Ein Haus am Abgrund (Fortsetzung zu Slytherin Snakes)

 

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Kapitel 32: Der erste Angriff

Draco wusste nicht warum, aber er war nervös. Er fühlte sich wie vor einer Prüfung, oder kurz bevor er mit seinem Vater alleine sein sollte. So eine unerklärliche Anspannung. Irgendwie merkwürdig, aber auch die Professorin, McGonagall, wirkte heute nicht sehr ruhig. Als würde sie auf etwas warten.

"Alle Schüler sofort in die Große Halle", schall die magisch verstärkte Stimme des Direktors durch den Klassenraum.

Kaum, dass die Worte verhallt waren, erschütterte ein Beben den Raum und ein entferntes Krachen war zu hören.

Minerva hatte die Klasse gut unter Kontrolle und brachte sie, wie gewünscht, in die Große Halle, wie alle Lehrer.

Sie blickte ihren alten Freund fragend an, dieser nickte nur. Ihr Mund verzog sich zu einem schmalen Strich, sie sagte aber nichts. Sowie alle Schüler versammelt waren, erhob der Direktor seine Stimme.

Die Slytherins suchten ihren Hauslehrer, aber der war nicht da.

"Meine Schüler und Schülerinnen, uns stehen sehr schwere Zeiten bevor", begann der Direktor und wurde von einer weiteren Erschütterung unterbrochen. Ein lautes Krachen folgte. Die Schüler drängten sich ängstlich zusammen.

"Vertrauensschüler, Ihnen obliegt die wichtige Pflicht, alle Schüler bis zum vierten Jahrgang umgehend in ihre Gemeinschaftsräume zu bringen und dort auf sie zu achten!", erschall seine Stimme über den Lärm.

Die Schüler setzten sich gehorsam in Bewegung. Kaum eine Minute später standen nur noch die älteren Schüler in der Großen Halle, sie waren nervös und ängstlich, was hatte das alles zu bedeuten? Wo war Professor Snape? Nun, das fragten sich nur die Slytherins.

"Sehr ungern bitte ich Sie alle um diesen Gefallen, bitte helft mir unsere Schule vor der drohenden Gefahr zu beschützen."

Der Direktor hatte sehr leise gesprochen. Trotzdem war es totenstill.

"Das ist ein Todesser-Angriff...", flüsterte jemand entsetzt.

"Exakt, ich möchte nicht, dass Sie Ihr Leben riskieren, aber ich befürchte Schlimmes ohne eure Hilfe. Alle, die sich nicht sicher sind, bitte ich, ohne sich zu schämen zu den Vertrauensschülern zu gehen und diesen bei der Aufsicht der Jüngeren zu helfen."

Niemand bewegt sich, waren zwar etwas blass um die Nase, aber nicht einmal Longbottom verließ seinen Platz. Dieser war zwar bleich, aber er wirkte gefasst, er zitterte nicht einmal.

Für einen kurzen Moment flackerte Stolz in den Augen des Direktors auf.

"Dann folgen Sie mir!"


In der Eingangshalle wurde bereits heftig gekämpft.

Moody und Snape, man konnte es kaum glauben, standen Seite an Seite hinter einer Barrikade und schossen Flüche auf die immer mehr hereinstrebenden Todesser ab. Das Bersten und Krachen war das schwere Eingangstor gewesen, welches nun etwas sehr schief in seinen Angeln hing.

"Runter!", plärrte Severus und zog Alastor an seinem Umhang hinter die Barrikade, als ein ekelhafter Fluch ihn nur knapp an der Schulter verfehlte.

Der pensionierte Auror bedachte den Tränkemeister mit einem sehr merkwürdigen Blick, dann wandte er sich wieder den Angreifern zu.

Draco, der seinen Hauslehrer gewahrte, stellte sich diesem sofort zu Seite und so kämpften die Slytherin an mehr oder weniger vorderster Front.

Immer mehr Angreifer stürmten die kleine Halle, es war laut, man konnte kein Wort verstehen. Nur das Gemurmel des Direktors, der seinen Zauberstab nur leicht erhoben hatte, nahm jeder wahr. Die Todesser stoppten, ja hielten ganz inne. So hörten auch die Schüler auf Flüche auf diese zu schießen.

Es war schon skurril, als hätte jemand die Zeit angehalten, verharrte jeder in seiner Bewegung.

"Dies ist nicht euer Ort, lasst ab davon", hallte Albus' Stimme in ungehinderter Macht durch den Raum.

Es raschelte und die Todesser waren verunsichert, sie hatten nicht mit Widerstand gerechnet.

Doch jemand lachte und seine Gefolgsleute traten respektvoll zur Seite, schufen einen Gang für ihren Herren. Voldemort.

Dieser hatte keine Eile. Er blickte herablassenden auf den auf den Stufen stehenden Direktor.

"Willst du mir deine Schule freiwillig geben Dumbledore", schnarrte er amüsiert. "Oder muss erst einer deiner heißgeliebten Schüler sterben."

Er lächelte den alten Mann kalt an, doch Dumbledore sah ihn nur an, ohne Zorn und ohne Hass. Ja man könnte sogar sagen, dass er Mitleid ausstrahlte.

"Du weißt, dass das nicht geht, Tom", erwiderte er gelassen leise.

"Ganz wie du willst!"


Dann starrte er auf die Slytherins, die wie ein geblockter Schwarm aus Umhängen wirkte, die ihn vernichtend anstarrten.

"Wollt ihr euch nicht mir, eurem wahren Herrn, anschließen?", fragte er interessiert.
Doch nur noch hassvollere Blicke bekam er als Antwort.

Das nun verwirrte den Lord ein wenig, das war sein Haus, nicht immer schlossen sie sich alle ihm an, aber es war noch nie vorgekommen, dass sie sich gegen ihn gestellt hatten. Ihn, den Erben dieses Hauses. Das war unsinnig!

"Was glaubt ihr eigentlich wer ihr seid!", herrschte er die Schüler an.

Ein Siebtklässler lachte, man kannte ihn nur unter dem Spitznamen Joke, weil er einfach nie jemanden ernst nahm.

"Nun was glaubt Ihr mein Lord?", fragte er übertrieben höflich. "Wir sind freie Slytherins, was denn sonst."

"Dann wählt den Tod, wie alle hier!"

Wieder kam es zu einem heftigem Gefecht. Das merkwürdige war nur, dass die Todesser keinen einzigen der Unverzeihlichen Flüche verwendeten. Nicht dass sie nicht auch so außerordentlich grausam waren, aber bis jetzt hatten sie nicht versucht auch nur einen einzigen zu töten.

Trotz der heftigen Gegenwehr der Schüler und Lehrer sah es düster aus. Voldemort hatte eine Menge mobilisiert für diesen Angriff. Die Todesser waren den Schüler zahlenmäßig zwar nicht überlegen, aber sie hatten bei weitem mehr Kampferfahrung und nicht wenige hatten schreckliche Angst und wichen vor der eindrucksvollen Gestalt Voldemorts zurück.

Nur einige wenige Gryffindors und die Slytherins kämpften verbissen um ihre Stellung.

"Gib auf Dumbledore und ich werde deine Schule stehen lassen. Wenn nicht, bist du für all das was geschieht verantwortlich", schnarrte wieder der Mann (das Wesen) dem Direktor zu.

Doch dieser schüttelte nur traurig sein weißes Haupt. Er wirkte alt, so unendlich alt.

"Nicht? Schade."

Eine junge Frau, ein Mädchen nur mit einem Nachthemd bekleidet, schlich sich vor den Direktor, sie hielt nur ihren Zauberstab in der Hand, aber sie wirkte nicht wie sie selbst.

"Warum verschwindest du nicht einfach Voldemort, mitsamt deinem Gesindel!", keifte sie mit zittriger Stimme.

"Du hast schon einmal gegen mich verloren, meine Liebe, du gehörst mir. Wage es nicht dich noch einmal gegen mich zu erheben, ich werde nicht noch einmal so gnadenvoll sein."

"Ich gehöre Euch nicht!", schrie sie zurück und griff sich verzweifelt an ihren Unterarm.

"Nein? Wirklich nicht, dann stirb, ich bin dich Leid!"

Ein grüner Blitz schoss aus seinem Zauberstab.

"NEIN!"
Die ganze Halle war erfüllt von grünem Licht. Etwas brüllte und tobte. Dieses Etwas war grün und sah sehr drachenartig aus.

Albus wirkte überrascht, aber das war noch nichts gegen das Entsetzen, das den Todessern ins Gesicht geschrieben stand. Denn diese hatten es plötzlich mit einem ausgewachsenen wütenden Drachen zu tun.

Voldemort ließ sich zu keiner Reaktion herab. Doch es schien, als würde er lächeln.

Der Drache hatte den Schülern neuen Mut gegeben. Sein Brüllen ließen die Hallen erzittern. Seine blassen, goldenen Schuppen schimmerten in dem Licht der Flüche. Immer wieder attackierte er die Todesser, welche sich verbittert wehrten.

Ein Hagel von Flüchen ließen ihn straucheln und taumeln. Einer seiner Flügel, welche er nutzte um die Schüler zu schützen, hing blutend und schlaff an seiner Seite.

Plötzlich war es, als würde sich ein Sturm gegen die Todesser richten. Eine Ravenclaw richtete sich auf und in einem grauen Licht erschall der markerschütternde Schrei einer riesigen Krähe. Sie schrie, und Wind brauste nur so. Er zerrte an den Stäben und Umhängen, blies ihnen Staub in das Gesicht.

Jetzt verblasste das Lächeln in Voldemorts Gesicht und er wirkte erschrocken. Dann aber wurde das Lächeln noch breiter.

Dumbledore hatte wirklich tief in die Trickkiste gegriffen, meinten die Lehrer, doch die Wahrheit war, dass der Direktor ebenso wenig wie die Anderen wusste was genau geschah, besser noch warum. Ja, das Warum fand er wirklich interessanter.

Voldemort zeigte sich unbeeindruckt, er wollte sein Spiel zu Ende spielen, er wusste schon wie.

"Schnappt euch Snape, bringt diesen verdammten Verräter um!", hallte seine Stimme tosend über den Raum.

Das war volle Absicht, es gab hier bei weitem lohnendere Ziele als diesen unnützen Mann, dessen war sich der Lord bewusst. Er wusste auch, was hier vor sich ging. Dachte er zumindest, schließlich hatte er es jahrelang geplant. Der wahre Grund für Mord, Tod und Folter bestimmter Personen.

Die Todesser gehorchten und gingen geblockt und formiert gegen Severus vor, der sich seelisch auf sein Ende vorbereitete. Doch es traf nicht ein.

Etwas ziemlich Großes, Haariges hatte sich dazwischen geworfen. Ein Wolf, ein großer weißer Wolf. Er bleckte seine Zähne und so manch einer der Angreifer bekam zu spüren, dass Wölfe ein sehr scharfes Gebiss hatten.

Noch wagte kein Todesser zu fliehen, aber das würde sich rasch ändern. Der Lord bewegte sich wie eine Schlange und in einem unbeobachteten Moment schoss er gezielt einen Fluch ab. Keinen wirklich tödlichen. Trotzdem stieß das Zielobjekt einen spitzen Schrei aus und brach zusammen.

Jemand sah rot und dieser Jemand war Harry Potter, als er seine Freundin Hermine Granger hatte zusammen brechen sehen.

Ein mächtiger goldener Löwe mit riesigen Pranken warf sich auf den nächstbesten Todesser, der völlig verdattert war.

Jetzt war wirklich alles anders, die Schüler zwar nicht so wissend, formierten sich, alle Hausrivalitäten vergessend, und griffen im Schutz der Lehrer und dieser merkwürdigen magischen Wesen an. Die Todesser wandten sich zur Flucht, zuerst nur vereinzelt, dann nach wenigen Minuten waren sie verschwunden.

"Das Spiel hat begonnen", hallten noch die Worte Voldemorts nach, dann war auch er verschwunden, als wären sie nie hier gewesen, wenn man von der zerstörten Eingangshalle absah.

Vier Personen fielen zu Boden und sahen etwas sehr verwirrt aus.

Diese vier waren eben noch sehr furchteinflössend gewesen, doch jetzt wirkten sie sehr verletzlich.

Harry starrte Draco an, dieser starrte zurück. So, als würden sie durch gegenseitiges Anstarren die Antwort auf ihre Fragen bekommen.

Dann sah Draco seine Alina und rannte die paar Schritte zu ihr und umarmte sie kräftig.

Niemand nahm ihm das übel. Irgendwie begann ein Schüler zu klatschen und alle folgten. Das hier war Hogwarts und niemand traute sich zu fragen was genau vorgefallen war. Nur war für die Gryffindors Harry noch ein größerer Held geworden.

Tja, und den Slytherins ging es ähnlich.

"Wow, sag mal Harry, seit wann kannst du das und seit wann machst du mit dem Malfoy gemeinsame Sache?", brüllte Ron seinem Freund an, um sich Gehör über den Lärm zu verschaffen.

Harry zuckte nur mit den Schultern, er wusste es nicht.

Die Verletzten, es gab glücklicherweise nicht viele, wurden in die Krankenstation gebracht.



"Das verlangt nach einem Fest, findest du nicht?", gluckste der Direktor seine ewig ernste Verwandlungslehrerin an.

Sie nickte nur und lächelte erleichtert.
So waren nun Alina ein Wolf gewesen, Draco ein Drache, Harry ein Löwe und die junge Ravenclaw eine Krähe. Doch warum? Was hatte, das zu bedeuten?

"Du hast zwei, Salzaar, wie kommt das?" Die Schlange starrte ihren Freund verwirrt an.

"Nein, ich habe nur einen, und keiner von Beiden ist der den wir suchen, aber du hast Recht, es ist ungewöhnlich, dass es so geschehen ist. Vielleicht habe ich diesen Narr von meinem Blute unterschätzt. Sie hätten nicht erwachen sollen."

"Diese Ravenclaw, wer ist sie?"

"Sie? Das ist amüsant, ich dachte nicht, dass du das bemerken würdest, meine Liebe. Sie ist in der Tat anders. Schade, dass sie unser kluger Hut nicht in ihr wahres Haus gesteckt hat."

Die Schlange fauchte entsetzt. "Du hast nur eine nachfahrende Linie und was bei der rausgekommen, ist dabei uns zu zerstören!"

Der Mann lachte und es war kalt. Unheimlich, jetzt wirkte er schrecklicher, als Voldemort in seinen dunkelsten Tagen. "Ach? Es ist Rowennas Linie, ein Glück, dass Godric nie zeugungsfähig gewesen ist. Das hätte wahrlich Chaos gegeben."
Er lachte und es war ein grausames Geräusch. "Zu deiner Frage, du weißt wen ich zu meinem Erben ernannt habe und wenn es Zeit ist, wird er es erfahren. Zum Anderen ist Sturmkrähe von allen dieser außerordentlichen Vier eine wahre Erbin. Auch wenn ich den jungen Drache sehr schätze, ist nur einer meiner Schlangen und sein Wolf ebenso, sie mögen eine neue Zeit einläuten. Wenn sie es überleben..."



Kapitel 31

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