Leid und Leidenschaft

 

 

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Kapitel 16



Als Jeniffer am nächsten Morgen wach wurde, spürte sie Severus Körper neben sich. Langsam kam ihre Erinnerung zurück. Sev und sie hatten miteinander geschlafen...

Tausend Fragen gingen ihr durch den Kopf, während sie anfing ihn beim Schlafen zu beobachtete.

- Wieso habe ich es nur so weit kommen lassen? Das wird alles nur unnötig verkomplizieren...! Wie gehen wir damit jetzt um? - waren ihre ersten Gedanken. Doch im selben Augenblick kamen auch alle Gefühle für Severus zurück.

Zögernd streckte sie ihre Hand aus und strich ihm eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht.

Severus öffnete langsam die Augen und blinzelte kurz, bevor er sie anlächelte und ihre Hand ergriff, um sie zu küssen.

"Hallo...", sagte er leise und richtete sich ein wenig dabei auf.

"Hallo...", erwiderte sie sanft und lächelte dabei.

Severus wusste im Moment nicht, wie er sich ihr gegenüber verhalten sollte. Am liebsten hätte er sie sofort in seine Arme gezogen und angefangen, sie zu küssen. Doch eine Frage fing an, ihn zu beschäftigen.

"Bereust du, was zwischen uns passiert ist?", fragend blickte er sie an und er fühlte, wie sich bei dem Gedanken, dass Jeniffer es bereuen könnte, eine gewisse Unruhe in ihm ausbreitete.
Zu sehr genoss er schon ihre Nähe...

Im ersten Moment war Jenny sehr überrascht über seine direkte Frage. Sie hatte durchaus Angst vor der Zukunft und den Problemen, die sich nun zwangsläufig ergeben würden, aber ihre Gefühle sagten ihr, dass sie sich ohne Zweifel verliebt hatte.

Sie beugte sich zu Severus herüber und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund.

"Nein...! Ich bereue es nicht. Es war wunderschön!" Sie lächelte ihn liebevoll an. "Bereust du es, Severus?"

Er nahm sie in seine Arme. "Nein! Auf gar keinen Fall...", antwortete er und seine dunkle, wohlklingende Stimme ließ ihr einen Schauer über den Rücken laufen. Wieder küssten sie sich...

"Wie gehen wir jetzt mit der letzten Nacht um?", fragte Jeniffer schließlich und legte ihren Kopf auf Severus' Brust. "Ich würde dich gerne näher kennen lernen und... es nicht nur bei dieser einen Nacht belassen!" Ein wenig Angst überkam sie. Angst, dass er dieses Bedürfnis nicht haben könnte.

Er zog sie zu sich hoch, hob ihr Kinn mit seiner Hand an und küsste sie. "Ich würde nichts lieber tun, als mehr Zeit mit dir zu verbringen...", erwiderte er lächelnd. "Wir sollten jedoch versuchen, es geheim zu halten." Er seufzte. "Versteh mich bitte nicht falsch, aber es würde große Schwierigkeiten für dich und mich mit sich bringen." Zärtlich küsste er ihre Stirn.

"Ja, wie recht du hast. Es würde unnötig die Dinge erschweren..."
Severus fiel ein Stein vom Herzen. Was er allerdings nicht wusste war die Tatsache, dass Jenn in dem Fall eigene Befürchtungen hatte, die sie zu dieser Aussage brachten. An seine Tätigkeit als Todesser dachte sie gar nicht.

"Darf ich dich noch was fragen, Sev? Es beschäftigt mich...!" Sie blinzelte ihn an.

"Ja, natürlich..."

"Was hattest du mit den bunten Ratten neulich angestellt...?!"

Severus musste laut lachen. An so eine Frage hatte er nun wirklich nicht gedacht.

"Ich habe eine neue Rezeptur ausprobiert...! Eigentlich wollte ich sie dir irgendwie in der ersten Unterrichtsstunde einflößen... aber das hat sich wohl vorerst erledigt!"

"Das will ich auch hoffen...!" Jenny musste ebenso laut lachen und knuffte ihn in den rechten Arm. "Unmöglich bist du, hättest mich vor der ganzen Klasse blamiert!"

Wieder mussten sie lachen.

Eine Weile alberten sie beide noch in Jennys Bett rum und es fing schon wieder an, leidenschaftlich zu knistern, bevor die Zeit ihnen jedoch einen Strich durch die Rechnung machte.

"Ich glaube, wir müssen jetzt wirklich bald hoch...", sagte Jeniffer, während sie auf die Wanduhr blickte. Severus war gerade dabei, ihren Hals zu küssen. "Ich habe bald meine erste Unterrichtsstunde...!", seufzte sie.

"Ich will dich aber noch nicht wieder hergeben...!", entgegnete er und küsste sie noch intensiver.

"Ich muss aber wirklich..." Doch nur die Vernunft zwang sie, diese Worte zu sagen.

Sev setzte nun auch noch seine Hände zur Überzeugung ein und fing an, sanft ihren nackten Körper zu streicheln. Jenn atmete schwer und spürt, wie auch seine Erregung langsam stärker wurde.

Dann schob sie ihn zärtlich, aber bestimmt weg! "Ich würde dich gerne heute Abend sehen!"

"Okay, vielleicht hast du recht! Es fällt mir zwar schwer, aber ich werde gehen..." Er gab ihr einen langen, zärtlichen Kuss. "Darf ich dich heute Abend zu mir einladen? Du kennst meine Wohnräume ja noch nicht..."

"Ja, sehr gerne!", antwortete Jenny. "Wann soll ich da sein?"

"Hm, ich habe heute keinen Unterricht. Du kannst also kommen, wann du willst."

"Ich denke, ich werde so gegen acht Uhr da sein, ja?!" Sie lächelte ihn an, während sie langsam aufstand.

"Okay!" Severus zögerte einen Moment. "Wenn wir uns tagsüber irgendwo über den Weg laufen, sollten wir uns verhalten wie immer..." Er zog Jenn wieder zu sich ins Bett und fing an, sie erneut mit Küssen zu bedecken. Dann fügte er hinzu: "Auch wenn mir das verdammt schwer fallen wird...!"

"Mir auch, das kannst du glauben!"

Sein Mund verursachte bei ihr eine Gänsehaut. - Wenn er nicht bald damit aufhört, dann kann ich wirklich nicht mehr wiederstehen...- erkannte sie langsam.

"Du musst jetzt gehen...!", sagte sie schließlich und Severus bemerkte, dass ihr diese Worte nicht leicht über die Lippen kamen. Er wollte es ihr nicht noch schwerer machen...

Er stand auf und zog sich an. Jeniffer beobachtete während dessen bewundernd seinen Körper...!

"Hoffentlich schleichen weder Remus noch Sirius jetzt auf dem Flur herum!" Er sah etwas besorgt aus.

"Ja, hoffentlich!!! Sonst sage wir eben, dass wir noch etwas wegen dem Zaubertrank-Unterricht zu klären hatten...!"

Severus musste grinsen. "So kläre ich dann gerne in Zukunft Dinge wegen des Unterrichts mit dir!"

Jeniffer brachte Severus noch zu Tür, während sie sich ihren schwarzen Seiden-Bademantel überwarf.

"Ich wünsche dir heute einen guten Start!" Er zog sie zärtlich in seine Arme und küsste sie intensiv und leidenschaftlich.

"Danke! Ich freu mich auf nachher..."

Leise öffnete sie die Tür einen Spalt und warf einen Blick auf den Flur. Niemand war zu sehen und so gab sie Severus ein Handzeichen.

Schnell verschwand er dann aus ihrem Zimmer.



***



Nachdem Severus gegangen war, ging Jeniffer in das Badezimmer und stellte sich unter die Dusche. Ihre Gedanken waren immer noch bei der letzten Nacht!

Das warme Wasser lief ihren Körper hinunter und erinnerte sie unweigerlich an Severus Hände und an seine Lippen, die sie überall berührt hatten.

"Du hast dich tatsächlich in ihn verliebt, Jenn!", sagte sie zu sich selbst und ein Lächeln huschte ihr über das Gesicht. Schon viel zu lange hatte sie diese wundervollen Emotionen nicht mehr verspürt. Und Severus löste wundervolle Gefühle in ihr aus...

Nachdem sie sich im Bad soweit fertig gemacht hatte, ging sie an ihren Kleiderschrank und überlegte, was sie heute anziehen sollte.
Sie entschied sich für einen langen, engen Rock in schwarz, der vorne einen raffinierten Schlitz hatte. Dazu wählte sie eine weiße Bluse aus und hohe Stiefel. Ihre Haare trug sie zum Zopf zusammengebunden.

Ihr erstes Fach als Lehrerin sollte "Verwandlungen" sein. Sie machte sich daher auf den Weg zu ihrem Klassenraum, in dem schon die fünfte Klasse der Slytherins und Ravenclaws warteten. Eine leichte Nervosität überkam sie... .

- Bleib einfach ganz locker, es wird schon gut gehen...- riet sie sich schließlich selbst.
Bevor sie eintrat, atmete Jeniffer noch ein mal tief durch.

Ein Raunen ging durch die Reihen, als sie zu ihrem Lehrerpult ging und sie konnte hören, dass es hauptsächlich von den männlichen Schülern in der Klasse ausging.

"Guten Tag! Meine Name ist Professorin Jeniffer Moore. Ich bin für dieses Schuljahr eure Lehrerin im Fach Verwandlungen und hoffe, wir werden gut und erfolgreich zusammen arbeiten..." Die offizielle Vorstellung war geschafft.
Als nächstes bat Jenny die Schüler, sich ebenfalls kurz mit ihren Namen vorzustellen, ihr das Haus, zu dem sie gehörten zu nennen und ihre bisherigen Erfahrungen im Fachgebiet der Verwandlung zu erläutern.

Sie stellte sofort einen deutlichen Unterschied zwischen den beiden Häusern fest. Alle Ravenclaws waren sehr freundlich und bemüht, den Unterricht nicht zu stören. Die Slytherins hingegen waren laut und gaben freche Bemerkungen während ihrer Vorstellungen von sich.

Zum Schluss war dann ein blonder Junge aus dem Slytherin-Haus an der Reihe. Neben ihm saßen zwei bullig aussehende Jungen seinen Alters.

"Mein Name ist Draco Malfoy. Ich bin ein Slytherin und am Fach Verwandlungen interessierte mich bisher herzlich wenig...! Aber das könnte sich ja ändern, jetzt gibt es hier wenigstens etwas für die Augen...!" Er grinste Jeniffer frech und überheblich an und erntete von seinen Slytherin-Mitschülern auch noch bewundernde Blicke und Kommentare.

Jenn kochte innerlich vor Wut, entschied sich aber vorerst dagegen, Draco Punkte abzuziehen.
Sie wollte es anders versuchen.

"Mr. Malfoy...," langsam und lässig schritt sie auf ihn zu und hielt dabei den Zauberstab locker in der Hand. Ein höhnisches Grinsen machte sich auf ihrem Gesicht breit. Als Jenny an seinem Platz angekommen war, stützte sie sich mit den Händen auf der Tischplatte ab. Sie bemerkte, wie der Junge langsam nervös wurde, sich dies aber nicht anmerken lassen wollte.
Scheinbar hatte er mit einer anderen Reaktion von ihr gerechnet. "...habe ich Sie nach Ihrem Interesse oder nach Ihren ERFAHRUNGEN im Fach Verwandlungen gefragt?" Sie zog eine Augenbraue hoch.

Auch Draco setzte sein Pokerface auf und antwortete: "Ich wollte damit nur zum Ausdruck bringen, dass ich gerne bei einer attraktiven Lehrerin wie Ihnen, an diesem langweiligen Fach teilnehme! Ich hätte auch nichts gegen Nachhilfestunden einzuwenden...!" Die beiden dümmlich wirkenden Jungs neben ihm lachten bewundernd.

Jeniffer kam nun langsam seinem Gesicht näher, stützte sich mit den Unterarmen auf seinem Pult ab und setzte ein boshaftes Grinsen auf... Intensiv blickte sie ihn an und nur wenige Zentimeter trennten ihre Nasen von einander.

"Mr. Malfoy! Wir beide wissen doch, dass SIE einer Frau noch nie näher gekommen sind, als beim Hände schütteln...! Sie haben doch noch nicht mal ein Mädchen geküsst...! Habe ich Recht?!" Sie schaute ihm direkt in die Augen und der blonde Junge merkte, wie sie in seine Gedanken einzudringen schien.

Er kämpfte gegen ihren Willen an, auf die Frage zu antworten und versuchte, sie aus seinem Kopf zu drängen. Aber es gelang ihm nicht...

"Ja..., Sie haben Recht...", gab er mit etwas benommener Stimme von sich, während er immer noch von Jeniffers Blick fixiert wurde. Ihre Augen leuchteten unnatürlich und die Slytherin-Jungen um ihn herum waren sprachlos.

Einige Ravenclaws grinsten schadenfroh...

"Na sehen Sie...!" Mit einem triumphierenden Lächeln drehte sie sich nach einem Moment um und ging zurück zu ihrem Lehrer-Pult.

"Sie haben in meinen Gedanken gelesen und mich gezwungen, Ihnen zu antworten...!!!", rief Draco ihr auf einmal hinterher, als er wieder aus seiner Trance erwacht war. Sein Gesicht hatte sich leicht rot gefärbt.

Jeniffer drehte sich um. "Ja! Funktioniert aber nur bei Menschen, die keinen starken Willen haben...!", erwiderte sie trocken. "Mr. Malfoy, ich habe noch viele Fähigkeiten, die Sie erschrecken würden...! Lassen Sie es lieber nicht drauf ankommen."

Kühl blickte sie den Jungen an.

"Das ist nicht fair...", brachte er laut hervor und man konnte sehen, wie sehr er vor Wut zu schäumen schien.

"Und wenn Sie nicht gleich Ruhe geben, fange ich mit der Fähigkeit, Ihr Punktekonto zusammenschmelzen zu lassen an!" Mit diesen Worten ließ sie ihn stehen.

"Nehmt jetzt bitte alle eure Bücher heraus und schlagt Seite 9 auf...!", trug sie der Klasse auf.

Sofort taten die Schüler, was sie es ihnen befohlen hatte. Draco Malfoy brauchte noch einen Moment, bis er sich wieder gefangen hatte, denn was eben passiert war, war ihm peinlich und machte ihn wütend! Schließlich wurde er gerade von dieser neuen Professorin bloßgestellt.
Doch nach einem strengen Blick von Jeniffer gab er widerwillig nach...!

Der Rest der Stunde verlief ohne weitere Zwischenfälle. Jenny ließ die Schüler Bindfäden in Spaghetti verwandeln und bei den meisten klappte es auch nach ein paar Anläufen.

"So, das war es dann für heute! Bitte arbeitet bis zum nächsten Mal das Kapitel 2 durch, damit wir gleich damit anfangen können, Murmeln in Erbsen zu verwandeln! Vielen Dank für eure tolle Mitarbeit..." Das Ende der Stunde war erreicht und mit den lobenden Worten entließ Jeniffer die Klasse. Mit zusammengezogenen Augenbrauen blickte sie Draco hinterher, der ihr einen wütenden Blick zuwarf, während er den Klassenraum verließ.

- Das sollte dich wirklich nicht weiter stören! Dieser freche Kerl wird schon sehen, wer hier am längeren Hebel sitzt... - ging es ihr durch en Kopf, doch sie wurde das Gefühl nicht los, dass es mit Draco Malfoy immer wieder Problemen geben würde...!

Nachdem alle Schüler gegangen waren, packte Jenn ihre Sachen zusammen und wollte gerade gehen, als Sirius den Raum betrat.

"Oh! Hallo Sirius..." Überrascht blickte sie ihn an und legte ihre Bücher zurück auf das Pult.

"Hallo Jenn! Ich wollte nur mal schauen, wie deine erste Unterrichtsstunde gelaufen ist...?!"
Er hatte sich auf einen der Tische in der ersten Reihe gesetzt und lächelte sie freundlich an.

"Ach..., ganz gut, denke ich! Ich hatte ein kleines Problem mit Lucius Malfoys Sohn, aber nicht der Rede wert...!" Sie lächelte zurück und klemmte sich eine Haarsträhne, die sich gelöst hatte, hinter ihr rechtes Ohr.

"Ja, er macht scheinbar häufig Probleme...! Ist halt Lucius Sohn..." Sirius grinste. "Aber sonst ist es gut gelaufen...?"

"Ja, für den Anfang war es ganz okay...!", antwortete Jenny.

"Was ich dich fragen wollte...", begann er nach ein paar Sekunde und spielte nervös mit seinen Händen. "Ich würde dich heute gerne auf ein Glas Wein zu mir einladen...! Hättest du Lust?" Erwartungsvoll blickte er sie an...

Eifrig fing Jeniffer an, nach einer Ausrede zu suchen, die möglichst glaubhaft klingen würde. Was sollte sie nur sagen...? Dass sie mit Severus verabredet sei? Nein...! Dass sie schon etwas vorhätte? Auch keine gute Idee, schließlich waren sie Nachbarn und Sirius könnte aufmerksam werden...!

Also entschied sie sich für eine kleine Notlüge.

"Heute leider nicht, Sirius. Ich muss diesen Abend dringend noch den Zaubertrank-Unterricht für morgen vorbereiten. Das wird bestimmt ne ganze Weile dauern...! Und ich will ja nicht gleich am ersten Tag mit Snape aneinandergeraten...!"

Sie konnte die Enttäuschung in Sirius Gesicht förmlich erkennen, doch er zeigte sich verständnisvoll...!

"Oh, das kann ich natürlich verstehen...!", sagte er schließlich und räusperte sich. "Naja, vielleicht dann in den nächsten Tagen?"

"Ja..., klar...!", brachte Jenn schnell hervor, obwohl sie genau wusste, dass sie die nächsten Tage und Nächte viel lieber mit Severus verbringen würde...!

"Okay!" Sirius stand auf und nahm ihren Stapel Bücher. "Komm, ich bring sie dir noch in dein Zimmer..."

Langsam gingen sie zur Tür.

"Und wenn Snape dich morgen irgendwie ärgert oder eklig behandelt, bitte sag was, ja?! Dann kriegt er es wirklich mit mir zu tun..." Er lächelte Jenny an und innerlich verfluchte sie die Lüge, die sie gezwungen war ihm aufzutischen.

"Danke Sirius! Du bist ein Schatz... aber das wird bestimmt nicht nötig sein!", erwiderte sie, musste bei dem Gedanken automatisch grinsen und zwinkerte ihm dabei zu. Dann verließen sie da Klassenzimmer...

Sie gingen zusammen die Gänge zu ihren Wohnräumen entlang und Jeniffer erzählte Sirius während dessen ausführlicher von ihrer ersten Unterrichtsstunde, speziell aber von dem kleinen Vorfall mit Draco Malfoy.

Als sie vor der Großen Halle angekommen waren, kam ihnen plötzlich Severus entgegen und ging in Richtung des Krankenflügels. Scheinbar musste er wieder den Vorrat an Zaubertränken auffüllen.
Ohne die beiden auch nur eines Blickes zu würdigen, ging er mit wehendem Umhang an ihnen vorbei.

Das Herz schlug Jeniffer bis zum Hals! Am liebsten hätte sie ihn gegrüßt oder ihm wenigstens zugelächelt. Doch das war im Moment nicht möglich...
Verstohlen blickte sie ihm für einen Moment hinterher und wandte sich dann wieder Sirius zu, der Snape einfach ignorierte.

Doch auch Severus beobachtete sie aus dem Augenwinkel...! Jeniffer mit Sirius zu sehen schien ihn eifersüchtig zu machen, denn er bemerkte ein seltsames Gefühl in der Magengegend. Es störte ihn, sie mit einem anderen Mann an ihrer Seite zu sehen, gerade wenn dieser Mann auch noch Sirius Black war. Wie gern würde er sie jetzt in seine Arme nehmen, sie küssen und berühren...!

Das einzige, was Sev und Jenn etwas beruhigte war der Gedanke, dass sie sich in wenigen Stunden endlich sehen würden...

Als Jeniffer an ihrem Zimmer angekommen war, wandte sie sich Sirius zu.

"Vielen Dank, Sirius!" Freundlich lächelte sie ihn an, während sie ihm ihre Bücher aus der Hand nahm. "Ich denke, wenn ich mich erst mal ein paar Tage an den Unterricht gewöhnt habe, dann ist auch wieder Platz für einen netten Weinabend."

"Ich hoffe es..." Er zögerte einen Augenblick und trat einen Schritt auf sie zu. "Jenny, ich... verbringe wirklich gerne Zeit mit dir. Du bist für mich immer noch etwas ganz Besonderes..." Während er diese Worte sprach, hob er seinen Arm und streichelte ihr liebevoll mit dem Handrücken über die Wange.

Jeniffer wusste nicht, was sie sagen sollte. Zwar hatte sie den Verdacht, dass Sirius immer noch an ihr interessiert war, doch so offensichtlich wie in letzter Zeit, war es noch nie.

"Ähm...ja. Danke für das Kompliment, Sirius!", erwiderte sie sichtlich nervös. " Ich freu mich auch, dass wir uns... verstehen....!"

Sie öffnete die Zimmertür.

"Arbeite heute nicht mehr so lang, Jenn!" Liebevoll lächelte er sie an. "Und ärgere dich morgen nicht über Snape! Dem kannst du es sowieso nie recht machen...!"

"Ja, guter Tipp...! Dir auch noch einen schönen Abend, Sirius!", antwortete sie und winkte ihm zum Abschied zu. Dann schloss sie die Tür.



***



Den restlichen Nachmittag verbrachte Jenny damit, ihre Unterlagen zu ordnen. Sie entschied sich dafür, dies nicht in ihrem Büro zu tun, da die Versuchung zu groß war, einfach zu Severus rüber zu gehen und die Arbeit liegen zu lassen.

Nachdem sie damit fertig war, ging sie ins Bad und fing an, sich frisch zu machen. Für den heutigen Abend trug sie extra ein wenig ihres Lieblingsparfüms auf. Als Kleidung wählte sie ein schlichtes, schwarzes Shirt und eine enge schwarze Hose.

Ihre Vorfreude auf Severus war riesig.

Um kurz vor acht Uhr nahm sie ihren schwarzen Umhang in die Hand, vergewisserte sich noch mal, das niemand auf dem Flur war und verließ das Zimmer.

Schnell eilte sie die Stufen zum Kerker hinunter und achtete darauf, dass ihre Absätze möglichst keine Geräusche dabei machten.

Dann stand sie vor Severus Tür, klopfte und fühlte, wie ihr Herz zu rasen anfing.

Nach einem Moment öffnete sich langsam die Tür.

"Komm rein..." Sev lächelte sie an. Nachdem sie eingetreten war und Severus die Tür hinter ihr geschlossen hatte, zog er sie sofort zu sich in die Arme. Ihren Umhang warf er über einen Stuhl nahe dem Schreibtisch.

Tief blickte er ihr in die Augen. "Schön, dass du endlich da bist!", flüsterte er und küsste zärtlich ihren Mund. Jeniffers Magen fühlte sich an, als würden Schmetterlinge darin fliegen und sie fing an, langsam ihre Zunge über Severus Lippen kreisen zu lassen. Ihr Küsse wurden intensiver...!

Plötzlich legte Severus seinen Arm in ihre Kniekehlen, hob sie hoch und trug sie durch sein großes Büro.

"Wo bringst du mich hin?", fragte sie und lächelte ihn dabei an.

"Ich hatte nicht vor, den restlichen Abend mit dir in meinem Büro zu verbringen...", antwortete er, lehnte sich gegen eine schwere Tür und drückte sie auf.

Dann standen sie in einem großen Zimmer. Severus Wohnräume waren sehr dunkel gehalten, doch die Art, wie er sich hier eingerichtet hatte, war durchaus geschmackvoll.

In der einen Ecke des Zimmers befand sich ein wunderschöner Kamin, in dem ein gemütliches Feuer brannte. Davor standen zwei schöne Sessel und ein kleiner Tisch, auf dem mehrere Kerzen brannten. Direkt dahinter, genau in der anderen Ecke befand sich ein riesiges Himmelbett aus dunklem Holz, von dem aus man wundervoll das Feuer beobachten konnte.

Langsam trug Severus Jeniffer rüber zu seinem Bett.

Zärtlich fing er an, sie zu entkleiden und sanft ihren Körper zu streicheln. Danach half Jenn ihm aus seinen Sachen und liebkoste jeden Zentimeter seiner Haut. Sev genoss jede Berührung und fühlte, wie sein Begehren immer größer wurde.

Dann liebten sie einander wild und leidenschaftlich während sie sich eng umschlungen an einander drückten.



***



Liebevoll hatte sich Jenny in seinen Arm gekuschelt, während sie in das Kaminfeuer schauten. Severus streichelte sanft über ihr Haar.

"Ich würde dich gerne was fragen, Jenn!"

"Ja, klar...!" Sie lächelte ihn erwartungsvoll an und gab ihm einen Kuss.

"Draco Malfoy war heute bei mir...! Er hat mir von deiner ersten Unterrichtsstunde erzählt... und davon, was du mit ihm gemacht hast...!" Er blickte sie an und in seinen Augen lag etwas ernstes.

"Dieser kleine...", zischte Jenny mit zusammengekniffenen Augen.

"Ich weiß, dass er ein Idiot ist und sich bestimmt die Lektion verdient hat.... Darum geht es nicht!" Ein Lächeln umspielte seinen Mund. "In wieweit kannst du Gedanken lesen? Ich kenne bisher kaum einen Zauberer oder eine Hexe, mit dieser Gabe..."

"Bei den meisten Menschen funktioniert es nur sehr schwer oder gar nicht! Nur bei Kindern, die ihr Herz und ihre Gedanken oft noch offen vor sich hertragen, geht es ohne Probleme...! Oder..." Sie zögerte.

"Oder?", fasste Severus nach.

"Oder wenn ein Mensch es wirklich will, dann kann ich seine Gedanken lesen!"

"Woher hast du diese Gabe?", fragte Sev und küsste zärtlich ihre Stirn.

Jenn wurde nervös. Sie konnte ihm nicht die volle Wahrheit sagen...

"Ach... es liegt einfach in unserer Familie!", versuchte sie so lässig wie möglich zu antworten. "Ich glaube zumindest, dieser Draco Malfoy wird in Zukunft etwas ruhiger sein..." Sie lächelte verschmitzt.

"Naja, das glaube ich zwar nicht, aber er schien schon ein wenig verunsichert zu sein."
Sie lachten laut, doch irgendwie wurde Severus das Gefühl nicht los, dass Jeniffer ihm weitaus weniger über ihre Fähigkeiten erzählte, als sie könnte. Er beschloss, künftig kritischer darauf zu achten.

Plötzlich hörten sie ein lautes Klopfen an der Bürotür...!


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