My Name is Severus

 

 

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Kapitel 10: Schlechte Neuigkeiten



Severus kam zu spät zu Kräuterkunde. Er kam herein, grinste entschuldigend Professor Sprout an und ließ sich neben Draco fallen, der sich mit Vincent, Gregory und Blaise zusammengetan hatte..

"Hi!"

Draco sag ihn fragend an.

“Hi?“ fragte er. „Was ist los mit dir?“

„Ich habe dem Direktor versprochen, nett zu dir zu sein“, lächelte Severus.

„Nett du?“, lachte Draco. „Du solltest keine Versprechen machen die du nicht halten kannst.“

“Vielleicht kann ich das.”

„Du? Du weißt nicht mal was nett sein bedeutete“, erklärte Vincent.

„Als ob ihr das wüsstet“, fauchte Severus wütend.

„Ich glaube ihr solltet still arbeiten“, erinnerte Professor Sprout sie streng. „Severus, du kommst zu spät. Hast du überhaupt eine Entschuldigung?“

„Ich war beim Direktor“, grinste Severus. „Sie können ihn fragen wenn Sie wollen.“

Professor Sprout seufzte. Sie konnte Severus keine Punkte dafür abziehen, dass er mit Dumbledore geredet hatte. Nicht einmal für sein ungezogenes Benehmen.

„Wie arbeiten heute in Vierergruppen, Severus, und wie du siehst sind schon vier Mitglieder in dieser Gruppe, also geh bitte zu der Gruppe da drüben“, befahl sie, wobei sie auf eine große Gruppe Ravenclaws am anderen Ende des Gewächshauses deutete.

Severus stand langsam auf und ging beleidigt zu der ihm zugewiesenen Gruppe. Die Ravenclaws sahen nicht sonderlich glücklich darüber aus ihn zu sehen und weigerten sich, mit ihm zu reden.

Nachdem er eine Weile versucht hatte ihre Stille zu brechen stand Severus auf und ging zu Professor Sprout.

„Die Gruppe die Sie mir zugeteilt haben will mich wohl nicht“, beschwerte er sich. „Sie lassen mich gar nicht mitarbeiten. Kann ich versuchen mit einer der anderen Gruppen zu arbeiten? Mir ist langweilig.“

Sprout starrte ihn einen Augenblick lang an. Was für ein Trick war das?

„Nein kannst du nicht, geh wieder zu deiner Gruppe und hilf ihnen.“

“Aber sie lassen mich nicht helfen!”

“Es ist mir egal was du machst, Severus, solange du bei deiner Gruppe bleibst. Geh jetzt!“, befahl Sprout.

Severus kehrte zu seiner Gruppe zurück, setzte sich und sah zu wie Greenie einen Regenwurm ausgrub und verzehrte. Der Igel machte laute schmatzende Geräusche, während er aß. Offenbar schmeckten Würmer sehr gut.

Severus kratzte in der weichen Erde herum und grub mehr Würmer aus um Greenie zu füttern. Der Igel aß sie ihm glücklich aus den Fingern.

„Ähm!“, hörte er jemanden hinter sich.

Severus drehte sich um. Es war Professor Sprout, und sie sah sehr wütend aus.

„Sie haben gesagt, ich könnte tun was ich wollte, solange ich bei meiner Gruppe bleibe. Nun, ich will meinen Igel füttern und ich bin bei meiner Gruppe.“

„Igel gehören nicht in Gewächshäuser, Severus, sie essen Regenwürmer.“

“Ja, das hab ich bemerkt“, sagte Severus, wobei er Greenie noch einen Wurm hin hielt.

„Regenwürmer gehören in Gewächshäuser“, fuhr Sprout ungerührt fort. „Sie lockern den Boden, so dass die Pflanzen besser verwurzeln können. Deswegen sind sie sehr wichtig.“

„Greenie findet auch, dass sie wichtig sind“, sagte Severus. „Er sagt, sie schmecken sehr gut.“

Sprout betrachtete den Igel. Der Igel betrachtete Sprout.

„Sniff!”, bemerkte Greenie.

“Nimm den Igel und steck ihn wieder in seinen Käfig, Severus!“, befahl Sprout.

“Aber...“

„Ich will nicht, dass meine Regenwürmer von deinem Igel gefressen werden. Bitte such ihm woanders anderes Futter und steck ihn in den Käfig.“

Severus gehorchte zähneknirschend. Er sah wieder zu wie die drei Ravenclaws arbeiteten.

Sie ignorierten ihn noch immer. Es war immer noch langweilig.

5 Minuten später explodierte der erste Feuerwerkskracher in einem Eimer, den Sprout zum Gießen benutzte.

Die Slytherins verließen das Gewächshaus daher mit 30 Punkten weniger als vorher (und das war irgendwo bei -400 gewesen) und in sehr schlechter Stimmung.

Als Draco aber in seinen Schlafsaal zurück kam, fand er eine Schachtel mit Süßigkeiten unschuldig auf seinem Bett liegend. Er sah nach dem Inhalt und bemerkte, dass nur ein paar Schokofrösche und eine Schachtel Bohnen jeder Geschmacksrichtung fehlten. Das, und 20 Galleonen.

’Ich frage mich, was Severus gekauft hat’, dachte er, als er die Schachtel an ihren üblichen Ort in seinem Koffer zurückstellte. ‚Es kann nicht die eine Mausfalle gewesen sein.’

Er dachte darüber nach, einen sicheren Ort zu finden, an dem er Süßigkeiten und Geld verstecken konnte, aber er entschied sich dagegen. Severus hatte sie zurückgegeben. Er würde sie wohl nicht wieder stehlen. Vielleicht wusste Severus doch wie man sich freundlich benahm?



Der Mittwoch war ein schlechter Tag für Professor Binns. Er war schon in sehr schlechter Stimmung als er in das Klassenzimmer schwebte, in dem die Fünftklässler Geschichte der Zauberei hatten, und danach wurde es nur schlimmer.

Wieder einmal war die Tür geschlossen. Mit einem schnellen Blick versicherte er sich, dass ihn niemand sehen konnte. Dann versuchte er die Klinke zu nehmen und die Tür zu öffnen. Natürlich ging seine Hand direkt hindurch.

Er würde wieder durch die Tür schweben müssen, oh diese Schande! Er hasste es, nichts anfassen zu können. Und er hasste es, wie seine Schüler kicherten oder lachten wenn er gezwungen war, durch Gegenstände hindurch zu laufen.

Es war in den letzten beiden Wochen etwas zu häufig vorgekommen, beschloß er. Er hatte die fünfte Klasse noch nie daran erinnern müssen, die Tür offen zu lassen. Wie konnten sie es vergessen haben, nachdem sie es 4 Jahre lang getan hatten?

Er gab die geringe Hoffnung auf, dass jemand die Tür noch für ihn öffnen konnte, sammelte soviel Würde, wie er unter diesen Umständen aufbringen konnte und schwebte ins Klassenzimmer.

Er wurde von lautem Gekicher und Gelächter begrüßt, genau wie erwartet. Er warf einen wütenden Blick durch das Zimmer und bemerkte das triumphierende Grinsen auf Severus Snapes Gesicht. Aha! Das war der Grund für seine Schwierigkeiten.

Er sah Severus tadelnd an. Severus lächelte engelhaft zurück. Er würde sich mit Dumbledore über Severus unterhalten müssen, mit einem inneren Seufzer ging Binns dazu über, die Klassenliste vorzulesen. Wie immer bestanden einige Schüler darauf, dass er ihre Namen falsch sagte. Wie konnte das möglich sein, fragte er sich immer. Er hatte seine Namen alle auf seine Liste geschrieben, und er war stolz darauf, sich an den Namen jedes Schülers zu erinnern den er unterrichtet hatte, und nach fast 300 Jahren Unterrichtserfahrung waren das wirklich viele Leute.

Er ignorierte die Beschwerden immer. Manchmal fragte er sich, warum sich die Kinder nicht einen neuen Weg einfallen lassen konnten um seinen Unterricht zu verkürzen? Sie sollten mittlerweile wissen, dass er auf das „Sie haben meinen Namen falsch gesagt“-Spiel nicht hereinfiel.

Aber er hatte dafür sowieso keine Zeit. Er musste zumindest die Hälfte der Werwolf-Vampir-Kriege bis zur nächsten Woche behandeln, oder er würde vor den ZAG-Prüfungen nicht durch die ganze Geschiche von ihr-wisst-schon-wem kommen.

Er legte die Liste weg und fing mit seinem Diktat an. Die Schüler lehnten sich zurück um zuzuhören. Wie immer verstanden einige von ihnen entweder nicht wie wichtig das war was er unterrichtet, oder sie konnten sich einfach nicht so lange konzentrieren.

Nun, sie waren schließlich sehr jung. Er konnte nicht erwarten, dass sie alle diese Dinge verstanden. Binns ignorierte ihr Getuschel, wie immer.

Aber das Geflüster wurde lauter. Binns musste sich darauf konzentrieren es auszuschalten. Nein, er würde nicht auf ihr unwichtiges Geplapper reagieren. Worum ging es eigentlich? Er hörte einen Augenblick lang mit einem halben Ohr zu, und hörte etwas wie „...Vater...Todesser...Voldemort...“

Voldemort! - da wollte er sich lieber raushalten.

Aber nach einer Weile wurde er wieder neugierig. Die Gespräche waren noch lauter geworden und wurden jetzt fast geschrieen.

Er drehte sich um, um an die Tafel zu schreiben (sie war verzaubert so dass er ohne ein Stück Kreide zu halten darauf schreiben konnte, denn das hätte er nicht tun können). Wieder lauscht er. Etwas über Süßigkeiten, Geld, Hauspunkte und einen Kampf? Komische Kombination.

Nun, es ging ihn nichts an.

Er wandte seine volle Aufmerksamkeit wieder der Tafel und den Namen der wichtigsten Vampirführer im ersten Werwolf-vampir-Krieg zu. Plötzlich knallte es laut hinter ihm, gefolgt von dem Geräusch einiger Gegenstände, die schnell nacheinander umfielen und dem aufgeregten Geschrei vieler Schüler.

Nun, das war etwas zu viel. Binns drehte sich um, um zu sehen was los war.

Zwei Jungen rollten sich prügelnd auf dem Boden. Einige andere wollten gerade mitmachen. Einen Augenblick lang starrte Binns sie an. Noch nie in seinen fast 300 Jahren als Lehrer war in seiner Stunde ein Kampf ausgebrochen. (A/N - die Schüler waren immer zu verschlafen gewesen, weil seine Vorträge so langweilig waren.)

Er schrie die Kinder wütend an und versuchte die Kämpfer auseinander zu ziehen.

Der plötzliche Ausbruch des sonst so ruhigen Geistes reichte um Gregory, Vincent, Blaise und die Mädchen davon abzuhalten, sich in den Kampf zu stürzen. Sie standen reglos da und starrten Binns mit offenem Mund an als er versuchte, Draco uns Severus auseinander zu ziehen.

Das stellte sich aber als unmöglich heraus, da seine Hände direkt durch die Jungen hindurch gingen, die ihn in der Hitze des Gefechtes nicht einmal zu bemerken schienen.

Binns versuchte sie anzuschreien, drohte ihnen mit Strafarbeiten und wurde immer verzweifelter, während sie ihn weiter ignorierten. Zum ersten Mal wurde ihm klar, dass tot zu sein für einen Lehrer ein gewisser Nachteil war, was sollte er tun? Was konnte er tun?

Und dann wurde ihm klar, dass er Dinge tun konnte, die lebende Menschen nicht tun konnten. Er schwebte durch die Decke und einige Wände nach oben und steckte seinen Kopf durch den Boden von Dumbledores Klassenzimmer.

Dumbledores Schülers schrieen aufgeregt. Tränketheorie war bis zu diesem Punkt sehr langweilig gewesen, fast so langweilig wie Geschichte der Zauberei.

„Hilfe!“, sagte Binns zu dem überraschten Direktor. „Sie prügeln sich in meiner Klasse und ich kann nur durch sie durchlaufen.“

Einen Augenblick lang war Dumbledore verwirrt. Dann fiel ihm ein, welche Klasse Binns gerade unterrichten sollte.

Er warf einen Blick auf seine eigenen Schüler und entschied sich. “Ihr könnt gehen“, erklärte er.

Lautes Gejubel brach überall im Zimmer aus, und alle rannten zur Tür. Der Direktor schaffte es dennoch als erster hinaus zu kommen.

Er rannte hinunter zu Binns Klassenzimmer, wobei er einen neuen Schulrekord für Geschwindigkeit in den Gängen aufstellte und platzte ins Klassenzimmer.

Es waren nicht, wie er befürchtet hatte, alle Slytherins die sich prügelten, nur Draco und Severus rollten über den Boden, während die anderen nur Draco anfeuerten.

Draco konnte die Ermutigung auch brauchen. Er verlor den Kampf offensichtlich. Es schien nur blanke Wut zu sein, die ihn davon abhielt, sich zu ergeben.

"SEVERUS!", schrie Dumbledore, wobei er den Jungen am Arm packte und so fest er konnte daran zog. „Laß ihn los!“

Severus gehorchte sofort. Er stand auf und sah den Direktor ziemlich entschuldigend an. „Tut mir leid“, bemerkte er leise. Draco stand mit einigen Schwierigkeiten auf. Er musste sich im Kampf am Bein verletzt haben. Zum Glück schaffte es Dumbledore, mit der freien Hand seinen Arm zu packen, bevor er sich wieder auf Severus werfen konnte.

Was soll ich jetzt mit ihnen machen, fragte sich Albus. Richtig! Schicken wir sie ins Büro des Schulleiters... Moment mal… ich bin der Schulleiter.

„In Ordnung ihr beiden, kommt mit in mein Büro. Ihr anderen setzt euch wieder. Sie können mit Ihrem Unterricht fortfahren, Professor Binns“, sagte er mit einem Nicken in die Richtung des Geistes, der seine Handlungen etwas verlegen beobachtet hatte. „Ich kümmere mich um die Störenfriede.“

Severus und Draco folgten Dumbledore durch die leeren Gänge, wobei sie sich schnelle, nervöse Blicke zuwarfen und weg sahen, wenn der andere es bemerkte. Schließlich redeten sie nicht miteinander. Der andere existierte gar nicht. Nein.

"Sir?" ”Was?”, wollte Dumbledore entnervt wissen

“Ich habe meinen Igel im Klassenzimmer vergessen. Darf ich zurück gehen und ihn holen, Sir?”

„Nein du kannst ihn später holen.“ ”Aber was ist wenn Professor Binns das Klassenzimmer zusperrt? Greenie wäre über Nacht eingesperrt. Er hätte vielleicht Angst.”

“Er kann sein Klassenzimmer nicht absperren, ihr habt beide eure Bücher dort gelassen”, erinnerte ihn Dumbledore.

Sie erreichten sein Büro und Dumbledore befahl den Jungen, sich zu setzen. Sie gehorchten und warfen sich wieder nervöse Blicke zu, wann immer sie dachten, der andere würde es nicht bemerken.

Dumbledore musst ein Lächeln verbergen. Vielleicht gab es doch die Chance, dass sich die Beiden anfreunden konnten.

„Severus, hast du nicht versprochen, netter zu Draco zu sein? Hast du nicht gesagt, dass du versuchen würdest, Freunde zu finden?“

Draco sah überrascht zu Dumbledore auf, dann zu Severus hinüber. Er hatte gedacht, dass Severus’ Versprechen, netter zu sein, allgemein gesehen, oder zumindest auf alle Slytherins bezogen war. Warum sollte Dumbledore Severus versprechen lassen, nur zu ihm persönlich nett zu sein? Dachten sie, dass er hinter den Angriffen auf Severus steckte? Aber das ging Größtenteils von Blaise aus!

Und was meinte Dumbledore mit „Freunde finden“? Draco wusste, dass er nicht gerade ein angenehmer Mensch war. Severus würde sicher nicht sein Freund sein wollen. Andererseits war Snape immer überraschend nett zu Draco gewesen.

Severus sah auf seine Füße hinunter. Er konnte Dumbledore nicht in die Augen sehen. Er wusste nicht einmal selbst, was genau schief gelaufen war.

„Ich hab’s versucht“, sagte er leise zu seinen Füßen. „Ich habe wirklich versucht nett zu sein, aber es hat nicht funktioniert.“

Dumbledore fing an zu wünschen, dass sie seinen Igel geholt hätten, vielleicht hätte Severus mit ihm reden können, wenn er sein Haustier hätte halten können. Seufzend wandte er seine Aufmerksamkeit Draco zu, einem Jungen, von dem er nie gewusst hatte, wie er mit ihm umgehen sollte.

Er wusste, dass es nicht leicht sein konnte, Lucius Malfoys Sohn zu sein, und der Junge tat ihm deswegen leid, aber auf einmal wurde ihm klar, dass er sich nie die Zeit genommen und die Mühe gemacht hatte, Draco wirklich kennenzulernen. Er hatte die meisten Slytherins zugunsten der Gryffindors ignoriert. Und ER hatte Snape immer beschuldigt, unfair zu sein? Zumindest hatte es Snape bewusst und absichtlich getan.

Nun, es brachte nichts wenn er sich jetzt über verpasste Gelegenheiten aufregte. Er konnte nur versuchen, es in Zukunft besser zu machen.

‚Und du kannst sofort anfangen mit Draco zu reden!’, befahl er sich. “Warum habt ihr Beide euch eigentlich geprügelt?“

“Der kleine Dieb hat meinen Verwandlungsaufsatz gestohlen!”, schrie Draco wütend.

„Hab ich nicht!“, widersprach Severus.

“Und dann hat er meinen Vater einen Todesser genannt.”

“Du hast mich Dieb genannt.”

“Na und, du bist ein Dieb! Das wissen alle!“

Auf einmal grinste Severus. „Ich habe nicht gesagt, dass ich es nicht bin. Das bin ich. Ich mag es nur nicht wenn die Leute es sagen, und dein Vater ist ein Todesser, und das weißt du. Er mag es nur auch nicht, wenn die Leute es sagen.“

Dumbledore seufzte schwer. “In Ordnung, hört ihr beide bitte damit auch euch gegenseitig zu beleidigen?“, fragte er.

Stille.

Er beschloß das als ‚ja’ anzusehen.

“Nun, Severus hat Ihre Verwandlungshausaufgabe gestohlen, Mr Malfoy?“ “Ja“, bemerkte Draco ruhig.

„Nein!“, schrie Severus. „Ich habe nur den von Milicent gestohlen. Ich würde nie von dir stehlen.“ “Das hast du schon!“, schrie Draco wütend.

„Du wolltest deine Süßigkeiten nicht teilen, und ich habe sie auch zurückgegeben.“ “Oh? Und was ist mit meinem Geld?”

“Geld?”, fragte Dumbledore erschrocken. “In Ordnung, ich schulde dir was. Du kriegst es zurück.“

„Severus! Du stiehlst deinen Zimmergenossen Geld?“ Dumbledore schrie fast, obwohl er sich vorgenommen hatte, ruhig zu bleiben.

„Nur das eine Mal, und ich gebe es zurück, versprochen.“

Dumbledore starrte Severus an und kämpfte mit seiner Wut. Er wagte es nicht zu sprechen.

„Es ist nicht als hätte sich Draco es sich nicht leisten können“, protestierte Severus schmollend.

„Wie viel hast du gestohlen, Severus?“, fragte Dumbledore mit erzwungener Ruhe.

„20 Galleonen“, gab Severus leise zu, wobei er wieder mit seinen Füßen sprach.

Wortlos gab Albus Draco 20 Galleonen aus seiner eigenen Tasche, aber er starrte weiterhin Severus wütend an.

Severus rührte sich nicht. "Mr Malfoy, Sie können jetzt gehen. Ich werde aber Slytherin 10 Punkte abziehen, weil Sie im Unterricht eine Prügelei angefangen haben.”

Draco sah von Dumbledore, der offensichtlich vor kaum unterdrückter Wut schäumte, zu Severus, der sich so klein machte wie er konnte und noch immer auf seine Füße starrte.

Vielleicht war es keine gute Idee, die beiden gerade alleine zu lassen.

‚Ich hätte das Geld nicht erwähnen sollen’, dachte er.

Konnte man hinausgeworfen werden, weil man Geld stahl? Konnte Severus überhaupt hinausgeworfen werden? Wenn, wo würde er dann bleiben, bis sie ihn zurückverwandelten?

Konnte sich Draco weigern zu gehen? Wahrscheinlich nicht.

„Danke, Sir“, murmelte er niedergeschlagen.

Er konnte nur hoffen, dass Severus klar kommen würde. Sollte er draußen auf ihn warten? Nein, das konnte er nicht tun. Schließlich hasste er Severus.

Aber wohin sollte er ganz alleine gehen? Dann fiel es ihm ein. Es war der perfekte Zeitpunkt um mit Ginny zu reden ohne dass seine Mitschüler es herausfanden,.

Draco rannte fast aus dem Büro des Direktors und direkt auf den Gryffindorturm zu. Er würde in der Nähe des Eingangs warten, bis Ginny vorbei kam und sie endlich dazu bringen, ihm zuzuhören.

Dumbledore blieb still, bis sich die Tür hinter Draco geschlossen hatte. Dann explodierte er. “Hast du völlig den Verstand verloren?! Von Schülern zu stehlen!“

Severus schaltete seine Stimme ab indem er komplizierte Tränkerezepte im Kopf durchging.

Schließlich musste sich Dumbledore beruhigen. Er hatte sich heiser geschrieben.

„Du hast den Rest der Woche bei Minerva Strafarbeiten“, erklärte er ruhiger.

„Ja, Sir“, murmelte Severus ohne aufzusehen.

„Und du wirst Mr Malfoys Hausaufgabe zurückgeben.”

„Aber ich habe sie nicht!“, schrie Severus. „Ich sage dir: Ich habe seinen Aufsatz nicht angerührt. Er hat ihn wahrscheinlich nur verlegt.“

„Lüg mich nicht an, Severus!“

„Ich lüge nicht!“

“Severus! Ich habe genug davon. Ich bin sehr enttäuscht. Jetzt geh mir aus den Augen!“

Severus sagte nichts. Er stand auf und verließ das Zimmer so leise wie möglich. Woher sollte er wissen wo Dracos Hausaufgaben waren? Er wünschte nur, dass er Greenie dabei hätte. Er kehrte in Binns Klassenzimmer zurück und fand es noch immer offen.

Binns starrte ihn wütend an, als er Greenie aufhob und fest hielt. ”Nimm dein Zeug und das deines Freundes und sperr die Tür zu, ja”, fauchte Binns. “Er ist nicht mein Freund“, sagte Severus ohne zu Binns aufzusehen. „Ich habe keine Freunde.“

Aber er nahm Dracos Tasche und Bücher mit wie ihm befohlen worden war und brachte sie zurück in ihren Schlafsaal.



Draco zeigte sich eine Weile später ziemlich zerschlagen aussehend im Gemeinschaftsraum.

„Hey, was ist mir dir passiert?“, begrüßte ihn Severus. „Ich hab dir das blaue Auge nicht geschlagen.“

Draco befühlte vorsichtig sein rechtes Auge, das wirklich anfing, sich blau zu verfärben, und sah Severus finster an. „Geht dich nichts an“, schnappte er.

Blaise grinste triumphierend. Endlich kämpfte Draco mit Severus ohne angestachelt zu werden. Er hatte sich Sorgen um sein fehlendes Interesse an diesem Kampf gemacht.

„Oh komm schon Draco!“, sagte Vincent vom anderen Ende des Zimmers. „Wir sehen alle, dass dich jemand schön verprügelt hat. Sag uns wer.“

Draco sagte nichts. Es war ihm offenbar unangenehm.

„Wir sind deine Freunde, Draco“, erinnerte ihn Gregory. „Sag uns was passiert ist, wir helfen dir bei der Rache.“ “Ja, schlagen wir den Kerl!”, rief Vincent mit einem eifrigen Glänzen in den Augen. ”In Ordnung, ich sag es euch”, gab Draco nach, wobei er sich neben seine beiden Leibwachen setzte. „Aber ihr müsst versprechen mich nicht auszulachen.“ “Dich auslachen? Nie!“, versprach Gregory sofort.

Draco grinste obwohl ihm dabei seine aufgeplatzte Lippe weh tat. Guter alter Gregory. Dumm aber loyal. “Es waren Potty und die Wiesel”, sagte er schnell um es hinter sich zu bringen.

“Ich dachte, du magst die Weasleys?", zog ihn Severus auf, der wie üblich uneingeladen zu der Gruppe gekommen war. „Vor allem die Jüngste.” ”Es war nicht Ginny. Es waren ihre Brüder”, meinte Draco finster. “Ich habe nur versucht mit ihr zu reden, aber sie wollte nicht anhalten. Also hab ich sie am Arm genommen und festgehalten, sie hat geschrieen und Potty und die Rothaarigen sind gekommen und haben mich fast umgebracht. Man könnte glauben, ich hätte ihr was getan.“

Blaise, Vincent und Gregory sahen erwartungsvoll zu Draco auf, aber er hatte ihnen nicht mehr zu sagen. ”Du hast ihr Angst gemacht”, erklärte Severus ruhig,

„Angst gemacht?“, fragte Draco. “Ich mag sie, Severus. Warum sollte ich ihr Angst machen?”

“Weil du ein Slytherin bist? Und vielleicht hat die Tatsache was damit zu tun, dass du sie und ihre Brüder seit 4 Jahren ärgerst?”, fragte Severus ironisch zurück. „Ohm, und du hättest sie nicht packen sollen. Die meisten Leute reagieren schlecht darauf, wenn sie von jemandem gepackt und festgehalten werden der stärker ist als sie. Da fühlen sie sich hilflos, weißt du.”

“Oh!”, konnte Draco nur dazu sagen.

Er erinnerte sich daran wie Ginny ihn geschlagen hatte, als er sie in den Gängen in eine Ecke getrieben hatte. Auf einmal gab das Sinn.

“Wie bekomme ich dann ein Mädchen dazu lange genug still zu stehen, so dass ich sie darum bitten kann mit mir auszugehen?”, fragte er Severus nach einer Weile.

Severus brach in Gelächter aus.

„Sag mir nicht, dass sie alle weglaufen, wenn sie dich sehen”, kicherte er. “Ich hab nicht gewusst, dass du so hässlich bist,”

Draco knirschte vor Wut mit den Zähnen. Er hätte Severus wirklich nicht um Rat bitten sollen. “Sie laufen nicht alle weg. Einige laufen mir sogar nach. Pansy hängt die ganze Zeit an mir. Aber ich will nicht mit ihnen ausgehen, ich will Ginny, und Ginny läuft immer weg.“

„Nun, in dem Fall wirst du sie als erstes davon überzeugen müssen, dass du nicht gefährlich bist“, bemerkte Severus. „Viel glück.“

„Okay“, sagte Gregory. „Nachdem das klar ist, gehen wir die Weasleys zusammenschlagen.”

Gregory, Vincent und Blaise sprangen eifrig auf, aber Severus schüttelte den Kopf.

“Schlechte Idee”, erklärte er Draco. “Wenn du willst, dass Ginny dich mag solltest du besser nett zu ihrer Familie sein.”

“Zu allen? Auch zu Ron?!”, rief Draco erschrocken. ”Ich fürchte schon”, nickte Severus.

“Nun gut”, beschloss Draco zögernd. “Wenn das die einzige Möglichkeit ist. Kommt, Leute. Gehen wir stattdessen meine Bücher von Binns zurückholen.” Wieder schüttelte Severus den Kopf.

“Warum nicht? Was ist falsch daran, meine Bücher zu holen?“

„Nichts. Es geht nur nicht…“

„Warum nicht?“, schrie Draco.

„Laß mich doch einen Satz beenden, ja? Du kannst sie nicht holen, weil ich sie schon geholt habe.“ Draco starrte Severus an. “Du hast sie schon geholt? Was hast du damit getan?!“, schrie er. Er befürchtete das Schlimmste.

„Nichts. Binns wollte sie los werden und ich musste sowieso Greenie holen. Sie sind oben im Schlafsaal auf deinem Bett.” Draco rannte sofort hinauf um den Zustand seiner Bücher zu überprüfen. Er fand alles sauber, in perfekter Ordnung auf seinem Bett liegen. Nichts fehlte. In der Tat war sogar ein Gegenstand zu viel da. ”Severus, das ist nicht mein Verwandlungsaufsatz.” ”Ich weiß. Er ist von Milicent. Ich weiß nicht wo der deine ist. Ich hab gedacht, du kannst den abschreiben wenn du deinen nicht findest.“ ”Du willst, dass ich Milicents Verwandlungsaufsatz abschreibe? Milicent ist grottenschlecht in Verwandlungen. Hättest du nicht jemandem den Aufsatz klauen können, der wirklich gut darin ist?“

"Dann hätte McGonagall nie geglaubt, dass ich ihn geschrieben habe.”

„Oh. Nun, vielleicht kann ich ihn als Grundlage für einen neuen Aufsatz nehmen. So kann ich vielleicht schneller schreiben“, beschloss Draco. “Es gibt aber eines, das ich immer noch nicht verstehe“, sagte er einige Minuten später. „Wenn du meinen Aufsatz nicht gestohlen hast, wer dann?“ Es war fast Mitternacht als Severus wieder aufstand und mit einem aufgeregten kleinen grünen Igel unter dem Arm hinaus schlich. Er schlich durch die dunklen, kalten Gänge und lauschte vorsichtig auf alle Geräusche, die ihn vor patrouillierenden Lehrern oder Filch warnen konnten. Greenies stacheliger kleiner Körper fühlte sich warm und beruhigend an. Obwohl Severus befürchtete, dass ein Schniefen zum falschen Zeitpunkt sie verraten konnte, war es ein gutes Gefühl, bei seinem Abenteuer nicht völlig alleine zu sein.

Dieses Mal war es viel riskanter, als es gewesen war, als er versucht hatte, in sein eigenes Büro einzubrechen. Dieses Mal musste er weiter gehen, und er wollte in die belebteren Gebiete des Schlosses. Die meisten Lehrer mochten die Kerker nicht und blieben vom Tränkeklassenzimmer fern, aber die Bibliothek war ein sehr bequemer Ort, und die Gefahr, dort in einen Lehrer zu laufen, war viel größer. Doch nach seiner nächtlichen Begegnung mit dem Direktor wagte Severus es nicht, in sein Büro zurückzukehren, wenn er es vermeiden konnte, und das Gift im Klassenzimmer machte es ohnehin unmöglich.

Severus lauschte vorsichtig bevor er um eine weitere Ecke kam und...

...direkt in Mrs Norris lief.

Die Katze betrachtete ihn mit wütendem Blick. Jeden Augenblick würde sie sich umdrehen und zu Filch laufen. Warum war ihm nicht eingefallen, dass Mrs Norris sich völlig lautlos bewegen konnte? Er hätte einen Plan bereit haben sollen, falls er sie traf.

Auf einmal kam ihm ein Gedanke, als sich die Katze gerade umdrehen wollte. Schnell zog er seinen Zauberstab.

"Infante", flüsterte er.

Mrs Norris drehte sich um, sah wie ihr eigener Schwanz vorbei zog und packte danach. Er zuckte davon und sie ließ sich auf den Boden fallen und griff mit allen vier Pfoten nach der Schwanzspitze.

Severus grinste über die Katze, die auf dem Boden rollte und ihren eigenen Schwanz jagte.

„Da, versuch du mal zur Abwechslung deine Jugend wieder zu erleben. Bye bye, Kätzchen!” Und Severus ging bevor ihn jemand anders fand.

Der Spruch auf Mrs. Norris würde nur einige Stunden vorhalten, aber er wollte nicht in Filch laufen, nachdem er seine Katze verzaubert hatte. Eine Woche Strafarbeiten bei McGonagall war alles, was er ertragen konnte, und wenn Filch ihn mitten in der Nacht in Dumbledores Büro schleifte und den Direktor weckte, würde die Strafe höchstwahrscheinlich verdoppelt.

Seltsam, als Erwachsener hatte er McGonagall sogar gemocht, er hatte sie fast als Freund betrachtet. Natürlich hatten sie ihre freundschaftliche Rivalität gehabt, aber sie waren gut klar gekommen, nun hatte er furchtbare Angst vor ihr.

Endlich erreichte er die Tür der Bibliothek. Kein Licht fiel durch die Spalte darunter.

“Gut”, flüsterte er. “Wir haben es geschafft, Greenie. Wir holen uns die Bücher, die wir brauchen, und mit ein bisschen Glück sind wir in Nullkommanichts wieder im Bett.“ "Sniff?", machte Greenie. “Klar, keine Angst. Komm mit rein.“

Severus drehte den Türknauf und ging hinein. Das Licht aus seinem Zauberstab fiel direkt auf Dobbys Gesicht. Warum schlief der Hauself auf dem Tisch in der Bibliothek?

Leider stellte sich Dobby als leichter Schläfer heraus. Das Licht weckte ihn sofort.

“Es…gähn… schon morgen?”, fragte er verschlafen.

„Nein nein, schlaf weiter“, antwortete Severus leise, in der Hoffnung, dass der Elf noch nicht ganz wach war,

aber Dobby wurde auf einmal hellwach als ihm einfiel, wo er war und was er tun sollte. “Was machen Sir Nachts in Bibliothek?“ ”Nichts, wir konnten nur nicht schlafen”, versuchte Severus es zu erklären, während er rückwärts zur Tür ging.

„Wer wir?“, fragte Dobby verwirrt. “Ich und Greenie hier.“ Severus deutete auf den Igel auf seinem Arm.

“Sir’s sollen nicht Nachts in Bibliothek sein, Dobby muß Alarm schlagen.” “Nein Dobby! Nicht!”, schrie Severus, wobei er auf den Tisch des Bibliothekars zulief, um zu versuchen, den Alarm-Briefbeschwerer vor Dobby zu erreichen.

Dobby war natürlich schneller und näher. Er sprang auf den Tisch und packte den kleinen geschnitzten Frosch. Lautes Quaken klang durch die Bibliothek, und, wie Severus gut wusste, auch jeden Schlafraum der Lehrer. Dumbledore apparierte im Nachthemd in der Bibliothek. ’Oh nein!’, dachte Severus. Zwei Wochen bei McGonagall.' “Was ist passiert?“, fragte Dumbledore, immer noch etwas desorientiert, weil er so plötzlich aufgeweckt worden war. „Dobby?“ "Mr. Snape Sir und Mr. Greenie Sir sollen nicht Nachts in der Bibliothek sein, Professor Direktor Sir”, erklärte der Hauself. “Dobby musste Alarm schlagen, Professor Direktor Sir.”

"Mr. Greenie Sir?", wiederholte Dumbledore mit einem amüsierten Blick auf den Igel.

Severus war erleichtert als er ihn lächeln sah. Vielleicht würde die Strafe doch nicht so schlimm aussehen.

„Ja, Professor Direktor Sir", bestätigte Dobby. "Nun, Mr. Snape und Mr. Greenie, das macht 100 Strafpunkte für Slytherin, für jeden von euch”, erklärte Dumbledore.

”Jeder von uns? Aber Greenie ist nicht mal ein Slytherin!", protestierte Severus. “Er lebt da UND ER IST Slytheringrün”, erklärte Dumbledore zwinkernd. „Das sieht mir ziemlich nach Slytherin aus. Dobby, bitte achte darauf, daß die Bibliothek von nun an Nachts magisch abgesperrt bleibt. Und nun zu dir, Severus. Wenn du je wieder hier herein schleichst, ziehe ich deinen Zauberstab ein. Ist das klar?”

"Ja, Sir", murmelte Severus. Nun, zumindest hatte er keine weiteren Strafarbeiten bekommen.

Wieder wurden die Slytherins der fünften Klasse mitten in der Nacht aufgeweckt, weil Dumbledore hereinplatzte und Severus wieder ins Bett zerrte. Dieses Mal hielt Severus aber noch immer seinen Igel. ”Hey, Sie lassen ihn doch nicht den kleinen lärmenden Stachelball mit ins Bett nehmen, oder?“, widersprach ein sehr verschlafener Blaise, als Dumbledore sich nur umdreht und hinaus ging, nachdem er Severus ins Bett gerbacht hatte. “Das ist mein Igel. Ich kann ihn mitnehmen wohin ich will!“, protestierte Severus. ”Nein, kannst du nicht!”, schrie Vincent. Dumbledore warf einen Blick auf die wütenden Gesichter der drei Jungen und beschloß hinaus zu gehen und die Tür hinter sich zu schließen. Sie sollten es unter sich ausmachen, wie sie wollten. Er war zu müde dafür.



„Wie ich euch letzte Woche erklärt habe, sind die Catar wie die Werwölfe von Salazar Slytherin erschaffen worden", erklärte Remus Lupin seiner Klasse am Anfang der letzten Stunde am Donnerstag Nachmittag. “Wie Werwölfe können sie sich in Tiere verwandeln. Namentlich in große Wildkatzen wie Panther oder Leoparden…”

Severus stand auf einmal auf, ging demonstrativ durch das Zimmer zum Abfalleimer und warf etwas hinein. Er drehte sich um und machte auf dem Rückweg einen Umweg.

“…Slytherin erschuf sie um bessere Soldaten für seine Armee zu haben. Die Werwölfe waren für ihn ein misslungenes Experiment. Sie verwandelten sich nur zu Vollmond in Wölfe und konnten nicht kontrolliert werden...“

Der Abfalleimer explodierte in einem Regen aus vielfarbigem Licht, das durch das ganze Zimmer flog und überall wo es landete farbige Flecken hinterließ. Draco sah überrascht zu Severus hinüber. Ein Immerglühfeuerkracher? Wer hatte davon schon einmal gehört? Oder hatte Severus das selbst erfunden? Was konnte man mit Tränken noch alles schaffen?

"... daher erschuf er eine weitere Rasse. Eine die sich durch Willenskraft verwandeln kann und verwandelt nicht den Verstand verliert. Die Catar sind daher nichts anderes als Animagi…”

“Sind sie wohl!”, schrie Severus wütend. „Die Katze ist ein Teil ihrer Persönlichkeit und sie haben ihre Instinkte, die haben die Animagi nicht!“ "... nicht anders als Animagi, abgesehen davon, dass sie selbst in menschlicher Gestalt zurückziehbare Krallen haben. Diese Krallen sind aber gut verborgen. Man kann einen Catar in menschlicher Gestalt nicht an seinem Aussehen erkennen…”

Severus’ Nachbar sprang auf einmal kreischend auf, weil er bemerkt hatte, dass seine Haare leuchtend lila geworden waren.

"... In der Tat ist es unmöglich sie zu erkennen, es sei denn man führt eine medizinische Untersuchung durch, und auch dann geht es nur, wenn man weiß, wonach man suchen muß. Es ist aber sehr schwer, zu definieren, ob die Catar dunkle Wesen sind oder nicht...“

Das Mädchen, das vor Severus saß, schrie auf und fing an sich den Rücken zu kratzen. ‚Juckpulver?’, dachte Draco. ‚Wo hat er das her?’

„Sie wurden ursprünglich durch dunkle Magie erschaffen, aber sie sind nicht von Natur aus böse Wesen. Ihr Biß ist nicht gefährlicher als der einer anderen Katze ihrer Größe, und sie sind üblicherweise nicht aggressiv wenn sie nicht bedroht werden...“

Ein großer grüner Papierflieger traf Remus ins Gesicht und hinterließ einen grünen Fleck auf seiner Nase.

„In der Tat sind sie für außerordentliche Geduld und Neugierde bekannt. Sie können Kinder mit Menschen zeugen, mit Muggeln oder Zauberern, aber diese Kinder sind immer Catar. Sie sind nicht anders als reinblütige Catar. Der Grund muß das extrem dominante Catargen sein, das noch nicht ganz erklärt wurde...“ Mit einem lauten Krachen flog Remus’ DADA-Buch gegen die Wand auf der anderen Seite des Zimmers. "... Die Römisch Katholische Kirche definierte die Catar aber als dunkle Ungeheuer und jagte und verbrannte sie ebenso wie Hexen und Zauberer. Anders als ihre Ansicht uns gegenüber hat sich ihre Ansicht der Catar nicht verändert, und die wenigen, die ihrer Verfolgung entgehen konnten, leben im Verborgenen...“

Justin Finch-Fletchley versuchte sein Buch aus der Luft zu fangen und wieder herunter zu ziehen, aber Severus’ Spruch war stärker. Das Buch schwebte über den Lehrertisch, blieb einen Augenblick lang über Remus’ Kopf stehen und fiel dann herunter. Remus wich im letzten Augenblick aus.

Justin sprang auf Severus zu und stieß ihn gegen die Wand.

“Justin, bitte laß Severus los und hol dir dein Buch wieder!”, befahl Remus zur allgemeinen Überraschung. „Kinder, öffnet die Bücher auf Seite 346 und fangt an zu lesen. Severus bitte komm mit in mein Büro.“ "Seite 346 ist ein Bild!“, erklärte Pansy Parkinson Remus. “Dann lies Seite 347." "Severus, was ist da draußen los?”, fragte Remus. sobald er die Tür hinter ihnen geschlossen hatte.

„Du ignorierst mich“, bemerkte Severus ruhig, „und ich habe was zu sagen. Hast du je wirklich einen Catar getroffen? Ich denke nicht, weil du ein paar Sachen falsch erklärst. Aber ich schon. Ich weiß viel mehr als du. Laß es mich erzählen!“ ”Du bist kein Schüler, Severus. Ich weiß nicht warum ich dich unterrichten sollte, Albus kann verlangen, dass du in meinen Stunden sitzt, aber ich weiß nicht, warum du dazu gezwungen sein solltest, daran teilzunehmen.“ ”Weil ich will. Weil mir langweilig ist und weil es unhöflich ist Leute zu ignorieren!“, schrie Severus. Remus sah ihn an und dachte über seine Worte nach. ”Fühlst du dich vernachlässigt?“ “Ja!" ”Und wenn ich dich helfen lasse, wenn du mein Partner bist, hörst du auf, meinen Unterricht zu stören.“ “Ja!“

„Okay, Partner, komm mit.”

Die Klasse starrte sie an, als sie Seite an Seite wieder ins Zimmer kamen. Was hatte Professor Lupin mit Severus gemacht? Ihm Strafarbeiten gegeben? Punkte von Slytherin abgezogen? Ihm gedroht? Mit dem Direktor gesprochen? Ihm mehr Hausaufgaben gegeben?

Remus sah in die stillen, verängstigten Gesichter, er lächelte.

"Nun, Kinder, Severus sagt dass er tatsächlich schon einen Catar getroffen hat. Wie ich euch gesagt habe, sind sie sehr selten und leben versteckt, so dass nur sehr wenige Menschen die Möglichkeit haben, sie zu treffen, und Severus hat vorgeschlagen, uns alles darüber erzählen“, erklärte er stolz.

Man hätte eine Nadel fallen hören können als Severus zum Lehrertisch ging, sich darauf setzte und anfing, seine Geschichte zu erzählen.

Am nächsten Montag Morgen rief Albus Dumbledore Severus vor dem Frühstück in sein Büro.

Severus machte sich Sorgen. Was hatte er dieses Mal getan? Er konnte sich an keinen besonders schlimmen Streich erinnern, den er das Wochenende über gespielt hatte. Als er eintrat wurde ihm klar, dass das Gesicht des Direktors ungewöhnlich ernst war.

„Was es auch ist, ich war es nicht“, erklärte er in der Hoffnung, dass er Dumbledore von seiner Unschuld überzeugen konnte.

„Nein, du hast nichts getan. Es ist schon gut“, sagte Dumbledore freundlich.

Das klang nicht gut.

„Was ist dann los? Habt ihr endlich das Heilmittel gefunden?“, fragte er, aber er wusste, dass Dumbledore in dem Fall anders ausgesehen hätte.

„Nein. Äh... wie geht es meinem kleinen Freund Greenie?“

„Grennie geht’s gut“, sagte Severus, wobei er zu dem kleinen Kerl hinunter sah, dessen Käfig auf dem Schoß des Jungen stand. „Hören Sie auf um den heißen Brei rumzureden. Sagen Sie mir was los, ist... Sir.“ Albus fühlte ein winziges bißchen Freude aufflackern als er hörte, wie Severus fast vergaß, dass er sauer auf ihn war. Vielleicht wäre bald wieder alles normal. Dann fiel ihm ein warum Severus bei ihm war.

“Wie gefällt es dir, wieder ein Kind zu sein? Es muß Spaß machen.“

„Nein, tut es nicht“, antwortete Severus ohne zu zögern. „Ich bin froh wenn ich mein altes Leben zurückbekomme.“ ”Aber du bist das Dunkle Mal los und hast vielleicht eine neue Chance für dein Leben. Du könntest ganz von vorne anfangen. Die Dinge anders machen wenn du willst.“ Sie beide wussten, welche “Dinge” er meinte. ”Versuchen Sie mich davon zu überzeugen, dass ich mich nicht zurückverwandeln will?”, fragte Severus scharf.

„Nun, es gibt gewisse Vorteile in deinem neuen Leben, und...“ Dumbledore unterbrach sich plötzlich.

Severus sah ihn durch verengte Augen an.

„Es gibt kein Gegenmittel, oder?“, sagte er mit vor Angst zitternder Stimme.

„Nun, sie behaupten, dass sie in Durmstrang immer nah dran arbeiten, aber ich vermute, dass sie nur mit der tödlichen Seite des Trankes spielen. Die anderen sind sich alle einig, dass es keine Lösung gibt, sondern daß du natürlich erwachsen werden solltest“, erklärte Dumbledore freundlich. „Severus, ich...“ "NEEEIN!", rief Severus, dem die Tränen über das Gesicht liefen.

Er packte Greenies Käfig fest mit einer Hand und rannte davon.

Dumbledore sprang auf und jagte ihm nach, aber als er um seinen Schreibtisch gekommen war und die Tür erreicht hatte, war Severus schon außer Sicht. Wo konnte er hingelaufen sein?

Albus wusste, dass er ihn finden und beruhigen musste, aber wo sollte er suchen?

Kapitel 9

Kapitel 11

 

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