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Kapitel 9: Verschwunden


Ivan starrte wütend auf seinen Jacenty hinunter. Er war wütend auf die anderen Menschen, weil sie Jacenty nicht halfen und wütend auf sich, weil er seine Familie im Stich gelassen hatte, als sie ihn am dringendsten brauchten. Aber er hatte das kleine Problem beseitigt. Er würde nie wieder so hilflos sein. Ivans Augen verengten sich. Jacenty brauchte Eltern. Aber seine Eltern waren tot.
Aber … diese anderen Menschen waren es nicht. Diese anderen Menschen wollten seinen Jacenty wieder zu einem Kind machen. Ivan gefiel dieser Gedanke. Er hätte für Jacenty da sein sollen, und dieses mal würde er da sein. Er würde nur diese Lestranges finden müssen. wo würden sie sein? Er würde es herausfinden und ihnen Jacenty geben.

***

Severus stieg auf seinen kleinen Schlitten und sah nervös zu Ivan, der schon auf dem Schlitten saß und sehr aufgeregt aussah. "Bist du sicher, daß es sicher ist? Was ist wenn wir Probleme bekommen?"
Ivan schüttelte den Kopf. Seine Ohren flatterten. "Cezar und Vasya schlafen noch", sagte er spitzbübisch. "Wir erzählen es ihnen nicht."
Severus sah die lange Treppe vor ihm hinunter und grinste ängstlich, versuchte aber erfreut auszusehen. Ivan würde ihn beschützen. Das wusste er, aber er hasste Höhen trotzdem. Aber dieses Abenteuer könnte Spaß machen.
"Okay", sagte Severus. Er hielt sich am Schlitten fest. "los." Er zuckte zusammen.
Der Schlitten kippte nach vorne und raste die Treppe hinunter. Die Fahrt war glatt und dank Ivan gab es keine Hüpfer, aber Severus schrie trotzdem 
"AHHHHHHHHHHHHHHHH," brüllte er. Sein Haar wurde zurück zuzogen, und dann hörte die Fahrt auf einmal auf.
Sie waren unten angekommen, und Severus fing an nervös zu kichern: "Das war toll", sagte er schwach, wobei er sich fragte, ob es toll gewesen war. "Aber machen wir es nicht gleich wieder."
Ivan lachte. "Es hat dir gar nicht gefallen, oder?"
Severus schüttelte den Kopf und stand auf, um zu einem Sofa hinüber zu stolpern. "Nein. Vielleicht wenn ich vier bin statt drei."
Aber als Severus da lag spielte sich die Fahrt in seinem Kopf immer wieder ab, und ein echtes Lächeln erhellte sein Gesicht. "Versuchen wir es nochmal."
Ivan nickte. Er war nicht vom Schlitten weg gegangen (hatte er gewusst, daß Severus wieder schlittenfahren wollte?), und sie rannten zusammen die Treppen hinauf. Der Schlitten schwebte ihnen nach und sie kicherten und lachten. Fünf Fahrten später und Severus schrie und lachte vor Freude wenn sie auf den Boden zurasten, und vergaß seine ganze Angst.
"Das macht Spaß!", schrie er Ivan zu.
Aber eine Gestalt ragte vor ihnen auf und Severus' Kinn fiel herunter. Es war sein Vater. 
"Oh-oh", murmelte Severus.
Der Schlitten blieb vor den Füßen des Mannes stehen.
Cezar starrte nur auf die beiden herab, und Severus sah, daß er nichts sagte weil er versuchte, nicht zu lachen. 
"Daddy", sagte Severus schmeichelnd als er es sah. "Ich und Ivan haben Spaß. Wir mögen es", sagte er, wobei er zu seinem Vater aufblinzelte. "Niemandem passiert was", sagte er schulterzuckend. 
Cezars Gesicht verzog sich zu einem Lächeln. "Ich fürchte den Tag an dem du ein Teenager wirst und wirklich lernst, wie man seinen eigenen Willen bekommt."
Ivan nickte mit dem Kopf und seine Ohren flatterten wieder. "Wir bringen es ihm bei."
"Danke", murmelte Cezar sarkastisch. "Mach weiter, Jacenty. Tu was dir Spaß macht."
Severus grinste und stand auf um seinen Vater zu umarmen. "Danke, Daddy!", sagte er, wobei er dessen Beine umarmte. 
"Ich habe nichts mehr zu sagen", beschwerte sich der Mann, der sich hinunter beugte um, Severus einen Klaps zu geben. 
Severus kicherte und griff nach hinten um seinen Hintern mit den Händen zu schützen.
"Du bist albern."

***

Severus wachte auf und bemerkte, daß sich Draco auf dem gepolsterten Stuhl zusammengerollt hatte und mit seinem Zauberstab in der Hand tief schlief. Die Türe war offen, aber warum durfte Draco in sein Schlafzimmer? So lief es in Hogwarts üblicherweise nicht. Schüler durften nur in Büros oder in die äußeren Räume, wenn ein weiterer Erwachsener anwesend war. Letzte Nacht war Severus zu müde gewesen um zu bemerken, daß die Situation nicht angemessen war. 
Severus seufzte über seine Besessenheit mit Regeln und Anordnungen. So lange war Severus ihnen blind gefolgt um sich gut zu fühlen. Wenn er dieser oder jener Regel völlig folgte, war er den Atem vielleicht wert, den man ihm gegeben hatte, aber das war ein recht bedeutungsloser Weg, um ein gutes Gefühl zu bekommen. Aber so lange war es alles gewesen, das er hatte, und daß er gestohlen hatte, wenn auch nur um zu überleben, machte ihn noch immer unruhig. Er hätte es nicht tun sollen. Aber dann wäre er gestorben. Vielleicht hatte dieser verrückte Slytherinhauslehrer, Professor Logan, recht gehabt, und einige Regeln mussten gebrochen werden. Schließlich brach Harry Potter die Regeln ständig, oder er bog sie zurecht, und niemand tat etwas dagegen. Severus schloß die Augen. Hatte es überhaupt etwas mit ihm zu tun, wenn Potter die Regeln verletzte? Warum machte ihm das so viel aus? Zum Teil aufgrund all der Dinge, mit denen Potter und sein Vater immer durchgekommen waren, während Severus für die kleinste Sache bestraft worden war. Severus versuchte noch immer, sich dafür zu rächen. 
"Selbst die Lehrer hatten Angst vor ihm", hallte Lupins Stimme in seinem Kopf. Severus rieb sich müde die Stirn. Einige der Lehrer, namentlich Professor Sprout, Flitwick, Sinistra und McGonagall, hatten ihn damit aufgezogen, daß sie Angst vor ihm gehabt hatten als er ein Schüler gewesen war. Severus hatte immer angenommen, daß sie logen. Aber was, wenn sie das nicht getan hatten? Und wenn die Lehrer Potter vorgezogen hatten, so war das nicht Potters Schuld. 
"Professor?", kam Dracos besorgte Stimme.
Severus warf einen Blick hinüber. "Hallo, Draco", sagte er freundlich. Er machte sich nicht die Mühe davon anzufangen, daß er im Schlafzimmer eines Professors war, obwohl er mit Dumbledore darüber reden wollte. "Geht's dir gut?"
Draco nickte. "Sehr. Wie haben Sie geschlafen?"
"Toll", sagte Severus wahrheitsgemäß. Die Träume, die er oft von seinen Eltern hatte, waren sehr schön. Er fragte sich, ob Ivan noch lebte. 
"Sie müssen heute in ihren Räumen bleiben", sagte Draco,. "Ein Lehrer wird den ganzen Tag hier sein und auf sie aufpassen."
"Ich dachte, ich würde einfach zu Madam Pomfrey gehen..." 
Draco schüttelte den Kopf, und Angst überzog leicht sein Gesicht, obwohl er es nicht zu sehr zeigte. "Nein", sagte er schnell. "Wir haben uns umentschieden. Es ist besser so."
Severus sah ihn an und fragte sich, warum sie ihre Meinung geändert hatten. "Draco? Was ist passiert?"
"Nichts", sagte Draco betont beiläufig, als er schnell aufstand und durch die Tür eilte, bevor Severus ihm noch eine Frage stellen konnte. 
Etwas ging vor sich. Severus wünschte, er hätte gestern nicht so viel geschlafen. Dann würde er wissen, warum Draco so aufgeregt war. 
Dumbledore streckte den Kopf durch die Tür und grinste als er sah, daß Severus wach war, aber seine Augen zwinkerten nicht ganz so sehr, wie sie es sonst taten. Er sah besorgt und aufgeregt aus. Aber Severus fragte nicht. Er fühlte sich in Dumbledores Nähe nicht ruhig genug, um ihm persönliche Fragen zu stellen. 
"Warum macht sich Draco solche Sorgen?", versuchte es Severus statt dessen. Was Draco Sorgen machte war wahrscheinlich dasselbe, das Dumbledore Sorgen machte. 
Dumbledore sah nachdenklich aus. "Du hattest eine schlimme Nacht", sagte der Direktor. "Wir dachten es wäre besser, wenn du einfach in deinen Räumen bleiben und beobachtet würdest. Du hast Draco wirklich Angst eingejagt."
"Oh", murmelte Severus. Was hatte er getan? "Aber wenn Lupin heute und morgen nicht arbeiten kann, wird es dann nicht unmöglich sein, daß jemand auf mich aufpasst? Die Lehrer, die Freistunden haben, müssen die VGDK-Klasse übernehmen."
Dumbledore lächelte etwas. "Ich werde VGDK übernehmen. Oder, wenn es dir lieber ist, kann ich bleiben, während die anderen VGDK übernehmen."
Severus öffnete den Mund um zu antworten, daß Dumbledore zu beschäftigt war, um so etwas zu tun, aber so und so würde Dumbledore etwas tun müssen, das er nicht wollte. 
"Wie Sie wollen", beschloß Severus. "Ich gehe besser duschen", sagte er, zog eine Robe aus dem Kleiderschrank und schlurfte ins Badezimmer. 

***

Dumbledore seufzte als sich die Tür schloß. Er hatte es wirklich getan, oder? Er hatte Severus als Teenager so oft von sich weg gestoßen, als er jemanden gebraucht hatte, daß Severus ihn nicht mehr bei sich wollte. Severus ertrug ihn, schien es, aber er mochte ihn nicht.
"Wo ist er?", fragte Draco von der Tür aus.
"Duschen", sagte Dumbledore, als er sich dem Jungen zuwandte.
Draco starrte ihn etwa so an, wie es Severus mit 16, nach dem Zwischenfall in der Heulenden Hütte getan hatte, aber Draco schien etwas von dem Gift verloren zu haben, das er noch vor wenigen Tagen gehabt hatte.
"Draco, haßt du mich?"
Dracos Gesicht zeigt seine Überraschung, und dann zuckte er verwirrt aussehend mit den Schultern. "Früher mal. Sie haben sich nur um Potter gekümmert. Potter hier, Potter da. Aber… jetzt… ich weiß nicht", sagte er mit einem Blick auf die geschlossene Badezimmertür. "Bedeutet ihnen Snape wirklich was?"
"Ja."
Draco lehnte am Türrahmen und verschränkte die Arme. "Was er gestern Nacht gesagt hat, hat Sie wirklich beunruhigt", sagte er. 
Dumbledore hörte das Wasser laufen, zog sich auf den gepolsterten Stuhl zurück und setze sich, um die Brille abzunehmen und seine müden Augen zu reiben. "Vor allem, weil mir nie gekommen ist, daß er in dieser Nacht versucht hat Selbstmord zu begehen. Wie konnte ich so blind sein? Ich habe ihn Voldemort direkt in die Arme getrieben. Und welche Wahl hatte er? Ich habe mir selbst eingeredet, daß er eine hätte." Dumbledore lehnte seinen Kopf zurück an den weichen Stuhl. "Als er seinen Abschluß machte, hatte ich mir nicht die Mühe gemacht ihm dabei zu helfen einen Job zu bekommen. Das war schließlich die Sache des Schülers, nicht die meine, und mit seinen Noten hätte er keinen bekommen. Das Ministerium achtete bei allem auf diese blöden Noten. Severus hätte wieder auf der Straße leben müssen", sagte Dumbledore schwer. 
"Es ist nicht Ihre Schuld", sagte Draco leise. "Sie können nicht jeden retten."
Dumbledore schnaubte, "Ich habe niemanden gerettet, Draco. Wie viele andere Schüler habe ich im Stich gelassen? Wie viele andere Kinder kamen her und hatten nur sich selbst und versuchten, ihren eigenen Weg im Leben zu finden und sich zu bessern, nur um von mir oder den anderen Lehrern dahin zurückgestoßen zu werden, wo sie herkamen, weil wir keine Zeit hatten, um uns von ihnen stören zu lassen."
"Es ist nicht zu spät, um das zu ändern", bot Draco an. "Sie konnten Snape nicht retten, aber ich bin sicher, daß es andere Kinder gibt, denen Sie helfen können."
Dumbledore öffnete die Augen. Wie viele Lektionen hatte er Severus darüber gehalten, daß er sich dafür ‚bewähren' musste, daß er Voldemort gefolgt war, oder gesagt, was Severus tun musste, damit man ihm ‚vergab'? wenn Severus Vergebung brauchte, weil er Voldemort beigetreten war, dann brauchte Dumbledore sie um so mehr, weil er ihn zu diesem Wahnsinnigen getrieben hatte.
"Kennst du welche?", fragte Dumbledore leise. "Gibt es Kinder in Slytherin, die Voldemort gezwungenermaßen beitreten könnten?"
Draco biß sich nachdenklich auf die Lippe. "Ich denke nicht, daß ich welche kenne. Ich bin reich, wissen Sie, keines der armen Kinder redet je mit mir."
"Oh", sagte Dumbledore 
"Ich fürchte, keiner der Kinder aus Slytherin mag sie", sagte Draco als er sich im Türrahmen zurücklehnte und daran herunterrutschte bis er saß. "Was Sie in meinem 1. Jahr getan haben war ziemlich dumm. Sie haben das eine Haus fallen lassen, das zu ihnen aufsehen musste, das wissen oder zumindest denken musste, daß Sie auf ihrer Seite stehen. An wen werden sich die Slytherins jetzt wenden, wenn sie etwas falsches tun. An Sie? Nie."
"Was ist mit Severus?", fragte Dumbledore der seine Stimme dazu zwang nicht zu brechen. Wie hatte er es nur so vermasseln können?
"Sie werden sich an ihn wenden. Aber wird er sich an Sie wenden?"
Dumbledore schloß langsam die Augen. Nein, Severus würde das nicht tun. Severus würde es für sich behalten, aus Angst davor, was Dumbledore dem Kind sagen würde und versuchen, es selbst zu schaffen, wie er es sein ganzes Leben lang getan hatte. Wie hatte Severus es geschafft zu überleben? Er musste einen stählernen Willen haben... oder einen der hart wie Diamant war... oder etwas noch härteres.
"Ich kann nicht glauben was ich getan habe", sagte Dumbledore kopfschüttelnd.
Etwas berührte seinen Arm, und als Dumbledore aufsah stand Draco da. "Meine Eltern jammern ständig, daß sie mehr Zeit mit mir verbringen oder an ihrer Geduld arbeiten müssen, aber sie tun es nie. Sie sagen es nur, aber sie machen nichts dafür. Wenn es Ihnen wirklich leid tut, was Sie getan haben, Professor Dumbledore, werden Sie daran arbeiten, versuchen es zu ändern und es nicht nur sagen."
"Denkst du, daß mir Severus je vergeben wird?", fragte Dumbledore, während er sich fragte, warum er diese Frage an Draco stellte
Draco zuckte die Schultern. "Ich hoffe es."
Das Wasser hörte auf.
"Ich gehe besser", sagte Draco. "Frühstück und dann Unterricht, bleiben Sie oder soll ich..."
"Ich bleibe", sagte Dumbledore fest.

***

Ivan beobachteten diesen Mann, der sich so schlecht fühlte, weil er nicht für seinen Jacenty da gewesen war neugierig. Ivan konnte erkennen, daß es ihm wirklich zusetzte. Er sagte nicht nur Worte, die er nicht meinte und er meinte mehr, als er sagte. Armer Mann. Aber der Mann war da gewesen und hätte helfen können und er hatte nichts getan, um Jacenty zu helfen. Das verärgerte Ivan, obwohl ihm der Mann leid tat.
Aber das blonde Kind war sehr interessant. Jacenty war ihm sehr wichtig. Und er war noch nicht einmal geboren gewesen, als Jacenty die wirklich große Hilfe gebraucht hatte, aber das Kind war bereit Jacenty jetzt so viel zu helfen, wie er es brauchte. Ivan würde ein Auge auf diesen Draco halten. 

***

Severus kam aus dem Badezimmer, sah Dumbledore und nickte ihm kurz zu. Er blieb also. Aber musste er im Schlafzimmer bleiben? Severus war daran gewöhnt alleine zu sein, und als er geduscht hatte war ihm auf einmal eingefallen, daß jetzt immer jemand in seiner Nähe war. Es gefiel ihm nicht.
"Hunger?" fragte Dumbledore. 
Severus wollte gerade ‚nein' sagen als sein Magen knurrte. "Ein bißchen", murmelte er. 
"Ich lasse die Hauselfen etwas essen vom Tisch herausbringen", sagte Dumbledore freundlich.
"Ich esse hier drinnen", sagte Severus, wobei er sich fragte, ob Dumbledore den Wink verstehen würde, daß er alleine sein wollte. Er verstand es nicht. 
"Hier drinnen ist auch recht", sagte Dumbledore. Er lächelte Severus an, als er einen Tisch und zwei Stühle in die Mitte des Zimmers zauberte. 
Severus zuckte zusammen. Er hasste es, mit anderen Leuten zu essen. In der Großen Halle zu essen war in Ordnung, da die anderen Lehrer immer jemand anders zum Reden hatten und ihn nicht störten, aber mit einem anderen am Tisch zu essen war ein Gedanke, bei dem ihm übel wurde. 
"Binny," rief Dumbledore, und ein Hauself tauchte auf und lächelte sie beide an. 
Aber dann verblaßte sein Lächeln, und seine Ohren fielen hinunter, während er sich im Zimmer umsah und wand. Er fing an, die Hände ineinander zu verknoten. "Ja-a...Dir…direkt…Direktor.... Dumb... Dumbledore," stammelte er. Er sah sich noch immer im Zimmer um. Versuchte er einen Fluchtweg zu finden? Aber Hauselfen konnten einfach auftauchen und verschwinden wann sie es wollten. 
Severus' Augenbrauen zogen sich zusammen. Was war los mit ihm? "Was ist los?" fragte er gegen seinen Willen.
Der Elf sprang hoch und starrte ihn aus großen Augen an. "Ni…ni…nichts. Was möchten Sie essen?" sagte er, wobei er sein Bestes machte, normal zu klingen. 
"Fein!" kreischte Binny plötzlich. "Ist Binny recht!"
Weder Dumbledore noch Severus hatten etwas gesagt. Severus warf Dumbledore einen besorgten Blick zu.
"Was ist los?", sagte er.
Dumbledore schüttelte den Kopf. Er sah ziemlich verwirrt aus.. "Binny?" 
Binny wirbelte herum. "Binny holt dem Direktor das Frühstück."
"Was ist mit Professor Snape?", fragte Dumbledore 
"Wird kommen", würgte Binny heraus. Dann verschwand er. 
"Das war aber komisch", sagte Dumbledore leise. "Er hat nicht einmal gewartet, bis ich etwa bestellt habe."
Severus zuckte mit den Schultern und sah sich selbst im Zimmer um. "Sie nehmen nicht an, daß hier drin jemand ist?"
Dumbledore zauberte sofort die Karte des Rumtreibers herbei und schüttelte den Kopf. "Nur wir beide, und die Tür ist zu, also kann keiner hinaus gegangen sein."
Severus starrte die karte an. "Ich dachte, die gehört Potter? Wie haben Sie sie hergezaubert?"
"Harry," sagte Dumbledore mit leichter Betonung, "hat beschlossen, daß es besser wäre, wenn ich sie behalte. Es ist uns beiden gestern abend auf einmal eingefallen, daß Barty Crouch die Karte letztes Jahr eine ganze Weile hatte, und daß Voldemort deswegen von ihr wissen könnte und sie vielleicht vernichten möchte" 
Severus nickte, als das Essen erschienen. Potter hatte eine gute Idee gehabt, auch wenn Severus das niemandem gegenüber zugeben würde. 
Ohne wirklich an das Essen zu denken nahm Severus einen Schluck Milch aus seinem Glas, und seine Augen wurden groß. Es schmeckte gut und... vertraut. 
"Mehr Zucker, Daddy", hörte er die Stimme eines Kindes. 
Severus sprang auf. 
"Was ist los?", fragte Dumbledore.
"Nichts", sagte Severus schnell während er geistesabwesend nach der Zuckerdose griff. (seltsam, normalerweise hatten sie keine) und sich mehr Zucker in die Milch löffelte.
"Was machen Sie?" fragte Dumbledore neugierig.
"Nichts", murmelte Severus.
"Ich verstehe", sagte Dumbledore leise. "du machst nichts.", sagte er. Seine Stimme war leise und - zog er ihn auf?
"Das ist richtig", stimmte Severus zu. "Nichts."
Das Lachen eines Kindes ließ Severus von seinem Stuhl fallen. 
"Severus?" kam wieder Dumbledores Stimme. Er klang gar nicht mehr erheitert. "Was ist los?"
"Ich denke, ich will schlafen", murmelte Severus.
Toll, jetzt hörte er Stimmen, alle glaubten schon er würde am Rand des Wahnsinns hängen, und diese neue Entwicklung würde ihm nicht helfen. Vor allem nicht, wenn sie ihn so nervös machte.
"Du mußt erst essen, Severus", kam Dumbledores Stimme. Er ragte vor ihm auf. 
Severus sah vom kalten Steinboden zu ihm auf und stöhnte. "Ich will nichts essen", schnappte er. 
"Du ißt", sagte Dumbledore mit harter Stimme.
Severus ballte die Fäuste. Er haßte es. Er haßte es wenn man ihm sagt,e was er tun sollte. Er haßte es, wenn Dumbledore tat, als wüßte er was am Besten war, wenn Severus sein ganzes Leben lang alleine durchgekommen war - nun, offensichtlich zumindest seit er drei gewesen war. Aber jetzt war er erwachsen, und er wünschte Dumbledore würde anfangen ihn so zu behandeln. Er wollte nicht essen, dann sollte er es auch nicht tun müssen.
"Iß, Jacenty", kam die Stimme seines Vaters.
Ohne wirklich nachzudenken stand Severus auf und setzte sich, um auf sein Essen hinunter zu starren. Eine Rübensuppe mit dunklem Brot daneben, und eine Schüssel mit sehr seltsamem schwarzem, rundem Obst. Erst die Mahlzeit, dann das Obst sagte sich Severus. 
Die Suppe und das Brot schmeckten sehr vertraut, auch wenn Severus sie noch nie zuvor in Hogwarts oder in der Nockturngasse gegessen hatte. Er mußte sie aber bei seinen Eltern gegessen haben? Wenn diese Träume wahr waren, hieß das. Aber warum hatten die Hauselfen es noch nie zuvor gekocht? Vielleicht probierten sie nur ein paar neue Rezepte aus. Das passierte hin und wieder. 
Severus wischte sich den Mund ab, nahm eine der runden Beeren und biß hinein. Innen war sie hell orange und schmeckte sehr gut, aber etwas sauer. Ivan. Er hatte diese Beeren mit Ivan gegessen. Ivan hatte ihn irgendwohin gebracht. An einen Ort, der weit weg von zu Hause war, aber wo? Wenn es Ivan überhaupt gab. Vielleicht war er wahnsinnig.
Severus aß die ganze Schüssel leer, nahm schnell sein Milchglas und trank es aus.
"Severus," sagte Dumbledore, "tut mir leid. Es hätte deine Entscheidung sein sollen, ob du isst. Ich hätte dich nicht dazu zwingen sollen."
Überrascht senkte Snape seine Serviette.
"Ich schätze, ich versuche es wiedergutzumachen, daß ich nicht für dich da war, als du ein Teenager warst, indem ich jetzt für dich da bin, aber jetzt bist du kein Teenager mehr. Du bist ein erwachsener Mann, und daran muß ich denken", sagte Dumbledore, wobei er mit den Eiern, dem Schinken und den Brötchen auf seinem Teller spielte. "Tut mir wirklich leid, Severus. Ich hätte dir mehr Aufmerksamkeit geben sollen, als du als Schüler in Hogwarts warst"
Überrascht starrte Severus den Direktor nur an. Ihm fiel keine Antwort ein. "Es war nichtIihre Aufgabe, mir Aufmerksamkeit zu geben", sagte er. 
"Wessen Aufgabe war es dann?", fragte Dumbledore 
"Natürlich die meiner Eltern", sagte Severus. Er sah seinen leeren Teller an, und dann wieder hoch. Dumbledore starrte ihn mit dem traurigsten Blick an, den Severus je in seinem Gesicht gesehen hatte. "Deine Eltern", wiederholte Dumbledore
"Nun, ja, ich meine..." Severus schweifte ab, als Dumbledores Wangen zuckten und seine Augen sich bewölkten. 
Dumbledore wusste es. Severus starrte ihn nur an. Sein Gesicht fing an zu glühen, als er seinen Stuhl vom Tisch zurück schob und versuchte aufzustehen, aber aus irgendeinem Grund gehorchten seine Beine den Befehlen seines Gehirns nicht. 
"Wann haben Sie es herausgefunden?" hauchte Severus.
"Als du 18 warst, nachdem du zu mir gekommen bist", sagte Dumbledore, der seinen kaum angerührten Teller weg schob. "Ich habe herumgefragt, und fand heraus, daß du in der Nockturngasse gelebt hast. Ich schätze, deswegen behandle ich dich manchmal immer noch wie ein Kind. Jedesmal wenn ich dich ansehe, sehe ich das Kind, das du in Hogwarts warst, verängstigt, einsam, und sehr wütend. Du bist noch immer so und ich will dir nur helfen. Aber ich scheine es falsch anzufangen."
Severus versuchte weiter aufzustehen, aber sein Körper ließ ihn nicht. Es fühlte sich fast an, als wäre er an den Stuhl gefesselt.
"Wie vielen Leuten haben Sie es gesagt?", fauchte Severus.
"Niemandem", sagte Dumbledore. "Aber Draco hat es einigen Leuten gesagt, als du ihn zu Tode erschreckt hast, als du versucht hast, deinen eigenen Arm aufzulösen um das Dunkle Mal loszuwerden."
Draco wusste es? Severus wußte nicht woher er es wissen konnte. "Wie hat er es herausgefunden?", wollte er wissen. Er glaubte nicht, daß Dumbledore es ihm nicht gesagt hatte. 
"Ich bin nicht sicher", gab Dumbledore zu. "Draco behält das was er weiß für sich. Er hat es uns nur gesagt, weil du davon geredet hast, wie sauer deine Eltern sein würden wenn sie herausfanden, daß du das Dunkle Mal hast. Er wusste, daß du keine hast, und das hat ihm zu schaffen gemacht. Draco hatte Angst du könntest durchdrehen."
"Wem hat er es gesagt?", fragte Severus mit rauher Stimme.
"Remus und Harry", sagte Dumbledore leise.
Severus wandte sich ab. Lupin würde es mit Sicherheit Black sagen, und dann würden die Beiden sich herrlich darüber amüsieren. Und Potter? Er konnte sich vorstellen wie Potter, Weasley und Granger darüber Witze machten.
"Raus!", fauchte Severus. "Raus aus meinen Räumen!"
"Severus," versuchte es Dumbledore mit brechender Stimme.
"Verschwinden Sie!" kreischte Severus. "gehen Sie einfach!"
"Tut mir leid."
"Raus!" brüllte Severus
Dumbledore rührte sich nicht.
"Fein", fauchte Severus. "Ich gehe", schrie er. Er zog sich aus seinem Stuhl und wandte sich zur Tür. 
Dumbledore streckte eine Hand nach ihm aus, aber Severus schob ihn zur Seite ohne zu bemerken oder sich darum zu kümmern, daß Dumbledore schmerzhaft gegen den Tisch fiel. Er versuchte die Klinke, aber die Tür ging nicht auf. 
Er zog sich ins Badezimmer zurück und knallte die Tür zu. Severus atmete stoßweise, als er sich an die Tür lehnte und daran auf den sehr kalten Boden hinunterrutschte. Wie konnte er je wieder jemandem ins Gesicht sehen wenn sie wussten, daß er ausgesetzt worden war? Aber so war es nicht. Seine Eltern hatten ihn gewollt. Nein, hatten sie nicht. Die Träume waren nur etwas, das sein Geist sich ausdachte. Wer würde jemanden wie ihn je wollen?
Severus versuchte seine Atmung zu kontrollieren und war erfreut zu bemerken, daß seine Augen völlig trocken waren. Das letzte Mal als er geweint hatte, war als er verbrannt worden war, und Severus wollte jetzt nicht damit anfangen. 
Die Kälte fing langsam an in seinen Körper zu sickern als Severus da saß. Er wusste nicht, wie lange es dauerte. Er würde Draco, Dumbledore, Lupin, Potter oder sonst jemanden nie wieder ansehen können. Er war sicher, daß die Nachricht, daß er ausgesetzt worden war, sich wie ein Lauffeuer durch das Schloß verbreitet hatte. Alle Schüler freuten sich wahrscheinlich darüber. 
Severus griff in seine Tasche und zog langsam ein kleines Taschenmesser heraus, das er darin aufbewahrte. Severus öffnete die Klinge, legte sie gegen die Haut seines Handgelenks, und machte eine schneidende Bewegung in der Luft. Ein guter Stoß wäre alles was es brauchte, wenn er die Ader traf. Severus hob es hoch genug um die Bewegung anzufangen, als er aufschrie und seine Hand an die Brust drückte. Die Klinge fiel klappernd zu Boden und verschwand unter dem Duschvorhang. 
"Was..?", fragt Severus, als er seine Hand ansah. Einen kurzen Augenblick lang hatte sich der Griff angefühlt, als wäre er aus brennendem Metall, aber seine Hand sah normale aus; kein rotes Mal, gar nichts. 
"Severus?", kam Dumbledores Stimme aus dem Schlafzimmer. "Geht es dir gut?"
"Gut", schnappte Severus. "Lassen Sie mich einfach in Ruhe."
Severus kroch zu seinem Messer hinüber, schob den Vorhang zurück und versuchte wieder danach zu greifen, als das kleine Ding weg rutschte. Wütend kroch Severus darauf zu, als die Klinge sich auf die Wand zudrehte und so schnell darauf zuflog, daß sie sich in die Wand grub. Der Griff verschwand, und die Klinge war nicht mehr zu sehen. 
Die Tür ging auf.
"Severus?", sagte Dumbledore. Er kam auf ihn zu. "Tut mir leid. Ich wußte nicht, daß es dich so aufregen würde, wenn ich es dir sage. Tut mir leid."
Severus zuckte die Schultern. Seine Haare fielen ihm ins Gesicht, und er stand auf und schüttelte sich etwas, als er daran dachte ,was mit seinem Messer passiert war. War es wirklich passiert, oder bildete er sich etwas ein?
Dumbledore packte seinen Arm. "Severus?" 
"Lassen Sie mich in Ruhe", antwortete Severus wütend, wobei er seinen Arm aus Dumbledores Griff riß. "Ich komm drüber weg. Sowieso nur Blödsinn. Ich benehme mich wie immer wie ein zu großes Kind."
Er ging zu seinem Bett, legte sich hin, wünschte sich, daß Dumbledore gehen würde und zog die Vorhänge zu. Etwas das er nie tat. Eingehüllt in Dunkelheit starrte Severus nach oben in die Nacht und wünschte sich, er würde aufhören zu existieren. Vielleicht, wenn er den Atem anhielt? Nein… und außerdem wußte er nicht wirklich was passieren würde, nachdem er starb. Und ehrlich gesagt wollte Severus es nicht herausfinden, bevor er es musste. Das Leben war, furchtbar wie es war, das einzige das er im Augenblick hatte. 
Severus drehte sich auf die Seite und schloß die Augen. Er wünschte, der Alptraum würde verschwinden.

***

Dumbledore setzte sich. Er fühlte sich viel älter als seine 150 Jahre, als er die geschlossenen schwarzen Vorhänge ansah. Warum hatte er Severus gesagt, daß er wusste, daß er ausgesetzt worden war? Er hätte einfach so tun sollen als wüsste er es nicht, und ihm zu sagen, daß Remus und Harry es wussten, hatten jeden Fortschritt zunichte gemacht, den Dumbledore an diesem Tag erreicht hatte. 
Und Dumbledore fing gerade erst an zu erkennen, wie wenig er im Lauf der Jahre wirklich mit Severus geredet hatte. Er gab Severus ständig Befehle, aber Dumbledore hatte sich nie die Zeit genommen, einfach mit ihm zu reden. Und in Harrys 3. Jahr hatte Dumbledore Severus Sorge darüber, daß Sirius und Remus zusammengehörten, einfach als die Sorge eines neidischen Schuljungen abgetan, der erwachsen werden mußte, statt Severus fühlen zu lassen, daß seine Angelegenheiten Dumbledore etwas bedeuteten. Er hätte mit Severus schon lange darüber reden sollen, daß er ausgesetzt worden war. Aber nein, Dumbledore hatte beschlossen, daß Severus zu ihm kommen mußte. 
Dumbledore erwartete, daß ihm Severus auf einer Basis vertraute, die nicht existierte. Remus, Sirius und Harry trauten ihm alle. Und jeder von ihnen hatte andere, an die er sich neben ihm noch wenden konnte. Severus hatte niemanden, außer Dumbledore, an den er sich wenden konnte, und Severus würde sich nicht an ihn wenden.
"Ich habe es wirklich vermasselt", murmelte Dumbledore.

***

"Jacenty," drang eine Stimme an Severus' Ohr.
Severus drehte sich um, um in Ivans blaues Gesicht zu starren. Er träumte wieder.
"Hi, Ivan." Severus lächelte, als er die Hand ausstreckte, um mit einem Finger über das Ohr des Wesens zu fahren. "Ich habe in letzter Zeit furchtbare Träume."
"Ich weiß", sagte Ivan. "Ich kann was dagegen tun. Wo sind die Lestranges?" 
"Die Lestranges?", fragte Severus. Er fragte sich, woher Ivan sie kannte. "Du sollst sie nicht kennen", sagte Severus. Er fing an sich aufzuregen. "Du sollst nur meine Mommy und meinen Daddy kennen, und…"
Ein blauer Finger berührte seinen Mund. "Ich bin jetzt hier, Jacenty. Du hast mich gestern Nacht gerufen, und ich bin gekommen."
"Oh," sagte Severus in einer Welle der Erleichterung. "Die Träume sind wahr?" Aber jetzt träumte er. 
"Wo sind die Lestranges?", fragte Ivan wieder. "Sie sind bei Voldemort. Wo ist Voldemort?" 
"Der Dunkle Lord ist in einem magischen Schloß auf einer versteckten Insel vor Wales, aber niemand kann hinkommen, wenn er nicht gerufen wird."
Ivan schnaubte. "Ich bin ein Elf. Ich kann überall hin wenn ich will."
"Oh", sagte Severus. "Was willst du bei den..:" Er schlief ein.

***

Nathan Lestrange ließ magisch eine ganze Sammlung von "der kleine Zauberer Owen" Büchern ins Regal schweben und grinste. Es war getan. Sev's Zimmer war fertig. Jetzt mussten sie nur darauf warten, daß dieser inkompetente Idiot eines dunklen Zauberers Severus entführte. Und jetzt… mit der Möglichkeit, Severus zu einem der schlimmsten dunklen Zauberer zu erziehen, die es je gegeben hatte, konnte Nathan den Mann loswerden und dennoch die magische Welt ändern, wie sie sein sollte, mit den Reinblütern ganz oben und dem Rest der Menschen als ihren Dienern. Und Florence würde zustimmen. Sie verehrte Voldemort vielleicht, aber sie würde Severus, ihren eigenen Sohn, noch mehr anhimmeln.
Nathan drehte sich um, und ließ seinen Zauberstab fallen während er fluchte und an das Regal zurückwich, das er gerade einräumte.
"Was machst du hier?", wollte Nathan wissen. "Deine Art sollte... wieder in…" 
Das kleine blaue Wesen zuckte nur mit den Schultern. "Einige von uns - wurden vergessen", grinste er. "Ich werde dir Severus Snape geben, wenn du uns sein Kindermädchen sein lässt."
Nathans Augenbrauen hoben sich. "Wirklich?", fragte er. Er konnte wieder gerade stehen. "Warum?"
"Wir wollen, daß er ein Kind ist", sagte das Wesen. "er muß wieder ein Kind sein." 
Nathan gefiel der Gedanke nicht, daß ein Dunkler Elf nicht in der Schattenwelt war, aber er hatte keine Wahl. Und woher wusste dieses Wesen denn überhaupt, daß er Severus in ein Kind verwandeln wollte? Und warum wollte es Sevs Kindermädchen sein? 
"Nun?", forderte das Wesen.
Nathan nickte mit dem Kopf. "Sicher. Als hätt' ich ne Wahl", sagte er spöttisch.
Das Wesen grinste und zeigte seine scharfen kleinen Zähne. "Wenigstes sind wir nicht in unserer wahren Gestalt zu dir gekommen."
Nathans Augen wurden groß. Das hatte er vergessen. "Ah… sicher… ich meine, ich würde mich trauen wenn du Severus' Kindermädchen wirst."
"Hab ich mir gedacht", sagte das blauhäutige Wesen. "Schönes Zimmer", sagte er zustimmend. "Ich werde eine Kristallkugel erschaffen in der wir leben können, bis Severus 15 ist. In der Kugel wird ein Jahr vergehen für jeden Tag in dieser Welt. In 9 Tagen, gerade rechtzeitig für Weihnachten, wird Severus 15 sein und wir können sie verlassen. Ist das in Ordnung?", fragt das Wesen. Es sah Nathan mit einem amüsierten Blick an, als wollte es ihn dazu herausfordern, abzulehnen.
Nathan gefiel zwar der Gedanke nicht, daß ein Elf, selbst wenn es ein Dunkler Elf war, ihn herumkommandierte, aber er hielt es für eine gute Idee. 9 Jahre darauf zu warten, um Voldemort loszuwerden, hätte auch seine Geduld strapaziert. So konnte er es noch früher machen und Voldemort hätte keine Gelegenheit zu wissen, was er Sev wirklich beibrachte.
"In Ordnung. Ich will, daß Severus 6 wird, auch wenn Jungbrunnentränke unsicher sind und es vielleicht ein oder zwei Jahre mehr oder weniger werden, wenn nicht schlimmer. Ich mache schon den Trank bereit, um ihn zu verändern", sagte Nathan. Er hob seinen Zauberstab auf und zauberte eine Flasche voller roter Flüssigkeit herbei. Der Elf streckte eine Hand aus und die Flasche schwebte zu ihm. "Direkt nach dem Feuer", sagt das Wesen. "Ich lasse den Trank so wirken, daß es genau nach dem Feuer ist. Genau nach den Verbrennungen. Du heilst ihn, ja?"
Nathan nickte und fragte sich, woher der Dunkle Elf von Severus' Verbrennungen wusste. 
"Ich werde ihn zu dir bringen", versprach das Wesen. "Aber erst die Kugel."
Als Nathan ehrfürchtig zusah ließ der Elf eine silberne Flüssigkeit von seiner Hand aus schweben, die anfing sich immer schneller zu drehen bis sie zu einer perfekten Kugel wurde und erhärtete. Das Zimmer, indem er stand, wurde auf einmal leer. 
"Die Räume sind jetzt eingerichtet. Hol deine Frau, und ich hole Severus", sagte das Wesen, dann verschwand es und ließ die Kugel in einer Ecke des Zimmers schweben und sinken.
Nathan ging, um Voldemort von der Planänderung zu berichten, was Voldemort sehr erfreute (da ihm der Gedanke nicht gefallen hatte, daß Severus so lange nicht zur Verfügung stand), und holte dann Florence. Nathan überlegte sic,h daß Karkaroff für seine Folter an Severus gar keinen besseren Zeitpunkt geplant haben könne. Der Dunkle Lord hatte zugestimmt, daß er und Florence Severus in ein Kind verwandeln durften, weil er Angst hatte, daß Severus wahnsinnig und dadurch nutzlos war, aber er wollte Severus nicht umbringen müssen, und so stimmte er ihrem Vorschlag bereitwillig zu. 
Die Tür schloß sich hinter ihnen, und das Wesen tauchte mit einem kleinen Bündel auf, das neben ihm schwebte. 
"Das ist mein Sohn", sagte Florence atemlos, als sie sich vor ihn kniete und die Decken zurückzog.
Nathan ging hinter sie um Severus als 6Jährigen da liegen zu sehen. Seine Augen waren geschlossen, aber sein Gesicht war vor Schmerzen verzerrt.
"Hier", sagte Nathan. Er gab Florence eine Flasche mit einem Trank, um die Verbrennungen zu heilen, während sich ihre Umgebung veränderte. 
Florence zog vorsichtig Severus sein geschwärztes Hemd aus. Sie erschrak nicht einmal beim Anblick des verbrannten Fleisches, und kippte die Flasche vorsichtig darüber aus. 
"Warum wacht er nicht auf?", fragte Nathan. "das muß weh tun."
"Wir lassen ihn nicht aufwachen, bis seine Verbrennungen größtenteils verheilt sind", sagte der Dunkle Elf. "Wir wollen nicht, daß er Schmerzen hat."
Florence nahm Severus in die Arme und der Dunkle Elf führte sie in Sevs Schlafzimmer. Nathan blieb wo er war, betrachtete diesen seltsamen Ort und versuchte sich daran zu erinnern, ob es einen Weg gab, Dunkle Elfen zu töten.

***

Ivan war nicht dumm. Er wusste, daß Nathan Lestrange ihn tot wollte, aber es war ihm egal. Menschen hatten noch nie einen Dunklen Elfen getötet. Sie gefangengesetzt, ja, aber nie getötet. Und ihn gefangenzusetzen würde in Ivans Fall nie wieder funktionieren. Außerdem, wenn Nathan außer Kontrolle geriet, konnte er immer noch zu krank werden, um die Krankheit zu überstehen. Menschen waren dafür berüchtigt, daß sie glaubten, daß Elfen, selbst Dunkle Elfen, ihnen nie etwas antun würden. Alberne Dinger. Nur sein Jacenty musste sich da keine Sorgen machen.

***

"Severus?", versuchte Dumbledore es zum 10. mal. "Tut mir leid."
Keine Antwort. Seufzend ging Dumbledore zum Bett und zog vorsichtig die Vorhänge zurück. Nichts. Dumbledore zog die Decke weg und runzelte verwirrt die Stirn. 
"Accio Karte!", bellte er.
Die Karte flog zu ihm und Dumbledore betrachtete sie. Keine Severus. Nicht einmal in seinen Räumen. 
"Wie...wie.... aber... Binny!", sagte Dumbledore. 
Binny tauchte auf, sah sich nervös um und entspannte sich dann. Ein Lächeln tauchte auf seinem Gesicht auf.
"Wer war vorhin hier? Wer?!", fragte Dumbledore. Er versuchte angestrengt nicht zu schreien. "War vorhin jemand hier?"
Binny schüttelte den Kopf. "Nichts sage! Nein, nichts sage!", sagte er verängstigt, wobei er das Gesicht hinter den Händen versteckte. 
"War es ein Dunkler Zauberer?", fragte Dumbledore freundlich.
Binny verschwand nur, und Dumbledore sah die Karte stirnrunzelnd an. Barty Crouch Junior hätte sie verhexen können. Er hatte die Zeit gehabt. Er hatte Voldemort vielleicht nichts davon gesagt, aber das bedeutete nicht, daß er es nicht getan hatte. Aber wer hätte es gewußt? Ein Dunkler Zauberer also? Oder hatte ein Schüler sie letzte Nacht verhext? Harry hatte die Karte die ganze Nacht in seinem Koffer gehabt, jemand hätte sie schon verzaubern können, sie glauben lassen, daß die Karte noch funktionierte und sie so dazu bringen können, weniger wachsam zu sein. Aber die Türe war nicht geöffnet worden. Wie waren sie hinaus gekommen?
Dumbledore stopfte die Karte in seinen Umhang und eilte aus Severus' Räumen.

Kapitel 8

 Kapitel 10

 

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