Epilog
Klopf, klopf, klopf!
"Professor Potter! Professor Potter!"
Klopf, klopf, klopf!
Sabrina Potter seufzte und blieb stehen, um ihr buschiges braunes Haar zurück zu streichen. Wildes Haar war eine typische Familieneigenschaft der Potters. Es sah aus, als würde kein Potter je in der Lage sein, seine Haare in etwas ordnungsähnliche zu bringen, vielleicht war es ein alter Fluch, der auf der Familie lag.
Klopf, klopf, klopfklopfklopf...
Und nie Zeit für sich zu haben schien ein alter Fluch zu sein, der auf der Position des Hauslehrers von Gryffindor lag. Sabrina seufzte wieder und ging zur Tür. Es war der 8. September 2345 und sie hatte diese Position erst seit einer Woche. Gerade wünschte sie sich, sie hätte sie nie angenommen, als Direktor Lee sie ihr angeboten hatte. Sie hatte wirklich genug damit zu tun, Zauberkunst zu unterrichten.
"Professor Potter! Professor Potter!"
Sabrina öffnete die Tür und stöhnte innerlich. Wer Lisa Lockhart zur Vertrauensschülerin gemacht hatte, musste entweder sehr betrunken oder wahnsinnig gewesen sein, das blonde Mädchen war die schlimmste Idiotin, die sabrina je getroffen hatte, und es war fast unmöglich sie zum Schweigen zu bringen. Sie hörte nicht einmal dann damit auf, fröhlich drauflos zu plappern, wenn man ihr in einer Prüfung eine Frage stellte. Nicht, daß das was sie sagte, je mehr als eine hauchdünne Verbindung mit dem Fach hatte.
"Miss Lockhart, es ist fast Mitternacht, könnten Sie mir bitte erklären, was Sie zu dieser Stunde aus dem Bett holt?”, wollte sie wütend wissen.
"Oh, Professor Potter, Professor Potter!"
"Ja, so heiße ich. Nun sag mir bitte, warum du nicht fest schläfst. Du sollst ein gutes Beispiel für die jüngeren Schüler sein.“
„Oh, es ist furchtbar, so furchtbar! Ich weiß nicht was ich machen soll!“
„Wie wäre es, wenn du mir entweder sagst was los ist oder wieder ins Bett gehst?“, schlug Sabrina vor, wobei sie gegen den Drang ankämpfte, das Mädchen zu schlagen.
„Was kannst du denn dieses Mal nicht finden? Dein Schmike? Deinen Lieblingsumhang? Deine Schuhe? Nein warte! Es sind wieder deine Hausaufgaben und Schulbücher, oder?“
„Ich bin in die Schlafsäle gegangen um zu sehen ob sie alle schlafen und sie waren alle weg!“
„Zu sehen ob sie schlafen ist nicht Ihre Aufgabe, Miss Lockhart. Es ist die meine, und ich versichere Ihnen, daß vor einer halben Stunde alle geschlafen haben.
“Aber jetzt sind sie weg!“, heulte Lisa.
“Wer? Wer ist weg?“, schrie Sabrina.
Das schien zu Lisa durchzudringen.
„Die Erstklässler! Oh, ich habe die Erstklässler verloren!“
„Welche?“, fragte Sabrina erschrocken. "Alle?“
„Nein nein, nur drei der Mädchen. Oh es so fruchtbar, furchtbar. Was mache ich nur?“
„Welche drei? Sag mir ihre Namen!“, befahl Sabrina.
“Ich weiß nicht. Sie sind erst eine Woche da, ich aber ihre Namen noch nicht gelernt. Oh was mache ich nur? was mache ich nur?”
„Kannst du mir sagen wie sie aussehen?“, versuchte es Sabrina.
„Neeeeein! Die andere in ihrem Schlafsaal sagen, sie sind in den Verbotenen Wald gegangen, oh nein, nein, neinneinnein!”
War es gesetzlich erlaubt, eine Schülerin an den Schultern zu packen und zu schütteln? Wahrscheinlich nicht, und Sabrina bezweifelte auch, daß das eine Wirkung auf Lisa gehabt hätte. Lisa war nicht hysterisch. Sie war nur sie selbst. Schütteln konnte keine Logik zum Vorschein bringen, wenn es von vorneherein keine gegeben hatte. Dann wirkten ihre Worte plötzlich.
„Der Verbotene Wald! Wir müssen sofort dem Direktor Bescheid sagen! Komm mit!“
„Nein!“, kreischte Lisa. „Das geht nicht! Ich trage keinen Lippenstift! Ich muß mich erst schminken.“
„Ist schon gut. Ich gehe alleine zu Professor Lee. Geh wieder ins Bett und ... und paß auf, daß wir nicht noch mehr Schüler verlieren.“
Sabrina rannte zum Büro des Direktors, in der Hoffnung, daß Lisa ausnahmsweise verstanden hatte, was sie machen wollte. 'Noch drei Jahre, nur noch drei Jahre, bis sie ihren Abschluß macht, und sie ist für eine ganze Weile die letzte Lockhart', erinnerte sie sich.
Eine halbe Stunde später waren alle Lehrer alarmiert worden und suchten in Zweiergruppen den Wald ab. Sabrina war zu ihrem Ärger mit dem VgddK-Lehrer und Hauslehrer von Slytherin zusammen.
Manchmal wünschte sie sich, sie könnte Lazarus Longbottom einfach erwürgen. Sie hasste diese sarkastischen Slytherins. Leider war Professor Longbottom auch stellvertretender Schulleiter, was bedeutete, daß sie ihn nicht körperlich angreifen konnte.
'Ich wette, wir suchen sowieso diese Slytherinkinder', dachte sie.
Die Tatsache, daß ein Malfoy in diesem Jahr nach Gryffindor geschickt worden war, war nicht ganz so ungewöhnlich. Es geschah hin und wieder. Es hieß, daß es irgendwo im Familienbaum der Malfoys einen Weasley gegeben hatte. Sabrina nahm an, dass das stimmen konnte. Es würde zumdindest erklären, warum Weasleys wie Malfoys ständig Streiche spielten und warum es gelegentlich rote Haare unter den traditionell silberblonden Malfoys gab.
Was wirklich alle überrascht hatte war, daß ein Snape nach Gryffindor geschickt worden war. Snapes waren Slytherins, obwohl die Familie hin und wieder einen Ravenclaw hervorbrachte. Soweit Sabrina Potter wusste, hatte es nie einen einzigen Snape in Gryffindor gegeben. Sie passten einfach nicht dort hin.
Natürlich waren die Snapes eng mit den Malfoys verwandt. Sie waren, wenn es um Streiche ging, noch schlimmer als die Weasleys, und durch ihre berühmte Intelligenz viel schwerer in Schach zu halten. Nur, daß die Malfoys nicht auch schlau waren, aber sie mussten für ihre Noten arbeiten. Die Snapes bestanden die Prüfungen immer mit Leichtigheit. Sabrina hasste beide Familien. Sie waren schließlich Slytherins.
Und nun waren eine Malfoy und eine Snape in ihr Haus geschickt worden und prompt verschwunden. Wer sonst würde nur eine Woche nach Schulbeginn eine so dämliche Sache versuchen? Sie fragte sich nur, wer das dritte Mädchen sein konnte. Sie hatten eine Weasley in der zweiten Klasse. Vielleicht war sie es? Aber laut Lisa waren drei Erstklässlerinnen verschwunden, und sie hatte auch gesagt, daß sie ihre Namen nicht wusste. Lisa war vielleicht dumm, aber sie kannte Jessie Weasley.
Lazarus beschwerte sich bei jedem Schritt. Warum konnte er nicht einfach den Mund halten?
„Kannst du nicht besser auf deine Lümmel aufpassen? Woher bekommen sie nur diese Ideen?”, knurrte er.
“Meine Vermutung ist, daß DEINE Malfoyzwillinge sie darauf gebracht haben”, fauchte Sabrina.
”Die Malfoyzwillinge? Warum sollten sie?“
„Weil sie es für einen guten Scherz halten? Ihr Rekord im Schwierigkeiten machen ist jedem in der Schule bekannt.“
„Und was hätten sie mit einem Haufen Erstklässler aus Gryffindor zu tun? Nach nur einer Woche Schule?“
„Ihr Schwester ist eine der Erstklässler. Natürlich wissen sie wie man sie manipuliert.“
„Hah! Du versuchst nur eine Entschuldigung für deine eigene Inkompetenz zu finden, gib's zu. Die Position der Hauslehrerin ist dir ein bisschen zu viel. Du bist zu jung.
Sabrina griff nach ihrem Zauberstab.
“Zu jung? Dir zeig ich…”
„WIR HABEN SIE!“
Beide Lehrer vergaßen sofort ihren Streit und eilten dahin, wo sie die Stimme gehört hatten.
„SIE SIND HIER!“
Als sie näher kamen erkannte Sabrina die Stimme von Professor Morpheus Lupin, dem Kräuterkundelehrer. Noch ein Slytherin! Er war mit Michael McGonagall, dem Schulsprecher zusammen gewesen, erinnerte sie sich.
Toll! Sabrina verdrehte die Augen. Nun schuldete sie einem Slytherin und einem Hufflepuff etwas, weil sie ihre Schüler gefunden hatten.
Sie folgten Morpheus' Augen und kamen an eine kleine Lichtung, nicht weit vom Waldrand entfernt. Zumindest waren die Kinder vorsichtig genug gewesen, um nicht zu tief in den Wald zu gehen.
”Hallo, Professor!", begrüßte Arria Snape sie mit einem breiten Grinsen. „Es ist eine ziemliche Ehre Sie hier zu treffen. Vor allem nachdem ich höre, daß Sie alle nur wegen uns gekommen sind.“
Sabrina starrte das Mädchen stumm an. Das war genau der Grund, aus dem sie die Snapes hasste. Sie hatten keinen Respkct für irgend jemandem. Da sie keine Ahnung hatte, was sie sagen sollte, wandte sie ihre Aufmerksamkeit dem nächsten Übeltäter zu.
“Ich hab einen!”, erklärte Haley Malfoy, wobei sie stolz eine kleine, stachelige Kugel vorzeigte, die sie in den Händen hielt.
„Was hast du?”, fragte Sabrina völlig erwirrt.
“Einen grünen Igel. Wofür sollten wir sonst in den Wald gehen?”
Sabrina knirschte mit den Zähnen. Sie haste die nervige Tradition der Slytherins, diese seltsamen, nutzlosen Wesen, die sie Greenies nannten, als Haustiere zu halten. Es wusste nicht einmal jemand, wie das angefangen hatte.
Es gab aber Gerüchte, nach denen ein früherer Hauslehrer von Slytherin die grünen Igel zu eben dem Zweck, sie als Haustiere zu halten, geschaffen hatte. Manche behaupteten sogar, daß es Severus Snape selbst gewesen war. Das war natürlich lächerlich da jeder wusste, daß Severus Snape's Haustier ein Rabe gewesen war, mit dem er Albus Dumbledore im Krieg gegen Voldemort Nachrichten zukommen ließ. Er hatte nicht etwas so Lächerliches wie einen grünen Igel besessen!
Das hielt die Sytherins natürlich nicht davon ab, die seltenen Wesen, die nur in der Nähe von Hogwarts gefunden werden konnten, als traditionelle Haustiere zu halten und zu behaupten, sie wären ihr zweites Haustier.
Und nun gaben sie es an ihre Gryffindors weiter!
“Ein grüner Igel? Warum solltest du einen grünen Igel wollen? Nur Slytherins haben grüne Igel. Ihr seid Gryffindors."
“Nein, ich nicht!“, protestierte Arria sofort. „Der Sprechende Hut hat einen Fehler gemacht, ich hätte ein Slytherin sein sollen, und Haley auch.“
Sabrina stimmte ihr insgeheim zu. Eine Snape gehörte nicht nach Gryffindor.
“Nun, jetzt seid ihr Gryffindors, und damit müsst ihr leben. Und Gryffindors haben keine grünen Igel.”
„Es ist nicht verboten“, widersprach Haley. “Sie können ihn mir nicht wegnehmen."
„Richtig, wenn wir keine Slytherins sein können, können wir zumindest Slytherinhaustiere haben“, bestätigte Arria.
„Vielleicht schon, aber ich kann euren Eltern eine Eule über euer unmögliches Benehmen schicken.“
„Viel Glück“, sagte das dritte Mädchen. Sie klang etwas traurig. „Meine Familie lebt auf dem Mond. Ich denke nicht, daß Eulen da hinkommen, oder?“
„Oh toll, eine heimwehkranke Muggelgeborene von der Mondkolonie. Genau was ich zu meinen beiden rebellischen Slytherins brauche." Sabrina versuchte sich an den Namen des Mädchens zu erinnern. Harker oder so was. Nein, nein es war Harper. Althea Harper.
”Nun, Miss Harper, ich versichere Ihnen, daß ich einen Weg finde, Ihre Eltern zu erreichen, und ich wage zu behaupten, daß sie nicht erfreut sein werden.”
„Ja, Professor. Tut mir leid”, murmelte Althea. "Denken Sie, daß es einen Weg gibt, auf dem auch ich sie erreichen könnte?”
“Ich denke nicht, daß Sie in der richtigen Position sind, um um einen Gefallen zu bitten, Miss Harper", sagte Sabrina streng.
Sie musste ihre Autorität intakt halten, nachdem sie ihre kleinen Kämpfe gegen Arria und Haley verloren hatte.
„Und wenn ihr grüne Igel wollt, müsst ihr warten, bis einer der älteren Slytherins Babies hat, die er weggeben kann. Es gibt keine Ausflüge in den Wald mehr, um wilde Tiere zu fangen. Verstanden?
Die drei Mädchen nickten. Arria und Haley hatten hinter dem Rücken die Finger gekreuzt.
„Nicht weinen, Thea", flüsterte Arria ihrer neuen Freundin auf dem Rückweg zum Schloß ins Ohr. „Wir finden deinen Igel das nächste Mal.“
Sie legte dem anderen Mädchen tröstend einen Arm um die Schultern.
„Mein Dad kann deine Eltern für dich anschreiben“, flüsterte Haley, die noch immer glücklich ihren Igel knuddelte, in ihr anders Ohr. „Ihm gehören sowieso die meisten Mondshuttel.”
“Wow, deine Familie muß reich sein!”
“Natürlich sind wir reich. Wir sind Malfoys.”
“Sniff!”, sagte Haleys kleiner grüner Igel.
Zurück