Ein Haus am Abgrund (Fortsetzung zu Slytherin Snakes)

 

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Kapitel 25: Slytherin

Man musste schon Einer sein um die Verstrickungen und die Machtspiele dieses Hauses zu verstehen. Um so verwunderlicher war die Veränderung, die sich in dieser nun kommenden Zeit abzeichnete. Das wirklich Merkwürdige war, dass die höheren Jahrgänge mit den jüngeren Schüler begann zusammen zu arbeiten. Normalerweise herrschte verbitterte Rivalität unter den Jahrgängen. Doch seit Alina in der Krankenstation war und der Professor einen fast heldenhaften Status genoss hatte sich etwas verändert.

Was den Anstoß gab, war wohl eine Rede. Eine alte Tradition unter den Slytherin. Draco Malfoy hatte das gewusst. Er machte sich sein Wissen und sein Talent zunutze. Trotzdem sollte es die ungewöhnlichste Rede seit Jahren werden.

Wir alle sitzen im selben Boot,

begann er und alle sahen auf. Auch wenn allen die Tradition bekannt war, so war sie bis jetzt kaum genutzt worden. Nur in ganz seltenen Fällen. Wie die großen Rede von Nathan Lestrange. Damals allerdings, anders als heute, hatte sich der junge Mann für Voldemort ausgesprochen und nicht wie Draco, sehr zur Verwunderung der anderen, offen dagegen.

(Anm. d. Aut.: Es ist der Versuch eine Rede zu schreiben, es interessiert mich einfach. Wenn’s wem nicht taugt, der soll einfach runterrollen bis es wieder normal gedruckt ist)

Wir alle, wir sind Slytherin.

Er machte eine Kunstpause.

Oder nicht?

Endlich reagierten die Anwesenden und murmelten zustimmend. Schüler mittels einer Rede von irgendetwas zu überzeugen war nicht leicht. Schon gar nicht, wenn man ein Fünftklässler war und im Grunde nicht die Autorität hatte, so einen Haufen ruhig zu halten. Aber Draco war ein Malfoy und er konnte wirklich charismatisch sein, wenn er wollte. Er zog jetzt alle Register, alles was er von seinem Vater gelernt hatte.

Voldemort behauptet, der Erbe unseres Hauses zu sein! Er behauptet, dass wir ihm Loyalität schuldig wären. Aber was hat er für unser Haus getan? Ich frage euch, was hat er für uns getan. Unsere Eltern leben in der ständigen Gefahr nach Azkaban verschifft zu werden und wir alle sollen seelenlose Mörder werden!

Nun war schon ein großer Teil des Hauses versammelt, es hatte sich herumgesprochen und nicht wenige waren gespannt, was der junge Malfoy zum Besten gab. Obwohl er jung war hatte seine Stimme Gewicht. Zumal der Professor offensichtlich hinter ihm stand.

Nichts, er hat nichts für uns getan. Er steht nicht hinter seinen ‚TREUEN DIENERN’. Aber das interessiert uns nicht. Denn seine Diener haben für uns ebenso wenig getan, wie ihr Herr. Slytherin ist ein Teil dieser Schule. Wir alle sind Slytherins, wir alle sind Schüler von Hogwarts. Ja, ich bin kein Freund von Dumbledore, aber er hat mich nicht gezwungen Folter und Tod gut zu heißen. Er lässt uns die Wahl, egal welche wir treffen.

Also was ist besser, ein Todesser unter Zwang zu sein, oder ein freier Slytherin!!

Die Schüler schrieen und taten ihre Meinung kund, sie würden alle sterben, das würde der Lord nie verzeihen.

Vielleicht nicht. Aber wir würden als freie Menschen sterben. Versteht ihr! Das war uns doch immer das Wichtigste. Wir brauchen Voldemort nicht, der für unsere Rechte kämpft, was er sowieso nicht tut, das machen wir schon selber!

Das hatte einige bewegt, aber noch nicht alle überzeugt, sie wollten einen Grund. Draco lieferte ihnen einen:

Ihr alle kennt die Snapes. Es ist eine alte und machtvolle Familie und warum sollte der Professor gegen den Lord spionieren, wenn es nicht richtig wäre? Warum sollte er sich denn dieser unnötigen Gefahr aussetzen. Der Professor, unser Hauslehrer und Tränkemeister. ER HAT SPIONIERT. Er hat sich gegen den Lord gestellt und überlebt.

Nun war es still, keiner wagte auch nur zu atmen. Niemand wagte auch nur einen Gedanken zu fassen, aber er war noch nicht fertig mit seinen Kollegen.

Ein Lord der eine Slytherin quält, einen Reinblütler. Eine von uns. Ja genau, der Lord. Er war es. Er hat sie gefoltert, er hat ihr das angetan. Warum ich das weiß kann ich nicht näher sagen. Aber es ist so, ihr alle wisst, dass sie das Mal hat - ihr wisst aber auch, dass sie es nicht gerne hatte.

Er sprach nicht weiter, alle konnten sich denken was geschehen war. Das änderte die Meinung von so ziemlich allen. Mochte Alina auch eine unscheinbare Schülerin sein. Sie war eine von ihnen und sie hatten schon einen Klassenkameraden verloren.

Ich will kein Todesser werden. Ich will keine Muggel töten oder Schlammblütler foltern. Ich werde keiner werden und wenn ich deswegen sterbe ist es auch okay. Jethrey ist gestorben, weil er kein Todesser werden wollte. Alina wird vielleicht sterben, weil sie dem Lord nicht dienen will. Also was sagt ihr, glaubt ihr immer noch, dass der Lord für uns ist.

***



Die Tage zogen sich zäh dahin, es war niemandem gestatten den Krankenflügel zu besuchen. Das hielt Draco und seine ‚neuen’, ‚alten’ Freunde nicht davon ab, es jeden Tag zu versuchen. Es war schon fast ein Ritual. Nach dem Frühstück ging Draco zur Krankenstation und wurde von Poppy fortgeschickt. Jeden Tag wurden es mehr. Es war wirklich eine turbulente Woche. Denn die Slytherin formierten sich neu. Draco wurde unter der Hand als Anführer akzeptiert. Er war kein kleines Risiko eingegangen, als er sich öffentlich gegen den Lord stellte.

So kam es, dass alle aus Draco’s Jahrgang fest hinter ihm standen. Bis auf Pansy.

***



Remus Lupin wunderte sich. Als er die Klasse des fünften Jahrgangs betrat, war eine heftige Diskussion am Laufen.

„Er ist ein Gryffindor!“

„Er ist ein Werwolf!“

„Genau, wir sind Slytherins!!“

„RUHE!“, riefen die Slytherins durcheinander.

Draco stand auf einem Tisch. „Erstens ist es scheißegal ob Lupin ein Werwolf ist oder nicht und zweitens ist er ein Freund des Professors.“

Hoffte Draco halt.

Remus blieb vor der Tür stehen, so eilig hatte er es nicht, er war viel mehr daran interessiert, was hier vorging. Der Unterricht konnte warten. Severus hätte das sicher nicht geduldet, aber Remus war nun mal anders.

„Na und?“

„Draco hat Recht, kapiert ihr nicht? Um Voldemort zu überleben müssen wir ihn vernichten, wir brauchen starke Verbündete und Dumbledore ist der Stärkste und vergesst nicht, der Professor traut dem Mann.“

„Aber er ist nicht immer mit ihm einer Meinung.“

„Spinnt ihr alle? Wir reden hier von dem schwarzen Lord, was zum Teufel denkt ihr, ohne Dumbledore...“, keifte ein Slytherin und machte eine sehr eindeutige Handbewegung.

Die anderen nickten.

Remus betrat mit einem Grinsen die Klasse, und die Schüler setzten sich hastig auf ihre Plätze. Sein Gesicht machte klar, dass er so einiges mit angehört hatte.

Draco hob seine Hand.

„Ja, Mr. Malfoy?“

„Bitte können Sie uns sagen, wie man bei Dumbledores Liga-Mitglied werden kann?“

„Möchtet ihr das denn?“

Remus versuchte ebenso wie Severus jegliches Gefühl aus seinem Gesicht zu verbannen, aber es gelang ihm nicht ganz. Er wirkte schlichtweg erfreut.

„Nun zur Not stellen wir eine Eigene auf die Beine“, erwiderte der junge Mann gelassen.

„Immer langsam mit den jungen Pferden. Nun zum einen habe ich keine Ahnung wie man Mitglied wird, denn der Direktor hat alle persönlich ausgesucht, allerdings erst im siebenten Jahr.“

„Persönlich?“

Eine Zeitlang herrschte Schweigen, dann aber rief Blaise laut: „Na dann beweisen wir dem Direktor einfach, dass wir würdig sind.“

Die Slytherins waren alle hellauf begeistert.

„Darf ich fragen, was diesen Sinneswandel herbeigeführt hat?“, fragte Remus neugierig.

„Wir sind Slytherins.“

Eine andere Antwort bekam er nicht. Nun, was hatte er erwartet? Der Unterricht war nun sehr amüsant. Seine Schüler waren wie ausgewechselt, sie nahmen am Unterricht teil, wie nie zuvor. Eine wahre Freude für den Lehrer, denn Remus liebte das Unterrichten einfach. Leider hatte er nach den Slytherins gleich die nächste Klasse.

Beim Mittagessen aber fragte er den Direktor ob er nicht eine Tasse seines berühmten Tees in seinem Büro konsumieren dürfte. Dann wandte er sich auch an Snape: „Severus, komm trinke auch einen Tee mit uns, glaub mir, dieser hier hat wirklich einen exzellenten Geschmack.“

Der Professor nickte verwundert, was freute den verrückten Werwolf so sehr?

Dumbledore setzte sich hinter seinen Schreibtisch und kramte nach seinem Teegeschirr. Minuten später hatten alle Anwesenden mit etwas Magie dampfende Tassen in der Hand.

„Also was gibt’s Remus.“

Der Werwolf grinste den Tränkemeister breit an. „Nun, deine Slytherins.“

„Was ist mit ihnen? Boykottieren sie immer noch deinen Unterricht, oder was?“

„Nein, nein im Gegenteil. Severus, im Gegenteil.“

Severus grummelte nur etwas unverständliches, und der Direktor sah seinen Lehrer interessiert an.

„Na ja Albus“, begann er. „Ich bin gefragt worden, wie man der Liga beitreten kann.“

„Von wem?“, fragte Severus erstaunt.

Jetzt lächelte Remus noch breiter. „Von deinen Slytherins, der komplette fünfte Jahrgang und wenn du sie nicht willst gründen sie ihre eigene Liga. Albus zum ersten Mal seit ich denken kann, hast du das Haus Slytherin hinter dir. Ich weiß nicht was in die jungen Leute gefahren ist, sie sind wie ausgewechselt. Allerdings haben sie auch Angst. Sie bauen auf dich, sie vertrauen dir-“, er nickte dem Tränkemeister zu, „-weil es Severus tut.“

Dumbledore seufzte laut, aber ein Glanz war in seinen Augen, wie es Remus selten gesehen hatte.

„Dieses Mal haben wir sie nicht ins Dunkel getrieben, nicht wahr.“

„Nein Albus, dieses Mal nicht. Du siehst ich hatte Recht“, erwiderte der Tränkemeister, aber seine Stimme war weich, fast fröhlich, als wenn es seiner Natur entsprochen hätte.
„Ich frage mich nur, welcher meiner Slytherins auf die verrückte Idee gekommen ist, sich deiner aberwitzigen Liga anschließen zu wollen“, meinte er in einem todernsten Tonfall.

„Du bist selbst ein Mitglied Severus“, erwiderte Albus ebenso ernst.

„Deswegen weiß ich es ja so genau.“

Remus war nun doch verwirrt, wie konnten sie nur so reden, aber dann hörte er Severus schallend lachen und den Direktor fröhlich glucksen. Humor, mein Gott, an Severus' Humor musste er sich wirklich noch gewöhnen.

„Im Ernst, Remus wer ist es gewesen.“

„Draco, der junge Malfoy, er hat die anderen davon überzeugt. Hält im übrigen eine Menge von dir.

„Will ich hoffen.“ Wieder dieser todernste Tonfall, aber seine Augen blitzten belustigt.

„Ah ja verstehe. Er ist ein Slytherin, wie konnte ich nur wagen in Erwägung zu ziehen, dass du nicht ihr Held bist.“

„Bin ich nicht, wie kommst du auf diesen Schwachsinn!“ Severus sah ihn etwas verwirrt an.

„Nun einfach, ich habe einer Unterhaltung zwischen deinen Schülern mitgehört. Sie sind der Meinung, dass du ein ziemlich mächtiger und ein ziemlich verrückter Zauberer sein musst, wenn du gegen Voldemort spionierst.“

„Da ist was dran Severus, nimm es einfach als ein Kompliment, für all die Jahre in denen deine Arbeit kaum Annerkennung gefunden hat“, lächelte der Direktor.

Severus war nur froh, dass er nicht leicht rot wurde, denn das wäre ihm jetzt sehr wohl peinlich gewesen.

Allerdings, etwas trübte seine Laune natürlich immerwährend. Er sorgte sich um Alina. Er merkte auch, dass sein Haus Rücksicht auf ihn nahm, zumindest hatte er das Gefühl, denn sie gingen Konflikten aus dem Weg.

 

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