Kapitel 6:
Landpartie
Es war bereits hell, als ich durch eine Berührung aufwachte: Eine Hand tastete vorsichtig über meinen Kopf. Ich blieb ruhig liegen, vielleicht hörte er dann auf. Doch es blieb Wunschdenken.
Behutsam und langsam hob Snape meine Bettdecke hoch und schlug sie ans Fußende zurück. Ich spürte, wie sein Blick über meinen Körper glitt.
Leise deklamierte er: "Dich, nacktes fremdes Mädchen, finde ich in meinem Bett, an einem Sommermorgen." Sanft küsste er mich auf die Nasenspitze.
Diese Berührung war so unerwartet, dass ich hochschreckte.
"Was ist los?", fragte ich.
"Ja, was ist los, Miss Smith?", antwortete er und fixierte mich mit seinen dunklen Augen. Langsam beugte er sich zu mir und flüsterte kaum hörbar: "Ich werde Sie an einem Stuhl fesseln und Sie quälen, Miss Smith, bis Sie vor lauter Ekstase nur noch ein zitterndes Häuflein sind, bis Ihr kleines Spatzenhirn sich verabschiedet hat, dann werde ich Ihren weichen Körper packen, ihn zu Boden werfen und -"
Der Wecker klingelte - es war sechs Uhr. Wie von einer Tarantel gestochen sprang ich aus dem Bett. Dabei fiel mir wieder ein, dass ich mich heute Nacht voll bekleidet hingelegt hatte.
"Sagen Sie mal, Miss Smith, gehen Sie immer so ins Bett, in Schuhe, Strümpfe, Kleid und Umhang?", fragte Snape spöttisch.
"Ich habe gefroren." Das war die beste Ausrede, die mir im Moment einfiel.
Sie schien ihn nicht zu befriedigen. Langsam kam er auf mich zu, seine Augen blickten drohend. "Ich wette, so etwas machen Sie mit Tom."
"Was denn?" Ich war verwirrt.
"Mit Umhang ins Bett gehen."
"Das habe ich noch nie getan!", antwortete ich empört, als mir die Unterstellung in seiner Bemerkung klar wurde.
"Gehen Sie mit Tom etwa nicht ins Bett?" Auf Snapes Gesicht trat jetzt ein lauernder Ausdruck.
"Nein … Ja … Äh …", stotterte ich. Jede eindeutige Antwort, die ich geben konnte, war mir peinlich. "Das hat doch damit überhaupt nichts zu tun", meinte ich nur hilflos.
Snape reagierte unerwartet heftig. Er hatte wohl die Wahrheit erraten. "Wollen Sie mir einreden, Sie haben keine Erfahrung?" Ich senkte den Kopf. "Und womöglich sind Sie auch noch Jungfrau?"
Ich nahm allen Mut zusammen und antwortete: "Heutzutage sind das viele Mädchen in meinem Alter."
Er hatte wohl etwas anderes erwartet. Abrupt drehte er sich um und stieg aus dem Bett. "Das kann nicht … kann nicht möglich sein", flüsterte er.
Ich bewegte mich in Richtung Flurtür. Snape hörte wohl das Rascheln meines Umhangs und drehte sich wieder zu mir um.
"Bleiben Sie stehen!", blaffte er. "Sie gehen nicht! Bleiben Sie, wo Sie sind!"
Er schien mich mit seinem Blick durchbohren zu wollen: "Die meisten Frauen schwindeln instinktiv."
In diesem Augenblick rutschte ein Hosenbein meines Pyjamas, das sich während meines Schlafens gelockert hatte, unter dem Rocksaum meines Kleides hervor. Snape sah es. Es war die schlimmste Demütigung in meinem Leben.
Er kam langsam auf mich zu. In seinem Gesicht lag eine Mischung aus Belustigung und Verärgerung. "Setz den Wasserkessel auf!", befahl er.
Ich brauchte einen Augenblick, um zu begreifen. "Wasser aufsetzen!", wiederholte er.
Erleichtert, dass ich das Unvermeidliche noch einige Zeit aufschieben konnte, lief ich in die Küche.
Der Raum war eine Mischung aus Muggelküche und mittelalterlichem Alchimistenlabor. In einer Ecke befand sich eine offene Feuerstelle mit riesiger Esse, darunter hing ein verrußter Kupferkessel. Am Rauchabzug waren mehrere Reihen von Regalen angebracht, die mit Dosen und Glasgefäßen in allen Größen und Formen voll gestellt waren. Die anderen Wände waren mit Schränken, wie man sie in einer modernen Einbauküche findet, zugebaut. Sogar ein großer Kühlschrank und ein Herd fehlten nicht. In der Mitte des Raumes stand ein alter, schwerer Eichentisch, dessen Tischplatte vom vielen Gebrauch schon blank gescheuert war. Die Stühle, die um ihn herum standen, waren genauso alt.
Da meine magischen Kenntnisse im Bereich der Küchenarbeit begrenzt waren, daran hatte auch Mrs Mitchell nichts ändern können, entschied ich mich, auf Muggelart Wasser zu kochen. Ich ließ also die Esse links liegen und wandte mich dem Elektroherd zu. In einem der unteren Schränke fand ich schnell einen geeigneten Topf.
Das Wasser begann gerade zu kochen, als Snape angezogen und frisch rasiert in der Küche erschien. "Teekanne, Tassen und Untertassen finden Sie dort drüben." Er deutete auf einen Schrank zu meiner Rechten. "Der Tee ist in dieser Dose." Er reichte mir eine Blechdose, die er vom Regal über der Esse genommen hatte. "Milch finden Sie im Kühlschrank."
Er sah mir einen Augenblick zu, dann meinte er: "Wenn Sie diese Zutaten in der richtigen Reihenfolge und Proportion zusammenbringen, könnte damit ein Getränk entstehen mit dem Namen ‚Tee'." Er klang, als würde er mir das Rezept für einen Zaubertrank erklären.
Bedächtig hantierte ich mit den Utensilien, denn ich wollte mir nicht erneut seinen Zorn zuziehen.
Schweigen breitete sich aus. Dann meinte Snape unvermittelt: "Eigentlich, Miss Smith, jetzt da Sie es aufgegeben haben zu fliehen, wäre es unhöflich in Straßenkleidung mit mir zu frühstücken." Dabei legte er den Zauberstab, den ich letzte Nacht hatte fallen lassen, auf den Küchenschrank. "Und Ihr Koffer muss auch nicht an der Haustür stehen." In seiner Stimme schwang Traurigkeit mit.
"Nein." Ich fühlte mich beschämt; es war schlimmer, als wenn er mich angebrüllt hätte.
Ich stellte die Teekanne samt Tassen auf den Küchentisch und ging dann ins Bad, um mich zu duschen und ordentlich anzuziehen.
Kurze Zeit später saß ich Snape am Tisch gegenüber und nippte an meinem Tee. Er hatte meine Abwesenheit genutzt, um ein reichhaltiges Frühstück zu zaubern. Es stand dem in Hogwarts in keinem Punkt nach. Ich wagte es nicht, Snape anzublicken. Mein Verhalten letzte Nacht und seine Reaktion darauf machte mich verlegen. Meine Angst vor dem Kommenden tat das Übrige.
"Ich hoffe, Sie haben bequeme, stabile Wanderschuhe dabei?", fragte er. Ich schüttelte mit dem Kopf. "Mhmm, dann werde ich Ihnen ein Paar zaubern müssen."
Meine Gedanken gerieten wieder auf Abwege: "Ist er ein Fetischist, der sich nur sexuell erregen kann, wenn seine Partnerin die notwendige Kleidung trägt?"
"Sonst noch was?", entgegnete ich deshalb gereizt.
"Ja", grinste er anzüglich, "jaha."
Snape hatte mich wieder da, wo er mich haben wollte, und ich Idiot ging ihm auch jedes Mal auf den Leim.
Eine halbe Stunde später stand ich in Kleid, neuen Wanderschuhen und Umhang im Hausflur. Meine Hosen, die für eine Wandertour in den Highlands praktischer gewesen wären, waren im Koffer, den ich bereits an Granny geschickt hatte. Und eine Hose zu hexen, ging ohne Übung auch nicht so einfach auf die Schnelle.
Snape kam aus dem Schlafzimmer, er trug das übliche Schwarz. Ich bemerkte, dass er ebenfalls ein Paar feste Schuhe trug. Zusätzlich hatte einen Rucksack auf dem Rücken. Er rauschte an mir vorbei, nahm seinen Umhang von der Garderobe, öffnete die Tür und trat ins Freie.
"Kommen Sie", meinte er und atmete tief die Luft ein, "nur keine Müdigkeit vorschützen."
In mir stieg Zorn hoch, denn er wusste genau, dass ich in der letzten Nacht kaum geschlafen hatte.
Ich verließ das Haus und die kühle Luft im Schatten der Bäume ließ mich erschaudern. Jetzt würde das Ganze also nicht im Haus, sondern irgendwo in der freien Natur stattfinden. Meine Begeisterung über die Wanderung hielt sich deshalb in Grenzen.
Snape verschloss die Haustür und begann loszumarschieren, ohne sich noch einmal nach mir umzublicken. "Kommen Sie, Miss Smith", rief er über die Schulter, "eine schöne Wanderung bringt den Kreislauf erst richtig in Schwung", und mir blieb nichts anders übrig, als ihm zu folgen.
Er hatte die Uhrzeit passend gewählt, Hogsmeade lag noch im morgendlichen Dämmerschlaf. Die wenigen Leute, die bereits aufgestanden waren, hatten an diesem Sonntagmorgen anderes zu tun, als sich um zwei Wanderer zu kümmern. Wir verließen das Dorf daher, ohne dass jemand von uns Notiz nahm.
Schon bald hatten wir die letzten verstreut liegenden Häuser hinter uns gelassen, als Snape auf einen der Steinwälle zuhielt, die die Viehweiden hier gegeneinander abgrenzten. Eine aus groben Holzbalken gezimmerte Leiter ermöglichte es, über die Mauer zu steigen, auf deren anderen Seite der Weg durch die Wiesen weiterführte.
Mit schnellen Bewegungen kletterte Snape über den Steinwall. Ich versuchte ihm zu folgen, allerdings verfing sich mein Umhang an einigen hervorstehenden krummen Nägeln.
"Professor Snape!", rief ich ihm nach, darauf hoffend er würde warten, doch er drehte sich nicht einmal um, sondern rief nur: "Kommen Sie, Miss Smith! Bloß keine Müdigkeit!"
Ich brauchte eine Weile bis ich den Stoff befreit hatte, denn ich wollte meinen Umhang nicht zerreißen. Trotzdem konnte ich es nicht verhindern, dass einige kleinere Löcher entstanden - meine Laune wurde immer schlechter. In der Zwischenzeit war Snape bereits eine beträchtliche Strecke gelaufen, so dass ich mich beeilen musste, um ihn wieder einzuholen.
Hinter dem Hügel, auf dem die Weide lag, führte der Weg in ein kleines Tal, durch das sich ein Bach zwischen Steinen, Bäumen und Wiesenflecken schlängelte. Snapes Wandertempo ließ mir keine Zeit, die Umgebung zu betrachten oder überhaupt darauf zu achten, wo wir hinliefen. Außerdem scheuerten die Schuhe an meinen Fersen.
Nach einiger Zeit begann der Weg steiler zu werden und das Tal verschmälerte sich bis aus dem Bach nur noch ein kleines Rinnsal geworden war. Keuchend folgte ich Snape auf den Hügel.
Seine Kondition war bemerkenswert. Er lief in unverändertem Tempo, auch als es bergan ging. Wenn er bemerkte, dass ich Schwierigkeiten hatte ihm zu folgen, blieb er stehen und wartete bis ich ihn nach Atem ringend erreicht hatte, dann drehte er sich wortlos um und ging weiter. Dieses Spiel wiederholte sich fortwährend.
Meine Füße brannten und jeder Schritt wurde zu einer Last. Da Snape nicht gewillt war mich im Moment überhaupt wahrzunehmen, ließ es mein Stolz nicht zu, darum zu betteln, die Wanderung abzubrechen oder ihn zu bitten, langsamer zu laufen. Mein alter Kampfgeist war zumindest in Ansätzen wieder da.
Ich dachte kurz daran, von hier zu disapparieren, aber dazu hätte ich erst einmal wissen müssen, wo genau wir uns befanden, denn so lief ich Gefahr, mich zu zersplintern oder an einem Platz zu apparieren, der für das plötzliche Erscheinen einer Hexe nicht geeignet war. Außerdem würde Snape, sollte ich fliehen, Tom ans Messer liefern.
So beließ ich es im Augenblick dabei, hinter Snape herzustolpern und ihn in meinen Gedanken dahin zu wünschen, wo der Pfeffer wächst.
Ich war dankbar, als es endlich Mittagszeit war und Snape an einer windgeschützten Stelle den Rucksack auspackte. Als ich näher kam, sah ich, dass er eine große Decke auf dem Heidekraut ausgebreitet hatte. Unwillkürlich ging ich das letzte Stück langsamer.
Snape hatte sich es sich bereits auf der Decke bequem gemacht, als ich mit zusammengebissenen Zähnen leicht humpelnd schließlich am Rastplatz ankam und mich neben ihm auf den Boden setzte.
"Vor Ihnen liegt eine unbekannt Welt von Erfahrungen, Miss Smith, Sie können damit Ihr Wissen erweitern." Er beobachtete meine Reaktion aus den Augenwinkeln. "Ich frage mich, ob wir eine homosexuelle Beziehung haben könnten. Vielleicht am Ende, bevor ich sie nach Hause schicke. Ich mache Ihnen einen Männerhaarschnitt und dann sehen wir weiter …"
Ich hätte Snape in diesem Augenblick am liebsten vergiftet. Meine Gedanken mussten sich wohl auf meinem Gesicht abzeichnen.
"Das Schicksal hat Sie mir geschenkt, Miss Smith. Damit Sie bei mir liegen und mir zu jeder möglichen oder unmöglichen sexuellen Erfahrung verhelfen, in sieben Nächten und sieben Tagen."
Das Schlimmste an der ganzen Situation waren diese anzüglichen Bemerkungen, mit denen er mich quälte, und dass er meine daraus resultierenden Panikattacken sichtlich genoss. Ich war mit meinen Nerven am Ende und konnte nicht verhindern, dass mir Tränen über die Wangen liefen. "Wenn er doch endlich seine Androhungen wahr machen würde …", dachte ich verzweifelt.
Er begann, in seinem Rucksack zu kramen, und gab mir wortlos einige in Frischhaltefolie eingepackte Sandwichs. Aus einer Thermoskanne füllte er Tee in zwei Becher, dann wickelte er seine belegten Brote aus und fing an zu essen.
Ich wunderte mich, warum Snape sich die Mühe gemacht hatte, den Proviant und die Decke im Rucksack hierher zu schleppen. Es war eigenartig, er benahm sich im Moment mehr wie ein Muggel denn als ein Zauberer.
Snape schwieg weiterhin und da ich mir nicht sicher war, ob mir meine Stimme gehorchte, fühlte ich kein Bedürfnis, eine weitere Unterhaltung zu beginnen, die doch nur unerfreulich für mich enden würde. Schweigend packte ich daher mein Essen aus und betrachtete die Umgebung. Mein innerer Aufruhr legte sich.
Es war so ein Tag, wie er typisch für die schottischen Highlands ist. Die Sonne strahlte von einem stahlblauen Himmel, über den der Wind dicke Haufenwolken jagte. Dieses Spiel von Licht und Schatten versetzte die hügelige Heidelandschaft, die sich vor mir bis zum Horizont auftat, in ein faszinierendes Leuchten.
Irgendwo im Dunst lag am Horizont Ben Wyvis und ein Stück weiter südlich erstreckte sich das Great Glen. Die laute Welt der Muggel aus der ich kam und die mit den unsichtbaren Orten der Zauberer durchwoben war, schien weit weg.
Mir fiel auf, wie wenig ich in den sieben Jahren, die ich in Hogwarts gewesen war, die weitere Umgebung der Schule erkundet hatte. Selbst im letzten Jahr war ich nicht über den Ortsrand von Hogsmeade hinausgekommen.
"Und das alles hier werde ich nun nicht mehr sehen können", dachte ich mit Bedauern. Tom wollte in London Karriere machen und dort ein repräsentatives Haus beziehen. Für romantische Gegenden wie das schottische Hochland war in seinen Plänen kein Platz.
Um mich von diesem deprimierenden Gedanken abzulenken, begann ich, meine Sandwichs zu essen.
In der Ferne beobachtete ich längere Zeit einen Falken, wie er am Himmel stand und auf ein unvorsichtiges Moorhuhn wartete. Als der Raubvogel plötzlich zu Boden stieß, registrierte ich neben mir eine Bewegung.
Snape, der sich mit seinem zusammengerollten Umhang unter dem Kopf hingelegt hatte, war aufgewacht und verstaute nun die Überreste unseres Mittagsimbisses im Rucksack. Dann stand er auf und wartete, bis mich von der Decke erhoben hatte, um sie ebenfalls wieder einzupacken.
Meine schmerzenden Füße und der unebene Untergrund erschwerten meine Bemühungen aufzustehen. Jetzt hätte ich seine helfende Hand gerne angenommen, aber er wollte es wohl nicht noch einmal riskieren, dass ich ihn brüskierte.
"Dann eben nicht", dachte ich und nährte wieder meinen Zorn auf Snape, indem ich mich daran erinnerte, dass er es war, der mich in den letzten beiden Tagen ständig gedemütigt hatte, also sollte er nicht so empfindlich sein.
Die Mittagspause hatte vielleicht eine Stunde gedauert. Nachdem Snape den Rucksack wieder geschultert hatte, setzte er die Wanderung in unvermindertem Tempo fort. Sein Schweigen unterbrach er jetzt hin und wieder mit einem "Kommen Sie Miss Smith, Sie wollen doch nicht schlapp machen."
Aus dem Brennen meiner Füße waren mittlerweile Schmerzen geworden, als ob jemand mit einem Messer in meine Hacken stach. Jeder Schritt, den ich machte, wurde zu einer Qual. Für die Landschaft hatte ich keine Augen mehr, ich hatte genug damit zu tun, Snape zu folgen, denn der Weg ließ sich zwischen dem Heidekraut und den Stechginsterbüschen nur noch erahnen.
An einer Weggabelung wartete Snape schließlich auf mich. "Gehen wir hier lang!", meinte er, kaum, dass ich ihn erreicht hatte und marschierte auf dem Weg, der ins Tal führte, weiter.
"Ich will nirgendwohin gehen, Professor Snape", keuchte ich in einem quengelnden Tonfall.
Er blieb stehen und wandte sich zu mir um. "Laufe ich etwa zu schnell für Sie?", fragte er. Die Ironie war nicht zu überhören. "Nehmen Sie sich zusammen, es wird schon gehen. Laufen tut gut. Kommen Sie." Dann setzte er seinen Weg fort und wenn ich mich nicht in den schottischen Highlands verlaufen wollte, musste ich ihm wohl oder übel folgen.
Ich begann wieder, Mordgedanken gegen ihn zu hegen: "Aufhängen wäre noch zu wenig für den Schuft!" Ich verfluchte meine Entscheidung, Tom nichts von Snapes Erpressung erzählt zu haben. "Ich hätte es Tom sagen sollen. Tom hätte ihn dann zumindest umgebracht!"
Snape, der eben noch einige Meter vor mir gelaufen war, war hinter der nächsten Kuppe verschwunden.
"Professor!", rief ich und beschleunigte meine Schritte.
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