A Promise To Be Better - Kapitel 2

 

 

Zurück

 

Zurück zur 
Startseite


 

Kapitel 2


Dumbledore musste irgendwo bei der Stelle eingeschlafen sein an der der Betäubungspfeil Leaphorn traf, denn die Sonne kam gerade durch das Fenster und fiel auf sein Gesicht, und er erinnerte sich nicht was in seinem Krimi anschließend passiert war. Er rückte seine Brille zurecht und warf einen Blick auf die Uhr neben dem Bett. 7:00. Nun, nicht allzu schlecht, er hatte nicht verschlafen. Es schien aber etwas nicht in Ordnung zu sein. Er sah sich im Zimmer um und fragte sich was fehlte.

„Nun, guten Morgen, Direktor.“ Snape kam ins Zimmer. Er trocknete sich die Haare und war nur mit einem Handtuch bekleidet.

“Haben sie meine Kleidung gestern Abend noch gefunden? Oder haben sie sich nur mit diesem Heiler Barnes hingesetzt und sich darüber amüsiert, daß sie mich ausgetrickst haben und ich eingeschlafen bin?“ Er schaffte es, sehr sauer zu sein. Dumbledore setzte sich etwas gerader hin und fühlte sich fast etwas verlegen, weil er erwischt worden war, bis ihm einfiel daß er der Direktor war, daß er das sagen hatte. Er verschränkte die Arme und sah ernst drein.

„Ich trickse keine Leute aus, Severus.“ Er klang so streng er konnte. Snape sah ihn spöttisch an.

“Oooh, neeeein. Leg dich nur einen Moment hin, während ich Dobby hole“, jammerte Snape in seiner besten Dumbledore-Imitation. „Ich werde sie noch einmal untersuchen während Albus ihre Kleidung sucht“, wechselte er zu Barnes. Der Blick des Zaubertränkemeisters richtete sich ganz auf das Gesicht des älteren Mannes.

Dumbledore musste den Kopf wegdrehen, in einem verzweifelten Versuch, nicht zu lachen. Aber ein Schnauben kam durch, dann kicherte er während Snape in ruhmreicher Wut dastand.

“Das nehme ich als ein „Ja, Severus, wir haben dich ausgetrickst, wie?“, sagte er in angewidertem Tonfall. Der ältere Mann warf die Decke zurück und stand auf.

“Kleinen Moment, ich bin sicher, daß ich was habe das du anziehen kannst.“ Er kicherte weiter.

„Oh, machen sie sich nur keine Umstände, Direktor. Ich bin sicher meine Schüler werden verstehen wenn ich in den Zaubertränkeunterricht komme, bekleidet mit EINEM HANDTUCH!“ platzte er heraus. „Ich wette Flitwick und McGonagall passiert das ständig. Und ich weiß, daß ich Hagrid mindestens einmal im Schlafanzug erwischt habe“, er rauschte an Dumbledore vorbei und schnappte sich den Kamm, dann ging er beleidigt zum Stuhl, setzte sich und versuchte seine Haare zu entwirren, Noch immer kichernd zog der Schulleiter passende Hosen, ein Hemd und Socken heraus.

“Du kannst dir einen Umhang von mir leihen, Severus“, bot er an.

“Oh, wunderbar. Fasching“, nahm er das Kleiderangebot an und bearbeitete weiter sein Haar.

“Severus, hör auf damit.” Dumbledore nahm ihm den Kamm weg, schlug die Hände des schimpfenden Mannes zur Seite und fing an die Zinken durch seine protestierenden Haare zu ziehen. Er brachte die verfilzten Stellen schnell unter Kontrolle.

“Sieht gut aus, Severus. Du solltest meinen Haarfestiger öfter benutzen.“ Er fuhr mit der Hand über Snapes Schultern und versuchte seine wahren Gefühle zu erraten.

Snape wich ihm ruckartig aus.

„Oh nein. Keine Energiestöße heute früh. Ich muß heute unterrichten.“ knurrte er. Dumbledore drang einfach in seine Privatsphäre ein, beugte sich über den Stuhl und fing den wütenden Mann in einer festen Umarmung.

“Ja, du wirst heute unterrichten. Dann erwarte ich, daß du heute Abend nach dem Abendessen hier herauf kommst um die Woche zu besprechen. Ich werde wahrscheinlich darauf bestehen, daß du heute Nacht hier schläfst, nur um sicher zu gehen, daß du überhaupt schläfst”, knurrte er zurück. Snape blieb noch einen Augenblick lang steif, dann ließ er seine Maske fallen und lehnte sich in die Umarmung.

“Okay,” sagte er leise. Dumbledore war von seiner Gehorsamkeit überrascht.“ Ich muß mich anziehen, Albus.” Er löste sich vorsichtig aus der Umarmung. Als er angezogen war, ging er zum Schrank des Schulleiters. Dumbledore zog sich ebenfalls an und half ihm dabei, einen Umhang auszusuchen.

“Zu viele Klamotten,” murmelte Snape, als er sich durch die lange Reihe Umhänge arbeitete. Er hatte viele Farben und Stoffe, weil von Dumbledore erwartet wurde, daß er sich für eine ungeheuer große Anzahl von Anlässen passend kleiden konnte. Der Direktor einer guten Schule musste angemessen eingekleidet sein.

„Da, lass mich mal“, gab Dumbledore zurück. Er ging durch das dunklere Ende der Farbleiste und sah sich einige gute Kandidaten an, bevor er einen grünen Umhang herauszog der so dunkel war, daß er fast als schwarz durchging. Er war aus einem schweren Material, denn die Kerker waren kalt und Snape sollte nicht frieren.

„Danke“, sagte der Meister der Zaubertränke steif, als er vom Schrank zurück trat und den Umhang anzog. Der Schulleiter zog sich einen weinroten Umhang an und griff nach seinem Zauberstab.

“Nur einen Augenblick, Severus“, hielt ihn der ältere Mann auf. Er ließ ihn sich umdrehen. Mit seinem Zauberstab fuhr er über den Umhang, machte die Schultern weiter damit sie Snape bequemer passten und den Umhang etwas enger. Die Länge passte einigermaßen und es musste nur ein bisschen angestückelt werden.

“Da, jetzt schaut er nicht mehr geliehen aus.“ Dumbledore richtete den Kragen etwas, bevor er Snape seine Stiefel holen ließ. Zusammen gingen sie zum Frühstück in die große Halle.

Der Tag ging schnell voran. Die meisten der Siebtklässer hatten von der Veränderung des Zaubertränkemeisters gehört und waren bereit, ihn auf die Probe zu stellen. Snape zu testen war für viele von ihnen über die Jahre zu einer Wissenschaft geworden, die an jedem einzelnen Tag versuchten herauszufinden womit sie gerade durchkommen konnten.

Einige machten ihre Hausaufgaben einfach ein paar Zentimeter kürzer. Im Gegenzug gab er gute Noten auf die Pergamente die gut geschrieben waren, auch wenn ihnen ein paar Zentimeter fehlten. Andere, egal ob sie die richtige Länge hatten, bekamen keine volle Punktzahl. Er besprach genau, wo die Fehler in der Grammatik oder sonst waren, ebenso wie den Gedanken dahinter und die Argumentation, ohne auf die tatsächliche Länge einzugehen.

Einige träumten im Unterricht und machten nicht die Arbeit die sie tun sollten. Da die ganze 7. Klasse einzeln oder zu zweit ihre Projekte durchführte, musste Snape sehr wenig vortragen oder prüfen. Die Noten stützten sich auf Hintergrundwissen und das Projekt. Der Meister der Zaubertränke biß sich auf die Lippe und sagte nichts wenn es nicht schnell genug vorwärts ging, aber er belohnte die Leute und Gruppen die anständig arbeiteten unauffällig. Als Fred Weasley und Alicia Spinnet es fertig brachten, ihren Kessel zu schmelzen kämpfte er seine erste Reaktion nieder. Seine Augen blitzten wütend, aber er hielt den Mund fest geschlossen bis er vernünftig reden konnte.

“Machen sie sauber, Weasley, Spinnet. Sie sollten ihre Zutaten nach einer entzündlichen Kombination durchsuchen“, brachte er fast normal heraus. Er zog ihnen keine Punkte ab, als er sich umdrehte und zurück zu seinem Schreibtisch ging. Er setzte sich und sah weiter Notizen über die Projekte durch.

“Flores und Campbell, sie sollten einen Blick auf die Menge Fingerhut werfen, die sie benutzen. Es ist deutlich mehr als die Menge die ein normaler Mensch vertragen kann“, bemerkte Snape als er die Zutatenliste las. “Sie könnten es fast halbieren und noch immer einen heilenden Trank erhalten“, fuhr er geistesabwesend fort. Der größte Teil der Klasse warf ihm einen Blick zu und fragte sich wann er aufgeben und wieder gemein und scheußlich werden würde. Zu ihrer misstrauischen Freude blieb er den ganzen Unterricht über so und war einigermaßen zugänglich für ihre Fragen.

“Okay, wer hat Snape entführt und mit einem Doppelgänger ersetzt?“ fragte Flores als die Gruppe aus Gryffindor zum Mittagessen hinauf ging..

“Ich weiß nicht wer es war, aber ich würde ihnen gerne was dafür zukommen lassen“, lachte Fred.

„Das war in der Tat eine anständige Stunde im Labor“, fügte Alicia hinzu als sie die Treppen hinauf stiefelten.

Snape schaffte es bis zum Abend. Er hatte das Mittagessen ausfallen lassen, weil er seinen Kollegen nicht wieder gegenübertreten wollte. Er wurde von vielen Lehrern‚etwas ‚aufgezogen’ wie Minerva es ausdrückte. Sie standen seiner Veränderung auch etwas misstrauisch gegenüber und nahmen an, daß er irgendwann aufgeben und wieder anfangen würde zu schreien und zu brüllen. Nur Lupin lächelte und unterstützte seine Versuche, weniger unberechenbar zu sein.

Natürlich braute er noch immer jeden Monat Lupins Trank und Snape hoffte, daß das nicht der Grund war, aus dem er den ‚neuen Tränkemeister mit leichten Gebrauchsspuren’ akzeptierte. Er betrat die große Halle und ging zum Lehrertisch. Lupin lächelte und deutete leicht auf einen leeren Stuhl. Er ging leise an den Schülern und Lehrern vorbei und setzte sich auf den Platz der ihm angeboten wurde.

“So, Severus, guten Tag gehabt?“ Lupin lächelte freundlich.

“Nur ein Kessel geschmolzen, Remus, also ja.“ antwortete Snape. Lupin sah ihn einen Augenblick lang seltsam an, als ihm klar wurde daß ihn Snape beim Vornamen genannt hatte. Lupin zog keine Aufmerksamkeit auf diesen wundersamen Vorfall und schenkte Tee in beide Tassen.

“Nur einer? Muss der von George gewesen sein. Er war heute Nachmittag zu nichts zu gebrauchen”, fuhr Lupin beiläufig fort.

“Nein, Fred und Spinnet. Haben es wahrscheinlich sogar mit Absicht gemacht. Wollten mich ärgern“, erklärte Snape sachlich. Er hatte in der Tat recht, aber das wusste er nicht.

Haben sie es geschafft?“ Lupin gab seinem Kollegen Zucker und Sahne, der nachdenklich in seine Tasse redete.

„Nun, fast. Bis zehn zu zählen ist nicht sehr nützlich in englisch. Für die wirklich großen Unfälle zähle ich in der Koboldsprache“, antwortete Snape während er seinen Tee eingehend umrührte. Lupin lachte laut los.

„Okay, wer sind sie und was haben sie mit Severus Snape gemacht?“ witzelte er. Snape seufzte nur und nahm einen Schluck Tee. Ja, in der Koboldsprache zu zählen war viel beruhigender weil man sich konzentrieren musste um die gutturalen Töne richtig hinzubringen. Und ihm gefiel das fauchende Geräusch das die Worte machten.

“Jetzt zählst du gerade, oder?“ ärgerte ihn Lupin. Er sah finster zurück, aber in Gedanken zählte er weiter. Zum Glück tauchte das Essen auf und Lupins Aufmerksamkeit wurde umgelenkt. Snape schöpfte sich etwas auf den Teller und nahm sich dazu frische grüne Bohnen und gelben Fruchtsaft Er würde das Essen durchstehen und sich dann das Wochenende über verstecken. Keine ‚beiläufigen’ Bemerkungen über sein neues Verhalten mehr. Keine neugierigen Blicke mehr von den Lehren und Schülern. Er war verdammt müde und wollte nur noch entweder den ganzen Samstag schlafen oder sich in den Kerkern einsperren und einen furchtbaren Wutanfall haben.

Im Moment gewann letzteres. Er starrte Hagrid an, der etwas zu laut davon geredet hatte daß die Molche ihre Plätze wechselten, während einige anderen Lehrer lachten. Wieder verfluchte er Dumbledore dafür, daß er darauf bestand daß er sich änderte. Die ungläubigen Schüler waren fast erträglich; sie blieben vorsichtig außer hörweite, wenn sie ihre Witze machten. Außerdem waren sie nicht völlig überzeugt, daß sich der Meister der Zaubertränke verändert hatte, und so waren sie nicht mutig genug ihn auszulachen.

Anders die Lehrer. Es war eine kleine Gemeinschaft, und da er die Gründe für seine Veränderung nicht erläutert hatte und Dumbledore es auch nicht für angemessen hielt, es ihnen mitzuteilen, war er die passende Zielscheibe für ihren Spaß. Er schob sein Essen ein paar Minuten lang über den Teller, versuchte etwas kalten Saft zu trinken und gab dann einfach auf und lehnte sich zurück. Der Stress und die Unfähigkeit ihn so wie sonst loszuwerden, machten ihm Magenschmerzen. Er steckte wenigstens bis zur Nachspeise am Tisch fest.

Der Direktor warf dem Tränkemeister einen Blick zu und bemerkte den vollen Teller und das Gelächter um ihn herum. Snape war sich bewusst, daß die Witze auf seine Kosten gingen, und er versuchte sehr, nicht auf seine alte Art damit umzugehen und zurückzufallen. Es war wirklich unfair daß er alleine mit all den Veränderungen klar kommen musste, also schob Dumbledore seinen Teller von sich, stand auf und entschuldigte sich.

Er ging schnell die Reihe der Professoren hinunter und richtete sich zu seiner ehrwürdigsten “Ich bin hier der Boss” -Haltung auf, als er Snape befahl sofort mit ihm zu kommen. Snape senkte einmal den Kopf bevor er sich aus seinem Stuhl zog und ohne einen Kommentar folgte. Einige Lehrer bemerkten, daß er vom Tisch entfernt worden war, witzelten weiter und spekulierten noch lange nachdem sie gegangen waren.

Snape blieb über Nacht beim Schulleiter. Lupin und McGonagall hatten in den letzten beiden Wochen immer wieder ‚nach ihm gesehen’ und Snape wollte sich wirklich nicht mit ihrer gespielten Besorgnis abgeben. Wenigstens war Dumbledore bereit, ihn die längste Zeit in Ruhe zu lassen. Sie besprachen den Unterricht der Woche. Und was sich bei ihm bewährt hatte.

Als sie etwas hatten, mit dem sie arbeiten konnten fing Dumbledore an, die Dinge zu betrachten, die nicht funktionierten, und zusammen besprachen sie mögliche Lösungen. Das größte Problem für Snape war, daß er keinen Weg hatte seine Wut und den Stress loszuwerden. Der Schulleiter war geschickt genug, keine schnellen Vorschläge zu machen sondern den Meister der Zaubertränke den größten Teil des Samstag Nachmittags selbst darüber nachdenken zu lassen. Der Zauberer hatte sich schließlich mit Tee und einem Krimi aus Dumbledores Regalen auf einen bequemen Stuhl gesetzt und verlor sich in dem Buch.

Irgendwann nickte der jüngere Mann ein und er bemerkte nicht, als sein Mentor den Stuhl so veränderte daß er bequemer schlafen konnte. Eine Decke wurde vorsichtig um ihn gelegt, zusammen mit einem einfachen Schlafzauber um seine Träume zu schützen.

Snape wachte eine Stunde später auf und sah sich verschlafen im Zimmer um. Dumbledore war nicht in Sicht, aber Fawkes knabberte an Körnern und Obst. Ein Spikoskop drehte sich leise auf dem Kaminsims. Die kleinen Zinnfiguren (eine Vielzahl magischer und Muggelwesen) auf den Bücherregalen liefen um die Wette. Er sah zu wie ein recht großer Eisbär dahin trabte während ein Drache abhob und den Rest der Strecke an der Reihe Taschenbücher vorbei flog.

Snape bemerkte, daß er jetzt recht ruhig war, nicht gestresst. Vielleicht sollte er einfach herauf kommen um zu lesen und sich zu entspannen bis er ein besseres Ventil für seinen Stress fand. Er dachte es wäre vielleicht schön, draußen einen langen ausgedehnten Spaziergang zu machen wenn er erst einmal ein paar Nächte geschlafen hatte. Vielleicht sollte er nach Hogsmeade gehen und die Buchhandlung durchstöbern. Der Eigentümer hatte eine große Auswahl Muggelromane, ebenso wie eine Abteilung für gebrauchte Bücher. Er hatte früher einmal gerne einige seiner alten Bücher gegen andere gebrauchte eingetauscht.

Früher einmal hatte er viele verschiedene Dinge gerne gemacht. Er war ins Theater gegangen, und hatte Spaziergänge gemacht um am Rand des verbotenen Waldes verschiedene Pflanzen zu suchen. Er war sogar zum Spaß auf seinem alten Besen geflogen. Warum hatte er damit aufgehört? Er konnte es nicht alles darauf schieben, daß Potters Sohn hier in die Schule gekommen war. Oh, sicher, der Junge hatte ihm eine Flut von Erinnerungen gebracht von denen keine allzu gut war. Er hatte in jenem ersten Jahr angefangen immer wütender zu werden..

Aber das Jahr brachte auch Quirrell und Voldemort. Das hatte ihn reizbar gemacht. Er wusste daß Voldemort lebte und stärker wurde. Er musste über den Sommer wieder in seine Anhängerschaft zurückkehrten und sich beim dunklen Lord entschuldigen. Er ertrug eine ungeheure Menge körperlichen Schmerz um das Wesen davon zu überzeugen daß er treu war. Er war nicht einmal sicher, ob ihn Voldemort wieder angenommen hatte. Er benutzte seinen Hass gegen James Potter und vor allem Sirius Black um seine Maske bei den Todessern aufrechtzuerhalten. Aber viel davon war ihm nach dem Trimagsichen Turnier genommen worden

Black war unschuldig. Er hatte fast 2 Jahrzehnte lang so einen durchdringenden Hass gegen den Mann aufgebaut, und fand dann heraus, daß er des Verrats nicht schuldig war. Snape musste sogar die Tatsache einsehen daß der Black, der ihn dem Werwolf entgegengeschickt hatte, ein unreifes, neidisches Kind gewesen war


Und der Werwolf! Er hatte verzweifelt versucht durch all seine Vorurteile und seinen Hass für Lupin zu kommen damit er mit ihm in diesem Jahr sowohl an der Schule als auch im Kampf gegen Voldemort zusammenarbeiten konnte. Er musste seine Wut und seinen Hass loswerden, und wenn nur um helfen zu können das Böse zu besiegen! Dumbledore und Barnes hatten den ganzen Sommer mit ihm gearbeitet, wenn er sich von diversen Unfällen erholte.


Es war alles so ermüdend. Eine Bewegung zog seinen Blick auf sich und er blickte auf einmal in Dumbledores besorgte Augen.


“Ich denke ich sehe Rauch aus deinen Ohren kommen“, begann der ältere Mann vorsichtig. Ein Teetablett war von irgendwoher aufgetaucht, und er sah zu wie zwei Tassen vorbereitet wurden.

“Ich rauche nicht“, schnappte er. Er seufzte: Das fühlte sich gut an. Was bedeutete, daß es schlecht war. Er seufzte wieder, dieses Mal niedergeschlagen.


“Sorry,” murmelte er als er die Tasse Tee annahm. Dumbledore schob dem bequem zurückgelehnten Mann ein kleines Tablett mit Käsewürfeln und Obststücken hin.

„Iß was, Severus“, er nahm sich ein Stück Käse und Apfel. Wieder ein Seufzer. Aber der Mann streckte die Hand aus und nahm sich etwas Gauda und einige Weintrauben. Sie saßen in fast angenehmer Stille. Snape hatte nicht bemerkt wie hungrig er geworden war.

Cracker tauchten zusammen mit verschiedenen Gewürzen auf. Der Meister der Zaubertränke setzte sich gerade hin und strich etwas süßen Senf auf einen Roggencracker und legte noch ein paar Scheiben Käse darauf. Dumbledore war froh daß Snape endlich aß und füllte das Tablett immer wieder auf. Neue Häppchen tauchten auf und der Zauberer aß sich wortlos durch.

Er schenkte Tee nach. Süßes Dessertbrot tauchte mit Butter und Marmelade auf. Snape hatte einige Scheiben verzehrt, als ihm klar zu werden schien daß er aß. Er sah seien lächelnden Tischgenossen an.

„Barnes wird sich wahrscheinlich freuen, daß du wieder Appetit hast“, bemerkte er. Snape wand sich etwas.

„Wahrscheinlich“, schaffte er als Antwort. Er lehnte sich einen Augenblick zurück.

“Oh, hör nicht auf, Severus. Du wirst dir den Appetit fürs Abendessen nicht verderben“, Dumbledore schnitt ein Stück Beerenkuchen auseinander und gab ihm eine Hälfte. Snape nahm eine Gabel und aß einen kleinen Bissen. Ein zweiter folgte als ihn die süße Füllung anbettelte. Mit einer Bewegung seiner Finger schickte der Schulleiter die andere Hälfte auf den Teller des Mannes. Snape hob eine Augenbraue.


“Du verdirbst dir den deinen nicht, aber ich mir den meinen ganz bestimmt“, sagte er ältere Mann lächelnd. Snape trank seinen Tee und aß weiter.


“Hast du dir eine Lösung für deine Wut einfallen lassen?“ fragte der ältere Mann vorsichtig. Er sah zu wie Snape seine Gabel weglegte und wieder vom Tee trank. Es wäre nicht gut, jetzt sauer zu sein. Leichter, aber nicht gut. Der Meister der Zaubertränke seufzte.

„Ich denke ich komme vielleicht einfach die nächsten paar Tage in ihr Arbeitszimmer und lese, bis ich mich genug ausgeruht habe“, er betrachtete seinen Tee und versuchte aus dem Satz am Boden etwas zu erkennen. Es sah aus wie der Kopf eines großen Hundes. Ein Grim? Er nahm an daß Trelawny ein Picknick veranstaltet hätte. Er rührte die Blätter schnell um.

“Dann denke ich könnte ich wieder anfangen spazieren zu gehen. Das habe ich vor langer Zeit oft gemacht. Vielleicht nach Hogsmeade zur Buchhandlung.“ Er sah das neue Muster in den Blättern an. Immer noch ein Hund. Verdammt. Dumbledore blieb still, also beschloß er, daß er noch etwas hinzufügen musste.


“Ich habe mehr gelesen, und Bücher in der Stadt getauscht. Ich weiß nicht ob sie das noch machen, aber ich könnte meine eigenen Bücher holen. Könnte manchmal den Besen nehmen. Ich denke ich fliege noch immer gerne.” Er rührte die Blätter wieder um. Was hatte er heute mit Grims? Der Schulleiter streckte die Hand nach der Tasse aus und warf einen Blick auf die Blätter.


“Was siehst du da drin, Severus?“ fragte er

.
“Einen Hund, oder einen Grim. Und sie?“ fragte der jüngere Mann, der froh war seinen Überlegungen zu entkommen.


“Ebenfalls. Wie seltsam“, die Tasse wurde wieder mit Tee gefüllt und zurück an Snape gegeben.


“Ich denke du hast da einen guten Anfang , Severus. Ich weiß, daß du am liebsten hier oben bist oder in deinem Labor Tränke braust. Ich denke auch, daß es gut sein wird wieder zu lesen. Ich habe viele Bücher wenn du meine durchgehen willst.“ Der Schulleiter schob ihm noch einen Teller mit Brot hin. Als Snape sich eine Scheibe aussuchte fuhr Dumbledore fort:

„Ich weiß daß ich viel von dir verlange, Severus. Vor allem da du dein Leben riskierst um für mich zu spionieren.“ Das Brot legte er wieder auf den Teller.


“Du hast dich in diesem Sommer langsam selbst zerstört, abgesehen von den körperlichen Qualen von Voldemort. Ich will dir so viel helfen, wie ich nur irgendwie kann daß du es überstehst. Wenn du dich in meinem Arbeitszimmer sicher fühlst, dann komme so oft hier her wie du willst. Wenn du Alpträume hast, komm zu mir und ich wache über deinen Schlaf. Wenn du mit den Schülern oder Lehrern nicht klar kommst, dann werde ich einen Ersatz finden der übernehmen kann bis du bereit dazu bist.“ Dumbledore streckte die Hand aus um das Kinn seines Freundes zu berühren und seinen Kopf zu heben bis er ihm in die Augen schaute.


“Ich bitte dich darum dein Leben zu riskieren um dabei zu helfen, all diese Leute zu retten die dich teils ignorieren und den Rest der Zeit so unfair behandeln. Ich will nicht, daß du umkommst. Ich will nicht daß du daran zerbrichst. Ich will daß mein Freund hier ist wenn wir endlich Voldemort gestürzt haben.“

„Ich will auch hier sein, Albus,“ sagte Snape sehr leise. Dumbledores Augen glänzten.


“Ich kann dir gar nicht sagen wie gerne ich das höre.” Er streichelte sanft Snapes Wange bevor er seine Hand sinken ließ. Snape spielte mit dem Brot herum und brach es in kleine Stücke bevor er anfing es zu essen. Dumbledore hatte recht. Hier fühlte er sich sicher.


“Wenn ich hier oben bleibe können die anderen Lehrer sie nicht mehr alleine sehen“, erklärte Snape der jetzt sein Brot mit etwas Butter und Erdbeermarmelade bepflasterte.

“Wenn sie alleine sein wollen kann ich einfach eine Wand hochziehen,” sagte der Schulleiter als wäre es eine Nebensache und wedelte leicht mit der Hand. Eine Steinmauer trennte sie vom Büro.


“Oder ich könnte dich zum lesen einfach ins Schlafzimmer schicken.“ Fügte er mit einem leichten Schulterzucken hinzu.


“Was, wenn sie etwas Privatsphäre wollen?“ fragte Snape weiter.


“Dafür gibt es Türen. Ich habe das Schlafzimmer oder das Klo. Oder noch eine Wand. Ich denke wir finden schon einen Weg.“ Er lächelte dem jüngeren Mann zu.


“Und,” fuhr Dumbledore sehr vorsichtig fort. „Ich dachte du würdest vielleicht mit Jeffrey Barnes über deine Wut reden wollen.“ Snape sah zum Schulleiter auf und versuchte einen Wutanfall zu unterdrücken. War es nicht genug daß er durch die Hölle ging während er versuchte sich zu ändern? Musste er sein Versagen und seine Probleme noch vor jemand anderem aufreihen? Dumbledore war nicht dumm, und er wusste daß Snape wütend über den Vorschlag war, aber er ließ es nicht dabei enden.


“Er hat dich schon ein paar Mal geheilt; du scheinst dich mit ihm zu verstehen. Er ist ein voller Heiler, er könnte ein guter Ansprechpartner für dich sein. Vor allem wenn du beleidigt mit mir bist.“ Er lächelte den Meister der Zaubertränke an.

„Wie könnte ich denn beleidigt auf Albus Dumbledore sein“, Snape konnte sich den Spott nicht verkneifen. Er verbannte ihn aber so schnell er konnte von seinem Gesicht.

“Okay, ich werde mich mit Barnes treffen wenn ich in die Stadt gehe. Einen Termin ausmachen.“ Snape schüttelte ablehnend den Kopf während sein Mund zustimmte.


“Gut.” Dumbledore lächelte breit. „Wie wäre es jetzt mit einem kleinen Spaziergang draußen? Schauen wir, ob die Schüler den Kraken schon so geärgert haben daß er heraufgekommen ist und sie gefressen hat.“ Snape grinste.

„So viel Glück habe ich nicht, Direktor, er frisst nur kleine Fische. Das habe ich vor Jahren ausprobiert als Lester Spinnet beschlossen hatte, jeden Tag einen Kessel zu schmelzen, nur um zu sehen, was ich machen würde. Ich habe vorgeschlagen daß er als Strafarbeit das Vieh saubermacht und ich habe einige klare Hinweise darauf gegeben daß es ein Fleischfresser ist.“ Der Zauberer lächelte über die Erinnerung. Dumbledore lachte.


“Eine deiner kreativeren Strafarbeiten, wie ich sehe. Und hat er aufgehört Kessel zu schmelzen?“ fuhr er fort als sie aus der Türe des Büros kamen.


“Irgendwann. Er hasste Spinnen, wie sich herausstellte. Ich brauchte in dem Jahr so viele gute Netze und lebendige Spinnen. Ich habe meine Pläne geändert um Tränke zu benutzen für die man sie brauchte bis er aufhörte“, Schüler dazu zu bringen zu gehorchen brauchte Phantasie. Snape fragte sich was mit den kreativen Strafarbeiten passiert war, die einen Sinn hatten; die mehr waren als die zu denen er sich jetzt herabließ und die nur bestrafen sollten. Nachttöpfe, Kessel und Toiletten putzen erforderte bestimmt nicht viel Nachdenken. Sinnlose Bestrafung.


“Du rauchst schon wieder.“ Dumbledore stieß seinen Freund an und schob ihn den Gang hinunter.

„Ich habe Strafarbeiten früher mehr gemocht“, gab Snape zu. Dumbledores Augenbrauen steigen bis an seinen Haaransatz.


“Severus Snape, du hast Strafarbeiten gemocht? Ts ts!” zog er den Tränkemeister auf, der errötete.


“Das hätte ich nie gedacht.” Seine Augenbrauen senkten sich, und der Direktor grinste. Sie kamen auf die Etage der großen Halle. Das Geräusch von Gesprächen und Gelächter drang an ihre Ohren. Sie sahen in die Halle und sahen die Schüler um Tische sitzen und sich unterhalten oder Spiele spielen. Teekessel, Kannen mit Saft und Teller mit Snacks waren überall verteilt.

Sie gingen weiter durch die Vordertüre, die weit offen stand um die warme Septembersonne hereinzulassen. Der Hof war nicht so überfüllt wie die Halle, aber Schüler redeten und spielten. Viele lächelten und grüßten den Schulleiter und den Meister der Zaubertränke als sie die Treppe hinunter auf das Schulgelände gingen. Snape schaffte es, respektvoll zurückzugrüßen, wenn auch nicht immer zu lächeln. Das gefiel Dumbledore, und er legte dem Zauberer freundschaftlich eine Hand auf die Schulter als sie den Rasen und Garten erreichten.

„Es ist nicht so schwer, Severus. Du machst es gut“, sagt er leise. Die Hand senkte sich und sie gingen in angenehmer Stille über den Pfad zum See. Auch hier waren Schüler. Einige waren in ein paar Booten draußen die Hagrid hatte, einige lümmelten am Ufer herum. Ein paar Abenteuerliche standen im Wasser, bekamen nasse Füße und versuchten kleine Fische zu fangen.


Normalerweise hätte Snape die Schüler wenigstens aus dem Wasser gejagt. Wahrscheinlich hätte er einen Grund gefunden sie vom Ufer wegzuscheuchen an dem sie sich ausruhten. So aufgewühlt war er darüber daß sie alle so glücklich, so sorglos sein konnten, wenn er damit kämpfte, sich mit Voldemort zu treffen und Befehlen folgen musste, die ihn anwiderten. Alles um diese Kinder zu schützen, so daß sie ihre Leben dafür verschwenden konnten herumzuliegen und absolut nichts zu tun. Er blieb stehen und versuchte nicht finster auszusehen, aber er wusste daß ihm sein Gesicht nicht gehorchte.


Dumbledore sah wieder den ‚Rauch’ und folgte dem Blick seines Begleiters zu den Kindern. Er zog an Snapes Ärmel und brachte ihn dazu daß er sich auf eine Bank nahe am Rand des Wassers setzte.

„Ich würde einen Knut für deine Gedanken anbieten, aber ich schätze es braucht mindestens ein Dutzend Galleonen“, sagte Dumbledore ernsthaft.

„Hmm? Was? Mein, meine Gedanken sind nicht einmal den Dreck an den Füßen dieses Kindes wert”, murmelte er düster. „Gar nichts wert.“


“Lassen sie mich das beurteilen, Professor.” Dumbledore setzte sich gerade hin. Er wartete Geduldig während Snape seine Gedanken sortierte.


“Ich schätze ich bin sauer weil sie Kinder sein können“, flüsterte er schließlich fast unhörbar.

„Sie können Kinder sein und ich konnte es nie.“ Er sah auf den See hinaus auf dem Ruderboote ungeschickt vorwärts schwammen als die Schüler sich ein Rennen lieferten. Dumbledore wurde plötzlich gar daß er darauf keine Antwort haben könnte und hielt lieber den Mund.


“Ich sollte ihnen ihre Kindheit nicht so missgönnen. Ich weiß das. Aber irgendwo auf dem Weg habe ich angefangen sie nicht zu mögen. Ich habe die Perspektive verloren, das bisschen das ich finden konnte als Voldemort das erste Mal gestürzt wurde. Jetzt muß ich sie wieder finden, wenn ich ihnen helfen soll, ihn für immer zu vernichten.“ Dunkle schwarze Augen starrten über den See ohne wirklich etwas zu sehen. Nur Erinnerungen jagten ihn. Verspotteten ihn. Snape legte schließlich beide Hände vors Gesicht und rieb sich wieder erschöpft die Augen.

Es war mehr, als der kleinliche Hass den der Mann Jahrzehntelang genährt hatte, es war tiefer. So viel tiefer, so viel schmerzhafter daß Dumbledore es nicht einmal in der Gleichung ansiedeln konnte, die als Summe Snapes Leben ergab. Seine eigene Kindheit war so weit von ihm entfernt, daß er nicht einmal daran denken konnte was er in ihr verloren und erhalten hatte. Er hatte lange gelebt. Snape hatte den Luxus dieser Perspektive nicht. Er konnte nur auf dunkle Zeiten und Schlimmeres zurückblicken. War es richtig von Dumbledore, ihn zu bitten so viel aufzugeben? So viel zu verändern?


Der ältere Zauberer legte dem Meister der Zaubertränke einen Arm um die Schultern und drückte ihn kurz. Das einzige das er geben konnte. Snape senkte die Hände und warf seinem Freund einen Blick zu.


“Sorry, nur etwas Melancholie“, sagte er. „Ich werde an meiner Wut arbeiten. Vielleicht haben sie recht, vielleicht kann mir Barnes helfen.


“Es braucht dir nicht leid zu tun, Severus. Dein Leben war von Anfang an nicht leicht, und du hast das Beste aus den Möglichkeiten gemacht, die du hattest“, sagte Dumbledore freundlich.


“Ich bin mir da nicht so sicher, aber ich schätze um mich zu bessern muß ich das als wahr annehmen und weitermachen. Es bringt nichts sich über das zu beklagen, was ich falsch gemacht habe!“ sagte Snape nicht allzu überzeugt. Er wollte Dumbledore glauben, aber er hatte Jahre gehabt um zu kochen, Schuldgefühle aufzubauen und seine Wahlmöglichkeiten zu zerfetzen. Er war nicht wirklich sicher, ob er es gut gemacht hatte. Wieder drückte ihn Dumbledore, dann klopfte er ihm freundlich auf den Rücken. Sie saßen da und sahen den Kindern beim spielen zu.

 

Kapitel 1

  Kapitel 3

 

Zurück