Kapitel 19
Die Frau, Sabina, schlief. Snape lag auf dem Rücken und starrte an die Decke. Und was jetzt? Dieses kleine - Zwischenspiel - war ja ganz erbaulich gewesen, und er war es ihr ja auch irgendwie schuldig gewesen, nach irgendwelchen moralischen Gesichtspunkten. Wenn er jetzt auch nicht mehr ganz zurückverfolgen konnte, wie sie ihn dazu gebracht hatte. Aber nun ging es um ernstere Dinge.
Voldemort.
Malfoy.
Das Ministerium.
Das Amt.
Was tat er jetzt mit - Sabina? Wieder Obliviate? Was würde das nützen? Es würde sie nicht schützen, das stand mal fest. Vielleicht konnte er ja ihre Fähigkeiten nutzen. Im Kampf gegen Voldemort. Seine Lippen verzogen sich. Sie hätte den Gedanken jetzt sicher anzüglich gefunden. Verdammt. Wieso dachte er darüber nach, wie sie dachte? Und fand das auch noch amüsant? Snape, du bist lächerlich. Wirst weich, nur weil du einmal mit einer Frau geschlafen hast. Mehrmals, okay. Aber wenn das solche Wirkungen auf dich hat, ist es wirklich gut, dass du dich mit solchen Dingen lange nicht mehr beschäftigt hast.
Mit wem konnte er sprechen?
Dumbledore. Er war immer noch der erste, der ihm einfiel. Auch lächerlich. Nachgerade tragisch. Seit er selber als Schüler bei ihm gewesen war, vertraute er diesem Mann. Und doch hatte gerade er ihn so verletzt wie kein anderer, na ja vielleicht Lupin ausgenommen.
Womit er bei der zweiten Möglichkeit war. Noch - unangenehmer.
Snape unterdrückte einen Seufzer.
Handeln, Snape, handeln. Nachdenken und dann handeln.
Sein Blick wurde von der Frau, die zusammengerollt wie ein Kind neben ihm lag, angezogen. Er betrachtete ihr ruhiges Gesicht. Sie atmete gleichmäßig und schien keine Alpträume zu haben. Sein Blick folgte dem Verlauf ihres Armes. Ihre Hand ruhte neben seiner Schulter, nicht direkt ihn berührend, aber dennoch so nah wie ihm seit Jahren kein anderes Wesen mehr gekommen war. Bis vor ein paar Wochen, als sie die erste Nacht bei ihm verbracht hatte.
Er hatte ein komisches Gefühl in der Kehle.
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