Kimono

 

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Kapitel 1

 


Severus PoV

Er hatte ihn.
Hatte ihn wirklich. Ein dunkles Gedankenspiel, das er nicht gerne vor sich selbst gestand das aber durchaus existierte, war wahr geworden.
Er mußte seine Handlungen jetzt allerdings überlegt koordinieren. Eins nach dem anderen. Das ganze sollte ja Spaß machen. Zuerst verband er seinem Opfer die Augen, zog mit einem Ruck hinten zu. Ein paar seiner langen dunkelblonden Haare verfingen sich im Knoten und wurden ausgerissen, doch das war nicht der Grund warum Lupin leicht zusammenzuckte. Der Werwolf hatte nicht die geringste Ahnung was mit ihm geschehen würde, wer ihn jetzt in der Gewalt hatte.
Etwas schadenfroh ließ Snape ihn in dieser Ungewissheit, nahm aber wenigstens den Fluch von ihm, der ihn bisher geblendet hatte. Der war durch die Augenbinde ohnehin sinnlos geworden.
Severus zögerte nicht lange, nahm die Gelegenheit ebenfalls wahr. Er hatte einiges zu erledigen ehe er sich wieder der Erfüllung seiner Bedürfnisse widmen konnte. Notwendigkeiten.

So wunderschön...
Leicht fuhr er mit den Fingern die hellen Halbmonde nach. Welch Schmerz mußte ihn gequält haben als er sie erhielt. Und um wie vieles größer noch war der Schmerz, den er später erlitt. Nicht körperlich, Wunden heilten, aber an seiner Seele blieben Narben zurück, die niemals mehr fortzuwischen waren. Die Überbleibsel des Werwolfangriffs. Schon fast 3 Jahrzehnte her, aber doch nie wieder ganz verschwunden. Der einzige Makel auf seiner Haut, der nicht entfernt werden konnte. Gewöhnliche Narben konnten durch einfache Magie geheilt werden, aber Wunden, die eben durch Magie zugefügt wurden, waren ein ganz anderes Paar Schuhe. Wie Fluchnarben blieben sie bis zum Lebensende.
Lupin... Ohne seinen Fall wäre er heute ein Anderer, könnte für sich kämpfen oder wäre nun nicht einmal hier. Aber Lupin war Lupin und er befand sich in seinen Händen.
So schön.
Der Geruch der Salbe vermischte sich mit dem Geruch nach Erde und Regen, der Lupin selbst zu eigen war. Es war nur ein Versuch, aber die Gelegenheit einzigartig. Er strich ihm immer wieder über die Schulter, die Substanz einreibend. Es würde ihm vieles verraten, das ihm auch selbst nützlich sein würde. Wenn er hier Erfolg hatte, konnte er womöglich irgendwann sogar das Dunkle Mal an seinem Unterarm verschwinden lassen und damit seine eigenen Ketten abstreifen.
Seine Augen wanderten wieder über die helle weiche Haut. So nah. Er konnte ihn anfassen, berühren, an ihm nippen wenn er wollte. Er hatte selten so etwas Anziehendes gesehen wie den Werwolf.
Er fühlte sich im Moment auch absolut sicher, der Mann vor ihm hatte keine Möglichkeit ihn zu erkennen. Und das war gut so.
Lupin drehte den Kopf ein wenig, auch wenn er absolut nichts sehen oder tun konnte, versuchte er doch irgend etwas zu erreichen. Wollte etwas unternehmen. Seine unterdrückten tierischen Instinkte spannten den sehnigen schlanken Leib. Seine Arme stützten ihn gegen das Sofa ab, an dem er stehend lehnte, leicht vorgeneigt. Muskeln waren zu sehen, die er sonst gewissenhaft unter seiner weiten und schäbigen Kleidung verbarg. Oh ja, er war eine Schönheit. Und sein Widerstand machte ihn nur noch unwiderstehlicher.
Leichtfertig tanzten Snapes Fingerspitzen über Remus' Hüftknochen, wie gerne hätte er ihn mit beiden Händen gepackt und sich in ihn geschoben. Seine Wärme und Enge genossen.
Eben damit schien Lupin schon die ganze Zeit zu rechnen und es zu fürchten. Seine Hände waren nicht umsonst so schmerzhaft ins Polster vergraben, dass sie weiß und blutleer schimmerten. Der durchscheinende Stoff lag vergessen zu seinen Knöcheln, die Parodie einer Geschenkverpackung.



Kapitel 2

 

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