You Can Always Go Home Again

 

 

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Kapitel 48



Sie fiel und sie fiel und sie fiel. Es war wie die wohlbekannte Ohnmacht. Nur dass das jetzt real war. Sie fiel wirklich. Und es hörte nicht auf. Jules Verne kam ihr in den Sinn, die Reise zum Mittelpunkt der Erde. Wenn sie sich recht erinnerte, und sie war sich wirklich nicht sicher, waren die Wesen dort nicht gerade angenehm gewesen. Verdammt noch mal. Sie hatte gedacht, es sei vorbei. Und nun ging es weiter. Und diesmal waren die Helden mit gefangen. Hoffentlich fand sie sie. Oh verdammt, verdammt. Sie fühlte den Drang, ihre Mutter zu rufen, aber dem widerstand sie noch. Statt dessen rief sie „Dumbledore.“

Und kam zum Halt. Mit der Nase zuerst aber immerhin. Der Tunnel, der Schacht, was auch immer war zu Ende. Zumindest im senkrechten Fall.

Wieder begann sie das altbekannte Spiel, suchte ihre Knochen zusammen. Bis auf ihre Nase, die blutete, schien nichts mehr kaputter zu sein, als vorher schon. So weit so gut. Oder wie hieß dieser blöde Witz, über den Mann, der aus dem 18. Stock sprang? Sabina richtete sich mit einem sehr müden Grinsen auf und wunderte sich über ihre eigene Kaltblütigkeit. Und darüber, dass ihre Beine sie noch zu tragen schienen.

Wieder ein dunkler Gang, kalt und widerlich. Sie wollte nicht wissen, was hier alles an lebendem und toten Getier herumlag, dankenswerterweise unsichtbar. Sie schauderte. Und dennoch - lebende und tote Tiere wären wahrscheinlich noch das Beste, was ihr hier begegnen würde. Sie wollte sich gar nicht erst vorstellen, was ihr sonst noch begegnen konnte. Ihre Phantasie war hoffentlich so müde wie sie selbst. Das letzte, was sie jetzt bei der Rettung der Retter brauchen konnte, war ein Bild der Gefahren. Oh Gott! Schon der Gedanke, dass sie jetzt die Heldin war, die Heldin wie in „der Held“, war genug.

Sabina setzte stur einen Fuß vor den anderen. Sie hatte keinen Plan. Sie würde einfach der Eingebung des Augenblicks vertrauen müssen. Sie rollte ihre Schultern zurück, schob das Kinn vor und seufzte tief. Da hinten wurde es heller. Eine ungute Helligkeit irgendwie. Sie ging darauf zu. „There’s a light“, sang eine Stimme in ihrem Kopf, die sich wohl vom Rest ihres Gehirns gelöst haben musste. Ein Teil von ihr wollte anfangen, albern zu kichern. Sie redete ihm streng zu. Es half.

Wenigstens was.

Sabina setzte weiterhin stur einen Fuß vor den anderen.


Kapitel 47

Kapitel 49

 

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