A Promise To Be Better - Kapitel 5

 

 

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Kapitel 5


Dr. Barnes verbrachte die Nacht bei seinem Patienten. Er hielt die Träume die sich ihm aufdrängten, fest im Griff und stellte sicher daß der Zauberer schlief. Dumbledore schlief auf der anderen Seite, und Snape hielt sich am Nachthemd des älteren Mannes fest.

Irgendwann gegen 5 Uhr rührte sich Snape und versuchte aufzustehen. Beide Wächter wachten auf und versuchten ihn verschlafen zurückzuhalten.

“Nur das Badezimmer”, murmelte er, und Snape kroch aus der Mitte um für ein paar Minuten zu verschwinden. Barnes saß da und wartete, bereit um zu gehen und den Zauberer einzusammeln wenn er nicht wieder schlafen wollte. Aber Snape überraschte sie beide indem er zum Bett zurück kam und sich ohne Beschwerde wieder hinlegte. Er kroch enger an Dumbledore, bis er den Kopf fast auf der Schulter des älteren Zauberers liegen hatte, und hielt sich wieder mit beiden Händen fest. Als der Heiler wieder näher kam um seinen Schlaf zu schützen weigerte sich Snape nicht, sondern gähnte weit und ließ den Zauber über sich fließen.

Heiler und Schulleiter schliefen wieder ein. Es war weitere zwei Stunden lang ruhig. Dann kam Beryl mit dem Frühstückstee herein und weckte Dumbledore. Barnes schickte einen Schlafzauber in Snape weil er noch nicht wollte daß er aufwachte. Nicht bevor er mit dem Schulleiter gesprochen hatte. Beide Männer stiegen aus dem Bett und schenkten sich Tee ein.

“So?” erkundigte sich der ältere Mann.

“Was steht heute auf seinem Stundenplan?” fragte Barnes als er sich eine Scheibe Toast mit Butter nahm.

“Donnerstags, 6. Klasse Vormittags, 5. Nachtmittags.” Meinte Dumbledore. “Nachmittag ist das schlimmste in der ganzen Woche. ”

“Die Frage ist, sollte er unterrichten”, überlegte Barnes.

“Nun, die Schüler sind viel besser als die Lehrer”, sagte der Direktor. “Außerdem wissen wir nicht wie es ihm geht wenn er aufwacht.“

„Richtig. Vielleicht ist er gar nicht dazu in der Lage. Haben sie einen Ersatz?” fragte der Heiler.


“Ich für die 6. ich könnte einen Siebtklässer bitten am Nachmittag auf die 5. aufzupassen“, sagte Dumbledore.

“Warum gehen sie dann nicht, und ich sehe zu daß er aufwacht. Ich werde hinunter kommen oder einen Hauselfen schicken um es sie bis zum Mittagessen wissen lassen“, beschloß Barnes. Der Schulleiter stimmte zu, suchte sich Kleidung zusammen und zog sich an.

“Ich gehe zum Frühstück hinunter. Klingeln sie nach Dobby oder Beryl. Der Computer ist im anderen Zimmer, wenn sie ihn benutzen wollen“, Dumbledore warf einen Blick auf den schlafenden Meister der Zaubertränke.

“Jeffrey, seien sie ehrlich, geht es ihm gut?” seine Stimme war angespannt, aber es war ihm eigentlich egal. Barnes folgte seinen Blick und sah zu wie die Decke sich leise hob und senkte.

“Ich denke. Er ist stark. Er hat all diese Jahre überlebt ohne völlig zusammenzubrechen. Severus wird auch das schaffen, Albus. Auch wenn ihre Stühle vielleicht nicht sicher sind!“ Barnes legte dem älteren Mann beruhigend eine hand auf die Schulter. Der unpassende Witz ließ ihn Lächeln, und Dumbledore ging mit einem viel besseren Gefühl hinunter zum Frühstück.

Die Nachricht kam vor dem Mittagessen. Snape selbst kam ins Tränkelabor spaziert, und Barnes klebte fast an seinem Umhang. Er ging den Mittelgang hinauf, sah in die Kessel und machte leise Vorschläge und teilte Komplimente aus. Die Schüler schienen sich sogar zu freuen daß er wieder gekommen war, wenn man nach den lächelnden Gesichtern ging die auftauchten. Snape ging weiter und versprach die Hausaufgaben vor der Nachmittagsstunde zu korrigieren.

Snape lächelte den Schulleiter tatsächlich an und dankte ihm dafür daß er die Vormittagsklassen übernommen hatte. Er ging an seinen Schreibtisch und setzte sich, wobei er Pergamente zu sich herüber zog. Barnes drängte sich neben Dumbledore.

“Er ist ein sturer Idiot, hat das noch jemand gemerkt?” knurrte der Heiler.

“Professor Snape? Stur?” Dumbledores Augen wurden vor Überraschung ganz groß. Ein paar Sechstklässer aus Slytherin kicherten.

“Das würden sie doch nicht sagen, oder, meine Herren?” wandte er sich schnell an die Schüler. Er genoss ihre Überraschung.

“Oh, nie, Sir!” antwortete der erste.

“Vor allem nicht wenn er es hören kann!” fügte der zweite hinzu

Arzt und Schulleiter gingen außer Hörweite und beschlossen sowohl Klasse als auch Professor bei der Arbeit zuzusehen, während sie sich flüsternd unterhielten.

“Er ist etwas verwirrt aufgewacht, wurde aber schnell wieder ganz klar. Er hat sich geduscht und für mich gefrühstückt, und wir haben uns lange genug unterhalten so daß ich mehr oder weniger überzeugt war daß er wieder unterrichten kann solange er verspricht für die Nacht wieder hinauf in ihre Räume zu gehen“, sagte Barnes leise.

“Was ist mit den Mahlzeiten?“ erkundigte sich Dumbledore.

“Nicht am Lehrertisch. Ich habe ihm gesagt er soll im Augenblick in ihren Räumen oder seinem Büro essen. Er darf sich nicht in seine Räume zurück ziehen wenn ich nicht dabei bin. Zu angeschlagen“, war die Antwort.

Seufzend sah der Schulleiter zu wie Snape wieder durch die Schüler ging und die Tränke prüfte die sie gebraut hatten. Madame Pomfrey hatte etwas gegen Husten für die Allergien im Herbst verlangt, und die sechste Klasse hatte die Ehre. Die Hälfte der Kessel bestand die letzte Inspektion, und die Schüler fingen an den Trank abzufüllen. Die Kessel die nicht durchkamen wurden ausgekippt, und die Schüler kehrten zurück um ihren Klassenkameraden zu helfen. Diese Organisation war sehr wirkungsvoll.

“Ihr habt noch genug Zeit um diesen Trank zu Madame Pomfrey in den Krankenflügel zu bringen. Sie wird sich darüber freuen!“ schickte er die Kinder gut gelaunt davon. Selbst die, die nicht richtig gebraut hatten schienen nicht aufgeregt zu sein weil ihr Versagen erklärt worden war. Die Hausaufgaben waren korrigiert und die Punkte für Tränke und Arbeit waren verteilt worden.

Snape ging zu den zuschauenden Männern hinüber.

“Nun, habe ich bestanden?” fragte er mit gespieltem Spott.

“Keine gebrochenen Knochen”, gab Dumbledore zurück. „Ich schätze schon.“ Ein saurer Blick flog über Snapes Gesicht und wurde von einem dünnen Lächeln ersetzt. Er senkte kichernd den Kopf. Ihm gefiel das sarkastische Geplänkel, daran war nichts zu ändern. Er hob wieder den Kopf und sah etwas ernster aus.

“Dann kann ich heute Nachmittag die fünfte Klasse unterrichten?” fragte er vorsichtig. “ohne Aufpasser?”

Barnes und Dumbledore sahen sich etwas unruhig an.

Der Arzt übernahm die Führung.

“Ja, aber nur wenn sie anschließend in dei Räume des Direktors kommen. Sie müssen sich nicht wirklich auf die Freitagsstunden vorbereiten“, warnte er.

“Kein Zwischenstopp in ihren Räumen. Wir nehmen auf dem Weg hinaus was zum Anziehen mit“, fügte Dumbledore hinzu. Snape stimmte beiden Beschränkungen bereitwillig zu. Er schob beide Männer unverschämt hinaus, damit er Arbeiten korrigieren und den Nachmittagstrank vorbereiten konnte. Die Schüler würden einen grundlegenden Trank gegen Fieber für Madame Pomfreys Vorräte brauen, und einige der Zutaten waren recht empfindlich. Er wollte daß alles aufgereiht und vorsichtig beschriftet war bevor Longbottom den Kessel berührte.

“Nun, er ist ehrgeizig”, sagte Barnes todernst als er mit dem Direktor zur Türe von Snapes Quartier kam. Der ältere Mann winkte einen Öffnungsspruch, und schob an der Türe.

“Wir sollten hier wirklich aufräumen bevor er…” der Arzt brach mitten im Satz ab.

Das Zimmer war sauber. Das zerbrochene Glas war weggekehrt worden. Flaschen die überlebt hatten waren ordentlich im Regal aufgestellt. Alle Bruchstücke der Stühle waren verschwunden, und vier Holzstühle (die sogar zusammenpassten) waren um den Tisch herum aufgestellt. Die Möbel waren zurechtgerückt und die gestrickte Decke lag ordentlich über der Rückenlehne der kleinen Couch. Auf dem Tisch war eine kleine Dekoration aus getrockneten Pflanzen, deren Geruch angenehm aber zu stark war. Der überraschte Dumbledore ging zum Tisch und nahm ein kleines Stück Pergament.

‘Lassen sie mich wissen wob sie noch etwas brauchen,--Filch’ und darunter, in ordentlicherer Schrift:

‘Sev, komm sobald wie möglich zu mir!—Remus’

Er gab Barnes den Zettel.

“Lupin hat mir die Nachricht geschickt daß Severus zusammengebrochen ist”, erklärte der Heiler.

“Er muß letzte Nacht hier aufgeräumt haben”, sagte Dumbledore dankbar. „Remus hat Severus unterstützt, aber es gibt noch einen ganzen Haufen andere Probleme die wir noch nicht angerührt haben!“ schloss er.

“Erzählen sie es mir am besten während wie hinauf gehen, Albus. Ich muß den ganzen Hintergrund erfahren wenn es relevant ist“, sagte Barnes.

„Severus’ ganzes Leben ist wahrscheinlich relevant, Jeffrey! Er wird ihnen viel erzählen müssen wenn er es will. Aber ich werde ihnen von Remus erzählen“, gab Dumbledore nach.

Sie brauchten fast zwei Stunden um Barnes’ Neugierde über die Schulzeit der Rumtreiber und Snape zu befriedigen. Er war ziemlich überrascht daß in der Schule damals so viel vor sich ging ohne daß die Erwachsenen es mitbekamen. Der Schulleiter erklärte schnell daß viel passieren konnte und passierte ohne daß die Erwachsenen es mitbekamen.

“Damals haben wir es als kindische Streiche abgeschrieben. James Potter war so charmant wie man es sich nur vor stellen konnte, außer wenn es um Severus Snape ging. Severus hatte den doppelten Nachteil ein Slytherin und der dunkle Einzelgänger zu sein. Außerdem kam noch Sirius Black dazu. Er war James’ bester Freund und Severus’ schlimmster Feind. Ich wusste erst viele Jahre später wie sehr sich die beiden Jungen wirklich hassten“, Dumbledore schüttelte den Kopf. „Im Rückblick bin ich mit einigen Vorfällen schlecht umgegangen. Ich habe versucht es wieder gut zu machen, aber der Schaden war schon angerichtet. ”

Barnes dachte über die ‚Streiche’ nach die Dubledore erzählt hatte. Er wusste daß sie damals gedacht hatten sie wären harmlos und einfach komisch. Aber auf Severus Snape hatten sie eine furchtbare Wirkung gehabt, die er noch immer zu bewältigen versuchte. Selbst wenn er ebenso zurückgeschlagen hatte, war es nicht dasselbe weil die Lehrer immer auf der Seite der beliebten Gruppe standen und nicht auf der des wütenden Einzelgängers.

“Nun, es klingt vielleicht ziemlich scheußlich, aber sie scheinen sein engster Freund geworden zu sein, also hat er wenigstens sie, obwohl es eine furchtbare Erfahrung für ihn war”, bemerkte Barnes.

Dumbledore zuckte unruhig mit den Schultern.

“Ich habe nie wirklich mit jemandem außer Severus über diese Jahre geredet. Ich habe es immer als zu albern betrachtet um mir darüber Gedanken zu machen. Aber jetzt, nachdem ich mit ihnen rede, kann ich sehen daß es gar nicht albern ist. Ich war blind wenn es um diese Gruppe Jungen ging obwohl ich dachte daß ich damals und jetzt viel für Severus übrig hatte.“

Barnes stütze sich auf seine Knie und streckte eine Hand über die des Schulleiters aus um sie zu sich herüber zu ziehen. Er drehte sie um und betrachtete die vielen Linien die über die Handfläche liefen und sie teilten.

„Wissen sie, wir sind Zauberer. Wir haben die Vorteile vieler Arten von Magie. Wir können große Dinge tun. Aber wenn man sich hinsetzt und es so betrachtet, sind wir immer noch Menschen. Unsere Entscheidungen sind wichtig, was wir machen nachdem wir sie getroffen haben ist wichtiger.“

Er fuhr über die Hand und wärmte sie mit seiner Energie.

“Sie haben Severus hier behalten. Sie machen sich Sorgen um ihn. Dank ihnen wird er es schaffen“, beruhigte Barnes den Direktor.

Dumbledore sah zu, hörte zu und erlaubte sich, sich trösten zu lassen. “Ich liebe ihn, wissen sie. Ich habe ihn gestern ‘Kind’ genannt, wie in ‘mein Kind’. Er ist geschmolzen, richtig geschmolzen. Ich habe ihn noch nie so offen und verletzlich gesehen. Unsere Rollen, unsere Beziehung über die Jahre ist gewachsen und tiefer geworden wie ich es vor so vielen Jahren nie für möglich gehalten hätte, als ein dünner, wütender 11jähriger in meinem Büro gesessen hatte nachdem er seinen Hauslehrer verflucht hatte.”

Barnes sah beeindruckt aus.

“Er hat seinen Lehrer verflucht? ”



“Oh ja, und er hatte eigentlich Recht damit. Auch wenn ich ihm damals, wie so oft seitdem, gesagt habe daß es fast immer einen anderen Weg gibt, mit den verschiedenen Situationen fertig zu werden in die er sich bringt“, Dumbledore lächelte leise bei der Erinnerung.

“Anders, aber nicht notwendigerweise besser”, sagte Barnes. „Das müssen wir betonen! Er versucht es immer weiter, aber wie er genau weiß stehen die Karten gegen ihn. Vor allem bei seinen Kollegen”, sagte Barnes.

Dumbledore seufzte und setzte sich gerade hin.

“Das ist ein großes Problem”, gab er zu.

“Es wird besser werden”, unterbrach ihn Barnes schnell. „Severus muß schlafen und Kraft sammeln. Wenn wir damit fertig sind kümmern wir uns um andere Ventile. Sie haben ihm geholfen, an andere Dinge zu denken die er tun kann. Irgendwann werden das auch die Lehrer merken. Lupin hat es schon.”

Sie saßen einen Augenblick lang still zusammen. Zusammen sahen sie auf die Uhr.

“Er arbeitet seit einer halben Stunde mit den Fünftklässern”, bemerkte der Direktor.

“Schwere Gruppe?” fragte Barnes.

“Oh, ja!” antwortete Dumbledore, “James Potters Sohn ist dabei.“

Sie saßen noch einen Augenblick da.

“Ich denke ich gehe vielleicht hinunter und werfe heimlich einen Blick hinein”, sagte Dumbledore. „nur um zu sehen wie es läuft.“

“Ja, das könnte eine gute Idee sein. Soll ich auch mitkommen?” fragte Barnes.

“Oh, sicher, ich kann uns Beide tarnen”, stimmte Dumbledore zu. Zusammen gingen sie durch die Türe.

Snape hatte vorsichtig die Einzelheiten des Fiebertrankes auf die Tafel geschrieben. Er verbrachte 20 Minuten damit, jeden Schritt durchzugehen um sicher zu stellen daß jeder es gut machen würde. Er verbrachte weitere 10 Minuten mit dem Versuch, Longbottom nicht Hyperventilieren zu lassen wann immer er in die Richtung des Jungen sah.

Er wollte schreien!

Aber er schrie nicht. Stattdessen saß er an seinem Tisch und ging durch die Hausaufgabenpergamente während die Gruppen anfingen, ihre Zutaten für den Trank einzusammeln und aufzureihen. Granger hatte alles vorsichtig für Longbottom aufgeschrieben (zusätzlich zu ihren eigenen genauen Notizen). Der erste Durchgang sah vielversprechend aus, vielleicht konnte er ein paar zusätzliche Punkte ausgeben um die angegriffenen Nerven zu beruhigen.

Nachdem er Punkte aufgestellt und an die Hauskugeln verschickt hatte, legte Snape den Stapel zur Seite um ihn genauer zu bewerten. Er stand auf und fing mit seinem Rundgang durch die Klasse an, und machte seine Bemerkungen über die Kessel die auf den magischen Feuern brodelten.

“Goyle, 2 Punkte für deine Zerkleinerungstechnik. Du hast daran gearbeitet, oder?“

“Finnegan, 2 Punkte für deine Mischung. Patil, schau dir die Konsistenz von Finnegans Paste an um zu sehen wie deine eigene sein muß.“

“Nun, das ist eine interessante art diese Blätter zu schneiden. Laß mich dir zeigen wie man die Klinge so hält daß man weniger Blut in die Mischung bekommt. ”

Er blieb stehen um zu zeigen wie man die gebündelten Minzeblätter hinunter drückte während Weasley und Potter zusahen. Dann rückte er beiden die Hände über den Blättern zurecht und stellte sicher daß sie ungefährlicher schnitten.

“Hol dir sich ein Pflaster, Weasley. Erst die Hände waschen“, und er ging zum letzten Kessel. Granger hing aus irgendeinem Grund über dem Kessel, während Longbottom nervös mit dem langen Löffel herumzappelte.

“Alles in Ordnung, Granger?” Snape schaffte es, den Sarkasmus aus seiner Stimme zu halten, aber er jagte dem Jungen noch immer eine Heidenangst ein. Der Löffel zuckte nach oben und brachte ziemlich viel Flüssigkeit mit. Der Professor schaffte es, sich wegzudrehen, so daß der heiße Trank sein Haar und einen Teil seiner Robe traf. Er fing sofort an bis 10 zu zählen, bevor er etwas sagte. Er fühlte einen kühlenden Zauberspruch der die heiße Flüssigkeit sofort traf und ihn vor Verbrühungen schützte.

“Danke,” brachte er heraus als er zur Sicherheitsdusche ging. Er zog am Griff und wusch sich die Haare aus bevor er seinen Umhang auszog. Die ganze Klasse hatte zu arbeiten aufgehört und starrten nun mit großer Sorge und Angst den tropfenden Zauberer an. Longbottom sah aus als wollte er sich am liebsten unter seinem Tisch verstecken. Auf jeden Fall wollte er aus der Klasse rennen. Snape schüttelte seinen Umhang aus und sah die gebleichten flecken; das Schwarz war völlig verschwunden.

Er warf den Umhang zur Seite, nahm einen Spiegel von seinem Regal und sah sich sein Haar an. Er schloss die Augen fast eine volle Minute lang um an seiner Kontrolle zu arbeiten. Schließlich legte er den Spiegel weg und wandte sein Gesicht der Klasse zu. Er wusste daß sie bereit waren, in Deckung zu gehen.

“Nun, Longbottom, ich bin nicht sicher was du gebraut hast, aber ich denke Gilderoy Lockhart wäre daran interessiert. Sein Haar hatte nie ein so schönes blond”, und er zwang seinen Mund dazu, nicht spöttisch zu grinsen.

Draco Malfoy kicherte. Mit der Bemerkung über den eingebildeten früheren Professor und die Strähnen in Snapes eigenem schwarzen Haar war es unmöglich, etwas anderes zu tun. Potter lachte ebenfalls erstickt. Schließlich lachten einige Studenten laut los. Snape stand nur da, noch immer recht Ernst, aber mit einem Lächeln im Gesicht.

“Wieder an die Arbeit, alle!” befahl er, aber ohne Wut.

“Nun, Granger, Longbottom, schauen wir mal was ihr hier gemacht habt”, und Snape verbrachte die nächsten 10 Minuten damit, einem stotternden Longbottom und einer frustrierten Granger dabei zuzuhören wie sie die Liste der Arbeitsschritte und Zutaten ihres Trankes durchgingen.

“Nun, es hätte Zitronengras sein sollen, nicht Zitronensaft; das erklärt vielleicht einen Teil des Problems”, erklärte Snape vorsichtig. Er warf einen Blick auf die Tafel. Seine Schrift war so deutlich wie Grangers Notizen. Longbottom wurde rot.

“Ich bin einfach nervös geworden”, flüsterte er. Ah. Der Augenblick war gekommen.

“Das kann ich sehen, Longbottom. Versuchen wir es so: Kipp deinen Kessel aus, und dann könnt ihr beiden der Gruppe von Finnegan oder Potter helfen. Dann könnt ihr am Samstag Nachmittag Beide hier herunter kommen und es noch einmal versuchen. Ich gebe dir die halbe Punktzahl wenn du es dann richtig machst”, Snape versuchte vernünftig zu klingen.

“Und Ms. Granger, wenn sie bei ihren Nachforschungen etwas gefunden haben das sie interessiert , bringen sie es mit und wir können uns das auch ansehen.”

Neville war sich nicht sicher ob es eine Strafe war oder nicht, aber Hermine lächelte breit. Snape wusste daß sie etwas gefunden hatte das sie ausprobieren wollte

“Vier Uhr? Das sollte euch genug Zeit geben um nach Hogsmeade zu gehen wenn ihr wollt”, sagte er, und fragte sich ob sein Tonfall leicht genug gewesen war um den Jungen nicht wieder aufzuregen.

“Wir sind um vier da, Professor Snape,” versicherte ihm Hermine. Sie beschäftigte sich damit, aufzuräumen, und zog Neville herüber um ihr zu helfen. Snape ging zu seinem Schreibtisch und setzte sich hin, wobei er sich fragte wie er sein Haar in Ordnung bringen konnte. Die Götter wussten daß der Großteil der Lehrer etwas zu lachen haben würde wenn sie ihn so sahen. Sein Magen drehte sich um und zwang ihn dazu, den Gedanken beiseite zu schieben. Er sah auf und bemerkte daß Longbottom ihn ansah. Der Junge blickte schnell weg.

Snape sammelte die Pergamente ein und legte sie in seine Tasche. Er würde sie mit nach oben nehmen und korrigieren. Er stand auf und ging durch die Klasse um die Tränke wieder zu überprüfen. Von dem Dutzend Kessel waren 4 richtig gebraut, und bald füllten die Schüler Flaschen ab während die anderen ihre Kessel auskippten und das Klassenzimmer sauber machten.

“Hausaufgaben, ein Pergament darüber warum meine Haare und meine Robe ausgebleicht sind. Ich habe einen Vorschlag gemacht, Zitronensaft statt Zitronengras. Aber es gibt noch wenigstens zwei weitere Veränderungen die diese Wirkung haben könnten. Wenn ihr alles gepackt habt, bringt den Trank bitte Madame Pomfrey hinauf. Sie wartet auf den neuen Vorrat.” Snape drehte sich um und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch, wo er darauf wartete daß sich das Klassenzimmer leerte. Er bemerkte daß Longbottom zurück blieb.

“Brauchst du was,. Longbottom?” fragte er schroff. Neville schaffte es, stehen zu bleiben, dann kam er näher an den Tisch.

“Du kannst dich setzen, wenn das hilft”, fügte Snape hinzu, wobei er einen Stuhl näher heran winkte. Der Junge setzte sich und sammelte seine Gedanken.

“Es tut mir sehr leid daß ich sie bespritzt habe, Professor Snape,” brachte er heraus. „Ich weiß nicht warum ich so ein ungeschickter Idiot bin.“

Snape sah das verängstigte Kind an. War das die Wirkung die er normalerweise auf seine Schüler hatte? Machte er sie zu einem zitternden Häufchen Unsicherheit und Angst? Kein Wunder daß Dumbledore ihn sich vorgeknöpft hatte! “Neville, es war nur ein Unfall”, sagte Snape freundlicher als er es für möglich gehaltne hätte. „Du hast Angst vor mir, ich muß dich erschreckt haben als ich gekommen bin um deinen Kessel zu überprüfen.“ Es war das absolut letzte das Longbottom von dem boshaften Meister der Zaubertränke zu hören erwartet hätte. Sein Mund klappte auf und er starrte in ein besorgtes Gesicht, nicht in ein wütendes.

“Es tut mir auch leid. Ich bin nicht wütend auf dich, auch wenn ich zugeben muß daß ich mich gerade nicht darauf freue, hinauf zu gehen.” Snape zuckte die Schultern als er auf sein Haar deutete.

“Warum?” fragte Neville bevor er nachdachte.

“Nun, ein paar der Professoren werden das wahrscheinlich recht lustig finden. Ich mag es nicht wenn ich ausgelacht werde, da werde ich sauer“, gab Snape zu.

“Es gefällt mir auch nicht”, gab Neville zu, “aber ich weiß einfach nicht wie ich mich nicht blöd anstellen kann.”

“Erst mal bist du weder blöd noch ungeschickt. Du bist nervös, und das nimmt dir die Konzentration. Vielleicht könntest du mit Granger oder einem anderen in deinem Haus reden, damit sie die mit deinen Aufzeichnungen helfen. Sie könnten sie durchlesen nachdem du sie abgeschrieben hast. Wenigstens fängst du dann mit dem richtigen Rezept an.“ Schlug Snape vor. Er hatte eine ganze Liste Vorschläge, aber er nahm an es würde den Jungen nur aufregen wenn er sie alle sagte. Einer reichte im Augenblick. Longbottom wand sich vor ihm. Es kam ihm bestimmt seltsam vor, sich ausgerechnet mit Snape zu unterhalten!

“Und jetzt gehst du besser in deine Klasse. Ich gebe dir eine Entschuldigung mit“, und Snape suchte in seinem Schreibtisch nach einem Zettel für den Jungen. Er gab ihn ihm, dann stand der Meister der Zaubertränke mit seiner Arbeit auf.

“Danke, Professor Snape,” brachte Longbottom heraus, und zur Abwechslung sah er nicht allzu verstört aus. Sie gingen an den leeren Kesseln vorbei und waren fast an der Türe, als diese mit einem lauten Knall auf flog und Professor McGonagall herein kam, bereit dazu, ihren Gryffindor zu retten.

“Severus Snape!” kreischte sie. “Was machen sie da mit Longbottom!” Beide Männer sahen etwas erschrocken aus.

“Ich habe ihn gerade zum Unterricht hinauf geschickt, Professor,” brachte er heraus. Neville hielt seine Entschuldigung hin.

“Tut mir leid, Professor McGonagall, ich wollte nur mit Professor Snape über den Unfall sprechen den ich heute hatte”, sagte Neville schnell, wobei er zwischen den Professoren hin und her sah. McGonagall gab nicht nach.

“Sie müssen aufhören, die Schüler zu tyrannisieren, Snape,” fauchte sie erhitzt. Er konnte sie nur leicht verwirrt anschauen.

“Er hat mich nicht tyrannisiert, Professor. Er hat mir nur erklärt was schief gelaufen ist und was ich dagegen tun kann.“ Neville klang recht bestimmt, was auch Snape überraschte. Er blieb stumm weil er nicht genau wusste wie er antworten sollte. Die Hexe starrte den Jungen an, der einen Schritt zurück machte und an Snape stieß, der ihm eine Hand auf die Schulter legte.

“Minerva, ehrlich, ich habe nicht versucht, Neville was anzutun. Er hat sich dafür entschuldigt daß er mich bespritzt hat, das ist alles”, Snape versuchte es mit einem Lächeln und Vornamen um zu sehen ob das die Hexe beruhigen würde.

“Ich weiß nicht was sie hier für ein Spiel spielen, Snape, aber es wird nicht funktionieren! Geh in den Unterricht, Longbottom!” und McGonagall rauschte aus dem Raum und nahm Neville mit. Der Meister der Zaubertränke stand ziemlich überrumpelt da. Schließlich ließ er seine Pergamente fallen und setzte sich zitternd auf den nächsten Stuhl.

Was hatte er jetzt falsch gemacht? Verdammt! Er war gut gewesen. Wirklich! Und trotzdem war er verdammt. Bevor er anfangen konnte zusammenzubrechen fühlte er eine ruhige Hand auf seinen Schultern und Wärme füllte ihn.

„Sie waren brillant, Severus“, hörte er Barnes’ Stimme im Ohr. Eine weitere Hand berührte seinen Arm.

“Ja, Severus, sehr gut gemacht. Minerva hat ganz schöne Nerven, dich so anzufahren!“ fügte Dumbledore hinzu.

Snape warf den beiden Männern die gerade aufgetaucht waren einen Blick zu. Es schien er hätte doch ‚Aufpasser’ gehabt. Aber sie hatten sich nicht in seinen Unterricht eingemischt, also regte es ihn nicht zu sehr auf. McGonagall hatte sich hervorragend um seinen Magen und seine Nerven gekümmert. Mit einem Seufzer schloss er die Augen

“Wann sind sie Beide herein spaziert?” fragte er ruhig, während er sich von der Wärme trösten ließ und wünschte daß sein Magen nicht ganz so weh tun würde.

“Ungefähr zu der Zeit als du Potter und Weasley gezeigt hast wie man die Blätter richtig schneidet”, Dumbledore freundlich

“Wir haben uns gedacht wir würden einfach nur herum hängen“, fügte Barnes hinzu. Snape war einen Augenblick lang ruhig.

“Wir haben nicht versucht dich aufzuregen, Severus. Wir wollten nur da sein, falls du Hilfe brauchtest. Du warst in letzter Zeit so unter Druck, fuhr Dumbledore fort.

“Oh, ihr Beide regt mich nicht auf. Ich habe erwartet daß wenigstens Albus sich wieder herein schleicht. Minerva allerdings, die hat mich ganz schön aufgeregt“, gab er zu. Barnes lächelte beschützend. Es war sehr gut daß Snape anfing, seine Gefühle offen zu teilen . die nächsten paar Wochen würden hart sein, aber der Arzt hatte große Hoffnungen für seinen Patienten.

“Gehen wir rauf und suchen wir ihnen was zum essen. Es ist eine Weile her seit dem Frühstück“, fügte der heiler hinzu. Snape verzog das Gesicht.

“Magen tut weh”, knurrte er. “Will nicht essen.”

“Dem wird es besser gehen wenn er etwas essen bekommt, Severus”, sagte Dumbledore, dann stand er auf und reichte ihm seine Hand um den Meister der Zaubertränke in die Höhe zu ziehen. Barnes hob die etwas verstreuten Pergamente auf. Snape war übel, sein Magen brannte. Wie konnte es helfen, essen hinein zu schaufeln? Seine Gedanken drehten sich um die Anschuldigungen obwohl Barnes und Dumbledore ruhig und unterstützend waren.

Barnes bemerkte daß der Professor geistesabwesend war als sein Blick unkonzentriert und sein Gesicht bleich wurde. Er nahm Snape am Ellenbogen und führte ihn durch die Türe. Es war sehr dunkel im Gang. Die Fackeln schienen ausgegangen zu sein. Snape ging voraus, denn er kannte den Weg nachdem er ihn schon jahrelang gegangen war.

“Ich zünde die Fackeln an”, fing der Meister der Zaubertränke an, griff nach seinem Zauberstab und ging den Gang hinunter. Er hatte nur ein paar schritte gemacht als er von einem kreischenden Poltergeist umgeworfen wurde.

“HAHAHA Eklige schleimige Schlange muß im Finstern kriechen!“ lachte Peeves als er boshaft über dem liegenden Zauberer schwebte.

“Peeves, wirst du es nie müde jedes Jahr wieder dieselben verdammten Streiche zu spielen?” sagte Snape mit niedergeschlagener Stimme.

“LUMOS!” brüllte Dumbledore, dessen Zauberstab den Gang sofort mit Licht füllte und zeigte wie sich Snape vom Boden hochdrückte und Peeves, der über ihm schwebte und sehr überrascht war, den Schulleiter zu sehen. In der Entfernung kam ein silbriger Geist durch eine Wand. Die Fackeln gingen wieder an als er näher schwebte.

“Peeves, ärgerst du schon wieder den Meister der Zaubertränke?” der blutige Baron bewegte sich über dem jetzt sitzenden Mann.

Der Poltergeist sah vom Schuldirektor zum Slytheringeist und fragte sich wie er aus dieser Klemme wieder herauskommen sollte. Er war mehr als auf frischer Tat ertappt worden.

“Professor Snape? Wie geht es ihnen?” fragte die etwas körperlose Stimme des blutigen Geistes.

“Es ist mir schon besser gegangen, Baron.” Snape sprach den Geist offiziell an. Der Baron ging durch den gefallenen Mann als wollte er selbst nachsehen. Snape schauderte unwillkürlich in der eisigen Kälte.

“Sie brauchen sich nicht ärgern zu lassen, sie haben genug Schwierigkeiten ohne die Grausamkeiten dieser Kreatur.” Der Geist ging auf den zitternden Peeves los.

“Wenn sie gestatten, Direktor, kümmere ich mich um Peeves.”

“Danke, Baron, das wäre mir sehr recht.” Dumbledore verbeugte sich leicht.

“Sir? Wie lange wird Professor Snape schon so geärgert?” fragte Barnes als er näher kam um sicherzustellen daß der Professor wirklich in Ordnung war. Der Baron sah auf ihn hinunter, recht erfreut über den ehrenvollen Titel.

“Peeves hat Professor Snape nie gemocht, schon seit er als Schüler hier war. Er hat aber erst in diesem Jahr angefangen, die Gänge zu verdunkeln und ihn stolpern zu lassen. Ich habe versucht ihn zu erwischen, und jetzt habe ich es“, In der Stimme des Geistes lag etwas Spott, was sie noch seltsamer machte. Er glitt auf den zitternden Poltergeist zu und wickelte ihn ein. Beide lösten sich in Luft auf.

“Das stört mich jedes Mal”, bemerkte Snape.

“Severus! Warum haben sie mir nicht gesagt daß Peeves sie angegriffen hat?“ wollte Dumbledore sofort wissen. Snape stand langsam auf und glättete seine zerknitterte und zerrissene Robe. Barnes bemerkte leise wie sehr der Mann fror, da er seinen Umhang vorher schon abgelegt hatte.

“Warum? Er tut mir schon alles mögliche an seit ich gekommen bin. Der Baron hat angefangen mir zu helfen nachdem ich Hauslehrer von Slytherin wurde. Was kann man denn noch machen?” recht pessimistisch, aber wahr. Wenn Dumbledore ihn nicht für immer entfernte, gab es wenig das getan werden konnte. Peeves war ein Ärgernis, aber selbst er konnte hin und wieder nützlich sein. Jetzt gerade war er es nicht.

Snape drehte sich um und ging die Treppen hinauf. Er wollte sich nur hinlegen und schlafen. Er durfte nicht in seine Räume gehen, also ging er einfach den Weg des geringsten Widerstands. Barnes gefiel die Stille nicht. Dumbledore gefiel Snapes blasse Haut nicht. Keiner von ihnen bekam ein Wort aus dem Mann heraus.

Vor dem Eingang zum Büro des Direktors trafen sie Professor Sprout und Sinistra. Beide Hexen kamen gerade um mit dem Schulleiter zu sprechen.

“Severus!” Sprout hielt sich eine Hand vor den Mund und versuchte nicht zu lachen.

“Mein Lieber, was hast du mit deinem Haar angestellt!” sagte Sinistra völlig ernst. Snape sah beide Frauen mit leerem Gesicht an und zuckte die Schultern. Er ging an ihnen vorbei zu der buckligen Statue und flüsterte das Passwort. Als die Türe aufging ging er ihnen voraus die Treppe hinauf. Barnes beeilte sich ihn einzuholen.

„Ist das ein Notfall oder können wir beim Abendessen darüber sprechen?“ fragte der Schulleiter.

„Geht es Severus gut, Albus? Er sieht krank aus.” Gab Sinistra wieder eine Frage zurück.

“Es geht ihm nicht sonderlich gut”, sagte Dumbledore vorsichtig. Er wollte nicht in den Gängen tratschen. Er bot keine weiteren Informationen an.

“Nein, kein Notfall. Wir sehen uns beim Abendessen”, sagte Sprout, und mit einem Nicken ging der Direktor hinauf in sein Büro und die beiden Hexen konnten sich darüber den Kopf zerbrechen was mit Professor Snape los war.

 

Kapitel 4

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