Acht
Sie öffnete die Augen und fand sich in der Eingangshalle von Hogwarts wieder. Hermine seufzte kaum hörbar vor Erleichterung: es war vorbei. Sie war Zuhause.
Snape hörte den Seufzer und verzog das Gesicht. „Was? Sie haben gedacht ich splinche?“, wollte er wissen. Er war empfindlich weil er keine Ahnung hatte was sie tun würde, nachdem sie wieder im Schutz von Hogwarts war.
„Nein“, sagte sie überrascht klingend. „Sie sagten, daß sie das nicht tun, und ich habe noch nie gesehen, daß sie bei Magie einen Fehler machen.“
Snape bemerkten die Qualifikation, aber Hermines Gedanken waren anderswo.
„Ich weiß, daß viele Zauberer mißtrauisch gegen apparieren sind, aber es ist wunderbar. - So schnell und leicht, viel besser als auf einem Besenstiel zu reisen“, fügte sie mit Gefühl hinzu.
„Sie mögen Besen nicht?“ Snape hoffte, daß das nicht unanständig klang.
„Wenn Sie je gesehen hätten, wie ich auf einem reite, würden Sie nicht fragen. Einige meiner erniedrigendsten Augenblicke in Hogwarts fanden auf dem Besen statt. Es hilft nicht gerade, daß Harry einer der besten Flieger ist - Ron ist auch ganz gut. Denken Sie ich kann apparieren?“
„Woher soll ich das wissen?“, sagte Snape, der wieder sein verärgertes Selbst war. „Wir alle haben verschiedene Stärken und Schwächen. Nach meinen Beobachtungen ist die Fähigkeit zu apparieren unter Zauberern mit stärkeren Fähigkeiten mehr vertreten, und Animagi."
Während er keine offensichtliche Anstrengung machte sich zu befreien wurde Hermine klar, daß sie immer noch seine Hand hielt, und ließ sie etwas zögernd los, weil sie fühlte, wie er ihr auf jede Weise, die etwas bedeutete, entglitt.
„Ich würde es gerne versuchen“, sagte sie und fragte sich wie sie ihm versichern konnte, dass sie nicht daran denken würde zu wiederholen, was er ihr gerade von sich erzählt hatte. Es war dem vorzuziehen sich zu fragen was er getan haben könnte, als er ein Todesser war - oder nicht getan hatte, natürlich. Wenn er sich halb so streng einschätzte wie seine Schüler war es kein Wunder, daß er so ... ohne Freude war. Freud und Snape waren keine Worte, die leicht zusammenpassten. Oder zumindest waren sie das nicht gewesen. Aber wenn diese Ferien ihr nichts anderes beigebracht hatten, hatten sie ihr zumindest einen Einblick in viele der Menschen gegeben, die so viel Einfluß auf ihr Leben gehabt hatten, nicht zuletzt in Snape. Sie hatte nie erwartet, seine Gesellschaft so zu genießen, und betrauerte schon halb die Tatsache, daß sie zum Schuljahresbeginn wieder von vorne anfangen mussten - schlimmer noch, weil sie wissen würde was sie verpasste.
Ihre Gedanken schweiften von der möglichen Schwierigkeit ab und konzentrierten sich auf das Gleiten und Tanzen der Treppen, deren Eleganz nur vom erschütternden Donnern unterbrochen wurde, wenn Stein auf Stein trag. Ihre Gedanken liefen ständig in drei verschiedene Richtungen gleichzeitig davon, als ihr Geist versuchte all die Informationen zu verarbeiten, die er in den letzten paar Stunden bekommen hatte. Sie konnte nicht aufhören sich zu fragen was es war, das Voldemort tat um seine Todesser zu zeichnen - äußerlich zumindest. Sie vermutete, daß Snapes Narben viel tiefer gingen.
Snapes Gefühl, auf dem Trockenen zu sein, wurde tiefer als Hermine anfing vor seinen Augen abzubauen. Zu seiner Erleichterung sah er wie Madam Pomfrey die Haupttreppe herunter und auf sie zu kam.
„Ihr seid zu Hause meine Lieben! Danke, Severus. Ich bin dir äußerst dankbar.“ Ohne weiteres Aufhebens darum zu machen, kümmerte sie sich um Hermines Sachen und steuerte sie auf die Treppen zu. „Sie müssen müde sein, Kind. Ich werde Sie in Ihre neuen Räume bringen. Im Moment sind dort nur die grundlegenden Notwendigkeiten, so daß Sie sich nach ihrem eigenen Geschmack einrichten können.” Sie behielt eine warme, beruhigende Ausstrahlung bei, die keine Antwort verlangte.
Snape sah ihnen nach und rieb sich geistesabwesend den Nacken während er angestrengt versuchte, die Spannung dort zu lindern, seine augenblicklichen Kopfschmerzen würden nichts sein, wenn er sie mit denen verglich, die er haben würde, nachdem er Albus gesagt hatte, daß er unter der Befragung eines trauernden Mädchens nachgegeben hatte - noch dazu einer Schülerin. Was hatte er sich nur gedacht? Schlimm genug, daß Harry es wusste - obwohl Harry ihn so hasste, daß er mit dem Wissen umging, indem er nicht daran dachte. Aber man könnte Hermine ebenso gut befehlen mit dem Atmen aufzuhören wie mit dem Denken.
Bis sie das Haus der Schrecken erreicht hatten, hatte er den Tag mehr genossen als er es erwartet hatte- mehr als klug war, ehrlich gesagt. Aber Weisheit und... er sollte wirklich etwas gegen die Kopfschmerzen unternehmen.
"Ah, Severus," sagte Flitwick als er die Halle betrat
Snape machte auf dem Absatz kehrt, und ein unangenehmes Glänzen trat in seine Augen. „Korrekte Identifikation. Ja, wir sind wieder da. Ja, sie ist in Sicherheit, und ja, es war verdammt scheußlich.“
„Da war ich sicher. Du warst toll. Ganz toll”, sagte Flitwick, in der hohen, flötenden Stimme, die bedeutete, daß die meisten, die ihn trafen, ihn in gefährlichem Maß unterschätzten. “Aber warum hängst du hier herum? Hauselfen bringen dir ein einfaches Essen aufs Zimmer. Danach kannst du dich umziehen und zum Freudenhaus disapparieren. Die Apparationsbeschränkung in Hogwarts wird noch 90 Minuten lang nicht wieder aufgebaut. Du hast genug Zeit, um doch noch Lajos Rakoczi's Rede zu hören.”
Seine Gedanken waren anderswo, und so brauchte Snape einen Augenblick, um den Namen einzuordnen. Ein seltener Blick unkomplizierter Freude erhellte sein Gesicht.
"Ja? Der dann hat sich der Zeitumkehrer als doppelt nützlich erwiesen, obwohl ich nie wissen werde, wie Miss Granger es ertragen konnte, ihn ein Jahr lang zu benutzen. Ich dachte, ich hätte die Gelegenheit verpasst, Rakoczi zu hören. Ich halte mich für einen der Besten auf dem Feld, aber verglichen mit einem Tränkemeister wie ihn bin ich nur ein Anfänger.“
"Bescheidenheit, Severus?", spottete Flitwick freundlich.
Snapes Grimasse stimmte ihm zu. “Ich schätze, es klingt unwahrscheinlich”, gab er zu.
"Es interessiert dich vielleicht, daß Rakoczi beeindruckt genug von deiner Forschung über Blutgerinnungszeiten war Albus zu schreiben und sich zu erkundigen ob er wusste, wo du in den Ferien bist. Er wünscht besonders, dich zu treffen.”
"Rakoczi?"
"Wer sonst?”
Snape sah verlegen aus. Einen Augenblick später machte er ein Gesicht. „Bevor ich etwas anders mache, muß ich mit dem Direktor sprechen.
”Schwierigkeiten?”, fragte Flitwick.
"Nur für mich”, sagte Snape mit düsterem Aussehen. “Ich habe Miss Granger gesagt, daß ich ein Todesser bin und für Albus arbeite."
"Das war übereilt”, sagte Flitwick nach einem Augenblick mit gut verborgener Neugierde. Man hatte gehört, daß Albus geseufzt hatte, es wäre leichter, aus Hagrid einen Ballettänzer zu machen als persönliche Information aus Severus herauszubringen.
„Ja“, stimmte Snape zu, weil er unter den Umständen keine andere Möglichkeit hatte.
„Vor allem nach den Schwierigkeiten, die Albus durchgemacht hat. Aber Harry hat dieselben Tatsachen seit über 3 Jahren gekannt, ich sehe keinen großen Grund zur Sorge, außer daß Miss Granger vielleicht eine aktivere Rolle im Kampf gegen Voldemort annehmen möchte."
"Danke für diesen aufheiternden Gedanken. Noch mehr Aktivität auf ihrer Seite, und wir verlieren sie vielleicht“, knurrte Snape. "Und Potter gebührt kein Dank dafür, daß wir das noch nicht haben.”
„Du kannst kaum Harry die Schuld dafür geben, daß Miss Granger eine treue Freundin ist. Während wir offensichtlich nicht alles wissen, das zwischen unseren Schülern vorgeht - und je älter sie werden desto denkbarer bin ich dafür - finge ich es schwer mir vorzustellen, daß man sie dazu zwingen könnte, gegen ihre Natur zu arbeiten, egal wie unsicher sie war, als sie in Hogwarts angekommen ist.“
Snape enthedderte noch immer den langen Satz. Es war eine Angewohnheit von Flitwick, wenn er tief in Gedanken versunken war und menschliche Satzstellung vergaß.
„Dein Geständnis an Albus wird warten müssen, weil er wieder bei Fudge ist”, fuhr Flitwick fort. „Inzwischen geh und hab Spaß - und beeile dich nicht mit dem Rückweg. Du hast die Pause verdient. Oh, Severus?"
Er drehte sich um und hob fragend die Augenbrauen.
„Danke für das, was du für meine liebste Ceres getan hast. Ich kann dir nicht sagen wie viel Freude ihr diese Samen machen werden, ich stehe in deiner Schuld. Ich weiß wie schwer es gewesen sein muß.“
Snape winkte ab, wie immer, wenn es um Komplimente ging, und rannte die Treppen hinauf.
Snape eilte aus dem Serpens-Turm und zog noch einmal an den Rüschen an seinen Ärmeln. Während es ihn ärgerte, es auch nur sich selbst gegenüber zuzugeben, war er nervös bei dem Gedanken, den größten lebenden Meister der Zaubertränke zu treffen. Er war so beschäftigt, daß er an Hermine vorbei ging, ohne sie zu bemerken.
Sie war überrascht, als er ihren gestelzten Gruß nicht erwiderte, weil ihr nicht einfiel was sie getan hatte, um ihn zu verärgern und so drehte sich Hermine um, um Snape nachzustarren als er den Gang hinunter ging. Er sah in Abendgarderobe ernst und elegant - und ungewohnt - aus. Die Strenge seines hervorragend geschnittenen schwarzen Anzugs wurde nur von weißen Rüschen an den Handgelenken und Rüschen am Hals unterbrochen. Der schnelle Takt seiner Stiefel wurde langsamer, als er am anderen Ende des Ganges einen Gogen machen musste um nicht in Sirius Black zu laufen, der ihm in den Weg trat, um ihn abzufangen.
„Ich will ein Wort mit dir reden, du Bastard."
Snape unterzog ihn einer langen Betrachtung. “Ja nun, ich hoffe du hast es genossen, denn mehr bekommst du nicht.”
Blacks Hand schoß hervor und packte Snape am Oberarm. “Du gehst nirgends hin.”
Snapes rasiermesserscharfes Grinsen war beunruhigend genug um die Haare auf Hermines Nacken aufstehen zu lassen, selbst Black ließ ihn los und machte unwillkürlich einen Schritt von der Gefahr zurück.
„Ich würde gerne wissen wie du dir vorstellst mich aufzuhalten“, schnurrte Snape. Es war eine unverkennbare Herausforderung und Frage in einem.
Selbst von ihrem Platz aus konnte Hermine die Feindschaft zwischen den beiden so verschiedenen Männern in der Luft zittern sehen. Ohne es zu bemerken eilte sie auf sie zu.
„Du weißt, daß ich es nicht kann“, sagte Black mit vor Abscheu belegter Stimme. „Ich habe nicht mehr halb so viel Macht wie du. Aber das bedeutet nicht, daß ich daneben stehen und zusehe wie du Remus durch die Hölle gehen lässt. Wo willst du denn so schnell hin? Oh, wieder zu den Huren. Nicht überraschend, daß du sie kaufen mußt.“
Er trat wieder nahe an ihn heran um mit der Hand über Snapes tadellos geschnittene Jacke zu fahren und Hermine hatte auf einmal das Gefühl, daß sie einen wichtigen Hinweis übersehen hatte. Black berührte den Stoff abschätzig.
„Du brauchst mehr als einen teuren Schneider, damit dich jemand will.“
„Ja? Schlechtes Gedächtnis auch noch, zusammen mit all deinen anderen Probleme?“, erkundigte sich Snape, und legte dabei den Kopf schräg. Die Intimität in seiner seidigen Stimme strich über Hermines Rücken und ließ sie stehen bleiben. Erst Phryne, jetzt Mr Black. Sie fragte sich mit einer Spur Bitterkeit, wie viele andere in der Reihe waren. Wie es aber Snape und Black schafften sich lange genug nicht umzubringen um zu…
Black zuckte zusammen. “Vergiß es”, sagte er während er sich schnell erholte. “Du selbstsüchtiger Idiot! Es ist dir vielleicht entgangen, daß Remus heute morgen seine erste Dosis von dem Trank hätte nehmen sollen. Das hätte er auch, aber wir sind nicht in dein Labor gekommen, weil du so viele Schutzzauber benutzt. Hast du eine Ahnung wie der heutige Tag für ihn war?“ Sein Gesicht war voller Wut, als er die Worte richtiggehend ausspuckte.
Seine Augen brannten schwarz in seinem bleichen Gesicht, während Snape ihn mit Abscheu ansah. „Wie üblich verstehst du das wichtige nicht. Ich habe Remus die Gegenzauber gegeben, bevor ich heute Morgen gegangen bin. Du kannst mich nicht dafür verantwortlich machen, wenn er sich nicht daran erinnert.“
"Du hast ihm gesagt - ? Du hast erwartet, daß er mit etwas so Schwerem am Tag vor seiner Verwandlung klar kommt! Er braucht alle Energie, nur um auf den Füßen und bei Bewußtsein zu bleiben. Heute, zwischen der Sorge, daß du nicht rechtzeitig zurück sein würdest und - du überheblicher Idiot, du hast keine Ahnung was er durchmacht, oder? Manchmal schaue ich in dein selbstzufriedenes Gesicht wenn du versuchst, dich nicht zu übergeben wenn er dir nahe kommt, und ... ich könnte dich umbringen.“ Das Geräusch das Black tief in seiner Kehle machte, erinnerte unangenehm an seine Tiergestalt.
Snape sah unbeeindruckt aus.
"Ich schätze es bringt nichts, von einem Idioten sinnvolle Argumente zu erwarten, aber mich anzuknurren wird nichts bringen. Du möchtest vielleicht darüber nachdenken weniger Zeit in deiner Tierform zu verbringen. - Es fängt an, das bißchen Hirn, das du hast, zu übernehmen. Bald wird dir jemand permanent einen Maulkorb anlegen. Bis zu diesem glücklichen Vorfall findest du das vielleicht nützlich.”
Er zog seinen Zauberstab heraus, murmelte etwas das Hermine nicht hören konnte und warf etwas aufgerolltest vor Blacks Füße. Es war ein ledernes Hundehalsband und eine Leine.
Blacks Hände ballten sich zu Fäusten während sein gutaussehendes Gesicht Farbe annahm. Er strahlte Gewalttätigkeit aus wie einen Geruch.
Snape zeigte wieder ein unerträgliches Lächeln, und etwas hinter seinen Augen warnte davor, wie sehr die Sache außer Kontrolle geriet. „Wenn du denkst, daß du dich mit mir messen kannst“, spottete er, als hätte Black eine Herausforderung ausgesprochen.
Hermine verstand nichts als sie zusah, wie sie ihren Willen aneinander maßen und ihr wurde klar, daß es Unterströmungen und Hintergründe gab, von denen sie keine Ahnung hatte.
„Mir dir messen? Ich hätten dich wie den trockenen Stengel, der du bist, zerbrochen“, spottete Black.
„Du darfst es gerne versuchen“, lud Snape ihn ein, seine langen Finger winkten Black auf sich zu, während er mit dem kalten Lächeln eines Hais zusah.
„Ich werde es nicht nur versuchen“, fauchte Black, der mittlerweile den Zauberstab in der Hand hatte.
Vor Hermines erschrockenen Augen fielen die Jahre von beiden Männern auf, als sie die Straßenkämpferhaltung annahmen, die viele junge Zauberer hatten, wenn sie sich duellieren wollten, aber nicht einmal Harry und Draco hatten diese Last an Hass getragen. Macht wirbelte in einer fast sichtbaren Wolke um sie herum, als sie sich auf den Fußballen umkreisten, und Gewalt war nur eine Haaresbreite entfernt.
Aus Angst, daß einer der Zauberer etwas nicht umkehrbares tun würde, rannte sie los, bis sie zwischen ihnen stand. „Hört auf bevor ihr euch umbringt. Ihr benehmt euch wie Erstklässler!“ Ihre Stimme war hoch und dünn vor Angst, denn während ihr Verhalten vielleicht das von Jugendlichen war, konnte sie den Druck der Macht um sich herum fühlen. Vor allem die Ströme, die von Snape ausgingen waren stark.
Vom abendlichen Sonnelicht, das durch die großen Fenster fiel beleuchtet, richtete sich Snape auf, dann wandte er Black seinen Rücken zu, um ihr seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu geben. Seine Leidenschaft war verraucht, und sein Blick war so ohne Wärme, daß sie zusammenzuckte, aber er schob den Zauberstab wieder in seinen Jackenärmel.
„Sie haben vergessen, wen Sie ansprechen. Da Ferien sind wurde Ihnen eine gewisse Freiheit gestattet. Sie haben gerade die Grenze überschritten, Miss Granger."
"Vielleicht habe ich das, aber wir sollen zusammenarbeiten um Voldemort zu besiegen, nicht gegeneinander kämpfen”, sagte sie fest, und weigerte sich, sich einschüchtern zu lassen.
Snape betrachtete sie genau. “Sie könnten mir zumindest dieses Geschwätz ersparen”, sagte er schließlich. Seine langsame Aussprache zeigte, wie müde er es war, mit ihr umgehen zu müssen. „Sie sind natürlich sehr junge. Zu jung um Ihre Grenzen zu kennen - oder auch nur zu glauben, daß Sie welche haben. Trotz all Ihrer Intelligenz fehlt Ihnen Feingefühl und Finesse, und Sie sind äußerst naiv. Ihre Gewohnheit, anderen Vorträge zu halten ist - bestenfalls - unattraktiv. Sie haben Gefühle, die man Ihnen zugute halten muß, aber Sie müssen noch verstehen, daß Sie nicht vom Schicksal ausgewählt wurden, um jede Angelegenheit zu richten, die Ihnen schlecht aufgebaut zu sein scheint. Hören Sie auf sich für meine Angelegenheiten zu interessieren - und wir kommen ein gutes Stück besser miteinander aus. Offengesagt, Miss Granger, Ihre kindische Überheblichkeit ist eine ermüdende Ablenkung, ohne die wir gut auskommen können. Habe ich mich klar ausgedrückt?“
Sie hatte sich vorgestellt, daß sie auf seine wütende Antwort vorbereitet war. Wut wäre viel freundlicher gewesen. Sie hatte das Gefühl, daß sie gerade gehäutet worden war, und antwortete nicht.
Er hatte kein Mitleid als er zusah, wie seine Rede auf sie wirkte; er wusste zu gut, wie man am besten verletzte - und wie er seine verbalen Angriffe auf sein beabsichtigtes Opfer einstellte. Er baute seine Ehre wieder auf, indem er Hermine die ihre nahm. „Ich warte, Miss Granger."
"Ja", flüsterte sie, und kämpfte darum, ihr Kinn nicht zittern zu lassen. „Ich verstehe.“
"Hervorragend. Lassen Sie sich nicht weiter von mir aufhalten.”
"Aber - "
"Noch ein Wort, und ich werde darauf bestehen, daß man Ihnen eine andere Unterkunft findet, wo es Ihnen nicht möglich ist, den Lehrern nachzuspionieren.”
“Ist schon gut, Hermine", sagte Black hinter ihr. “Tut mir leid, wenn wir dir Angst gemacht haben”, fügte er hinzu. “Wenn es hilft, es wäre eine Schlägerei geworden, kein Duell.“
Sie nickte zwar, konnte aber nicht sprechen. Sie drehte sich langsam um, so daß es nicht aussah als würde sie wegrennen, und ging durch die erste offene Tür, die sie fand. Sie hatte erst ein halbes Dutzend Schritte gemacht, als sie fast in jemanden hinein lief, der schnell rannte.
"Miss Granger! Hermine? Was kann so schlimm sein, daß es Sie so aufregt?”, fragte Lupin, während er ihr die Hand auf die Schulter legte.
Sie deutete hilflos hinter sich und er ging die paar notwendigen Schritte, bis er den Gang hinunter sehen konnte, wo Snape noch immer stand, und Black auf ihn wartete.
"Ah", hauchte Lupin und ließ die Schultern hängen, als hätten sie gerade eine neue Last auf sich genommen. „Tut mir leid. Sie wurden offensichtlich im Kreuzfeuer gefangen. Bleiben Sie hier.” Er trat in den Gang hinaus.
„Was hast du jetzt gemacht, Sirius?" Er klang unaussprechbar müde, und Snapes Augen verengten sich, als er Lupins schlechter werdenden körperlichen Zustand betrachtete.
„Warum nimmst du an, daß ich etwas getan habe?“ Blacks wütender Blick fiel auf das Halsbad und die Leine bei seine Füßen. Er bückte sich und hob sie auf, um das weiche Leder von seinen Fingern hängen zu lassen.
"Severus und ich haben uns gestritten. Das hat er mir geschenkt.“
Lupin betrachtete Halsband und Leine. „Das paßt zu ihm. Er war immer gut darin, jede Lücke in der Rüstung auszunutzen. Aber ich habe dir das und anderes selbst gesagt.“
„Das ist anders.“
„Genug um sich wie hormongesteuerte Jugendliche zu prügeln?“
Black verstummte einen Augenblick. „Ich habe nie behauptet, perfekt zu sein“, murmelte er beleidigt.
“Auch gut, denkst du nicht?” Lupins Stimme war schneidend. “Aber natürlich denkst du das nicht, und du mußt anfangen Sirius. Ich kann nicht... du hast die Verantwortung für deine eigenen Taten übernommen.“ Es war klar, daß er ihr Publikum vergessen hatte, alles außer den Mann vor ihm vergessen hatte.
"Ja", sagte Black schließlich. “Und das versuche ich. Es ist nur... manchmal werde ich so wütend und es.. ich hätte in Azkaban bleiben sollen", flüsterte er mit gehetztem Gesichtsausdruck.
Hermine war erstaunt zu sehen, daß Snape, der offensichtlich vergessen hatte, daß er in ihrer Sichtweite war, zusammenzuckte. Das - die letzte Reaktion, die sie von ihm erwartet hätte - reichte, um sie daran zu erinnern, wie kompliziert Beziehungen waren. Sie war ein Idiot wenn sie dachte, daß sie einige Stunden mit jemandem verbringen und mehr als einen Ausschnitt bekommen konnte. Sie sah auf und sah, daß Snape sie mit offensichtlicher Abscheu anstarrte. Sie hielt ihren Mund und gab ihm Blick um Blick zurück. Heute hatte sie einige große Stücke von Snapes Puzzle an die richtige Stelle gesetzt und genug über ihn erfahren um zu wissen, daß sie dafür verstraft werden würde. Sie fragte sich mit einer Art Mitleid, wie oft jemand verletzt werden musste, um es seine instinktive Reaktion auf jede Andeutung gefühlsmäßiger Nähe werden zu lassen-
Natürlich konnte sie sich einfach etwas vormachen und er hatte nur eine nervige Eskortenpflicht für ein neugieriges Schulmädchen geleistet ..
Der Gedanke war unerträglich, und sie konnte keinen Trost in dem Wissen finden, wie wichtig Snape für sie geworden war.
Der Klang von Lupins Stimme riß sie zurück.
„Das war sogar für dich billig, Sirius!“ Er wand sich und war zu beschäftigt um den Schmerz auf Blacks Gesicht zu bemerken. Während er nach unten blickte machte er keinen Versuche sich zu verteidigen..
„Der Streit war meine Schuld. Ich sagte einige.. ich wusste nicht, daß er sich die Mühe gemacht hatte, dir die Gegensprüche zu geben, um das Labor aufzusperren bevor er gegangen war.“
„Oh, zum - !“ Lupin versuchte sichtbar, seine Wut zu kontrollieren. “Hast du mich gefragt? Natürlich nicht! Das wäre viel zu leicht gewesen. Hast du auch nur einen nützlichen Schritt zur Lösung des Problems unternommen, wie zum Beispiel March Flitwick zu fragen? Warum solltest du? Viel leichter, es auf Severus zu schieben. Den ganzen Tag hast du auf meine Sinne eingeschlagen wie ein Kleinkind auf eine Trommel. Ich weiß, daß du es hasst. Denkst du mir gefällt es? Denkst du, ich genieße es, jeden Monat einen Teil meines Lebens zu verlieren? Das Wissen darum, was ich bin. Daß ich auf einen Mann angewiesen sein will, der sich beigebracht hat, mich zu ertragen, nur... geh einfach, Sirius. Ich habe nicht mehr genug Energie, um mich um dich zu kümmern. Nicht heute.“ Er fuhr sich mit einer zitternden Hand über das Gesicht und legte dann die Arme um sich.
Die Trauer auf Blacks Gesicht brachte Hermine dazu, sich eine Hand in den Mund zu stecken, und auf einmal wurden ihr die Tiefen in der Beziehung zwischen Lupin und Black klar.
"Remus, du willst nicht- "
„Hör verdammt nochmal auf mir zu sagen was ich denke und fühle und will und ... Geh!“, brüllte Lupin, offensichtlich am Ende seiner Geduld.
Black hatte endlich genug Verstand um den Mund zu halten, als Lupin sich umdrehte und in einem verzweifelten Ausbruch von Würde versuchte, seine struppigen Haare glatt zu streichen und seine schäbige Kleidung zurecht zu rücken.
Nach einem Augenblick kam Snape zu Lupin herüber. Er versuchte immer noch, wieder zu Atem zu kommen. Snape hielt an als er bemerkte, wie nahe Hermine bei Lupin stand.
„Hat Ihre Einmischung nie ein Ende, Miss Granger? Gehen Sie. Das geht Sie nichts an. Wenn Sie das Konzept der Privatsphäre nicht verstehen, werde ich mich freuen, es Ihnen später genau zu erklären. Gegen Sie jetzt, ich will Sie heute nicht mehr sehen.“
Trotz all ihrer Versuche zu verstehen was Snape gesagt hatte, war sie schon von seiner eingehenden Analyse ihres Charakters verletzt. Diese schneidende Abweisung tat am schlimmsten weh und bestätigte ihre größte Furcht. Hermine wollte sich nur verstecken und ging ohne ein weiteres Wort.
„Das war brutal", sagte Lupin ruhig.
„Es war notwendig“, gab Snape zurück. Was hatte er gedacht? Abgesehen davon natürlich, daß er gar nicht gedacht hatte. Er war dazu bereit gewesen, sich zu prügeln wie ein Jugendlicher - er hatte es sogar gewollt. Stattdessen war Hermine zwischen sie getreten und hatte riskiert... Adrenalin durchlief ihn noch immer, er konnte sich nicht mehr genau daran erinnern was er ihr gesagt hatte - nach ihrem verzweifelten Gesicht musste er in Form gewesen sein, selbst wenn er sie eher für ihre Befragungstechnik bestraft hatte. Wie Potter und Weasley mit ihren Einmischungen und ihrem ständigen Nachforschen klar kamen...
Es war die perfekte Gelegenheit für sie gewesen, ihm seine Vergangenheit ins Gesicht zu werfen, und es war ihr nicht leichtgefallen. Er würde Gryffindors nie verstehen ... Oder vielleicht lag es nur daran, daß sie eine Frau war.
Snape sah, daß Lupin ihn anstarrte.
„Was?“, wollte Snape wissen. Er wollte sich streiten.
"Miss Granger war nicht in Gefahr”, sagte Lupin. "Ich würde nie einen Schüler oder - “ Seine mitgenommene Kontrolle ließ ihn einen Augenblick im Stich und seine Stimme brach, bevor sie sich wieder beruhigte.
Snape schnitt eine Grimasse, atmete auf und unternahm den seltenen Schritt, sich zu erklären. „Ich weiß das. Im Kopf. Aber es ist besser, zu vorsichtig zu sein. Sie hatte so ziemlich alles was sie an gefühlsmäßiger Aufregung an einem Tag ertragen kann.“ Zu spät fiel ihm ein, wie viel er gerade dazu beigetragen hatte.
Lupin seufzte. “Ich hatte es vergessen. Ein schwerer Tag für alle Betroffenen, würde ich sagen.“ Jede Falte in seinem dünnen Gesicht schien betont zu werden.
"Wann haben wir je etwas anderes?”, gab Snape zurück, bevor sein Tonfall sich beruhigte. „Komm. Der Trank muß nur ein paar Minuten lang aufgewärmt werden.." Er brauchte all seine Kontrolle, um so nahe bei ihm zu stehen und seine Abscheu nicht zu zeigen. Der Raubtiergeruch, den Lupin ausstrahlte, war so stark, daß ihm davon übel und schwindelig wurde. Die Erinnerungen kamen zurück, und er kontrollierte den Drang, zu fliehen.
"Ich entschuldige mich dafür, dich zu stören nachdem du offensichtlich auf dem Weg warst, um heute Abend auszugehen. Ich kann es selbst machen”, sagte Lupin unruhig. Er sah aus als wäre ihm ziemlich unwohl. Sein Versuch zu lächeln war schwach, aber der Mut der dahinter lag, traf Snape wie ein Schlag in den Solarplexus. Er hatte Lupin nie mehr respektiert.
„Ich habe nicht vor dir zu erlauben, meine Pläne zu ändern“, sagte er stechend. „Nachdem das gesagt ist, wird es auf lange Sicht schneller gehen, wenn ich den Trank vorbereite. Je schneller wir es hinter uns bringen, desto früher kann ich gehen. Rakoczis Rede im Freudenhaus findet später heute Abend statt. Und ja, natürlich werde ich dir einen vollen Bericht abgeben. Kannst du ohne Hilfe laufen?”, fügte er hinzu, während er weiter Lupins Zustand betrachtete.
„Nimm meinen Arm“, sagte Black leise. Seine Augen waren misstrauisch und unglücklich, und er war offensichtlich nicht sicher, wie er aufgenommen werden würde.
Lupin sah ihn mit einem Blick reiner Zuneigung an. „Du kannst so ein -. Du weißt wie viel Severus in den letzten beiden Jahren für mich getan hat.”
„Mehr als ich meinst du? Denkst du das weiß ich nicht!” Black verstummte. Ein Muskel zuckte in seinem Kiefer, aber er hatte sich jetzt besser unter Kontrolle. Er starrte Snape mit stürmischen Augen ab. “Das Duell war ebenso mein Fehler wie der deine.”
“Duell?”, sagte Lupin scharf und mit Angst in den Augen.
„Wenn man einen Faustkampf heutzutage so nennt“, brummte Snape. „Entspann dich, Remus. Ich kenne Sirius' viele Grenzen gut. Ein Duell war nie eine wirkliche Möglichkeit, nur eine Versuchung. Es wird nicht wieder geschehen“, fügte er hinzu, wobei er eine unveränderliche Tatsache anerkannte.
„Denkst du, ich kann dich in einem Deull nicht erledigen?“, wollte Black wissen.
“Ich weiß, daß du das nicht herausfinden wirst”, sagte Snape leise.
"Was hat diesen unüberzeugenden Meinungswechsel ausgelöst,” fragte Black misstrauisch.
“Die Erinnerung an ein Versprechen, das ich Albus gegeben habe."
Black war der Wind aus den Segeln genommen, und er starrte ihn noch einige Sekunden lang an bevor er sich hängen ließ. „Oh. Dich hat er es auch versprechen lassen?”
“Offensichtlich.”
“Yeah." Black rieb sich den Nacken. “Ich hätte nicht sagen sollen, was ich gesagt habe”, murmelte er, und er klang als würde ihn jedes Wort würgen. „Ich entschuldige mich.“
Snape betrachtete ihn unbeeindruckt.
„Die Erde schwankt auf ihrer Achse, kleine Vögel fallen aus dem Himmel, und alles, weil Sirius Black sich entschuldigt. Heb dir das für jemanden auf, den es etwas kümmert was du denkst.“
Fest in seiner Entscheidung, sich zu bessern, schluckte Black die Beleidigung hinunter und versuchte es wieder. „Albus sagte, daß du zugestimmt hast, Harry die letzten beiden Ferienwochen hier verbringen zu lassen”, sagte er unterdrückt.
Überrascht drehte sich Snape halb um, um ihn misstrauisch anzusehen.
„Der Direktor hat nie meine Erlaubnis für eine Handlung seinerseits gebracht. Du traust mir zu viel zu.“
“Oder vielleicht du dir zu wenig”, sagte Lupin. "Sirius, ich bin in guten Händen. Geh und schau ob es Miss Granger gut geht.”
„Ich? Ich habe sie nicht zum Weinen gebracht”, widersprach Black bevor er die gemeinsamen Blicke von Lupin und Snape sah und ergeben seufzte.
„In Ordnung, ich gehe.“
Snape entfernte die Schutzzauber von der verborgenen Tür und schob Lupin in sein Labor im obersten Stockwerk des Serpens-Turm. Licht fiel durch die großen Fenster in den Raum. Schutzzauber schützten die oft empfindlichen Zutaten in den großen Regalen vor Licht und Hitze, während sie jedem, der in den Raum arbeitete, Ruhe boten. Die Sonne ging gerade unter, und das Zimmer war mit warmem, rötlichen Licht gefüllt.
„Ich weiß nicht, warum ich die Schutzzauber in den Ferien aufgebaut habe - Gewohnheit, schätze ich“, sagte Snape. Näher würde er nicht an eine Entschuldigung herankommen.
Während er sprach zündete er einen Kessel an, ließ den vorbereiteten Wolfsbanntrank kochen und nahm einen Kelch und Schutzhandschuhe heraus, die er später benutzen würde. Der Trank half Werwölfen und kontrollierte die Zeit der Transformation fast auf die Minute, während er den körperlichen Schaden verringerte, aber wenn er am Kochen war, fraß er sich durch die Haut derer, die nicht betroffen waren. Da er keine Ablenkung hatte, sah Snape Lupin an, der unruhig im Zimmer auf und ab ging und ungeduldig auf den Kessel blickte. Seine Augen sahen überallhin, aber sie schienen nichts zu bemerken, und der Gestank, den er abgab, wurde mit jedem Schritt, den er machte stärker, zusammen mit dem Gefühl sich sammelnder Kraft.
Snape verzog das Gesicht. Es hatte nichts bei den Forschungen, die er angestellt hatte gegeben, ganz zu schweigen von den erschöpfenden Versuchen an Lupin, das andeutete dass der Wolfsbanntrank süchtig machte, doch Lupin zeigte viele der Zeichen eines süchtigen Zauberers. Kleine Magietropfen blitzten am Ärmel seiner schäbigen Jacke auf, und Snape überlegte ob es schlau war, dem anderen Mann seinen Zauberstab zu nehmen, bevor er den Gedanken verwarf; dazu hätte er viel zu nahe an ihn heran gemusst.
Er schnitt eine Grimasse und fuhr sich mit der Hand durch die Haare, die dem sauberen Zopf, in den sie gebunden waren schon wieder entkamen. Es war eine Schande, daß der schniefende kleine Idiot Longbottom nicht wusste, was für ein Feigling sein persönlicher Irrwicht war, verglichen mit dem idiotischen Jungen, der nie eine Tränkestunde verpasst hatte.
Der Gedanke daran, daß Neville Longbottom etwas besser machte als er, war all der Ansporn den er brauchte. Snape hielt inne um einige Male durchzuatmen, wobei seine Atemzüge immer unruhiger wurden und er sich er Panik näherte, dann nahm er eine der Ledertaschen mit Galleonen, die auf einer Arbeitsplatte lagen. Er fragte sich, warum er sich im Lauf der Monate nicht besser dran gewöhnt hatte, als er sich dazu zwang zu Lupin hinüber zu gehen, der schnell genug herumwirbelte, um ihn einen Schritt zurückweichen zu lassen, bevor er seine Reaktion kontrollieren konnte. Statt zu respektieren, daß er Platz brauchte, kam Lupin wieder auf ihn zu.
„Der Trank?“, fragte er heiser und nahm die Tasche bevor ihm klar wurde was darin war.
„Noch eine Minute oder so, nicht länger.“
Lupin hielt ihm die Tasche hin und deutete an, daß Snape sie nehmen sollte.
„Severus, ich kann nicht - “
„So! Nicht zufrieden damit, daß er für dich bettelt, du läßt ihn auch noch dafür bezahlen!“
Black stürmte mit all dem Feingefühl eines Elefanten im Porzellanlagen ins Zimmer und schlug Lupin den Beutel aus der Hand, bevor er herumwirbelte um Snape zu schlagen.
Das Band, das den Beutel schloß löste sich und Galleonen flogen durch die Luft. Einige davon fielen in den Kessel. Der Kessel explodierte, und lila Flüssigkeit schoß heraus bevor sie zu Boden klatschte.
Snape und Black sprangen auseinander und suchten jeden Schutz, den sie fingen konnten.
Blut lief aus dem Schnitt über seiner Augenbraue, als Snape sich auf die Füße kämpfte. Er hatte seine Hände benutzt um seinen Kopf zu schützen und schüttelte die drohende lila Flüssigkeit von ihnen. Seine Hände zeigten schon die roten Flecken rohen Fleisches wo sie nicht lila gefleckt waren.
Zähe Flüssigkeit lief von seinen ruinierten Kleidern, auch wenn sie dem Angriff des Trankes besser widerstanden hatten als menschliches Fleisch. Snapes Gesicht zeigte Unglauben, als er das Ausmaß der Katastrophe sah, bevor er Black anstarrte.
"Du idiotischer - ! Das Gold hat den Trank ruiniert. Den ganzen Trank. Jetzt ist er nutzlos für Remus, und ich brauche drei Tage um eine neuen Vorrat zu machen, und bis dahin - “
Das schnüffelnde Geräusch das hinter ihm erklang ließ Snape verstummen. Mit großen Augen drehte er sich langsam um, während ihm die Farbe aus dem Gesicht wich, und er sah, daß Lupin fünf Meter von im entfernt stand und ihn mit erschreckender Intensität anstarrte.
Nicht Lupin, schrie eine leise Stimme in seinem Hinterkopf. All seine Sinne drängten ihn zur Flucht. Aber seine Füße schienen am Boden festgewachsen zu sein. Die schnüffelnden Geräusche wurden lauter und von einem beunruhigenden rauen Geräusch begleitet. Speichel tropfte von Lupins schlaffen Mundwinkeln, seine Augen legten sich mit erschreckender Intensität auf seine Beute, und langsam stolperte er auf Snape zu, wobei er eher an einen Zombie erinnerte.
„Das Blut! Er - es kann dein Blut riechen. Renn!”, schrie Black, der schon auf das Ding zustürmte, das im Augenblick weder Mann noch Tier war, sondern eine furchtbare Mischung aus beidem.
Sein schlimmster Alptraum nahm vor ihm Gestalt an, und Snape war auf der Stelle erstarrt.
„Severus, beweg dich!” Black sprang über einen umgekippten Hocker, stolperte, verlor das Gleichgewicht und fiel in den Tisch, auf dem eine Reihe kleiner Silberkessel stand.
Das Geräusch, das sie machten als sie zu Boden fielen, lenkte das Wesen von seiner Blutjagd ab.
"Severus!", brüllte Black. Er war wieder auf den Füßen, hob einen kleinen Kessel von der Theke auf und warf ihn nach Snape. Er traf ihn an der Schulter.
Der kleine Schmerz reichte, um Snape wieder in die Gegenwart zurück zu holen.
"Accio!"
Mit dem Zauberstab in der Hand belegte Snape Lupin mit einer Ganzkörperklammer, legte die kurze Entfernung zwischen ihnen zurück und packte Lupin da wo er seinen Hals gehabt hatte bis er angefangen hatte, raues graues Fell zu bekommen, und disapparierte aus dem Labor. Er sah so verängstigt aus wie jeder Mann, der einen Werwolf in der Verwandlung hielt, das Recht hatte es zu sein.
"Prospero rette uns”, flüsterte Black, und es klang nach einem Gebet.
Einen Augenblick lang konnte er nicht daran denken was er tun musste, bevor er die Augen schloß und sich genug konzentrierte, um sein Gesicht rot werden zu lassen, bevor er endlich disapparieren konnte.
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