Quidditch-Weltmeisterschaft (S. 108)
Harry, Ron und Hermine wirbelten herum. Zu den drei noch
freien Plätzen in der zweiten Reihe direkt hinter Mr Weasley
drängten sich die alten Besitzer von Dobby, dem Hauselfen -
Lucius Malfoy, sein Sohn Draco und eine Frau, die, wie Harry
vermutete, Dracos Mutter sein musste.
Harry und Draco Malfoy waren seit ihrer ersten Reise.
nach Hogwarts verfeindet. Draco, ein blasser Junge mit spitzem
Gesicht und weißblondem Haar, hatte große Ähnlichkeit
mit seinem Vater. Auch seine Mutter war blond; groß und
schlank wie sie war, wäre sie hübsch gewesen, wenn sie nicht
ein Gesicht gemacht hätte, als hätte sie einen üblen Geruch in
der Nase.
»Ah, Fudge«, sagte Mr Malfoy und streckte dem Zaubereiminister
die Hand entgegen. »Wie geht's? Ich glaube, meine
Frau Narzissa kennen Sie noch nicht? Und unseren Sohn,
Draco?«
»Angenehm, angenehm«, sagte Fudge lächelnd und verbeugte
sich vor Mrs Malfoy. »Darf ich Ihnen Mr Oblansk
vorstellen - Obalonsk - Mr - nun ja, er ist der bulgarische
Zaubereiminister, und er versteht ohnehin kein Wort von dem,
was ich sage, also egal. Und mal sehen, wer noch - Sie kennen
Arthur Weasley, nehme ich an?«
Einen Moment lang herrschte äußerste Spannung. Mr
Weasley und Malfoy musterten sich gegenseitig, und Harry
stand noch lebhaft vor Augen, was passiert war, als sie sich
das letzte Mal begegnet waren; es war in der Buchhandlung
Flourish & Blotts gewesen, und die beiden hatten sich am Ende
geprügelt. Mr Malfoys kalte graue Augen schweiften über Mr
Weasley und dann die Sitzreihe entlang.
»Meine Güte, Arthur«, sagte er leise. »Was mussten Sie
denn verkaufen, um Plätze in der Ehrenloge zu bekommen?
Ihr Haus hätte sicher nicht genug gebracht?«
Friedhofszene Teil 1 (S. 679)
Wurmschwanz erhob sich und nahm seinen Platz in dem
Kreis ein, den Blick unablässig auf seine kräftige neue Hand
gerichtet, das Gesicht noch tränenverschmiert. Voldemort
näherte sich jetzt dem Mann rechts neben Wurmschwanz.
»Lucius, mein aalglatter Freund«, flüsterte er und blieb vor
ihm stehen. »Wie ich höre, hast du die alten Bräuche nicht
aufgegeben, auch wenn du der Welt ein Achtung heischendes
Gesicht zeigst. Du bist immer noch der Erste, wenn es darum
geht, die Muggel ein wenig zu quälen? Doch hast du nie versucht,
mich zu finden, Lucius ... deine Großtaten bei der
Quidditch-Weltmeisterschaft waren vergnüglich, zugestanden
... doch hättest du deine Kräfte nicht besser darauf verwandt,
deinen Herrn zu finden und ihm zu helfen?«
»Herr, ich war immer bereit«, drang Lucius Malfoys
Stimme hastig unter der Kapuze hervor. »Hätte es irgendein
Zeichen von Euch gegeben, irgendein Geflüster, wo Ihr seid,
ich wäre sofort an Eurer Seite gewesen, nichts hätte mich
aufhalten können -«
»Und doch flohst du vor meinem Dunklen Mal, als ein
treuer Todesser es letzten Sommer gen Himmel schickte?«,
sagte Voldemort träge, und Malfoy verstummte schlagartig.
»Ja, ich weiß alles darüber, Lucius ... du hast mich sehr enttäuscht
... in Zukunft erwarte ich treuere Gefolgschaft.«
»Natürlich, Herr, natürlich ... Ihr seid gnädig, ich danke
Euch ...«
Friedhofszene Teil 2 (S. 682)
Alle schwiegen. Schließlich trat der Todesser rechts von
Wurmschwanz ein paar Schritte vor und durch die Maske
drang die Stimme von Lucius Malfoy.
»Herr, wir flehen Euch an ... wir bitten Euch inständig ... zu
erklären, wie Ihr dieses ... dieses Wunder vollbracht habt ...
wie Ihr es geschafft habt, zu uns zurückzukehren ...«
»Aah, welch eine Geschichte, Lucius«, sagte Voldemort.
»Und sie beginnt - und endet - mit unserem Freund hier.«
Er kam mit lässigen Schritten auf Harry zu und trat an seine
Seite, und aller Augen im Rund richteten sich auf sie. Die
Schlange zog weiter ihren Kreis.