Runaway Dragon"

 

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Kapitel 31: Treffen der Spione



Zu Dracos Überraschung war der Samstag ein sehr ruhiger und friedlicher Tag. Er hatte erwartet, daß Jack und Mike nach dem Kampf eine weitere Patrouille anordnen würden, aber stattdessen gingen sie wieder schwimmen. Vielleicht meinten seine Freunde, daß sie sich noch immer den Müllgeruch abwaschen mussten?

Dieser Hund durfte ausnahmsweise mit ihnen kommen und war zuerst überglücklich, fand aber bald heraus, daß er sich in große Schwierigkeiten gebracht hatte, als er mitten in die Wasserschlacht geriet. Draco musste einen Waffenstillstand ausrufen und ihn auf den Baumstamm heben bevor er unter der Spritzerei und den plötzlichen Wellen ertrank. Natürlich wurde dieser Hund wieder ins Wasser geworfen, als die Kinder auf den Baum stiegen, und Draco musste ihn wieder herausfischen.

Nach diesem zweiten Bad lag er nur auf dem Baum, starrte über das Wasser und jaulte leise vor sich hin, da ihn alle anderen nur ignorierten. Wie sollte er je wieder nach Hause kommen? Er würde ganz sicher nicht wieder ins Wasser springen und schwimmen!

Sein Problem erledigte sich von selbst als die Rakers vom Baum sprangen, so daß er sich drehte und diesen Hund gegen seinen Willen wieder hinein warf. Er wurde dazu gezwungen, den Kindern hinterher zu paddeln, da er nicht alleine auf den Baum zurückklettern konnte. Sobald er am Ufer war schüttelte er sich das Wasser aus dem Fell und brach dann auf der Stelle zusammen. Draco musste ihn zu ihrem Handtuch und zurück nach Hause tragen.

„Das sollten wir öfter machen“, beschloß Mary. „Es bringt diesen Hund wirklich dazu, still zu sein.“

Dieser Hund öffnete ein Auge als er seinen „Namen“ hörte und jaulte zur Antwort, aber wieder verstand ihn niemand. Nur Draco knurrte etwas darüber, daß er ihn den ganzen Tag tragen musste.

Auf dem Weg zurück vom Teich rief Mary Beth herüber und fragte sie was die Sharks getan hatten, während sie weg gewesen waren, aber Beth hatte sie gar nicht gesehen. „Sie müssen sich nach den Schlägen, die sie gestern eingesteckt haben, im Keller verstecken.“

„Geschieht ihnen aber recht“, bemerkte Bobby, der hinter ihr herlief. „Sie haben sogar Mely angegriffen.“

Draco war etwas überrascht über diese Bemerkung, da es nach Sammies Bericht eher ausgesehen hatte, als wäre Bobbys Zusammenstoß mit Mely ein offensichtlicher Unfall und kein Angriff gewesen, aber es sah aus als würden die Kleinen das anders sehen. Es machte ihm etwas Sorgen, aber keinen der anderen schien es zu stören, also war es vielleicht doch keine so große Sache.

“Also ziehst du morgen wieder nach Wales?”, fragte Jack Draco kurz bevor sie gingen.

Draco zuckte mit den Schultern. „Frag mich am Montag wieder? Wir werden sehen.“

„Nun, vergiß nicht, deinen Onkel um etwas Geld zu bitten wenn er dich nicht will“, grinste Jack.

„Cousin", korrigierte Draco. “Und was meinst du, wenn er mich nicht will?“

„Ich meine, du könntest einfach sagen, daß er dich dafür bezahlen soll, wenn er dich los haben will. Er ist reich, also könnte es klappen.“

„Ja klar. Träum weiter.“

“Du bist der einzige, der die zwei Knuts für Beth und Susie noch nicht bezahlt hat", erinnerte ihn Charlie. „Ich erwarte, daß du sie mir am Montag gibst.“

„Du bekommst sie wenn ich morgen mein Einkaufesgeld habe“, versprach Draco, aber das Versprechen gefiel ihm gar nicht. Selbst wenn es nur zwei Knuts waren, stahl er sie von den Snapes, und das sollte er wirklich nicht tun. Zu schade, daß er nicht warten konnte, bis er wieder in der Schule war. Dann hätte er sie Potter gestohlen.

Ja, er hätte sich Potters Büchertasche nehmen, darin Geld suchen und sie dann an einen scheußlichen Ort werfen können. Vielleicht auf den Boden der Eulerei, oder in den Käfig von Hagrids neuestem Untier. Wenn er einen Weg fand sie an den Käfig zu bringen, würde Potter sie nicht mit einem einfachen Acciozauber herbeirufen können und müsste in den Käfig steigen. Nach diesem Abenteuer würde er kaum bemerken, daß ihm zwei Knuts fehlten. Oder er könnte sie einfach umdrehen und ihren Inhalt auf den Boden kippen. Dann konnte Harry annehmen, daß die beiden Knuts einfach weggerollt und verloren gegangen waren.

Diese Gedanken brachten ein boshaftes Grinsen auf sein Gesicht, so daß Sarah ihn fragte was er vorhatte als sie ihn herein ließ.

„Oh nichts. Ich habe mir nur einen guten Streich überlegt den ich Potter spielen kann”, antwortete Draco als er sich an ihr vorbei schob und diesen Hund auf seiner Decke absetzte. „Vielleicht versuche ich es, wenn die Schule wieder beginnt.“

„Und was hast du mit dem armen Hund gemacht?“, schimpfte Sarah.

„Er kann nicht so gut schwimmen“, diagnostizierte Draco schulterzuckend. „Es hat ihn mehr erschöpft als ich dachte, nehme ich an. Er ist in Ordnung wenn er sich ausgeruht hat.“

“Du hast den Hund mit ins Wasser genommen?”, fragte Sarah

„Nein, er ist uns selbst nachgelaufen. Ich hätte ihn beim Handtuch gelassen, aber ich konnte ihn nicht anbinden und ich dachte er würde wissen wieviel schwimmen ihm gut tut“, sagte Draco. „Und sollte er das Wasser nicht sowieso hassen?“

Tatsächlich hasste dieser Hund den Regen und ein Bad zu nehmen. Sarah starrte das schlafende Fellbündel einen Augenblick lang an, dann schüttelte sie den Kopf und beschloß, nicht darüber nachzudenken.



Severus weckte Draco am nächsten Morgen selbst. Draco fragte sich ob die Tiere herausgefunden hatten, daß der Sonntag der Tag war, an dem er immer versuchte sie zu umarmen und ihre übliche Aufweckpflicht verweigert hatten. Severus sagte es ihm nicht, aber als er in die Küche kam war die Katze verdächtig abwesend.

Dieser Hund war wieder gut ausgeruht und hyperaktiv wie immer. Er ließ Sarah fast stolpern, versuchte das Tischtuch über sich hinunter zu ziehen und unterbrach das Frühstück mit seinem Gebell. Der einzige, der noch nicht eingehend genervt von ihm war als Draco und Severus zum Zug gehen mussten, war Billy, der die Aufregung sogar genossen hatte.

Severus beschloß fast, ihn dieses Mal zu Hause zu lassen, aber das hätte bedeutet, ihn bei Sarah zu lassen, die sich schon um Billy zu kümmern hatte und sich nicht auch noch die Mühe machen wollte, mit diesem Hund Gassi zu gehen.

„Das muß ich jeden Tag machen wenn du wieder in deiner furchtbaren Schule bist“, erinnerte sie ihn. „Du kannst dich zumindest in den Ferien um deinen Hund kümmern.“

Also kam dieser Hund wieder mit. Er jaulte etwas als ihm klar wurde, daß sie wieder auf dem Weg zum Bahnhof waren, aber der einzige, der ihn überhaupt zu bemerken schien, war Munin, der von Severus’ Schulter angewidert auf ihn herunter blickte. Die fehlende Reaktion überzeugte diesen Hund davon, das Theater sein zu lassen und Draco wieder still zu folgen.

Der Zug nach London war fast leer als sie einstiegen, aber am nächsten Bahnhof kam eine Hexe mit zwei kleinen Mädchen in ihr Abteil.

Die Kinder betrachteten Draco und Severus neugierig, aber auch etwas schüchtern. Schließlich stand eine davon, offensichtlich die mutigere, auf und streckte Draco die Hand hin. „Hi! Ich bin Angie”, erklärte sie, als ihr Draco gehorsam die Hand schüttelte. „Ich bin sechs, und wir gehen nach London, und wir übernachten heute in einem Platz der Tropfender Kessel heißt, und morgen gehen wir in die Winkelgasse um Schulsachen zu kaufen!“

Das schienen sehr wichtige Nachrichten zu sein, und Draco fragte sich, welche Antwort angemessen wäre, aber Angie gab ihm ohnehin keine Zeit dafür.

„Ich will eine echte Schultasche wie die Muggelkinder in unserer Stadt, aber Mum sagt, daß sie die in der Winkelgasse vielleicht nicht haben, aber ich bekomme eine brandneue Adlerfeder zum Schreiben und ein Tintenfass. Kein Muggelkind hat sein eigenes Tintenfaß, nicht mal die großen, die in die vierte Klasse kommen.“

“Haben sie nicht?”, fragte Draco überrascht. Wie schrieben Muggelkinder ohne Tintenfässer? Oder bekamen sie die von ihren Schulen? Wie machten sie dann ihre Hausaufgaben?

“Nein, haben sie nicht”, erklärte Angie mit großen Augen. „Und sie benutzen auch keine Federn. Sie haben solche Füller, und kleine Plastikdinger die sie in den Füller stecken und dann schreibt er ganz ohne Tinte. Und dann bekomme ich ganz viel Pergament für mich das ich mit keinem teilen muß. Und ich bekomme Bücher. Keine Bilderbücher. Echte Schulbücher mit vielen Worten drin, und eine Schuluniform, und vielleicht, wenn ich ein wirklich braves Mädchen bin, bekomme ich meine eigene Kröte.“

“Ich hätte viel lieber ein Kätzchen”, sagte das andere kleine Mädchen. “Aber meine Mum sagt ich bin noch nicht alt genug für ein eigenes Haustier, und ich sollte mich freuen, daß ich Angie begleiten darf weil ich noch eine Woche warten müsste, bis sie mich mitnehmen könnte, und dann könnte ich nicht mit Angie in einem Zimmer schlafen, und das ist Grund genug um brav zu sein, sagt meine Mum.“

„Und wir müssen genau dasselbe kaufen, so daß alle in der Schule sehen können, daß wir beste Freundinnen sind und wenn wir nicht zusammen gehen würden, wüssten wir nicht, welche Sachen wir kaufen müssten und dann sind sie vielleicht nicht dieselben.“

Irgendwie verstand Draco dieses Argument nicht ganz, aber er nahm an, daß es für zwei sechsjährige Mädchen äußerst wichtig war und zumindest half der Versuch, es zu verstehen, dabei, die Zeit herumzubringen. Nicht daß sie ihm viel Zeit gaben um über alles nachzudenken was sie ihm erzählten. Angie und ihre Freundin, die sich nicht vorstellte, redeten weiter bis sie in Kings Cross ankamen und aussteigen mussten.

Die beiden Mädchen waren sehr enttäuscht, weil Draco und Severus nicht mit in die Winkelgasse kamen, aber Draco nahm an, daß sie früh genug jemand anders finden würden um ihm alles über ihr großes Abenteuer zu berichten.

„Kannst du glauben, daß einige Leute schon Streß haben und ihre Schulsachen kaufen?“, fragte Draco Severus, als sie zur Muggelplattform für den Zug nach Wales gingen.

„Es sind nur noch ein paar Wochen bis die Schule wieder beginnt“, erinnerte Severus Draco. „Und für die Kinder, die erst mit der Schule anfangen ist es eine große Sache. Viele Schüler aus Hogwarts gehen nächste Woche bestimmt auch schon Schulsachen kaufen.“

„Aber die Briefe sind noch nicht mal angekommen“, erinnerte ihn Draco.

„Sie werden nicht alle gleichzeitig verschickt, weißt du noch? Minerva ist schon eine ganze Weile damit beschäftigt. Dein Brief sollte jetzt jeden Tag ankommen.“

„Kommen Eulen überhaupt zu Cousin Edmonds Gestüt?“, fragte Draco etwas besorgt. „Wenn es ein Muggelort sein soll, meine ich.“

„Draco, die Schuleulen bringen die Schulbriefe sogar zu muggelgeborenen Schülern. Ich weiß nicht warum sie ein Problem mit Zauberern haben sollten, die in der Muggelwelt leben“, erinnerte ihn Severus sehr leise, weil sie mittlerweile auf einer Plattform voller Muggel waren.

“Aber ich dachte Muggel benutzen keine Eulen um ihre Post zu verschicken.” Draco wurde etwas verwirrt. „Finden sie es nicht komisch, wenn eine herein fliegt um ihnen ein Stück Pergament zu geben?“

“Deswegen werfen die Eulen die Briefe für muggelgeborene Erstklässer in die normalen Briefkästen“, erklärte Severus. „Im zweiten Jahr wissen ihre Muggelverwandten zumindest von der Eulenpost und sind nicht völlig verwirrt, wenn sie sie sehen. Es gibt aber immer wieder Diskussionen darüber, ob die Eulen die Briefe der Erstklässer direkt abliefern sollen. Einige muggelgeborene Hexen und Zauberer antworten nie auf ihre Briefe, entweder weil sie keine Eulen bei der Hand haben oder weil sie es für einen Witz halten. Wenn sie von den Eulen abgeliefert würden, wären die Briefe glaubhafter und die Muggel hätten eine bessere Gelegenheit, leicht durch eine Rückeule zu antworten.“

Dracos Gedanken kehrten während der ganzen Zugfahrt immer wieder zu dieser Information zurück. Es schien nur logisch, daß die Muggel, denen man immer wieder gesagt hatte, daß es Magie nicht gab, nicht leicht daran glauben würden, daß es Hogwarts gab, und daß sie die Annahmebriefe ihrer Kinder lachend wegwerfen würden, aber wie viele muggelgeborene Hexen und Zauberer gab es eigentlich? Er hatte immer gedacht, daß ihre Anzahl relativ gering war, wenn man nach der Zahl ging, die nach Hogwarts ging, aber es gab auch andere Zaubererschulen, und wie viele glaubten den Briefen einfach nicht und wurden nie ausgebildet?

Wenn etwa die Hälfte der Schlammblüter in Großbritannien nach Hogwarts eingeladen wurde, und die Hälfte davon beschloß nicht hinzugehen oder den Brief für einen Scherz hielt, wäre die wahre Anzahl magischer Kinder, die von Muggeleltern geboren wurden, vier mal so groß wie Draco immer gedacht hatte. Auf einmal schien Voldemorts Feldzug zur Ausrottung aller Schlammblüter sehr dumm. Wollte er sie alle umbringen? So viele? Und es wäre nicht damit getan, nachdem sie alle tot waren. Muggeleltern würden immer wieder magische Kinder haben. Es schien ein Teil der natürlichen Ordnung der Dinge zu sein, wenn es so oft geschah.

„Voldemort ist ein Idiot“, schloß er endlich nachdem sie aus dem Zug gestiegen waren.

Severus antwortete nicht, aber Draco glaubte, die Spur eines Lächelns auf seinem Gesicht zu sehen als er es sagte. Es war wirklich seltsam, daß ihm Severus nie gesagt hatte, was er von ihm wollte, wenn er erwachsen war, aber Draco hatte das Gefühl, daß kein Todesser zu werden zumindest ein Teil davon war. Aber erwartete Onkel Severus, daß er ein Auror wurde oder nicht? Es schien der beste Weg zu sein, Todesser zu bekämpfen, und Draco nahm an, daß Severus wollte, daß er das tat, aber gleichzeitig sagte er sich, daß die Auroren der Feind und das Ministerium gefährlich war. Das schien Dumbledore als einzige Möglichkeit zu lassen, wenn der nicht doch zur Ministeriumsseite gehörte, aber Sarah mochte Dumbledore nicht. Oder zumindest nahm Draco nach der Art wie sie von Dumbledore sprach an, daß sie ihn nicht mochte.

Nun, zumindest wusste er ganz sicher, daß er nicht zu Voldemort gehen würde. Das war ein erster Schritt auf eine Entscheidung zu.

Severus führte ihn zu der Bushaltestelle neben dem Bahnhof, und bald kam ein alter Muggelbus an, in den sie einstiegen. Es waren nur drei andere Mitfahrer da, aber sie alle starrten Munin an, der bequem auf seiner Lieblingsstelle, auf Severus' Schulter saß.

„Der Vogel sollte besser die Polsterung in meinem Bus nicht beschädigen“, erklärte der Fahrer Severus mit einem schnellen Blick.

Severus sah Munin einen Augenblick lang an, dann versicherte er dem Fahrer: „Wird er nicht.“

Der Fahrer sah zweifelnd aus, aber er ließ sie vorbei und achtete wieder auf die Straße, aber die Fahrgäste starrten sie weiter an.

Draco starrte zurück. Was war denn überhaupt falsch daran, mit einem Raben auf der Schulter durch Wales zu reisen? Draco fand, daß es völlig normal war, aber aus irgendeinem Grund schienen die Muggel das nicht zu glauben.

Sie stiegen mitten im Nirgendwo aus. Draco sah sich nach Pferden um, aber alles was er sah waren einige Bauernhöfe und viel „Wildnis“.

„Bist du sicher, daß wir hier richtig sind?“, fragte er Severus vorsichtig.

„Ich fürchte, näher bringt uns der Bus nicht. Wir werden ein Stück laufen müssen“, antwortete Severus ruhig.

„Warum kann keiner meiner Verwandten neben einem Bahnhof wohnen?“, beschwerte sich Draco, nachdem sie etwa fünf Minuten lang gegangen waren.

"Gringolf Glizzard lebt neben einer Bushaltestelle”, erinnerte ihn Severus. „Und Eugene war nicht weit von der öffentlichen Flohstation weg.“

„Aber diese Gegend wird mit jedem Schritt einsamer“, bemerkte Draco. “Bist du sicher, daß wir richtig sind?“

„Ja Draco, ich bin sicher.“

Und tatsächlich kamen sie etwas später an einen Holzzaun der aussah, als könnte er zu einer Pferdekoppel gehören. Sie folgten ihm und fanden bald die ersten Pferde. Sechs halb ausgewachsene kleine Hengste trabten an den Zaun um die Fremden zu betrachten.

„Siehst du, da sind Pferde. Wir sind fast da“, sagte Severus zu Draco.

„Und sie traben, also müssen es Traber sein“, grinste Draco und versuchte, die Nase des Neugierigsten zu berühren.

Das junge Pferd schnupperte an seiner Hand und griff mit seiner rauen Oberlippe danach.

Draco zog sich schnell zurück. „Sie haben Hunger. Haben wir ihnen was zu essen mitgebracht?“

„Nein, aber so viel Hunger können sie nicht haben. Hier ist genug Gras.“

„Warum versuchen sie dann, mich zu fressen?“

„Vielleicht hoffen sie auf Nascherein?“, schlug Severus vor. „Komm mit, ich bin sicher dein Cousin Edmond hat etwas, das du einem Pferd füttern kannst.”

„Aber der kleine schwarze mit dem weißen Stern auf der Nase ist so süß.“

„Wuff?“ Dieser Hund hatte sich ebenfalls für das schwarze Fohlen interessiert, und sie beschnupperten sich gegenseitig. Er versuchte wohl zu fragen, warum Draco diesen riesigen, seltsam riechenden Hund klein nannte.

Das junge Pferd war etwa ein Jahr alt, und obwohl er noch weit von seiner Erwachsenengröße entfernt war, war er ganz sicher nicht klein.

„Draco, das ist ein Gestüt. Es ist voller Pferde, und ich bin sicher, daß es mehr als eines geben wird, das du süß findest. Im Augenblick suchen wir aber deinen Cousin, und der ist offensichtlich nicht hier.“

Draco seufzte, streichelte das schwarze Pferd ein letztes Mal und ging weiter. Bald darauf kamen sie bei einem Haus an, das nach einem kleinen Herrenhaus ansah und von mehreren Ställen umgeben war. Es war nicht überraschend, daß kein Hauself auftauchte um sie zu begrüßen, aber es schien auch keine Türglocke zu geben. Also klopfte Severus an die Tür.

Nichts geschah. Noch immer kein Hauself, kein Butler, nicht einmal ein Stallknecht.

Edmond hatte wahrscheinlich keinen Hauselfen, weil er seinen Muggelfreunden nicht erklären musste, warum er ein seltsames Ungeheuer hatte, das mit einem Geschirrtuch bekleidet war, aber wo waren die menschlichen Diener? Er konnte diesen Ort nicht ganz alleine am Laufen halten, zumindest nicht ohne Magie zu benutzen, und auch das konnte er den Muggeln nicht erklären.

„Was machen wir jetzt?”, fragte Draco Severus, nachdem sie die Tür eine Zeitlang angestarrt hatten.

„Wir sehen natürlich im Stall nach“, erklärte ihm Severus ruhig. „Es muß jemand da sein, der uns sagen kann, wo wir Edmond Glizzard finden."

Also gingen sie in das nächste Gebäude das sie fanden, aber es war völlig leer. In jeder Box lag frisches Stroh, und die Türen standen einladend offen, aber das einzige Lebewesen im Inneren war eine graue Tigerkatze, die sich eifrig die Pfoten leckte und nur einen Augenblick innehielt um die Besucher zu betrachten, vor allem diesen Hund.

“Ich schätze hier müssen dann die Pferde leben, die wir draußen auf der Koppel gesehen haben“, beschloß Draco. „Was machen wir, wenn sie alle draußen sind?“

„Wir werden sehen. Im Augenblick versuchen wir einfach eine andere Tür.

Und in der Tat war das nächste Gebäude nicht verlassen. Einige Pferde standen darin und mampften größtenteils leise ihr Heu. Sie sahen auf als sich die Tür öffnete, aber die meisten beschlossen, daß die Fremden sie nicht sehr interessierten und kehrten zu ihren eigenen Angelegenheiten zurück. Eines von ihnen beobachtete Severus und Draco neugierig als sie tiefer hinein gingen und ein weiteres Pferd fanden, das am Ende des Mittelganges angebunden war. Das große braune Pferd stand auf drei Beinen, während ein nach einem Muggel aussehenden Mädchen den vierten Huf hielt und etwas damit machte. Draco konnte nicht genau sagen was, weil sie ihnen den Rücken zuwandte.

Einen Augenblick später ließ sie das Bein des Pferdes los, so daß sie sie sehen konnte. "Hi!" begrüßte sie sie. „Seid ihr Freunde von Mr. Glizzard, oder wollt ihr nur die Pferde sehen?”

Draco änderte seine Meinung als sie sprach. Sie war eher eine junge Frau als ein Mädchen. Die Kleidung die sie trug ließ sie wohl jünger aussehen, aber wenn man bedachte, daß sie mit Pferden arbeitete, war es wohl sinnvoll, alte praktische Kleider zu tragen die es aushalten konnte wenn darauf herumgekaut wurde oder wenn sie Dreck- oder Staubflecken bekamen.

„Weder noch, eigentlich“, sagte Severus zu ihr. „Wir sind hier um mit Mr. Glizzard über Familienangelegenheiten zu reden. Wissen Sie wo er ist?“

„Ah, dann sind Sie Verwandte?“ Sie lächelte, als sie das seltsame Gerät, das sie benutzt hatte um den Huf des Pferdes zu säubern, weglegte.

„Er ist der Cousin meiner Mutter“, erklärte Draco. „Onkel Severus ist nicht mit ihm verwandt.“

“Ah, ich verstehe. Deswegen siehst du ihm gar nicht ähnlich. Folgen Sie mir, ich zeige Ihnen wo Sie ihn finden.“ Sie führte sie wieder hinaus und in einen anderen Stall.

„Arbeiten Sie für Cousin Edmond?", fragte Draco in der Hoffnung, daß sie es nicht als zu neugierig ansehen würde. Sie sah nett aus, und auch wenn sie wirklich ein paar Jahre älter war als er würde sie wahrscheinlich einen guten Freund abgeben.

“Manchmal”, antwortete sie, und lachte über Dracos verwirrten Blick. „Ich bin kein Stallknecht, falls du das gemeint hast“, erklärte sie. „Ich mag nur Pferde, und Mr. Glizzard lässt mich manchmal im Austausch für Arbeit reiten. Meistens arbeite ich nur zum Spaß und um in der Nähe von Pferden zu sein. Sagen Sie, haben Sie keine Angst, daß Ihr Rabe wegfliegt, wenn Sie ihn einfach so auf Ihrer Schulter reiten lassen? Oder sind seine Flügel gestutzt wie die der Tower-Raben?“

“Munin ist abgerichtet, daß er nicht wegfliegt. Ich würde nie seine Flügel stutzen oder ihn in einen Käfig sperren wenn ich es vermeiden könnte. Vögel sind zum Fliegen geboren. Ihnen die Flügel zu stutzen ist, als würde man einen Unschuldigen ins Gefängnis schicken“, erklärte ihr Severus mit einem sehr leicht tadelnden Blick.

Die junge Frau schauderte als er sie so ansah und wandte ihre Aufmerksamkeit schnell wieder der Suche nach Edmond Glizzard zu. Sie gingen einen weiteren Gang hinunter, und als sie am Ende um die Ecke bogen, fanden sie einen jungen Mann, der ein anderes Pferd striegelte.

"Mr. Glizzard?", sprach ihn die junge Frau an.

Draco starrte hin. Das war sein Cousin Edmond? Er hatte dunkle Haare! Draco konnte fast nicht glauben, daß er dunkelhaarige Verwandte hatte. Alle Malfoys, die sie besucht hatten, waren Malfoy-blond gewesen, und sogar seine Mutter und ihr Bruder waren blond gewesen, wenn auch in einem goldeneren Ton. Kein Wunder, daß die junge Frau gesagt hatte, daß sie nicht wie Edmond aussahen.

Edmond sah auf als er seinen Namen hörte und lächelte. “Was ist denn?” ”Die beiden sagen, daß sie entfernte Verwandte sind und mit Ihnen über Familiensachen reden müssen”, erklärte sie ihm, und drehte sich wieder um. “Muß wieder los. Ich habe Knight vor seiner Box angebunden stehen gelassen.” Und bevor Draco ihr noch danken oder sie nach ihrem Namen fragen konnte war sie wieder weg.

Edmond lächelte ihnen zu. „Tut mir leid, daß ich Ihnen Umstände mache, aber lassen Sie mir bitte etwas Zeit um hier fertig zu machen. Ich kann Apollo nicht den ganzen Tag herumhängen lassen, und ich musste den Stallknecht feuern, der hier sonst gearbeitet hat. Nicht daß ich Christoph erlaubt hätte, Apollo anzufassen. Es war schlimm genug, daß ich den Trunkenbold mit einer Mistgabel in die Boxen der Pferde lassen musste.“

„Das ist ein sehr schönes Pferd“, bemerkte Draco, wobei er Apollo genauer ansah. Das Pferd glänzte Gold und rotbraun und hatte einen schönen weißen Streifen die Nase hinunter. „Er sieht aber anders aus als die anderen.“

„Das stimmt. Er ist eine andere Rasse. Die anderen sind Traber, Apollo ist ein Warmblüter. Die anderen sind entweder Zuchtpferde oder stehen zum Verkauf. Apollo reite ich.“ Edmond bückte sich, um die Hufe des Pferdes zu überprüfen. „Ah ja, jetzt sieht es gut aus. Ich musste letzte Woche den Schmied rufen, nachdem ein Stück von seinem Huf abgebrochen ist und er sein Eisen verloren hat. Es war schwer, alle Nägel richtig hinein zu bringen ohne ihm weh zu tun, aber es sieht aus, als hätte es der Schmied gut gemacht.“

Draco tätschelte vorsichtig Apollos Schulter, und das Pferd wandte ihm neugierig seine Ohren zu. Er sah viel größer aus als die Fohlen draußen auf der Koppel, fand Draco. Er fragte sich was Pferde machten wenn sie einen nicht mochten.

Dieser Hund war völlig unbeeindruckt von der Größe der Pferde. Er hatte bisher neugierig herumgeschnüffelt, aber es schien als würde die Neuheit des Pferdegeruchs nachlassen und das Pferd selbst interessanter werden. Dieser Hund stand vor Apollos Vorderbeinen, blickte hinauf und wedelte wie wild mit dem Schwanz.

Apollo sah auf den Hund hinunter und schien nicht sonderlich interessiert zu sein.

Dieser Hund bellte.

Apollo schnaubte und warf den Kopf zurück.

Draco packte schnell diesen Hund.

„Keine Angst, er tut ihm nichts. Er ist an Hunde gewöhnt, aber er mag das Geräusch nicht. Pferde haben hervorragende Ohren, also nehmen sie das Gebell eines Hundes viel lauter wahr als wir”, erklärte Edmond. “Apollo wünscht sich gerade wahrscheinlich nur, er könnte sich irgendwie die Ohren verstopfen.“

Draco beschloß trotzdem, diesen Hund lieber auf dem Arm zu behalten. Vielleicht waren die Pferde an Hunde gewöhnt, aber er bezweifelte, daß dieser Hund an Pferde gewöhnt war.

„Da, fertig“, verkündete Edmond einige Minuten später, und führte Apollo in eine der Boxen. Ich gebe ihm nur ein paar Karotten und dann können wir wieder ins Haus gehen und Tee trinken.“

Einige Karotten stellten sich als ein ganzer Eimer voll heraus, aber es schien Apollo nicht zu stören. Er haute rein.

„Kann er das wirklich alles essen?“, fragte Draco überrascht.

„Oh, er würde den ganzen Sack auf einmal essen wenn ich ihn lassen würde“, antwortete Edmond lächelnd. „Nun, ich denke ich habe mich nicht richtig vorgestellt. Ich bin Edmond Glizzard."

"Severus Snape, Hauslehrer von Slytherin in Hogwarts", stellte sich Severus vor, und einen Augenblick lang wurden Edmonds Augen groß vor Überraschung. „Und das ist Draco Malfoy, mein Schüler, und wie ich glaube Ihr Cousin.“

„Ah ja, Cousine Narcissas Sohn. Ich habe in der Zeitung von ihrem tragischen Tod gelesen. Ich wäre zur Beerdigung gekommen, wenn ich gewusst hätte wo und wann“, sagte Edmond zu Draco, aber seine Augen blieben auf Severus liegen. Etwas an dem Mann schien seine Aufmerksamkeit auf sich gezogen zu haben. War er von der Erwähnung von Hogwarts beeindruckt? War er vorsichtig, weil er das Wort Slytherin gehört hatte? Er schien Severus auf einmal mit einer Mischung aus Bewunderung und Vorsicht zu betrachten.

„Das Ministerium ließ sie sofort in der Familiengruft bestatten um zu verhindern, daß die Beerdigung zu einem großen öffentlichen Spektakel wird. Wir wurden auch nicht rechtzeitig informiert“, erklärte Severus, der Edmonds Blick ruhig erwiderte.

“Das hast du nie erwähnt”, beschwerte sich Draco.

„Es war zu spät um, etwas zu tun, und es hätte dir nur weh getan."

„Dann waren Sie ein Freund von Narcissa?“, fragte Edmond.

„Ich persönlich betrachte mich als Dracos Freund, aber einige Leute werden Ihnen sagen, daß ich auch Lucius nahe stand. Nicht dass er viele Freunde hatte. Er hat niemandem getraut, und bei all denen, die ihn wirklich kannten, beruhte des Gefühl auf Gegenseitigkeit."

„Tatsächlich“, bestätigte Edmond, und der wissende Blick, der in seinen Augen lag als er es sagte, ließ Draco sich fragen, ob Severus etwas ganz anderes gesagt hatte, das nur Edmond verstand. “Ich habe den Mann getroffen.“

Das war aber alles was er über Lucius sagte. Stattdessen führte er sie zum Haus und lud sie ein, sich in das bequeme Wohnzimmer zu setzen, das mit Pferdebildern und Trophäen geschmückt war. Genau wie sein Cousin Gringolf und Gilderoy Lockhart hatte er keine Hauselfen oder Diener, und er musste den Tee selbst machen und servieren. Anders als Lockhart erhitzte er das Wasser aber magisch und war in wenigen Augenblicken fertig.

Offensichtlich störte es Cousin Edmond nicht, Magie zu benutzen, bemerkte Draco mit aufsteigender Hoffnung. Dieser Ort sah ganz nett aus, und er mochte Edmond sofort. Vielleicht wäre es wirklich ein gutes Zuhause.

„Ich weiß, daß Sie wahrscheinlich daran gewöhnt sind, daß Sie von Hauselfen bedient werden und so, aber Sie müssen zugeben, daß es für die Muggel seltsam wäre. Hauselfen sind so schwer zu verstecken wenn man einen Muggel einlädt“, erklärte Edmond als er Tee einschenkte.

„Oh, das ist uns völlig klar“, lachte Draco als er sich an Gringolf erinnerte. „Ich habe aber erwartet, daß Sie Muggeldiener hätten.“

„Nur die Leute die im Stall arbeiten, und viele davon sind nur Mädchen aus der Nachbarschaft, die Pferde mögen, aber teure Reitstunden nicht bezahlen können oder wollen. Ich lasse sie auf den Pferden reiten, die zu alt für die Rennen sind. Die Übung tut ihnen gut und es ist viel billiger als ein fauler betrunkener Stallknecht.“ Er runzelte kurz die Stirn und dachte wahrscheinlich wieder an diesen Christoph, den er gerade gefeuert hatte. „Ich bin ein sehr privater Mensch und wenn man erst einmal das Heim mit jemandem teilt, werden die Leute neugierig und wollen Dinge wissen die man lieber für sich behält.“ Er sah wieder Severus an, als er das sagte.

„Ich verstehe“, sagte Severus ruhig. “Dann werden Sie vermutlich nicht besonders glücklich über den Grund unseres Besuches sein. Sehen Sie, wir suchen ein neues Zuhause für Draco und bisher scheint gar keiner seiner Verwandten dazu geeignet zu sein, sich um ihn zu kümmern.“

Edmond betrachtete Draco eine Zeit lang ruhig.

„Ich machte nicht viel Schwierigkeiten“, versprach Draco. „Ich bin die meiste Zeit im Jahr in Hogwarts, und ich weiß wie man sich aus den Angelegenheiten anderer Leute hält. Mein Vater wollte auch nicht, daß ich mich in Dinge einmische.“

Edmond sah mit einem fast flehenden Blick zu Severus zurück. Flehend, aber nicht um Hilfe flehend. Er wollte, daß er etwas verstand, das er nicht sagen konnte.

“Ich kann nicht”, sagte Edmond schließlich. „Nicht weil ich nicht will, ich würde gerne helfen. Ich hätte gerne jemanden dem ich all das eines Tages hinterlassen kann, aber ich kann nicht. Ich kann keine Familie haben. Es wäre nicht sicher.“

Snapes Augen wurden klein, aber er sagte nichts.

„Nicht sicher?“, fragte Draco verwirrt. Was ging zwischen Edmond und Severus vor?

„Nicht sicher aufgrund meiner Arbeit“, erklärte Edmond, ohne für Draco etwas klarer zu machen. „Du wärst ständig in Gefahr aufgrund dessen was ich bin. Es ist nicht fair dir gegenüber, und die Sorge um dich würde mich davon abhalten, meine Pflicht zu tun.“

„Ihre Arbeit?“, wiederholte Draco ungläubig. „Pflicht?“

Es gab keinen Sinn. Edmond schien ein wirklich netter Kerl zu sein, aber es musste eine verrückte Ausrede sein, um sich nicht mit ihm abgeben zu müssen. Er war schließlich ein Pferdezüchter. Was konnte so gefährlich am Pferdezüchten sein? Draco beschloß, daß er Edmond überzeugen musste. Wenn er vielleicht versprach, in den Ställen zu helfen?

Severus aber sah das nicht so. “Es ist natürlich Ihre Entscheidung”, sagte er zu Edmond. "Ich selbst habe mich anders entschieden, aber ich kann und werde Ihnen keinen Rat geben, wie Sie sich in diesen Sachen entscheiden sollen. Wir müssen alle unseren eigenen Weg finden.”

Sie verbrachten noch einige Zeit bei Edmond, der ihnen einige lustige Anekdoten von der Rennbahn erzählte und ein paar Dinge über Pferde erklärte, dann nahmen sie dankbar sein Angebot an, seine Flohstelle zurück nach Hogsmeade zu benutzen.

„Es war trotz allem eine Ehre, Sie kennenzulernen“, erklärte Edmond Severus, als er ihm das Flohpulver gab. „Bitte sagen Sie Ihrem … Direktor, daß er meinen Respekt hat.”

„Es war auch schön, Sie zu treffen, obwohl ich fürchte, daß ich das nicht über Ihre Vorgesetzten sagen könnte“, antwortete Snape im selben ernsten Tonfall.

„Ich schätze, da wären zu viele schlechte Erinnerungen im Spiel“, schloß Edmond, dann wandte er sich an den Jungen. „Tut mir leid, Draco, wirklich, aber es wäre zu gefährlich für uns beide.“

Draco trat völlig verwirrt aus der Flohstation in Hogsmeade. Was hatte das geheißen? Wer war der Vorgesetzte eines Pferdezüchters? Es gab keinen Sinn. Er konnte den Rest des Tages nicht aufhören, daran zu denken, und als Severus ins Labor kam um gute Nacht zu sagen, beschloß er endlich, ihn zu fragen was er verpasst hatte.

Severus stand einen Augenblick lang in der Tür und war offensichtlich unsicher, ob er überhaupt darauf antworten sollte. Als Draco die Hoffnung fast aufgegeben hatte, schloß Severus plötzlich die Tür und kam herüber um sich an sein Bett zu setzen.

"Edmond Glizzard ist kein Pferdezüchter, Draco, und er hat die Zaubererwelt auch nicht wirklich zurückgelassen. Er züchtet Pferde, aber es ist nicht sein wahrer Beruf.“ Er hielt inne um Draco einen Augenblick lang ruhig anzusehen. Vielleicht wollte er seine Entscheidung, die Wahrheit zu sagen, ein letztes Mal überdenken. „Dein Cousin ist ein Unsäglicher“, sagte er endlich. “Ein Spion des Ministeriums.”


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