Vorwort
Eigentlich zählte ich mich immer zu den rational denkenden Menschen, die mit beiden Füßen mitten im Leben stehen. Ich dachte immer, ich sei mit einem gesunden Menschenverstand ausgestattet, der sich die Welt in logischen Zusammenhängen erklärte. Vom Glauben an etwaige Zauberkräfte hielt ich gar nichts! Dies versuchte ich auch meinem Kind beizubringen, das sich in seinen kindlichen Fantasien manchmal in wundersame Geschichten verstrickte.
Ehrlich, mir fiel es schwer, Menschen gegenüber tolerant zu sein, die mir von Visionen erzählten, sich mit Düften zuräucherten oder sich sogar "Heiltränke" aus Unkraut brauten und mir glaubhaft machen wollten, dass sie sich nach deren Einnahme wie neugeboren fühlten. Noch schlimmer: wenn sie ihre Entscheidungen nach Befragen von rauchigen Glaskugeln trafen, ihre Träume als Wegweiser ihrer Zukunft betrachteten und mich mit ihren astrologischen Erkenntnissen nervten.
Vielleicht war ich ja intolerant, aber ich hielt das für abergläubisches Geschwätz, Angst vor der Wahrheitsfindung, Faulheit vor selbständiger Problemlösung, ein Zeichen von Schwäche... Das sind doch alles Therapiegeschädigte, nach Ersatzreligion Suchende, dachte ich mir.
Bah, wie ich diese Typen hasste, aber am meisten noch diejenigen, die es sogar wagten, an eine Welt der Magie zu glauben, von Zauberern und Hexen faselten, die in der Lage sein sollen, mit Zaubersprüchen oder Zaubertränken die Welt zu verändern. Also, wer solchen Unfug glaubte, der gehörte in die Klapsmühle!
Auch wenn ich mir gewisse Zusammenhänge nie erklären konnte, so war ich doch davon überzeugt, dass sich die meisten Dinge naturwissenschaftlich erklären ließen:
Die Welt ist mit gewisser Logik aufgebaut. Wir wissen nur zu wenig, um alles zu verstehen.
Mit dieser Weltanschauung war ich so lange überzeugt durch mein Leben gestapft bis zu einem gewissen Tag, na ja, bis ich Severus Snape kennenlernte.
Und um diesen Tag geht es in meinen folgenden Aufzeichnungen (die ich streng unter Verschluss halte und keinem Menschen außer irgendwann einmal meinem Sohn zu lesen geben werde):
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