My Name is Severus

 

 

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Kapitel 17: Eine große Entscheidung

Severus starrte seinen Frosch wütend an. Das Tier weigerte sich einfach, sich in eine Rose zu verwandeln, und es waren nur noch 2 Monate bis zu den ZAG-Prüfungen.

McGonagall war schon mehrmals an ihm vorbei gekommen, aber sie hatte noch nichts über den noch unverwandelten Frosch gesagt.

Der einzige Pluspunkt war, dass der Frosch noch nicht grün geworden war. Andererseits war er von vorneherein grün gewesen, also war er vielleicht doch grün geworden, aber die Veränderung war nicht sichtbar.

„Komm schon, versuch es“, ermutigte ihn Draco. “Rosen sind ebenso am Leben wie Frösche, du bringst ihn nicht um.”

“Rosen sehen mir nicht sehr lebendig aus. Ich wette, er ist viel lieber ein Frosch. Zumindest kann er herumspringen und ist nicht im Boden festgewachsen.”

Draco seufzte. Severus und Verwandlungen würden nie funktionieren - Selbst Professor McGonagall schien es aufgegeben zu haben.

Severus berührte den Frosch vorsichtig mit dem Zauberstab.

„Quack!", quakte der Frosch zur Antwort.

“Willst du eine Rose sein?” "Quack!" ”Siehst du! Er ist gerne ein Frosch.”

„Severus, der Frosch hat keine Ahnung was du gerade gesagt hast. Er spricht kein Englisch.“

Auf einmal klopfte es an der Tür, und Albus Dumbledore platzte herein, wobei er Freude ausstrahlte, wie Severus es selten zuvor gesehen hatte.

„Ist Voldemort tot?“, fragte er sich, „was könnte ihn sonst so glücklich machen?“

„Vielleicht hat ihm Mary Sue gerade gesagt dass sie geht“, schlug Draco hoffnungsvoll vor.

„Darüber wäre er nicht froh. Er hat noch immer keinen Ersatz.“

Draco antwortete nicht. Mary Sue zu ersetzen war sein wunder Punkt seit Lucius die Stelle wirklich fast angekommen hätte. Es war sein eigener Brief über Hermine gewesen, der das ausgelöst hatte. Lucius war so erschrocken über den Gedanken gewesen, dass sein Sohn in eine Schlammblüterin verliebt war, dass er daran gedacht hatte, den niedrigen Beruf des Lehrers zu ergreifen, um ein Auge auf ihn zu halten. Zum Glück hatte ihn die Nachricht, dass Draco Ginny geküsst hatte, rechtzeitig erreicht, und er hatte beschlossen, dass es die Erniedrigung, wirklich zu arbeiten, doch nicht wert war.

„Severus, könntest du einen Augenblick lang in mein Büro kommen? Wir müssen reden“, sagte Dumbledore immer noch strahlend.

Nun war Severus wirklich verwirrt. Was hatte das alles mit ihm zu tun? Was war groß genug um Dumbledore dazu zu bringen, ihn aus einer Verwandlungsstunde zu holen?

Er stand auf, nahm seine Tasche und seine Bücher und folgte dem Direktor.

„Albus? Was habe ich dieses Mal gemacht?“, fragte er vorsichtig. „Ich erinnere mich in dieser Woche an keine besonders schlimmen Streiche. Nun, da war einer, aber ich bin sicher, dass Mary Sue keine Ahnung hat, dass ich es war.“

„Du hast nichts gemacht, Severus“, lächelte Dumbledore. „Ich habe Neuigkeiten für dich. Gute Neuigkeiten.“

„Mary Sue hat sich umgebacht?“

„Nein, noch bessere Neuigkeiten.“

„Was kann noch besser sein?“

„Ich habe einen Brief aus Durmstrang bekommen. Einen sehr komplizierten und detaillierten Brief, den ich nicht ganz verstehe, aber ich bin sicher, dass du ihn sehr faszinierend finden wirst.“

“Ich soll dir einen Brief erklären?”, fragte Severus verwirrt, als sie Albus’ Büro betraten.

„Oh nein, ich bin mit dem Teil, den ich verstanden habe, durchaus zufrieden, und mit dem Päckchen das mitgekommen ist“, lächelte Dumbledore. “Päckchen? Warum? Was ist in dem Päckchen?”

„Dein Gegenmittel. Sie versichern mit, dass es völlig sicher ist, aber sie sind nicht sicher, wie viel genau nötig ist, da sie nicht wissen, wie konzentriert Nevilles Trank war. Du wirst vielleicht etwas jünger als vorher sein, aber das wird keinen großen Unterschied machen.“

Severus starrte Dumbledore an. Es sollte ihn glücklich machen. Es war das was er die ganze Zeit über gewollt hatte. Er war der Verzweiflung nahe gewesen, als er seine eigenen Experimente aufgeben musste, weil er die nötigen Zutaten nicht bekommen konnte.

Aber alles was er fühlte war Schreck und Verwirrung. Severus setzte sich Albus gegenüber auf einen Stuhl an den Schreibtisch und versuchte einen zusammenhängenden Gedanken zu fassen.

„Severus?“, fragte Dumbledore vorsichtig.

Er hatte diese Reaktion offensichtlich nicht erwartet. Severus aber hatte gerade keine Zeit, sich darum zu kümmern, was Albus von ihm erwartet hatte. Er musste seine eigenen Gedanken und Gefühle sortieren.

“Severus?“, fragte Dumbledore wieder, und jetzt klang er etwas besorgt. “Wie haben sie es getan? Du hast gesagt es wäre unmöglich, und was ich herausgefunden habe sah nicht gut aus.“

Er brauchte Zeit um es zu durchdenken, vielleicht würde die technische Information helfen. “Das ist der Teil des Briefes den ich nicht verstehe“, gestand der Direktor. „Hier, lies selbst.“

Severus las den Brief mehrere Male. Albus beobachtete ihn besorgt. “Wenn ich diesen Trank nehme, werde ich wieder genau wie vorher?“ ”Nun, wie ich schon gesagt habe und du es auch in dem Brief gelesen hast, unsere Freunde in Durmstrang sind sich nicht sicher was die genaue Konzentration betrifft die benötigt würde, sie versichern uns aber, dass es dich nicht älter machen kann als du sein solltest“, sagte Albus, der sich noch immer fragte was genau los war.

Severus saß eine Zeit lang da und starrte den Trank an. Er hatte ihn noch immer nicht berührt, als hätte er Angst, er könnte ihm etwas tun.

„Was ist mit dem Dunklen Mal?“, fragte er plötzlich.

„Das Dunkle Mal?“

„Wird das Mal auch zurückkehren? Denn dann bin ich nicht sicher, ob ich es tun will.“

War das die Wahrheit? Ja, er wollte das Dunkle Mal nicht zurück, und er war auch nicht sicher, ob er den Trank nehmen wollte. Aber waren die beiden Gefühle wirklich verbunden? Was war es das er nicht wollte? Severus brauchte mehr Zeit um es zu durchdenken. “Severus, das Mal ist nur ein Bild. Es ist ziemlich hässlich, aber kein Grund, dein Leben aufzugeben. Du hast die Chance, wieder zu dem zu werden, was du sein solltest. Ergreif sie.“

„Es ist nicht nur ein Bild, Albus. Es steht für das Böse, für die schlimmsten Dinge die ich in meinem Leben getan und gesehen habe. Es ist eine ständige Erinnerung an die furchtbaren Fehler, die ich gemacht habe. Ich wollte es immer los werden und jetzt geht mein Wunsch in Erfüllung. Ich kann das nicht einfach wegwerfen.“

„Aber es geht auch anders herum. Siehst du es nicht? Es steht auch für unseren Kampf gegen diese Dinge. Es steht für alles was du gegen Voldemort und seine Diener getan hast. Und es soll auch als Erinnerung daran dienen, wohin du wirklich gehörst. Eine Erinnerung an die Dinge, die du überwunden hast. Du warst stärker als das. Sieh es so, und es wird zu einem Ehrenzeichen. Alles für das es steht ist nur so wie du es ansiehst. Wie alle Symbole nimmt es nur in unseren Gedanken Bedeutung an.“

„Gib mir etwas Zeit um es zu überdenken. Ich muß mit Draco reden.“

Das war es! Draco. Er konnte dem Jungen nicht einfach davonlaufen, aber andererseits hatten sie beschlossen, dass er zurückverwandelt werden musste um Mary Sue loszuwerden.

„Ich sage es dir später, Albus. Es ist keine leichte Entscheidung.“

Dumbledore nickte. Vielleicht war Severus zu lange ein Junge gewesen. Er hatte sich zu sehr an sein neues Leben gewöhnt, hatte Pläne geschmiedet und Freunde gefunden. Albus verstand, dass es nicht leicht war, all das loszulassen. Er hoffte nur, dass Severus verstand wohin er wirklich gehörte.

Severus verließ das Büro des Direktors, aber er kehrte nicht in den Unterricht zurück. Er ging in seinen Schlafsaal und setzte sich auf sein Bett, um einige der Bilder anzustarren, die er und Draco sehr zu Blaises Schrecken an die Wände gehängt hatten.

Es war nicht nur eine Wahl dazwischen, ein erwachsener Lehrer oder ein Schüler zu sein. Es war auch eine Wahl dazwischen, bei seinem alten Freund oder seinem neuen Freund zu sein.

Albus, hatte er begreifen müssen, konnte sich nicht in den Jungen versetzen wie in den Erwachsenen. Er war unsicher, wie er Severus behandeln sollte, und er vermisste seinen Freund. So sehr der Direktor die Nähe der Kinder mochte, er brauchte auch seinen erwachsenen Freund, auf dessen Kraft er sich verlassen konnte. Dumbledore mochte den Jungen Severus vielleicht, aber er konnte sich nicht auf ihn verlassen und fühlte sich aus seinem Leben verdrängt. Und er brauchte seine Hilfe um gegen Voldemort zu kämpfen.

Draco respektierte Snape vielleicht als Lehrer, aber er würde sich ihm nicht anvertrauen wie seinem Freund Severus. Ein Freund war das was Draco im Leben am meisten brauchte. Er hatte gesehen wie sehr es den Jungen schon verändert hatte. Wenn Draco anders als Severus mit einem wahren Freund aufwuchs, auf den er sich verlassen konnte, jemanden an den er sich wenden und dem er seine wahren Gefühle erzählen konnte, würde er vielleicht kein Todesser werden, auch Draco brauchte Severus um gegen Voldemort zu kämpfen. Aber auf andere Weise.

Was war wichtiger? Zu helfen die ganze Welt zu retten, oder eine einzige Seele zu retten? Es war kein mathematisches Problem. Matheaufgaben konnten leicht gelöst werden.

Welcher seiner Freunde brauchte ihn mehr?

Sie brauchten ihn beide und er konnte keinen von ihnen verlassen, aber Albus brauchte ihn als Erwachsenen, Draco als Kind.

Severus stand auf und ging Greenie holen. Der Igel sah ihn aus seinen kleinen dunkelgrünen Augen an.

"Sniff?" Severus hielt ihn mit beiden Händen hoch um ihn anzusehen.

„Was mache ich nur, Greenie?“, fragte er das kleine Tier. “Wen wähle ich, wenn ich gar nicht wählen kann?”

"Sniff!" sagte Greenie. 'Wenn ich zwischen einer Kartoffel und einem Käfer wählen kann, esse ich immer beide.’

Severus ging mit dem Igel auf dem Arm wieder zu seinem Bett. Er setzte Greenie neben sich auf das Bett und sah zu, wie er auf der Suche nach nicht vorhandenem Futter auf der Decke herumschnupperte.

Greenie war ganz sicher nicht der Richtige um ihn nach Rat zu fragen. Was wusste ein Igel schon von Menschen-Freundschaften und Dunklen Lords? Wie sollte Greenie es verstehen? Und wie sollte Greenie ihm antworten? Alles was er sagen konnte war “sniff”.

Aber wen konnte er sonst fragen? Wer würde ihm zuhören und Rat geben?

Normalerweise wäre er zu Albus gegangen, aber dieses Mal wusste er was Albus wollte, und er würde sicher nicht Dracos Bedürfnisse in Betracht ziehen.

Er brauchte einen Erwachsenen, der aus keiner Entscheidung etwas gewinnen würde. Jemanden, der ihn verstand und den keine der beiden Möglichkeiten stören würde.

Wo konnte er jemanden finden, der genug Freund war um ihm zuzuhören und gut durchdachten Rat zu geben aber nicht eng genug mit ihm befreundet war, um von seiner Entscheidung abhängig zu sein?

Severus sprang auf und packte den Igel.

„Komm mit, Greenie. Wir gehen Remus besuchen.“

„Sniff?“ Greenie war nicht daran gewöhnt, abgesetzt und dann so schnell wieder aufgehoben zu werden.

Severus war die Verwirrung des Igels aber egal. Er hatte wichtigere Probleme im Kopf.



Remus hatte seinen Vormittagsunterricht beendet und wollte gerade zum Mittagessen in die Große Halle gehen, als Severus in seinem Büro auftauchte.

„Hallo Partner!“, begrüßte er ihn fröhlich.

“Hi”, murmelte Severus.

Remus sah sich den Jungen genauer an. Er schien recht unglücklich zu sein.

“Was ist los? Ich habe Gerüchte gehört, dass sie einen Weg gefunden haben, dich zurückzuverwandeln. Nicht richtig?“

„Oh doch, sind sie.“

„Was ist dann das Problem?“

„Remus, ich... ich bin nicht sicher ob ich will.“

„Ob du was willst? Zurückverwandelt werden?“

Severus nickte düster und knuddelte Greenie. So wie er den keinen Igel hielt musste es ihm weh tun.

„Komm erst mal rein und setz dich”, befahl Remus, der beschloss, dass das Mittagessen warten musste. ‚Vielleicht ungefähr bis zum Abendessen?’

Severus trottete herein und setzte sich, den Igel noch immer eng an seine Brust gedrückt.

„Warum setzt du Greenie nicht auf meinen Tisch“, schlug Remus vor. „Ich habe ein Buch über Vampire da, das er noch nicht versucht hat. Vielleicht möchte er ein bisschen daran knabbern.“

Wieder gehorchte Severus wortlos. Greenie schnupperte noch immer etwas verwirrt an ihm. Dann lief er los um seine neue Umgebung zu erforschen. Er war schon einmal hier gewesen. Er erinnerte sich an diesen Ort. Viele interessant riechende Gegenstände, aber kaum jemals etwas zu essen. Greenie hatte Hunger. War es nicht etwa Mittag? Wann wollte Severus ihn füttern?

"Sniff!" 'Ich will meine Kartoffeln!' Severus und Remus aber ignorierten den Igel beide.

„Wo ist dann das Problem?“, fragte Remus. „Bist du gerne wieder ein Kind? Ich dachte, du hast es das erste Mal schon gehasst.“

„Das habe ich, aber dieses Mal ist es anders. Ich habe Draco, wir hatten soviel Spaß zusammen. Ich hasse den Gedanken daran, ihn zu verlassen.“

„Aber du gehst nicht weg, oder? Du wärst doch noch hier?“

„Aber nicht so wie ich jetzt hier bin. Draco braucht mich, Remus. Er ist ebenso einsam wie ich damals war. Und du weißt wohin mich das gebracht hat. Ich will nicht, dass Draco am Ende dieselben Fehler macht wie ich. Er hat schon genug von seinem Vater erleiden müssen. Ich denke, ich könnte ihm helfen, indem ich einfach nur für ihn da bin.“ “Also willst du ein Junge bleiben. Warum gehst du dann nicht einfach und sagst es Albus? Ich bin sicher, dass er es versteht. Niemand wird dich dazu zwingen, wieder erwachsen zu werden, wir alle dachten nur, dass du das wolltest, und wir haben versucht zu helfen, wenn du sicher bist, dass du es nicht willst, mach es einfach nicht. Es ist deine Wahl.“

„Ich bin nicht sicher was ich will. Ich will Dracos Freund sein, aber auch der von Albus.“

„Albus? Was hat Albus’ Freundschaft mit deinem Alter zu tun?“ ”Alles. Wir kommen nicht mehr sonderlich gut miteinander aus seit ich wieder ein Kind bin. Er scheint nicht zu wissen wie er damit umgehen soll. Ich weiß dass er mich so haben will, wie ich war, so wie er mich versteht. Und er braucht mich auch, Remus er braucht mich und er gibt mir die Chance, meine Fehler wieder gut zu machen. Ich schulde ihm so viel.“

Remus betrachtet den Jungen nachdenklich.

„Weißt du, du sagst mir was Draco will und was Albus will, aber was willst du, Severus? Ohne daran zu denken was alle anderen wollen. Was würdest du wollen, wenn es nur dich etwas anging? Was willst du wirklich?“

Severus dachte angestrengt darüber nach. Es war nicht wirklich schwer die Frage zu beantworten, aber er wollte die Antwort vor keinem zugeben. Vor allem nicht vor Remus. Es war irgendwie persönlich. Aber andererseits war er hergekommen um sein persönliches Problem zu lösen. Remus konnte ihm nicht helfen, wenn er nicht bereit war persönliche Fragen zu beantworten. Severus starrte zu Boden. "Freunde”, flüsterte er.

„Was?”

“Was ich wirklich will sind meine Freunde. Ich kann nicht zwischen ihnen wählen,. Ich brauche sie beide. Albus gibt mir Kraft. Bei ihm fühle ich mich sicher und geschützt. Draco bringt mich zum Lachen. Bei ihm fühle ich mich verstanden und akzeptiert. Ich brauche sie, Remus, ich brauche sie beide.“ Remus seufzte. Es lief nicht so wie er es erwartet hatte. Severus wählte nicht zwischen seinem alten Leben und der Gelegenheit, einen Neuanfang zu machen. Er versuchte zwischen dem Mentor, dem er sein Leben verdankte und dem Jungen, dessen Leben er vielleicht retten konnte zu wählen.

„Man kann nicht zwischen seinen Freunden wählen, Severus. Es ist nicht richtig. Moralisch, meine ich. Du mußt herausfinden, welches Leben du führen willst. Denk bei dieser Wahl nicht an die Gefühle anderer.“

Severus starrte weiterhin zu Boden. Welches Leben wollte er führen? Er wusste es nicht. Eines bot ihm die Gelegenheit, vom Dunklen Mal befreit zu sein, im anderen konnte er es dazu benutzen, andere davor zu retten.

Eine Chance, sein ganzes Leben neu zu leben, und eine Chance, Mary Sue loszuwerden.

„Es ist nicht so leicht, nicht an sie zu denken. Sie sind mir sehr wichtig.“

„Ich weiß. Nimm dir aber etwas Zeit um darüber nachzudenken ich bin sicher, dass du einen Weg findest.“

Severus seufzte als er Remus’ Büro verließ. Das hatte ihm nicht viel geholfen. ’Denk darüber nach.’ Das hatte er vorher auch schon getan.

Wohin sollte er jetzt gehen? Es war Zeit zum Mittagessen, aber er war eigentlich nicht hungrig. Wenn er in die Große Halle ging würde er Draco dort treffen, und er würde ihm von dem Gegenmittel erzählen müssen. Draco würde seine Entscheidung hören wollen, ebenso wie Albus. Und er konnte es ihnen noch nicht sagen.

Nein, mit Draco zu reden würde warten müssen. Er würde besser außer Sicht bleiben bis der Unterricht wieder angefangen hatte. Aber wo würde Draco ihn wohl nicht suchen?



Severus klopfte an die Tür zu Filchs Büro.

Keine Reaktion natürlich nicht. Endlich fiel ihm ein, dass der Hausmeister höchstwahrscheinlich mit allen anderen beim Mittagessen saß.

Was nun? Gehen? Nein.

„Alohomora.“

Die Tür öffnete sich leicht, und Severus ging hinein. Corvus sah auf und legte den Kopf schräg. Er hatte mit einigen eingezogenen Gegenständen gespielt, die er in einer Schublade gefunden hatte, die aus irgendeinem Grund offen gestanden hatte, und wollte sein Spiel nicht aufgeben.

Severus ging hinüber und bot dem Vogel seinen Arm an. Corvus sprang auf seine Schulter und fing an, freundlich an seinen Haaren zu ziehen.

Severus lächelte. So sollte es immer sein. Den Raben auf einem Arm, den Igel auf dem anderen.

Corvus hatte zuerst nicht gewusst, was er mit Greenie anfangen sollte, aber bald hatte er entdeckt, dass Igel nicht essbar waren. Greenie hatte sich nur zu einer dichten, stacheligen Kugel aufgerollt wann immer er es versucht hatte. Der Schnabel eines Raben war vielleicht nicht empfindlich genug für die Stacheln eines Igels, aber seine Füße waren es sehr wohl, und so hatte Corvus bald den Versuch aufgegeben, mit Greenie zu spielen, und ignorierte ihn nun, abgesehen von gelegentlichen eifersüchtigen Blicken. Warum konnte der Igel mit Severus kommen, während er die ganze Zeit in Filchs stickigem Büro bleiben musste?

Filch kam mit Mrs Norris auf den Fersen an und sah dass die Tür offenstand und Severus drinnen mit seinem Vogel spielte.

Mrs Norris fauchte verärgert als sie ihn sah und drehte sich um, um mit erhobenem Schwanz davon zu gehen.

„Oh komm schon, meine Liebe“, versuchte Filch sie zu überzeugen. „Severus tut dir nichts.“

Mrs Norris ignorierte ihn und stolzierte davon. Als ob es etwas damit zu tun hätte, ob er ihr etwas tun könnte. Severus war in ihr Heim eingedrungen. Filchs Büro gehörte schließlich ihr. Sie tolerierte Filch, weil sie jemanden brauchte der sie fütterte, und auch Corvus war akzeptabel, aber Jungen sollten draußen bleiben. Warum konnten sich Severus und sein blonder Freund nicht daran erinnern?

Filch war mittlerweile an das Verhalten seiner Katze gewöhnt. Er sah ihr kopfschüttelnd nach, dann schloß er die Tür hinter sich und wandte Severus seine Aufmerksamkeit zu.

„Du warst nicht beim Mittagessen“, bemerkte er, wobei er tat, als wäre es ihm eigentlich egal.

„Mir war nicht danach.“

“Oh?” Filch ging zu einem der Regale hinüber und nahm eine Akte heraus.

„Albus hat das Gegenmittel.“

Filch setzte sich an seinen Tisch und öffnete die Akte. Er blätterte sie einen Augenblick lang durch.

“Warum bist du dann noch ein Kind? Hast du nichts besseres zu tun?“

„Ich bin nicht sicher.“

Filch blätterte wieder um.

„Worüber?“

„Ich bin nicht sicher, ob ich ein Kind oder Erwachsener sein sollte.“

„Erwachsener, natürlich. Das ist viel besser. Du kannst die kleinen Lümmel erschrecken und brauchst nicht um 10 im Bett zu sein. Und du hast kleine Prüfungen“, fügte er hinzu.

Severus verzog das Gesicht. Hatte er sich so sehr über die ZAG-Prüfungen beschwert?

„Aber ich müsste Draco verlassen. Er ist mein Freund, und er würde ohne mich einsam sein.“

Filch schob die Akte auf seinem Tisch an eine bessere Stelle.

„Warum? Willst du weggehen? Ich dachte, du arbeitest hier und der Junge lebt hier? Wie solltest du ihn dann verlassen?“ “Ich wäre nicht mehr in seinem Alter. Er braucht jemanden, dem er sich anvertrauen kann. Sonst würde er ein Todesser wie sein Vater.“

Filch blätterte wieder um.

„Warum sollte er sich einem Erwachsenen nicht anvertrauen? Klingt mir viel vernünftiger.“

„Kinder sind nicht vernünftig. Ihre Freunde müssen in ihrem Alter sein.“

„Wirklich?“ Severus seufzte. Brauchten Kinder Freunde in ihrem eigenen Alter? Die Frage gab nicht viel Sinn… oder?

Filch sah endlich von seiner Akte auf. “Severus, du sollst ein Erwachsener sein. Da gehörst du hin. Diese ganze Sache war ein unglücklicher Unfall der nicht hätte passieren sollen, und nun ist es an der Zeit, den Fehler in Ordnung zu bringen.” Severus seufzte wieder und schob Corvus vorsichtig von seiner Schulter.

„Ich denke darüber nach“, versprach er.

„Sprich mit Draco. Sag ihm, dass du wieder das werden mußt was du wirklich bist. Ich denke er versteht es“, riet ihm Filch, dann widmete er sich wieder seiner Akte.

„Okay, werde ich“, versprach Severus.

Filch antwortete nicht, und Severus verließ das Büro des Hausmeisters leise um seinen Freund zu suchen.

Als die Tür sich hinter ihm geschlossen hatte, nahm Filch seine Akte und sah genauer hin. „Die Weasleyzwillinge. Ich hätte es wissen sollen.” Schließlich waren die Hälfte der Akten in seinem Büro über die Weasleyzwillinge.

Das Mittagessen war vorbei, und nur wenige Nachzügler waren noch in der Großen Halle. Draco war nicht unter ihnen.

Severus beschloß, im Gemeinschaftsraum der Slytherins nachzusehen, dann in ihrem Schlafsaal und schließlich sogar in den Badezimmern. Kein Draco.

„Wo könnte er sein?“, fragte er Greenie.

„Sniff?“, antwortete der Igel. ‚Was suchen wir? Ich habe kein Mittagessen bekommen.’

Severus beschloß, dass Greenie wahrscheinlich nicht der Richtige war, um ihm diese Frage zu stellen, und wandte sich auf dem Weg hinaus an Vincent und Gregory. Sie spielten im Gemeinschaftsraum Schach. Eine schwere Aufgabe. Vincent war einer der schlechtesten Spieler die Severus je getroffen hatte, aber gegen Gregory gewann er normalerweise haushoch.

“Habt ihr eine Ahnung wo Draco ist, Leute?”

Vincent stellte einen Bauern genau auf das falsche Feld und sah auf.

„Sucht dich.“

Gregory war hoffnungslos verwirrt von dem Spiel. Er hätte den Bauern nehmen sollen, den Vincent gerade bewegt hatte, aber das war ihm offensichtlich nicht aufgefallen.

„Habt ihr eine Ahnung wo er sucht?“

“Ich denke er hat gemurmelt, er fragt McGonagall”, sagte Vincent. “Komm schon, Gregory, mach deinen Zug.”

Gregory aber hatte noch immer nicht beschlossen was er tun sollte. Severus verließ den Gemeinschaftsraum kopfschüttelnd. Was hatte die beiden nur dazu gebracht, ausgerechnet Schach zu spielen? Nun, vielleicht hatten sie zu viel Zeit und nichts zu tun. Das Spiel würde sicher viel Zeit brauchen.

Als er McGonagalls Büro erreichte, war es abgeschlossen. Minerva war offensichtlich nicht hier. Er dachte daran, auf ihre Rückkehr zu warten, aber er wollte nicht sie besuchen und Draco war höchstwahrscheinlich anderswo suchen gegangen. Severus beschloß, es mit der Bibliothek zu versuchen, er verbrachte dort üblicherweise viel Zeit, also war Draco vielleicht dort hingehangen.

Er drehte sich um, und ging den Gang hinunter zur Bibliothek. Als er um die nächste Ecke bog, lief er in Professor McGonagall, die ihn überrascht anstarrte.

“Severus? Was machst du denn noch hier? Ich dachte, Albus hätte endlich das Gegenmittel gefunden.”

"Nein, Albus hat nichts GEFUNDEN, aber ja, er hat das Gegenmittel.”

„Warum bist du dann noch hier?“

“Ich suche Draco. Du hast ihn nicht vielleicht gesehen?” ”Nein, aber das habe ich nicht gemeint, warum bist du noch ein Kind?” ”Weil ich mit Draco reden muß und weil ich nicht einmal sicher bin, dass ich mich zurückverwandeln will.” ”Warum nicht? Ich dachte, du haßt es, ein Kind zu sein.” ”Ich weiß nicht.” Severus zuckte mit den Schultern. “Ich denke ich kann Draco nicht einfach so im Stich lassen. Und es war nicht ganz so schlimm. Ich hatte auch viel Spaß. Es war viel besser als das erste Mal.“

Minerva seufzte als ihr klar wurde was Severus’ Problem war. ”Wegen Draco?“, fragt sie freundlich. „Weil du dieses Mal einen Freund hattest?“ Severus nickte ohne ihr in die Augen zu sehne. Es war schwer, es einzugestehen, aber sie hatten natürlich recht. Einen Freund zu haben hatte alles verändert.

“Und jetzt denkst du, dass du deinen Freund im Stich lässt wenn du wieder erwachsen wirst.”

Severus nickte wieder. Woher wusste Minerva das alles? Wie konnte sie ihm all das, was er nicht in Worte fassen konnte, so deutlich sagen?

„Severus, Draco braucht dich nicht. Er ist ein sehr beliebter Junge. Er hat viele Freunde. Natürlich wird er dich vermissen, aber er ist ohne dich nicht einsam.“

„Hat er nicht.“ Severus schüttelte den Kopf. „Er hatte nie wirkliche Freunde, und all seine falschen Freunde haben ihn wegen mir verlassen.“

„Falsche Freunde? Crabbe und Goyle ..." "Crabbe und Goyle haben jemanden gebraucht, der genug im Hirn hat um sie zu führen so dass sie keine eigenen Entscheidungen treffen mussten. Und eine Allianz mit den Malfoys kann ziemlich nützlich sein.”

„Aber das würden sie immer noch wollen, oder?“

„Gregory vielleicht, aber Crabbe hat sein eigenes Gehirn entdeckt, und Gregory wird ihm wohl weiter folgen. Sie kämpfen vielleicht nicht wirklich gegen Draco, aber sie werden ihm auch nicht mehr folgen wie sonst.“

„Er hat aber andere Freunde.“

„Und ich wiederhole: Keine richtigen.“

Minerva schüttelte lächelnd den Kopf. „Severus, ich denke du überschätzt deine Wichtigkeit für Mr Malfoy, ich weiß, dass du ihn gebraucht hast, und es ist erstaunlich wie gut ihr beide auskommt, aber er ist vorher ohne dich gut klar gekommen. Er wird es wieder tun.“

„Aber...“

„Du beziehst deine eigenen Gefühle für Draco auf ihn. Du warst einsam und brauchtest verzweifelt einen Freund. Nun denkst du daran wie es dir gehen würde wenn du diesen Freund wieder verlieren würdest, aber du wirst ihn nicht mehr brauchen wenn du wieder ein Erwachsener bist. Du hast deine alten Freunde zurück, alles ist wieder wie immer... und du brauchst die ZAGs nicht abzulegen.“ Severus verzog das Gesicht. Warum glaubte sie, die Zukunft vorhersagen zu können? Seine alten Freunde zurückhaben? Welche Freunde? Nun, Albus, aber wer noch? Es gab keine anderen. Nun, Remus und Filch vielleicht, aber denen war er erst als Kind nahegekommen, vielleicht hatten sie nur Mitleid mit ihm und würden wieder normal werden, wenn er wieder erwachsen war.

Wieder normal. Normal war für ihn nicht allzu toll gewesen. Er war immer unglücklich mit seinem Leben gewesen. Vielleicht war er jetzt sogar glücklicher. Er war nicht sicher.

„Ich muß trotzdem mit Draco reden. Hast du eine Ahnung wo er ist?“

„In eurem Gemeinschaftsraum?“, schlug Minerva vor.

„Nein, da habe ich schon gesucht?

„Auf dem Quidditchfeld?”

Nun, das war möglich Severus sah trotzdem zuerst in der Bibliothek nach, aber Draco war nicht dort. Also ging er, wie Minerva vorgeschlagen hatte, zum Quidditchfeld hinaus und in der Tat fand er Draco beim Besenschuppen.

„Severus! Da bist du ja. Ich habe dich die ganze Mittagspause über gesucht. Wo warst du die ganze Zeit?“, begrüßte ihn Draco.

„Nun, Albus hat mich in sein Büro gerufen.“ “Aber mit Dumbledore kannst du nicht die ganze Zeit geredet haben. Er war beim Mittagessen, weißt du. Und ich denke nicht, dass er es schon geschafft hat, an zwei Orten gleichzeitig zu sein.“

„Ich würde es ihm zutrauen.“

Draco sah Severus zweifelnd an.

„Du hat keine Ahnung wie mächtig Albus wirklich ist, Draco. Es gibt einen Grund aus dem Voldemort Angst vor ihm hat.“

„Aber mein Vater sagt dass es unmöglich ist an zwei Orten gleichzeitig zu sein, auch mit der stärksten Magie.“

„Dein Vater weiß nicht alles, Draco. Er ist vielleicht mächtig, aber Albus wird er nie erreichen. Niemand kann das.“

„Dann... dann kann man an zwei Orten gleichzeitig sein?“, fragte Draco aufgeregt.

„Soweit ich weiß nicht, aber Albus ist da vielleicht anderer Meinung.“

„Draco dachte eine Weile darüber nach, dann entschied er sich.

„Du warst nicht die ganze Zeit über bei Dumbledore.“

„Nein.“

„Wo warst du dann?“, bestand Draco.

Er machte sich etwas Sorgen. Severus versuchte offensichtlich die Antworten auf seine Fragen zu vermeinte, und das konnte nicht gut sein. Normalerweise sagte er Draco alles. Selbst seine gefährlichsten Streiche.

„Nun, zuerst habe ich mit Albus geredet, dann bin ich in den Schlafsaal gegangen um Greenie hier zu holen“, sagte Severus, wobei er seinen kleinen Igel knuddelte.

„Sniff!“, bestätigte Greenie.

„Dann habe ich mich etwas mit Remus unterhalten, bin Corvus besuchen gegangen und danach habe ich dich gesucht und bin stattdessen in McGonagall gelaufen.“

Draco dachte einen Augenblick lang über diese Antwort nach. Es sah aus als hätte Severus seine Frage wirklich beantwortet, aber es fühlte sich an, als wäre er ihm wieder ausgewichen. Wo genau war dieses Ausweichen versteckt? Was hatte ihm Severus nicht gesagt?

„Du bist ohne mich Corvus besuchen gegangen?“, schmollte er um etwas Bedenkzeit zu kaufen.

„Tut mir leid, Gauner“, lächelte Severus. „Aber du warst noch beim Mittagessen, und ich hatte keine Hunger.“

Da wurde Draco klar was Severus nicht gesagt hatte.

“Warum? Was wollte Dumbledore von dir?“

“Er… er hat mir gesagt, dass…dass sie ein Gegenmittel gefunden haben.”

Draco stand da und starrte Severus fast eine Minute lang an, wärhend er versuchte, zu verstehen, was sein Freund gerade gesagt hatte.

„Also bist du gekommen um auf Wiedersehen zu sagen“, sagte er endlich tonlos. „Ich werde dich vermissen.“

„Draco... ich... ich bin noch gar nicht sicher was ich tun werde. Ich will dich nicht im Stich lassen und einfach gehen. Du bist der beste Freund, den ich je hatte, und wir hatten eine so tolle Zeit zusammen, ich würde dich nie verletzten wollen.“

„Aber das wolltest du die ganze Zeit. Wir haben so versucht ein Gegenmittel zu finden um Mary Sue loszuwerden,. Du wirst damit alle retten. Ich wette sogar die anderen Lehrer werden froh sein wenn du sie von ihrer Gegenwart erlöst.“

„Also willst du, dass ich es mache?“

„Wollen? Nein, ich will es nicht, aber es ist das richtige, schätze ich. Aber ich vermisse dich. Ich werde ohne dich furchtbar einsam sein. Du hast all deine alten Freunde zurück, aber ich kann nicht wieder so tun, als wäre ich jemand anders. Sie werden es nicht mehr glauben, und selbst wenn, weiß ich jetzt wie es ist, wenn man einen wahren Freund hat. Ich werde mich bei ihnen nie wieder wohl fühlen. Nicht dass ich das je wirklich getan habe.“

„Alte Freunde? Der einzige wahre Freund, den ich je vor dir hatte, war Albus. Ich vermisse ihn jetzt, aber wenn ich das Gegenmittel nehme werde ich dich ebenso vermissen. Ich weiß nicht was ich wählen soll, Draco. Ich will euch beide, aber es sieht aus als könnte ich das nie haben.“

„Du wirst dich an mich erinnern? Als Freund deiner Kindheit?“, fragte Draco hoffnungsvoll. „Und vielleicht, eines Tages, wenn ich erwachsen bin...“

„Ich könnte dich nie vergessen, und ich habe mich noch gar nicht entschieden, aber egal wie ich mich entscheide, ich werde immer für dich da sein. Ich habe dich immer gemocht, und das werde ich immer tun. Selbst wenn ich mich dafür entscheide, wieder ein Lehrer zu sein.“

„Du muß erwachen sein um dich an meinem Vater zu rächen“, sagt Draco plötzlich. „Du mußt dich zurückverwandeln.

„Vielleicht bist du besser als Rache. Voldemort und Lucius denken, dass sie dich besitzen wie sie mich einmal besessen haben. Wenn ich dich vor ihnen retten kann, ist das eine bessere Rache als alles was ich Lucius je antun könnte.“

„Aber um das zu tun mußt du erwachsen sein,“ murmelte Draco unglücklich. “Muß ich?“ fragte Severus überrascht.

Er hatte nie auch nur daran gedacht, dass er als Erwachsener eine Chance hatte, Draco zu retten, dass Draco es genau anders herum sah war ein leichter Schrecken.

„Natürlich. Wie könnte ein Kind mich je vor meinem Vater schützen? Egal wie du es siehst, das Beste ist es für dich, wenn du wieder erwachsen wirst.“ Severus dachte darüber nach. Rein logisch gesehen war alles klar, aber sein Herz sagte ihm, er sollte ein Junge bleiben und bei Draco bleiben. ”Ich muß mit Albus reden. Vielleicht kann er das alles aufklären. Er hat sowieso das Gegenmittel. Ich schätze ich werde einfach seine Argumente entscheiden lassen müssen. Severus drehte sich um, um wieder zum Schloß zu gehen,

„Nein, warte!“, schrie Draco plötzlich. „Warte einen Augenblick hier. Ich will dir etwas geben bevor du gehst.

Draco rannte zurück zur Schule und warf dabei fast ein paar Drittklässler um, die auf dem Weg zu Hagrids Hütte waren, wo sie ihre Pflege magischer Geschöpfe-Stunde hatten. Er lief in die Kerker und durch den Gemeinschaftsraum, an seinen Mitschülern vorbei, die sich für die nächste Stunde vorbereiteten. “Draco! Wir haben schon gedacht du würdest zu spät kommen“, sagte Gregory, als er in den Schlafsaal und zu seinem Koffer lief.

„Werde ich“, antwortete Draco als er ihn weit öffnete.

„Was? Warum?” ”Severus verlässt uns vielleicht, ich muß auf Wiedersehen sagen”, sagte Draco, während er durch den Inhalt seines Koffers wühlte.

“Verlässt uns? Was meinst du mit verlassen? Wo geht er hin?”, fragte Vincent, aber Draco schien ihn nicht zu hören.

Endlich hatte er gefunden was er gesucht hatte. Das Bild des Drachenbarden und seine Ballade. Es war seine bisher beste Arbeit, und das einzige, das er Severus nie gezeigt hatte. Er hatte es alleine gemacht, und er war furchtbar stolz darauf.

Ohne ein weiteres Wort drehte sich Draco um und rannte wieder hinaus. Als er wieder zu Severus kam, der auf ihn wartete, keuchte er so sehr, dass er sich ins Gras setzen musste und erst sprechen konnte, nachdem er wieder zu Atem gekommen war.

Er hielt seinem Freund das Pergament einfach hin. Severus sah ihn fragend an.

“Um dich… an mich zu er… erinnern”, keuchte Draco.

Severus setzte sich langsam neben ihn.

„Danke, aber ich bin noch immer nicht sicher, dass ich gehe.“

„Ich...ich will, dass du... es trotzdem... nimmst.“

Severus nickte still. Sie saßen eine Weile da bis Draco sich erholt hatte. Dann stand Severus endlich auf, um mit Dumbledore zu reden und sich zu entscheiden. Draco blieb zurück. Er wusste, dass er zum Unterricht gehen sollte, aber ihm war nicht danach. Er ging hinüber zum See und setzte sich auf einen Stein. Er starrte auf das Wasser hinaus und wartete.


Kapitel 16

Kapitel 18

 

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