Kapitel 12: Retter in Not
Stella wollte nicht so verdreckt, wie sie jetzt war, das Schloss betreten und begann mit dem Zauberstab die größten Verunreinigungen zu beseitigen. Snape war längst aus ihrem Blickfeld verschwunden. Sie seufzte und fragte sich, wann sie ihn wieder sehen würde?
Langsam lief sie Richtung Schloss und sah Ron und Harry auf sie zulaufen, die sie freudig anstrahlten.
„Ist es wirklich wahr, Stella? Kommst du zu uns ins Haus?“ Ron begann aufgeregt zu plappern. Stella nickte und jetzt freute sie sich doch, dass sie dem düsteren Slytherin-Haus entkommen konnte.
Etwas verwundert musterten die beiden Jungen sie.
„Was ist denn mit dir passiert? Bist du gestürzt?“
„Ja! Aber es ist nur Dreck! Eine Dusche und alles ist wieder OK! Bringt ihr mich bitte nach oben?“ Sie hakte sich bei den Beiden unter und sie führten sie in ihr neues Zuhause.
***
Severus war kopfschüttelnd in seine Gemächer gelaufen. 'Diese Stella ist wirklich ein verrücktes Ding!', dachte er und lächelte in sich hinein. 'Sie hat richtig süß ausgesehen, so mit der braunen Brühe im Gesicht!'
Er hörte seine innere Stimme die ihn fragte: 'So, so! Du findest sie also süß!?' Er schüttelte sich und versuchte damit, diesen Gedanken loszuwerden.
Er betrat sein Büro und knallte die Tür mit aller Kraft hinter sich zu.
***
Stella sah Snape erst wieder, als sie Zaubertränke hatten. Die ganze Zeit war sie noch nicht dazu gekommen, ihm zu danken, dass er sie am See gerettet hatte. Die zwei Stunden waren gerade rum und alle Schüler packten ihre Sachen zusammen.
Stella machte extra langsam und achtete darauf, dass sie die Letzte im Kerker war.
Harry steckte noch einmal den Kopf in den Raum und sah sie fragend an. Stella formte lautlos mit ihrem Mund: „Ich komme gleich!“ und Harry zog sich wieder zurück.
Snape saß an seinem Platz und machte sich Notizen, als er bemerkte, dass sich noch jemand hier befand. Er blickte nach oben und sah, wie Stella langsam auf ihn zutrat.
„Miss Maris?“, sagte er etwas verwundert und sah, wie sie etwas verlegen zu Boden blickte.
Er bemerkte, wie Stella schluckte und unsicher zu reden begann: „Professor Snape, ich wollte mich bei Ihnen bedanken! Das Sie mir m-mein Leben gerettet haben, a-am See!“
Nervös blickte Stella ihm in die Augen. Seine Augen blickten überrascht und er ließ sich einen Moment Zeit um zu antworten.
„Miss Maris! Das war doch selbstverständlich!“, sagte er leise. „Es ist meine Pflicht, als Lehrer darauf zu achten, dass den Schülern nichts geschieht!“
Er bemerkte, wie sie ihn einen Moment enttäuscht ansah. 'Natürlich', dachte sie, 'er hätte es auch bei jedem anderen gemacht! Ich bin nur eine Schülerin für ihn, nicht mehr!'
Sie nickte stumm und wollte gerade gehen, als wieder seine tiefe Stimme erklang.
Er lächelte sie an und sagte leise: „Außerdem möchte ich mir doch nicht entgehen lassen, was Ihnen noch alles so wiederfährt! Ohne Ihre Eskapaden wäre das Leben doch äußerst langweilig!“ Er zwinkerte ihr zu.
Stella starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an und verstand die Welt nicht mehr.
Snape konnte witzig sein? Sie fing sich wieder und erwiderte sein Lächeln, das ihr immer besser gefiel. 'Schade, dass er es nicht öfters zeigt!'
Stella nickte ihm, immer noch verwundert, zu und lief zur Tür. Dort drehte sie sich noch einmal um und sagte mit klopfenden Herzen: „Wissen Sie eigentlich, Professor, dass Ihnen ein Lächeln hervorragend steht? Sie sollten es öfters zeigen!“
Nun war es Severus, der verwundert schaute und bevor er etwas erwidern konnte, war Stella schon durch die Tür verschwunden.
***
Ihr Herz klopfte bis zum Hals und ihre Wangen waren gerötet. War es wirklich gerade sie gewesen, die Snape ein Kompliment gemacht hatte? 'Ich bin wirklich verrückt!', dachte Stella und hielt sich die Hände an die geröteten Wangen, um diese wieder abzukühlen.
Sie betrat den Gemeinschaftsraum der Gryffindors und setzte sich zu Harry und Ron. Sie musste sich ablenken!
„Was macht ihr da?“
Verwundert beobachtete sie die Beiden, die ein seltsames Spiel spielten.
Harry grinste sie an. „Oh, wir reagieren uns gerade ein bisschen ab und spielen „Snape explodiert!“
„Snape explodiert?“, fragte Stella verdutzt und sah, wie die kleine Figur, die wirklich irgendwie Ähnlichkeit mit Snape hatte, immer wieder in die Luft geschleudert wurde.
„Spielst du mit?“
„Äh, nein, besser nicht!“ Sie ging nach oben, in ihr neues Zimmer, das sie nun mit Lavender Brown teilte. Diese lag in ihrem Bett und las ein Buch.
„Hi Stella!“
„Hallo Lavender!“ Wenn sie deren Namen hörte, musste sie immer wieder an die Szene auf dem Wagen denken. Lavender erinnerte doch irgendwie stark an Lavendel!
Stella legte sich auf ihr Bett, schob ihre Hände unter ihren Kopf und drehte ihren Kopf so nach hinten, dass sie den Himmel sehen konnte. Er war strahlend blau, auch wenn es draußen schon frischer geworden war, da es allmählich Herbst wurde.
Stella lächelte versonnen und begann, vor sich hin zu träumen. Sie dachte an die Momente, wo sie in seinen Armen gelegen hatte und an den Moment, als er sie geküsst hatte.
'Warum habe ich blöde Kuh ihn nur von mir weggedrückt?' Heute würde sie ganz anders handeln. Dessen war sie sich sicher.
Sie seufzte laut auf.
„Na, von wem träumst du, Stella?“ Lavender grinste sie schelmisch an. „Kenne ich ihn?“
Stella drehte sich auf den Bauch und lächelte, immer noch irgendwie selig, zu ihr zurück. „Wie kommst du darauf, dass ich von irgend jemanden träume?“
„Na, ja du schaust aus wie jemand, der verliebt ist! Du hast DEN Blick!“
Stella vermied auf dieses „Verliebt“ einzugehen und fragte schnell: „Was für einen 'Blick' meinst du denn?“
„Diesen verklärten Blick, wenn man von jemandem träumt, eben! Mit einem Schleier vor den Augen! So, wie du ihn eben gerade hast!“
Stella lief rot an. Sie hasste es, dass sie immer in den ungünstigsten Augenblicken errötete.
Lavender war aufgestanden und setzte sich auf Stellas Bettkante und sah sie neugierig an.
„Nun erzähl schon, wer ist der Glückliche? Harry oder Ron?“
„Lavender ….. bitte!“
„Ok, ok .... ich bin ja schon ganz ruhig! Aber interessieren würde es mich schon!“
Stella überlegte fieberhaft was sie sagen konnte. „Na, gut, weil du es bist! Es ist - ……“
***
Severus starrte immer noch auf den Fleck, wo Miss Maris zuletzt gestanden hatte. Noch nie hatte er ein Kompliment bekommen!
Na, ja für seine Kunst Tränke zu brauen schon, aber für sich selbst, für sein Aussehen, nein, noch nie!
Dass diese Kompliment von ihr gekommen war, erfreute ihn umso mehr.
Er wollte so gerne wieder ihre Lippen berühren und er rief sich die Szene auf den Wagen in seinen Kopf und er bekam einen versonnen Gesichtsausdruck.
In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und die Sechsklässler strömten in den Raum und Severus setzte wieder seine finstere, gleichgültige Miene auf und begann mit dem Unterricht.
***
„Nein! Wirklich?“ Lavender starrte Stella verdutzt an. Diese nickte nur schwach.
„Dass hätte ich ja wirklich nicht gedacht, dass du auf DEN stehst?“
Stella zuckte mit den Schultern. „Tja, Lavender, die Geschmäcker sind nun mal verschieden!“
„Wäre auch schlimm, wenn es anders wäre! Also, mein Typ ist er ja wirklich nicht!“
„Es ist halt mal passiert“, flüsterte Stella, „gegen Gefühle gibt es leider keine Medizin!“
„Wie wahr!“, erwiderte ihre Kameradin. „Weißt du was? Wie wäre es, wenn wir am Samstag endlich nach Hogsmeade gehen und uns für Halloween einkleiden?“
„Halloween? Daran habe ich ja gar nicht gedacht! Das ist eine gute Idee. So lange wir nicht durch den Verbotenen Wald gehen!“
„Nein“, lachte Lavender, „es führen auch noch andere Wege nach Hogsmeade!“
***
Am darauffolgenden Samstag machte sich ein fröhliches Grüppchen Gryffindors auf den Weg in den Zaubererort. Es waren Stella, Lavender, Harry und Ron, dessen Schwester Ginny sowie Neville.
Die Jungen wollten zu erst in den Scherzartikelladen und danach zu Madame Rosmertha, ein Butterbier trinken. Sie verabredeten, sich dort wieder zu treffen.
Die Mädchen zog es zu Madame Mimosas Kleidersalon. Anscheinend hatte diese ihren Laden erst kürzlich in Hogsmeade eröffnet und sie hatte einige Sonderangebote in ihrem Laden.
Sie legte einige Kleider auf den großen Tisch und sagte mit schriller Stimme. „Die neueste Mode aus Paris! Von Charles Camperfield!“
Stella trat näher an den Tisch und betrachtete eines der Kleider. Es war aus einem glänzenden Stoff, bordeauxfarben und an der Taille schmal geschnitten. Allerdings hatte es einen ziemlichen Ausschnitt und sie war sich nicht sicher, ob sie es anprobieren sollte. Irgend wie erinnerte das Kleid entfernt an ein Dirndl! Aber Stella konnte sich nicht vorstellen, dass hier irgend jemand wusste, was ein Dirndl war! Ginny ermunterte sie, das Kleid anzuziehen.
„Probier es doch mal an, Stella!“
Einige Minuten später drehten sich alle Drei vor den großen Spiegeln und musterten sich ausführlich. Ginny hatte ein grünes Kleid angezogen, dass ihre Haarfarbe wunderbar unterstrich. Lavender trug ein blaues Kleid und auch sie sah sehr gut aus.
„Ich glaube, wir brauchen wohl nicht mehr länger schauen, wie?“, fragte Stella und die zwei Anderen nickten.
Wenige Minuten später verließen sie, bepackt mit mehreren Paketen, den Laden und liefen, fröhlich vor sich hin erzählend zu Madame Rosmertha, wo sie auf ihre Klassenkameraden trafen.
Das Pub war ziemlich voll und sie mussten sich an einigen Personen vorbeiquetschen. Stella sah sich interessiert um und zu ihrer Verwunderung stand Snape am Tresen!
„Ich geh nicht an den Tresen, wenn Snape da vorne steht!“, maulte Ron. „Der zieht uns nur wieder wegen bloßer Anwesenheit Punkte ab.“
„Nun stell dich mal nicht so an, Ron!“, erwiderte Stella und stand auf. „Wollt ihr alle ein Butterbier?“ dDe illustre Runde nickte zustimmend und Stella ging, um die Biere zu holen.
Rechts neben Snape war noch eine kleine Lücke und Stella quetschte sich neben ihn. Severus, der sich gerade mit Professor McGonagall unterhalten hatte fuhr herum und wollte schon schimpfen, wer sich da so an ihn herandrückte und musste zu seiner größten Verwunderung feststellen, dass es Miss Maris war. Er musste sich eingestehen, dass er sich wirklich freute, sie zu sehen.
Stella fragte sich mal wieder, woher sie den Mut nahm, sich so an ihn zu drücken.
„Hallo, Professor Snape!“ Sie lächelte vorsichtig zu ihm hoch.
„Miss Maris! Was für eine Überraschung!“ Er spürte, wie Stella noch mehr an ihn gedrückt wurde, da der Zauberer, der rechts neben ihr stand, wohl schon ziemlich angetrunken war und nun sein ganzes Gewicht auf Stella gelegt hatte.
Der Kerl grölte irgend etwas vor sich her und rammte Stella seinen Ellbogen in den Rücken.
„Au!“ Es tat wirklich weh. Der Kerl rückte noch näher und Stellas Kopf wurde, da sie wesentlich kleiner als der Fremde war, an Snapes Schulter gepresst. Wieder roch sie seinen herben Duft und seufzte leise auf.
'Warum müssen wir nur immer in so verflixten Situationen aufeinanderprallen? Es ist ja wirklich verhext!' Sie schloss einen Moment die Augen, besann sich dann aber wieder, als ihr klar wurde, wo sie sich befand.
„Miss Maris“, hörte sie Snape an ihrem linken Ohr flüstern, „würden Sie bitte etwas zur Seite rücken? Die Leute schauen schon!“
„Wenn ich es könnte schon, Professor Snape, aber der Kerl hinter mir hat sein ganzes Gewicht auf mich gelegt!“
Severus griff hinter Stellas Rücken und drückte den Typ von ihr weg. Enttäuscht und auch erleichtert rückte sie von ihm ab und rieb sich ihre Wange, wo Severus den Abdruck seines Umhangs erkennen konnte.
„Danke!“, sagte sie wieder einmal.
Severus glaubte bald, dass er wohl allmählich ihr Retter in der Not wurde! Wie einen Ritter sah er sich eigentlich nicht!
Stella bestellt rasch die sechs Biere und nahm sie mit einem Schwebezauber mit zum Tisch.
Sie blickte Snape einen Moment in die Augen und erkannte, dass auch er einen seltsamen Schleier darin hatte.
'Wie hat Lavender gesagt? So schaut nur jemand, der verliebt ist ..….!'
Ihr Herz schlug immer noch schnell, als sie an den Tisch zurückgekehrt war.
„Das hat aber lange gedauert!“, sagte Lavender und ließ ihren Blick zwischen Stella und Snape hin- und hergehen.
„Äh, es war eine Menge los, am Tresen!“ stotterte Stella und verteilte die Biere.
Lavender sagte nichts mehr und alle stießen auf einen schönen Tag an und tranken ihre Biere. Dass Snape den Pub verlassen hatte, bekam Stella nicht mehr mit.
Nachdem sie alle einige Butterbiere intus hatten, liefen sie alle langsam nach Hogwarts zurück.
„Ich glaube“, gluckste Stella, „ich rufe - hicks - nein, ich schreibe meiner Mutter, dass sie mir mein Dirndl schicken soll! D-dann -", sie fuchtelte mit den Fingern vor Harrys Gesicht rum, "- könnt ihr mal eine schöne Tracht sehen und ich bringe hier ein bisschen Kultur rein! Hicks.“
„Wasn das? Dirndllll?“, nuschelte Harry, der sich bei Stella eingehakt hatte.
„Wirst du dann schon sehen!“, murmelte Stella grinsend zurück.
Irgendwann erreichten sie das Schloss und bald darauf lagen auch schon alle in ihren Betten.
Stella träumte. Sie träumte, dass sie im Dirndl mit Snape tanzte und dass er auch in Tracht war. Selbst im Traum lachte sich Stella fast kaputt. Snape in Lederhosen! Eine äußerst interessante Kombination!
A/N: Mei, is wieder Spät geworden …… 04:30!
Charles Camperfield heißt übersetzt wie?? Na, denkt mal darüber nach!
Hat Stella Lavender wirklich gestanden in wen sie verliebt ist? Na, ja ihr könnt ja mal Raten!!!!
Fragen über Fragen …… die bald wieder beantwortet werden!!!! ;-)
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