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Aurélia Mytam hasste es, zu versagen. Jedes Mal, wenn das passierte, gingen ihr grausame Bilder durch den Kopf. Dinge, die sie nur zu gern vergessen hätte. Erinnerungen an ihre Eltern, die vor vier Jahren gewaltsam ums Leben gekommen waren. Erinnerungen an Malcolm, der versuchte sie zu retten und Erinnerungen an ihre Liebe ihnen gegenüber, die sich in unstillbaren Hass gewandelte hatte. Hass gegenüber ihrem Mörder. Hass, der sie alles tun ließ, was nötig war, um an ihr Ziel zu gelangen, auch wenn es weitere Leben kostete. Völlig egal... Ein Geräusch ließ sie aufschrecken. Es war eine braun-graue Eule, die an ihr Fenster klopfte. Mit einem Wink ihrer Hand öffnete es sich und das Tier setzte sich schuschuend auf ihre Schulter. Ein Brief war an seinem Bein befestigt. Aurélia erkannte sofort die geschwungene Handschrift, und dass sich wieder einmal um eine Einladung handeln musste. ´Wieso eigentlich nicht?` ging es ihr durch den Kopf. Ein wenig Ablenkung würde ihr mit Sicherheit nicht schaden und wenn es darauf ankam, würde sie auch von dort zurück finden...

Mit einem leise Geräusch apparierte Aurélia Mytam. Es war ihre Lieblingsart zu reisen, schnell und fast lautlos. Sie strich sich eine weiße Strähne aus dem Gesicht, glättete ihren schwarzen Umhang und sah sich um. In einigen hundert Metern Entfernung ragte Hogwarts vor ihr auf. Einfach ein herrlicher Anblick mit der Sonne im Zenit, das war wirklich nicht zu bestreiten. Ihre Großtante hatte nicht übertrieben, (auch wenn sie manchmal dazu neigte). Eine Minute verging in der sie die ganze Schönheit der Landschaft in sich aufnahm, bis sie sich entschied den Rest des Weges zum Schloß zu Fuß zurück zulegen, auch wenn es etwas länger dauern würde. Sie hatte Zeit


Als sie ihren Fuß in die große Halle setzte, war Aurélia noch beeindruckter als zuvor. Es war alles so riesig und überwältigend und mit einem Lächeln musste sie an ihre alte Schule denken. Sie war nicht einmal annähernd so groß gewesen. Die Schüler, die hier lernen durften, waren wirklich beneidenswert. Sie ging einige Schritte auf das Hallenzentrum zu und blickte sich um. Alles war leer, bis auf zwei Gestalten, die sich in einiger Entfernung unterhielten. Sie beobachtete die beiden. Die eine war offenbar eine Schülerin, der andere ein Lehrer... Und mit einem Mal erkannte sie, wen sie vor sich hatte. Severus Snape. Unwillkürlich umklammerte sie ihr rechtes Handgelenk. Aurélia hätte alles erwartet, nur nicht ihn. Ein Todesser in Hogwarts! Und dann noch der Zweite in Voldemorts Gefolge. Sie konnte es nicht fassen. Was sollte sie nun tun? In diesem Moment entfernte sich die Schülerin und ein interessanter Gedanke kam Aurélia in den Sinn. Ohne weiter zu überlegen, ging sie auf ihn zu.

Snapes Lächeln kam Aurélia seltsam vor. Er war nervös, das sagte ihr ihr Instinkt und ein schadenfrohes Grinsen huschte über ihr Gesicht. Wenn alles so lief, wie sie es wollte, würde er nicht nur nervös sein. Sie blieb vor ihm stehen und starrte ihn einen Moment lang mit ihren schwarzen Augen an. "Hätte nicht gedacht, sie hier zu treffen."

"Tja, so erlebt man ab und zu eine Überraschung." Das Lächeln verschwand von seinem Gesicht, er wurde ernst und seine Augen glitzerten gefährlich. "Was suchen sie hier, Aurélia?" seine Stimme war kalt und emotionslos wie immer. Was sie nur hier wollte? Der dunkle Lord konnte sie ja wohl kaum geschickt haben. Weshalb war sie gekommen...?

"Nicht so unhöflich, Severus." Aurélia legte den Kopf ein wenig schräg und lächelte, doch der Ausdruck ihrer Augen blieb kalt. "Nun, ich habe einige Dinge zu erledigen." Mit einer auffallenden Geste strich sie sich mit der rechten Hand die Haare aus dem Gesicht. Wenn er ihr glaubte, dass sie auf Befehl Voldemorts handelte, würde er ihr aus dem Weg gehen, bis sie einen besseren Plan ausgearbeitet hatte, um ihn beobachten zu können. Sie musste wissen, was er hier tat, denn sie wusste, wie gefährlich er sein konnte. "Sie verstehen das doch sicher? Und nun, auf Wiedersehen." Mit diesen Worten drehte sie auf dem Absatz um, hielt aber nochmals inne. "Wo sie gerade hier sind, könnten sie mir ´freundlicher Weise` den Weg zu Prof. Trelawney zeigen?"

"Zu Professor Trelawney? Seit wann geben sie sich mit solchem Hokuspokus wie Wahrsagen ab? Sie enttäuschen mich aber, Aurélia. Ich dachte immer, dass sie sich auf etwas, sagen wir mal, handfestere Hilfsmittel verlassen." Eine dunkle Spannung lag zwischen ihnen. Sollte er sie wirklich zu Professor Trelawney bringen? Oh nein. Das würde er bestimmt nicht tun. "Könnte ich, aber tue ich nicht. Schönen Tag noch." Snape drehte sich um und ging mit flatterndem Umhang eilig davon. Er war sich der steten Blicke dieser Todesserin bewusst. Sie bohrten sich in seinen Rücken. Was sie bloß hier wollte? Und dann noch von Trelawney?

Sie sah Snape nach, bis er verschwunden war. Pah, Hokuspokus, wenn der wüsste... Insgeheim schwor sie sich, dass er das nächste Mal ihre handfesten Mittel zu spüren kriegen würde. Aber zur Zeit hatte sie noch ein anderes Problem. Aurélia stand immer noch in der großen Halle und hatte keinen blassen Schimmer, wo Prof. Trelawney zu finden war. Ein wenig verwirrt blickte sie sich um. Einige Treppen und Korridore führten in alle möglichen Richtungen davon. Auf gut Glück folge sie einem der Gänge, darauf hoffend jemanden Hilfreiches zu finden.


Langsam wurde es Aurélia zufiel. Sie irrte seit mindestens zwei Stunden auf der Suche nach Prof. Trelawneys Büro durch Hogwarts. Nicht, dass sie niemanden nach dem Weg gefragt hätte, im Gegenteil. Acht verschiedene Schüler hatten ihr die Richtung gezeigt, jedes Mal mit der Warnung, dass die Treppen etwas seltsam sein konnten. Aber seltsam war ihrer Meinung nach untertrieben. Sie wusste nicht, ob diese Dinger denken konnten, aber immer wenn sie ein paar Stufen hinauf gegangen war, änderten sie ihre Richtung, als wollten sie sie ärgern. Es war zum verrückt werden. Seufzend lehnte sie sich gegen eine Wand. "Oh Mann. Wenn das so weiter geht, finde ich sie nie."

"Niemals die Hoffnung aufgeben."

Überrascht sah sie sich um und blickte in das freundlich lächelnde Gesicht eines älteren Zauberers mit langem weißen Bart und goldener Brille. Das musste Albus Dumbledore sein. Sie hatte ihn schon oft auf Photos und in Büchern gesehen. "Kann ich ihnen vielleicht helfen, Miss..."

"Mytam, Aurélia Mytam. Ja, das könnten sie. Wären sie wohl so freundlich mir den Weg zu Prof. Trelawney zu zeigen?"

"Natürlich, folgen sie mir." Und er führte sie durch einige Gänge. Als sie ihm den Grund ihrer Anwesenheit schilderte, war Prof. Dumbledore freudig überrascht und bot ihr an ein wenig länger auf Hogwarts zu bleiben, was Aurélia auf Grund der jüngsten Ereignisse gerne annahm. Es war ihr ganz recht die Möglichkeit zu bekommen, einige Nachforschungen anzustellen. Nach ein paar Minuten erreichten sie den Zugang zu Prof. Trelawneys Klassenzimmer. "Sie ist wahrscheinlich dort oben, aber leider muss ich sie nun verlassen. Sie kommen doch alleine zurecht, Miss Mytam?"

"Oh ja, natürlich. Danke." Plötzlich war sie wieder allein. Zögernd stieg sie die Leiter zum Klassenzimmer hinauf und sah sich um. Ein schwerer süßlicher Duft lag in der Luft, der vom brennenden Kamin zu kommen schien. "Tante Sybill?"

"Aurélia!" soeben hatte meine Nichte mein Klassenzimmer betreten. Ich freute mich riesig, tat allerdings mein bestes um meine Überraschung zu verbergen und sagte: "Die Kugel hat mir verraten das du auf dem Weg zu mir bist! Wie geht es dir?" Schnell erhob ich mich von meinem Sessel und ging auf sie zu. "Tante Sybill!" Sie lächelte und fiel ihrer Tante um den Hals. "Ich freu mich, dich wieder zusehen. Es ist so lange her." Einen Moment lang hielt Aurélia sie einfach nur fest, bis sie sich wieder von ihr löste. 2 lange Jahre war es her. "Mir geht es gut und dir?"

"Die Kugel hat mich immer gewarnt - mir geht es prächtig. Bis darauf daß Longbottom mir immer meine Tassen zerdeppert... . Na ja, auch nicht so wichtig." Ich war total happy. Meine Nichte hatte sich in den lausigen Jährchen total verändert! Augenblicklich schossen mir ein paar Bilder von ihr, wie sie als Kind aussah durch den Kopf... . Ich bot ihr einen Stuhl an und zauberte zwei Tassen Tee auf den Tisch. Wir setzten uns und ich fragte sie: "Jetzt erzähl aber mal, was hast du in der ganzen Zeit gemacht?!"

Jetzt war es passiert. Was sollte Aurélia ihrer Tante erzählen? Die Wahrheit, dass sie die ganze Zeit beschäftigt gewesen war ein Deatheater zu werden? Nein, das war unmöglich! Fieberhaft überlegte sie. "Nun,...ähm...Ich habe eine Stelle beim Ministerium gekriegt. Ich war für die Betreuung magischer Wesen zuständig, die illegal gehalten und beschlagnahmt wurden." Eine dümmere Antwort war ihr nicht eingefallen. Sie schalt sich selbst dafür, zwang sich aber ein Lächeln ab. "Tja, meine Gabe mit Tieren umzugehen, hat sich bewehrt. Aber sag mal..." Hoffentlich wollte ihre Tante nicht mehr darüber wissen. "Was macht die Wahrsagerei? Liegt irgendwas Besonderes in der Luft?"

Mit einem betont geheimnisvollen Blick, den ich der jungen Amanda zuwarf antwortete ich ebenso rauchig, wie theatralisch:" Die Zukunft ist etwas geheimnisvolles. Sie will zurzeit nicht das ich genaueres sehe. Aber bald wird es kommen. Ein schwarzes Tier." Ich wusste, das ich wie immer total verwirrend auf die Schülerin wirkte. Und so war es mir am liebsten.

"Das muss eine schöne Arbeit sein!", sagte ich und nickte begeistert. "Die Zukunft, tja, ich sehe immer nur einen schwarzen Hund! Es ist zum verzweifeln. Ich sehe diesen Hund Wie er im Schloss rumläuft, oder wie er schemenhaft die Gestalt eines Menschen annimmt, die ich nicht genau sehen kann. Ich versteh nicht, was mir die Kugel damit sagen will! Fällt dir etwas dazu ein?", fragte ich sie erwartend. Früher hatte sie ein recht gutes Händchen für die Kugel gehabt. Natürlich wusste ich nicht was aus diesem Talent geworden ist.

"Hmm...darf ich mal sehen?" Und Aurélia rückte näher an die Kristallkugel heran. Ein seltsamer weißer Nebel begann sich darin auszubreiten und dunkle Schatten bildeten eigenartige Figuren. Sie sah einen Hund, einen großen schwarzen und einen Mann neben ihm in einem Gang. Sie konnte die beiden deutlich erkennen und besonders der Hund kam ihr verdächtig bekannt vor, auch der Gang in dem sie sich befanden. War sie dort nicht vorbei gekommen? Waren sie hier in Hogwarts? "Tut mir leid, ich sehe nichts." log sie. "Wahrscheinlich hat es aber nichts zu sagen, was du gesehen hast. Hunde bedeuten meist Glück in der Liebe und wenn er sich auch noch in einen Menschen verwandelt hat..." Sie grinste. "Vielleicht weißt du ja, was ich meine." Doch innerlich kam ihr die Sache spanisch vor. Irgendetwas passierte hier und sie würde rausfinden was es war. Eine Weile unterhielten sie sich noch, dann verabschiedete sich Aurélia von ihrer Tante mit der Ausrede, sie könnte nach der anstrengen den Reise ein wenig Ruhe vertragen und mit einem Lächeln verabredeten sie sich für den nächsten Tag.


Warum musste das gerade jetzt passieren? Langsam legte sie sich ihren Umhang an. Aurélia hatte die letzte Nacht kaum geschlafen. Erst der späte Besuch bei ihrer Tante und dann noch eine schreckliche Vorahnung, die ihr den Schlaf geraubt hatte. Sie war unglaublich müde gewesen und hatte im Nachhinein den halben Tag verschlafen. Sie hätte noch länger geschlafen, hätte sie nicht ein nur allzu gut bekanntes und gefürchtetes Geräusch geweckt. Mit einem Mal hellwach hatte sie in ihren Sachen gesucht und einen handgroßen grünleuchtenden Kristall hervorgezogen. Ein Gesicht war darauf zu erkennen. Pettigrew. "Mytam, kommen sie sofort her. Der Lord will mit ihnen sprechen, allein." Diese Worte trafen sie wie ein Schlag ins Gesicht. Was wollte er? War etwas ans Licht gekommen? Hatte Snape seine Finger im Spiel? Konnte er wissen, dass sie...Viele Fragen gingen ihr durch den Kopf. Seufzend verließ sie das ihr zur Verfügung gestellte Zimmer und ging schnell den Korridor hinunter. Das Lachen mehrerer Mädchen ließen ihre Hoffnung schwinden, ungesehen Hogwarts zu verlassen, ebenso die Stimme eines wahrscheinlich aufgebrachten Lehrers. Als sie um eine Ecke bog, waren die Mädchen bereits verschwunden und der Lehrer stand allein im Gang. Es war Lupin, sie erkannte ihn sofort. Mit einer plötzlichen Idee rief sie nach ihm, "Lupin, warten sie bitte!", und ging schnell auf ihn zu. Er musste ihr helfen.



Aurélia Mytam in Kapitel 2"