Shadowtrolls

 

 

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Kapitel 2




Es war beinahe 23 Uhr, als Dumbledore sich an seinem Schreibtisch sitzend fand, sechs Schüler saßen ihm gegenüber, vier Professoren standen dahinter. Der Schulleiter hatte kein offizielles Treffen beabsichtigt gehabt, doch beide, Mr. Malfoy und Mr. Potter hatten auf seiner Türschwelle gesessen. Hagrid und McGonagall waren drin gewesen, alle hatten auf ihn gewartet.

Deshalb hatte er einfach nach allen anderen Betroffenen gerufen. Es war der beste Weg, die Geschichte in Ordnung zu bringen und über mögliche Lösungen nachzudenken. Noch gab es keine einfache Lösung.

Ja, Malfoy hatte sich falsch verhalten, indem er die anderen zu den Felsblöcken zurücklockte. Er wusste zu der Zeit nichts von den Schattentrollen und als er von ihnen gehört hatte, hatte er versucht so schnell wie möglich zurückzukommen.

Potter hatte sich falsch verhalten, indem er Hagrid nicht informiert hatte, dass die anderen fehlten. Er hatte von der Gefahr gewusst, war aber dennoch davon gegangen, fehlgeleitet, wegen einer Wissenslücke. Da schien noch die Sonne. Wie können Trolle im Sonnenlicht sein?

Hagrid konnte von Glück sagen, dass er nur einmal geschlagen wurde.

Aber Weasley! Was sollte man mit dem Kind tun, das nur helfen wollte und von seinem eigenen defekten Zauberstab verraten wurde? Noch wichtiger, wie würde Snape reagieren, wenn er das Bewusstsein wieder erlangte? Er war nicht gerade für seine mitleidsvollen Antworten bekannt.

Sich älter als seine tatsächlichen Jahre fühlend, schaute Dumbledore die Schüler an.

"Ich bin von Ihnen allen enttäuscht. Die Punktabzüge, mit denen Prof. McGonagall Sie bestraft hat, bleiben bestehen. 100 Punkte Abzug von Slytherin, 100 Punkte Abzug von Gryffindor. Nachsitzen wird mit Hagrid arrangiert. Sie werden ihn am Samstag morgen Punkt 9 Uhr treffen. Außer“, der Direktor rieb sich seine müden Augen, "außer Prof. Snape möchte die Strafe regulieren, wenn er sich besser fühlt. Ich erwarte dies allerdings frühestens in einer Woche, wenn nicht später. Es würde Ihnen allen gut tun, wenn Sie ein wenig über Schattentrolle nachforschten, damit Sie verstehen, was er durchmachen muss. Knochen können geheilt werden, aber reiner Terror und Alpträume sind etwas vollkommen anderes."

Malfoy blickte hinüber zu seinen Feinden. Es sah auf einmal alles so blöde aus. Es gab wirklich keinen Grund sie zurückzulocken und zu erschrecken. Prof. Snape hatte den Preis dafür gezahlt, keine Strafarbeit, kein Nachsitzen konnte das begleichen, was die Trolle ihm angetan hatten.

"Ich... ich habe ein paar Bücher, die du vielleicht sehen willst Granger“, bot Draco an.

"Ich habe einige Texte in der Bibliothek gefunden“, entgegnete Hermine.

"Warum trefft ihr euch nicht morgen in der Bibliothek“, brummte Hagrid, "während der Mittagspause. Teilt euer Wissen und eure Nachforschungen."

"Dann könnt Sie morgen nach dem Unterricht bleiben und wir können Ihre Ergebnisse diskutieren", sagte McGonagall streng. "Ich denke, ich bitte Prof. Lupin zu uns zu kommen, denn er ist der Experte auf diesem Gebiet."

"Gute Nacht. Ich werde Sie morgen Abend wissen lassen, wie es Prof. Snape geht, wenn ich mehr weiß. Er hat es jetzt bei den Heilern behaglich, aber er ist noch nicht aufgewacht." Der Schulleiter wartete darauf, dass die Schüler gingen. Er bemerkte, dass Weasley besonders verstört aussah, aber es gab im Moment einfach nichts, was er für das Kind tun konnte.

"Wie schlecht steht es um ihn, Albus?", fragte Flitwick, als die Kinder gegangen waren.

"Sie hatten nicht angefangen zu essen“, begann Dumbledore, dann erzitterte sein ganzer Körper.

"Aber sie ham angefangen ihn zu probieren?", fragte Hagrid mit schwacher Stimme.

"Ich vermute sie waren sehr hungrig", bestätigte der Schulleiter mit einem Nicken zu dem Wildhüter dessen Antwort. "Sie haben seine Kleider zerrissen."

McGonagall und Hooch glitten auf die Stühle und Hagrid legte eine Hand auf die Schulter der älteren Frau.

"Gott, Albus, wie wird er damit fertig werden?" Flitwick sank in die Polster und schlang die Hände um seinen Körper.

"Ich weiß es nicht Frederick. Wir müssen einfach nur um ihn sein, bis er sich wieder sicher fühlt", sagte Dumbledore.

"Ich, für mich, plane, nur noch mit voller Beleuchtung zu schlafen“, sagte Hooch schließlich zitternd und blass. "Ich, ich erinnere mich noch an all die Geschichten aus meiner Kindheit“, fuhr sie fort, "meine Cousins liebten es uns Angst zu machen. Es war schlimm, als ich herkam und alles selber sah. Ihre Geschichten waren gar nicht so weit hergeholt."

"Komm Hooch. Ich brauche jemanden, der mit mir zu meinen Räumen geht. Wir werden uns ein paar Becher heiße Schokolade teilen“, sagte McGonagall freundlich mit einem Blick auf ihre geschockte jüngere Kollegin.

Hagrid und Flitwick gingen als nächste, ließen Dumbledore allein durch seine Räume streichen.

Einige Schüler waren draußen, als Jeffrey Barnes seinen Patienten durch die Hallen des Schlosses und die Treppe hinauf zu den Räumen des Schulleiters brachte. Diejenigen die da waren sagten nichts. Die Neuigkeiten der Fünftklässler aus Slytherin und Gryffindor hatten sich wie ein Lauffeuer herumgesprochen und die gesamte Schule wusste, dass Prof. Snape von Schattentrollen geschnappt worden war. Seit er am Leben und in einem Stück war, waren die Gerüchte um sein Ableben schnell von Augenzeugen dementiert worden.

Dumbledore war bereit. Es war beinahe 12 Stunden her, seit er seinen Freund zuletzt gesehen hatte; die Heilung hatte ihm gut getan. Snapes Farbe war viel besser und die Linien des Schmerzes waren im Schlaf zerschmolzen. Er sah für den älteren Zauberer so unheimlich jung aus.

"Bist du bereit Albus? Er muss wirklich bald aufwachen“, sagte Barnes leise, als sein Patient vorsichtig aus seinem Reiseumhang ausgewickelt und wieder in warme Decken gewickelt wurde. Sie rückten die Couch in das Sonnenlicht, welches durch das Fenster strahlte. Die Hauselfen brachten frisch gebackenes Brot. Der bekömmliche Duft von frischen Lavendelbündeln, die Prof. Lupin vor dem Frühstück vorbeigebracht hatte, harmonierte mit ihm.

Schließlich setzte sich Dumbledore auf die Couch und ließ Barnes Snape geborgen an seine Brust und seinen Bart arrangieren. Der Heiler positionierte sich selbst am Rücken seines Patienten, so dass Snape komplett von ihrer Wärme und der des Sonnenlichtes umgeben war.

"Bereit?", murmelte Barnes sanft.

"Ja, Jeffrey“, antwortete Dumbledore. Er hob eine Hand und legte Snapes Gesicht freundlich in seine hohle Hand, als der Heiler anfing freundlich seinen Puls zu fühlen.

"Severus? Kind? Es ist Zeit aufzuwachen“, sagte der Schulleiter besänftigend. Er fuhr fort das schlafende Gesicht leicht zu streicheln, als er damit weitermachte, Snape zum Aufwachen zu ermuntern. Bald sahen Heiler und Schulleiter, dass der Zaubertränkemeister an die Oberfläche kam, Augen öffneten sich zum Licht und zu den Gesichtern seiner Freunde.

"Albus? Ich hatte einen furchtbaren Traum“, sagte Snape, als er aufsah und tief einatmete. Seine dunklen Augen und sein ganzer Körper zuckten, als die Erinnerungen wieder hineinkrochen.

"Du bist in Sicherheit Severus. Ich bin gekommen und habe dich zu Jeffrey gebracht“, versuchte Dumbledore dem Zauberer zu versichern. Snape drückte sich eng an seinen Freund, vergrub sein Gesicht tief in dessen weichen Bart, als er anfing zu weinen. Vollständig umgeben von Wärme und Licht, wurde sein Körper gefoltert mit der Abscheu, als er sich an die harten Hände, untersuchenden Nasen und nassen, stinkenden Zungen erinnerte.

Barnes und Dumbledore waren bereit und hielten Snape fest. Freundliche Hände strichen über den zitternden Körper und leise Stimmen fuhren fort ihm zu versichern, dass er sicher sei. Der Heiler ließ weiterhin Energie in den steifen Körper fließen. Alles was sie tun konnten, war warten bis die Angst abfiel.

"Ich ... ich .... ich dachte ich wäre tot“, schaffte Snape schließlich herauszubekommen. "Sie haben mich gegriffen und - und sie haben meine Kleider heruntergerissen und .... und ... Albus.“ Wieder löste er sich in Schluchzer auf. Dumbledore zog ihn enger an sich, umklammerte ihn mit seinen Armen, als der Heiler ihn von hinten an ihn drückte.

"Du bist in Sicherheit Severus. Albus kam und hat dich gerettet. Es ist alles in Ordnung. Dr. James und ich haben uns um dich gekümmert“, flüsterte Barnes in sein Ohr, als Snape wie eine Klette an seinem Mentor klebte. Sie ließen ihn eine Weile weinen, dann entschied Barnes, dass es genug sei und er griff nach einem Becher, den er zuvor vorbereitet hatte.

"Nipp ein wenig daran Severus, nipp für mich.“ Er zog Snape weit genug zurück, dass er den Strohhalm akzeptierte und bemühte sich, ihm den Trank einzuflössen. Es war Sunlast, der Regen strich über frisches Frühlingsgras, jener Geruch stieg aus dem Becher auf und erfüllte seine Nase als er tief einatmete. Er kannte diesen Geruch. Snape trank. Der Strohhalm wurde entfernt und der Tränkemeister begann schläfrig zu blinzeln.

"Schlaf Severus. Schlaf und erhol dich gut“, murmelte Barnes, als er freundlich Snapes Rücken massierte.

"Du bist in Sicherheit, Kind. Ich werde hier bei dir sein, wenn du aufwachst“, fügte Dumbledore sanft hinzu. Snape entspannte sich, sein klammerartiger Griff lockerte sich und er kuschelte sich an den Schulleiter, seine Finger kneteten die Robe des älteren Mannes.

"Sssch, schlaf Kleines.“ Dumbledore wob einen einfachen Zauber um Snape, als er ihn tröstete und einschlafen ließ.

"Gut“, sagte Barnes erleichtert, "das war sehr gut! Er hat sich nicht verschlossen und nicht geschrieen." Der Schulleiter starrte den Heiler an und zog eine Augenbraue hoch.

"Wirklich Albus! Alles verlief sehr gut! Wir lassen ihn eine Stunde schlafen und wecken ihn dann wieder auf. Es wird ihm gut gehen“, sagte Barnes glücklich.

Sie verfuhren so, wie Barnes vorgeschlagen hatte. In der dritten Runde wachte Snape auf, ohne sofort in Tränen auszubrechen. Er war sogar in der Lage aufzustehen und etwas mit ihnen zu essen, bevor er sich wieder ausruhte, dieses Mal mit dem Heiler allein, während Dumbledore sich um einige Eulen kümmerte, die hereingeflogen waren. Den Rest des Tages wechselten sich Heiler und Schulleiter ab, Snape zu halten.

Am dritten Tag konnte der Zaubertränkemeister es ertragen, für kurze Zeiten allein zu sein, obgleich er hinterher einen Heiler fand (James wechselte sich mit seinem Sohn ab) oder den Schulleiter, um sich an ihn zu lehnen. Er verlor fast umgehend alle Ängste, die er vor Dunkelheit und Schatten hatte, er wollte nur die ganze Zeit bei seinen Beschützern sein.

Am fünften Tag konnte er über das was ihm zugestoßen war sprechen ohne in Tränen auszubrechen oder unkontrolliert zu zittern. Er schien sehr an Weasleys Reaktionen interessiert, zeigte aber keinen Ärger gegenüber dem Schüler.

Schließlich kam die Frage nach Bestrafung auf und zu ihrer Überraschung billigte er die Strafarbeiten und Punktabzüge und schien bei keiner Gruppe etwas hinzufügen zu wollen. Es gab eine Sache, die Snape mit Weasley tun wollte, aber Dumbledore hatte versucht sie ihm auszureden.

"Ich kann das Nachsitzen verstehen, Severus, aber denkst du es ist wirklich nötig?", ging Dumbledore dem nach.

"Natürlich, ist es notwendig. Der Junge muss auf seine Handlungen achten. Er ist eine geladene Kanone und gefährlich für sich und andere!", argumentierte Snape.

"Nun, du kannst diesen aktionsreichen Kurs nicht abhalten, bis du vollständig geheilt bist“, verlangte Barnes. "Frühestens in einer Woche, nicht eher!"

Snape knurrte.

"Er muss seine Lektion JETZT lernen! Bis sich jemand darum kümmert, könnte er jemand anderen verletzen!", bestand Snape auf seiner Meinung. Widerwillig stimmte er zu, zu warten, bis Barnes ihm genehmigte, die Räume zu verlassen.

*Oder ich kann mich rausschleichen*, entschied Snape.

Zehn Tage nachdem sie den Schattentrollen entkommen waren, eben vor dem Abendessen, öffnete sich die Tür zum Gemeinschaftsraum der Gryffindors und Prof. Snape schritt herein. Seine dunkel lastende Präsenz erfüllte den Raum, schaffte es, dass sogar das Feuer kalt zu sein schien.

"Wo ist Ronald Weasley?", zischte er die locker versammelten Schüler an.

"H-h-hier, Sir“, quiekte Ron von seinem Platz neben der Treppe.

"Nehmen Sie Ihren Umhang und kommen Sie mit“, knurrte Snape und drehte sich mit einem Ruck zur Tür. Es gab nichts was Ron tun konnte, außer seinen Umhang zu nehmen und dem Zaubertränkemeister zu folgen.

"Wir gehen besser und erzählen es dem Direktor!", flüsterte Hermine Harry zu. Nickend schlüpfte das Paar durch die Hallen zum Quartier des Schulleiters.

Ron folgte dem Zauberer, wobei er beinahe rennen musste. Der Zaubertränkemeister schritt weit und entschlossen aus. Bald waren sie in einem Wohnraum in der Nähe der Großen Halle. Snape hielt ihm ein Säckchen mit Staub hin.

"Nimm eine Handvoll. Wir gehen in den Tropfenden Kessel“, kommentierte Snape. Er wartete darauf, dass Ron dass Flohpulver in das Feuer warf und in den Kamin stieg. Dann wickelte er seinen Umhang fest um sich und folgte ihm durch die Flammen.

Im Schankraum des Pubs zog Snape den unglücklichen Schüler hinter sich auf die Gasse hinaus. Ungeduldig die Backsteine anklopfend, warteten sie, dass der Öffnungszauber arbeitete.

"Beeilen Sie sich, Weasley!", knurrte Snape leise. Er bewegte sich schnell durch die Winkelgasse, hielt zuerst bei Gringotts. Die Fahrt zum Verlies des Zaubertränkemeisters war für Ron aufregend, der nie in der Lage gewesen war, seine Eltern auf den Fahrten zu ihrem Verlies zu begleiten. Der Kobold starrte ihn die ganze Zeit über an und der Wagen versuchte die Spuren zu überspringen (zumindest fühlte es sich so an!). Snape holte etwas hinter einer großen Tür hervor, dann fuhren sie zurück in die Geschäftsräume der Bank. Die sollten oben sein. Doch alle Spuren schienen nur abwärts zu führen.

Bald darauf standen sie im schwachen Wintersonnenlicht. Der Zaubertränkemeister verlangsamte nun sein Tempo. Ron sah ihn zweifelnd an. Er schien erschöpft zu sein, doch er bewegte sich weiter durch die verstopfte Gasse zurück zum Pub. Bevor sie dort angelangten, bewegte Snape sich zur Seite und öffnete die Tür zu einem sehr schmutzigen, vollgestopften Laden.

Ollivanders. Warum zur Hölle brachte Snape ihn hierher? Ron war niemals in diesem Zauberstäbeladen gewesen; seine beiden Zauberstäbe hatte er gebraucht bekommen. Der eine stammte von seinem älteren Bruder, der andere aus einem Second Hand Laden. Beide waren nur widerwillig in seiner Hand. Mr. Ollivanders persönlich kam aus einem winzigen Kabuff oder ähnlichem und sah den Zaubertränkemeister an.

"Sie sollten nicht hier sein“, sagte er anklagend.

Würde der alte Mann Snape rausschmeißen? Ron wich zurück. Snape richtete sich einfach zu seiner vollen Größe auf.

"Darum geht's nicht, Ollivander. Er braucht einen Zauberstab. Er braucht seinen Zauberstab, nicht irgendein miserables Stück Holz, das gefährlicher ist, als überhaupt kein Zauberstab“, knurrte Snape zurück, dann begann er zu husten, einen nassen, keuchenden Husten.

"Darum geht es nicht, Professor, Sie sind krank und sollten überhaupt nicht draußen sein. SETZEN SIE SICH!" Und er wies auf einen bequemen Stuhl, von dem Ron sicher war, dass er zuvor noch nicht da gewesen war. Eine Teekanne und ein großer Becher erschienen. Ron sah zu, wie ein Zuckerstückchen sich selbst in den Tee warf, als dieser sich einschenkte.

"Kamille und Minze, Severus. Trinken Sie, während ich Mr. Weasley helfe seinen Zauberstab zu finden“, bestimmte Mr. Ollivander ein wenig freundlicher. Als der Zaubertränkemeister sich gesetzt und zu seiner Zufriedenheit einen tiefen Zug des Teeduftes eingeamtet hatte, wandte der alte Mann seine Aufmerksamkeit Ron zu.

"Weasley, Ronald, Sechstjüngster von Arthur und Molly Weasley. Eiche, 27,5 cm Einhornschwanzhaar. Hmmm, Weide, 35 cm, Einhornschwanzhaar. Die Familie hat oft Einhornschwanzhaar oder Drachherzfasern gerufen“, und Mr. Ollivander verschwand in das Lager und brachte Karton nach Karton, gab Ron Zauberstab um Zauberstab, bis der Stapel der abgelegten Zauberstäbe wirklich horrend war und der Junge fürchtete, kein Zauberstab würde ihn jemals auswählen.

"Vielleicht sollten Sie ihn abmessen?", Dumbledores fröhliche Stimme durchbrach die Stille und Ron wirbelte herum und sah den Schulleiter persönlich neben dem Zaubertränkemeister sitzen. Snape lehnte sich an den älteren Mann, die Augen kaum einen Spalt offen, um das feierliche Schauspiel zu beobachten.

"Ich hab dir gesagt er braucht einen richtig geeigneten“, murmelte Snape schläfrig.

Ollivander starrte die zwei Zauberer an und griff nach seinem Maßband. Schon wurde Ron auf jede erdenkliche Art vermessen, Armlänge, Abstand zwischen den Nasenlöchern, Finger, Schulter, Größe, dabei stellte ihm der Meister der Zauberstäbe Fragen über seinen Schulunterricht, sein Zuhause, seine Freunde, seinen Lieblingssport, welche Eiscreme er bevorzugte und die Farbe seiner Pantoffeln. Frage um Frage, bis Ron keine Ahnung mehr hatte, was er in dem Laden eigentlich tat. Nichts worüber er sich gerade unterhielt hatte irgendetwas mit Magie oder Zauberstäben zu tun.

Schließlich verschwand Ollivander wieder nach hinten in die Tiefen seines Ladens und blies eine beträchtliche Menge Staub von einer langen schmalen Schachtel. Er öffnete sie mit einem kleinen Tusch und holte einen schweren, dunkelroten Zauberstab heraus. Er gab ihn Ron, der ihn ansah. Er hatte das seltsame Gefühl, der Zauberstab schätze ihn ein. Er war leicht und fühlte sich warm an in seiner Hand.

"Probiere ihn“, ordnete Ollivander an. Ron zog den Zauberstab zurück und ließ ihn scharf niedersausen. Ein Strom aus Sternen und Schmetterlingen flog aus der Spitze und wirbelte um ihn herum. Dumbledore stupste Snape an, damit er guckte. Der Zaubertränkemeister lächelte schläfrig.

"Mahagoni, 30 cm, Gryffonherzfasern“, berichtete Ollivander.

"Gryffindor! Sieh mal an!" Snape lachte. Dieses Geräusch überraschte Ron genauso wie der Ausbruch des Zauberstabes und er sah den Meister der Zaubertränke an.

"Mr. Weasley, Sie werden sich für die nächsten drei Wochen bei Professor Flitwick zur Nachhilfe melden. Er wird ihnen privat beibringen, wie man mit diesem wirklich beeindruckenden Zauberstab umgeht“, erklärte Snape dem Jungen.

Ron sah wie der Zaubertränkemeister dem Meister der Zauberstäbe einen Sack Münzen reichte, welcher sich umdrehte, bevor er den Sack zurückreichte. Die Ladentür flog plötzlich auf und alle drehten sich um, um Jeffrey Barnes hereinstürmen zu sehen.

"Wir haben nicht geklärt, dass Sie rausgehen, Severus Snape!", schalt der Heiler den Zaubertränkemeister aus.

"Er muss einen Zauberstab haben. Es ist absolut lächerlich für ihn mit diesem nutzlosen Zauberstab belastet zu sein! Weasley ist mitten im Geschehen und er muss in der Lage sein, sich zu schützen ohne sich oder anderen körperliche Schäden zuzufügen!", erwiderte Snape wütend.

Ron starrte den Zaubertränkemeister bewundernd an. Er war besorgt um ihn, IHN! Ron Weasley! Er war nichts besonderes, nichts wichtiges, er war nicht gescheit wie Hermine oder berühmt wie Harry. Nur Ron. Er fühlte Snapes Augen auf sich.

"Sie sind nicht unwichtig, Weasley“, sprach er, als ob er Rons Gedanken lesen könnte. "Sie sind wichtiger als Sie glauben! Gehen Sie zu Flitwick und arrangieren Sie Ihr Nachsitzen. Lernen Sie diesen Zauberstab zu gebrauchen."

Alle vier Erwachsenen sahen Ron an, der sich dadurch unbehaglich fühlte. Aber der Zauberstab summte noch immer in seiner Hand und zog seine Aufmerksamkeit wieder auf sich.

"Ok, Severus“, flüsterte Barnes, als er anfing den Zustand seines Patienten zu überprüfen, "du hast recht. Er braucht diesen Zauberstab."

Mit einem leichten Lächeln erlaubte der Meister der Zaubertränke dem Heiler ihn fortzuschaffen und ihn nach Hause zu bringen.

Kapitel 1

 

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