Leid und Leidenschaft

 

 

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Kapitel 1



"Severus, ich würde dich gerne heute Abend sprechen...sagen wir...so nach dem Abendessen in der Großen Halle?!?!"

Severus Snape blicke Albus Dumbledore grimmig an. Er wusste, dass der Direktor etwas Unangenehmes mit ihm besprechen wollte. Etwas für Ihn Unangenehmes...!

"Bei mir oder bei dir, Albus?!", gab Snape mit dem üblichen genervten Unterton in der Stimme an Dumbledore als Antwort zurück.

"Ach weißt du Severus, ich würde es begrüßen, wenn wir uns in meinem Büro unterhalten würden. Ich werde einen köstlichen Wein für uns bereitstellen."

Severus Snape hatte damit gerechnet, dass der Direktor in seinen "eigenen" vier Wänden mit ihm reden wollte. Berufliche Dinge besprach Dumbledore am liebsten in seinem Büro, das wusste Snape! Oder es war ihm einfach zu ungemütlich und kühl in den Kerkerräumen von Hogwarts...! Doch Severus vermutete Ersteres.

"Worum geht es, Albus? Was gibt es so wichtiges zu besprechen?!" Snape zog eine Augenbraue hoch und blickte den Schulleiter fragend an. Dumbledore stand vor Snapes Schreibtisch und blickte über den Zaubertranklehrer hinweg auf das Regal mit all den verschiedenen Gläsern und Gefäßen, die alle unterschiedlichste Flüssigkeiten und Dinge beinhalteten. "Ich würde gerne über das künftige Schuljahr und den Zaubertränkeunterricht mit dir sprechen. Mir schweben da einige Dinge vor, die ich gerne umsetzen möchte. Nichts Schlimmes also...!", sagte Albus mit einem beruhigenden Tonfall in der Stimme und lächelte leicht.

-Nichts schlimmes also...-, dachte Snape und verzog das Gesicht. Immer wenn Albus eine seiner "tollen" Ideen hatte, bedeutete es für Severus, dass sich irgendetwas gravierend ändern würde. Und meist nicht zu Snapes Vorteil....! " Na gut, ich werde mich bei dir nach dem Essen einfinden...!", gab der dunkelhaarige Mann am Schreibtisch Albus Dumbledore zur Antwort.

"Gut Severus, wir sehen uns nachher. Ich freu mich auf einen netten Abend, wir werden viel zu besprechen haben..." Der Direktor zwinkerte Snape mit einem Auge zu, lächelte und ging zur Kerkertür.

"Ja, ich ... freue ... mich auch...", doch seine Stimme verriet das genaue Gegenteil. Dumbledore öffnete die Tür und glitt hinaus. Mit einem leisen Schlag fiel die Tür ins Schloss und Severus Snape war alleine.

"Na da bin ich ja wirklich mal gespannt, was das heute wieder wird...", sagte der Zaubertränkemeister zu sich selbst und begann erneut die vor ihm liegenden Stoffvorbereitungen für das kommende Schuljahr zu bearbeiten, das in 3 Wochen beginnen würde. Nach ca. 3 Stunden war er mit den gröbsten Inhalten fertig und beschloss, für heute seine Arbeit zu beenden.


Nachdem er seine Unterlagen sortiert und weggeräumt hatte, machte er sich auf den Weg in Richtung der Großen Halle. Die Arbeit hatte ihn hungrig gemacht. Während er durch die Gänge Hogwarts ging, dachte er immer wieder an den ihm bevorstehenden Abend im Büro des Schulleiters. Nicht, dass er sich nicht gerne mit Albus Dumbledore treffen und eine gute Flasche Wein trinken wollte...! Er mochte den alten, freundlichen Mann sehr gerne. Ihm war einfach nicht nach einem Gespräch über seine Arbeit. Er wusste, dass er der beste Meister der Zaubertränke war, den man sich nur wünschen konnte. Seine Begabung für diesen Bereich der Magie war außergewöhnlich. Doch Snape wusste auch, dass Albus nicht immer mit seinen Unterrichtsmethoden einverstanden war. Er musste sich oft die Kritik der Kollegen anhören.

Snape bevorzugte es, mit den Schülern streng umzugehen.

Was er dabei oft vergaß war, dass viele der Schüler extreme Angst vor ihm hatten. Besonders seine leistungsschwachen Schüler, wie Neville Longbottom brachen regelmäßig vor seinem Unterricht in Panik aus. Doch das störte Professor Snape nicht im geringsten.

Vielleicht war es also das, worüber Dumbledore (wieder mal) mit ihm reden wollte?!

"Du wirst es nachher erfahren, zerbrich dir nicht jetzt schon deinen Kopf über unausgesprochene Dinge...", murmelte Snape zu sich selber und war ganz in Gedanken versunken, als er um die Ecke vor der Halle bog und direkt mit einem großen, schlanken Mann zusammenstieß...!!

"Bist du jetzt völlig blind Black?! Oder erschnüffelst du dir nur noch deine Fährte...?! Scheinst aber auch auf diesem Gebiet eine völlige Pfeife zu sein!!!" Severus Snape herrschte den ebenso verdutzt dreinblickenden Sirius Black an, mit dem er gerade direkt zusammen gestoßen war.

"Pass doch selber auf, du Idiot!!! Wenn es nur nach dem Geruch geht, dann würde man dich sowieso noch 10 Kilometer gegen den Wind wittern können!!! Die letzte Dusche ist doch bestimmt schon etliche Tage her Snape, oder?!" Die beiden Männer funkelten sich wütend an.

"Geh mir ja nicht auf die Nerven Black!!! Wenn du schon seit Neuestem hier Unterschlupf von Dumbledore gewährt bekommst, dann verzieh dich in Bereiche des Schlosses, in denen ich dich nicht ertragen muss, klar?! Oder lass dir eine Hundehütte von Hagrid bauen, da fühlst du dich bestimmt bald heimisch...!" Mit kalten Augen fixierte Snape Sirius Black und ließ ein gehässiges Lächeln über seinen eigenen Witz über sein Gesicht huschen. Er wusste, dass Black sich zwangsläufig in der Nähe aufhalten musste, schließlich hatte Dumledore ihm auch gerade noch ein Zimmer in der Nähe des Kerkers zugeteilt. Diese Tatsache hatte damals schon eine lange Diskussion zwischen Albus und ihm hervorgerufen, die er dann doch auf Grund der Position Dumbledores verloren hatte.

"Ich warne dich, Snape!!!" zischte Sirius zurück, blickte Snape dann noch einmal hasserfüllt an und ließ ihn stehen.

Black wollte nicht schon in seiner zweiten Woche in Hogwarts einen handfesten Streit mit Snape anfangen und verkniff sich daher jeden weiteren Spruch. Er hatte das Gefühl, dass es sowieso irgendwann zwischen ihm und Snape krachen würde.

Zur Zeit war er allerdings Albus Dumbledore so dankbar, dass er ihn in Hogwarts aufgenommen hatte, dass er dieses unerfreuliche Ereignis lieber noch ein wenig hinauszögern wollte. Seit das Zauberei-Ministerium seine Unschuld bestätigt hatte und er sich nicht mehr verstecken musste, lebte er nun in der Schule für Zauberei und Hexerei.

Angewidert blickte Severus ihm nach. "Na, der Abend beginnt ja schon mal klasse...", grummelte er und hoffte, dass diese Begegnung mit Black nicht ein schlechtes Omen für den Rest des Abends bedeuten würde.
Langsam setzte er sich wieder in Bewegung in Richtung Halle.

Doch seine Hoffnung sollte sich schon bald als falsch erweisen...!


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 Kapitel 2

 

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