Das Chaos beginnt

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Kapitel 7: Malfoys Wissen


Als Harry leise zu Dumbledores Büro ging, hatte er das komische Gefühl eines Déja-vu. Vor gar nicht allzu langer Zeit war er ebenfalls auf dem Weg zum Büro des Schulleiters gewesen. Aber Harry hoffte, dieses Mal nicht auf Professor McGonagall zu treffen. Oder, was das betraf, auf sonst jemanden. Ihm war ganz bestimmt nicht danach, die ganze Situation zweimal zu erklären. Außerdem, was würde sie denken wenn sie ihn zum zweiten mal in einer Woche mitten in der Nacht nicht im Bett erwischte? Vielleicht regten ihn seine Träume etwas zu sehr auf. 

Der Traum... 

Harry konnte den Blick auf Snapes Gesicht nicht vergessen, als er die Dementoren das erste Mal gesehen hatte. 

Und seine Schreie. Vor allem nicht seine Schreie.… 

Zuerst hatte Harry geglaubt, Snape würde gleich sterben. 

Die Dementoren waren schließlich für ihren Kuss berüchtigt. 

Aber nach Bransoms Vortrag war das unwahrscheinlich. Was würde Snapes Tod Voldemort bringen? Harry war sich sicher, dass Bransom einer der Männer des dunklen Lord war und versuchte, den Meister der Zaubertränke zu brechen. Und soweit Harry es beurteilen konnte, benutzten sie alle Mittel. 

Aber das bedeutete auch, dass Snape noch lebte. An dieser Stelle zwang sich Harry dazu, mit dem Nachdenken aufzuhören. Was die Dementoren Snape auch angetan hatten (oder eher, was sie ihm gerade jetzt antaten, denn sein Traum war erst Minuten her) war besser als ihn umzubringen. 

Harry hätte nie geglaubt, dass ihm Snape eines Tages leid tun würde - der Mann der sich ihm gegenüber unmöglich benommen hatte, seit Harry ihm zum ersten Mal begegnet war. Aber dieses Jahr war alles verdreht. 

Nun, in einigen Augenblicken würde er es Dumbledore erzählen, und dann würde alles gut werden. Der Schulleiter wusste immer was zu tun war. Ja, das war es. Aber Harry wusste nach der letzten Nacht wenigstens eines: 

Je früher sie Snape halfen, desto besser. Bransom hatte recht gehabt. Mit den richtigen Methoden und Maßnahmen würde Snape nachgeben müssen. Und Harry wagte nicht daran zu denken was dann geschehen würde. 

Als Harry schließlich um die letzte Ecke kam, blieb ihm fast das Herz stehen. 

Peeves schwebte nur einige Meter entfernt in der Luft. Wenn der Poltergeist ihn sah - Harry drückte sich gegen die kalte Steinmauer und betete, Peeves würde einfach nur verschwinden. 

Zum Glück schien der Poltergeist den Gang vor Dumbledores Büro nicht für den richtigen Ort zu halten um Chaos zu verbreiten, denn er schwebte davon ohne den halb versteckten Fünftklässer zu bemerken. 

Harry seufzte leise. Das war knapp gewesen. 

Er wartete ein oder zwei Minuten - es schien Ewigkeiten zu dauern - bevor er auf den Wasserspeier zu ging. Dann hob er eine Hand - und erstarrte. 

Was nun? Er kannte das Passwort nicht, und es gab so viele Süßigkeiten, dass es unmöglich schien, diejenige herauszufinden die der Schulleiter heute für den Einlass gewählt hatte . 

Vielleicht hätte er sich doch von Peeves sehen lassen sollen. Aber dazu war es jetzt zu spät. 

Trotz der schlechten Chancen versuchte Harry alle Worte die ihm einfielen - in der Hoffnung, dass Dumbledore bemerken könnte, dass jemand am Eingang zu seinem Büro war. 

Aber nichts geschah. Der Wasserspeier gab nicht nach, und Dumbledore schlief offensichtlich tief, oder er wollte nicht gestört werden. 

Harry ließ die Schultern hängen. Wie sollte er hinein kommen? Er brauchte jemanden der ihm half. 

Jemanden wie… 

"Mr. Potter!" reif eine verärgerte Stimme hinter ihm 

'Ja, genau so jemanden”, dachte er. ‚wie passend.’ 

Er drehte sich um und sah eine ziemlich streng aussehende Professor McGonagall an - nun, sie sah immer streng aus. Sie betrachtete Harry mit kontrolliertem Ärger und wartete offensichtlich auf eine Erklärung. 

Ihr Schüler seufzte tief. 

"Professor, Ich... Ich will nicht kindisch klingen oder so, aber ich muß den Schulleiter sprechen - wissen sie, ich hatte gerade so einen Traum, und ich - “

Er brauchte nichts mehr zu sagen, denn McGonagalls Wut verschwand sofort. 

Zu seiner Erleichterung sah sie nicht aus, als würde sie ihn für einen Schwächling halten. 

"Oh Harry, nicht schon wieder. Offensichtlich ist es schlimmer geworden.” Das Mitgefühl in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Sie hielt inne und sah den Wasserspeier an. "Aber ich muß Sie enttäuschen. Der Schulleiter ist nicht in Hogwarts. Er erhielt eine dringende Nachricht und mußte gehen. Ich erwarte ihn erst Morgen zurück. " 

Harry fühlte wie seine Kehle trocken wurde. Er brauchte Dumbledore. So gut und verständnisvoll McGonagall als Hauslehrerin war, er konnte ihr einfach nicht erzählen was heute nacht passiert war. “Professor, es ist wirklich wichtig. Und er ist der Einzige dem ich es erzählen kann.” 

Er mußte ziemlich verzweifelt ausgesehen haben,. Denn McGonagall legte ihm freundlich eine Hand auf die Schulter. 

„Tut mir leid, Harry, aber er ist nicht hier, und er wird nicht so bald zurück sein. Sie werden warten müssen. Das heißt, es sei denn Sie wollen es mir erzählen.“

Er dachte einen Augeblick lang darüber nach. Sie WAR schließlich seine Hauslehrerin. Aber wußte sie von Snapes Verhaftung? Wußte sie überhaupt von seiner Rolle als Spion? Das war ein Risiko, das er nicht eingehen wollte. Hier stand zu viel auf dem Spiel. 

"Nein, Professor, ich - ich werden auf den Direktor warten müssen. Aber danke für ihre Sorge.“ 

Sie nickte. Wenn sie enttäuscht war weil er ihr nicht vertraute, zeigte sie es nicht. „Nun gut, Harry. Aber ich muß Sie bitten, heute Nacht im Krankenflügel zu schlafen. Nein, Sie können nicht gleich nach Gryffindor zurückkehren. Es ist 3 Uhr Morgens, und wenn Sie in einen Spiegel sehen würden, würden Sie bemerken, dass Sie etwas zu sehr nach einem Geist aussehen. Etwas heiße Schokolade und vielleicht ein leichter Schlaftrank werden helfen, denke ich. Und ich will keine Widerworte hören!” fügte sie spöttisch hinzu. 

Harry nickte nur stumm. Sie hatte recht. Eine Tasse heiße Schukolade würde helfen. Aber der Gedanke daran, im Krankenflügel schlafen zu müssen gefiel ihm nicht allzu sehr. Wenn er nicht in den Gryffindorturm zurückkehrte, würde er später viele ungewollte Fragen beantworten müssen... Aber McGonagall hatte ihren Standpunkt klar gemacht. Vielleicht hatte er bei der Krankenschwester mehr Glück. 

So lief er stumm hinter McGonagall her, als sie ihm voraus zum Krankenflügel und der überfürsorglichen Madam Pomfrey ging 

Kurz nachdem McGonagall gegangen war, gab ihm die Krankenschwester eine riesige Tasse Schokolade. Sie sah ihn mitfühlend an. 

‚Jetzt oder nie’, dachte sich Harry und versuchte sein Glück 

"Madam Pomfrey, ich hatte einen furchtbaren Traum, wissen Sie, und ich weiß diese Schokolade sehr zu schätzen, aber hier ist es so einsam. Ich bin nicht krank oder so. Bitte, ich will in meinem eigenen Schlafsaal schlafen - bei meinen Freunden. Bitte.” 

Er sah sie traurig an. Und zu seinem Glück schien Madam Pomfrey zu verstehen. 

„Nun, Professor McGonagall wollte, dass Sie über Nacht hier bleiben, aber, nun, ich will nicht, dass Sie sich hier einsam fühlen. Außerdem,” sie hielt inne und sah ihn forschend an. „Bin ich diejenige die für medizinische Entscheidungen zuständig ist. Wenn Sie ihre Schokolade ausgetrunken haben, dürfen Sie gehen. Aber passen Sie auf sich auf, ja?” 

Er nickte dankbar und wandte seine Aufmerksamkeit wieder der Tasse vor ihm zu. 

***

"Halloooo! Erde an Harry” Ron wedelte mit der Hand vor Harrys Augen herum, in einem verzweifelten Versuch, seine Aufmerksamkeit zu bekommen während sie ihr Frühstück aßen. 

"Was?” Harrys Kopf fuhr hoch, und er sah Ron verwirrt an. Als er den besorgten Blick seines Freundes sah, lächelte er schwach. "Sorry Ron. Ich… ich habe letzte Nacht nicht gut geschlafen. Bin nur etwas müde, das ist alles.“ 

Ron betrachtete ihn mißtrauisch. “Nun, wenn du das sagst. Du hattest doch nicht wieder einen Alptraum?” 

Harry runzelte die Stirn. Sollte er es Ron sagen? Das letzte das er wollte war, an den Traum zu denken. Und was würde es ihm überhaupt bringen? Alles das er in seinem Traum herausgefunden hatte war, dass das Ministerium Snape gefoltert hatte um Informationen von ihm zu erhalten. Kein sehr nützlicher Traum. Okay, vielleicht nützlich, aber auch schrecklich. Zu schrecklich. Er sah zum Lehrertisch, wo Dumbledores Stuhl noch immer unbesetzt war, 

“Nein,” sagte Harry schließlich. “Ich konnte einfach nicht einschlafen. Wirklich.“ 

Er versuchte ein überzeugenderes Grinsen, aber sein Freund sah noch immer etwas zweifelnd drein. Aber ob er etwas wußte oder nicht, Ron nickte nur und lächelte dann ebenfalls.“ 

„Weißt du was, Ron,“ sagte Harry als er sich noch eine Scheibe Brot nahm. „Manchmal erinnerst du mich stark an deine Mutter. Wenn ich nicht aufpasse bekomme ich zu Weihnachten vielleicht zwei Weasley Pullis. "

Er duckte sich als Ron versuchte, ihn mit seinem Löffel zu schlagen. 

„Warte nur,“ sagte Ron mit einem boshaften grinsen. „Ich werde dir einen in kastanienbraun machen!“ 

"Jungs”, murmelte Hermine, die sich noch ein Crossant nahm. 

***

Nach dem Frühstück gingen die drei Gryffindors zum Klassenzimmer für Verwandlungen. Wie Zaubertränke hatten sie diese Stunde mit den Slytherins. ‚Toll’, dachte Harry als die ersten paar Slytherin Fünftklässer in Sicht kamen. Es waren Draco Malfoy und - wie immer - Crabbe und Goyle. 'Genau was ich jetzt brauche, Ein Treffen mit Mr. Ich-will-später-die-Welt-beherrschen. Na, vielleicht ignoriert er mich einfach.’ Harry und seine Freunde versuchten, nicht Malfoys Aufmerksamkeit zu erregen, als sie so beiläufig wie möglich an ihm vorbeigingen. Er hatte Glück. Es schien, Malfoy war zu sehr in sein Gespräch vertieft um sich mit einem niederen Gryffindor abzugeben. 

"... noch ein Beweis für die sogenannte Loyalität der Seite des Lichts.“ Sagte Malfoy leise. “Man sollte meinen jemand wie Dumbledore würde seine Freunde schützen. Nun, wer kann es ihm vorwerfen? Es ist so einfach einem Idioten wie Fudge einfach nachzugeben, als sich selbst die Hände dreckig zu machen, indem man jemanden den man für seinen Freund hält vom Haken holt.“ Seine Stimme triefte vor Sarkasmus und Abscheu. 

Harry musste sich dazu zwingen, nicht stehen zu bleiben. Es war nicht der mangelnde Respekt für Dumbledore der ihn überraschte, sondern die Bedeutung von Malfoys Worten. Fudge nachgeben? Einen Freund nicht schützen? Das klang nach - aber Malfoy konnte einfach nicht von Snape wissen. Er runzelte die Stirn. 

"Harry?" fragte Hermine neben ihm. “Was ist los?” Ron betrachtete ihn ebenfalls fragend. 

Er blickte über seine Schulte rum sicherzustellen, dass sie alleine im Klassenzimmer waren. Dann ging er zu ihrem Tisch und deutete ihnen an, sie sollten näherkommen. Sobald sie saßen wandte er sich vorsichtig und flüsternd an seine Freunde. 

"Habt ihr gehört was Malfoy gesagt hat?” 

Ron schnaubte. „Hmpf. Man sollte glauben ich hätte was besseres zu tun als Malfoy zuzuhören!" 

"Nun," erklärte Harry. “Er hat sich über Dumbledore beschwert. Er hat gesagt der Direktor hätte einen Freund in Stich gelassen um sich die Hände nicht dreckig zu machen. Dass er lieber Fudge nachgegeben hat als zu helfen.“ Er sah von Hermine zu Ron. 

"Erinnert euch das nicht an etwas?” 

Ron hob leicht die Augenbrauen. „Aber Malfoy würde doch nicht von Snape wissen. oder?“

Harry zuckte unruhig mit den Schultern. „Nein, sollte er nicht. Ich meine, es gibt nur ganz wenige Leute, die überhaupt davon wissen. Ihr beide, ich und Dumbledore." 

"Und," sagte Hermine mit einer dramatischen Pause, “Fudge. Ebenso wie einige seiner Berater im Ministerium. Berater von denen wir fast mit Sicherheit annehmen können daß einige Voldemorts Spione sind. Denkt zum Beispiel an Lucius Malfoy.“ Sie wartete und runzelte ebenfalls die Stirn. „Auch wenn ich nicht weiß wie es in ihren Plan passt, Draco von Snapes Verhaftung zu erzählen. Ich dachte Fudge und Dumbledore hatten beschlossen es geheim zu halten.“ 

Harry nickte zustimmend. „ich weiß es auch nicht. Vielleicht ist es Zufall, oder Malfoy hat zufällig davon gehört. " 

Aber tief in seinem Inneren wußte Harry, dass das sehr unwahrscheinlich war. Wenn so viel auf dem Spiel stand konnte sich keine Seite einen Fehler erlauben - egal wie klein er war. 

Aber was wollte dann Bransom - oder Malfoy senior, oder wer auch immer dahinter steckte erreichen? Wieder kämpfte er mit sich, ob er Ron und Hermine von seinem Traum erzählen sollte oder nicht. Aber selbst wenn er es gewollt hätte, hatte er keine Gelegenheit, weil die anderen Schüler das Klassenzimmer betraten, und Harry nicht riskieren wollte, dass jemand mithörte. Er seufzte leise. Diese ganze Angelegenheit würde bis zum Nachmittag warten müssen. 

***

Zwei Stunden später verließ Harry das Zauberkunst-Klassenzimmer ziemlich erschöpft. Normalerweise war er nach Professor Flitwicks Stunde nicht so müde, aber die Umstände waren alles andere als 'normal'. Hermine und Ron gingen vor ihm her und unterhielten sich offenbar angeregt. Es hätte das Wetter betreffen können oder Fudges Politik - Harry war es egal. 

In Zauberkunst hatte er die Zeit gefunden, über die momentane Lage nachzudenken. Es war einfach nicht fair - wie immer. Warum musste ausgerechnet er sich schon wieder mit einem von Voldemorts Plänen befassen. Warum mußte er sich um Snape Sorgen machen - den Mann der jede einzelne Stunde in Zaubertränke zu einem Alptraum für Harry gemacht hatte. Und das absichtlich. Man sollte glauben, Harry hätte mit den anstehenden ZAGs und Quidditch genug zu tun. Aber nein, er hatte ja an jenem schicksalhaften Samstag hinter Dumbledore und Fudge herspionieren müssen. In Gedanken trat er sich. Das war es, wohin ihn seine Abenteuerlust und Neugierde gebracht hatte. 

Andererseits war er kein kleiner Erstklässer mehr. Er hatte Voldemorts Plan schon zweimal vereiteln können - nun, dreimal wenn man die Ereignisse in Godric's Hollow mitzählte. 

Dies war nur eine weitere Gelegenheit, den dunklen Lord in seine Schranken zu weisen. 

Ja, das war die richtige Einstellung. 

Harry schüttelte den Kopf. Es war zu spät um etwas zu ändern. Die Ereignisse der letzten Nacht hatte ihn mitten in Dumbledores Plan gebracht. Selbst wenn der Direktor das noch nicht wußte. 

Wo war er eigentlich? Er war nicht beim Frühstück gewesen, aber vielleicht... 

Irgendwo vor sich sah er Professor McGonagall. Vielleicht würde sie wissen ob er zurück war. 

"Sorry, Herm." Sagte er als er an seiner Freundin vorbei ging und zu McGonagall rannte. 

"Professor." Rief er. 

"Ja, Mr. Potter?" 

"Nun, ich habe mich gefragt… ist der Direktor schon zurück? Ich muß immer noch mit ihm sprechen.“ 

McGonagall seufzte. 

"Sie haben Glück. Mr. Potter. Er ist gerade zurückgekehrt. Allerdings würde ich Ihnen raten ihn später zu besuchen, das heißt, wenn Sie so lange warten können. Er hatte eine ziemlich anstrengende Reise.“ 

Harry dachte einen Moment darüber nach. 

"Danke, Professor, aber ich fürchte ich werde sofort mit ihm sprechen müssen." 

McGonagall nickte. „Nun gut, Mr. Potter. Sie sollten Dobby vor dem Büro des Direktors finden. Er kann Ihnen helfen hineinzukommen.“ Wieder nickte sie und ging davon. 

" Allerdings würde ich Ihnen raten ihn später zu besuchen..." sagte eine spöttische Stimme hinter ihm 

Erschrocken drehte sich Harry um - 

Und sah genau in Draco Malfoys spöttisches Gesicht. 

"Hast du’n Problem, Malfoy?” fragte Harry, den Malfoys Tonfall ziemlich ärgerte. 

Wenn möglich wurde das spöttische Grinsen des anderen noch breiter. Er packte Harry leicht bei den Schultern und zog ihn in eine dunkle Ecke. 

"Na ist das nicht offensichtlich?“ flüsterte er. „Unser lieber Schulleiter rennt von Pontius zu Pilatus. Immer wenn jemand die Hilfe des großen Albus Dumbledore braucht, kommt er so schnell er kann - aber was ist mit seinen Pflichten in Hogwarts? Wenn ein Schüler - selbst jemand wie du, Potter - ein Problem hat, sollte er für ihn da sein. Und wenn einer der Lehrer seine Hilfe braucht, sollte er ihm auch aus der Klemme helfen. Sagen wir, zum Beispiel, das Ministerium will jemanden kassieren. Ist es nicht Dumbledores Pflicht diesen jemand zu verteidigen und dafür zu sorgen, dass ihm nichts passiert? Komm schon, Potter? Selbst ein unterbelichteter Gryffindor wie du, muß mit da zustimmen.” 

Harry stand wie vom Donner gerührt da. Malfoy hatte nicht nur äußerst respektlos von Dumbledore gesprochen, er hatte auch seine Befürchtungen bestätigt - zumindest fast. Er musste sicher sein. Vielleicht, wenn er Malfoy etwas drängte? 

"Was willst du mir damit sagen, Malfoy? Wem wollte der Schulleiter nicht helfen?” 

Malfoy verdrehte dei Augen. „Wie blöd bist du, Potter? Welcher Lehrer ist vor kurzem urplötzlich verschwunden, ohne seitdem eine Nachricht zu schicken? Hm?" 

'Fast da.” Dachte Harry, und setzte sein ungläubigstes Gesicht auf. 

"Du meinst doch nicht - Snape? Dumbledore sagte er hätte für einige Zeit weg gemusst. Er wird bald zurückkommen, warte nur, du wirst es sehen." 

Malfoy schnaubte. 

"Niemand kehrt von da zurück wo Snape ist.” Er schien es sich noch einmal zu überlegen. "Nun, niemand außer Black, heißt das.” Er betrachtete Harry wieder mit einem überlegenen Grinsen. „Denk an meine Worte, Potter.“ Er wandte sich um, hielt aber inne. „Oh, und… viel Spaß bei deinem Freund, dem Schuldirektor.” 

Mit einem recht unangenehmen Lachen ging er davon. 

Harry starrte ihm mit zusammengekniffenen Augen nach. Also hatte Malfoy wirklich von Snape geredet. Aber warum wusste er es? Worauf wollten die Todesser hinaus? Denn Harry war sicher, dass es kein Zufall war, dass der Sohn von Lucius Malfoy etwas wußte das ein gut gehütetes Geheimnis sein sollte 

Seufzend trat Harry aus dem Schatten. Ron und Hermione waren natürlich weit voraus. Er würde sich mit ihnen später über sein Gespräch mit Malfoy unterhalten. Jetzt mußte er einen Schulleiter besuchen. 


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