Befreiung aus Askaban

 

 

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Kapitel 6: Ein Silberstreifen am Horizont



Sirius und Remus hatten bereits mehrere Stunden nach Seidenschnabel gesucht, ohne auch nur die geringste Spur von dem Hippogreif zu entdecken. Die beiden kamen nur langsam voran, denn auf dem felsigen Eiland, auf dem sich Askaban befand, gab es nur wenige Möglichkeiten sich zu verbergen, und nicht von der riesigen Festung aus gesehen zu werden. Trotzdem hatten sie sich dazu entschieden sich nicht unter dem Tarnumhang zu verstecken, denn unter dem Umhang wären sie noch langsamer vorwärts gekommen.

"Vielleicht ist er ja nach Hause geflogen", sagte Remus schließlich mutlos.

"Nein", antwortete Sirius sofort, "er würde mich nie im Stich lassen. Er weiß, dass wir ihn brauchen, um zurück zum Festland zu gelangen."

"Hm, dein Wort in Merlins Ohr", brummte Remus wenig überzeugt.

Gemeinsam kletterten sie über die nächsten zerklüfteten Felsen. Als sie die Spitze erreicht hatten, rief Sirius aufgeregt: "Siehst du! Ich wusste doch, dass er uns nicht im Stich lässt." Und tatsächlich, in einem kleinen Tal etwa drei Meter unter ihnen, stand Seidenschnabel und fraß in aller Ruhe einen Fisch, den er scheinbar kurz zuvor gefangen hatte.

Er drückte seine Beute mit einer seiner riesigen, adlerähnlichen Klauen auf den Boden und riss mit seinem scharfen Schnabel kleine Stücke aus seiner Beute. Die Steine ringsum waren bereits blutbeschmiert, sodass die Szene keinen schönen Anblick bot und Remus angewidert die Nase rümpfte.

Der Hippogreif schien die beiden Männer über seinem Kopf noch nicht bemerkt zu haben denn er fraß genüsslich weiter. Remus wollte bereits die Felsen zu Seidenschnabel hinabklettern, doch Sirius hielt ihn mit einer Hand zurück. "Lass ihn erst in Ruhe fressen, Moony", sagte er zu seinem Freund, "wenn man ihn während einer Mahlzeit stört kann er sehr unleidlich werden." Remus zuckte sofort zurück und ließ sich auf dem Felsvorsprung nieder. Dies war so ziemlich das letzte, das er sich wünschte: einen unleidlichen Hippogreif.

Sirius setzte sich neben seinen Freund und gemeinsam beobachteten sie Seidenschnabel beim Fressen. Plötzlich bekamen die beiden Männer eine Gänsehaut. Die Luft schien sich innerhalb der letzten Minuten um mehrere Grad abgekühlt zu haben und ein eisiger Wind schlug ihnen entgegen. Sie drehten sich abrupt um und erkannten ein Dutzend Dementoren nur wenige Meter hinter ihnen.

Die Kreaturen standen am Fuße des Felsens, auf dem Remus und Sirius sich befanden, und blickten mit ihren dunklen, leeren Kapuzen nach oben. "Oh mein Gott", entfuhr es Sirius. Wenn er nicht bereits gesessen hätte, hätten in diesem Moment seine Knie nachgegeben.

Remus sprang mit leicht zitternden Knien auf, zog seinen Zauberstab aus dem Umhang und richtete ihn auf die Dementoren. In seinen Ohren hallte wieder das Heulen eines Wolfes. Er schüttelte leicht den Kopf, um seine Gedanken von der Bestie zu befreien.

"Expecto Pa.......", begann er den Patronuszauber, um die Dementoren zu verscheuchen, als plötzlich ein Mann zwischen den Dementoren hervortrat. Sein Gesicht war zu einem fiesen Grinsen verzogen, sein Zauberstab war auf die beiden Männer über ihm gerichtet.

Remus stutzte einen Moment. Der Mann unter ihnen nutzte diesen Augenblick und rief: "Expelliarmus". Remus versuchte noch seinen Zauberstab festzuhalten, doch es war zu spät. Der Zauberstab flog durch die Luft und landete in der ausgestreckten Hand des Mannes.

"Sieh mal einer an, Sirius Black", sagte dieser dann, und sein Grinsen wurde noch breiter, "dich hätte ich hier als allerletztes erwartet. Wenn ich dich zurückbringe, werden sie mir mindestens den Orden des Merlin, zweiten Grades verleihen."

Sirius funkelte den Mann hasserfüllt an. "Adam Keith, haben dich immer noch nicht die Ratten gefressen?", fragte er. Obwohl er sich so gut er konnte zusammenriss, zitterte seine Stimme leicht.

"Beleidige mich ruhig, Black, schon bald bist du wieder in Askaban, wo du hingehörst. Dann werden wir sehen, wer von uns beiden am längeren Hebel sitzt", antwortete der Aufseher schadenfroh.

"Kennst du den Kerl etwa?", fragte Remus seinen Freund flüsternd.

Sirius nickte leicht. "Das ist Adam Keith", flüsterte er, so dass Keith ihn nicht hören konnte, "er ist einer der gemeinsten Aufseher in ganz Askaban. Einige behaupten, dass er mit Voldemort sympathisiert."

"Na wunderbar", antwortete Remus trocken.

Der Aufseher wandte nun seinen Blick von Sirius ab und fixierte Remus. "Und wer bist du? Ist auf deinen Kopf auch eine Belohnung ausgesetzt?"

"Nicht, dass ich wüsste", knurrte Remus.

Das Interesse des Aufsehers an Remus schien sofort zu schwinden, denn er wandte sich sofort wieder Sirius zu. "Ich wusste gar nicht, dass du auf Giftmischer stehst, Black. Was verbindet dich mit ihm?"

"Ich wüsste nicht, was dich das angeht", grollte Sirius schwach. Remus blickte seinen Freund mitleidig an. Die Dementoren schienen ihm mehr zuzusetzen, als er es sich anmerken ließ.

Remus selbst musste einen kurzen Moment die Augen schließen, um das Heulen des Wolfes, das die Dementoren in seinem Kopf hinterließen, aus seinen Gedanken zu vertreiben.

"Jedenfalls bist du genauso unverschämt wie er. Ich glaube wir werden zukünftig wieder sehr viel Spaß miteinander haben, glaubst du nicht auch?", fragte Keith drohend. "Wie seid ihr zwei eigentlich nach Askaban hinein gekommen?", fragte er weiter.

Remus und Sirius schwiegen. "Na gut", knurrte der Aufseher nach einer kurzen Pause, "ich werde es schon aus dir heraus kriegen. Einer gemeinen Ratte wie dir wird bestimmt niemand ein Anti-Veritas-Serum vorbeibringen. Ich würde mir an deiner Stelle gar keine Hoffnung machen. Schließlich halten dich alle Zauberer dieser Welt für einen gemeinen Massenmörder." Bei diesen Worten kehrte das fiese Grinsen zurück auf sein Gesicht.



Dann wandte sich der Aufseher seinen Dementoren zu. "Packt ihn", sagte er kalt. Blitzschnell schwebten zwei Dementoren nach oben, griffen Sirius zu beiden Seiten an den Armen und zogen ihn hoch. Sirius' Knie zitterten und er war nicht in der Lage sich gegen den Zugriff der Dementoren zu wehren. Sein Zauberstab, der in der Tasche seines Umhangs gesteckt hatte, fiel zu Boden. Ohne Gegenwehr zu leisten, brachten die Dementoren ihn nach unten.

"Ach ja", sagte Keith selbstgefällig, "sobald die Dementoren sie in ihrer Gewalt haben werden die meisten ganz zahm. Mit dem Giftmischer war es genauso."

Remus bückte sich rasch, hob den Zauberstab auf, richtete ihn auf den Aufseher und knurrte: "Lass ihn gehen."

Adam Keith grinste höhnisch. "Dich hätte ich ja fast vergessen. Wer weiß, für was du noch gut bist." Dann wandte er sich wieder an seine Dementoren. "Bringt ihn her."

Zwei der Dementoren schwebten auf Remus zu und streckten ihre Arme aus, um ihn zu packen. Remus richtete den Zauberstab auf die beiden Kreaturen und sagte ruhig: "Expecto Patronum."

Aus der Spitze des Zauberstabs brach sofort ein riesiger, silbrig schimmernder Wolf und knurrte die Dementoren grollend an. Er hob eine seiner monströsen Pranken und versetzte den beiden Kreaturen, die sofort vor ihm zurückwichen, einen kräftigen Hieb, so dass sie das Gleichgewicht verloren und den Felsen hinabstürzten. Vor Adam Keiths Füßen blieben sie reglos liegen. So schnell wie er erschienen war, verschwand der Patronus wieder.

"Das wirst du mir büßen", zischte der Aufseher wütend und richtete seinen Zauberstab auf Remus. "Expelliarmus", rief er erneut und hob eine Hand, um Remus' Zauberstab aufzufangen. Doch Remus hatte blitzschnell reagiert und im gleichen Moment "Petrificus Totalus" gerufen.

Die Arme und Beine des Aufsehers klappten an seinen Körper und er konnte sich nicht mehr rühren. Er verlor das Gleichgewicht und kippte mit einem dumpfen Schlag nach vorne um. Stöhnend lag er auf dem Boden.

Vier der Dementoren schwebten nun auf Remus zu, doch dieser hob abermals seinen Zauberstab und sagte: "Expecto Patronum." Wieder erschien der riesige, silberne Wolf und baute sich vor den Dementoren auf. Die Kreaturen blieben stehen und starrten das riesige Wesen an. Der Wolf trat auf die Dementoren zu und wischte sie mit einem einzigen Schlag seiner riesigen Pranke weg. Dann sprang er von dem Felsen und schlich in gebückter Angriffshaltung auf die restlichen Dementoren zu, die Sirius festhielten. Die Dementoren ließen ihren Gefangenen los und wichen vor dem Patronus zurück. Mit einem großen Satz hatte der Wolf die Dementoren erreicht, packte einen von ihnen mit seinem riesigen Maul und schleuderte ihn gegen seine Gefährten.

Es dauerte nicht lange und die Dementoren waren endgültig verschwunden. Der Wolf kehrte zurück zu seinem Schöpfer und senkte leicht den Kopf, ehe er sich auflöste. Remus atmete tief durch. "Wenigstens bist du manchmal recht nützlich", murmelte er und machte sich auf den Weg zu Sirius, der neben dem Aufseher auf dem Boden lag.

Als er ihn erreicht hatte, kniete er sich neben seinen Freund und berührte ihn vorsichtig an der Schulter.

"Ich hätte nie gedacht, dass diese Monster mir immer noch so zusetzen", stöhnte er, "tut mir leid, Moony, dass ich dir bei dieser Mission nur ein Klotz am Bein war."

"Aber Padfoot", widersprach Remus fast zärtlich, "es ist keine Schande in Anwesenheit von Dementoren schwach zu werden."

"Ja", entgegnete Sirius, "aber es war eine Schnaps-Idee wieder nach Askaban zu gehen. Ich hätte wissen müssen, dass ich es nicht kann. So habe ich nicht nur mich, sondern auch dich und die gesamte Mission in Gefahr gebracht. Stell dir vor, wenn du mich nicht begleitet hättest. Dann säße ich jetzt wahrscheinlich zusammen mit Snape in einer Zelle und alles wäre gescheitert."

Remus schwieg und senkte den Blick. Sie wussten beide, dass Sirius Recht hatte, aus diesem Grund widersprach Remus seinem Freund nicht.

Adam Keith begann neben ihnen zu stöhnen. Remus und Sirius wandten ihre Blicke zu dem gefesselten Aufseher. "Was sollen wir mit ihm machen?", fragte Sirius nachdenklich.

"Am besten wir lassen ihn einfach hier liegen", antwortete Remus. Der Aufseher meldete sich erneut zu Wort, aber außer einem "Hmmmmm", konnte man nicht verstehen, was er sagen wollte.

"Gute Idee", antwortete Sirius, "sie werden ihn schon irgendwann finden, und wenn nicht, ist es auch nicht weiter bedauerlich." Bei diesen Worten konnte er sich ein schwaches Grinsen nicht verkneifen. Remus verkniff sich jedes weitere Kommentar.

"In Ordnung, dann lass uns verschwinden", sagte er stattdessen, hob seinen Zauberstab, der neben dem Aufseher auf dem Boden lag, auf und half seinem Freund auf die Beine. Sirius schwankte einen Moment, schaffte es dann jedoch sein Gleichgewicht wieder zu finden. Plötzlich hielt Remus inne. "Was ist los, Moony?", fragte Sirius.

"Wir sollten ihn vielleicht doch nicht so einfach hier liegen lassen."

"Warum nicht?", fragte Sirius und konnte nur schwer die Enttäuschung aus seiner Stimme zurückhalten.

"Überleg doch mal", begann Remus eindringlich, "wenn sie ihn finden und er erzählt irgendjemandem, dass Sirius Black hier war um Snape zu besuchen ...... Ich glaube nicht, dass das sehr sinnvoll wäre."

Sirius überlegte einen Moment, dann antwortete er: "Hm, ich glaube du hast recht. Aber wir könnten ihn mit einem Gedächtnis-Zauber belegen, damit er sich nicht mehr an uns erinnert." Remus nickte zustimmend. Sirius nahm seinen Zauberstab von Remus, richtete ihn auf den Aufseher und sagte: "Obliviate."

Dann machten sie sich gemeinsam auf den Weg zu Seidenschnabel, der in der Zwischenzeit sein Mahl beendet hatte und die beiden Männer erwartungsvoll anblickte, als sie auf ihn zutraten.

"Hallo, alter Junge", begrüßte Sirius den Hippogreif, "war ja nicht sehr nett von dir so einfach zu verschwinden." Seidenschnabel legte den Kopf schief und betrachtete Sirius nachdenklich. Dann ging er auf seinen Freund zu und stupste ihn liebevoll mit dem Schnabel an.

"Ist ja gut, Junge", antwortete Sirius zärtlich und kraulte den Hippogreif am Kopf, "schon vergessen." Dann kletterten Remus und Sirius auf Seidenschnabels Rücken. Augenblicklich erhob sich der Hippogreif in die Luft und flog hinaus auf das offene Meer. Schon nach wenigen Minuten war Askaban aus ihrem Blickfeld verschwunden. Sirius atmete innerlich mehr als erleichtert auf.



***





Es war bereits später Nachmittag als Remus und Sirius wieder in Hogwarts eintrafen. Ohne Umwege machten sie sich sofort auf den Weg zu Professor Dumbledore.

Der Direktor erwartete die beiden Männer bereits ungeduldig in seinem Büro. Als Remus und Sirius schließlich den Raum betraten, atmete Dumbledore sichtlich auf. "Ich bin froh, dass ihr wieder da seid", begrüßte er die Ankömmlinge, "ich hoffe es hat alles geklappt."

Remus berichtete von den Ereignissen in Askaban, während Sirius sich erschöpft auf das kleine Sofa an der gegenüberliegenden Wand fallen ließ. Als Remus mit seiner Schilderung fertig war, nickte Dumbledore zufrieden. "Gut gemacht", sagte er, "jetzt können wir nur noch warten."

"Hast du noch einmal etwas aus dem Ministerium gehört?", fragte Sirius.

"Nein", antwortete Dumbledore, "aber wenigstens habe ich auch keine Absage bekommen."

Remus verzog sein Gesicht zu einem gezwungenen Grinsen und murmelte: "Ein schwacher Trost."

Dumbledore antwortete nicht auf Remus' Kommentar sondern sagte: "Ich denke, wir haben alles erledigt, was wir tun können. Ich werde euch wissen lassen, was bei der Besprechung mit Cornelius Fudge herausgekommen ist. Sirius, geh' am Besten wieder zurück in den Ligusterweg. Ich hoffe Harry hat keinen Ärger bekommen, weil der Hund weg ist."

"Ich bin mir sicher, dass Arabella sich eine gute Erklärung ausgedacht hat", antwortete Sirius. Dann griff er nach der Dose mit dem Flohpulver, die auf dem Kaminsims stand, um in den Ligusterweg zurückzukehren.

"Warte mal, Padfoot", hielt Remus ihn plötzlich auf.

Sirius blickte seinen Freund verwirrt an. "Was ist?", fragte er.

"Ich glaube, wir haben bei unserem Bericht eine Kleinigkeit vergessen", antwortete Remus. Dumbledore und Sirius blickten Remus neugierig an.

"Gerade als wir gehen wollten", begann Remus, "hat Severus noch versucht uns irgend etwas zu sagen. Leider wurden wir von den Auroren unterbrochen."

"Glaubst du, er hat das ernst gemeint?", fragte Sirius unsicher.

"Ich denke schon", sagte Remus überzeugt.

"Jetzt mal eins nach dem anderen, was hat Severus euch gesagt?", unterbrach Dumbledore die Diskussion.

"Nun", begann Remus langsam, "er sagte, er hätte etwas in den Kerkern hinterlassen, mit dem man seine Unschuld beweisen könnte. Leider kam er nicht mehr dazu uns zu sagen, was es ist."

Dumbledore überlegte einen Moment. "Ist euch in den Kerkern irgendetwas ungewöhnliches aufgefallen, als wir dort waren?", fragte er schließlich.

"Nein", antwortete Sirius sofort, "es hat dort gestunken wie immer."

"Albus", meldete sich nun wieder Remus zu Wort, "findest du es nicht auch sonderbar, dass Severus scheinbar alles von Anfang an geplant hatte? Ich meine, zuerst der Brief an das Ministerium, und jetzt das."

"Ich denke, er hat einfach nur gut vorgesorgt, du kennst doch Severus", antwortete Dumbledore.

"Ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn kenne", murmelte Remus.

"Severus würde uns nie hintergehen, wenn du darauf hinaus willst", beharrte Dumbledore, wobei er Remus tadelnd anblickte. "Ich schlage vor, Sirius geht zurück zu Harry, und Remus und ich suchen nach dem, was Severus uns hinterlassen hat."

Sirius und Remus nickten zustimmend. Dann machte Sirius sich auf den Weg in den Ligusterweg.



***





Glücklicherweise hatte sich Mrs. Figg tatsächlich eine gute Erklärung einfallen lassen: Sie hatte noch am selben Abend, als Sirius bei Dumbledore und Remus in Hogwarts geblieben war bei den Dursleys angerufen und sie gebeten den Hund für ein oder zwei Tage behalten zu dürfen. Sie hatte behauptet, dass sie ein paar finstere Gestalten beobachtet hatte, die um ihr Haus geschlichen waren, und nun, so hatte sie behauptet, habe sie Angst, dass Einbrecher bei ihr eindringen könnten.

Tante Petunia hatte selbstverständlich sofort eingewilligt. Es war nur in ihrem Sinne, dass jegliche subversive Elemente so schnell wie möglich aus dem Ligusterweg entfernt wurden, und dazu gehörten natürlich auch Einbrecher und Diebe.

Nachdem Sirius wieder mittels Flohpulver bei Mrs. Figg eingetroffen war, brachte sie den Hund zurück zu den Dursleys. Auf die Frage von Tante Petunia, ob die Einbrecher in der Nacht aufgetaucht wären verneinte Mrs. Figg. Sie erklärte Tante Petunia, dass sie sich wohl geirrt hatte und entschuldigte sich für die Umstände, die sie den Dursleys gemacht hatte.



***





Währendessen machten Albus Dumbledore und Remus Lupin sich auf den Weg in die Kerker. "Was kann er nur gemeint haben?", fragte Remus den Direktor, während die beiden Männer die Treppen hinabstiegen.

"Ich habe auch keine Idee", antwortete Dumbledore ratlos, "aber ich hoffe, dass Severus es so offensichtlich hinterlassen hat, dass wir es finden." Remus nickte nur.

Als sie endlich den Klassenraum für ‚Zaubertränke' erreicht hatten begannen sie systematisch den Raum zu durchsuchen. Sie kontrollierten die Schubladen des Lehrertischs und die Vorratsschränke an den Wänden. Dann durchsuchten sie das angrenzende Büro. Keinen Winkel ließen sie aus, sie räumten alle Bücher und Gefäße von den Regalen, durchsuchten sogar Severus' Privatgemächer, doch sie fanden nichts.

Sie suchten den ganzen Tag, jedoch erfolglos. Niedergeschlagen machten sie sich schließlich wieder auf den Weg zu Dumbledores Büro. Dort angekommen ließ Remus sich erschöpft auf dem Stuhl vor dem großen Schreibtisch nieder. Dumbledore ging hinüber zu Fawkes und kraulte dem Phönix den rot gefiederten Kopf.

"Ach Fawkes", murmelte er, "Was kann unser Freund Severus nur gemeint haben?" Fawkes legte den Kopf schief, blickte Dumbledore direkt in die Augen und fiepte leise. Dumbledore schüttelte langsam den Kopf. "Nein, wir werden nicht aufgeben", sagte er zärtlich, "Aber ich weiß nicht, wo wir noch suchen sollen." Der Phönix kniff dem Direktor zärtlich in die Hand und blickte dann aufmunternd zu ihm.

Dumbledore lächelte den Phönix dankbar an, dann ging er müde zu seinem Schreibtisch und setzte sich Remus gegenüber in seinen Sessel.

Remus gähnte herzhaft. Die vergangenen Stunden waren sehr anstrengend gewesen und er hatte sich immer noch nicht vollständig von den Strapazen der letzten Vollmondnacht erholt.

"Ich danke dir für deine Unterstützung, Remus", sagte Dumbledore zu seinem Gegenüber.

"Das ist doch selbstverständlich", antwortete Remus matt.

"Ich möchte", fuhr Dumbledore fort, "dass du zurück nach Hause gehst."

"Aber Albus", wollte Remus widersprechen.

"Nein, Remus, kein ‚Aber'. Geh' nach Hause und ruhe dich aus. Ich werde dich natürlich sofort informieren, wenn es etwas Neues gibt."

Remus nickte müde, erhob sich schwerfällig, verabschiedete sich von Dumbledore und machte sich auf den Weg nach Hogsmeade um zu disapparieren.

Albus Dumbledore blieb alleine in seinem Büro zurück. Wieder versank er in seine Gedanken an frühere Zeiten. Er erinnerte sich an ein Gespräch, dass er vor vielen Jahren in genau diesem Büro mit Severus Snape geführt hatte. Sein Zaubertrankmeister hatte damals die siebte Klasse in Hogwarts besucht. Es war die Zeit gewesen, in der Lord Voldemort begonnen hatte seine Anhänger um sich zu scharen. Seine giftigen Einflüsse waren von Woche zu Woche deutlicher in der Welt der Zauberer zu spüren gewesen. Auch Hogwarts war nicht davor verschont geblieben. Obwohl das Schuljahr erst eine Woche zuvor begonnen hatte häuften sich schon jetzt die Übergriffe der Slytherins gegen Mitschüler anderer Häuser.



***





Professor Dumbledore lehnte sich in seinem Sessel zurück, atmete tief durch und sagte: "Also Severus, noch einmal von vorne. Warum hast du Alexander Pack mit diesem Fluch belegt?"

"Weil er mich provoziert hat", antwortete der Siebzehnjährige trotzig.

"Was ist denn genau passiert?", wollte Dumbledore nun wissen.

"Das ist meine Sache", sagte Severus verschlossen.

"Das ist kein Kavaliersdelikt, Severus", sagte der Direktor streng und setzte sich in seinem Stuhl auf. "Der Fluch, den du benutzt hast, ist ein Zauber der dunklen Künste. Woher kennst du ihn?"

"Habe ihn wohl irgendwo mal gehört", antwortete Severus ausweichend.

"Irgendwo?", hakte Dumbledore nach.

"Ja, irgendwo", bestätigte der Junge.

"Severus, ich muss dich darauf hinweisen, dass die Anwendung der dunklen Künste in Hogwarts verboten ist und das zu einem Schulverweis führen kann", sagte Dumbledore. Der Siebzehnjährige zuckte nur mit den Schultern.

"Sag mir nur eins: hat Voldemort dir diesen Zauber beigebracht?", fragte Dumbledore eindringlich. Beim Klang dieses Namens zuckte Severus merklich zusammen, doch er schwieg. "Antworte mir, Junge", drängte der Direktor. Severus verzog keine Miene und blickte den Direktor finster an.

"Zeig mir deinen linken Arm", sagte Dumbledore ernst.

"Warum?", fragte Severus trotzig.

"Zeig mir deinen linken Arm", wiederholte Dumbledore nachdrücklich.

Severus machte keine Anstalten seinen Arm zu zeigen. Dumbledore stand ohne ein weiteres Wort auf, griff nach dem Arm des jungen Mannes vor ihm und zog mit einem Ruck den Ärmel nach oben. Dann atmete er erleichtert auf. Der Arm war unversehrt, kein dunkles Mal war in das Fleisch gebrannt.

"Was haben Sie erwartet?", fragte Severus ärgerlich. Dumbledore ließ Severus' Arm los und setzte sich wieder.

"Wenn es irgendetwas gibt, über das du reden möchtest, bin ich immer für dich da. Ich habe immer ein offenes Ohr für die Sorgen meiner Schüler", sagte Dumbledore nun wieder etwas freundlicher. Severus zuckte mit den Schultern.

"Junge, es ist mein Ernst", versuchte Dumbledore auf den Halbwüchsigen einzureden, "noch hast du die Chance später ein ordentliches Leben zu führen. Ich weiß, dass es vor allem unter den älteren Slytherins gewisse Neigungen gibt."

"Was meinen Sie mit Neigungen?", fragte Severus gegen seinen Willen.

"Ich weiß von Gerüchten, dass sich ein paar Siebtklässler Lord Voldemort angeschlossen haben, oder bin ich da falsch informiert?"

"Woher soll ich das wissen?", fragte Severus zögernd.

"Nun gut", sagte Professor Dumbledore schließlich, "ich denke wir kommen hier und heute nicht weiter. Da du dich völlig uneinsichtig gezeigt hast, werde ich Slytherin 30 Punkte abziehen."

"Das ist nicht fair!", entrüstete Severus sich.

"UND", unterbrach der Direktor die Proteste des Jungen, "du wirst das gesamte Wochenende in den Kerkern verbringen und Professor Ethanus helfen seine Zaubertrankzutaten neu zu ordnen."

"Ach verdammt", fluchte Severus, stand verärgert von seinem Stuhl auf und wandte sich zum Gehen.

"Severus", hielt Dumbledore ihn jedoch zurück.

Severus drehte sich um und starrte den Direktor finster an. "Was?", fragte er genervt.

"Meine Tür ist immer offen, Junge, vergiss das nie."

Ohne ein weiteres Wort drehte Severus sich um und verließ das Büro.




***





Dumbledore seufzte. Wenn er damals gewusst hätte, dass Severus nicht einmal eine Woche nach diesem Gespräch ein Death Eater geworden war, hätte er mit Sicherheit eindringlicher auf den jungen Mann eingeredet.

Niedergeschlagen erhob sich der Direktor und ging in seine Privatgemächer um ein paar Stunden zu schlafen.

Am nächsten Morgen erwachte Dumbledore sehr früh. Sofort machte er sich auf den Weg in die Kerker um noch einmal die gesamten Räumlichkeiten zu überprüfen, nur um sicherzugehen, dass sie bei ihrer Suche nach einem Hinweis von Severus auch nichts übersehen hatten.

Den ganzen Tag verbrachte er damit immer und immer wieder die Schubladen und Schränke des Zaubertrank-Klassenzimmers und des angrenzenden Büros zu durchsuchen, doch ohne Erfolg.

Ganz langsam stieg Panik in ihm auf. Was, wenn er den Hinweis von Severus nicht fand? Was, wenn er es bei seinem morgigen Gespräch mit Fudge nicht schaffte eine Freilassung von seinem Freund zu erwirken?

Es war bereits später Abend, als Dumbledore endgültig die Suche aufgab. Er konnte seine Augen kaum noch offen halten und wollte nur noch in sein Bett. Müde ging er zu dem großen Lehrertisch vor der Tafel und ließ sich niedergeschlagen in den Stuhl fallen.

Zärtlich ließ er seine Finger über die Kante des alten Tisches gleiten. Die Tischplatte war übersäht von zahllosen Kratzern und Kerben. Das Holz hatte an einigen Stellen schwarze Flecken von misslungenen Zaubertränken und explodierten Kesseln.

So viele Jahre hatte Severus in diesem Raum unterrichtet. Es war sein Leben gewesen. Auch wenn er so manches Mal bei Dumbledore sein Leid über unfähige Schüler geklagt hatte, so hatte er doch im Grunde seines Herzens seine Arbeit geliebt, dessen war der Direktor sich sicher.

Gedankenverloren ließ er seinen Blick über die vielen Zutaten auf dem Tisch schweifen, bis er an dem Blatt Pergament mit dem dazugehörigen Rezept hängen blieb. Ruckartig setzte er sich in seinem Stuhl auf und starrte wie gebannt auf das Blatt. Das konnte einfach nicht sein. Wie hatten sie das übersehen können?

Ein Lächeln breitete sich auf Dumbledores Gesicht aus, als er das Pergament in die Hand nahm und sich das Rezept näher betrachtete. Es handelte sich um ein Serum, mit dessen Hilfe man identifizieren konnte, wer ein bestimmtes Schriftstück verfasst hatte.

Dies war wahrscheinlich die genialste Idee, die Severus je gehabt hatte. Mit Hilfe dieses Serums konnte Dumbledore dem Zaubereiminister beweisen, dass Severus selbst die Nachricht verfasst hatte, die damals die Auroren nach Godric's Hollow geführt hatte.

Mit diesem Beweis war es einfach unmöglich, dass Fudge noch weiter an der Unschuld des Zaubertrankmeisters zweifelte.

Zufrieden faltete Dumbledore das Blatt zusammen und steckte es in die Tasche seines Umhangs. Dann ging er zurück in seine Gemächer um sich für das morgige Gespräch noch etwas auszuruhen.



***





Im Zaubereiministerium herrschte reges Treiben, als Professor Dumbledore am nächsten Morgen die endlosen Gänge zu Cornelius Fudges Büro entlang ging. Die meisten Zauberer grüßten den Direktor höflich, schließlich war er in der Zaubererwelt einer der bekanntesten Männer. Doch Dumbledore ließ sich nicht auf längere Gespräche ein, denn er wollte so schnell wie möglich zu Fudge.

Endlich erreichte er das Büro des Ministers. Die Sekretärin lächelte freundlich als er das Vorzimmer betrat. "Guten Morgen, Professor Dumbledore", begrüßte sie ihn.

"Guten Morgen, Miss ......"

"Andrews", half die junge Frau ihm weiter.

"Ah, ja, ich erinnere mich", sagte Dumbledore, "Hufflepuff, nicht wahr?"

"Ja", antwortete sie überrascht, "das wissen Sie noch?"

Dumbledore lächelte. "Ich vergesse meine Schüler nicht so schnell."

"Kommen Sie bitte, Professor", sagte die Sekretärin freundlich, "Minister Fudge erwartet Sie bereits." Dumbledore folgte der jungen Frau zu der angrenzenden Tür. Als sie die Tür öffnete blieb Dumbledore einen Moment wie angewurzelt stehen.

Cornelius Fudge saß hinter seinem Schreibtisch und blickte erwartungsvoll zu der halb geöffneten Tür. Doch er war nicht alleine. Neben ihm stand Lucius Malfoy.

Dumbledore erholte sich schnell von seiner Überraschung und betrat den luxuriösen Raum. "Guten Tag, Cornelius, es ist einige Zeit her", sagte Dumbledore, während er auf Fudge zuging, und ihm die Hand reichte.

"Guten Tag, Albus", antwortete der Minister ernst.

Dann wandte Dumbledore sich an Malfoy. "Lucius", sagte er freundlich und nickte dem Mann zu, "ich freue mich Sie einmal wieder zu sehen."

Malfoy nickte kurz zurück, sagte jedoch kein Wort.

Der Minister deutete auf einen Stuhl vor seinem Schreibtisch und sagte: "Setzen Sie sich, Albus." Dumbledore folgte der Aufforderung.

Als Dumbledore saß, sagte er: "Lassen Sie uns gleich zur Sache kommen, Cornelius."

Fudge hob einhaltgebietend die Hand. "Ich weiß, warum Sie hier sind, es geht um den Death Eater, habe ich recht?"

"Es geht um Professor Severus Snape", korrigierte Dumbledore den Minister, nicht ohne einen gewissen Tadel in der Stimme. Dabei bemerkte er, dass Lucius Malfoy missbilligend das Gesicht verzog.

"Wie auch immer...", antwortete Fudge abwiegelnd, "Was wollen Sie?"

"Zuerst einmal möchte ich wissen, wie weit Sie mit Ihren Befragungen sind", sagte der Direktor.

"Nun", begann Fudge, "er behauptet noch immer, dass er nicht zu Sie-Wissen-Schon-Wem gehört."

"Selbst unter dem Einfluss von ‚Veritas-Serum' hat er das noch behauptet", fügte Malfoy mit knirschenden Zähnen hinzu.

Ein leichtes Lächeln breitete sich auf Dumbledores Gesicht aus. "Dann sollte doch alles klar sein, meine Herren, Professor Snape ist unschuldig", sagte er.

"Eine Mitgliedschaft bei den Death Eatern können wir ihm tatsächlich im Moment nicht nachweisen, doch es besteht immer noch Unklarheit darüber, was er an jenem Tag in Godric's Hollow wollte. Eventuell hat Sie-Wissen-Schon-Wer ihm etwas geboten, damit er den jungen Potter dort hinbringt", sagte Fudge ernst.

"Ich glaube diesen Vorwurf kann ich entkräften", sagte Dumbledore, griff in seinen Umhang und zog mit einem leichten Lächeln ein zusammengefaltetes Blatt Pergament aus der Tasche. Er entfaltete das Blatt und legte es vor Fudge auf den Tisch.

"Was soll das sein?", fragte der Minister verständnislos und starrte auf das Rezept. Malfoy war nach vorne getreten und starrte ebenfalls verwirrt auf das Blatt.

"Das", erklärte Dumbledore, "ist der Beweis dafür, dass es Severus Snape war, der damals die Auroren per Eule nach Godric's Hollow gerufen hat. Wenn das bewiesen ist, ist wohl klar, dass er keine gemeinsame Sache mit Voldemort macht."

"Wie soll dieses Kauderwelsch das beweisen?", fragte Malfoy. Er konnte ein gewisses Interesse nicht verbergen.

"Es handelt sich hierbei um eine Tinktur, die, wenn man sie auf einen Brief träufelt, einwandfrei preisgibt, wer das Schriftstück verfasst hat", erläuterte Dumbledore.

"Das ist gut und schön", antwortete Fudge, "und wer glauben Sie soll diesen Trank brauen? Ich habe noch nie in meinem Leben ein so kompliziertes Rezept gesehen. Ich bezweifle, dass irgendein Zauberer des Ministeriums dazu in der Lage ist."

"Ich kenne einen Zauberer, der es kann", antwortete Dumbledore.

"Ja, und der sitzt in Askaban", fiel Fudge ihm ins Wort, "dort kann er keinen Zaubertrank zubereiten."

"Nun, Minister Fudge", schaltete sich Malfoy in das Gespräch ein, "es wäre doch möglich, dass Snape dieses Serum in den Laboratorien des Ministeriums zubereitet."

"Völlig ausgeschlossen", ereiferte sich Fudge, "er ist wahrscheinlich ein Verbrecher, können Sie sich vorstellen, was passiert, wenn man jemanden wie ihn in die Nähe eines Labors bringt? Er könnte uns alle umbringen!"

"Nennen Sie ihn nicht Verbrecher, Cornelius, seine Schuld ist noch lange nicht bewiesen. Ich werde mich persönlich für Severus verbürgen", sagte Dumbledore.

"Das haben sie schon einmal getan", sagte Fudge verächtlich und blickte den Direktor abfällig an.

"Ja, das habe ich getan", antwortete Dumbledore, "und er hat mich auch damals nicht enttäuscht." Fudge schnaubte abschätzig.

"Minister, wenn ich mir den Einwand erlauben darf", sagte Malfoy und trat einen Schritt auf Fudge zu, "vielleicht sollten wir ihm die Chance geben seine Unschuld selbst zu beweisen. Ich bin mir sicher, dass wir die Sicherheitsvorkehrungen in und um die Laboratorien entsprechend erhöhen können."

Fudge wandte sich zu Malfoy um und starrte ihn ungläubig an. "Lucius, seit wann sind Sie so weichherzig?", fragte er fast belustigt.

"Ich bin lediglich der Meinung, dass wir einwandfrei feststellen sollten, ob Snape schuldig ist oder nicht, bevor wir ihn für immer hinter den Mauern von Askaban begraben", antwortete Malfoy leicht pikiert.

"Wie Sie meinen, aber auf Ihre Verantwortung, Lucius", sagte Fudge gereizt, "Sie sind persönlich dafür verantwortlich, dass Snape keine krummen Dinger dreht."

"Selbstverständlich, Minister", antwortete Malfoy und lächelte selbstgefällig.

Dumbledore blickte Malfoy fragend an. Wieso setzte er sich in dieser Weise für Severus ein? "Falls dieses Serum tatsächlich zeigt, dass Snape besagten Brief geschrieben hat, werden wir ihn vorläufig auf freien Fuß setzen", fügte Fudge hinzu, "zumindest bis wir neue Beweise haben."

"Gut, dann werde ich Snape morgen Nachmittag in Askaban abholen und ihn ins Ministerium bringen", sagte Malfoy. Fudge verzog leicht das Gesicht, nickte jedoch zustimmend.

"In Ordnung", sagte Dumbledore, "dann sehen wir uns morgen Nachmittag." Dann erhob er sich, verabschiedete sich von den beiden Männern und verließ das Büro.



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Kapitel 5

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