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Raven flog durch das Fenster zurück in ihren Raum und verwandelte sich zurück. Sie hatte die letzten vierundzwanzig Stunden in der Einsamkeit am alten Wasserfall verbracht und Stunde um Stunde in die wirbelnden Schneeflocken gestarrt, die lautlos auf die eisige Fläche des Waldsees gefallen waren. Sie hatte weit weg von Severus sein wollen,sie konnte den Gedanken an ihn kaum noch ertragen. Doch in der Abgelenheit des Felsengebirges hatte sie feststellen müssen, daß ihr dies kaum gelang. Ihr letzter Gedanke, bevor sie schließlich auf einem Ast eingeschlummert war, galt dem Ausdruck in seinen Augen, als er vor ihrer Tür gestanden hatte. Sie hatte ihn abgewiesen, bevor sie seine wahren Gründe für sein Kommen aus seinem eigenem Mund vernommen hatte. Clarissa, natürlich, war dieser Grund, aber Raven hatte sich die Enttäuschung sparen wollen,diese Worte laut zu hören zu bekommen. Severus hatte eine Weile gegen ihre Tür geklopft und gehämmert, zweifellos wegen seiner Tochter. Irgendwann hatte Raven sich erhoben und einen Zettel geschrieben, den sie durch den Schlitz zwischen Tür und Boden geschoben hatte, mit den Worten: "Severus, ich weiß nicht, was mit deiner Tochter passiert ist. Ich habe sie lediglich unter der Peitschenden Weide gefunden und zur Krankenstation gebracht. Sie schien jedoch unter einem Schockzauber zu stehen, was darauf schließen läßt, daß sie in Hogwarts oder in der Nähe angegriffen worden ist. Es tut mir leid. Raven" Daraufhin war es hinter der Tür still geworden, und so sehr Raven sich insgeheim wünschte, daß Severus sich von ihrer Distanz nicht beirren ließ, so zeigte seine Reaktion, daß es ihm einzig und allein um Clarissa gegangen war. Denn kurz darauf hatte Raven das Geräusch davoneilender Schritte vernommen..... Sobald sie morgens aufgewacht war, dachte Raven mit Beklemmung an die folgenden Tage, während denen es sich wohl nicht vermeiden ließ, Severus zu begegnen. Den ganzen Tag war sie rastlos durch die Gegend geflogen und hatte gezögert, nach Hogwarts zurückzufliegen. Doch ihr wurde bewußt, daß sie sich um weitere andere Probleme zu kümmern hatte, vor allem um ihre Freundin. Wo Samantha nur steckte? Es war diese Gedanke gewesen, der Raven schließlich dazu bewegte, ins Schloß zurückzukehren. Und so kam sie gegen drei Uhr morgens müde und vom Schnee durchnässt in ihrem Zimmer an. Ihr erster Blick fiel auf die Bettdecke und sie seufzte schwer. Dort lagen immmer noch die Rose und der Brief von Severus. Sanft nahm sie beides und legte sie vorsichtig auf den Tisch. Einen Augenblick hielte sie die Blume zwischen ihren Fingern, schloß die Augen und sog ihren zarten Duft ein. "Du bist immer in meinen Gedanken, auch wenn du es nicht weißt..." flüsterte sie. Dann legte sie die Rose beiseite und zog sich ihren Umhang aus.Ihr Blick fiel sehnsüchtig auf ihr weiches Bett. Wieviele Tage hatte sie eigentlich nicht mehr darin geschlafen? Es waren eindeutig zu viele gewesen.. Raven streckte sich und konnte ein Gähnen nicht unterdrücken. Endlich schlafen... Seufzend ließ sie sich auf das Bett fallen... WUUUUUMMMMM!!!!!!!!!!!!!! Von einer Sekunde auf die nächste fand sich eine verdatterte Raven auf dem kalten Fußboden ihres Zimmers wieder. Rauschschwaden waberten über ihrem Bett und dieser verbrannte Geruch... Ihre Bettdecke hatte eine kohlrabenschwarze Farbe angenommen, und ihr Kissen - besser gesagt: die traurigen Überreste davon- war über das ganze Bett verteilt. Raven rappelte sich auf und musterte ihr Bett. Irgendjemand hat sich da wohl einen kleinen Scherz erlaubt, überlegte sie, und mir einen kleinen Fluch angehängt... Aus irgendeinem Grund erheiterte sie dieser Gedanke. Es war merkwürdig, aber diese Art von Streich erinnerte Raven an die Jahre, als sie selbst jung gewesen war, und so manches mal mit Sirius, Remus und den anderen durch Hogwarts gestreift war... Raven fing an zu grinsen. "Ich habe doch fast vergessen, was das für ein Gefühl ist.." sagte sie halblaut und betastete vorsichtig ihre Wangen und Haare. Herrje... Raven eilte zu ihrem Spiegel hinüber und warf einen Blick auf das Ebenbild, welches ihr entgegenschaute. Ein leises Kichern blubberte in ihr hoch, sie hielt sich ihre Hand vor den Mund und dann - explodierte Raven vor Lachen. es war bereis Mittag, als Raven endlich erwachte. Sie hatte in der Nacht noch geraume Zeit gebraucht, bis sie ihr Bett und besonders ihr Aussehen ( ggg..danke sombra!*g*) wiederhergestellt hatte und nichts mehr von den Überresten der Explosion zu sehen gewesen war. Als sie in den spiegel geblickte hatte, mußte sie feststellen, daß ihr Gesicht und ihre Hände die Farbe des zerstörten Bettes angenommen hatte, und ihre Haare hatten in wilden Strähnen ihren Rücken heruntergehangen. Noch immer hysterisch kichernd war sie in das Bassin geklettert und hatte sich um vier Uhr morgens noch lange angeregt mit der alten Meerjungfrau unterhalten, bevor sie schließlich in einen tiefen Schlaf gefallen war. Nun stand sie im grauen Nachmittagslicht vor dem Spiegel und kämmte sich nachdenklich ihre Haare. Nachdem sie sie zu einem Zopf geflochten hatte, schlüpfte sie in ihren wärmsten Umhang und warf sich ihr schwarzes Samtcape über. Sie mußte als erstes in die Eulerei und einen Brief nach St. mungo schicken, danach würde sie sich auf die Suche nach Samantha machen. Raven kletterte die steilen Stufen hoch zum Eulenturm und rief nach ihrer Eule, sobald sie oben den riesigen Raum betreten hatte. Inanna kam sofort zu ihr geflogen und setzte sich auf ihre ausgestreckte Hand. "Guten Morgen, meine Süße!" Zehn minuten später hatte Raven ihre Nachricht zuende geschrieben und Inanna war mit der Botschaft am Horizont des grauen, wolkenverhangenen Himmels verschwunden. Raven wandte sich ab und stieg die Wendeltreppe wieder hinunter. Sie beschloss, das Büro von Dumbledore aufzusuchen. Er würde ihr sagen können, wo Samantha nun war. Raven klopfte an Dumbledores Bürotür und wartete bis er "Herein bitte" gerufen hatte. Sie trat ein, und das erste, was ihr ins Auge fiel, war ihr Onkel der leicht gebeugt vor einem Metallgestänge stand und auf Fawkes einzureden schien. Raven bemerkte, daß der Phönix sich in einem erbärmlichen zustand befand. Fast alle seine Federn waren ausgefallen, und seine schwarzen Augen blickten trübe und matt. Raven mußte grinsen. Offensichtlich ließ sich Fawkes wieder einmal viel Zeit mit seiner Verwandlung. Dumbledore drehte sich zu Raven um und seufzte. "Mann könnte fast meinen, daß ihm dieser Zustand gefällt. Fawkes scheint einen hohen Leidensdruck zu beitzen..." Raven näherte sich dem zerzausten vogel und streichelte sanft über sein Gefieder. "Beeile dich ein wenig, mein Lieber!" sagte sie leise. "Es dauert nicht mehr lange, und es ist Weihnachten. Willst du es auf diese Weise verbringen müssen?" Fawkes richtete seinen müden Blick auf sie, der zu sagen beschien: "Alles braucht seine Zeit.." Einen Augenblick später ging er in Flammen auf. Dumbledore wölbte eine Augenbraue. "Also, Raven", sagte er lächeldn,"ich vergesse immer wieder, was für ein Gespür für Tiere du hast..." Die beiden wandten sich von dem brennenden Phönix ab und nahmen in zwei Sesseln Platz. Dumbledore musterte seine Nichte fragend. "Nun? Du siehst aus, als ob du etwas auf dem Herzen hast..." Raven verließ eilig Dumbledores Büro, nachdem ihr Onkel ihr erzählt hatte, daß Samantha nach dem Vorfall zwei Tage zuvor auf die Krankenstation gebracht worden war. Raven hatte ihn darüber informiert, daß sie ihre Eule Inanna nach St. Mungo entsandt hatte, um Informationen über verschiedene Krankheitsbilder zu bekommen. Sie hatte von dem Gespräch mit Somra erzählt und über den Verdacht, der sich in ihr erhärtet hatte. Ihr Onkel hatte nur genickt und versprochen, sich über Samanthas Vergangenheit kundig zu machen. "Sei vorsichtig, Raven." waren seine letzten Worte gewesen, bevor Raven ihn verlassen hatte. Nun trat sie in den großen, abgedunkelten Raum des Krankenflügels und ließ suchend ihren Blick umherschweifen. Dort, in einem Bett lag Clarissa, Snapes Tochter, und schlief offenbar tief und fest. Auf der anderen Seite erkannte Raven den dunklen Haarschopf Samanthas unter der Decke. Beunruhigt trat Raven näher und ließ sich an ihrer Bettkante nieder. Sanft ergriff sie Samanthas Hand und drückte sie. "Samantha, kannst du mich hören?" wisperte sie. Samantha wurde noch immer von schrecklichen Albträumen LBs Vergangenheit gequält, doch waren zwischen durch auch Erholungspausen. Sie schlief nun endlich wieder ruhig, und auf einmal hörte sie eine sehr vertraute Stimme.... ...mich hören?" Es war Raven. Sie stöhnte leise auf, denn das bedeutete, das sie immer noch lebte. "Raven, was machst du hier? Ich könnte dich jeden Moment umbringen, ohne das ich es wöllte. Wenn du mich nicht umbringst, dann nimm wenigstens meine Zauberstab an dich und tu irgendetwas, das ich niemanden etwas tun kann." Samantha öffnete schwach die Augen, um genau in die von Raven zu sehen... Raven seufzte. Samantha schien immer noch in einem der Zustand der Benommenheit zu sein. Wenn ich doch nur irgendwie verstehen könnte, dachte sie mit einem Anflug der Verzweiflung. Doch sie beschloss,auf ihren Wunsch einzugehen und griff entschlossen nach dem Zauberstab, der neben ihr auf der Decke lag. Sie ließ ihn unter ihrem Umhang verschwinden und wandte sich dann erneut Samantha zu. "Ich muß dir eine Frage stellen!" sagte sie leise und ernst. Sie wußte nicht genau, wie sie sich ausdrücken sollte, aber schließlich brach es aus ihr hervor. "Wer bist du? Ich will damit sagen, wer bist du in diesem Moment? Erzähle mir alles, was jetzt - in dieser Sekunde - in dir vorgeht!" Shelley beschloß, die fremde Frau in der Krankenstation zu besuchen, um herauszufinden, wer sie war und was geschehen war. Als sie das Krankenzimmer betrat, sah sie am Bett der Patienten eine weitere fremde Frau mit einer Narbe im Gesicht stehen. "Hi, ich bin Shelley Winters", stellte sie sich vor. "Ich habe Sie gestern gefunden und hierher gebracht. Wie geht es Ihnen denn inzwischen?" 'Na toll', dachte Samantha bei sich. Sie wollte nur in Ruhe mit Raven reden (vielleicht hoffte, sie auch ein bisschen auf Sirius) und dann kommt so 'ne dumme Kuh (sorry!) hierher, die sie überhaupt nicht kennt. Sie merkte wie der Zorn sie zu überrollen drohte... "Verschwinde! Kannst du uns nicht einfach in Ruhe lassen!", schrie sie schließlich und funkelte diese Person an. Noch ehe Raven etwas tun konnte, hatte Samantha ihren Zauberstab in der Hand und schickte dieses MÄdchen mit einem Zauber heraus. Sie bebte vor Zorn, und wenn ihr jetzt noch irgendjemand dumm kommen würde, dann würde sie... 'Nein! Hör auf! Du bist nicht wie LB!' Samantha zitterte plötztlich am ganzen Leibe.... Raven war vor Schreck wie erstarrt. Sie erkannte ihre eigene Freundin nicht mehr wieder.... Sie hatte grundlos einen Fluch auf das andere Mädchen, welches soeben die Krankenstation betreten hatte, gehetzt. Raven sah keine andere Möglichkeit mehr: Sie warf sich über Samantha, entriß ihr den Zauberstab und ließ ihn zu Boden fallen. Raven hasste sich dafür, doch sah sie keine andere Möglichkeit, wie die Dinge zu stoppen waren... Sie griff hart Samanthas Schultern und schüttelte sie hin und her. Ihre Augen funkelten vor ohnmächtigem Zorn, und Raven war kreidebleich. "samantha, verdammt nochmal!" schrie sie die junge Frau an. Im nächsten Moment hatte sie die Hand erhoben und versetzte ihr eine schallende Ohrfeige. "WAS IST LOS MIT DIR? WAS??? ANTWORTE!" Shelley fand sich plötzlich wieder vor der Krankenstation wieder. Verdattert schüttelte sie den Kopf und traf für sich folgende Schlußfolgerung: WEnn jemand mit einem Zauberstab auf sie zeigte, dann mußte sie davon ausgehen, daß das nicht gut war und wahrscheinlich in den meisten Fällen etwas Böses bedeutete, oder etwas, das gegen ihren Willen geschah. Also würde sie ab sofort dafür sorgen, daß so etwas nicht mehr vorkam. Nach dem Abschluß dieser Schlußfolgerung nickte sie bekräftigend, marschierte zurück in die Krankenstation und rupfte der anstrengenden Frau kurzerhand den Zauberstab aus der Hand. Dies geschah so schnell, das die Frau es erst bemerkt, als sie ihren Zauberstab schon los war. "Und jetzt nochmal von vorne", knurrte Shelley, "Hallo, ich bin Shelley Winters, und wer sind Sie?" Raven verstummte aprupt und starrte Samanth an. Sie hatte vieles erwartet, etwa, daß ihre Freundin sich wehren würde, oder...Doch Samanthas Augen hatten einen leeren, hohlen Ausdruck, der Raven mehr Angst machte als alles andere. "Wo bist du, Samantha?" murmelte sie hilflos, ließ die junge Frau auf das Kissen zurücksinken und vergrub ihr Gesicht in ihren Händen. Einen Augenblick überwältigte sie eine Welle der Resigantion, doch dann ließ Raven langsam ihre Hände sinken. Denk nach, Raven, denk nach... Dann kam ihr ein Gedanke, und Raven wandte sich langsam Samantha zu und schaute ihr lange ins Gesicht. "Ich weiß nicht, ob du je wieder mit mir sprechen wirst.." murmelte sie," Aber ich weiß mir keinen anderen Rat mehr. Es tut mir leid." Sie streichelte zärtlich über Samanthas blasse Hand. "Ich hoffe, es dauert nicht zu lange." flüsterte sie und wandte sich ab, um zum Ausgang zurückzugehen. Ihr Weg würde sie nun zu den Kerkern führen,sie mußte Severus sprechen. Und ihn um ein Veritaserum bitten. Samantha weinte. Sie saß als kleines Mädchen in einer klaten Ecke und weinte. Über ihr stand eine böse Hexe- Lady Black. Samantha hatte Angst vor ihr, aber sie wollte sich auch nicht von ihr Beherrschen lassen. Sie sah alles, was LB tat und als sie Raven gehen sah, fasst sie wieder Mut und ihr gelang der Sprung zurück.... "Raven! Warte!", sagte Samantha schwach. Raven musste sie einfach gehört haben, sie musste. "Wenn du gehst, dann binde mich wenigstens ans Bett, hörst du? Ich tue sonst wieder etwas, was nicht meine Taten sind." Sie sah ihre Freundin bittend an.... Rave, die schon beinah die Tür erreicht hatte, drehte sich um und schritt schnell zu Samanthas Bett hinüber. Sie strich einige wirre Strähnen aus deren Gesicht und musterte sie besorgt. "Ist das wirklich dein Wille, Samantha? Es kann etwas dauern, bis ich wieder zurück bin..." Sie mußte unbedingt an dieses Veritaserum drankommen,doch war sie sich nicht sicher, ob Severus ihr diesen Gefallen tun würde. Sie brachte ein kleines Lächeln zustande. "Ich muß Professor Snape sprechen, weißt du. gut möglich, daß er mir den Kopf abreißen wird." Es war ein dummer Witz, und Raven wußte das. Sie holte tief Luft. "Also, du bittest mich ausdrücklich darum, dich zu fesseln?" Samantha hatte sich dazu bereiterklärt, daß Madam Pompfrey sie mit einem Zauber an ihr Bett binden sollte. Die Krankenschwester hatte während der ganzen Aktion eine skeptische Miene aufgesetzt, und hin und wieder warf sie Raven einen mißbilligenden Blick zu, der sagen zu schien:Wie können Sie das zulassen.. Samantha war wieder in einen erschöpften Halbschlaf gefallen, als Raven sich abwandte. Sie ließ noch einmal ihren Blick durch den dämmerigen Raum schweifen. Alles war still, sowohl Samantha, als auch Clarissa und jenes Mädchen, welches ein wenig später auf die Krankenstation gebracht worden war, schienen nun zu schlafen. Raven ging still zur Tür und schloß diese leise hinter sich. "Und jetzt.." flüsterte sie, verdrängte jeglichen unangenehmen Gedanken und schlug den Weg Richtung Kerker ein. Der Weg kam ihr unendlich lang vor, doch schließlich erreichte sie die Steinstufen, die hinunter in die Dunkelheit führten. Raven fröstelte unwillkürlich, als sie vorsichtig hinabstieg. Es war kalt in den düsteren Gängen des Kerkers, die Raven nun entlangging. Die Kerzen an den alten Wänden warfen ein mattes Licht auf den Boden, und Ravens Schatten zog sich bizarr über die Erde. Die Einsamkeit hier unten bedrückte sie. Sie zog den Umhang fester um sich und sah sich um. Niemand schien sich in diesem Teil des Schlosses aufzuhalten- mit Ausnahme von Severus.. Das Echo ihrer Schritte hallte unter den hohen Gewölben und erstarb in weiterer Entfernung. Es war ein Geräusch voller Traurigkeit, welches Raven erzittern ließ. `Severus, warum dieses Leben? Aus welchem Grunde tust du dir das an...´ Raven gelangte vor die Tür zu seinem Büro. Zögernd hob sie die Hand, um anzuklopfen, doch dann ließ sie sie langsam wieder sinken und trat einige Schritte zurück. Die Kälte kroch in ihr hoch, es waren eisige Klauen, die sich ihr Herz legten.. Sie mußte schnell handeln. Entschlossen pochte sie an das massive, dunkle Holz seiner Tür und wartete. Sekunden verstrichen, dann waren es Minuten... Severus war nicht da. Raven wollte sich abwenden und zurückgehen, doch in diesem Moment schoß ein scharfer Schmerz durch ihr Bein, und sie lehnte sich an die Wand, um nicht hinzufallen. Die Kälte überwältigte sie, doch es war nicht die Kälte des Kerkers...es war etwas anderes... Raven wimmerte und ließ sich langsam auf den Boden sinken. Es waren Gestalten, die sich ihr näherten, sie sah sie in ihrem Kopf - "Laßt mich in Ruhe."flüsterte Raven, doch sie konnte kaum ihre Lippen bewegen. Sie schienen erfroren. Raven kroch langsam zu Snapes Tür zurück und kauerte sich in einen Winkel daneben. Ihr Körper zitterte vor innerer Kälte, und sie verbarg ihren Kopf in ihren Armen, um sich vor den Gedanken zu schützen, die auf sie einstürzten. Es waren soviele finstere Gestalten, Gestalten des Nichts, der Seelenlosigkeit. Raven presste sich an das feste, seltsam tröstlich wirkende Holz der Tür und wehrte sich mit letzter Kraft gegen jene Wesen, denen sie einmal knapp entkommen war, und die nun ihr Innerstes heimsuchten, als letzte Erinnerung an Askaban... Snape zog sich die befleckte Robe aus. Nochmals stieg der Ärger in ihm hoch, als er an die Zaubertrankstunde heute morgen dachte. Diese Winters hatte es geschafft, schon in den ersten zehn Minuten ihren Kessel in die Luft zu jagen. Scheinbar hatte sie sich dann auch noch darüber gefreut! Aber das würde sich noch ändern, da war er sich sicher. Ein spöttisches Lächeln umspielte seinen Mund, als er an seine Reaktion dachte. Er war zu Winters getreten, hatte den Kessel an der Decke festgeklemmt gesehen und hatte diese Gryffindor angelächelt. "Miss Winters," hatte er leise gesagt. "Es scheint sie haben Sinn für Humor? Mal sehen wie spassig sie es finden, wenn ich sie nach der Stunde diesen Kessel runterholen lasse. Wenn sie dann schon dabei sind, können sie gleich die Decke reinigen und das Klassenzimmer wieder in Ordnung bringen. Und bitte, ohne Magie." Grinsend hatte er sich abgewandt und war zu seinem Lehertisch gegangen. Er blickte nochmals zu Miss Winters. Diesmal war sein Blick wie Eis und seine Stimme schneidend. "50 Punkte Abzug für Gryffindor, wegen absichtlichem in die Luft jagen eines Zaubertränkekessels und 2 Strafarbeiten. Gratuliere Miss Winters. Das schon an ihrem ersten Tag." Er streckte seinen Rücken und gähnte. Das Schlagen der Uhr auf dem Kaminsims liess ihn zusammenfahren. Er drehte sich um. Halb zwölf in der Nacht. Schlurfend ging er hinüber zur Couch und liess sich seufzend darauf nieder. Er hatte sich zum Narren gemacht. Kopfschüttelnd dachte er daran, dass er Raven einen Brief mit einer Rose geschickt hatte. Welchen Teufel hatte ihn geritten, zu glauben, dass.... Dann war er am Tag zuvor zu ihr gegangen. Zum einen war es wegen Clarissa, zum Anderen wusste er genau, dass Clarissa nur eine Ausrede war um mit Raven zu sprechen. Er wollte sich mit ihr unterhalten, in ihrer Nähe sein. Aber dann hatte sie ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen, ihm gesagt, dass er sie in Ruhe lassen sollte. Verzweifelt hatte er sich dann noch idiotischer benommen, als er an ihre Tür gehämmert hatte. Er wäre besser sofort zurück in den Kerker gegangen. Nein. Am besten hätte er sich nie darauf eingelassen. Er lehnte sich zurück, legte seinen Kopf auf die Lehne und schloss die Augen. Wie hatte er nur denken können, dass irgendjemand auf dieser kalten, leeren Welt seine Nähe suchen würde. Ihn mögen würde. Nein. Er hätte es besser wissen sollen. Nach Jahren der Einsamkeit, hätte er es dabei belassen sollen. Ein Klopfen riss ihn aus seinen dunklen Gedanken. Nochmals sah er auf die Uhr auf dem Kaminsims. 'Um diese Zeit? Wer mochte ihn jetzt noch belästigen?' Zuerst wollte er da Klopfen ignorieren, doch dann erhob er sich trotzdem. Er ging zur Tür und öffnete sie. Er dachte, ihn treffe der Schlag. An seine Tür gelehnt sass... "Raven?" fragte er verblüfft. Dann fasste er sich wieder und erinnerte sich daran, wie er vor ihrer Tür gestanden hatte. Ein bitteres Lächeln umspielte seinen Mund. "Was suchst Du auf dem Boden vor meiner Tür. Hmmm?" Verbittert fügte er hinzu. "Suchst du nach irgendwelchen Zetteln? Die wirst Du hier nicht finden! Ich erledige meine Angelegenheiten direkt, musst Du wissen und jetzt gute Nacht." Er war im Begriff die Tür wieder zu schliessen. Raven wandte langsam den Kopf zu Snape hoch und blickte ihn mit Augen an, die in diesem Moment voller Leere und trauer waren. Schüttelfrost überflutete in Wellen ihren Körper und sie drückte sich noch enger an die Mauer. "Mir ist so kalt", flüsterte sie tonlos. "Es ist alles so kalt hier. " Eine winzige Träne rann ihre blasse Wange herunter, die sich anfühlte wie Eis. Hilflos starrte sie in die Dunkelheit des Ganges. "Severus, ich..", sagte sie leise, "ich wollte dich um etwas bitten, aber..." Weiter kam sie nicht. Die kältewelle erfasste sie aufs Neue und Raven ließ sich zitternd auf den Boden sinken... Gerade als er die Tür wieder hatte schliessen wollen, hatte Raven zu ihm aufgesehen. Eine Träne war über ihre Wange gekullert. Schwach hatte sie gesagt "Severus ich...wollte Dich um etwas bitten, aber..." Doch dann war sie zitternd zu Boden gesunken. Severus blickte sie kalt an und schloss die Tür. Sollte sie doch dort draussen liegen und sich den Tod holen, wen würde das schon kümmern. So stand er einen kurzen Moment an seine Tür gelehnt. "Verdammt sollte ich sein" murmelte er vor sich hin, als er die Tür wieder öffnete und sich neben Raven kniete. Er berührte ihre Stirn. Sie war eiskalt. Leise vor sich hinfluchend hob er Raven hoch und trug sie hinein. Mit einem Fuss versetzte er der Tür einen Stoss, so dass sie ins Schloss fiel. Sanft legte er Raven auf seiner Couch nieder und deckte sie mit einer warmen Decke zu. Er zog seinen Zauberstab und liess das Feuer etwas höher werden. Alsbald verbreitete es seine Wärme im ganzen Raum. Mit einem weiteren Spruch, liess er die Decke magisch warm werden. So würde die Kälte in Raven bald verschwinden. Nochmals legte Severus eine Hand auf Ravens Stirn. Einige Zeit betrachtete er sie aufmerksam. Jeden Zug ihres Gesichts, als möchte er sich jede Linie einprägen, doch auf einmal wandte er sich ab und ging hinüber an seinen Schreibtisch. Er musste arbeiten. Irgendetwas tun, das ihn von Ravens Anwesenheit ablenkte. Er setzte sich vor einen Stapel Aufsätze, die er zu korrigieren hatte. Doch nach einigen Minuten gab er auf. Er konnte sich nicht konzentrieren. Also stand er auf und ging hinüber zu einem kleinen Schrank. Er öffnete einen Flügel und entnahm einen Kristallkelch und eine Flasche Rotwein. Leise ging er hinüber zum Kamin, zog sich einen Sessel heran und liess sich hineinsinken. Er nahm den Kristallkelch und füllte etwas von der dunkelroten Flüssigkeit hinein. Er hob das Glas und liess durch den Schein des Feuers, das Rot des Weins leuchten. 'Welch herrliche Farbe,' dachte er, nahm einen kleinen Schluck und starrte gedankenverloren ins Feuer. David raste durch die Gänge des Schlosses. Wo war Snape bloss? Warum war dieser Typ nie da wenn man ihn brauchte? Sondern immer wenn nicht. `Toll ganz toll. Ich lauf hier wie ein blöder rum wärend Carmen bewusstlos da oben im Krankenflügel liegt,`dachte David wütend. Doch plötzlich hielt er inne. Da hätte er doch gleich drauf kommen können. Snapes Büro klar da musste Snape sein logisch. David jagte die Treppe zum Kerker runter und klopfte ETWAS heftig an die Tür. Snape würde ihm mit Sicherheit den Kopf abreissen doch das war ihm egal es ging hier immer hin um eine seiner besten Freunde. Ein lautes Klopfen an seiner Türe riss Snape aus seinen Gedanken. "Ja!" rief er genervt. Irgendwie schienen heute alle verrückt geworden zu sein. Zornig ging er hinüber zur Tür und riss sie auf. Vor ihm stand ein Junge aus seinem Haus. David. Snape schenkte ihm seinen berühmt berüchtigten kalten Blick. Vielleicht würde David ja wieder verschwinden. Er wollte sich jetzt nichts über tropfende Wasserhähne und der Gleichen anhören. Dafür war schliesslich Filch zuständig. David kannte diesen Blick nur zu gut. Er war dran gewöhnt und auch ihn wenns nötig war zu ignorieren. "Professor verzeihen Sie die Störung aber es geht um Carmen...." Doch der Blick der jetzt von Snape folgte schüchterte selbst David ein. "Carmen? Und warum kommt sie nicht selbst her? Ist sie sich zu fein dazu?" Er genoss es, wie David sich wand. Sein Blick schien immer noch die gewünschte Wirkung zu erzielen. "Sie....sie kann nicht Sir....denn sie ist bewustlos...," sagte David leise und wartete auf Snapes Reaktion. "Wo ist sie?" fragte Snape plötzlich scharf. Irgendwo in seinem Hinterkopf hatte er plötzlich das Gefühl, dass alle Welt Hilfe von ihm erwartete, aber wozu. Was hatte die Welt für ihn, zu geben? Rasch schüttelte er diesen Gedanken ab. "In der Krankenstation...Doch Madam Pomfrey meinte sie könne ihr nicht helfen," sagte David leise und kämpfte gegen Tränen denn ihm lag sehr viel an Carmen. "Ich komme gleich. Gehen sie wieder zu ihr." Er schloss die Tür und ging hinüber zu Raven. Besorgt strich er ihr über die Haare. "Leider werde ich auf der Krankenstation gebraucht, Raven." flüsterte er und eine Art Trauer lag in seiner Stimme. Rasch krizelte er ein paar Zeilen auf einen Zettel und legte ihn auf das Salontischchen. Raven, ich musste dringend auf die Krankenstation. Ein Notfall. Es... es tut mir leid. Es tut mir auch leid, dass ich Dich gestern Abend belästigt habe, es war nicht meine Absicht... Severus Warum entschuldigte er sich eigentlich? Ärgerlich griff er wieder nach dem Zettel und warf ihn in den Kamin. Er drehte sich um und eilte hinauf auf die Krankenstation. Dass der Zettel knapp das Feuer verfehlt hatte, hatte Snape nicht bemerkt. Nun lag das zerknüllte Papier ein paar Zentimeter vor dem Kamin und der Schein des Feuers warf selstame Schatten darauf. Ihr Atem ging schwer und unregelmäßig... Raven schritt langsam einen langen, feuchten Gang entlang. Vor ihr ging eine dunkel gekleidete, hochgewachsene Person mit glatt nach hinten gekämmten Haaren -einer der Wächter. Links und rechts an den Wänden waren metallene Türen eingelassen, die im matten Licht der Kerzen bronzefarbe schimmerten. Von den alten Steinwänden tropfte hier und da das Wasser des Meeres, welches das Gemäuer umgab. Der Geruch von Salz und nassem Gestein hing in der Luft und erinnerte Raven an uralte Steingrotten. Doch hier vernahm sie noch andere Gerüche - nach Angst und dumpfer Apathie. Ihre Brust war wie zugeschnürt und sie spürte ein Frösteln, welches selbst in den eisigsten winternächten keinen derartigen Schrecken besaß. Schemenhafte Gestalten glitten an ihr vorbei, Wesen in langen Umhängen und Kapuzen, die ihre Gesichter verbargen. Doch Raven wußte von der gähnenden Dunkelheit, von den schwarzen Schlünden, die jedem menschlichen Lebewesen die Seele aussaugten - gnadenlos, gierig und unersättlich. Ihre Schritte halten in den langen Gängen wieder und verloren sich im weitverzweigten Labyrinth - im Gefangenentrakt von Askaban.... Es war kalt dort. Kälter als die tiefste Winternacht in den nördlichen Gefilden Britaniens. Endlich hielten Raven und ihr Begleiter von einer niedrigen Tür, der Wächter schloß auf, und bedeutete ihr, einzutreten. Raven schritt an ihm vorbei und stand in einer dunklen Zelle...Die Kälte schlug ihr mit aller Wucht entgegen und raubte ihr den Atem. In der Ecke kauerte eine zusammengekrümmte Person, und eine zweite Gestalt glitt nun lautlos auf Raven zu. Sie hob ihre Arme und ließ die Kapuze zurücksinken und Raven starrte in die schwärzeste Leere, die sie jemals in ihrem Leben gesehen hatte. Sie taumelt zurück und ihr Mund öffnete sich zu einem Schrei.... "Lillian...oh Gott...Lillian!!!" Keuchend schreckte Raven auf. Kalte Schweißperlen stand auf ihrer Stirn und ihre Brust hob und senkte sich. Die Augen voller Panik sah sie um sich, doch der Dementor war verschwunden, Askaban war verschwunden...Und Lillian. Die Realität umgab Raven, doch die Bilder ihres Alptraums wichen nur langsam von ihr. Es dauerte noch einige Minuten, bis Raven die Eindrücke ihres Traumes einigermaßen abgeschüttelt hatte. Jetzt stellte sie fest, daß die Kälte aus ihrem Körper gewichen war und ihre Wangen sich seltsam erhitzt fühlten. Wohlige Wärme umgab sie, und Raven blickte sich um. Hatte sie nicht eben noch vor der dunklen Kerkertür gekauert, die zu Snapes Büro führte? Nun lag sie auf einer weichen Couch, und wenige Meter neben ihr prasselte ein helles Feuer in einem großen Kamin. Ravens Blick streifte die Wände des Raumes -und sie zuckte heftig zusammen. I In alten Holzregalen standen unzählige Gefäße und Flaschen mit klaren und trüben, funkelnden und trübe aussehenden Flüssigkeiten. Daneben standen verschlossene Gläser, in denen sich absonderliche, zum Teil bizarr wirkende Lebewesen und Pflanzen befanden. Einge von ihnen lumiszierten geheimnisvoll im Licht der lodernden Flammen. Auf der anderen Seite des Kamins stand ein massiver Holztisch, auf dem sich unzählige Pergamente und Papiere stapelten. Zweifellos handelte es sich um den Arbeitsplatz eines Lehrers.... Raven schluckte schwer. Sie hatte niemals in ihrem Leben das Büro von Severus Snape gesehen, doch sie war sich sicher - sie WUßTE -, daß sie sich in seinem Raum befand. Ravens Herz begann schneller zu schlagen und hektisch sah sie sich um, dann lauschte sie angestrengt in Richtung einer Tür, die offensichtlich in ein weiteres Zimmer führte - doch außer dem leisen Knacken des Feuers war alles still. Snape war augenscheinlich fortgegangen, nachdem er sie in seinen Raum gebracht hatte. Ein Gefühl der Erleichterung durchströmte Raven - sie wußte, daß seine Anwesenheit sie in tiefste Verlegenheit gestürzt hätte, vor allem in Anbetracht des Zustandes, in welchem er sie hatte vorfinden müssen. Und dennoch -Raven war sich selbst gegeüber ausreichend ehrlich, zuzugeben, daß sie auch enttäuscht war. Nun hätten sie miteinander reden können, hätte sie seine Anwesenheit aus tiefster Seele genossen und in diese seltsamen, ruhelosen schwarzen Augen blicken können... Vorsichitg setzte sie sich auf und musterte den Raum erneut. Er besaß eine düstere Atmosphäre, keine Frage, dennoch verbreitete er im Feuerschein eine geheimnisvolle, behagliche Stimmung. Raven erhob sich und schritt - immer noch mit zittrigen Knien - hinüber zu Severus Schreibtisch. Auf der glatten Oberfläche lag -säuberlich geordnet- ein Packen von Arbeitszetteln. Als sie einen näheren Blick darauf warf, erkannte sie, daß es sich wohl um Arbeiten von Schülern handeln mußte, die Severus dabei war zu korrigieren. Sie nahm das oberste Pergament, welches mit einer recht krakeligen Handschrift beschrieben war, in ihre Hand und überflog die Zeilen. "Was bei der Herstellung eines Unsichtbarkeitstrankes beachtet werden muß.." las sie halblaut und ließ ihren Blick auf den Rand der Seite fallen. Unwillkürlich verzogen ihre Lippen sich zu einem Grinsen. Dort stand: "Hoffnungslos, Longbottom, hoffnungslos!" Raven seufzte und legte das Papier zurück auf den Stapel. Das mußte wohl Severus sein, wie er in Hogwarts bekannt war....Dennoch blieb das Lächeln auf ihrem Lippen. Weiß Gott, sie hatte zu ihrer Zeit den Zaubertränkeunterricht, den Professor Zabini gegeben hatte, gefürchtet, wenngleich es zu ihren stärksten Fächern gehört hatte... Auf dem Papier stand ein offenes Tintenglas, und daneben lag eine achtlos hingeworfene Feder, die darauf hindeutete, daß hier jemand vor nicht allzulanger Zeit gesessen hatte. Noch während sich Raven fragte, was Severus wohl in seiner Arbeit unterbrochen haben mußte, fiel ihr Blick auf eine Stelle vor dem Kamin. Stirnrunzelnd ging sie um den Schreibtisch und bückte sich, um das zerknitterte Stück Papier, welches nur wenige Zentimeter von den Flammen entfernt gelegen hatte, aufzuheben. Sie entfaltete es, hielt es an das Feuer, um es besser entzifffern zu können, und begann zu lesen. "....es tut mir auch leid, daß ich dich gestern Abend belästigt habe, es war nicht meine Absicht..." Raven ließ den Zettel sinken und starrte in das Feuer. Unzählige Gedanken schossen ihr durch den Kopf. Sie spürte Erleichterung darüber, daß Severus ihr merkwürdiges Verhalten vom Vorabend zu akzeptieren schien. Doch gleichzeitig überkam sie ein Gefühl der Scham, welches ihre Wangen erröten ließ. Es war ihre Eifersucht auf Clarissa gewesen, die sie zu ihrem törichten Benehmen getrieben hatte. Sie schuldete Severus ebenso eine Entschuldigung wie ihrer Freundin Samantha...Ravens Scham wuchs bei dem Gedanken, daß sie Samantha hatte helfen wollen, und noch immer nicht zu ihr zurückgekehrt war. Andererseits -das Veritaserum war augenblicklich ihr einziger Ausweg. Doch dazu mußte sie Severus sprechen. Wo er nur blieb? Natürlich, gewiß saß er in diesem Moment an Clarissas Bett und wachte über ihren Schlaf. Raven versuchte, diese Vorstellung so rasch wie möglich zu verdrängen, doch immer wieder tauchte eine Frage in ihr auf, die sie seit Tagen beschäftigte. Wer war Clarissas Mutter? Raven legte den Zettel abwesend beiseite und hinkte zurück zu der Couch. Sie fühlte sich noch immer benommen, doch an Schlaf konnte sie für den Augenblick nicht denken. Sie würde darauf warten, daß Severus zurückkehrte, um ihn dann um eine Phiole Veritaserum zu bitten. Raven erhob sich noch einmal, ging zum Schreibtisch und nahm einige unbeschriebene Seiten Pergament. Dann suchte sie nach einem Stift und setzte sich zurück auf die Couch. Einige Momente sah sie versonnen auf die leeren Blätter in ihrer Hand, dann griff sie nach dem Stift und begann zu zeichnen. Nach einigen Minuten hatten die ersten Formen Konturen angenommen. Aus einer dünnen Linie war ein Ast geworden, aus einem Ast ein Baum, und schließlich ein Wald. Ein großer Wald in seiner winterlichen Kahlheit, der Boden und die Zweige der großen Bäume von Schnee bedeckt. Raven vermeinte, die Stille der Landschaft mit ihren eigenen Ohren zu vernehmen. Zwei Gestalten liefen durch den Wald, lachend, sich mit dem Schnee bewerfend....Eine Hand griff nach der anderen...Und das Lachen klang hell und fröhlich... Leise entglitt Raven das Papier und schwebte zu Boden. Der Stift, den sie eben in der Hand gehalten hatte, fiel auf die Decke. Und wenige Augenblicke später war Raven in einen ruhigen, traumlosen Schlaf gefallen. Snape öffnete zögernd die Bürotür und trat ein. Raven lag auf der Couch und schien friedlich zu schlafen. Erleichterung durchfuhr seine Brust, aber er fühlte, wie ihm das Herz bis zum Hals schlug. 'Stell Dich nicht so dumm an, Sev.' dachte er ärgerlich. 'Du kennst sie schon ewig!' Leise trat er ein wenig näher. Sie sah so friedlich aus. Er setzte sich in den Sessel neben der Couch und beobachtete sie. 'Es wäre eine Sünde, ihren herrlichen Schlaf zu stören und doch...' dachte er und ein kleines Lächeln umspielte seinen Mund. Er erhob sich wieder, beugte sich über sie und wollte ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht streichen. Er streckte seine Hand aus, doch als er sie schon fast berührt hatte, zog er seine Hand wieder zurück und sagte statt dessen leise und mit sanfter Stimme: "Raven?" Lange Zeit war alles dunkel und still um Raven, doch dann... Jemand schien ihren Namen zu flüstern, eine vertraute Stimme.... Raven blinzelte verschlafen. Zunächst erkannte sie nur verschwommen das matte Licht des verglimmenden Feuers, doach dien fiel ihr Blick auf die Gestalt, die neben ihr saß und sie anblickte. Raven setzte sich auf, mit einem Schlag war ihre Müdigkeit verschwunden. "Severus.." flüstertes sie, und ein leises Lächeln stand ihn ihren Augen. Severus saß dicht bei ihr und musterte sie aus seinen ernsten, dunklen Augen, die jedesmal in ihr Innerstes durchblicken zu schienen. Wie lange mochte sie wohl geschlafen haben? Raven errötete bei dem Gedanken, daß sie bereits Ewigkeiten in Severus Raum verbracht haben mußte. Sie sah ihm kurz in das Gesicht und spürte, wie ihr Herz sich verkrampfte. Der sonst so bittere, eisige Zug um seinen schmalen Mund wirkte weicher als sonst. Irrte sie sich, oder lächelte er selbst ein wenig? Raven wandte ihr Gesicht ab, da sie Angst hatte, daß ihre Augen ihre Gefühle verrieten. Endlich brachte sie einige Worte über ihre Lippen. "Severus, ich..." Sie zögerte erneut und kämpfte gegen ihre Befangenheit. Wieso weckte dieser Mann diese tiefen Gefühle in ihr? Sie verfluchte innerlich ihre Unbeholfenheit und setzte erneut zum Sprechen an. "Ich...ich möchte dir danken dafür, daß du..daß du mir geholfen hast." Sie schwieg kurz und setzte dann hastig hinzu: "Und ich will mich bei dir entschuldigen." Jetzt sah sie ihm direkt in sein Gesicht und ihre Blicke trafen sich. "Entschuldigen? Wofür? Ich... Du hattest Recht gehabt Raven, ich hätte Dich nicht einfach... ich hätte nicht hoch kommen sollen." Er wandte seinen Blick ab. "Du, du wolltest keinen Besuch und ich hätte das akzeptieren sollen..." Severus erhob sich und ging hinüber zu einem kleinen Schrank, nahm zwei Gläser und eine Flasche Wein heraus und setzte sich in einen Sessel neben der Couch. Er öffnete die Flasche und goss die herrlich rote Flüssigkeit in die beiden Gläser. "Etwas Wein?" fragte er leise, während er ihr ein Glas hinhielt. Er versuchte verzweifelt, ihrem Blick auszuweichen. Ihren Augen, die alles zu sehen schienen. Raven lächelte. Ihre Augen schimmerten, als sie das Glas ergriff und einen Schluck nahm. Ein angenehmes Kribbeln machte sich in ihrer Magengegend breit. Sie sah Severus nicht an, als sie entgegnete: "Nein, ich bedaure es wirklich, daß ich..." Sie brach ab. "Ich meine,ich.."stotterte sie," Es war nur so, daß ich dachte, daß du.." Sie holte tief Luft," Daß du alleine deiner Tochter wegen gekommen bist." Sie wandte ihr purpurrotes Gesicht endgültig ab. Mit klopfendem Herzen wartete sie auf seine Reaktion. Würde er lachen? Raven schien ein wenig nervös zu sein, also ging es nicht nur ihm so. "Natürlich bin ich wegen meiner Tochter gekommen. Ich habe mir wahnsinnige Sorgen um sie gemacht. Das tue ich immer noch, da sie mir immer noch nicht hat sagen können, was geschehen ist, aber..." er zögerte ein wenig. "Ich bin nicht nur wegen... wegen Clarissa gekommen. Ich wollte mit Dir sprechen und..." er leerte sein Glas in einem Zug und schenkte Raven und sich wieder nach. "Ich wollte fragen...,ach, vergiss es, es war dumm von mir." Er blickte ins Feuer und hob sein Glas an die Lippen. Ravens Glas zitterte dieses Mal, als sie es zu ihrem Mund führte. Ein leichter Schwindel hatte sie erfasst und sie unterdrückte ein hysterisches Kichern. `So weit ist es mit mit schon gekommen´,dachte sie, `ich trinke von morgens bis abends...´ Doch dieser Gedanke beunruhigte sie nicht weiter. Sie beugte sich ein wenig vor und schaute Severus ernst an. "Was wolltest du fragen?" Severus hätte beinahe sein Glas fallen lassen. Ravens frage hatte ihn unerwartet getroffen. Er schloss kurz die Augen und blickte dann Raven an. War da wirklich jemand, den interessierte, was er wollte? Dem etwas an dem lag, was er sagte? Er schluckte schwer, bevor er antwortete. "Ich habe mich gefragt, warum... Warum Du es getan hast. Warum Du mir auf der Waldlichtung das Leben gerettet und Deines dafür riskiert hast." Er fürchtete sich etwas vor der Antwort und leerte sein Glas abermals. Mit leicht zitternden Händen griff er nach der Flasche und schenkte nach. Raven stellte nachdenklich ihr Weinglas ab und betrachtete die tanzenden Flammen vor ihr. Inzwischen war ihr entschieden warm, und ihre Wangen glühten von der Hitze des Feuers und des Weins. Sie schluckte schwer. Es war die Frage gewesen, die sie befürchtete hatte. Wollte sie Severus belügen, so hätte sie leicht den Mund aufmachen und eine Antwort formulieren können, etwa wie: Es ist selbstverständlich, jemand anderes retten zu wollen... Doch Raven wußte, daß das eben keine Selbstverständlichkeit war. Es waren einzig und alleine ihre Gefühle gegenüber Severus gewesen, die sie geleitet hatten. Raven wandte sich ihm zu und blickte ihn an. `Und es sind immer deinen Gefühle gewesen, die dich stark gemacht haben, Raven..´ Raven lächelte, als sie sich an jene Worte erinnerte, die jemand vor Jahren zu ihr gesagt hatte. `Es ist so schwer, einem geliebten Menschen seine verletzliche, seine schwache Seite zu zeigen...´ dachte Raven stumm. Leise erhob sie sich und setzte sich auf den Boden direkt vor Severus. Der Schein des Feuers warf tiefe Schatten auf ihr Gesicht, und ihre Augen wirkten dunkel. Sie zwang sich dazu, Severus Blick standzuhalten, als sie leise sagte: " Ich tat es, weil ich Angst hatte, dich nach all den Jahren ein zweites Mal zu verlieren. So wie damals." Ihr Lächeln wurde weicher, und in ihrem Augen funkelte der Widerschein des Lichtes. Ganz langsam hob sie ihre Hand und berührte Severus kühle, lange Finger. Es war eine scheue , zarte Berührung, doch sie war voll unausgesprochener Zärtlichkeit. Es war ganz still im Raum, bis auf das Knistern der Flammen. Raven sass vor ihm auf dem Boden und sah in mit leuchtenden Augen an. Noch nie zuvor hatte ihn jemand so angesehen. Er schien sich in ihrem Blick zu verlieren, als sie sanft seine Hand berührte. Ihre Wärme druchströmte seinen Körper. Sein Herz schlug so laut, dass sie es fast hören musste. Zögernd lehnte er sich nach vorne und ergriff sachte ihre Hand. Ihre Haut war warm und weich. Langsam hob er sie an und führte sie an seine Lippen. Zärtlich hauchte er einen Kuss auf den Handrücken. Sein heisser Atem streichelte sanft ihre Haut, während seine Lippen den Linien ihrer schönen geschmeidigen Fingern folgten. Seine dunklen Augen glühten im Schein des Feuers. Raven schloß ihre Augen und schwieg. Ihr Herz schlug schwer und langsam in ihrer Brust. Es war ein Moment der Innigkeit, den sie nicht zerstören wollte. Dieses Glück...es machte ihr beinah Angst. Angst - nach all dieser endlosen Zeit der Einsamkeit, der Bitterkeit und zahloser unbeantworteter Fragen. Es konnte nicht real sein, nicht wirklich passieren... Und doch - es war Severus, der ihre Hand umschlungen hielt. Es war Severus, der ihr in die Augen sah und mit ihr diese Sekunden teilte. Sekunden für die Ewigkeit. Sie würden unwiederruflich vorbeigehen.. Raben öffnete ihre Augen. Tränen schimmerten in ihnen und sie schmiegte ihren Kopf in Severus Schoß. Da war noch etwas.... Raven legte ihren Kopf in seinen Schoss und er lehnte sich zurück, während er gedankenverloren ihr glänzendes Haar streichelte. So musste die Ewigkeit sein. Genau so. Severus genoss die Nähe, ihre Nähe. Endlich jemand, der freiwillig seine Gesellschaft suchte. Er schloss die Augen und atmete tief durch. Er hoffte, dass dies nicht nur ein Traum war, aus dem er gleich erwachen würde, allein in seinem riesigen, kalten Bett mit nichts als der grausamen Einsamkeit, die ihn normalerweise umgab. Während Ravens Severus Hand spürte, die sie sanft streichelte, spürte sie, wie sie in einen Zustand der absoluten Ruhe driftete. Es war ein innerer Friede,von dem sie geglaubt hatte, ihn längst verloren zu haben. Verloren in einer Zeit der Dunkelheit, verloren an dem Tag, an dem sie für immer entstellt worden war.. Ihre Gedanken glitten zurück in die Vergangenheit, zu den Tagen in Hogwarts, als sie Severus das erstemal begegnet war... Jene Nacht am See.... Raven hob plötzlich ihren Kopf, über ihr Gesicht huschte ein Ausdruck der Verzweiflung. Sie biß sich auf ihre Unterlippe, dann erhob sie sich und ließ sich neben Severus auf den weichen Sessel gleiten. Der Geruch seines Körpers war angenehm -zedernartig, wild... Raven sehnte sich nach seiner Nähe. Sie schlang ihre Arme um seinen Hals und schmiegte sich innig an seine Brust, ihr Gesicht fest an den weichen Stoff seines Umhang gepresst. "Halt mich fest, Severus.." flüsterte sie rauh, "Halte mich fest und laß mich nie wieder los..." Sie schloss ihre Augen und gab sich dem Moment hin, wissend, daß er gleich vorbei sein würde...Samantha... Raven kuschelte sich eng an ihn, legte ihr Gesicht auf seine Brust und flüsterte: "Halte mich fest und laß mich nie wieder los..." Er schlang seine Arme um sie und hielt sie fest. Wie ein Ertrinkender, der Angst davor hat, zu sterben, wenn er jetzt seinen Griff lösen würde. Severus senkte seinen Kopf und verbarg sein Gesicht in ihren Haaren. Ihr Duft war betörend. Wie eine Blumenwiese mitten im Sommer. Er hatte das Gefühl, die Sonne auf seinem Gesicht zu spüren, der Wind, der leicht durch die Bäume strich, zu hören. Er hoffte, dass dieser Augenblick nie enden möge... "Oh Gott!" flüsterte Raven, noch immer mit geschlossenen Augen. "Ich....kein Wort auf diese Welt könnte ausdrücken, wie sehr ich mich danach gesehnt habe, bei dir zu sein, Severus." Sie hob ein wenig den Kopf und sah ihn an. "Weißt du das?" Ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie bettete ihren Kopf wieder an seine Brust und sog seinen Geruch ein. `Kannst du meine Gedanken hören, Severus? Da ist so vieles, was ich dir noch sagen möchte...´dachte sie. Sie vernahm seinen stürmisch klopfenden Herzschlag an ihrem Ohr, seine Hand war in ihren wirren Haaren vergraben. Sie war wie benommen...durcheinander.. Glücklich. Langsam, ganz allmählich schlich sich ein anderer Gedanke in ihren Kopf. Sie konnte ihn nicht länger ignorieren, so verzweifelt Raven es sich in diesen Sekunden auch wünschte. Sie mußte ihr eigenes Verlangen nun hinten anstellen.. "Severus", flüsterte sie und seufzte. "Es gab natürlich noch einen Grund, warum ich hierhergekommen bin. Es geht um eine Freundin..Ich brauche deine Hilfe." Sie ließ ihren Kopf seiner Brust liegen und streichelte zärtlich über den schwarzen Stoff seines Umhangs. Raven hatte den Eindruck , als wären Zeit und Raum in diesem Augenblick eins, als sie in Severus Armen lag und ihn zärtlich streichelte. `Es ist, als ob etwas in mir nach langer Zeit nach Hause gekommen ist...´ In ihren Augen lag ein Ausdruck von Seligkeit, der sich nur unwesentlich schmälerte, als Raven nun ihr Gesicht auf ihrem Arm aufstützte und Severus ansah. " Ich brauche wirklich deine Hilfe." sagte sie ernst. Severus schien ihr aufmerksam zuzuhören. Raven fuhr leise fort."Es handelt sich um Sirius Blacks Schwester Samantha..." Raven bemerkte,daß ein düsterer Schatten über Severus Gesicht glitt. Natürlich, es mußte wegen Sirius sein....Raven erinnerte sich an die Todfeindschaft, die beide Männer seit ihrer gemeinsamen Schulzeit verbunden hatte. Doch sie wußte, daß sie darauf in diesem Augenblick keine Rücksicht nehmen konnte. Nicht, wenn es um Samantha ging. Raven spürte,wie es ihr warm ums Herz wurde..Samantha war viele Male für sie dagewesen, sie durfte sie jetzt nicht im Stich lassen...sie durfte einfach nicht.. Und doch - Wie schwer es ihr fallen würde, Severus nun wieder verlassen zu müssen. Severus schien gerade eine weitere Frage stellen zu wollen, als es an der Tür klopfte. Beide wandten sich zu ihr um, als diese bereits aufflog und ein Mädchen völlig außer Atem in Severus Büro stand. Raven löste sich sofort aus Severus Umarmung und erhob sich hastig. Es war Clarissa. Ihre Augen waren weit aufgerissen und sie rang nach Worten. Während sie sprach war Severus langsam aufgestanden. Seine Augen hatten wieder jenen hohlen,verschlossenen Ausdruck angenommen, den Raven nur allzugut von ihm kannte. Sie lauschte Clarissas Worten mit stummem Entsetzen. Jenes leuchtende Glück, welches noch eben in ihren Augen gestanden hatte,war ausgelöscht. Voldemort....Malfoy...Severus... Raven vergrub ihr Gesicht in den Händen. Nein, Friede würde noch nach lange nicht sein in dieser dunklen Zeit. Sie hob den Kopf und schaute auf Severus, dann auf Clarissa. Clarissa wirkte verängstigt, Severus zutiefst besorgt. Aber warum? Diese Frage schoß Raven durch den Kopf. Was genau hatte Severus nun mit den Todessern zu tun? War es immer noch wegen seiner Vergangenheit? Sie hatte auf all das im Augenblick keine Antworten, und sie wußte, sie würde sie auch nicht an diesem Abend bekommen. Sie würde nun gehen müssen. Severus und seine Tochter mochten vieles zu bereden haben,was für ihre Ohren nicht bestimmt war. Raven wandte sich leise um und ging zur Kerkertür. Dort drehte sie sich noch einmal um. "Gute Nacht.." sagte sie leise und ließ die Tür hinter sich ins Schloß fallen. Es war, als ob sie ein warmes Licht verlassen hätte, und nun erneut in die kalte Schwärze des Universums hinausgeschleudert wurde..... Ihr Schritt war langsam, fast mechanisch, doch dann begann Raven zu rennen, und die alten Kerkerwände warfen das Echo ihres erstickten Schluchzens zurück. |