Runaway Dragon"

 

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Kapitel 22: Ein Sturm und Rache



Draco wurde mitten in der Nacht von Blitz und Donner geweckt. Zuerst machte ihm das Donnern Angst, und er lag wach, lauschte und hielt Kuschel fest, während er nervös auf den nächsten Blitz wartete, aber dann fiel ihm das Ministeriumsgesetz ein, das besagte, dass jedes Haus in Hogsmeade mit einem blitzsicheren Zauber belegt sein musste.

Der Hauseigentümer kümmerte sich vielleicht nicht um die Lampen im Treppenhaus oder die Boiler, aber er würde es nicht wagen, gegen ein Ministeriumsgesetz zu handeln. Und als ihm einfiel, daß er sogar Flohstellen verbot weil er Angst vor dem Feuer hatte, bezweifelte Draco, daß er das wollte.

Nachdem Draco zu diesem Schluß gekommen war ging es ihm viel besser, und er setzte sich im Bett auf und sah dem Sturm durch das Fenster zu. Die Blitze am schwarzen Nachthimmel waren ein toller Anblick wenn man sicher war, daß sie einen nicht treffen würden. Draco vergaß fast wie müde er war.

Der Regen wurde immer stärker, bis er fast gleichmäßig die Fensterscheibe hinunter strömte, die Sicht verschwimmen ließ und neue Effekte für Draco schuf.

Es dauerte aber nicht lange. Bald fingen die Abstände zwischen Blitz und Donner an, länger zu werden, und der Regen traf wieder in einzelnen Tropfen auf dem Fenster auf.

Dann bemerkte Draco, daß das Haus ungewöhnlich still war. Keine Türen öffneten oder schlossen sich, keine Stimmen, nicht einmal ‚dieser Hund’ bellte. Er lächelte einen Augenblick lang über den Gedanken, wie er sich an den ständigen Lärmpegel in einem Mietshaus mit zu dünnen Wänden gewöhnt hatte.

Es musste wirklich spät oder sehr früh sein, daß das Haus so ruhig war. Schliefen sonst wirklich alle? War er der einzige, den der Sturm geweckt hatte? Andererseits machte er auch keine Geräusche wenn er fast reglos in der Dunkelheit saß und lauschte.

Sollte er aufstehen und nachsehen ob die Snapes wach waren? Vielleicht saßen sie im Wohnzimmer?

Andererseits hätte er gehört wie sie die Tür geöffnet hätten wenn sie hereingekommen wären. Er konnte nicht einfach in ihr Schlafzimmer gehen um zu sehen ob sie wach waren. Wer wusste was sie da gerade machten. Sie waren schließlich verheiratet, und Draco nahm Billy als lebenden Beweis dafür, daß ihre Beziehung nicht so distanziert war, wie die seiner Eltern gewesen war. Nein, er sollte sicher nicht mitten in der Nacht in ihr Schlafzimmer gehen.

Stattdessen legte er sich wieder hin und zog die Decke über sich. Aus irgendeinem Grund war ihm auf einmal kalt. Der Sturm musste die Hitzewelle gebrochen haben. Nun, allgemein war das eine willkommene Abwechslung, aber auf einmal wünschte er sich, er hätte im Bett mehr anzuziehen als das alte Muggel-T-Shirt.

Unter der Decke war es aber nicht ganz so kalt, und er schlief mit Kuschel dem Teddybären fest im Arm schnell wieder ein.

Der Morgen brachte eine weitere Überraschung. Statt daß der Regen aufgehört hatte, hatte er wieder angefangen und tropfte gleichmäßig gegen die Fenster. Große matschige Pfützen waren alles was Draco unten im Park sehen konnte, als er beim Aufstehen einen Blick aus dem Fenster warf, aber als er etwas später wieder nachsah, sah er einige einsame Leute mit Regenmänteln oder Regenschirmen, die auf die Brücke oder den Marktplatz zueilten.

Die Snapes weigerten sich aber, ihn in den Regen hinaus zu lassen und sagten, daß sie im Regen wohl kaum Fußball spielen konnten und die anderen Rakers sowieso nicht kommen würden.

”Ihr würdet nur den Rasen ruinieren wenn ihr durch die nasse Erde lauft”, erklärte ihm Severus. “Ihr wollt doch nicht in Zukunft auf einem Schlammfeld spielen müssen, oder?”

So nahm Draco Billy, der an diesem Tag sehr verschlafen und verschmust war, und setzte sich ans Fenster, in der Hoffnung seine Freunde unten zu sehen, um den Snapes zu beweisen, daß er hinaus gehen musste. Aber alles was er sah, waren die gelegentlichen Regenschirme oder Regenmäntel.

"Es sind aber Leute unten”, beschloß er schließlich Severus und Sarah zu erklären. .

Severus schob sein Buch zur Seite und stellte sich neben ihn um einen Augenblick lang aus dem Fenster zu sehen. „Das sind nur Nachbarn auf dem Weg zur Arbeit, Draco. Sie wären nicht da draußen, wenn sie nicht arbeiten müssten um ihre Familien zu ernähren.“

"Aber kann ich nicht hinunter gehen und mich nur umsehen?“, bettelte Draco.

"Nein, du würdest nur naß werden und dann würde ich morgen meinen ganzen Vorrat an Pfeffertrank aufbrauchen.“

"Ich könnte einen Regenschirm mitnehmen.“

"Was bei so schlechtem Wetter nicht viel hilft. Du würdest einen Regenmantel brauchen, und du hast keinen“, beschloß Severus. „Und fang auch nicht davon an, daß du den von Sarah leihen könntest. Der ist dir viel zu groß.“

Draco verzog das Gesicht und sah Billy an, als ihm klar wurde, daß das Baby sich eine ganze Zeitlang nicht gerührt hatte. Tatsächlich war Billy in seinen Armen eingeschlafen.

"Mir ist langweilig“, protestierte er. „Es ist niemand da mit dem ich spielen könnte, und ich will nicht den ganzen Tag lernen. Schau, sogar Billy schläft, und wo ist der Hund? Ich glaube ich habe ihn heute noch nicht gesehen.”

Severus deutete ruhig auf eine kleine Fellkugel, die sich unter dem Tisch zusammengerollt hatte. ‚Dieser Hund’ war offensichtlich ebenso verschlafen wie Billy. Der Kater sah von seinem Platz auf dem höchsten Schrank einen Augenblick lang auf sie herunter, dann beschloß er, weiter seine Pfoten zu lecken. Er war sicher auch nicht in der Stimmung um mit Draco zu spielen.

So verbrachte Draco den größten Teil des Vormittags mit Matheaufgaben und damit, aus dem Fenster zu starren. Gegen Mittag bat ihn Severus darum, ihm dabei zu helfen einen Trank für einen schwerhörigen Nachbarn zu brauen. Es war eines von Sarahs Rezepten, erklärte Severus, aber sie war mit dem Nähzeug beschäftigt, was eines der wenigen Dinge war, die sie Severus nie anfassen ließ. Sie schien kein Problem damit zu haben, ihm ihre Tränke oder das Kochen oder Putzen anzuvertrauen, aber der Nähkorb war für ihn verboten.

Draco erinnerte sich daran wie er ihr das erste Mal angeboten hatte, ihr beim Nähen zu helfen, und sie ihm gesagt hatte, daß er das nicht konnte, weil er in den Ferien keine Magie benutzen durfte. War es möglich, daß sie das nur gesagt hatte weil sie nicht wollte, daß er ihre Nähsachen anfasste? Oder war es nur Severus, der das nicht durfte? Vielleicht war er nur sehr schlecht darin? Er hatte noch nie gesehen, daß Snape etwas flickte, also wusste er es nicht.

Das Brauen stellte sich als interessanter heraus, als alles das bisher an diesem Vormittag passiert war. Das Rezept war komplizierter als alles, was Draco bisher hatte anfassen dürfen, und Severus schien wieder eifrig zu erklären was er machte.

Draco grinste als er daran dachte, wie viel besser als Potter er am Ende des Sommers im Tränkebrauen sein würde. Vielleicht hatte er in diesem Jahr sogar eine Chance, besser zu sein als Granger.

Nach dem Mittagessen aber wollten Severus und Sarah etwas mit Chemie machen das Draco nicht verstand, und offensichtlich wollten sie nicht, daß er seine Nase in ihre Phiolen und Behälter steckte.

„Fass das nicht an! Da ist Säure drin”, erklärte ihm Sarah sobald er anfing sich umzusehen.

“Bleib da weg! Das könnte explodieren”, warnte ihn Severus als er versuchte, einen besseren Blick auf das zu werfen, was sie auf den Brenner gestellt hatten.

“Geh da weg, ich brauche hier etwas Platz”, befahl ihm Sarah in dem Augenblick, in dem er vom Brenner weg ging. „Hast du nichts anderes zu tun?“

Draco schüttelte den Kopf. “Ich habe den ganzen Tag Mathe gemacht. Ich habe keine Lust mehr. Billy und die Tiere schlafen alle. Mir ist langweilig.“

“Warum lässt du dann nicht Mike zum Spielen rüberkommen?”, schlug Severus vor. „Ich könnte euch wieder Kochunterricht geben wenn wir hier fertig sind.“

Kochen! Oh nein, nicht noch eine Katastrophe. Aber Mike zu holen klang nach einer tollen Idee. Vielleicht konnten sie sich später um den Kochunterricht herumreden.

Mike war wirklich zu Hause und fast so gelangweilt wie Draco. Als er sich daran erinnerte, daß sie das letzte Mal als er ihn besucht hatte mit Billys Babyspielzeug hatten spielen müssen, brachte er ein Brettspiel mit, das Draco nicht kannte, und bei dem er meistens furchtbar verlor. Es machte aber Spaß, es zu spielen, und Sarah spielte sogar eine Runde lang mit.

Einer der Gründe aus denen Draco immer verlor, war wahrscheinlich Munin, der in dem Augenblick aufwachte, in dem Mike ankam, und den das Spiel faszinierte. Der Rabe flatterte bald rüber zum Brett und hoffte, daß er mitspielen durfte. Die Regeln waren aber unglücklicherweise etwas zu schwer als daß er sie verstanden hätte, und er musste sich damit zufrieden geben, hin und wieder Spielfiguren zu schnappen und sie auf dem Brett herum zu schieben.

Aus irgendeinem Grund schien Mike besser darin zu sein, seine Figuren zu beschützen als Draco. Oder mochte Munin Dracos Figuren lieber?

Selbst ‚dieser Hund’ wachte von dem Theater über seinem Kopf auf, streckte sich etwas, und kam verschlafen unter dem Tisch heraus. Als er sah daß das, was da los war, immer noch nicht in seinem Sichtfeld war, schaffte er es, irgendwo in seinem Inneren genug Energie zu finden, um auf einen leeren Stuhl zu springen, sich aufzusetzen und die Vorderpfoten auf den Tisch zu stellen. Was er sah war offenbar zu viel für sein Hundegehirn. Es war nicht essbar, es sah nicht aus als würde es davonlaufen wenn er es jagte, und es roch nicht sonderlich ansprechend.

‚Dieser Hund’ nahm die Pfoten vom Tisch, gähnte und rollte sich auf dem Stuhl zusammen. Das nächste Mal als Draco nach ihm sah war er wieder fest eingeschlafen. Er gab erst wieder Lebenszeichen von sich als Severus aus dem Labor kam um ihn kurz auszuführen.

Draco versuchte, Severus davon zu überzeugen, ihn auch mitzunehmen, aber er wurde wieder streng an den fehlenden Regenmantel erinnert.

„Der Hund hat auch keinen“, widersprach er.

”Aber er muß raus.“

"Ich muß auch raus.”

"Du weißt wie man die Toilette benutzt, und ich glaube du weißt auch wo sie ist”, erklärte Severus, packte die Leine und ging, bevor Draco sich ein anderes Argument einfallen lassen konnte.

Mit einem Seufzer wandte sich Draco wieder dem Spiel zu, und sah, daß Munin alle seine Figuren vom Brett geräumt hatte. Mike grinste ihn unschuldig an, und Draco sah, daß seine Figuren unberührt geblieben waren. Er starrte den Raben finster an.

"Fliegen!", krächzteMunin.

"Du sabotierst mich wirklich gerne, wie?”, fragte Draco den Vogel verärgert.

"Sabotage?", wiederholte Munin. "Sabotage! Trank?"

Sarah wurde bleich. "Nein Munin, nein! Sabotage abbrechen! Spiel einfach weiter.”

Draco starrte ihn an. “Er hat einen Befehl für Sabotage?"

"Sabotage! Krächz!"

"Nein Munin, nicht! Sabotage abbrechen!“, wiederholte Sarah mit einem finsteren Blick auf Draco. „Sag das Wort nicht in seiner Nähe. Er scheint gerne Befehle von dir entgegenzunehmen.“

Munin sah von Sarah zu Draco, dann wieder zu Sarah. Sie schienen sich nicht einig zu sein was er machen sollte. Er hätte zu gerne den Vorschlag des Jungen ausgeführt, aber er hatte nicht ganz verstanden, was er für Draco sabotieren sollte. Munin wünschte wirklich, daß der Junge ihm einen klaren Befehl gab. Er hatte schon lange keine Gelegenheit mehr gehabt, etwas zu sabotieren. Nun, wenn sie ihm nicht sagen würden was er tun sollte, konnte er immer noch das Spiel sabotieren.

Mit einer schnellen Bewegung packte er das Brett in seinem kräftigen Schnabel, und zog dran. Mikes Figuren fielen vom Brett und auf den Tisch, ebenso wie der Würfel.

"Krächz! Sabotage!", verkündete Munin glücklich, als er auf das umgedrehte Brett stieg.

Er ließ die Jungen eine Weile versuchen ihn zu verscheuchen, dann wurde er das Spiel müde. Er schnappte sich eine der Figuren und flog auf den Schrank.

"Munin! Bring das zurück!”, rief Mike hilflos.

"Fallenlassen!", versuchte es Draco, der sich an die Befehle erinnerte, die Severus in solchen Situationen meistens benutzte.

Munin sah mit etwas, das für die Jungen fast nach einem selbstzufriedenen Grinsen aussah, auf ihn herunter.

"Zurück!", versuchte es Draco, und als das nicht funktionierte: „Verstecken und zurück!“

Munin grinse weiter und drehte die Figur im Schnabel hin und her.

Mike zog sich einen Stuhl hinüber und versuchte auf den Schrank zu steigen, weil er den Raben anders nicht erreichen konnte. Er trat auf das Regal und hatte ihn fast erreicht, als Munin die Figur mit einem weiteren glücklichen “Krächz!” fallen ließ.

Mit einem triumphierenden Schrei sprang Mike vom Schrank und half Draco dabei, die Figuren einzusammeln. Munin grinste ein Vogelgrinsen und schwebte elegant von seinem Platz herunter, hob den Würfel auf und flog wieder hinauf.

Sarah lachte über den verzweifelten Blick der Jungen. „Das kommt davon, wenn man ihn auf Ideen bringt.“

"Kannst du ihn nicht dazu bringen, daß er aufhört?“, bat Draco.

"Er gehorcht mir nicht mehr als dir.” Sarah zuckte mit den Schultern. „Ihr müsst warten bis ihm das Spiel langweilig wird oder bis Severus wieder kommt. Ihm gehorcht er aufs Wort.”

Also setzten sich die Jungen und warteten. Nach einer Weile wurde es Munin langweilig, ihnen dabei zuzusehen wie sie ihm zusahen, und er ließ den Würfel fallen. Auf den Schrank.

"Oh Munin! Hättest du ihn nicht auf den Boden werfen können?”, stöhnte Mike.

Munin landete wieder auf dem Tisch. “Fliegen!”

So fing Mike wieder an, auf den Schrank zu steigen.

Munin packte glücklich eine der Figuren und trug sie auf den anderen Schrank. Dann kam er wieder herunter, um sich noch eine auszusuchen, die er unter die Couch zog.

Draco räumte schnell die übrigen Figuren in die Schachtel, die etwas zu groß war, als daß Munin sie hätte davon tragen können, und schloß den Deckel.

"Schnell, hol den Würfel und tu ihn wieder in die Schachtel!”, befahl er Mike. „Ich krieche unter die Couch.“

Es stellte sich als sehr enger Ort heraus, aber nachdem er eine Weile im Dunkeln gelegen hatte, kaum atmen konnte und blind um sich gefühlt hatte, schaffte Draco es, die Figur zu packen. Er wand sich vorsichtig heraus um nicht mit dem Kopf an das hölzerne Bein der Couch zu stoßen. Wenigstens war es da unten nicht sehr staubig. Ausnahmsweise war er froh, daß er in der letzten Woche so viel geputzt hatte.

Als er wieder heraufkam sah er, daß Munin selbstgefällig auf der Stuhllehne saß und ihn ansah. Er starrte den Vogel an.

Munin schaute unschuldig zurück.

Draco seufzte und legte die Figur sicher in die Schachtel. Einige Augenblicke später rettete Mike die letzte Figur ebenfalls, und die beiden Jungen ließen sich erleichtert auf ihre Stühle fallen.

Munin legte den Kopf schräg und dachte nach, dann sprang er auf den Tisch und zog den Deckel wieder auf.

Die Jungen sprangen sofort wieder auf. “Nein Munin! Bitte nicht!“

Sie wurden aber durch Severus’ Rückkehr gerettet. Munin warf einen Blick auf seinen Meister, ließ alles fallen und flog auf seine Schulter. Mike packte schnell das Spiel weg, so daß der Rabe es nicht mehr erwischen konnte.

‚Dieser Hund’ trottete einen Augenblick hinter Severus herein, und sah leicht beleidigt aus, weil sein Herr ihn mit einem Trockenzauber belegt hatte bevor er ihn in die Wohnung ließ. Nicht daß er gerne naß gewesen war, aber es war sein Zuhause, und seiner Meinung nach hatte er hinein zu dürfen, egal in welchem Zustand er war. Er hasste den Regen.

Draco und Mike kamen auch nicht um ihre Kochstunde herum, aber wenigstens verbrannte sich Draco nicht. Vielleicht lag das eher daran, daß Mike den Ofen bediente und Draco die Zutaten schnitt, aber Draco beschloß es trotzdem als Verbesserung anzusehen.

Am nächsten Morgen hatte es endlich aufgehört zu regnen, und alle schienen im Park zu sein. Laut Jack war es der perfekte Zeitpunkt um die beiden kleinen Möchtegernsharks zu suchen.

Eine Suche auf ihrem eigenen Gebiet brachte aber keine Ergebnisse. Mely und Toby waren schlau genug um sich größtenteils von den Rakers fern zu halten. Sie mussten irgendwo im Sharkteil des Parks sein.

Unglücklicherweise waren die Sharks ebenfalls in der Nähe. Sie hatten an diesem Vormittag mehrmals blaue Haare gesehen, und es war unwahrscheinlich, daß die Sharks bald in ihren Keller gehen würden. Nicht nachdem sie einen ganzen Tag lang drinnen gewesen waren.

Eine Zeitlang gingen die Rakers nur an der Grenze zum Sharkgebiet auf und ab und hofften, daß sie Mely oder Toby irgendwo nahe genug bei ihrem Gebiet sehen würden, um sie herüber zu zerren. Das zog nur die Aufmerksamkeit des Schwarzen Rings auf sie. Zuerst waren es nur einige Möchtegernmitglieder in schwarzen T-Shirts, die sie über die Grenze beobachteten, aber bald tauchten einige der jüngeren Bandenmitglieder auf, und als sie zum 5. Mal an der Grenze auf und ab gelaufen waren, saß Angel Anna selbst auf einer Parkbank in der Nähe ihrer Grenze und genoß den Anblick.

Sie war wirklich hübsch, beschloß Draco, groß und schlank, mit gut geformten Beinen die von glänzender schwarzer Haut bedeckt waren, und die sie stolz zeigte indem sie kurze Hosen trug statt der Jeans, an deren Anblick Draco mittlerweile so gewöhnt war. Sie lächelte ihm mit perfekten weißen Zähnen zu, als sie seinen bewundernden Blick bemerkte.

Mike musste ihn hart anstoßen um seine Aufmerksamkeit von ihr abzulenken. „Wir müssen jetzt rein“, zischte er ärgerlich.

„Was? Warum? Wir könnten versuchen sie nach dem Mittagessen zu erwischen.” Draco zuckte mit den Schultern, und seine Augen wanderten wieder zu Anna hinüber.

“Nicht bei all den Zeugen hier.“ Wenn wir jetzt zurückweichen sehen wir schlecht aus. Angel Anna ist vielleicht ein schöner Anblick, aber ihre Anwesenheit zwingt uns auch dazu, zu handeln.”

Jack zögerte noch einige Minuten, aber nichts passierte, und schließlich gab er dem Unausweichlichen nach und winkte die Gruppe zu einer Stelle, die außer der Hörweite des Schwarzen Rings lag.

“Okay," erklärte er ihnen. “Wir fangen an das Gebiet der Sharks entlang der Grenze zum Schwarzen Ring abzusuchen, dann machen wir von der Seite der Löwen aus weiter, und arbeiten uns von da aus vor. Sie werden nicht erwarten, daß wir von der Seite kommen. Seid ihr alle bewaffnet?“

Sie nickten alle. Draco hatte sich einen großen Stein, wie den von Sammie aufgehoben, als sie schwimmen gewesen waren. Er war nicht so gut wie der Türgriff gewesen war, und ganz sicher nicht die Eisenstange, die er wirklich wollte, aber es war besser als nichts.

„Gut“, fuhr Jack fort. „Bleibt eng zusammen und haltet immer die Augen offen. Wenn wir sie beide oder einen von ihnen finden, packt Mary Mely und Larry Toby. Seid schnell, und schaut, daß ihr ihnen den Mund zuhaltet bevor sie um Hilfe rufen können, und haltet sie fest. Matt, du besprühst Toby, während Charlie Mely nimmt. Macht schnell. Keine besonderen Kunstwerke, nur zuschlagen und rennen, und wir gehen auf demselben Weg zurück, auf dem wir hingekommen sind. Entlang der Grenze des Schwarzen Rings. Versucht nicht, direkt durch das Gebiet der Sharks zu laufen, wenn uns nicht die ganze Bande angreift.“

“Wofür haben wir anderen Spraydosen, wenn du nur willst, daß Matt und Charlie sie benutzen?“, fragte Draco gerade bevor Jack das Treffen auflösen konnte.

„Nur für den Fall, daß etwas nicht nach Plan läuft.“ Jack versuchte es herunterzuspielen, aber er sah ganz sicher nervös aus bei dem Gedanken. „Du bleibst hinter mir, Drache. Verstanden? Und wenn sie uns erwischen versuchst du, an Chris zu kommen.“

“Was ist mit Ricky, Boss?”, fragte Charlie.

„Wer ihn zuerst trifft, besprüht ihn. Das sollte ihn verscheuchen“, riet Mike.

“Egal.” Jack zuckte die Schultern. „Mit einem Feigling wie ihm können wir uns bei einem solchen Angriff nicht befassen. Wir müssen uns auf die großen Spieler konzentrieren.”

Und damit gingen sie ins Gebiet des Feindes, wobei sie so eng beieinander blieben, daß Draco sich etwas eingeengt vorkam. Andererseits mussten die Sharks aber, wenn sie wirklich angegriffen wurden, an den anderen vorbei kommen bevor sie ihn erwischten. Er würde zumindest vorgewarnt sein.

Der Schwarze Ring folgte ihnen auf ihrer Seite der Grenze. Nun, zumindest die Möchtegernmitglieder taten das. Die Bandenmitglieder selbst folgten nur ruhig ihren Aufklärern.

Der Park sah so friedlich aus wie immer. Vögel sangen, Blumen standen in sauberen Beeten. Und dennoch hatte Draco das Gefühl, daß sie durch einen unerforschten Urwald gingen. Die Eingeborenen konnten jederzeit angreifen.

Es kam ihm vor als wären sie mindestens eine Stunde lang gelaufen, als Angel Anna und ihre Bande anfingen, zurückzufallen. Die Möchtegernmitglieder des Schwarzen Rings folgten ihnen noch, aber auch sie fingen an, nervös auszusehen. Draco brauchte einen Augenblick um zu begreifen was passiert war. Sie hatten den Rand des Gebietes des Schwarzen Rings erreicht. Das Gebiet rechts von ihnen musste nun das Territorium der Löwen sein, obwohl niemand in Sicht war.

Die Löwen hatten offensichtlich noch keine Ahnung was los war. Draco hoffte, daß das bedeutete, daß die Sharks das auch nicht hatten.

Sie gingen weiter entlang der Grenze der Löwen, trafen aber immer noch keinen. Draco sah wieder nach rechts um zu sehen ob sich Löwen zeigten um sie zu beobachten, und blieb vor Überraschung fast stehen. Er sah einen großen Rasen mit zwei riesigen Toren mit weißen Netzen an den kurzen Seiten. War das ein richtiges Fußballfeld?

„Die Löwen haben vielleicht das kleinste Gebiet von allen, aber auch das coolste“, erklärte Cathy grinsend. „Natürlich habe wir keine Chance an das Feld zu kommen, weil wir entweder das ganze Gebiet der Sharks oder des Schwarzen Rings übernehmen müssten, bevor wir die Löwen angreifen könnten.“

Bald darauf erreichten sie das Ende des Parks und mussten tiefer im Gebiet der Sharks zurück gehen. Zwei sehr kleine Möchtegernmitglieder sahen sie als sie um ein paar Büsche herum kamen, und drehten sich sofort um, um davon zu rennen.

„Verdammt!“, fluchte Jack. „Sie sagen ihnen, daß wir kommen. Jetzt sollten wir besser schnell machen.

Sie gingen schneller, und zum Glück stellte sich heraus, daß sie nicht viel weiter gehen mussten. Mely und Toby saßen unter einem Busch und spielten mit einer Puppe Familie. Sie sahen so niedlich aus, daß es Draco fast leid tat, daß sie sie für ihren Beitrag zum Plan der Sharks bestrafen mussten.

Als die beiden Kinder von ihrem Spiel aufsahen, war es zu spät um davon zu rennen. Sie versuchten es dennoch, aber sie rannten direkt in Mike und Jack, die sie lange genug festhielten bis Larry und Mary bei ihnen waren um zu übernehmen. Matt und Charlie näherten sich drohend mit ihren Spraydosen.

Toby trat hilflos in die Luft als Larry ihn einfach aufhob und Matt hinhielt.

Mely sah was ihrem besten Freund passierte, und ließ sich fallen um zu versuchen, demselben Schicksal zu entgehen. Sie schaffte es, den Mund frei zu bekommen, und schrie so laut sie konnte als Charlie sie besprühte.

„Gut, weg hier!”, befahl Jack mit einem zufriedenen Blick auf die beiden blau bemalten Kinder.

Mary und Larry ließen die kleinen Sharks fallen, die schreiend auf die Häuser zu rannten, und die Bande lief in der entgegengesetzten Richtung davon. Sie hatten es geschafft. Draco fühlte, wie ihn Triumph und Erleichterung überkamen. Sie würden bald wieder in ihrem eigenen Gebiet sein.

So weit kam er in Gedanken, bevor rote Stirnbänder und blaue Haare in seinem Sichtfeld auftauchten. Die Sharks hatten sie gefunden! Natürlich hatten die Rakers schon gewonnen, weil die Sharks zu spät waren um ihrer Rache an Mely und Toby zuvor zu kommen, aber das bedeutete nicht, daß sie nicht zusammengeschlagen wurden.

Draco ließ schnell seine grüne Farbdose fallen als er sah wie Chris auf ihn zukam und zog seinen Stein heraus. Unglücklicherweise waren die Sharks ebenfalls gut bewaffnet gekommen. Chris schwang schon seine Kette, und Draco wünschte sich wieder eine Eisenstange. Eine lange, die er der Kette in den Weg halten konnte ohne seine Arme zu riskieren. Er hoffte nur, daß Severus ein paar Heiltränke bei der Hand hatte.

Irgendwie schaffte er es, der Kette auszuweichen und sich auf Chris zu werfen, um ihn unter sich festzuhalten. Wenn er ihm nun nur noch die Kette wegnehmen und ihn am Boden halten konnte.

Aus dem Augenwinkel sah er wie der hübsche Ricky sich an Sammie anschlich, der Lyddie gegenüber stand. Der Holzstock, den Ricky hatte, sah verglichen mit den Messern der Zwillinge, oder Chris’ Kette, nicht allzu gefährlich aus, aber er konnte trotzdem ziemlichen Schaden anrichten.

"Sammie! Hinter dir!”, schrie er, und sah wie sich Sammie umdrehte und mit seiner Farbdose sprühte.

Ricky schrie auf, stolperte zurück und rieb sich die Augen. Offensichtlich war Sprühfarbe doch eine bessere Waffe als er gedacht hatte. Ricky schien nicht genug zu sehen um den Weg zurück zu finden, stolperte über eine Wurzel und blieb am Boden liegen, wobei er sich immer noch die Augen rieb.

Draco hätte ihm aber nicht so lange zusehen sollen. Chris versuchte auf einmal ihn abzuwerfen, und es gelang ihm fast. Als Draco aber auf ihm blieb, versuchte er wieder die Kette mit ins Spiel zu bringen. Das war aber auf kurze Entfernung wesentlich weniger wirksam, und da er keinen Platz hatte um sie herum zu wirbeln musste er sie stattdessen um die Hand wickeln, wodurch sich ihre Wirkung nur wenig von Dracos Stein unterschied.

Eine Zeitlang schlugen sie nur aufeinander ein, aber als es anfing wirklich weh zu tun beschloß Draco, daß ein Taktikwechseln gefragt war. Er richtete sich auf Chris’ Magen auf und versuchte seine Hände mit seinen eigenen hinunter zu drücken. Der Stein stellte sich bei diesem Manöver als Hindernis heraus, aber er wagte es nicht, los zu lassen. Ohne ihn würde er unbewaffnet sein, und wenn er ihn in Reichweite fallen ließ hatte Chris eine ebenso gute Chance, ihn zu nehmen, wie er selbst.

Chris wand sich unter ihm und trat nach ihm, aber er konnte Draco im Augenblick nicht wirklich etwas tun. Seine Arme fingen aber an, müde zu werden. Er hoffte, daß der Kampf bald vorbei sein würde. Mit etwas Hilfe von den anderen Bandenmitgliedern glaubte Draco Chris gefangen nehmen zu können. Er wusste nicht wirklich was er mit einem Gefangenen anstellen sollte, aber er war sicher, daß Jack und Mike schon etwas einfallen würde.

Inzwischen schien Jack es geschafft zu haben, Mark the Shark zu verletzten. Zumindest blieb der Anführer der Sharks vor Schmerzen stöhnend am Boden liegen als Jack aufsprang.

„Zurück zum Gartenhäuschen!“, schrie er über den Lärm des Kampfes.

Draco zögerte einen Augenblick, aber er hätte Chris nicht mehr lange halten können, wenn der Rest der Rakers davon lief und ihn zurück ließ. Stattdessen schlug er Chris noch einmal so fest er konnte mit dem Stein, sprang auf, benutzte den Shark als Sprungbrett und hoffte, daß der Schlag in den Magen ihn lange genug unten halten würde um zu entkommen.

Ohne einen Blick zurück folgte er Jack zurück zu ihrem eigenen Gebiet.

Sie blieben trotz ihres großen Sieges nicht lange in der Scheune. Die meisten von ihnen waren verletzt, und nicht in der Stimmung für eine Feier. Draco war wohl am gesündesten davon gekommen, aber auch er war grün und blau von Chris' Schlägen. Er hoffte nur, daß es dem Shark ähnlich schlecht ging.

Larry und Mary waren die einzigen, die das frühe Ende der Siegesfeier bedauerten. Die beiden schienen nicht in der Lage zu sein, Schmerzen zu fühlen, obwohl sie beide bluteten.

Dennoch ging Mary mit Draco, Mike und Cathy nach Hause, nachdem sie Larry zum Abschied schnell ein oder zweimal geküsst hatte. Sie trotteten sehr langsam die Treppen hinauf, weil Mike und Cathy beide hinkten und die Bewegung selbst für Draco schmerzhaft war. Er hoffte wirklich, daß Severus ihn zusammenflicken würde wenn er nach Hause kam.

Oder vielleicht konnte er Sarah um Hilfe bitten? Schließlich war sie der medizinische Brauer. Andererseits würde sie wohl die ganze Behandlung über mit ihm schimpfen.

Wie er herausfand als er nach Hause kam, hatte er dieses Mal Glück. Sarah war nicht einmal zu Hause. Sie war gegangen um Freunde zu besuchen, erklärte Severus als er den Heiltrank für Dracos Prellungen braute. Das bedeutete eine weitere Kochstunde, aber zumindest würde Sarah nichts von der Prügelei erfahren.

„Warum bist du nicht mitgegangen?“, fragte Draco als er Severus das pulverisierte Einhornhorn gab.

„Weil sie Arbeitskollegen von ihr sind die ich kaum kenne. Und jemand musste zu Hause bleiben um auf Billy aufzupassen und dich herein zu lassen. Oder hättest du lieber draußen gewartet bis wir zurückkommen?“

„Ich hätte zu Mike gehen können.“

„Nun, Billy nicht, und ich will wirklich nicht wissen was ihr beide macht, wenn man euch den ganzen Tag alleine lässt.“

„Sind Mikes Eltern nicht zu Hause?“

“Nein, sie arbeiten heute beide.”

Draco musste darüber nachdenken. Richtig. Normale Leute arbeiteten jeden Tag. Die Frauen und die Männer. Und Severus hatte gesagt, daß Sarah medizinische Tränke braute.

„Warum geht Sarah nie arbeiten?“

“Wegen Billy. Er ist zu klein um ihn jeden Tag zu einem Babysitter zu bringen, also bleibt Sarah zu Hause bis er drei wird.”

„Und dann? Was macht ihr mit ihm wenn sie wieder arbeitet? Cathy kann nicht jeden Tag babysitten, und sie muß auch zur Schule.”

„Ein arbeitsloser Nachbar“, meinte Severus. “Oder vielleicht einer der in Rente ist. Vielleicht nimmt Joe ihn für einen kleinen Betrag. Er hat genug Kinder und Enkel aufgezogen um zu wissen was er macht, und er hat immer mindestens ein Enkelkind da, mit dem Billy spielen könnte.“

Der Kochunterricht verlief wieder, ohne daß sich Draco verbrannte, was aber wieder daran liegen konnte, daß Draco es schaffte, dem Ofen zu entgehen. Schließlich musste Billy gefüttert und dann ins Bett gebracht werden.

“Wieso ißt er immer wenn das Essen fertig ist wenn Sarah kocht?”, fragte Severus mit einem amüsierten Lächeln.

„Ich weiß nicht. Jetzt hat er jedenfalls Hunger.” Draco versuchte, unschuldig auszusehen.

„Sicher.“ Severus warf wieder ein Geschirrtuch nach Draco, aber dieses Mal ignorierte es der Junge.

Es flog harmlos gegen seine Schulter und fiel auf den Boden, wo Munin es sofort mit dem Schnabel angriff. Was hatte das Ding denn durch das Wohnzimmer zu fliegen? Das war seine Aufgabe!

Draco sah einen Augenblick lang zu wie der Rabe spielte.

“Hey, wo ist der Hund?” ‚Dieser Hund’ hätte hier sein sollen um Munin zu verjagen und das Geschirrtuch in Besitz zu nehmen. Zumindest hätte er das versucht.

„Sarah hat ihn mitgenommen nachdem du ihn heute Morgen vergessen hast und er jeden Tag hinaus muß.“

„Er hätte nur Probleme bekommen wenn er mitgekämpft hätte.“

Als er nach dem Mittagessen wieder in den Park kam, fand Draco nur Sammie, Matt und Charlie dort. Mike hatte sich aufgrund seiner Verletzungen geweigert, heraus zu kommen, Cathy war wieder Babysitten und Larry und Mary gingen miteinander aus. Niemand wusste, wohin Jack verschwunden war, aber Sammie hatte es erfolglos bei seinen beiden Eltern versucht.

„Hast du es auch bei der großen Babs versucht?”, fragte ihn Draco grinsend.

“Nein, warum?”

“Vielleicht hat unser Anführer auch eine Verabredung“, grinste Charlie.

“Aber er mag Babs nicht wirklich”, widersprach Sammie.

“Genau”, sagte Draco, wobei er Jacks übliche Haltung nachmachte. „Ich mag Babsy nicht”, sagte er, wobei er ein dämliches, verträumtes Grinsen aufsetzte. „Glaub nicht alles, was dir die Leute sagen, Sammie. Meistens versuchen sie dich zu manipulieren.“

Er schickte Matt nach seinem Ball, und sie übten den Nachmittag hindurch. Sammie wurde wirklich gut, und auch Charlie besserte sich sehr. Sie zielte noch immer nicht sehr gut, aber sie hatte ihre Geschwindigkeit beim Laufen mit dem Ball erhöht, und sie lernte, Verfolger mit schnellen Wendungen abzuschütteln. Matt fing an, echte Schwierigkeiten dabei zu haben sie aufzuhalten.

Draco lächelte als er zusah wie Sammie und Charlie versuchten, an Matt vorbei zu kommen. Er war stolz auf seine Mannschaft, auch wenn Jack die talentierteren Spieler hatte, und selbst da war er sich nicht mehr sicher. Sie waren eine gute Mannschaft, und er wünschte er könnte dabei sein, wenn sie ein richtiges Spiel gegen die Löwen spielten. Andererseits konnte er nur als Torhüter gut genug spielen, und es war auch Marys einzige Position. Sie hatten in einem echten Spiel nur Platz für einen Torhüter.

Vielleicht konnte er aber mit Matt in der Abwehr spielen? Dafür musste er beim Schießen nicht viel zielen, was er immer noch nicht geschafft hatte. Oder sollte er nur herumrennen und die Löwen ablenken? Sie wussten schließlich nicht wie schlecht er war.

Aber bis dahin würde er sowieso in Amerika sein.

Am Samstag übte die ganze Bande. Jack kam an diesem Morgen mit einem breiten Grinsen an und erklärte, daß er endlich Steve zu Hause erwischt hatte, und ein richtiges Versprechen auf ein Spiel in zwei Wochen erhalten hatte.

„Sie wollen aber mit vollen Mannschaften spielen, also müssen wir noch mehr Spieler bekommen“, erklärte er.

“Volle Mannschaften?”, fragte Draco überrascht.

Ja, 11 Spieler auf jeder Seite. Ich würde wirklich gerne wissen ob du für das Spiel da bist, Drache.“

„Ich denke nicht. Entweder die Amerikaner oder mein furchtbarer Onkel wird mich schon nehmen wollen.“

„Das heißt dann, daß wir noch drei Spieler brauchen“, beschloß Jack. „Wir können immer einen als Reserve mitbringen wenn du deine Meinung ändern solltest.”

„Wir hätten Mely nicht ansprühen sollen“, knurrte Sammie. „Sie schießt von allen die nicht in der Bande sind am genausten.“

„Das braucht ihr nicht“, erklärte ihnen Draco. „Ihr habt schon Jack, Mike, Cathy und Larry um anzugreifen.”

“Ich greife auch an!”, widersprach Sammie sofort.

“Ja, aber 5 sind wohl zu viele. Du kannst mit angreifen wenn es wirklich nicht vorwärts geht, aber du bist auch schnell, und das brauchen wir um den Ball zu den Angreifern zu bringen. Ich denke du solltest im großen Spiel lieber spielen wie Charlie.“

„Ich würde lieber im Angriff spielen.“

„Aber wir brauchen deine Geschwindigkeit, Sammie“, bestätigte Mike Dracos Analyse. „Charlie schafft es nicht ganz alleine, und Matt brauchen wir für die Abwehr.“

„Was heißt, daß ihr besser Zusatzspieler aussuchen solltet die gute Abwehrspieler sind, und vielleicht noch einen schnellen“, schloß Draco.

„Beth kann Abwehr spielen. Sie ist groß genug um einem Angreifer Angst zu machen”, schlug Mary vor, wobei sie versuchte, nicht zu stolz auf ihre kleine Schwester zu klingen. „Und ich bin sicher, daß sie will.“

„Susie ist ziemlich schnell, aber sie ist zu klein um in der Abwehr zu spielen“, bemerkte Matt.

“Was ein Vorteil ist um durch die feindlichen Linien zu kommen. Sie werden sie unterschätzen, was sie praktisch unsichtbar macht“, sagte Charlie.

“Okay," beschloß Jack. “Beth und Susie. Das heißt, daß wir noch einen Abwehrspieler brauchen. Welcher andere von den Kleinen ist groß genug um einen Typen wie Steve zu beeindrucken?“

„Luke vielleicht“, schlug Cathy vor. „Oder vielleicht Bobby? Sandy kann einem auch Angst machen, so wie sie sich anzieht.”

„Vielleicht sollten wir Beth fragen welches ihrer Mitglieder der beste Abwehrspieler ist“, schlug Mike vor. “Sie sollte es am Besten wissen.”

“In Ordnung, Mary, sag Beth, daß sie uns hier morgen Früh treffen soll, und daß sie Susie und ihre besten Abwehrspieler mitbringen soll. Wir suchen uns einen aus wenn wir sie spielen gesehen haben.“

„Ihr könntet alle Kleinen zum Vorspielen einladen“, schlug Draco vor. „Dann bekommt ihr auf jeden Fall die drei Besten.“

„Aber denkt daran, daß wir keine Angreifer wollen, egal wie gut sie sind“, grinste Mike. „Wir sind die, die beim Vorspielen angreifen. Sie müssen uns aufhalten.“

„So werden wir nicht sehen wie schnell sie sind“, erinnerte ihn Cathy.

“Okay, dann spielen wir eine Runde mit ihnen in der sie versuchen müssen, auch mit dem Ball an uns vorbei zu kommen”, verbesserte sich Mike.

Draco seufzte. Es war schwer, sie gerade jetzt verlassen zu müssen.


Kapitel 21

Kapitel 23

 

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