Ein Haus am Abgrund (Fortsetzung zu Slytherin Snakes)

 

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Kapitel 36: Ein paar Regelbrüche oder ein Abenteuer der Slytherins

Alina wartete am Freitag auf Draco, der die Bilder wohlweislich verstaut hatte.

"Draco, dein Tarnumhang darf ich mir den ausleihen?"

"Klar, samt dem Besitzer, worum geht's?", fragte er neugierig.

"Na ja um Weihnachten, wegen der Geschenke, ich müsste nach Hause um da ein paar Sachen zu holen weißt du."

"Du bist daheim, ich dachte du lebst, bei dem Professor."

"In das Herrenhaus der Allicents, Draco. Da muss ich hin, da hab' ich früher gelebt."

Draco nickte verstehend. "Gut und wie willst du dahin?"

"Per Flohpulver, im Honigtopf, Blaise lenkt mir den Besitzer ab. Das hat er mir versprochen."

Der Slytherin lachte, Alina und Regelbrechen, das war eine Neuerung. Er fand die Idee Klasse. Sie sagte ihm nicht was sie holen wollte, aber er fragte nicht. Schließlich sagte er auch keinem was er für Hagrid hatte. Jeder hatte seine Überraschungen.

***



Samstag.

Draco war ungewöhnlich aufgeregt, aber er freute sich auch. Auf solche Ideen, den Tarnumhang für sowas zu verwenden, kam er natürlich nicht. Die Slytherins waren alle schon bereit und gemeinsam gingen sie in das Dorf, und wirklich, nicht nur Blaise beteiligte sich am Ablenken des Besitzers. Alles Slytherins bestürmten ihn gerade zu mit Fragen über Feuerkracher und allem was sie so hatten.

Alina hatte erst kürzlich Severus' privaten Vorrat an Flohpulver geschmälert. Sie hoffte nur er würde es nicht zu rasch merken. Man konnte nicht einfach in das Herrenhaus apparieren, es war durch ähnliche Zauber geschützt wie Hogwarts. Nicht so alt, aber mit demselben Effekt.

Draco landete knapp hinter ihr. Sie wirkte nervös und zitterte kaum merklich.

"Komm!", schnappte sie kurz und rannte den verstaubten Gang entlang. Hier waren keine Hauselfen mehr. Meb war ihr nach Hogwarts gefolgt und arbeitete für Dumbledore und die anderen hatten sich inzwischen andere Herren gesucht. Bei einer unscheinbaren Kerzenhalterung ohne Inhalt blieb sie stehen. Sie versuchte die Erinnerungen, welche sie zu übermannen drohten, zu ignorieren.

"Odium!"
Ein Spalt war in der glatten Wand und sie rannte den Gang entlang, Draco ihr hinterher. Er spürte, dass sie nicht gerne hier war, vielleicht war das ganze doch keine so gute Idee gewesen.

Sie gelangten in eine ebenso verstaubte Bibliothek. Die Bücher die Draco sah, ließen ihn die Stirn runzeln. Das waren alles Bände..., nun schwarz magische Bände.

"Sind das die Sachen deiner Mutter?", fragte er neugierig, als er an einem Buchrücken entlang fuhr. Denselben hatte Vater in einem verschlossenen Glaskasten gehabt.

"Nein, die meines Vaters. Komm ich will hier nicht länger bleiben, als nötig."

"Deines Vaters?! Ich dachte der war ein Auror."

"Exakt, nicht der Schlechteste will ich meinen, aber er hätte sich eine andere Frau suchen sollen. Es ist Tradition der Allicents, zumindest der meines Großvaters und Vaters, solche Bücher zu sammeln, damit sie nicht in falsche Hände geraten."

"Haben sie sie auch gelesen?", fragte Draco immer interessierter.

"Nein, natürlich nicht. Sie waren beide Auroren, vergiss das nicht."

"Idiotisch."

"In mehrfacher Hinsicht. Aber egal, ich hab was ich gesucht hab."

Draco entdeckte einen Band mit einem für ihn geradezu fesselnden Titel.

‚Die Malfoys, ihre wahre Geschichte'

"Darf ich das haben?"

"Ach der Band, der ist von meinem Großvater und ich denke, ein Teil sogar von meinem Vater. Nichts besonderes, steht nichts drinnen was nicht auch so bekannt wäre. Aber bitte nimm ihn mit. Hab' keinen Nutzen mehr von diesem Schinken."

Sie hatte ein Buch in der Hand und eine kleine Schachtel.

Sie kehrten auf dem gleichen Weg zurück wie sie hingegangen waren, allerdings wurde sie immer langsamer. Dann zog sie ihren Zauberstab und grünes Licht flammte leicht um die Spitze, welches immer rötlicher schimmerte bis es einen karmesinroten satten Ton hatte.

Alina runzelte ihre Stirn. Das war nicht gut. Draco wollte schon nach dem Gegenstück der Kerze greifen, aber sie fuhr dazwischen und hielt ihn auf.
"Was auch immer du tust, gib ja keinen Mucks von dir, verstanden." Dann murmelte sie einen Zauber. Das Ende des Ganges wo der Durchgang war wurde durchsichtig in der Größe eines quadratischen Fensters. Sie sahen also was jenseits der Tür vor sich ging und sie würden auch alles hören.

Draco wurde blass. Er konnte Voldemort sehen, das war nicht gut. Das war ein Grund um in Panik zu geraten. Aber der schwarze Lord war nicht alleine, er stand ihnen schräg gegenüber. Da war noch eine weitere Person. Diese war unter einem Kapuzenmantel versteckt.

"Hast du den Eingang gefunden, Alicia?", fragte der Lord schnarrend mit einem gewissen Zorn in seiner Stimme.

"Nein mein Lord, aber sie ist hier irgendwo, aber George wollte mir nie sagen wo", erwiderte die verhüllte Person.

Alina wurde bleich und ballte ihre Fäuste so fest, dass ihre Knöchel weiß heraus stachen. Das war ihre Mutter. Ihre Mutter war nicht länger in Azkaban, sondern hier, an dem letzten Ort, wo sie sein sollte. Draco hielt einen Arm schützend um sie.

"Sie suchen die Bibliothek, Draco, sie dürfen sie nicht finden!", flüsterte sie aufgebracht.

"Wie ist sie geschützt, ich meine wir konnte ohne Probleme rein?", fragte Draco leise.

"Meb ist die Geheimnisverwahrrein, sie hat es mir verraten. Aber ich weiß nicht ob nicht der Lord einen Weg findet. Er ist... na ja du weißt was er ist."

"Gibt es noch einen anderen Kamin?"

"Ja, aber der ist nicht geschützt. Sie würden es mitkriegen!"

"Nun, dann werden wir eben improvisieren."

"Shhh! Da tut sich was!"

Und wirklich, ein schlanker Mann mit mausbraunen schulterlangen Haaren betrat den Raum. Er hatte ein unwirkliches Grinsen.

"Mein Lord, Ihr wolltet, dass ich erscheine?"

"Nathan mein Guter, Alicia meint zu glauben, dass unsere netten Aurorenfreunde eine Bibliothek angelegt haben. Leider scheint sie mir nicht in der Lage zu sein, zu sagen wo genau und du weißt, wenn man Dinge verstecken will..."

"Dann kann man das auch, mein Lord."
"Nathan, denkst du es existiert so etwas?"

"Tja, ich kenne diese beiden sehr speziellen Herren nicht so genau, aber es waren doch Ravenclaws, oder?"

"Ja, du meinst diese Büchernarrheit, die diesen ewigen Besserwissern zu eigen ist? Von dieser Warte aus gesehen, hast du Recht. Aber wir haben später noch Zeit um uns diesen partikularen Phänomen zu widmen."

"Ja mein Lord, gewiss, so wie Hogwarts endgültig uns gehört und uns das Ministerium zu Füßen liegt."

"Exakt, wir haben Zeit. Nun gut, Alicia zeige mir, was dieses Haus sonst noch zu bieten hat! Es soll hier eine recht annehmbare Kelleranlage geben."

Alina wurde blass und sie schwankte leicht. Draco hielt sie fest, er würde sie beschützen, egal was passierte. Dieser Mann (dieses Wesen) würde sie nie wieder verletzen, das hatte er sich versprochen.

Kaum eine Minute später war niemand mehr vor dem Eingang. Sie wagten es kaum zu atmen. Dann aber griff Draco nach der Kerze, sie mussten hier weg. Schnell. Sie rannten zu dem Kamin, sie hörten noch wie die Stimmen der Todesser und ihres Herrn verklang.

Alina schubste Draco in den Kamin. Dieser sah sie unruhig an, während er deutlich Honigtopf sprach.

Dann stellte sich Alina in den Kamin und verschwand ebenso. In diesen Moment, starrte Nathan in das Zimmer. Er sah nur noch jemand verschwinden, wusste aber weder wer noch wohin.

***



Draco umarmte Alina kaum dass diese aus dem Kamin raus war und als der Besitzer merkte was los war, rannten ihn die Slytherins über den Haufen und waren draußen.

Draco sah Alina unruhig an, diese blickte blass zurück.

"Ich dachte deine Mum wäre, na ja, im Gefängnis?"

"Das sollte sie auch. Aber der Andere ist noch schlimmer. Hast du ihn nicht erkannt?"

Draco sah sie verwirrt an. "Nein. Hätte ich das sollen?"

"Das war Nathan Lestrange!!" Ihre Stimme brach fast.

"Das ist doch...-"

"-...SEINE rechte Hand, exakt", beendete sie seinen Satz.

Die anderen wollten wissen, was passiert war, aber Draco meinte nur, dass Alina gefunden hätte wonach sie gesucht hatten. An diesem Tag freute sich der Besitzer des Honigtopfes besonders. Noch nie in all den Jahren, hatten es die Schüler aus Hogwarts geschafft, ihn leer zu kaufen. Aber dieses Jahr schienen sie besonders viel Süßes zu essen. Warum auch nicht, er konnte über den Umsatz sicher nicht klagen. Was die nur damit wollten?

***



Die letzen Weihnachtsvorbereitungen begannen und Alina war froh, dass Severus so selten in den Gemeinschaftsraum kam. Überall lag grünes Papier verstreut und silbernfarbenes Band. Schließlich sollten alle wissen woher die Päckchen kamen. Auch die Eulenpost brachte vermehrt Pakete und Bestellungen.

Pansy jaulte auf, ihr verrückter Onkel Ernie hatte ihr schon wieder Socken geschickt, die bekam sie jedes Jahr von ihm und das nur weil der irgendwo mal gelesen hatte, dass dies eine Muggeltradition sei. Allerdings war er verrückt. Was sollte sie mit einem Paar Socken das ihr viel zu groß war? Sie stopfte sie weg. Alle hatten etwas für einen Lehrer gemacht, neben dem Professor. Nur sie nicht. Wen mochte sie am meisten? Vor Snape hatte sie Angst und McGonagall konnte sie nicht leiden. Sie wusste, dass ein Sechstklässler bereits Flitwick beschenkte und so gern hatte sie den Lehrer auch wieder nicht, was sollte sie nur machen? Sie wollte nicht schon wieder übrig bleiben und keinem Lehrer außer Snape etwas schenken.

Sie hatte dem Hauslehrer dasselbe Parfum gekauft, wie ihre Mutter ihrem Vater regelmäßig zum Hochzeitstag schenkte, also nahm sie an, dass es dem Professor auch passen würde.

Ohne rechtes Ziel schlenderte sie die Gänge des Schlosses entlang. Da kam sie an den Wasserspeiern vorbei. Dumbledore war schon ein beeindruckender Mann, fand sie. Etwas verrückt, aber ein großer Zauberer, der einzige vor dem du-weißt-schon-wer Angst hatte. Sie hatte eine Menge Angst vor dem der nicht genannt wurde. Wie mächtig war dann ein Zauberer, vor dem ER Angst hatte? Vor allem, was würde sich so ein Mann wünschen? Sicher, noch mehr Macht, oder etwas wertvolles. Sie hatte nichts wertvolles, nur eben die Socken von ihrem Onkel.

Dumbledore blickte verloren aus seinem Büro und beobachtete, wie eine junge Slytherindame den Wasserspeier mit einem sehr merkwürdigen Blick bedachte. Was wohl in dem Kopf der jungen Frau vorging.
Hatte Onkel Ernie nicht gesagt, dass Socken verschenken eine Muggeltradition sei? Und mochte der Direktor nicht Muggelsachen sehr gerne? Ja, sie würde die Socken weiterschenken. Der Direktor wäre sicher sehr stolz, wenn gerade ein Slytherin Rücksicht auf die Tradition der Muggel nahm. Dass ihr Onkel zwar ein Muggelnarr war, aber eben doch verrückt, bedachte sie in diesem Moment nicht. Sie war nur froh, dass sie auf alles eine Lösung gefunden hatte.

Noch an diesem Abend klemmte sie sich vor diese Socken und versuchte sie zur färben. Sie hatte zwei Paar beschlossen, eines in Schwarz mit dem Wappen von Hogwarts darauf und eines in Grün, mit ihrem Hauswappen. Die Arbeit machte ihr richtig Spaß. Draco hatte Recht gehabt, das war eine tolle Idee. Aber wie wollten sie den Lehrern eigentlich die Geschenke geben?

Sie fragte Blaise, doch dieser wusste es nicht. Ja wie? Eine Überraschung sollte es schon sein. Nun Pansy hatte da eine Idee. Wenn sie mal in Fahrt war konnte sie durchaus kreativ sein. Wie wäre es wenn man in der Früh nach dem Weihnachtsfest die Geschenke heimlich auf den großen Tisch legen würde. Da es aber eine Überraschung für alle sein sollte war nur die Frage, wie man die Lehrer gleichzeitig in die Große Halle kriegen wollte. Auch auf diese Frage fanden die beiden Slytherin eine Lösung, sie würden die Lehrer einfach wecken.

Blaise und Pansy marschierten mit ihrer Idee schnurstracks zu Draco, der war ebenso wie sie der Meinung, dass das eine tolle Idee war und so würde es gemacht werden. Mark, Alina und die anderen würden die Geschenke herrichten. Während er Snape wecken würde, Pansy Lupin, Blaise McGonagall usw., ...


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