Kapitel 29: Unterricht
Albus Dumbledore saß wie üblich hinter seinem Schreibtisch, als McGonagall hereinrauschte.
"Entschuldige", sagte sie zerstreut, "ich habe - oh, Remus!" unterbrach sie sich, als sie die zerlumpte Gestalt auf dem Sofa wahrnahm, die sich absichtlich im Schatten gehalten hatte.
Lupin wirkte elender denn je, und Snape, dessen scharfe Augen den Werwolf sofort erspäht hatten, wich unwillkürlich mehrere Zentimeter zurück, stieß dabei kaum merklich gegen MacGillivray, die sekundenlang, für andere unsichtbar, seine eisige Hand umfaßte, um ihm Trost zu spenden in einer Angelegenheit, deren Zusammenhänge sie nur ahnen konnte.
So schnell der Moment gekommen war, so schnell verflog er auch wieder.
"Catriona, Severus", sagte Dumbledore herzlich, "bitte, nehmt Platz. - Du selbstverständlich ebenfalls, Minerva."
Snape, peinlich darauf bedacht, niemandem zu nahe zu kommen, Catriona im Besonderen nicht, setzte sich stocksteif auf die äußerste Kante des unbequemsten Stuhls, den er im ganzen Büro hatte entdecken können und verkrampfte die Hände schmerzlich ineinander.
Sein Verhalten sprach so sehr von unnötigem Trotz, daß MacGillivray eilends wegsah, um nicht Gefahr zu laufen, ihn vor allen anderen bloßzustellen.
"Remus", sagte sie stattdessen mitfühlend, "ist soweit alles in Ordnung?"
Lupin lächelte kläglich. Sein scheeler Blick sprach Bände, als er murmelte: "Kein Vergleich zur Transformation mit dem Wolfsbann."
Ihre Augen glitten über sein zerkratztes, geschwollenes Gesicht, doch sie sah rasch wieder fort, als fürchtete sie, er könne ihre Anteilnahme als voyeuristische Neugier mißverstehen.
"Bedient euch", sagte Dumbledore strahlend und reichte die unvermeidliche Pralinenschachtel herum.
Snape lehnte sich demonstrativ zurück und verweigerte sogar, das Kästchen überhaupt zu berühren.
Über MacGillivrays ebenmäßige Züge huschte ein feines, bedauerndes Lächeln, während sie das "Naschmaterial" des Direktors ebenfalls ablehnte.
"Ich wollte mit euch allen ein Thema diskutieren", begann Albus Dumbledore nachsichtig, "das wir bisher aus Gründen der Sicherheit für Severus ausgespart haben."
Catriona mußte nicht hinsehen, um zu wissen, wie sich Snapes verschlossene Miene veränderte und einem empörten Starren platzmachte.
"Ihr habt sicherlich euer Bestes gegeben", fuhr der Alte versöhnlich fort, "was zweifellos in Voldemorts Sinn war - nur nicht in unserem, und damit meine ich nicht allein den Orden."
Er machte eine Pause, um dem Tränkemeister die Chance einzuräumen, so vehement zu protestieren, wie es für gewöhnlich seine Art war, aber Snape sah mit leeren Augen auf ein Bild an der Wand und schwieg.
Natürlich war es zu erwarten gewesen, daß man ihn auf dieses Problem ansprach; er hatte selbst schon des öfteren daran gedacht, und im Grunde hatten die Einwände durchaus eine Berechtigung, aber nun, da er sich damit befassen sollte, wurde ihm die Vorstellung, abermals alles umzustellen, schlichtweg zuviel.
Er sollte wieder unterrichten, Madam Pomfrey (die er bereits seit Ewigkeiten nicht mehr aufgesucht hatte) erwartete sicherlich ungeduldig die Aufstockung ihrer Trankvorräte, Voldemort verlangte zum nächsten Vollmond eine weitere Verbesserung des Trankes, während der Orden genau das Gegenteil wünschte, nämlich, daß er die eigene Erfindung sabotierte. Vollkommen absurd.
"Verzeihung", sagte da eine vertraute Stimme mit klirrender, eisiger Höflichkeit, "obgleich mir die Dringlichkeit Ihres Anliegens durchaus einleuchtet, halte ich es doch für unglaublich, in dieser Situation von Professor Snape zu verlangen, den Trank, mit dem er unter schwierigsten Umständen seinen Platz in den Todesserreihen bestätigt hat, absichtlich zu verschlechtern."
Aller Augen richteten sich überrascht auf die junge Schottin, die so nachdrücklich für den ewig mißgelaunten, grantigen Meister der Zaubertränke Partei ergriff.
Catrionas Augen blitzten, und ihre Wangen wirkten trotz der äußerlichen Kühle gerötet.
Snape selbst zeigte keine Regung. Er blickte weiter starr geradeaus, aber in seinem Inneren tobte ein Kampf, dessen Wildheit einzig Catriona ahnen konnte.
Das Gefühl, daß sich jemand vollkommen uneigennützig für ihn einsetzte, bedingungslos vor allen für ihn stritt, war so fremd, daß er nicht recht wußte, wie er damit umgehen sollte. Einerseits verlockte es ihn unsagbar, Catrionas Schutz anzunehmen, ihre Verteidigung als das zu akzeptieren, das sie war - der Ausdruck inniger Verbundenheit; andererseits… pflegte er seine Kämpfe nicht stets allein auszutragen, und war er nicht in der überwältigenden Zahl der Fälle als Sieger hervorgegangen?
Er hatte nie gelernt, Hilfe und Beistand anzunehmen; zu spärlich waren sie ihm in der Vergangenheit offeriert worden; außerdem war er immer stolz auf seine bedingungslose Unabhängigkeit gewesen. 'Und dabei unendlich einsam', raunte sein Gewissen.
Snape löste mühsam eine verkrampfte Hand, um sich das Haar aus den Augen zu streichen.
Die Anspannung der vergangenen Wochen schien sich ausgerechnet jetzt entladen zu wollen; er fühlte sich übel, und der irrige Wunsch, vor Erschöpfung in Tränen auszubrechen, begann, sein gesamtes Denken zu beherrschen.
"Der Orden hat bereits den Vorteil, um die Existenz eines solchen Trankes zu wissen", bemerkte da Remus Lupin rauh aus dem Schatten. "Wenn Severus jetzt keine Verbesserungen erzielt oder Voldemort gar noch mit 'Schwierigkeiten' hinhält, war die ganze Mühe umsonst, und er gerät in große Gefahr."
Noch einmal unerwarteter Beistand. Snape schloß sekundenlang die Augen, um das Bild des Grauens zu verdrängen, das sich neuerdings immer in seine Gedanken zu stehlen drohte, wenn Lupin sprach.
"Deine Hilfe ist ehrenvoll gemeint, aber unnötig", sagte er ätzend und fragte sich im gleichen Moment, wieso er wieder die Konfrontation wählte und Lupin brüskierte, der dies wahrlich nicht verdient hatte. "Ich werde die Verlängerung der Wirkdauer so lange hinauszögern, wie irgend möglich. Mehr kann ich aktuell ohnehin nicht tun."
Lupins Gesicht war in den Schatten nicht zu erkennen, aber McGonagall lenkte weniger zufrieden denn kompromißergeben ein: "Damit können wir den Rest des Ordens immerhin hinhalten."
Dumbledore nickte und bestätigte: "Und wir können momentan auch nicht mehr verlangen", doch alles, was Snape verstand, waren lose Satzfetzen - höchste Zeit zu gehen, wollte er nicht zum Hauptdarsteller in einer sehr unerquicklichen Ohnmachtsdarbietung werden. Zum Teufel mit seinem zimperlichen Körper!
"Wenn Sie mich entschuldigen wollen…", brachte er klar und deutlich über die Lippen, "es erwarten mich ungezählte Aufgaben."
Unter Aufbietung seiner gesamten Konzentration gelang es ihm, sich zu erheben, ohne Verdacht zu erregen. Das Büro würde er verlassen können, aber dann…
'Hilf mir, Catriona', flehte er stumm, und der Gedanke, gänzlich unbewußt formuliert, erreichte MacGillivray als Intuition, die sie ohnehin bewogen hätte, ihm zu folgen.
Es erschien ihr undenkbar, daß niemanden seine miserable Verfassung alarmierte, aber sie verkannte, wie wenige Menschen sich hinter seine Fassade aus unnahbarer Perfektion zu sehen bemühten.
Mit einem gewinnenden Lächeln empfahl sie sich, glitt hinaus und fand den Tränkemeister gegen die Wand gelehnt, benommen und desorientiert.
"Ich weiß nicht, wie ich den Weg in mein Quartier bewältigen soll", erklärte er überraschend deutlich, aber seine Augen schwammen in Tränen.
"Mit meiner Hilfe, Severus", tröstete sie mit erschrockener Selbstverständlichkeit und einer Ruhe, die sie nicht empfand. "Sorge dich nicht."
Wie erschöpft mußte er sein, sich so gehenzulassen?
Er stützte sich schwer auf sie, und Catriona legte zur Sicherheit einen Illusionszauber auf sie beide, so daß eventuelle Passanten nichts Ungewöhnliches bemerken würden.
Sie brachte ihn zu Bett, strich liebevoll die Decke glatt und setzte sich an seine Seite.
"Verstehst du jetzt, was ich meine?" schalt sie leise. "Es zeugt nicht von Disziplinlosigkeit, sich etwas Erholung zu gönnen, wenn man sie so nötig hat wie du."
Snape schwieg und konzentrierte sich auf gleichmäßige Atemzüge, um den Brechreiz zu mildern.
Sie hatte so unbestreitbar recht, daß er sich erst recht seiner jämmerlichen Schwäche schämte. Wenigstens mußte er nicht mehr befürchten, in hemmungsloses Weinen auszubrechen. Immerhin, ein Pyrrhussieg.
"Selbstverständlich wirst du deine Stunden morgen nicht unterrichten", fuhr MacGillivray unbeirrt fort und hinderte ihn streng am Auffahren.
"Und wer" - Snape schluckte verzweifelt - "soll für mich einspringen?"
"Ich natürlich", lächelte Catriona überfreundlich. "Du erinnerst dich doch hoffentlich an mein Angebot."
Er ließ nicht erkennen, ob er das Letzte gehört hatte; stattdessen öffnete er die Augen und bedachte sie mit einem mißmutigen Blick.
"Hast du schon jemals unterrichtet?"
"Nein", sagte Catriona freimütig, "aber so schwer kann das ja nicht sein" - sie machte eine bedeutungsschwere Pause - "bei deinen disziplinierten Klassen."
Snape stöhnte - halb genervt, halb aus Unwohlsein.
"Wir reden später darüber", beschied er in dem kläglichen Versuch, seine Autorität zu wahren.
MacGillivray streichelte zärtlich seine kalte Hand und übte sich in diplomatischem Schweigen. Sie kalkulierte die Wahrscheinlichkeit, daß er vor dem folgenden Morgen noch einmal erwachen würde, nicht sehr hoch, unterließ es aber wohlweislich, ihm dies mitzuteilen.
Als gleichmäßige, tiefe Atemzüge ihr verrieten, daß er eingeschlafen war, legte sie sich zu ihm, um ihm nahe zu sein und über seine Ruhe zu wachen.
xoxoxox
Das beruhigende, unablässige Plätschern strömenden Regens weckte sie aus genüßlichen Träumen.
Sie streckte sich vorsichtig, um den tief schlummernden Tränkemeister nicht anzustoßen und stellte belustigt fest, daß auch sie selbst offenbar einiges an Schlaf nachzuholen gehabt hatte.
Zeit, sich den Aufgaben des Tages zuzuwenden, bei denen Snapes Unterricht an erster Stelle stand. Zwar hatte sie eine lockere Vorstellung davon, wie sie die zwei Doppelstunden füllen würde, aber gänzlich beendet war der Gedanke nicht, und nun blieb kaum noch Gelegenheit, sich zumindest in der Theorie zu pädagogischen Höhenflügen aufzuschwingen.
MacGillivray erhob sich, wie sie fand, absolut lautlos, aber eine samtige Stimme bemerkte sogleich: "Wohin gehst du?", so daß sie in jähem Schrecken zusammenfuhr, herumwirbelte und ihn aufgebracht anfunkelte.
"Zum Unterricht", zwang sie sich zu unangreifbarer Nonchalance, "das haben wir doch besprochen."
Snape schnaubte in einer einzigartigen Verbindung aus Mißfallen und Geringschätzigkeit, aber daß er keinen energischen Protest erhob, besorgte sie. Wenn er gewillt war, ihr die heutigen Stunden kampflos zu überlassen, konnte seine Verfassung nicht sonderlich gut sein.
"Kann ich etwas für dich tun, bevor ich deine Schüler verhexe?" erkundigte sich MacGillivray liebevoll spöttelnd und strich ihm leicht über die Schulter.
Snape setzte sich unwirsch auf. Der Schlaf hatte ihn erfrischt, aber das bedrohliche Gefühl zittriger Schwäche war längst nicht verflogen.
"Du könntest beispielsweise die Brille mitnehmen", sagte er und deutete anklagend auf seinen Nachttisch. "Das würde dich befähigen, die Flegel in den hinteren Reihen im Auge zu behalten, die niemals richtig zuhören und daher eine Quelle ständiger Gefahr darstellen."
Sie setzte die Sehhilfe schmunzelnd auf, richtete ihr Haar, das sie während der Zeit ihrer Anwesenheit in Hogwarts immer wieder kurzgezaubert hatte, wenn es drohte, eine bestimmte Länge zu überschreiten, kringelte die Locke frech hinters Ohr und strich letzte Falten aus der Robe.
"Passabel?" neckte sie, aber er verdrehte nur die Augen.
"Du bist dir doch hoffentlich darüber im Klaren, daß dies eine absolute Ausnahmesituation ist", sagte er ernst. "Wenn ich nicht" -
"Schon gut", fiel sie ihm mit kultivierter Herablassung ins Wort und lächelte ironisch, "du mußt mir nicht dankbar sein."
Er wurde merklich blasser, aber sie zauberte ihm Kaffee und Toast herbei und sagte im Gehen über die Schulter: "Genieße. - Versuch's zumindest."
Die Tür glitt beinahe lautlos ins Schloß, und ein unwillkürliches, listiges Lächeln erhellte Snapes eingefallene Züge, als er aufstand, eine Tasse Kaffee gegen den Schwindel in eiligen Schlucken trank und sich flink, aber deshalb nicht weniger gewissenhaft ankleidete.
Ein Bissen Toast, ein zweiter für den Weg, dann lag sein Quartier verlassen da.
xoxoxox
Severus Snape lenkte seine Schritte den Korridor hinab, an seinem Klassenraum vorbei in sein Büro, das er hinter sich versiegelte. Ohne den Unterlagen oder den Glasgefäßen weiter Beachtung zu schenken, durchquerte er den Raum, zückte den Zauberstab und tippte mit der Spitze vorsichtig gegen ein vollgepfropftes Regal an der hinteren Laborwand, das lautlos einen Durchgang freigab, der direkt in eine winzige Kammer führte. Snape trat ein, und der Durchgang verschloß sich wieder wie von Zauberhand. Die Wände waren bis zur Decke vollgestellt mit besonders seltenen, beziehungsweise hochgiftigen Extrakten, Tinkturen oder Drogen - Severus Snapes ganzer Stolz, seine "Schatzkammer".
Er entfernte behutsam eine gewundene Flasche mit milchigem Inhalt, murmelte zwei knappe Worte, und der entstandene Spalt gab plötzlich den Blick in seinen Klassenraum frei. Snape lehnte sich erschöpft auf einen Schemel. Bisweilen war sein kleiner Ausguck doch zu mehr nutze, als für Notfälle bereitzustehen, die glücklicherweise bisher nie eingetreten waren. Er brannte darauf zu sehen, wie Catriona ihre selbstauferlegte Aufgabe meisterte.
Jetzt ging die Tür…
Catriona MacGillivray, die den Klassenraum das letzte Mal als Schülerin betreten hatte, gab sich alle Mühe, ihre Gedanken zu ordnen, als sie die Klinke umfaßte und beherzt hinunterdrückte.
Gute Ideen zu haben, erkannte sie zu ihrer Verblüffung, hieß noch lange nicht, auch zu wissen, wie man sie geschickt für eine Klasse umsetzte.
In genau zehn Minuten würde sie aber eben dies leisten müssen, und allmählich begann sie zu verstehen, weswegen Severus Snapes Stimmung schlagartig gereizt wurde, wenn man auf seine Lehrtätigkeit zu sprechen kam.
Ein rascher Blick auf den Stundenplan - fünftes Schuljahr, Gryffindor und Slytherin. Natürlich. McGonagall schien eine besondere Vorliebe für Konflikte zu haben - nur dies erklärte, wieso sie eine solch explosive Häuserkombination in gemeinsame Stunden schickte. Andererseits bestand das ganze Leben aus der Kunst, mit Menschen zurechtzukommen, die man im besten Falle nur nicht mochte; da lohnte es durchaus, bereits in der Schule mit den Lektionen zu beginnen.
MacGillivray legte sich Zettel zurecht, stellte sicher, daß auf jedem Platz ein Schälchen getrockneter Fliegenaugen stand und befreite die Tafel mit einem Zauberspruch von alten Anweisungen.
(Snape in seinem Versteck rollte die Augen; bei ihm pflegte stets ein besonders unfähiger Schüler die Tafel zur Strafe zu reinigen - ohne Magie.)
Ein hastiger Blick zur Uhr - sich sammeln - immerhin wollte sie nicht zum Gespött der Schule werden und den Tränkemeister mit einer meisterhaft mißlungenen Stunde blamieren… Konzentration… schon vernahm man gedämpft Schritte auf dem Gang, helle Stimmen, tiefe Stimmen, Kichern und Streiten.
MacGillivray gönnte sich einen Moment der inneren Einkehr, bevor sie sich erhob und kerzengerade neben dem Pult postierte, das, wenn schon für sie recht unbequem, für die im Vergleich zu ihr geradezu zwergenhafte Pomona Sprout eine wahre Qual gewesen sein mußte. Ein energischer Wink ihres Zauberstabes ließ die Türe aufspringen.
Als hätte allein der Ort die Macht, auf die ungestümen Schülerseelen dämpfend einzuwirken, verstummte das Geschwätz, aber kaum hatte der erste die unbekannte Person am Katheder entdeckt, ging ein neugieriges Raunen durch die hereinströmende Klasse begleitet von aufgeregtem Tuscheln und verhaltenem Lachen.
"Setzen Sie sich", rief MacGillivray gerade laut genug, um das Gemurmel zu übertönen.
"Bevor Sie Neugiers sterben und eine vortreffliche Stunde Zaubertränke verpassen - Sie haben heute mit mir das Vergnügen", fuhr sie in normaler Lautstärke fort, kaum, daß alle ihre Plätze eingenommen hatten.
'Ob das Vergnügen beiderseitig sein wird, muß sich erst noch zeigen', dachte sie säuerlich, schwenkte ihren Zauberstab und teilte damit jedem ein Zettelchen zu.
"Wenn ich Ihre Namen aufrufe und Sie bestätigen, erscheinen sie auf dem Papier", erklärte die Schottin (Snapes Lippen verzogen sich in anerkennendem Schmunzeln.) und faßte ein aufmerksames Mädchen mit buschigem Braunhaar scharf ins Auge, dem offenbar eine Frage unter den Nägeln brannte.
"Ich bin Catriona MacGillivray", sagte sie lächelnd und deponierte den eigenen Namenszettel auf dem Pult.
Das Mädchen schien sich zu entspannen.
Übereifrige Schüler, überlegte Catriona, konnten Fluch und Segen zugleich sein.
"Entschuldigung", die Betreffende reckte einen aufgeregten Arm, "was ist mit Professor Sprout?"
"Miß…"
"…Hermione Granger", kam es bereitwillig, und sofort erschien der Name auf Hermiones Kärtchen in geschwungenen Lettern.
"Miß Granger", wiederholte MacGillivray geduldig, verschränkte die Arme vor der Brust und wippte nachdenklich auf und nieder, "was geschieht, wenn man einem Musizierenden Schellenbaum Bleiwasser verabreicht?"
(Snape schüttelte den Kopf. Sie ahnte ja nicht, auf was sie sich da einließ. Er mochte Hermione Granger nicht besonders; ihre altkluge Art war ihm ein Dorn im Auge, aber sie war die einzige, abgesehen von Draco Malfoy, der sich auch recht passabel anstellte, bei der er das Gefühl haben konnte, sein Unterricht sei nicht vergebens.)
Im Hintergrund kicherte jemand, aber die Befragte setzte sich noch einmal aufrechter hin und dozierte stolz: "Seine Lautstärke wird unerträglich. Dies kann zu schweren Schäden am Gehör führen."
Plötzlich erkannte sie den Zusammenhang, ihre Augen wurden groß, und sie sagte betroffen: "Oh!"
MacGillivray nickte knapp, ergriff die Namensliste (Hatte er sie ihr gegeben? fragte sich Snape verwirrt; er erinnerte sich beim besten Willen nicht daran.) und machte sich auf einen Gang durchs Klassenzimmer auf.
"Ein zwar nicht einfallsloser, aber dennoch ausgesprochen unintelligenter Streich, wenn Sie mich fragen", bemerkte sie kühl. "Aber Professor Sprout wird sich erholen. - Genug der Vorrede. Sie haben eine Menge zu lernen. - Eliza Atterley."
Ein unscheinbares Mädchen mit blaßblonden Wimpern hob die Hand, woraufhin auch dieser Name auf dem zugehörigen Kärtchen erschien.
"Vincent Crabbe."
Obgleich Catriona wenig von Sekundenurteilen hielt, war sie in diesem Falle durchaus geneigt, eine Ausnahme zu machen.
Mit übermäßiger Intelligenz schienen weder dieser Bursche, noch sein Banknachbar Gregory Goyle gesegnet zu sein, und daß die zwei andere Qualitäten hatten, bezweifelte sie voreingenommenerweise ganz erheblich. Dummheit - der Feind eines jeden Lehrers.
Neville Longbottom wirkte etwas tolpatschig, während Draco Malfoy ganz der Sohn seines Vaters war. Sie hatte Lucius einmal in einer Sitzung gesehen, in der es um Zuwendungen des Zaubereiministeriums an die Flamelstiftung ging - ein eloquenter, aalglatter, aber auch sehr spendabler Mann - sie hatte nicht recht gewußt, was sie von ihm halten sollte.
Bei Harry Potter verharrte sie kurz, musterte den Jungen, der den Mordversuch Voldemorts nahezu unversehrt überlebt hatte, durchdringend, bevor sie über Ron Weasley das Ende der Liste erreichte.
"Ich arbeite für die Flamelstiftung in Brasilien", informierte sie die Klasse, die jetzt gespannt an ihren Lippen hing, "daher werden Sie den Trank, den Sie heute bei mir kennenlernen, mit Sicherheit nicht in Ihren Büchern finden."
Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Hermione Granger eilends ihr Exemplar zuklappte und Ron Weasley, der Zeuge der Darbietung geworden war, ungläubig den Kopf schüttelte.
"Mr. Weasley, wozu dienen getrocknete Fliegenaugen?"
"Äh…" Der Rotschopf - unleugbar bei Unwissen ertappt - zermarterte sichtlich angestrengt sein Gehirn.
"Soweit richtig", entfuhr es MacGillivrays scharfer Zunge.
Verhaltenes Feixen.
"Ähm…"
"Ja??"
Er errötete, kam dadurch der Lösung jedoch nicht näher.
Hermione Granger lief Gefahr, sich den Arm auszukugeln, aber Catriona sah sich ausgiebig um - was nützte es der Klasse, wenn immer dieselbe für sie alle mitdachte?
"Mr. Longbottom, haben Sie eine Meinung dazu?"
"Äh, also…", begann Neville nervös, den der bloße Fakt aufzuregen schien, plötzlich gefragt worden zu sein, aber Geduld gehörte nicht zu MacGillivrays Stärken.
"Ich muß mich doch sehr wundern", sagte sie eisig, und nicht wenige Schüler fühlten sich unangenehm an ihren ursprünglichen Tränkelehrer erinnert. "Dies haben Sie bei Professor Snape im zweiten Jahr gelernt." (Bestätigendes Nicken in der versteckten Kammer. Oh, was war sie idealistisch. Diese desinteressierten Bälger behielten doch grundsätzlich nur, was ihnen für Streiche dienen konnte.) "- Ja, Miß Granger, ich sehe wohl, daß Sie die Antwort kennen. - Sie auch, Mr. Malfoy?" schoß sie plötzlich auf den blonden Slytherinschüler, der ungeniert mit Gregory Goyle schwatzte.
"Gewiß", erwiderte er glatt zum Zeichen, daß er sowohl erzählen als auch zuhören konnte, "getrocknete Fliegenaugen bewirken in allen Kombinationen eine bessere Verträglichkeit der Tränke, außerdem eine Löslichkeitserhöhung schwerlöslicher Komponenten."
"Korrekt", bestätigte MacGillivray zufrieden und beschloß, das etwas zu triumphierende Lächeln des Jungen vorerst zu ignorieren. "Mr. Weasley, Sie täten gut daran, sich die Information zu notieren", teilte sie dem Rotschopf mit, der mit Harry Potter tuschelte. Er fuhr zusammen und kritzelte mit glühenden Ohren etwas aufs Pergament.
"Wann wird Professor Snape denn wieder unterrichten?" erkundigte sich Malfoy mit unverhohlener Neugierde, in der Catriona auch ein Fünkchen echtes Interesse zu erkennen glaubte.
"In naher Zukunft, Mr. Malfoy", gab sie vage zurück; bei Snapes Eigensinn konnte das durchaus schon die nächste Stunde bedeuten.
"Also, Sie werden heute einen Trank herstellen, der bei Lanzenotterbissen eingesetzt wird und oft wahre Wunder wirkt. Dabei" -
"Es gibt nicht viele Lanzenottern in England", warf Harry Potter ein und hielt dem forschenden Blick ihrer Turmalinaugen mit aufrührerischem Gleichmut stand, so daß sie sich zwingen mußte, überdeutliche Antipathie aus ihrer Stimme fernzuhalten, als sie kühl fortfuhr: "Dabei sollen Sie vor allem eines lernen: wie man improvisiert, wenn etwas einmal nicht nach Plan verläuft. - Sie, Mr. Potter, sind vorlaut. Das hat noch keinem gut getan. Oder überfordert Sie anspruchsvolle Arbeit?"
Malfoy, Crabbe und Goyle klatschten, und ein Mädchen namens Pansy Parkinson grinste schadenfroh, während Granger, Weasley und Seamus Finnegan zu Potters Verteidigung grimmig dreinschauten und ihr giftige Blicke zuwarfen.
(Der Tränkemeister lächelte anerkennend; erstens war es naturgemäß in seinem Sinne, daß man Potter bloßstellte; unabhängig davon gefiel es ihm jedoch auch zu sehen, wie sie souverän immer wieder Land gewann, selbst wenn es die Klasse mit Ungehörigkeiten versuchte.)
Aha, hier verlief also die Grenze. Nun, es konnte nicht schaden, ein wenig zu provozieren; nichts verabscheute sie mehr als Duckmäusertum gepaart mit Feigheit, sah man von Dummheit einmal ab.
"Das tut sie nicht", sagte Harry zähneknirschend, und MacGillivray vermutete zu Recht, soeben die Anwartschaft auf einen Ehrenplatz in seiner Liste der unbeliebtesten Lehrer erworben zu haben.
Wenn sie es genau bedachte, so störte sie dies nicht im Geringsten; der Junge hatte ganz offensichtlich ein Problem, Autorität anzuerkennen.
"Madam", sagte MacGillivray daher gebieterisch und nahm mit grimmiger Zufriedenheit zur Kenntnis, wie Potter wütend, aber folgsam wiederholte: "Das tut sie nicht, Madam."
"Um so besser."
Sie wandte sich der Tafel zu. "Dies sind die gebräuchlichen Zutaten", gab sie bekannt, woraufhin so ungewöhnliche Begriffe wie 'Tanzendes Schwertauge' oder 'Feuerspeiende Kannenpflanze' zu lesen waren.
"Kennt jemand von Ihnen einen oder mehrere Bestandteile?"
MacGillivray blickte erwartungsvoll in die Runde.
Betretene Blicke; sogar Hermione Granger, die es sichtlich wurmte, nicht viel Konstruktives beitragen zu können, hatte den Arm nicht gehoben.
Die Schottin wollte gerade schicksalsergeben mit den Erläuterungen beginnen, als sich eine Hand zögerlich in die Luft schraubte.
"Mr. Longbottom?"
Catriona verfolgte mit hochgezogenen Brauen überrascht und angetan, wie der Bursche, von dem sie bis eben noch geglaubt hatte, er könne nicht bis drei zählen, fehlerfrei Wesen und Anwendung der exotischen Zutaten aufzählte.
Auch Snape in seiner Kammer wölbte die Brauen. Soviel Sinnvolles hatte Longbottom in den ganzen Jahren seines Unterrichtes nicht zustandegebracht, aber als Catrionas klingender schottischer Akzent sagte: "Absolut richtig. Das ist fünf Hauspunkte wert, würde ich meinen.", verzog sich das bleiche Gesicht des Tränkemeisters verärgert. Jetzt übertrieb sie es eindeutig mit ihrem Wohlwollen.
"Wie Mr. Longbottom uns gerade aufgeklärt hat", informierte MacGillivray, "benötigt man unter anderem fünf Beeren des Korallenmooses. Dumm nur, wenn es im Bedarfsfall nicht zur Verfügung steht."
Sie schwenkte den Zauberstab, und die kleinen orangefarbenen Beeren verschwanden aus dem Zutatenschrank.
Ron Weasley sah einigermaßen entsetzt drein und Neville Longbottom trotz seines Erfolges geradezu panisch, während Hermione Granger die Nase kraus zog, vielleicht um sich das angestrengte Nachdenken zu erleichtern.
Harry Potter wirkte zu Snapes hämischer Freude etwas hilflos; er sah von Ron zu Hermione und dann nach vorn zu Catriona MacGillivray.
"Beginnen Sie - ich rate Ihnen, einen sinnvollen Ersatz zu erdenken, bevor Sie an die Stelle gelangen, an der Sie das Moos zufügen müßten."
In der allgemeinen Unruhe, die nun entstand, weil kaum ein Schüler die Wichtigkeit ihrer Worte erfaßt hatte, blieben einzig Hermione Granger und Draco Malfoy ruhig sitzen; letzterer, weil er sich von Crabbe und Goyle bedienen ließ; Hermione um nachzudenken; wenigstens hoffte Catriona dies.
Sie nahm sich Zeit, durch den Klassenraum zu streifen, warf prüfende Blicke hierhin und dorthin, krittelte, wenn ihr etwas zu abstrus erschien und kehrte schließlich zum Pult zurück.
"Konsultieren Sie mich rechtzeitig, wenn Sie unsicher sind", warnte sie mit einem ironischen Unterton in der Stimme und einem klugen Lächeln auf den Lippen. "Ich sehe mindestens zwei Dritteln von Ihnen an, daß Sie ziemlich frei von Wissen sind, wie Sie an die Aufgabe herangehen sollen. Eins schwöre ich Ihnen, wenn Sie nicht zurande kommen, nur weil Sie zu stolz oder zu dumm sind, nachzufragen, dann werden Sie sich wünschen, Professor Snape stünde vor Ihnen."
Severus Snape vergaß für einen Moment die Schwäche, aufgrund derer er kurz davor gewesen war, in sein Quartier zurückzukehren. Auch wenn es ihn erzürnte, daß sie der Klasse mit seiner Person drohte, hatte er sich doch nie und nimmer soviel Unterhaltung von einer Stunde Zaubertränke unter Catrionas Leitung versprochen.
Einzig Harry Potter schien den Schneid zu haben, seine Unfähigkeit einzugestehen. Er verließ widerwillig seinen Platz und trat nach vorn, um MacGillivray eine Frage zu stellen, die bedauerlicherweise zu leise war, als daß Snape sie hätte verstehen können.
Wie unsäglich vorhersehbar - wenn es um eigenständiges Denken ging, versagte die Mehrheit der Schüler kläglich. Wenigstens hatte es den Anschein, als wüßte die neunmalkluge Hermione Granger, wie vorzugehen war, und das, obwohl ihr Bücherweisheiten hier nicht weiterhalfen.
Potter kehrte augenscheinlich erleichtert zu seinem Kessel zurück - Catriona hatte ihm doch nicht die Lösung verraten?
Aber nein, so intensiv, wie er zu Hermione Granger schielte, war ihm die endgültige Erleuchtung bisher verborgen geblieben.
So gern Snape dem weiteren Fortgang der Stunde beigewohnt hätte; die Stimme der Vernunft gebot ihm, stehenden Fußes in seine Gemächer zurückzukehren, um sich dort eine Weile auszuruhen.
Er hatte sich gerade steif von dem harten Schemel erhoben, als er Catriona erzürnt rufen hörte: "Klapperschlange, Kreuzkraut und Gefräßige Efeutute! - Mr. Weasley, wenn Sie schon bei Miß Granger abkupfern, dann sehen Sie wenigstens richtig hin! Rhamnus catharticus, Kreuzdorn, sollte es sein; Sie haben Färberfaulbaum, Rhamnus tinctoria, genommen. - Im Übrigen beides verkehrt."
Hermiones Gesicht verlor jeden Ausdruck; sie schien nicht zu wissen, ob sie vor Verzweiflung oder vor Ärger über ihr Versagen in Tränen ausbrechen sollte.
"Fünf Punkte Abzug für Gryffindor", fuhr MacGillivray fort und stellte klar: "Das ist verdiente Strafe für dämliches Nachahmen. - Oh, und Mr. Weasley, für Sie eine Abhandlung über Wesen und Anwendung von Kreuzdorn im Vergleich zu Färberfaulbaum, am besten gleich zu übermorgen."
Ron stöhnte vernehmlich, was die Schottin veranlaßte, eine winzige Prise gehäckselten Färberfaulbaums in seinen Ansatz zu streuen.
Sofort zischte und fauchte der Kessel gefährlich; der Inhalt wallte auf und nieder, als besäße er ein Eigenleben und bedrohte den entsetzten Weasley mit akutem Überschwappen.
"Evanesco", befahl MacGillivray kalt, und Ron ließ den angehaltenen Atem erleichtert entweichen.
Dies würde ihm hoffentlich eine Lehre sein, überlegte sie verdrossen und putzte zornig einen Fleck von der Brille.
"Miß Granger, auch Sie von vorn", herrschte sie die Musterschülerin an, und Snape lugte interessiert aus seinem Versteck, das zum Klassenraum hin durch einen gläsernen Schrank getarnt war.
Da es aber nichts zu sehen gab, außer einer geknickten Hermione, riß sich der Tränkemeister schweren Herzens von dem Schauspiel los.
Ihm war zu schwindelig, um noch länger in dem stickigen Kämmerlein bleiben zu können.
Gegen Ende der Stunde hieß MacGillivray die Schüler, ihre Ansätze sorgsam abzukühlen und bis zur nächsten Stunde zu bedecken.
"Was ist des Rätsels Lösung?" fragte sie in den dampfgeschwängerten Kerker hinein und nickte sowohl Draco Malfoy als auch Seamus Finnegan aufmunternd zu.
"Quassiaholz", posaunte Malfoy denn auch unaufgefordert; einer Aufmunterung hätte er gewiß nicht bedurft, und Hermione Granger seufzte erleichtert. Offenbar war ihr nach dem ersten Mißerfolg doch noch die Erkenntnis gekommen.
"So ist es", bestätigte MacGillivray zufrieden. "Und weshalb eignet es sich nun als Notfallersatz für die Beeren des Korallenmooses? - Ach, schreiben Sie das besser als Hausaufgabe."
(Verhaltenes Murren, doch niemand wagte lauten Protest.)
"Letzte Frage und fünf Hauspunkte wert", Catriona blitzte die Schüler gerissen aus beunruhigend goldgrünen Augen an. "Wozu dient Quassiaholz noch?"
"Zum Aromatisieren von Branntwein", brummte es unwirsch, jedoch wie aus der Pistole geschossen aus einer völlig unerwarteten Ecke.
Alles starrte auf Gregory Goyle, der trotzig die Lippe vorschob und sich Mühe gab, besonders grimmig dreinzuschauen.
"Sie haben Recht", sagte MacGillivray noch immer verblüfft. "Fünf Punkte für Slytherin."
Unter allgemeinem Gejohle und Beifall auf der einen und enttäuschten, miesepetrigen Gesichtern auf der anderen Seite, erklärte sie die Stunde nicht minder erleichtert für beendet.
Kleine Pflanzenkunde: Korallenmoos (Nertera granadensis) ist bei den Muggeln als Zierpflanze bekannt, die sich so gut verkauft, weil sie meist aus Unkenntnis der Anforderungen über kurz oder lang eingeht.
Quassia (Quassia amara)oder auch Bitterholz diente als Amarum und wurde auch zum Beendigen unerwünschter Schwangerschaften benützt. Fragt Gregory Goyle (wahlweise auch Catriona) nach dem Geheimrezept für den aromatisierten Branntwein.
Kreuzdorn (Rhamnus catharticus) und Färberfaulbaum (Rhamnus tinctorium) werden in der Muggelheilkunde wenig verwendet, schon eher Rhamnus frangula (Faulbaum) als Abführmittel.
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