Runaway Dragon"

 

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Kapitel 48: Das Vampirwochenende


Als Draco an diesem Tag nach Hause kam, öffnete Professor Snape die Türe mit einem Raben auf jeder Schulter.

„Onkel Severus!" begrüßte Draco ihn mit einer Umarmung, die Hugin benutzte um auf die Schulter des Jungen zu springen. „Du bist daheim.“

“Ja, ich bin daheim.” Severus grinste. „Hat Sarah nicht gesagt, daß ich komme?“

“Hat sie, aber ich dachte nicht, daß du vor mir kommst.“ grinste Draco. „ich habe dich vermisst.“

“Wie liefen deine ersten Tage in der Schule von West Hogsmeade?" fragte Severus als er die Türe schloss. „Probleme?“

"VgddK." antwortete Draco sofort. “Wir scheinen in Hogwarts dank Lockhart und Moody 2 Jahre hinter West Hogsmeade zu sein.”

“Ich dachte Lupin hätte ganz gut aufgeholt.” bemerkte Severus.
”Er ist nicht bis zu den Vampiren gekommen, und darüber reden sie in West Hogsmeade jetzt gerade. Sie gehen in die Einzelheiten und ich kenne nicht mal die Grundlagen.“ erklärte Draco.
”Ich erinnere mich an die Aufsätze einiger Gryffindors über Vampire als ich zum Vollmond für Lupin einspringen musste.” sagte Severus scharf zu ihm.

Draco schmollte. „Bei uns bist du nie eingesprungen.”

„Ich hatte Zaubertränke in der siebten wenn ihr VgddK hattet.“ verteidigte sich Severus. „Ich konnte sie nicht einfach so oft alleine lassen, weil sie ihre Utzprüfungen hatten. Wer hat euch in dem Jahr zum Vollmond unterrichtet?“

Draco sah ihn duster an. „Trelawney hat auf uns aufgepasst. Ich würde es nicht unterrichten nennen. Sie saß nur da und redete von ihrem inneren Auge und manchmal von einem Grim und ihrer Kristallkugel. Es war gut um Hausaufgaben zu machen, wenn man sie soweit ignorieren konnte, daß man sich konzentrieren konnte. Manchmal war es nicht so schlecht, ihr zuzuhören, wenn sie Potters Tod vorhersagte.“

„Verstehe.“ sagte Severus kurz, und Draco fragte sich, ob er das an Dumbledore weitergeben oder selbst mit Trelawney sprechen würde. „Was ist mit den anderen Fächern? Kommst du in Zauberkunst mit?“

„Mitkommen? Connelly ist so weit hinter Flitwick, daß sie in diesem Jahr unmöglich aufholen kann. Sie haben erst mit Aufrufezaubern angefangen. Verwandlungen ist bisher das einzige Problem das ich vielleicht bekomme.“ Draco zuckte mit den Schultern. „In Muggelkunde bin ich natürlich auch hinterher, aber ich denke die Lehrerin mag mich, und ich habe ihr schon gesagt warum. Was wir heute gelernt haben ist echt faszinierend.“
Severus lächelte. “Ich bin sicher, daß es das war, aber was ist mit Verwandlungen? Sag nicht, daß sie auch schneller sind als Minerva.“

„Oh nein, sie sind genauso weit, aber ich denke nicht, daß ich auf Dauer in Verwandlungen A mithalten kann. Ich gehöre wahrscheinlich nach B, schätze ich.“ sagte Draco. „Darüber müssen wir uns aber keine Sorgen machen.“

„Dann sind sie nicht so gut wie Minerva?“

„Das habe ich nicht gesagt.“ korrigierte Draco schnell. „Professor Winter ist gut. Kein Animagus soweit ich weiß, aber er hat eine Tafel in eine funktionierende Flohstation verwandelt, alles nur mit einer kurzen Zauberstabbewegung. Ich bin nicht sicher ob McGonagall das so leicht gekonnt hätte. Sie ist aber nicht hinter ihm, und das zählt.“
Severus nickte. "Gut, was ist mit den anderen?”

“Die Geschichtslehrerin ist nicht toll, aber viel interessanter als Binns.”

„Nicht sonderlich schwer.“ erklärte Severus.

“Nein, aber eine schöne Abwechslung.” stimmte Draco zu. „Kräuterkunde ist wohl viel theoretischer, aber bisher hatte ich nur eine Stunde, und da haben wir einen Film gesehen. Fernsehen ist cool. Man kann all die Pflanzen sehen obwohl die Schule im Gewächshaus keinen Platz dafür hat.“
"Wie war Zaubertränke?“ unterbrach Severus Draco bevor er weiter ein Loblied auf den Fernseher sang.
"Toll. Wir haben Merlins Färbetrank gebraut und Professor Funnel hat mir gesagt, daß er gerne einen Alchemisten als Nachfolger möchte. Er hat sogar gefragt ob Tante Sarah unterrichten will.“

„Er nimmt dann gerade Färbetränke durch?“

„Ja, sie hatten aber noch keine Heiltränke. Und er konnte nicht glauben wie viele Schüler in Hogwarts in der Tränkestunde sind. Er hat nie mehr als 14 in einer Stunde, und er denkt, daß das schon 4 zu viel sind.“ fuhr Draco aufgeregt fort.
"Alles eine Frage der Disziplin.“ sagte Severus. "Eigentlich sollte man Zaubertränke in Einzelstunden unterrichten, wie in der Zeit bevor es Zaubererschulen gab. Damals hatte jeder Zauberer einen oder zwei Lehrlinge. Sie waren Schüler und Assistenten für ihre Meister, und die Meister hatten Zeit sie zu unterrichten. Niemand machte Stundenpläne oder hielt Prüfungen ab.”
"Aber wenn man einen schlechten Meister hatte, hat man nicht viel gelernt.“ erklärte Draco.

“Ja, aber ein schlechter Meister konnte nicht so viel Schaden anrichten wie es ein schlechte Lehrer heute kann. Die Anzahl der Lehrlinge die ein Zauberer im ganzen Leben hatte war meistens geringer als die Schülerzahl in einer Klasse in Hogwarts.“ antwortete Severus. “Aber wir haben von deiner neuen Schule geredet.“
“Oh ja. Tagsüber Astronomie zu haben ist komisch und die Lehrerin ist seltsam, aber sie hat uns auch einen Film gezeigt. Sport ist auch toll. Wir haben sogar Fußball gespielt. Der Lehrer ist ein toller Spieler. Ich wette Madame Hootch könnte nicht so Fußball spielen.”

“Wohl kaum.” stimmte Severus zu. “Sie spielt aber gut Quidditch.“

“Und dann haben sie alle möglichen komischen Fächer: Französisch und Psychologie und Beschwören und Magische Theorie.” fuhr Draco fort.
"West Hogsmeade war einmal eine Schule für Squibs.” erinnerte Severus ihn. “Sie haben viel später den normalen Lehrplan der Zaubererschulen angenommen und einige der muggelähnlicehren Fächer haben sie immer noch. Beschwören ist aber etwas anders. Es gab einmal Stunden in hgowarts, aber das Budget der Schule erlaubt nur eine gewisse Menge an Lehrern, also mussten sie für Muggelkunde ein anders Fach fallen lassen. Die Wahl lag zwischen Beschwören und Wahrsagen, glaube ich.“

„Dann hat West Hogsmeade Beschwören behalten, und Hogwarts Wahrsagen?“ fragte Draco.
"Es ist nicht ganz so leicht. West Hogsmeade hatte schon immer Muggelkunde. Es war eines ihrer ursprünglichen Squibfächer. Wahrsager sind auch selten, was es schwer macht, einen Lehrer für das Fach zu finden. Es gab einige Zeiten zu denen Hogwarts keinen Wahrsagelehrer hatte und es stattdessen Beschwören anbot, und ich nehme an, daß es auch Zeiten gab zu denen West Hogsmeade Wahrsagen angeboten hat."
“Warum teilen sich die Schulen dann nicht die Lehrer?“ schlug Draco vor. „Die Wahrsageklassen in Hogwarts sind so klein, daß sie leicht mit einer Klasse pro Jahr auskämen, und Trelawney könnte die anderen 14 Stunden in West Hogsmeade unterrichten. West Hogsmeade hat zwei Lehrer für Beschwören, einen für Jungen, einen für Mädchen, aber nur einen Lehrer für die anderen Wahlfächer. Sie können nicht ganz ausgelastet sein.“

“Vielleicht arbeiten sie Teilzeit.” schlug Severus vor. “Aber der Gedanke sollte dem Direktor gegenüber erwähnt werden. Eine Partnerschaft zwischen den Schulen würde ihre Beziehungen sicher verbessern.”

“Welche Beziehungen? Hogwarts erkennt nicht einmal an, daß es West Hogsmeade gibt."
“Eben. Das könnten sie nicht, wenn sie sich Lehrer teilen oder sogar gemischte Stunden halten würden.“
"Gemischte Stunden? Wie sollte das gehen?“

Severus lächelte. „Mit Portschlüsseln. Wir könnten die Schüler aus einer Schule zu einem Treffpunkt in ihrer Schule schicken, und sie dann in die andere bringen. Mit einem entsprechend langen Portschlüssel, wie einem Stück Faden, wäre es ganz leicht, eine ganze Klasse auf einmal zu versetzen. So könnten die Schüler von Hogwarts auch Ballett lernen oder Fußball spielen oder in den Schachverein von West Hogsmeade eintreten."
“Die Schüler aus West Hogsmeade könnten aber nicht Quiddich spielen“, meinte Draco. „Sie haben keine Besen. Was würden wir im Gegenzug anbieten?“

Severus zuckte mit den Schultern. „Vielleicht könnten sie wieder einen Duellierclub aufmachen, oder neue Aktivitäten anbieten. Ich denke es gab einmal einen Schulchor und Kunstunterricht.“

„Wie geht’s Neville?“ fragte Draco, als ihm auf einmal wieder einfiel, warum er nach West Hogsmeade ging.

„Er wird’s überleben.“ antwortete Severus ernster. „Sie sind immer noch nicht sicher ob sein rechter Arm und sein Bein wieder ganz in Ordnung kommen. Er muss versucht haben den Fall abzufangen und auf Händen und Füßen zu landen.“

„Hat er noch große Schmerzen?“

„Ich weiß nicht. Er hatte Schmerzen als ich ihn zuletzt gesehen habe, aber das war Mittwoch Morgen. Als ich mich beim Mittagessen wieder nach ihm erkundigt habe, sagte Madame Pomfrey, daß seine Großmutter ihn schon heim geholt hatte, was bedeutet, daß sie sicher gewesen ist, daß es ihm da gut geht. Sie hätte ihn nicht gehen lassen wenn sie daran gezweifelt hätte, daß es gut für ihn wäre."
“Und seitdem hast du nichts gehört?“ fragte Draco fast bettelnd.
”Nein, aber in diesem Fall bedeutet das etwas gutes. Es zeigt, daß es Neville zumindest nicht schlechter geht."
“War seine Großmutter sehr wütend?“
"Sie war nicht gerade erfreut.“ sagte Severus ernst. „Aber das war zu erwarten. Schließlich hat sie sich große Sorgen um ihren Enkel gemacht. Sie hat sogar gedroht ihn von der Schule zu nehmen, aber Albus nimmt nicht an, daß das Ernst gemeint war. Neville's Ausbildung ist ihr sehr wichtig, und sie kann es sich nicht leisten, ihn daheim unterrichten zu lassen. Das einzige das sie tun kann ist, ihn in eine andere Schule zu schicken, und das wird sie sich zweimal überlegen.“

“Hast du ihr gesagt, daß es mir leid tut, daß ich ihm nicht weh tun wollte?”
”Ich habe sie nicht gesehen, Draco. Ich hatte Unterricht.“
”Kann ich ihm einen Brief schreiben?” fragte Draco leise.
“Natürlich kannst du. Es klingt mir eigentlich nach einer guten Idee.“
”Ich muß mir Munin ausleihen um ihn abzuschicken.” erinnerte Draco Severus. „Und ich weiß gerade nicht was ich schreiben soll."
“Ich lasse ihn dir hier, wenn ich nach Hogwarts zurück gehe. Sag ihm nur, daß er nach Hogwarts soll wenn er zurück kommt.“

„Danke.” Sagte Draco sehr leise. Er musste wirklich Kontakt mit Neville aufnehmen, aber gleichzeitig hatte er Angst davor. Wie sollte man jemandem in einem Brief sagen, daß es einem leid tat, ihn fast umgebracht zu haben?“

Erst nach dem Abendessen kamen Severus und Draco endlich dazu, sich mit Vampiren zu befassen. Sarah hatte Severus das ganze Essen über dazu überreden wollen, das Bücherregal im Labor durchzusehen und alle Bücher herauszunehmen die für Draco nicht geeignet waren, aber Severus hatte sich einfach geweigert.

„Solche Bücher gibt es überall, und Draco wird sie in seinem Leben oft antreffen. Er wird besser lernen wie er damit umgehen muss wenn er sie jetzt schon kennenlernt.“ Erklärte er Sarah bevor er ‘Jäger im Dunkeln’ wieder ins Labor brachte und Draco befahl, Tinte und Pergament herauszuholen.
"Ich habe ein Buch aus der Schulbibliothek mitgebracht, das mir Tante Sarah empfohlen hat.“ sagte Draco als ihm klar wurde, daß Severus ‘Jäger im Dunkeln’ auf den Tisch gelegt hatte, statt das Buch ins Regal zurückzustellen. “Das können wir nehmen.“
Severus sah sich die Enzyklopädie der Vampire an, dann gab er sie Draco zurück. “Die kannst du alleine lesen. Sie ist völlig harmlos und leicht zu verstehen, so daß du meine Hilfe dabei nicht brauchst. Ich denke, daß es jetzt wichtiger ist, dir zu zeigen wie man solche Bücher liest.“ Er hob die Jäger im Dunkeln hoch.

“Tante Sarah sagte ich sollte es nicht anrühren.” bemerkte Draco etwas zweifelnd.
”Und ich sage du sollst dem was drinsteht nicht trauen.” erklärte ihm Severus ruhig. „Es ist ein sehr interessantes Buch, weil es viele übliche abergläubische Ansichten enthält deren Kenntnis ebenso wichtig sein kann wie die Tatsachen.“
"Wie denn?” fragte Draco. „Wenn es nicht stimmt kann es uns doch nichts nützen, oder?“
"Weil du sicher jemanden triffst, der daran glaubt wann immer du mit dem Thema zu tun hast. Zu wissen was die häufigsten Fehler sind wird dir zum Beispiel die Möglichkeit geben, zu erkennen ob ein Bericht über einen Vampirangriff falsch oder zumindest übertrieben ist. Wenn dir jemand sagt, daß der Vampir vertrieben wurde weil sein Opfer eine Kette mit einem Kreuz trug, oder plötzlich zu Staub zerfallen ist als er ins Tageslicht getrieben wurde, solltest du wohl daran zweifeln, daß es je einen Abgriff gegeben hat. Andererseits versuchen die Leute manchmal, die aufgrund solcher Fehlinformationen einen Rat zu geben. Außerdem sind seltsame Dinge wie Leute die sich die ganze Nacht in der Kirche verstecken nur verständlich wenn man ihren Aberglauben kennt.“

„Und deswegen hast du das Buch?“
Severus nickte. ”Es macht auch Spaß zu wissen wie solche Aberglauben angefangen haben. Die Angst der Vampire vor dem Kreuz zum Beispiel“, sagte er, wobei er auf die Stelle des Buches deutete in dem die Beziehung zwischen Vampir und der Kirche beschrieben war. „Wurde von einer Muggelnonne in die Welt gesetzt die einen Vampir traf der Priester gewesen war bevor er gebissen wurde. Der Vampir hatte tiefen Respekt vor dem Kruzifix der Nonne und konnte es nicht über sich bringen, eine Mitgläubige zu verletzen. Der arme Mann war von seiner Veränderung tief getroffen. Er sah sich als vom unvergänglich Bösen beschmutzt und unwürdig, das Kruzifix zu berühren, also floh er und die Nonne erzählte allen wie ihr Herr Jesus sie durch die gesegnete Anwesenheit seines Bildes auf dem Kreuz gerettet hatte.“

„Aber das ist ein Kruzifix.“ meinte Draco. „Der Aberglaube besagt aber, daß das Kreuz alleine reicht um Vampire abzuwehren.“
“Man hört beide Varianten:“ stimmte Severus zu. „Die Ursprüngliche Annahme war, daß nur das Kruzifix dem Vampir Angst macht, aber mündliche Überlieferungen neigen dazu, sich zu verändern, und jemand hat das kleine Detail offensichtlich unterwegs fallen lassen.“

Sie arbeiteten sich durch 20 Seiten von “Jäger im Finstern”, wobei Severus immer erklärte was Wahrheit und was Aberglaube war, und oft kleine Anekdoten zu den Aberglauben erzählte.

Sarah kam herein und schüttelte den Kopf über sie. „So was als Lehrstoff zu benutzen.“

„Es ist dafür eigentlich ganz gut.“ erklärte ihr Severus. „Es steht alles drin, das man Schülern als falsch beibringen sollte.“

Sarah schüttelte nur wieder den Kopf und ging hinaus, wobei sie etwas darüber murmelte, daß Severus der Lehrer war und wissen musste was er tat. Draco war froh, daß sie ausnahmsweise nicht schimpfte. Er fand die Stunde recht faszinierend und wollte nicht unterbrochen werden.
Am Samstag Morgen arbeiteten sie weiter. Dieses mal kamen Billy und der Kater ebenso wie die beiden Raben zu ihnen. Die Katze und Munin waren kein Problem, weil sie zuhören konnten wie gelehrige Schüler. Einer saß auf Severus' Schulter und verlagerte nur gelegentlich sein Gewicht, der andre rollte sich auf dem Tisch neben dem Buch zusammen und kommentierte gelegentlich mit einem Schnurren oder Gähnen. Offenbar hatte der Kater einige der Geschichten schon gehört.
Hugin und Billy aber waren viel weniger erwachsen, und die Geduld der anderen fehlte ihnen völlig. Hugin saß eine Weile auf Dracos Schulter, während Billy zufrieden auf dem Schoß des Jungen saß, aber bald langweilte sich der Rabe und sprang hinunter auf den Tisch, um Dracos Schreibsachen zu untersuchen.
Das zog auch Billys Aufmerksamkeit auf sich, und Draco musste seine Feder retten, als sie beide je ein Ende packten und nicht loslassen wollten. Die arme Gänsefeder sah anschließend recht mitgenommen aus, aber zu Dracos Überraschung schrieb sie immer noch sauber. Es schien, daß Mikes Rat zu der Gänsefeder wirklich gut gewesen war.

Natürlich hielt der Verlust ihres Spielzeugs den Babyzauberer und den Babyraben nicht von ihrem Spiel ab, und so nahmen sie stattdessen einfach ein Stück Pergament. Draco beschloss, daß sie es behalten konnten, da es leer war, aber dann sprang Hugin auf das Buch.
Severus schob ihn mehrmals herunter, aber das brachte ihn nur dazu, weiterzumachen, und schließlich warfen sie ihn aus dem Labor um in Frieden arbeiten zu können.

“Du musst etwas Disziplin lernen.” erklärte Severus dem kleinen Raben als er ihn zur Tür hinaus warf.

“KRÄCHZ!” protestierte Hugin laut durch die geschlossene Türe, aber es brachte nichts. Er war wieder von seinem Zauberer getrennt.

Er gab seinen Protest nach einer Weile auf, und Severus und Draco konnten nun weiterarbeiten und wurden noch nur von Billy unterbrochen, der recht gesprächig war und fast alles kommentieren musste das Severus sagte. Die ‚Ampire’ waren doch ein recht faszinierendes Thema.

Etwa 10 Minuten später fing das Gekrächze im Wohnzimmer wieder an. Dieses Mal wurde es von Bellen begleitet. Es schien als hätte Hugin einen neuen Spielgefährten gefunden. Severus seufzte, legte einen schalldämpfenden Zauber auf die Türe und machte mit dem Unterricht weiter. Dieser Hund war lauter als eine ganze Klasse erstklass-Gryffindors, und er war nicht einmal im Zimmer.

Draco war sehr enttäuscht als Severus nach Hogwarts zurück musste. Er versprach, daß er in der nächsten Woche den ganzen Sonntag zu Hause sein würde, aber Draco wünschte sich wirklich, daß er jetzt länger hätte bleiben können. Zumindest hatte er durch seine Abreise die Gelegenheit, Zeit mit seinen Freunden zu verbringen, die ihn schon einige Male aufgefordert hatten, mit hinaus zu kommen.

Jack putzte Draco herunter als er endlich zu dem Gartenhäuschen kam, aber Draco winkte nur ab. “Onkel Severus war nur kurz zu Hause, und ich brauchte Hilfe für VgddK.”

“Hast du ihn wegen meiner Tränkenachhilfe gefragt?“ fragte Mary schnell. “Ich brauche wirklich Hilfe. Ich bin in dieser Woche wieder in einem Test durchgefallen.“

“Er wird bis Weihnachten nicht viel zu Hause sein, aber vielleicht gibt er dir in den Ferien Unterricht.” sagte Draco zu ihr. „Du musst ihn aber selbst fragen.”

„Die Ferien sind zu spät.“ jammerte Mary. „Ich habe in der Woche vorher eine Prüfung, und die muss ich einfach bestehen.“

“Vielleicht könntest du Tante Sarah um Hilfe bitten?“ schlug Mike vor. „Sie hat noch nie unterrichtet, soweit ich weiß, aber ich wette ihr ist langweilig wenn sie den ganzen Tag zu Hause ist, und etwas mehr Geld kann sie immer brauchen.“

„Oh nein, sie hat mir einmal eine Stunde gegeben.“ schüttelte Mary den Kopf. „Sie hat immer von Chemie erzählt, und wie sie mit dem Tränkebrauen zusammenhing. Ich habe kein Wort verstanden. Sie ist mir viel zu kompliziert.“

„Ich gebe dir Nachhilfe, wenn du willst.“ bot Draco an.

“Du bist kein Tränkelehrer.” spottete Mary.
”Ich bin der beste Tränkeschüler in der 5. Klasse.“ gab Draco ebenso zurück. „Und zwar in Hogwarts und in West Hogsmeade. Ich weiß sicher genug um einer Viertklässerin Nachhilfe zu geben die am durchfallen ist.”
Mary sah ihn duster an. „Nun, ich zahle dir sicher nicht mehr als die Hälfte von dem, was ich deinem Onkel gezahlt hätte.“

Zahlen? Ja, Mike hatte auch Geld erwähnt, aber Draco überraschte das Angebot dennoch. In Hogwarts baten Schüler manchmal ältere Freunde, ihnen Nachhilfe zu geben, aber normalerweise wurden sie nur mit Loyalität und gelegentlich etwas süßem, entlohnt. Manchmal wurde einem angeboten, auf dem Besen des anderen zu fliegen, oder man machte dem Nachhilfelehrer die Hausaufgaben in einem anderen Fach, wenn die beiden in der gleichen Klasse waren.
"Okay." Stimmte Draco zu. Es war vielleicht gut, wenn er ein kleines Einkommen hatte, selbst wenn es wahrscheinlich nicht viel war.

„Vierte stunde montags?“ fragte Mary.

Draco dachte kurz nach, dann schüttelte er den kopf. „Das ist Muggelkunde.“

„Schwänzen.“ schlug Sammie vor.

„Nie. Das ist eines meiner Lieblingsfächer.“ erklärte Draco.

„Fünfte Stunde?“ versuchte es Mary wieder.

„Kräuterkunde.“ sagte Cathy. “Das würde ich nicht schwänzen.”

„Dann in der Mittagspause.“ beschloss Mary. “Wenn wir uns mit dem Essen beeilen haben wir faste eine Stunde, und wir können das Zimmer von VgddK B nehmen, dann muss ich anschließend nicht zum Unterricht rennen.“

„Was haben wir am Montag nach dem Mittagessen?“ fragte Draco Cathy und Charlie.
“Geschichte.“ antwortete Cathy sofort.
"Tempore ist meistens ein bisschen zu spät.” fügte Charlie hinzu. „Aber du musst rennen sobald es läutet.“

Draco nickte. “Okay, Montags in der Mittagspause, in VgddK B und vergiss dein Tränkebuch nicht.“

„Ich nehme nach VgddK deinen Rucksack mit in Geschichte, damit du gleich zum Essen laufen kannst.“ versprach Cathy Draco.

Im Schnee Fußball zu spielen war recht schwer, also spielten sie nur ein paar Minuten und gingen dann zu ein paar Bänken. Irgendwie teilte sich Draco seine Bank eine zeitlang nur mit Sammie, wodurch sie über Matt und Charlie reden konnten.
“Kennst du Clarence?" fragte Draco Sammie beiläufig.
“Wen?“

"Clarence." wiederholte Draco. “Außenseiter aus der 5., dicke Brille, etwas tollpatschig. Ein sehr unauffälliger Junge der wahrscheinlich viel aufgezogen wird.

„Nein, was ist mit ihm?“ Sammie klang leicht genervt.

„Ich denke Charlie mag ihn.“ bemerkte dDraco. „Wenn er vor Matt mit ihr ausgeht verliert Matt seine Chance vielleicht.“

„Ich dachte du sagtest er wäre unauffällig und tollpatschig.“ sagte Sammie endlich interessiert. „Warum mag Charlie ihn dann?“

„Er ist nett.” Meinte Draco. „Ich habe Sport mit ihm. Er erinnert mich etwas an Neville. Hasst Sport, aber er tut sein bestes. Ich schätze ein Mädchen findet das vielleicht süß und denkt es müsste ihn beschützen oder so. Und Charlie ist einsam. Sie will, daß jemand mit ihr ausgeht, und sie davon überzeugt, daß sie nicht von allen übersehen wird. Wenn Clarence das macht, wird sie wahrscheinlich mit ihm ausgehen, wenn es Matt ist nimmt sie Matt.”

„Dann denkst du wir sollten Charlie sagen, daß Matt sie mag?“ fragte Sammie.

„Ich weiß nicht. Kommt drauf an, wie er reagieren würde.” antwortete Draco, wobei er sich zurücklehnte um die Wolken zu beobachten. „Er ist dein bester Freund, also dachte ich, daß du weißt was am besten ist.“

Sammie zuckte mit den Schultern obwohl Draco ihn nicht einmal ansah. “Können wir nicht Charlie sagen, daß sie mit ihm ausgehen soll?“

Draco schnaubte. „Na klar, sie würde sich sehr geschätzt fühlen wenn sie ihren Freund umwerben muss.“
"War nur so ein Gedanke.“ verteidigte sich Sammie. „Ich kann aber versuchen, ihm von Terence zu erzählen. Vielleicht macht er dann was.“
"Clarence."
"Was?"
"Er heißt Clarence, nicht Terence."
“Egal.“ meinte Sammie. „Zeig ihn mit am Montag in der Schule, dann zeige ich ihn Matt und sage ihm, daß das der Kerl ist den Charlie mag.“

„Bist du sicher, daß das gut ist?“ fragte Draco, der ihn plötzlich wieder ansah. „Vielleicht verliert er dann den Mut.“

„Nein, aber hast du eine bessere Idee?“ fragte Sammie zurück. „Es ist Zeit, daß wir etwas unternehmen. Zumindest können wir dann sagen wir hätten es versucht.“

“Wir werden uns dumm vorkommen wenn es ihm den Mut nimmt.” bemerkte Draco.
"Und ebenso wenn wir nichts tun und Charlie anfängt mit dem wie auch immer zu gehen.” widersprach Sammie.
“Ich schätze schon.“ antwortete Draco. Er starrte wieder in die Wolken. „Stell aber klar, daß noch nichts läuft zwischen ihnen.“

„Klar.“ Pause. "Wer sind der Schwarze und der Blonde mit denen du rumhängst?”

“Wer?” fragte Draco. Der plötzliche Themenwechsel verwirrte ihn. „Oh, Curly und Sparks. Sie haben auch mit mir Sport. Curly's Mutter ist aus Kenia, und er kennt keine Squibs. Er hat etwas Angst vor ihnen. Er trägt Bandenfarben, aber ich weiß nicht zu welcher Bande er gehört.”

„Welche Farben?“ fragte Matt als er sich neben sie setzte.

Deswegen hatte Sammie also das Thema gewechselt. Er hatte Matt wohl kommen sehen.

„Hellgrünes Stirnband. Nicht zu übersehen.” sagte Draco eher zu Sammie als zu Matt.

„Wolfspack.“ erklärte Matt. “Kleine Bande am anderen Ende der Stadt. Sie sind zwischen den Flussratten und den Bahnhofsratten, denke ich, aber im Moment mit keiner der beiden Banden im Krieg. Es gab vor kurzem ein Gerücht, daß sie eine art Allianz mit den Flußratten gegen die Dämonen geschlossen haben.“

„Ich weiß, daß er ein Wolf ist.“ meinte Sammie.“ Ich wollte nur wissen warum du mit ihm rumhängst.“

“Ich mag ihn.” antwortete Draco ehrlich. „Er ist nett und lustig und hat versprochen, daß er mir mit VgddK hilft. Und er ist wahrscheinlich der beste Fußballspieler in meiner Sportklasse, was nicht heißt daß er so gut ist wie wir, aber bei ihm ist zumindest nicht alle Hoffnung verloren.“

„Ah, und der andere?“ fragte Sammie. „Der blonde.“

"Sparks ist mein Tränkepartner. Er ist total aufgedreht, aber irgnedwie lustig und hilfreich. Ich habe aber keine Ahnung in welcher Bande er ist.“ gab Draco zu. „Ich habe keine Bandenfarben bemerkt, aber gehört ist nicht zu den Außenseitern.“

„Söldner.” antwortete Matt sofort.

Sammie sah ihn an.

"Was?” fragte Matt ihn. „Ich kenne Sparks. Ich bin überrascht, daß du ihn nicht kennst, so schwer wie er zu übersehen ist. Er verursacht Chaos wo immer er hingeht.“

„Welche Farben haben die Söldner denn?“ fragte Draco.
"Ich bin nicht sicher ob man es Farben nennen kann. Abzeichen würde eher passen.” überlegte Matt. „Sie tragen eine Metallkette mit einer Plakette auf der „Söldner“ steht um den Hals. Es ist nicht auffällig. Ihr Territorium liegt irgendwo zwischen den Rächern und den Herren des Marktes.“

„Ja, paß auf deine Taschen auf. Sie sind ein Haufen Diebe.“ fügte Sammie hinzu.

Draco sah Sammie von der Seite her an. Seiner Meinung nach war Sammie der letzte der über Diebe reden sollte.

“Drache sagt, daß er jemanden in der Sportklasse hat der Charlie mag.” erzählte Sammie Matt schnell. Wahrscheinlich wollte er sie ablenken.

“Echt?” Matt quiekte fast.
"Nein." sagte Draco entschieden. „Ich hatte das Gefühl, daß Charlie ihn mag, oder zumindest nicht nein sagen würde wenn er sie ausführen würde. Ich weiß nicht was er von ihr hält.“
Matt starrte auf den Boden zwischen seinen Füßen, als wäre der festgetretene Schnee interessant. “Wer?“

"Clarence." antwortete Draco. Er versuchte, nicht so unsicher zu klingen wie er sich fühlte. Es lief nicht wie er es sich erhofft hatte. “Er ist ein Außenseiter. Ein schüchterner Junge mit dicker Brille. Ich denke die anderen ziehen ihn ziemlich viel auf, aber er ist nett.“
"Was macht Charlie in deiner Sportstunde?” Matt versuchte, beiläufig zu klingen.
"Nichts. Clarence ist aber in unserer Kräuterkundestunde.” antwortete Draco. "Und in Alte Runen auch. Ich habe auch Latein mit ihm, aber Charlie nicht. Ich weiß nicht ob sie noch mehr Stunden zusammen haben.“

„Ist er ein Squib?“ fragte Matt.
Dracio dachte darüber nach. Er konnte sich nicht daran erinnern ob Clarence einen Zauberstab hatte. Er war in keiner der Stunden die Draco hatte und die nur für magische Kinder waren.

„Ich weiß nicht.“ sagte er endlich. „Es schien mir nicht wichtig zu sein, da habe ich nicht gefragt.“

„Wir könnten einfach Charlie fragen. Sie muss es wissen.“ schlug Sammie vor. Er stand auf und wollte wahrscheinlich gerade das tun.

“Nein!” schrei Matt erschrocken und zog ihn wieder zurück. „Sie darf nicht wissen, daß wir ihr Liebesleben besprechen.“

„Warum nicht?” fragte Sammie. "Und das machen wir ja auch gar nicht. Wir besprechen Draches Freunde.“

„Klar. Wir müssen einfach wissen welche Kinder in der Sportstunde von Drache Squibs sind.“ sagte Matt sarkastisch. „Lasst Charlie da raus. Wir können später Cathy fragen wenn wir wollen.“

"Wir können sie jetzt fragen.“ schlug Sammie vor.

"Dann weiß es Charlie.“ widersprach Matt.

"Oh, warum gehst du nicht einfach rüber und fragst sie ob sie mit dir ausgeht?” seufzte Sammie.
“Kann ich nicht. Ich weiß nicht wo ich mitten im Winter mit ihr hin soll, und es bringt eh nichts, wenn sie diesen Clarence mag.“ seufzte Matt. „Und hast du das vor Drache sagen müssen?“

Sammie verdrehte die Augen. “Drache weiß es sowieso. Jeder weiß es. Die einzige die es noch nicht bemerkt hat ist Charlie."
“Es ist nicht las wäre sie hals über kopf in Clarence verliebt, Matt.“ versuchte Draco seinen Freund zu beruhigen. “Ich hatte nur das Gefühl, daß sie ihn als möglichen Freund in Erwägung zog.”

Es half aber nicht. Matt war nun noch entschiedener dagegen, Charlie zu sagen, daß er sie mochte, und Draco kehrte schuldbewusst und etwas deprimiert nach hause zurück. Nun würde Matt Charlie nie darauf ansprechen, und früher oder später würde sie mit einem anderen ausgehen und ihm das herz brechen. Und Draco hatte noch Hausaufgaben zu erledigen. Mit einem tiefen Seufzer holte er die Enzyklopädie der Vampire heraus um mit seinem Aufsatz für VgddK anzufangen. Dann musste er die Runen übersetzen, Verwandlungen und Astronomie machen.

Zumindest war Verwandlungen schnell erledigt, und Astronomie würde auch nicht lange brauchen. Er musste nur daran denken, daß er Sonnenfinsternis schreiben musste statt Schonnenfinschternisch.

Er seufzte wieder.
Zu seiner Überraschung schaltete Sarah den Ofen herunter und verließ ihren Topf um sich zu ihm zu setzen.
"Was ist denn?”

„Nichts.“
”Natürlich ist da was. Das kann ich sehen.” bestand Sarah. „Sind es deine Hausaufgaben? Hast du noch immer Probleme mit den Vampiren?”

“Nein, nein, alles klar. Ich muss nur den dummen Aufsatz schreiben und dann die anderen Fächer machen.“

„Hat es mit Cathy zu tun?“ fuhr Sarah fort.
“Nein.“ Draco seufzte wieder. „Mit Matt.“
"Matt?" Sarah schien überrascht zu sein. “Was ist mit Matt? Ich habe gehört, daß es seiner kleinen Schwester wieder gut geht.”
“Es hat nichts mit seiner Schwester zu tun.“ stimmte Draco zu. “Es ist Matt selbst. Er ist in Charlie verliebt aber er ist zu schüchtern es sie wissen zu lassen und sie sieht es gar nicht. Charlie will aber wirklich verzweifelt jemanden haben, und in der Schule hatte ich den Eindruck, daß sie einen Jungen namens Clarence mag. Also habe ich es Sammie erzählt und ihn gefragt ob wir es Matt sagen sollten bevor Clarence Charlie ausführt. Ich bin ziemlich sicher, daß sie annimmt wenn einer von bedien sie fragt. Also hat Sammie Matt von Clarence erzählt, und nun denkt Matt, daß er keine Chance bei Charlie hat, und er fragt sie nicht ob sie mit ihm ausgehen will, und es ist alles meine Schuld.“

„Hätte Matt Charlie eingeladen wenn du es ihm nicht gesagt hättest?“ fragte Sarah ruhig.

“Wahrscheinlich nicht, aber jetzt wird er es sicher nicht machen.”

“Wie kann es deine Schuld sein wenn Charlie mit einem anderen Jungen ausgeht wenn Matt sie sowieso nicht gefragt hätte?” sagte Sarah. „Du hast die Situation nicht verändert, also hast du keinen Grund, dich schuldig zu fühlen.“

„Aber Matt verliert seine einzige Chance bei Charlie, und ich würde ihm wirklich gerne helfen.“ versuchte Draco es zu erklären.

„Woher weißt du, daß es seine einzige Chance ist? Oder seine beste?“ fragte Sarah.
Verstand sie es gar nicht? „Weil Charlie dann schon einen Freund hat.“

“Wer war das erste Mädchen mit dem du je ausgegangen bist, Draco?” fragte Sarah scheinbar ohne Zusammenhang.

„Was hat das damit zu tun?“ nun war Draco durcheinander.

“Sag mir einfach wie sie hieß.” grinste Sarah. „Du wirst es verstehen.“

“Melina. Du kennst sie nicht. Sie ist die Tochter eines ausländischen Freundes meines Vaters, der uns im Sommer nach meinem dritten Jahr in Hogwarts besucht hat.”

„Hast du sie geliebt?“

Draco zuckte mit den Schultern. “Damals wohl schon, oder zumindest dachte ich das.”

„Habt ihr euch geküsst?“

„Natürlich nicht. Wir waren erst 13. Vater hätte wohl einen Herzanfall gehabt wenn wir das getan hätten.”

“Wen hast du dann als erstes geküsst?” fuhr Sarah noch immer lächelnd fort.

"Pansy. Sie ist in meiner Klasse in Hogwarts und unsere Eltern wollten das wir einmal heiraten.”

"Wirst du sie heiraten?”

“Natürlich nicht. Sie hasst mich, weil ich ihr jetzt keine teuren Gehschenke mehr machen kann.”

"Dann heiratest du Melina?”
"Ich habe nicht einmal mehr von ihr gehört seit sie zurück gegangen ist.”
"Aber sie war deine erste Freundin?”

“Ja, war sie.”
"Und war Pansy nicht auch deine Freundin?”

“Ja, meine zweite.”

“Hast du Pansy geliebt?”
"Manchmal." beschloss Draco nachdem er einen Augenblick lang gezögert hatte.

„Wer ist dann jetzt deine Freundin?“ fuhr Sarah weiter. Dracos verwirrter Gesichtsausdruck störte sie kein bisschen.

„Cathy natürlich. Ich dachte das weißt du.”

„Wen wirst du dann heiraten?“

Draco hielt inne. Diese Frage war nicht so leicht wie alle anderen. Er fühlte nichts mehr für Melina oder Pansy, aber irgendwie konnte er sich auch nicht vorstellen, Cathy zu heiraten. Eigentlich konnte er sich gar nicht vorstellen zu heiraten.

„Ich weiß noch nicht.“ sagte er nach einer langen Pause.

„Ah, dann hattest du bisher 3 Freundinnen und denkst, daß es in Zukunft noch mindestens eine weiteregeben könnte?“

“Ich schätze schon.” gab Draco zu.
”Was ist dann mit Cathy? Bist du ihr erster Freund“? fuhr Sarah fort.
"Nein, vorher war sie mit Jack zusammen. Du hast mir das als erstes erzählt."
“Und war Jack ihr erster Freund?”

Draco hietl wieder inne. „Ich weiß nicht.“

„Nun, ich weiß, daß sie kurz mit Mike zusammen war bevor sie mit Jack gegangen ist, aber ich weiß nicht ob er ihr erster war.“ sagte Sarah. “Was ist mit Pansy? Warst du ihr erster?”

“Nein, sie war ein Jahr mit einem Jungen namens Joshua zusammen. Er ist jetzt in der 6. und hat sie für eine Ravenclaw namens Lucinda verlassen.”

“Und was macht Pansy jetzt?”

“Sie hat sich Blaise an den hals geworfen sobald wir uns getrennt hatten.”

“Dann hattest du 3 Freundinnen, Cathy mindestens 3 Freunde. Pansy hatte zumindest 3, Joshua zumindest 2 und keiner von euch weiß wen er mal heiratet, ja?”

Draco nickte zögernd. Er war sich nicht sicher ob Pansy nicht völlig davon überzeugt war, daß sie am Ende Blaise heiraten würde.

„Warum erwartest du dann, daß ausgerechnet Charlie in ihrem Leben nur einen einzigen Freund hat?“ sagte Sarah endlich. „Ich persönlich denke, daß der erste Freund die wenigsten Chancen bei einem Mädchen hat.”

“Dann ist es für Matt wohl besser wenn jemand anders Charlie jetzt bekommt und er sie ausführt wenn der dann mit ihr Schluss macht?” fragte Draco überrascht darüber, wie logisch es klang.

„Wer sagt, daß der Junge mit Charlie Schluss machen muss?“

„Charlie soll mit ihm Schluss machen? Aber es ist ihr sehnlichster Wunsch, einen Freund zu haben. Warum sollte sie mit ihm Schluss machen wenn sie endlich einen hat?” fragte Draco überrascht über diesen völlig neuen Gedanken.

„Jetzt ist es ihr sehnlichster Wunsch, weil sie Angst hat, daß niemand sie mag. Wenn sie sich daran gewöhnt hat, daß sie gewollt wird, wird sie mehr als nur irgendeinen Freund haben wollen.“ bemerkte Sarah. “Sie sucht sich dann den Jungen aus den sie am meisten mag.“

„Und was macht dich so sicher, daß das Matt sein wird?“

„Nichts. Ich bin gar nicht sicher, aber ich weiß, daß Matts beste Chance kommt wenn Charlie weiß was sie wirklich von ihrem Freund will.“ antwortete Sarah. „Natürlich ist da immer noch die Frage ob Matt dann noch an Charlie interessiert ist. Er hat vielleicht schon eine andere Freundin wenn Charlie mit ihrem ersten Freund Schluss macht.“

„Matt interessiert sich gar nicht für andere Mädchen:“ sagte Draco überzeugt.
"Matt ist 14.” erklärte Sarah. “Nur ein bisschen älter als du, als du mit ... wie heiß sie ... Melina ausgegangen bist.“

“Aber Charlie ist nicht Melina." widersprach Draco. „Sie lebt nicht in einem anderen Land, und Matt sieht sie jeden Tag.”
"Das macht keinen großen Unterschied.“ sagte Sarah. “Mit 14 weiß ein Junge noch weniger darüber, welches Mädchen er will als ein Mädchen, und ein 14jähriges Mädchen weiß nciht wirklich viel von Liebe. Es braucht Zeit und Erfahrung um das herauszufinden.”

Drach dachte kurz darüber nach. War er sicher, daß er Cathy wollte? Oder hatte er sie nur ausgesucht weil sie süß und beliebt war und er endlich aussuchen konnte wen er mochte?

„Denkst du, daß Cathy weiß was sie will?“ fragte er endlich Sarah, die schon wieder essen kochte.

„Vielleicht.“ Antwortete Sarah nachdenklich.“ Sie wusste ganz sicher, daß sie jemanden wollte der weniger aufbrausend ist als Jack als sie sich von ihm getrennt hat. Sie hat eine gewisse Erfahrung, aber 15 ist auch noch jung. Nur die Zeit wird zeigen ob eure Beziehung hält.”

Wie alt muss man sein um sicher zu sein?“

Sarah lachte. „Je älter desto sicherer, würde ich sagen, aber in der Liebe ist nie etwas hundertprozentig sicher. Man findet nie den perfekten Partner, und das ist wahrscheinlich die wichtigste Lektion die man lernen muss. Wenn man will, daß eine Beziehung anhält, muss man daran arbeiten, die Fehler des Partners anzunehmen, und mit ihnen zu leben, verständnisvoll sein und ihn unterstützen. In dem Augenblick in dem man aufhört an einer Beziehung zu arbeiten ist sie vorbei.“

„Aber sollten die richtigen Partner nicht einfach zusammenpassen?“

„Die Leute sind nicht von einem Gott oder dem Schicksal füreinander gemacht. Es ist natürlich für uns, zu lieben und anderen nahe sein zu wollen, aber um das zu bekommen müssen wir akzeptieren, daß die anderen nicht nur ihre guten Seiten haben. Wir sind nicht perfekt, und sie auch nicht.“

„Aber du und Onkel Severus ..."
“Es ist schwer, Severus nahe zu kommen.“ seufzte Sarah. „Du weißt besser als ich wie er in der Schule ist, und als er aus Azkaban kam war er viel schlimmer. Die Schule tut ihm auch nicht sehr gut. Er ist immer so kalt und distanziert wenn er nach hause kommt. Es ist schwer ihn dazu zu bringen sich zu öffnen wenn er eine ganze Woche dort war. Andererseits erinnert es mich immer daran wie sehr er uns braucht. Er wird es uns wohl nie selbst sagen können.“

„Uns?“

„Dich, mich, Billy, Munin, den Hund... ich bin mir bei dem Kater nicht sicher. Ich denke nicht, daß sie einander nahe stehen, aber es ist schwer zu sagen, weil sie beide so reserviert sind.“ überlegte Sarah.

Draco lachte. “Die Katze und Onkel Severus sind sich ähnlich?”

„Oh, der Kater versucht nicht direkt die Leute zu vertreiben, aber ansonsten haben sie viel gemeinsam.” sagte ihm Sarah jetzt in viel leichterem Tonfall.

Draco ging wieder an seine Hausarbeiten, und bemerkte, daß er sich nun viel besser konzentrieren konnte, obwohl sich Matts Lage gar nicht geändert hatte. Er fand sogar die Zeit, den Brief an Neville zu schreiben. Jetzt konnte er nur noch warten und hoffen, daß Neville ihm vergab.

Kapitel 47

Kapitel 49

 

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