassen muss, dass ich nicht irgendwelche Erstklässler zertrample und das heute der erste Schultag ist, geht es mir gut, Sir. Danke der Nachfrage." Jate wollte erst noch eine Antwort abwarten. Entschied sich dann aber um und lief schnurstracks an ihrem Hauslehrer vorbei. Mit Magenschmerzen dachte sie an die Nachmittagsstunde bei ihm


Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, und in den Sälen und Gängen herrschte bereits Hochbetrieb, als Raven aus dem Schlaf hochschreckte. Wie spät mochte es wohl sein? Raven war am Tag zuvor erst zu später Stunde in Hogwarts eingetroffen. Ihr Onkel als Schulleiter hatte in seinem Brief an sie den Wunsch geäußert, daß sie doch der Auswahlzeremonie beiwohnen sollte, durch die alle Erstklässler auf die vier Häuser verteilt wurden. Raven erinnerte sich noch sehr deutlich an ihre eigene Zeit in Hogwarts, und wie aufregend es gewesen war, sich den Sprechenden Hut aufzusetzen. Sie war damals nach Ravenclaw gekommen und hatte die sieben Jahre ihrer Schulzeit dort sehr genossen. Unglücklicherweise war sie während ihrer Reise in einen großen Sturm geraten, der sie dazu gezwungen hatte, mehrmals eine Rast einzulegen. Es war ermüdend gewesen, den ganzen Flug über gegen die Elemente zu kämpfen. Gewiß, sie hätte nach Hogwarts apparieren können, doch Raven liebte das Fliegen bei weitem mehr. Sie liebte das Gefühl, von der Luft getragen zu werden, dem Gesang des Windes zu lauschen und nachts über sich das Licht des Sternenhimmels zu beobachten. Die Natur war ein vertrauter Freund für sie, der sie niemals alleine ließ...im Gegensatz zu den Menschen, dachte sie mit einem Gefühl der Verachtung. Sie riß sich von ihren Gedanken los, kletterte aus dem Bett und ging zur Dusche hinüber. Wie immer mied sie dabei den Blick in den Spiegel, denn sie wußte, daß das, was sie darin sehen mochte, ihre Bitterkeit verstärken würde. Ihr verkrüppeltes Bein, die Narbe auf dem Gesicht.... Nach dem Duschen fühlte sie sich bedeutend besser. Das Schwindelgefühl, welches noch von dem schweren Rotwein, den sie sich nach ihrer Ankunft mit Albus geteilt hatte, herrühren mochte, war verschwunden. Sie zog ihr typisches dunkelbraunes Kleid an, das ihr bis zum Boden reichte und eine gewisse schlichte Würde ausstrahlte, flocht ihre langen Haare zu einem Zopf und machte sich dann auf den Weg zu Dumbledores Büro. Dadurch, daß sie so spät in Hogwarts eingetroffen war, hatte sie noch keinen der Lehrer und die wenigsten der Schüler getroffen. Doch nun schienen die Gänge von Jungen und Mädchen geradezu zu wimmeln. Wehmütig dachte Raven an eine längst vergangene Zeit. An versunkene Tage.....Was ER wohl inzwischen machte? Doch sie verdrängte den Gedanken hastig... Als sie um die nächste Ecke bog, wäre sie beinah in die ihr entgegenkommende Person hineingelaufen. Sie hob den Blick - und erstarrte. Sicherlich war das nur ein Irrtum, ein Witz der Geschichte! Sie blinzelte und war sich sann sicher: Die große, dunkle Person vor ihr, dieser hagere Mann mit den tiefschwarzen Augen und der fahlen Haut, war niemand anderes als Severus. Severus Snape. Sie rang nach Fassung, darum bemüht, ihm ihren Zustand nicht allzu sehr zu offenbaren. Dann spürte sie die alte, vertraute Wut in sich hochsteigen. Sie warf den Kopf nach hinten. "So, so.." zischte sie, " Snape...Sie sind immer noch am Leben? Wie bedauerlich!"

"Ach, so enttäuscht? Tut mir leid, dass ich ihnen den Gefallen irgendwie ums Leben zu kommen noch nicht getan habe!" Die Kälte in seiner Stimme ließ die Luft gefrieren und mit einem spöttischen Lächeln fügte er hinzu: "Ihren Geschmack, was ihre Kleidung angeht, hat sich auch nicht gebessert. Ups, da fällt mir ein, sie sahen ja schon immer so aus. Ein Mauerblümchen ohne Gleichen." Und mit gekräuselter Oberlippe ging er an Raven vorbei und rempelte sie wie zufällig dabei mit der Schulter an.

Was Raven wohl hier in Hogwarts suchte? Ihm wurde übel beim Gedanken, sich nun tagtäglich mit ihr herumzuschlagen. Seit ihrer gemeinsamen Schulzeit verband sie eine Art Hassliebe. Plötzlich wurde Snape von jemandem angesprochen, er drehte sich um und erkannte eine Schülerin aus Slytherin. Es war eine Erstklässlerin. Scheu fragte sie ihn nach einigen Zaubertrankutensilien. Froh um die Ablenkung von Raven, gab er ihr bereitwillig Auskunft. Als sich die Schülerin dann danken entfernte, drehte er sich um. Er dachte, dass ihm das Herz in der Brust stehen bleiben würde. Er schluckte schwer. Mitten in der Halle stand Aurélia Mytam, eine Todesserin. Severus' Herz schlug ihm bis zum Hals. Was wollte ein Todesser hier in Hogwarts? Zu seinem Entsetzen kam sie direkt auf ihn zu. "Ruhig bleiben, nur nichts anmerken lassen." dachte er nervös und mit einem bösen Lächeln auf den Lippen erwartete er sie.


Als sie ihren Fuß in die große Halle setzte, war Aurélia noch beeindruckter als zuvor. Es war alles so riesig und überwältigend und mit einem Lächeln musste sie an ihre alte Schule denken. Sie war nicht einmal annähernd so groß gewesen. Die Schüler, die hier lernen durften, waren wirklich beneidenswert. Sie ging einige Schritte auf das Hallenzentrum zu und blickte sich um. Alles war leer, bis auf zwei Gestalten, die sich in einiger Entfernung unterhielten. Sie beobachtete die beiden. Die eine war offenbar eine Schülerin, der andere ein Lehrer... Und mit einem Mal erkannte sie, wen sie vor sich hatte. Severus Snape. Unwillkürlich umklammerte sie ihr rechtes Handgelenk. Aurélia hätte alles erwartet, nur nicht ihn. Ein Todesser in Hogwarts! Und dann noch der Zweite in Voldemorts Gefolge. Sie konnte es nicht fassen. Was sollte sie nun tun? In diesem Moment entfernte sich die Schülerin und ein interessanter Gedanke kam Aurélia in den Sinn. Ohne weiter zu überlegen, ging sie auf ihn zu.

Snapes Lächeln kam Aurélia seltsam vor. Er war nervös, das sagte ihr ihr Instinkt und ein schadenfrohes Grinsen huschte über ihr Gesicht. Wenn alles so lief, wie sie es wollte, würde er nicht nur nervös sein. Sie blieb vor ihm stehen und starrte ihn einen Moment lang mit ihren schwarzen Augen an. "Hätte nicht gedacht, sie hier zu treffen."

"Tja, so erlebt man ab und zu eine Überraschung." Das Lächeln verschwand von seinem Gesicht, er wurde ernst und seine Augen glitzerten gefährlich. "Was suchen sie hier, Aurélia?" seine Stimme war kalt und emotionslos wie immer. Was sie nur hier wollte? Der dunkle Lord konnte sie ja wohl kaum geschickt haben. Weshalb war sie gekommen...?

"Nicht so unhöflich, Severus." Aurélia legte den Kopf ein wenig schräg und lächelte, doch der Ausdruck ihrer Augen blieb kalt. "Nun, ich habe einige Dinge zu erledigen." Mit einer auffallenden Geste strich sie sich mit der rechten Hand die Haare aus dem Gesicht. Wenn er ihr glaubte, dass sie auf Befehl Voldemorts handelte, würde er ihr aus dem Weg gehen, bis sie einen besseren Plan ausgearbeitet hatte, um ihn beobachten zu können. Sie musste wissen, was er hier tat, denn sie wusste, wie gefährlich er sein konnte. "Sie verstehen das doch sicher? Und nun, auf Wiedersehen." Mit diesen Worten drehte sie auf dem Absatz um, hielt aber nochmals inne. "Wo sie gerade hier sind, könnten sie mir ´freundlicher Weise` den Weg zu Prof. Trelawney zeigen?"

"Zu Professor Trelawney? Seit wann geben sie sich mit solchem Hokuspokus wie Wahrsagen ab? Sie enttäuschen mich aber, Aurélia. Ich dachte immer, dass sie sich auf etwas, sagen wir mal, handfestere Hilfsmittel verlassen." Eine dunkle Spannung lag zwischen ihnen. Sollte er sie wirklich zu Professor Trelawney bringen? Oh nein. Das würde er bestimmt nicht tun. "Könnte ich, aber tue ich nicht. Schönen Tag noch." Snape drehte sich um und ging mit flatterndem Umhang eilig davon. Er war sich der steten Blicke dieser Todesserin bewusst. Sie bohrten sich in seinen Rücken. Was sie bloß hier wollte? Und dann noch von Trelawney?

Sie sah Snape nach, bis er verschwunden war. Pah, Hokuspokus, wenn der wüsste... Insgeheim schwor sie sich, dass er das nächste Mal ihre handfesten Mittel zu spüren kriegen würde. Aber zur Zeit hatte sie noch ein anderes Problem. Aurélia stand immer noch in der großen Halle und hatte keinen blassen Schimmer, wo Prof. Trelawney zu finden war. Ein wenig verwirrt blickte sie sich um. Einige Treppen und Korridore führten in alle möglichen Richtungen davon. Auf gut Glück folge sie einem der Gänge, darauf hoffend jemanden Hilfreiches zu finden.


Gedankenverloren ging Snape die Treppe hinauf in Richtung Lehrerzimmer. Als er um eine Ecke bog, dachte er, einer seiner schlimmsten Alpträume wäre wahr geworden. Dort standen doch tatsächlich seine Tochter und Potter und knutschten. Nein, das war absolut nicht sein Tag. Er ging langsam auf die Beiden zu.


Es war ein wunderbarer Nachmittag gewesen. Clarissa und Harry hatten beim Quidditchtraining eine Menge Spaß gehabt. Am Abend schlenderten sie zufrieden und sehr müde zu ihrem Gemeinschaftsraum zurück. Plötzlich stolperte das Mädchen und fiel zu Boden. Ein Lachen verkneifend half ihr Harry auf. Ihre Blicke trafen sich und Harry konnte nicht anders und küsste Clarissa zärtlich auf den Mund .Clarissa verfiel Harry sofort und erwiderte seine Kuss leidenschaftlich. Sie hoffte das dieser Augenblick niemals enden würde, als sie plötzlich hinter sich Schritte hörte und unweigerlich in die erzürnten, aber für sie unerklärlich auch so enttäuschten Augen von ihrem Lehrer sah. Dem Lehrer dem sie sich komischerweise öfters so verbunden fühlte. Es waren die Augen von Severus Snape.

Lilliana stand um die Ecke und beobachtete Harry und Clarissa. Sie freute sich sehr für ihre Freunde. Clarissa und sie waren sich irgendwie ähnlich aber sie wusste nicht warum. Doch was war das? Da kam Snape. Das würde Ärger geben. Snape sah Harry mit einem Blick an, bei dem dieser sich glücklich schätzen konnte daß Blicke nicht töten können. Lilliana wollte abwarten was Snape zu sagen hatte, dann würde sie sich einschalten. Sie wollte ihre Freunde ja nicht hängen lassen. Snapes Augen wandten sich Harry zu, und sein Blick war nun nur noch von tiefem Hass erfüllt. Er zischte mit tödlicher Kälte in Richtung Harry: "Habe ich die beiden Turteltäubchen etwas gestört?" fragte er betont ruhig. "Ihr möchtet Euch ein bisschen Gesellschaft leisten, oder sehe ich das etwas falsch? Miss Snape?" Clarissa schien ein wenig blass zu werden. "Wie wär’s wenn ihr heute Abend ein wenig Strafarbeit leistet. Hmmm? Die vielen Einmachgläser mit den netten Kreaturen drin sollten wieder mal abgestaubt werden. Das könnte eine Arbeit sein, die Ihnen liegt, Potter. Und für Miss Snape, wie wär’s wenn ich sie in den dunklen Kerkern nach Steinkäfern suchen lasse?" Ein fieses Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus. "Wir sehen uns, heute Abend um Acht. In meinem Büro. Schönen Tag noch." Und lächelnd ging Snape an den Beiden vorbei.

"Warten sie, Professor! Sie können die beiden doch nicht bestrafen nur weil sie sich küssen" rief Lilliana Snape nach. Sie wusste daß es sehr riskant war sich mit Snape anzulegen doch es ging immerhin um ihre Freunde. Also setzte sich noch eines drauf und sagt: "In dieser Schule gibt es viele Jungs die ihre Freundinnen küssen und die werden auch nicht bestraft, also warum bestrafen sie gerade Harry und Clarissa?" Sie hoffte inständig das sie Snape nicht allzu wütend gemacht hatte.

Professor Snape drehte sich langsam um. "Miss Malfoy? Möchten sie den Beiden heute Abend ebenfalls Gesellschaft leisten? Das lässt sich sicher einrichten. Aber ich könnte mir vorstellen, dass sie schon genügend eigene Probleme haben, oder irre ich mich da?" Spöttisch zog er die linke Augenbraue hoch, warf Harry und Clarissa noch einmal einen finsteren Blick zu, wandte sich ab und ging den Korridor hinunter. Auf halbem Weg drehte er sich nochmals um "Noch was. 5 Punkte Abzug für Gryffindor. Sie sollten ihre Zunge besser im Zaum halten, Miss Malfoy." Dann ging er davon.

Lilliana war niedergeschlagen. Sie wollte ihren Freunden helfen hatte es aber nicht geschafft. Snapes Kommentar machte das auch nicht gerade besser. Denn das er auf ihren Bruder und ihren Vater anspielte war ja wohl klar. Harry und Clarissa sahen sie mitleidig an und Harry schaffte es sogar ihr ein aufmunterndes Lächeln zu schenken. Lilliana war froh darüber das ihre Freunde ihr nicht böse waren. Sie bewunderte Harry das er sie trotz seiner Strafarbeit noch aufheitern wollte.

„Das war echt lieb von dir, Lill, aber jetzt hast du wegen mir auch noch Arger. Oh, wie ich Snape hasse. Aber wenigstens treffen wir uns heute noch, Harry! Auch wenn’s nicht der passendste Platz für ein Date ist." meinte Clarissa.

Harry musste schmunzeln und sagte: „Mit dir wird’s doch sogar in Snapes ekligen Kerkern schön."

"Ach Clarissa wegen dir hab ich keinen Ärger ich hatte nur Angst das ihr böse auf mich seid. Es hätte ja sein können das er noch wütender geworden wäre und dann hättet ihr noch schlimmer Strafen bekommen. Weißt du wegen meinem lieben Bruder und meinem lieben Vater hatte ich nie echte Freunde. Ich wollte euch nur helfen statt dessen hab ich ihn noch wütender gemacht." Lilliana war wirklich froh das ihre Freunde nicht böse waren den es machte sie glücklich echte Freunde zu haben.


Snape setzte sich im Lehrerzimmer in einen Sessel. Im Moment war niemand sonst im Raum. Er nahm sich ein Buch und begann zu lesen. Aber irgendwie konnte er sich nicht konzentrieren und gab es schließlich auf. Snape legte das Buch weg, lehnte sich nach hinten, schloss die Augen und rieb sich die Schläfen. Seine Kopfschmerzen waren noch nicht besser geworden. "Kein Wunder" dachte er bei sich selbst...


Um acht Uhr stand Clarissa vor Snapes Büro. Harry war noch nicht in Sicht. Sie beschloss, noch zwei Minuten zu warten und dann ohne Harry einzutreten. Nach der Zeit war immer noch kein Harry da, und so klopfte Clarissa sachte an Severus Bürotür und trat ein. Ein kalter Luftzug stieß ihr ins Gesicht. Das Fenster stand sperrangelweit offen.Vor dem Fenster stand Severus und starrte in den Himmel.

Auch Clarissa liebte es einfach nur am offenen Fenster zu stehen und sich vom kalten Wind beruhigen zu lassen. Snape stand am offenen Fenster und betrachtete den Sternenhimmel. Der heutige Tag war ein Disaster gewesen. Er war froh, endlich Ruhe zu haben. Von der Tür kam ein leises Klopfen. Wer das wohl um diese Zeit noch sein mochte? Nein, er würde nicht öffnen. Er wollte einfach hier stehen und die Stille geniessen. Auf einmal ging die Tür auf und er hörte hinter sich eine Mädchenstimme. "Mist" dachte er für sich "die Strafarbeiten habe ich vergessen." Er seufzte leise. Gerade als er sich umdrehen wollte, sagte sie diesen einen Satz und er fühlte, wie sein Ärger ihn wieder zu überwältigen drohte. In dieser halben Stunde, die er nun am offenen Fenster gestanden hatte, hatte er sich ein wenig beruhigen, fast entspannen können, aber nun? “Sir?", fragte Clarissa zaghaft. Keine Antwort. „Mister Snape?" kam es nun lauter „sind sie taub oder was?" Ups so forsch wollte sie eigentlich gar nicht werden. Was würde Snape wohl jetzt tun.

Er drehte sich langsam um und sah in das vertraute Gesicht seiner Tochter. "Professor Snape, haben sie wohl sagen wollen, nicht wahr? Und ob ich taub bin oder nicht, ist nichts womit sie sich beschäftigen sollten, Miss Snape." Snape ging hinüber zu seinem Regal in dem er einige Zaubertrankutensilien gestapelt hatte. Er nahm eine merkwürdig aussehende Dose und trat damit wieder auf Clarissa zu. "Hier, Miss Snape. Wenn sie aus den unteren Kerkern zurückkehren, will ich, dass diese Dose gefüllt mit schwarzen Steinkäfern ist, verstanden?" Er blickte sie kalt an.

Sie nickte schwach.

"Gut, gehen sie also den Korridor bis ganz ans Ende und folgen sie der Treppe bis sie zwei Stockwerke tiefer sind. Dort sollten sie das finden, wonach sie suchen sollen." Er ging hinüber zu seinem Schreibtisch, setzte sich hin und begann die Prüfungsbogen, die er heute die Schüler hatte ausfüllen lassen (er mochte es, in der ersten Woche zu testen, wie viel die Schüler über den Sommer vergessen hatten) zu korrigieren. Nach einer Weile blickte er wieder hoch. "Was wollen sie noch, Miss Snape? Habe ich mich nicht klar ausgedrückt?"


Severus Snape war kurz von seinem Schreibtisch aufgestanden um seinen Rücken zu strecken. Potter war bis jetzt noch nicht aufgetaucht. Wo der nur blieb? Dieses absichtliche Fernbleiben würde er nicht ungestraft lassen. Severus fröstelte leicht. Ein Blick zum Fenster verriet ihm, dass dies immer noch weit offen stand. Seufzend ging er hinüber und wollte es schließen. Da fiel sein Blick auf die Gestalt, die leicht hinkend zum See hinunter ging. "Raven" flüsterte er leise. Als er sie sah, fühlte er einen kurzen Stich im Herzen. Immer wenn er Raven sah, holten ihn Dinge aus seiner Vergangenheit ein, die er lieber vergessen wollte. Als er an die Narbe in ihrem Gesicht dachte, schauderte er. Er wusste nur zu gut, wer zu so etwas grausamem fähig sein würde. Langsam schloss er das Fenster, verdrängte diese Gedanken, wandte sich ab und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch.


Wütend stürmte Snape hinaus in die Nacht. Das es regnete war ihm egal. Das heute war absolut nicht sein Tag gewesen. Potter war zur Strafarbeit gar nicht erst aufgetaucht und als ich dann vorhin einen Kontrollrundgang machte, erwischte ich ihn zusammen mit der kleinen Malfoy vor dem Gemeinschaftsraum der Gryffindors. Nachdem er ihn gefragt hatte, warum er nicht gekommen war, hatte er nur mit den Schultern gezuckt und war in den Gemeinschaftsraum gegangen. Aus lauter Wut darüber hatte Snape daraufhin Gryffindor 30 Punkte abgezogen und ihm eine Verwarnung erteilt. Morgen würde er sich deswegen bei Dumbledore melden müssen. Severus war dann also zurück in den Kerker gegangen. Gerade als er sich hinlegen wollte, kam ein Brief. Er war von Lucius Malfoy. Eine Einladung zu einem Fest. Es war ein Fest, auf dem sich die meisten Todesser treffen würden. Er wusste wie dies ablaufen würde, da es nicht das erste Mal war, das Lucius so etwas veranstaltete. Snape verabscheute diese sogenannten Feste genauso, wie er Lucius verabscheute. Der Gedanke daran, wieder so einen Anlass erleben zu müssen, ließ ihn keine Ruhe finden. Dies war der Grund, warum er jetzt in dieser Finsternis draußen umherwandelte und sich vom Regen durchnässen ließ. Er achtete nicht darauf, wohin er ging. Es spielte einfach keine Rolle. Auf einmal hörte er etwas. War das ein Schrei gewesen? Vielleicht ein Schüler, der verbotener Weise hier draußen herumschlich und dem nun etwas zugestoßen war. Leise vor sich hinfluchend rannte er los. Hier musste es irgendwo gewesen sein. Da, auf einmal sah er diese dunkle Gestalt auf dem Boden liegen. Er ließ sich neben ihr auf die Knie nieder. Der Boden war schlammig, aber wen interessierte das schon. Vorsichtig drehte er die Frau auf den Rücken. Ihm schien das Herz in der Brust stehen zu bleiben. Es war Raven. "Um Gottes Willen, was tun sie denn hier draußen?" fragte er. Sorgfältig strich er ihr die Haare aus dem Gesicht. Zwei Finger legte er auf ihren Hals um den Puls zu fühlen. Er war da, wenn auch nur schwach. Sie war total durchnässt. Kein Wunder, als er sie hatte hier runter gehen sehen war es ja auch noch nicht so spät gewesen. Es musste bereits Stunden her sein. Rasch hob er sie hoch auf seine Arme und trug sie, so rasch es ging zum Schloss zurück. Sie war so leicht. "Sie sollte dringend mehr essen," schoss es ihm durch den Kopf. Dann verwarf er diesen Gedanken wieder. Es ging ihn nichts an, er wollte sie bloß hinein und zu Madame Pomfrey bringen. Der Regen peitschte mit voller Heftigkeit, als er Raven in Richtung Eingang trug. Besorgt blickte er zwischendurch auf sie hinunter.


Der Regen hatte aufgehört, und der Wind war verstummt. Alles um Raven herum fühlte sich warm und trocken an, nicht mehr wie nasse, kalte Erde. Sie blinzelte benommen. Verschiedene Erinnerungen kamen in ihr hoch. war sie nicht eben noch am Ufer des Sees gewesen? Und hatte nicht eine Stimme zu ihr gesprochen, jene Stimme, die sie aus ihren Alpträumen kannte? Doch es war noch eine zweite Person dagewesen, eine reale Person...Eine dunkle Gestalt, die sie hochgehoben und ins Schloß getragen haben mußte....Dann kam blitzartig ein Gedanke! Sie griff sich mit der Hand an ihren Hals und tastete ihre Haut ab. War es noch an seinem Ort? Ihr Herz tat einen Sprung. Es war fort! Verschwunden.... In Raven kroch Panik hoch, die ihren verschwommen Blick allmählich klärte. Nein, es durfte nicht verlorengehen... Der Raum um sie herum nahm schärfere Konturen an. Ganz offensichtlich lag sie in einem der Betten auf der Krankenstation. Sie schaute sich um, die anderen Betten lagen verlassen da. Raven war froh, die einzige zu sein ,die sich hier aufhielt. In ihrem Kopf hämmerte es, und ihr war immer noch schwindlig. Dann ließ sie ihren Blick Richtung Bürotür schweifen. Sie kniff die Augen zusammen, denn sie glaubte, sich zu irren. Madam Pomfrey stand dort an der Tür und sprach leise mit einer ihr allzu vertrauten dunklen und hochgewachsenen Gestalt, die gerade in diesem Augenblick eine Blick auf sie warf. "Snape!" krächzte sie, obwohl es eigentlich wie ein Fauchen hätte klingen sollen. "Was zum Teufel hat das zu bedeuten? Sagen sie jetzt bloß nicht, Sie hätten den edelmütigen Helden gespielt und mich gerettet? Glauben Sie mir, zum Ritter in seiner gestählten Rüstung fehlt ihnen noch einiges!"


“Bleib zurück Clarissa", murmelte Snape und lief zu Lilliana. „Geht es dir gut?

"Ja danke Professor, es geht schon. Danke Clarissa" sie stand mühsam auf und ging zu Draco. Sie nahm ihn bei seinem Umhang und zog ihn Stück weg damit niemand hörte was sie sprachen. "Draco, es tut mir leid das ich dich so angefahren habe. Ich danke dir dafür, daß mir geholfen hast, aber du weißt, es ist noch nicht überstanden. er wird zurück kommen, und dann wird er mich bestrafen, und nur er weiß wie diese Strafe ausfallen wird. Er wird auch dich bestrafen weil du dich gegen ihn gestellt hast. Er ist auch nicht allein. er hat den dunklen Lord, der uns ohne mit der Wimper zu zucken töten wird. Ich hoffe du bist dir sicher, wenn du diesen Weg gehst." Sie umarmte ihren Bruder flüchtig und ging zu Clarissa. Sie hatte ihren Bruder noch nie in ihrem ganzen Leben umarmt, was sie jetzt irgendwie bereute.

Lilliana ging mit Professor Snape. sie war verwirrt. erst half ihr ihr Bruder gegen ihren Vater, dann machte sich Snape sorgen um sie. Sie fühlte sich als ob die Welt kopfstehen würde. Das konnte auch daran liegen das sie nach den Schlägen ihres Vaters heftige Kopfschmerzen hatte. Sie griff sich an den Kopf und merkte erst jetzt das sie blutete. Es würde am nächsten Tag nicht schön aussehen. Sie war froh daß Snape es nicht bemerkt hatte, denn sie wollte nicht auf die Krankenstation. sie wollte ihrem Vater nicht das Gefühl geben das er gewonnen hätte. Also ging sie stumm neben ihren Begleitern her.


Snape saß an seinem Schreibtisch und hatte den Kopf in die Hände gestützt. Lucius war heute Abend hier in Hogwarts erschienen und war auf seine Tochter losgegangen. Bevor er hatte eingreifen können, hatte ihn Draco vertrieben, aber er wusste, dass Lucius so schnell nicht aufgeben würde. Snape lehnte sich nach hinten und rieb die Augen. Er würde etwas unternehmen müssen, aber was? Ein leises Klopfen an der Tür ließ ihn aufhorchen. Wer um diese Zeit denn noch zu ihm wollte? Seltsam. Snape setzte sich gerade hin und rief: "Herein!" Die Tür ging auf und ein bleicher Draco trat ein. Er sah schlimm aus. War Lucius aufgetaucht? Es sah ganz danach aus. Snape stand auf und ging rasch zu Draco hin. Er sagte: "Komm," fasste ihn am Arm und führte ihn zu einem der Sessel am Kamin. Während sich Draco erschöpft in einen der Sessel fallen ließ, fragte Snape: "Dein Vater?"

Einige Sekunden sah Dracp so aus, als würde er gleich in Ohnmacht fallen, da sprudelte es aus ihm heraus: "Vater.. Lil... am See!" Er rannte wieder aus dem Zimmer, mit der einen Hand an Snapes Ärmel, als müsse er sich versichern, daß Snape ihm folgen und helfen würde.

Draco hatte irgendetwas von Lucius und Lilliana gestammelt, Snape am Arm gepackt und ihn dazu bewegt mit ihm zu kommen. Sie rannten durch die Korridore. Was wollte Draco nur von ihm? Was war geschehen? Snape folgte dem vor ihm herrennenden Draco.

Atemlos kam Draco am See an.

"Verdammtes kleines Stück Scheiße, ich dachte du hättest dir vor Angst in die Hosen gemacht!" Lucius sah seinen mißratenen Sohn wütend an. Mit der einen Hand führte er eine fremdartige Geste aus und Draco fiel bewußtlos zu Boden. Lilliana bekam das Geschehen nur verschommen mit doch sie hatte bemerkt das Draco bewußtlos war. Sie konnte sich nicht länger wären und wurde ebenfalls Bewußtlos sie konnte nur hoffen das Draco jemanden gefunden hatte. Der ihnen jetzt helfen würde.
Snape trat aus dem Schloss um zu sehen, was Draco so aufgebracht hatte. Er hatte etwas von "see" und "schnell" gemurmelt. Snape beeilte sich und ging raschen Schrittes in Richtung See. Auf einmal sah er ihn. Lucius Malfoy. Wie er diesen Kerl hasste. Doch was tat er da? Draco lag scheinbar bewusstlos auf der Erde und Lilliana wand sich daneben in grossen Schmerzen. Lucius hatte vermutlich den Crutiatusfluch auf sie gelegt. Schnell duckte sich Snape hinter einen nahe gelegenen Busch. Lucius durfte ihn nicht sehen. Noch nicht. Vorsichtig schlich Snape um den See herum, immer darauf bedacht, für Lucius unsichtbar zu bleiben. Nach einer Zeit, die für Snape wie die Ewigkeit schien, stand er direkt hinter Lucius. Lautlos zog er seinen Zauberstab und richtete ihn auf Lucius Rücken. Ein grausames Lächeln zeichnete sich auf seinen Zügen ab als er "Crucio" flüsterte. Schreiend liess Lucius seinen Zauberstab fallen und stürzte zu Boden. Sofort darauf sprach Snape den Blindheitsfluch "Caecus" über Lucius aus. Lucius sollte nicht wissen, dass er es war. Sofort ging er an diesem Dreckskerl vorbei und richtete seinen Zauberstab auf Lilliana. "Finite incantatum" flüsterte er leise. Dann hob er den Crutiatus-Fluch der auf Lucius Malfoy lag auf und legte einen Ganzkörperklammer auf ihn. Blind und Bewegungsunfähig blieb Lucius am Ufer des Sees liegen, während Snape sich um Lilliana und Draco kümmerte. Lilliana schien es ganz schön erwischt zu haben... Als Lilliana sah dasSnape ihr geholfen hatte verlor sie das Bewußtsein. Sie hatte so starke schmerzen das es ihr faßt lieber gewesen wäre sie wäre tot. Das letzt was sie spürte war das sie hochgehoben wurde. Dann wurde alles schwarz und nur noch schwarz.



Severus Snape in Kapitel 2