Ich hatte Recht - Kapitel 9: Der letzte Traum meiner Seele

 

 

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Kapitel 9: Der letzte Traum meiner Seele

 


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"Wenn es möglich gewesen wäre, Miss Manette, daß sie dem Mann den sie vor sich sehen-der weggeworfenen, verkommenen, betrunkenen armen Kreatur des Missbrauchs wie sie ihn kennen-- seine Liebe hätten zurückgeben können , er wäre sich trotz seines Glücks bis zu diesem tag und dieser Stunde bewusst daß er sie ins Elend bringen würde, daß er ihnen Sorgen und Reue bringen würde, sie zunichte machen und entehren würde, sie mit sich hinunter ziehen würde. ..." 
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Professor Zabini sah auf als er das Klassenzimmer wieder betrat, und etwas an dem Ausdruck in seinen Augen schien ihr unangenehm zu sein. "Snape," sagte sie unruhig, "Du wirst im Büro des Schulleiters gewünscht. Du kannst später zurückkommen und deine Sachen holen."

Der Schulleiter? Hatte das etwas damit zu tun, dass Redwood hier war? Er hoffte es wirklich nicht - er war nicht in der Stimmung dafür, den Mann noch einmal zu treffen -

All seine schlimmsten Befürchtungen schienen die Angewohnheit zu haben, wahr zu werden. Als sich die Türe zu Dumbledores Büro leise öffnete, um ihn einzulassen, saß er da, zusammen mit Professor McGonagall und Baddock und sah beim Anblick von Snape, der ihn von der Türe aus anstarrte, völlig unberührt aus.

"Severus," rief Dumbledore, ohne das Zwinkern in seinen hellblauen Augen und mit einem unüblichen Glitzern in seiner Brille. "Komm und setz dich."

Er machte es, wobei er einen Stuhl wählte der so weit wie möglich von Redwood weg war.

"Ich muß wissen, was vor zwei Abenden passiert ist, als Agent Redwood und seine Männer dich für das Verhör, aus der Schule mitgenommen haben," sagte Dumbledore ohne Einleitung.

"Passiert?" Irgendwie war es unter diesem stechenden Blick schwerer zu lügen. "Nichts ist passiert, Schulleiter. Ich wurde vor der Zeit zurückgebracht, die Agent Redwood festgesetzt hatte und ich habe keine äußerlichen Verletzungen." Es wird ihm nichts passieren, wie? Da hätte er wissen sollen, dass etwas Unangenehmes los sein würde.

"Severus, wir brauchen die Wahrheit," sagte Dumbledore in sehr ernstem Tonfall. "Gab es im Verlauf deiner Befragung keine illegale Aktivität?"

"Also stellen Sie jetzt meine Aussage in Frage?" Natürlich andernfalls wären sie ein Idiot, dachte er sardonisch.

"Nein, Severus," sagte der Schulleiter leise," aber wir stellen Agent Redwoods Maßnahmen und ihre Wirkung auf dich stark in Frage."

"Was ist das, ein Gerichtssaal?" sagte Severus, in dem Augenblick in dem Redwood sagte: "Wir sind hier nicht in einem Gerichtssaal, Professor Dumbledore." Snape knirschte mit den Zähnen. Toll, dachte er. Jetzt stimme ich schon mit diesem Bastard überein.

"Es ist nichts passiert, Direktor, abgesehen von der Tatsache, dass sich die Agenten Redwood und Viridian zu Idioten gemacht haben, da ich nichts gewusst habe," fuhr er leise fort. Er konnte es sich nicht leisten, seine Rolle in dem Anschlag herauskommen zu lassen. Es war, als hätten er und Redwood eine stille Vereinbarung-- Du behältst mein Geheimnis, und ich behalte deines... "Ich habe sie freiwillig, mit Professor McGonagalls Erlaubnis, begleitet, also haben sie mich nicht entführt."

"Und die Drohungen?" sagte Baddock plötzlich. "Wenn er nicht gedroht hätte, Schüler aus Slytherin zu verhaften, Direktor, wäre Snape nie mit ihnen gegangen. "

"Dann verklagen Sie ihn deswegen und halten sie mich da raus," schnappte Severus. Obwohl er ernsthaft bezweifelte, dass es genug sein würde, um ihn nach Askaban zu bringen oder ihn auch nur seinen Job kosten würde. "Nun, wenn Sie mich entschuldigen würden -"

"Es gibt noch etwas, das ich besprechen wollte," sagte Redwood laut und etwas in seinem Tonfall deutete an, dass Snape nicht entlassen war. "Und das wäre, dass ein Viertel der Schülerschaft von Hogwarts einen - weniger als guten Einfluss auf die Schule darstellen."

"Sie meinen Slytherin.", sagte McGonagall. Es war keine Frage

Baddock sagte: "Dann hat Barty Crouch also beschlossen, dass Sie sich in der Abteilung für Magische Ausbildung besser machen würden?"

"Bitte, Matt," sagte Dumbledore müde. Offensichtlich hatte er genug von Baddocks und Redwoods Streiterei. "Und Ryder -"

"Ganz im Gegenteil, Professor Baddock," sagte Redwood ruhig. "Dies ist ein recht ernsthaftes Anliegen der magischen Strafverfolgung. Ist Ihnen der Gedanke gekommen, Professor Dumbledore," wandte er sich an den Schulleiter, "dass sie, indem sie Slytherin freie Hand lassen, unter diesen Dächern potentielle dunkle Zauberer und Hexen ausbilden und beherbergen? "

Einen Augenblick lang sagte niemand etwas. Dann, wie vorherzusehen war, explodierte Baddock. Er stand mit solchem Schwung auf, dass der Stuhl auf dem er gesessen hatten nach hinten umgeworfen wurde. "Wie KÖNNEN Sie es wagen!" schrie er, zitternd vor Wut. "Direktor, ich schlage vor, wir werden diesen- diesen-"

"Matthew, beruhigen sie sich!" rief Professor McGonagall, als sie selbst aufstand, den Stuhl mit einer Handbewegung wieder aufstellte und versuchte, ihren Kollegen darauf zu setzen; aber auch sie sah wütend und verwirrt aus.

"Was schlagen Sie vor, sollen wir tun, Ryder?" sagte Dumbledore mit leiser aber gefährlicher Stimme. Seine Augen hatten das Glänzen, das sie beim Festessen gesehen hatten als Baddock und die Slytherins hinausgegangen waren.

"Eine eingehende Untersuchung ihres Hintergrundes, Suche nach unerlaubtem Material und erhöhte Aufsicht der Schüler," sagte Redwood kühl.

"Und zweifellos viel ausmisten," sagte Snape mit leiser Stimme. Es war nur logisch - nachdem sie der Katastrophe knapp entgangen waren, musste Redwood klar geworden sein, dass es an einem der sichersten Orte der Zaubererwelt ein klaffendes Loch in der Sicherheit gab; dieser Ort war die Schule, die Albus Dumbledore führte.

Die anderen im Raum, starrten ihn einen Augenblick lang an, dann zurück zu Redwood. Schließlich sprach Baddock wieder. "Direktor, der Mann ist verrückt. Er hatte immer Vorurteile gegen Slytherin -"

"Vorurteile? Sind Sie sicher?" Redwoods Augen glühten gefährlich. "Ich habe von Ihrer interessanten Demonstration beim Festessen gehört. Professor Dumbledore, halten Sie es wirklich für gescheit, einen Mann, der mit den dunklen Künsten sympathisiert als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste zu haben? "

Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte sich Snape mit der Hand an die Stirn geschlagen. Natürlich! Wie hatte er das nur übersehen können? Mit seinem besessenen Entschluss, die dunklen Künste zu bekämpfen und seiner mächtigen Magie, hatte Redwood Baddock immer um die Position als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste beneidet. Sich vorzustellen, dass Redwood Pflanzen umgetopft und gedüngt hatte, während ein Lehrer - der Hauslehrer von Slytherin noch dazu - der älter war, seinen Traumberuf hatte! Es war urkomisch - kein Wunder, dass er kündigen wollte. Er hätte gerne laut losgelacht.

"Ryder, es gibt da etwas, das sie nicht verstehen," sagte Dumbledore mit freundlicher Stimme, aber er strahlte eine Kraft aus, der nicht einmal Redwood widerstehen konnte. "Setzen sie sich, Matt, Minerva." Sie machten es sofort.

"Slytherin House hat mehr dunkle Zauberer und Hexen hervorgebracht als jedes andere Haus in Hogwarts. Ich weiß das und es wurde mir nicht selten erklärt. Es wurde mir gesagt, dass die Schüler aus Slytherin gefährlich sind, dass sie einen schlechten Einfluss haben. Und das ist genau der Grund, aus dem ich sie nie loslassen werde."

Alle außer McGonagall starrten ihn nach dieser seltsamen Bemerkung einen Augenblick lang an. McGonagall allerdings schien zu wissen wovon er redete und nickte nachdrücklich.

"Es ist mir, als Schulleiter von Hogwarts, die große Verantwortung klar, die ich nicht nur für die Erziehung der Kinder trage, sondern auch für ihre Zukunft - und daher für die Zukunft der Zaubererwelt." Er sprach ohne große Theatralik; er sagte es ruhig, sogar ein bißchen müde. Severus wurde plötzlich klar wie alt und müde er aussah mit seinem faltigen Gesicht und dem langen weißen Bart.

"Und aufgrund dieser Verantwortung kann ich Schüler, die ein größeres Risiko darstellen, nicht aus den Augen lassen. In den Schatten wachsen die Giftpilze blass und verdreht; Ich werde keinen meiner Schüler aus dem Sonnenlicht verbannen, oder sie aus dem Einfluss von Hogwarts verjagen, dahin zurück, wo sie hergekommen sind und in andere Möglichkeiten magischer Ausbildung."

Oh, danke, dachte Snape sarkastisch. Giftpilz? Das ist das Schmeichelhafteste das ich heute gehört habe. Trotzdem war er seltsam gerührt und musste sich anstrengen, um es sich nicht anmerken zu lassen.

"Wichtiger noch, Agent Redwood, Matt, Minerva und Severus," sagte der Schulleiter, wobei er sie alle nacheinander ansah, "wünsche ich, dass Sie alle verstehen, dass Slytherin ein Stützpfeiler von Hogwarts ist, ebenso wie die drei anderen Häuser. Ohne Slytherin gäbe es kein Hogwarts, genauso wie es ohne Gryffindor kein Hogwarts geben würde."

Es folgte eine lange, bedeutungsvolle Stille, in der der Schulleiter wieder so freundlich und erhaben aussah wie immer, und die Gesichter der Lehrer und des Auroren nicht lesbar waren.

"Ich verstehe, Direktor", sagte Baddock schließlich mit leiser aber deutlicher Stimme. Snape war überrascht über den respektvollen Blick den er Dumbledore schenkte - es war so ganz anders als das was er in den letzten beiden Monaten gesehen hatte. Jetzt fing er an zu verstehen, wie Dumbledore die unbedingte Loyalität und den Respekt so vieler Zauberer und Hexen bekommen hatte.

Redwood stand plötzlich auf. "Ich verstehe Ihre Gründe, Sir," sagte er schroff. "Ich werde Ihre Haltung in dieser Angelegenheit der Abteilung für magische Strafverfolgung mitteilen."

Dumbledore stand auf um ihn zu verabschieden. "Richten Sie Mr. Crouch schöne Grüße aus," sagte er als sie sich die Hand gaben. Redwood nickte kurz, und weg war er.

"Nun, dann bist du entlassen, Severus," sagte der Schulleiter, wobei das übliche Licht langsam in die Augen hinter ihren halbmondförmigen Brillengläsern zurückkehrte "Schönen Tag noch - und bitte denke daran, dass du jederzeit zu mir kommen kannst, wenn du meine Hilfe brauchst. "

Severus fühlte sich etwas besser als er das Büro verließ, aber er hatte noch immer Bedenken. Sie würden nicht zu schnell handeln, wenn Albus Dumbledore so einen festen Standpunkt bei der Sache hatte ... aber wie lange würde selbst Dumbledore sie abhalten können? Er hatte so schon genug zu tun - und er hatte das schlechte Gefühl, dass Dumbledores Aufruf zur Vernunft den Rückschlag der öffentlichen Meinung und Angst nicht abhalten konnte.

Spät in der Nacht musste er feststellen, dass er die Alpträume auch nicht aufhalten konnte.

In der folgenden Woche geschahen mit Severus kleine, aber alarmierende Veränderungen - es war als wenn ein ziemlich unangenehmer Junge sich in ein völlig anderes Wesen verwandelt hätte, zum Beispiel eine Fledermaus oder einen Geier. Er wurde furchtbar dünn, weil er zu wenig schlief und aß; seine Augen, wenn er sich überhaupt die Mühe machte die Leute anzusehen, waren eiskalt und hohl; er entwickelte ein fast erschreckendes Desinteresse für sein Aussehen. Wenn er nicht immer zurückgezogen und unfreundlich gewesen wäre, hätten die Leute bemerkt, dass etwas nicht in Ordnung war, aber die meisten dachten nur, dass die bevorstehenden Prüfungen ihm zu schaffen machten.

Eine Person aber hatte natürlich gewusst, dass es damit nichts zu tun hatte, und Severus strengte sich sehr an, sie wie die Pest zu meiden.

Dennoch schlich er eines Tages nach dem Unterricht hinunter in die Kerker als sie ihn einkreiste.

"Severus, wir müssen reden," sagte Lily mit einem entschlossenen Blick in den Augen den er nur zu gut kannte. "Du weichst mir aus, und ich weiß, dass etwas mit dir los ist."

"Offensichtlich," brummte er. "Es muß etwas los sein mit einem Jungen, der der hübschen und intelligenten Lily Evans ausweicht." Wie wollte er das überhaupt anstellen? Lily auf Wiedersehen zu sagen war das letzte das er tun wollte, vor allem weil er sie jetzt dringender brauchte als je zuvor. Doch er musste ...

Sie schüttelte ungeduldig den Kopf, dann kam sie näher bevor er etwas sagen konnte, nahm seinen Arm und zog den Ärmel seiner Robe bis zum Ellenbogen hinauf. Er zuckte zusammen und sah weg, weil er wusste was er sehen würde.

"Schau, du bist nur noch Haut und Knochen!" Sie klang erschrocken, obwohl sie offensichtlich gewusst hatte, was sie finden würde. "Und ich habe die Slytherins reden gehört - du schläfst nicht in der Nacht. Was glaubst du eigentlich was du dir da antust?" Eine Spur von Wut klang in ihrer Stimme mit, aber es war Wut die von Sorge stammte. Er fühlte sich deswegen noch schlechter. Er zog sich verärgert zurück und riss dabei seine Ärmel wieder hinunter. Er sah noch immer entschieden in die andere Richtung und versteckte sich hinter einem Vorhang aus fettigen Haaren - er konnte ihr nicht in die Augen sehen, nicht jetzt, nie mehr.

"Es hat etwas mit dem Angriff der Auroren zu tun, oder," fragte sie. Es war aber eine Feststellung, keine Frage. "Seit dem Morgen bist du nicht mehr du selbst."

Sie war scharfsinniger als gut für sie war. "Das geht dich nichts an," murmelte er, wobei er sich verzweifelt wünschte, dass er entkommen könnte.

"Erzähl es mir, Severus. "

Und auf einmal fiel ihm ein, dass er es ihr genauso gut sagen konnte, wenigstens einen Teil davon. Wenn sie wusste was er getan hatte, wäre sie vielleicht abgestoßen genug, um ihn nie wieder sehen zu wollen. Er sah plötzlich auf, und seine Augen blitzen bösartig. "Wenn du es wissen willst, ich war derjenige der Terence Crockford getötet hat. Ich habe den Todesfluch benutzt, dann den Auflösungsfluch. "

Er konnte sehen, dass sie plötzlich zu atmen aufgehört hatte. Dann sagte sie mit erstickter Stimme "Nein. Nein. Du machst ..."

Er sah sie wütend an, und dieses mal wich sie einen Schritt zurück. "Witze? Würde ich darüber Witze machen? Sehe ich für dich wahnsinnig aus?"

"Was ist passiert?" fragte sie, jetzt mit ruhigerer Stimme.

"Ich habe dir schon gesagt was passiert ist!" kreischte er fast. "ich habe einen Mann ermordet."

"Aber Agent Redwood ist heute gekommen und du bist noch da," fuhr sie fort. Sie benutzte immer ihren Verstand. Und im Augenblick hasste er sie dafür, dass sie nicht aus Angst und Abscheu davon rannte.

"Redwood weiß es," murmelte er, dann wurde ihm klar, dass er einen Fehler gemacht hatte.

"Aber warum dann?" er konnte sehen, dass sie sich die Dinge zusammenreimte und ihre Augen glitzerten im Licht der Fackeln als sie zwei und zwei zusammenzählte. "Es sei denn du hast es nicht aus freiem Willen getan. Es sei denn, du wurdest bedroht. Oder -", ihre Augen wurden groß und leuchteten - "sie haben den Imperiusfluch benutzt."

Dieses Mal verfluchte er ihre Intelligenz. Wie sollte er hier herauskommen? "Was macht es schon?" fragte er fast verzweifelt "Es ändert nichts.

"Doch, tut es, Severus, sie können dir nicht für etwas die Schuld geben das du nicht aus freiem Willen getan hast."

Aber ich kann mir selbst die Schuld geben, sagte er stumm.

"Und du solltest das auch nicht," sagte sie fest. Er erschrak.

"Es bringt nichts," sagte er, wobei er versuchte seine Stimme zu kontrollieren. "Li ... Evans, ich denke - ich denke nicht, dass wir uns noch treffen sollten." Es kam plötzlich, ungeplant heraus, aber er wusste, dass er dem jetzt ein Ende machen musste, solange er noch loslassen konnte. Vielleicht hätte er nie wieder den Mut, es zu sagen und wäre den Rest seines Lebens an sie gebunden wie eine schreckliche Fessel.

Als sie nicht antwortete, sondern ihm ohne ein Wort gerade in die Augen sah, wühlte er in seinem Kopf nach Gründen. "Zum einen kann ich als Slytherin nicht respektierbar bleiben, wenn ich mit einer Gryffindor zusammenbin. Ich kann nicht immer herumschleichen - und dann bist du…sind wir…in andere Leute verliebt. Und…" Er suchte-"ich habe mein Versprechen an dich gebrochen, und ich entlasse dich aus deinem. "

"Andere Leute? Wer wäre das?" sagte Lily, noch immer ruhig.

"James Potter und - Dahlia Mulciber." Er sagte den ersten Namen der ihm einfiel.

"Schwachsinn, Severus," sagte sie, und ihre Stimme erhitzte sich etwas. "Ich habe dich kein einziges Mal mit ihr gesehen, und zwischen James und mir ist es aus! Und wegen deinem Versprechen - vergiss es. Es ist nicht gebrochen, und ich weiß, dass du es nicht brechen wirst. Nicht, nachdem du dich so wegen etwas quälst, für das du nicht einmal etwas kannst. Severus," sagte sie wieder, mit leiserer Stimme, entschlossener, "Ich verlasse dich nie."

Bei ihren Worten hob sich sein Herz, dann sank es schnell wieder, dann fing es an schmerzhaft zu schlagen. Ein Kloß bildete sich in seinem Hals, ob von plötzlichen Gefühlen oder Panik konnte er nicht sagen. Es war schlimmer als unter dem Cruciatus-Fluch zu stehen. Er hatte sie nie mehr geliebt, als in diesem Augenblick und das Wissen darüber, was er getan hatte, zerstörte ihn fast. "'Nie' ist ein sehr großes Wort, Evans," sagte er kalt und zwang die Worte seinen Hals hinauf. "Du bist erst 16."

"Ja, und in Eineinhalb Jahren werden wir fertige Zauberer sein;" sagte sie mit Betonung auf dem Wort 'wir'.

"Na schön!" platzte er verbittert heraus, "ignoriere deine wahren Gefühle und lass dich von deinem Mitleid leiten! Es ist dein Problem und dein Leben, das du ruinierst." Er musste etwas machen und zwar schnell. Alles um die Bänder zu zerschneiden die die langen geteilten Stunden und die Gespräche aus tiefem Herzen zwischen ihnen geschaffen hatten.

"Mitleid? Wie kannst du mich so beleidigen? Ich habe keine Gefühle für James Potter!" rief sie wütend und errötete zum ersten Mal.

"Oh?" sagte er grausam. "Habe ich dann deswegen in der Nacht im Gang den wunderbaren Anblick von dir und Potter genießen dürfen, wie ihr euch geküsst habt?

Bitte, Lily...

Jetzt fiel eine tödliche Stille zwischen sie. Lily war jetzt blass und sah fast aus, als würde sie in Ohnmacht fallen. "Du?" sagte sie ungläubig und während sie ihn ansah verdunkelten sich ihre smaragdgrünen Augen, "Du hast das ausgeheckt? Es war so schmerzhaft - so verwirrend - du hast mich das durchmachen lassen?" Was sie für seinen Verrat hielt, würde ihr viel mehr weh tun, als das Geständnis eines Mordes, das wusste er. So war sie eben, aufrecht und hart wie Stahl, wie ein Lichtspeer.

"Ich habe euch auch ziemliche Schwierigkeiten erspart, indem ich mich um Pringles Vieh gekümmert habe." Das würde ihr allen Zweifel nehmen, ihr im Kopf klarmachen, dass er ihr nicht getraut hatte.

Bitte, Lily, erinnere dich nicht gerne an mich. Vermiss mich nicht...

"Severus, warum?" Ihre Stimme zitterte, ebenso wie ihre Augen die jetzt dunkel und lichtlos waren.

"Sagen wir einfach, ich wollte ... deine Gefühle testen," sagte er ruhig.

Bitte, halte mich nur für einen furchtbaren Fehler in deinem Leben.

"Du kommst nie ohne Reservetypen aus, oder?" fuhr er mit eisiger und sarkastischer Stimme fort. "Brauchst immer einen Mann, der dir nachhechelt, wie? Was kann man schon anders erwarten, von einer kleinen Schlammblütlerin wie dir?" und er hasste sich für seine schrecklichen Worte, hasste sie dafür dass sie in seinen Gedanken gewesen war, als er nach seiner Folter alleine in der Zelle war - wenn er nicht an sie gedacht hätte, hätte er sich dann und da die Handgelenke aufgeschnitten und ihm wäre dies erspart geblieben

Frage dich kein einziges Mal was wäre wenn, bereue es nie, Lily, wie ich es den Rest meines Lebens tun werden muß.

Sie konnte nicht mehr sprechen; ihre Augen sahen ihn nicht mehr; er wusste, dass sie nur Dunkelheit sah, eine endlose Leere wo der Junge gestanden hatte, von dem sie geglaubt hatte, sie würde ihn lieben. Es waren nicht seine unanständigen Lügen und Beleidigungen, sondern die völlige Interesselosigkeit in seiner Stimme, der Spott, den er wie einen giftigen Nebel absonderte.

Sie machte erschrocken einen Schritt zurück, und auf einmal packte er ihr Handgelenk und brachte sein Gesicht ganz nahe vor das ihre.

"Verschwinde hier, du dreckige kleine Schlammblüterin," flüsterte er. "verschwinde aus meinem Leben."

Hinaus, bevor die Dunkelheit in meinem Leben dich einholt... oh Lily...

Dann stieß er sie nach hinten, sie stolperte und fiel fast. Sie sah ihm noch einmal in die Augen und er sah sie voller Haß und Abscheu an, als könnte er sie verfluchen oder sie anspucken; sie drehte sich um und floh den dunklen Gang hinunter.

Er beobachtete sie einen Augenblick lang, dann nahm er seinen Zauberstab heraus. "Nox totalus," murmelte er, und die Fackeln die den Gang beleuchteten flackerten und gingen aus; er hörte sie vor Angst aufschreien und hinfallen. In ihren Umhang verheddert kämpfte sie sich auf die Füße und in dem Augenblick musste er sich sehr zusammennehmen, um nicht hinzulaufen um ihr zu helfen, zu rufen, dass es ihm leid tat, um Vergebung zu bitten - er stand zitternd da und war dankbar für die Dunkelheit.

Nach einem kurzen Augenblick der ihm wie Stunden schien stand sie mit einem Schluchzen auf und rannte blind davon. Als sie rannte, folgte ihr ein Kichern das nicht ganz menschlich klang, und eine Stimme: "Renn, Schlammblüterin! Renn weiter - du wirst es in Zukunft noch nötig haben."

Und das schwache Leuchten des Mondlichts, das auf rotes Haar schien war verschwunden, er stand alleine da.

"...Ich will, dass du weißt, dass du der letzte Traum meiner Seele gewesen bist... Seit ich dich kenne, werde ich von einer Reue gequält, von der ich dachte, dass sie mich nie wieder tadeln würde, und ich habe das Geflüster alter Stimmen gehört, die mich nach oben treiben, von denen ich gedacht habe, dass sie für immer verstummt wären. ... Ein Traum, alles ein Traum, der im Nichts endet und den Schläfer lässt, wo er sich hingelegt hat, aber ich will, dass du weißt, dass du sein Auslöser warst."


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