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Kapitel 10: Erinnerungen an Zuhause


Er stieg die uralte Wendeltreppe hinauf in das Büro seines Vaters und klopfte leise an die Tür.
"Ich bin sehr beschäftigt, bitte stör mich nicht", kam die kurze Antwort seines Vaters.
Er seufzte und sah auf seine Schuhe hinunter: "Ich bin's, Vater."
Er hörte wie die Krallenfüße des Stuhls über den Holzboden kratzten und Schritte sich der Tür näherten. Sie ging einen Spalt auf. "Was ist, Draco?"
Draco trat von einem Fuß auf den anderen und versuchte ein Gespräch anzufangen. "Hör zu, Vater, ich wollte mich entschuldigen."
Das ernste Gesicht seines Vaters entspannte sich, und sein Gesichtsausdruck wurde erstaunt. "Wofür Draco?"
Er versuchte seinem Vater nicht in die Augen zu sehen. "Für mein Verhalten gestern. Das war nicht angebracht. Ich entschuldige mich."
Die Augen seines Vaters wurden weich und er lächelte leicht. "Nun, Draco, mach dir keine Gedanken über die Vergangenheit. Ich verstehe."
"Danke, Vater."
Er umarmte ihn und wich dann zurück. "Ich muß arbeiten, Draco. Bitte entschuldige mich."
Die Tür ging wieder zu.
Draco grinste und ging wieder die Treppe hinunter. Er grinste und hatte die Hand fest um einige glänzend weiße Haare geschlossen.
Gott, sein Vater konnte so gutgläubig sein.

***



Langsam aber sicher führte sie ihn vorsichtig zu dem winzigen Badezimmer. Eine Hand lag in der seinen, die andere auf seinem Rücken, um ihm zu sagen wenn sich der Boden änderte. Er war reizbar und es gefiel ihm nicht, sich auf einen anderen verlassen zu müssen. Sie verlor langsam die Geduld als sie die Tür öffnete und ihn hinein schob, und seine Hände zum Rand der baufälligen Porzellanwanne lenkte.
Hier, sagte sie ihm. Soll ich Ihnen helfen?
"Darf ich Sie daran erinnern, Ms. Granger, dass Sie noch immer eine Schülerin von mir sind, auch wenn wir unseren Standort gewechselt haben?"
Sie fühlte, dass sie rot wurde und war froh, dass Snape sie nicht sehen konnte. Ich wollte nicht andeuteten, was ich meinte war..., versuchte sie schnell zu erklären.
"Ich kann das seit vielen Jahren alleine, Ms. Granger, ich bin sicher dass ich ohne Hilfe das Badezimmer benutzen kann." Er fühlte, dass sie nicht gehen wollte und fauchte: "Wollen Sie hier bleiben und zusehen?"
Sie fühlte ihr Blut kochen und ihre Wangen an diesem Morgen zum zweiten Mal brennen, stapfte wütend aus dem kleinen Raum und schlug die Tür hinter sich zu. Sie hatte nicht vor ihm zu helfen wenn er fertig war.
Sie stapfte in die andere Ecke des Raums und warf sich auf den Boden, sie fühlte wie der Hunger anfing weh zu tun. Sie spürte, dass sie anfing zu weinen, aber sie versuchte die Tränen wegzublinzeln, bevor sie von ihren Wimpern laufen konnten.
Es ist nicht fair! Als wäre Ron nicht Strafe genug gewesen...
Sie vergrub das Gesicht in den Armen, als der Hunger an den Wänden ihres Magens fraß und anfing ihr Rückgrat hinauf zu wandern. Ihr wurde klar, dass sie seit zweieinhalb Tagen nichts gegessen hatte. Verdammter Draco, fauchte ihr Geist wütend als ihre Tränen wieder versuchten zu entkommen, und sein verdammter, blöder Stolz.
Auf einmal hörte sie draußen vor dem Kerker etwas, und ihre Augen wurden groß. Da konnte Malfoys Vater kommen um Snape zu holen und wieder zu foltern...
Sie konnte nur Fetzen des Gesprächs draußen hören.
"…euch hergebeten und nun… mir nicht? Ich weigere mich bei diesem Passwort-Blödsinn mitzumachen!"
Sie kroch zur Tür. Sie wollte die Teile hören, die ihr entkamen.
"Darf ich Sie erinnern, Sir, dass Sie auf ein Passwort bestanden haben", knurrte ein Zauberer.
Sie hörte Lucius Malfoys Stimme: "Ich kann eure Inkompetenz nicht glauben! Ich könnte euch in Sekundenschnelle aus meinem Haus entfernen lassen, und ihr streitet euch darum wer das Passwort befohlen hat? Ich will, dass ihr die Tür sofort für mich öffnet, und geht mir aus den Augen!"
Sie wich schnell zurück, stolperte dabei über die eigenen Füße und kam nirgendwohin. Der Zauberer lachte spöttisch und sie hörte, dass der Schlüssel in die Tür gesteckt wurde und klickte.
Die Tür ging auf, und Licht fiel vom Gang herein. Bevor sie ganz aufging, hielt die Person inne. "Nun, worauf wartet ihr? Verschwindet!"
Die Füße der Zauberer kratzten schwer über den Boden als sie skeptisch von der Tür weg trotteten.
Jetzt machte Lucius die Tür auf. Sein Gesicht lag im Schatten, da das Tageslicht hinter ihm hereinfiel.
"Nun, nun", machte er. "Was haben wir hier?" Er grinste auf sie hinunter und schloß die Tür hinter sich. Langsam ging er zu ihr hin als sie versuchte weiter zurück zu weichen, und er fing sie bevor sie sich rühren konnte.
Er kniete vor ihr nieder und packte ihr Kinn mit einer kräftigen Hand, um ihr Gesicht näher an das seine zu ziehen.
"Versuch keine Angst zu haben, denn es ist nicht so wie es scheint", sagte er. Er griff mit der freien Hand in seinen Mantel.
Sie versuchte sich aus seinem festen Griff zu winden, und stöhnte leise als er sich weigerte, sie loszulassen.
"Halt still, ich tu dir nichts. Ich will dir helfen, auch wenn ich nicht weiß warum."
Sie sah ihn boshaft an. "Warum helfen Sie ihren eigenen Gefangenen?"
Er grinste als er ein kleines in Leder gewickeltes Paket aus dem Mantel zog. "Weil du nicht meine Gefangene bist", antwortet er. Er drückte ihr das Paket in die Hand. "Aber ich sehe dich gerne leiden."
Sie sah mit großen Augen zu ihm auf. "Dra-!"
Er hielt ihr schnell eine Hand auf den Mund und sah zur Tür. "Pst. Die Zauberer haben ihre Ohren im ganzen Schloss."
"Wie-"
"Ein einfacher Trank. Viersaft. Ruhig jetzt, sonst hören sie uns." Er sah sie streng an. "In der Tasche ist etwas zu essen für euch beide. Ich komme immer wieder vorbei, aber vielleicht werde ich erwischt, und dann muß ich einen andere Weg finden euch zu erreichen. Wie geht es dir und Snape?" fragte er. "Braucht ihre medizinische Ausrüstung?"
"Nein", flüsterte sie. "Wir sind nur am Verhungern. Das hier wird viel helfen. Danke."
Er schien seine nächsten Worte zu überlegen. "Ich", er schweifte kurz ab, "werde versuchen euch bei der Flucht zu helfen, aber ich kann nicht sagen wann. Ich werde so kommen wie du mich jetzt siehst, also schau auf meine rechte Hand, ich trage diesen Silberring am Zeigefinger." Er hob die Hand und zeigte ihr das einfache Band an seinem Finger. "Wenn du das nicht siehst, nimm nicht an, dass ich es bin. Es kann auch mein Vater sein. Verstanden?"
"Ja."
"Gut. Sie kommen zurück. Ich muß gehen."
Mit raschelndem Umhang war er auf den Füssen und ging durch die Tür.
Die Tür fiel hinter ihm zu.
Sie versuchte nicht zu hören was er zu den Zauberern sagte. Ihre Hand grub sich schon in den Beutel mit Nahrung, den er ihnen gebracht hatte.
Snape tauchte hinter der Badezimmertür auf und sah müde aus als er sie wieder suchte. Sie fühlte sich nicht besonders großzügig, und wusste, dass sie ihn bestrafen konnte, indem sie ihm nicht sagte, dass Draco ihnen zu essen gebracht hatte, aber sie entschied sich dagegen.
Sie nahm seine Hand und zog ihn zu sich auf den Boden, und er wollte gerade schimpfen als sie seine Hand nahm und ihm schnell erzählte was gerade passiert war.
Sie drückte ihm ein Biskuit in die eine Hand und eine Flasche Wasser in die andere. Innerlich fragte sie sich ob Draco das Essen und Wasser vergiftet hatte, aber ihr wurde klar, dass er nicht riskiert hätte herunter zu kommen, wenn er sie umbringen wollte. Wahrscheinlich hätte er das einfach seinem Vater überlassen.
Obwohl sie schnell anfing zu essen, als ihr Magen sich über die Nahrung freute, aß Snape langsam. Er riß kleine Stücke von seinem Biscuit und steckte sie in den Mund, als hätte er Angst sein Körper würde das Essen zurückweisen. Sie nahm einen großen Bissen während sie ihm nachdenklich zusah.
Sie aß schnell auf und fischte wieder in dem Beutel nach ihrer Flasche, um zu trinken. Mit einem zufriedenen Seufzen sah sie zu, wie er langsam aufaß und fragte sich, ob er so heißhungrig war wie sie.
Es war nicht viel, aber das bisschen Essen, das Draco ihr gegeben hatte schien ihrem Magen gut zu tun, wenn auch nicht lange. Als ihr Magen anfing zu verdauen fingen dies Schmerzen an. Er konnte das Essen doch nicht vergiftet haben.
Oder?
Snape hatte endlich aufgegessen und fing an sich neben ihr zu bewegen. Er streckte eine Hand vor sich aus. Seine Augen sahen weiter in die Ferne. "Hermine?"
Sie nahm seine Hand, aber sie sagte nichts da sie versuchte ihren protestierenden Magen zu beruhigen. Sie atmete tief durch und stützte sich auf den anderen Arm während Snape versuchte sie zu einer Antwort zu bringen.
"Hermine? Was ist los?, fragte er. Seine Hand fuhr über ihren Arm zu ihrer Schulter, wo er sie besser halten konnte.
Bauchschmerzen schrieb sie schnell. Sie rutschte näher an ihn um ihm zu helfen sie zu finden.
Er seufzte. Ein Grinsen trat auf sein Gesicht. Es machte sie wütend, dass er zu wissen schien was los war und sie nicht, und es war ihr Körper um den es ging.
Er zog sie in eine Art Umarmung. Sein Arm lag beruhigend an ihrer Schulter. Sie war überrascht und verwirrt, weil er sie auf einmal tröstete, und es fühlte sich seltsam an, einem ihrer Lehrer so nah zu sein.
"Ist schon gut, Hermine", sagte er ruhig. "Das kommt nur daher, dass du so lange nichts gegessen hast. Dein Körper muß sich daran gewöhnen, dass er Essen im Magen hat. Entspann dich und der Schmerz verschwindet bald."
Sie atmete schwer aus und rückte, ohne sich dessen bewusst zu sein, noch näher an ihn. Obwohl er immer noch Snape war, ein sehr ärgerlicher und nerviger Mann, brauchte sie den Trost, und sie würde ihn von jedem annehmen. Auch von ihrem verhassten Tränkemeister.
"Warum seufzt du so, Hermine?"
Sie zog die Knie an sich und legte die Arme um ihre Beine. Sie nahm seine Hand. Vermisse Hogwarts; will heim.
Er legte ihr eine warme Hand auf die Schulter. "Ja, ich auch."
Sie seufzte wieder tief, lehnte sich an ihn und dachte an zuhause. Harrys Gesicht tauchte in ihrem Geist auf, und sie musste lächeln. Sie stellte sich vor, wie ihm die Haare in die Augen fielen, wenn er auf seinem Besen flog, wie seine Augen leuchteten, wenn er lachte, wie er verlegen rot wurde, wenn er ein Schachspiel gegen Ron verlor. Auf einmal wollte sie von ihm umarmt werden und wünschte sich sie wäre wieder in Hogwarts.
Ron… Ihr Magen drehte sich um. Seine Sommersprossen tanzten etwas in ihrem Kopf, seine braunen Augen und die große Nase und sein fröhliches Lächeln. Sie stellte sich vor wie er mit ihr Witze machte wenn sie sich überarbeitete, und versuchte ein Lächeln oder Lachen in sich zu finden. Sie konnte sehen, wie er sich mit Harry Quidditchbälle zuwarf, sie mit Schneebällen bewarf, sie düster anstarrte wenn sie ihn aufzog.
Ihre Augen brannten und tränten als sie sich sah, wie sie nach Hogwarts zurückkehrte, wie sie auf sie zu rannte, während sie vor den Toren standen. Sie konnte fühlen wie der Wind durch ihre Haare wehte, als sie in ihre ausgestreckten Arme sprang und konnte fühlen, wie sie sie fest umarmten.
Unbewusst vergrub sie ihr Gesicht in den Falten von Snapes Mantel und drückte sich enger an ihn. Sie konnte Ron oder Harry im Augenblick nicht haben, also musste sie nehmen was sie hatte.
"Ich will mich entschuldigen, weil ich dich so angefahren habe", sagte Snape leise, aber Hermine konnte fühlen wie seine Stimme in seiner Brust vibrierte. "Mein Geduldsfaden ist dünn geworden und ich fürchte, ich habe grundlos die Geduld verloren."
Ist okay, antwortete sie. Passiert mir auch.
Plötzlich öffnete sich die riesige Tür des Kerkers. Die Angeln quietschten, Hermine sprang auf und kroch instinktiv in die Ecke, die am weitesten entfernt war, Snape zog sie mich sich. Sie konnte in dem Fenster auf der anderen Seite des Korridors sehen, dass die Sonne unterging. Das Licht fiel herein und sie konnte nur die Umrisse der Gestalten in der Tür sehen.
"Nun, nun, was haben wir hier?"
Ein Mann trat langsam ein, aber auch als sie sein Gesicht sehen konnte erkannte sie ihn nicht. Sein Gesicht war roh und eckig und seine Haare recht lang und zerzaust. Es war nicht Lucius Malfoy, aber seine Stimme klang seltsam vertraut.
Er machte einen Schritt nach vorne. Seine Stiefel fielen schwer auf den unebenen Boden. "Die Schlange und ihr kleines Biest." Er umkreiste sie und betrachtete Hermine vorsichtig. Die beiden andere Gestalten blieben in der Tür stehen, warteten und sahen zu.
"Ich denke, Snape ist bereit für ein paar Schläge. Er hatte genug Zeit um sich zu erholen. Holt ihn."
Hermine fühlte wie ihr Herz schneller schlug und in ihren Hals sprang. Sie reagierte automatisch als sie sich vor Snape warf und ihn weiter in die Ecke drängte. "Habt ihr ihm nicht genug angetan?" rief sie.
Der Mann vor ihr sah sie wütend an, und einen Augenblick lang fürchtete sie, dass er kommen und sie schlagen würde. Stattdessen warf er den Kopf zurück und lachte tief. Ein beißendes, spöttisches Lachen. Er kicherte und trat auf sie zu. Und Hermine blieb vor Snape. Sie konnte fühlten, dass er ihre Kleider packte und versuchte ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Er wusste immer noch nicht ganz was los war. "Hermine, was-"
"Dann redet ihr euch schon beim Vornamen an, wie?" sagte der Mann. Hermine starrte ihn an und drückte Snape einen Finger auf die Lippen, um ihn zum Schweigen zu bringen. Er gab schnell nach, aber er hielt eine Hand auf ihrer Schulter, um sicherzustellen, dass sie da war.
"Ich bin diese Spiele müde. Holt ihn, dann gehen wir."
"Nein!" schrie Hermine. Sie kam auf die Knie und breitete die Arme aus. "Ihr habt ihm Augen und Ohren genommen! Er hat nichts mehr! Lasst ihn in Ruhe!"
"Denkst du, du kannst ihn schützen? Du bist nur ein Kind!"
"Dann nehmt mich!"rief sie instinktiv. Tränen der Angst traten ihr in die Augen, aber sie fielen nicht. "Er ist bestraft genug!"
Der Mann hielt inne, sah sie an und überlegte.
"Ich denke, das ist auch gut. Nehmt sie stattdessen."
Bevor sie darüber nachdenken konnte was sie gerade vorgeschlagen hatte, nahmen die beiden anderen Männer sie unter die Arme und trugen sie zur Tür. Sie konnte nicht reagieren, denken oder die Logik benutzen, die sie sonst so liebte. Panik überkam sie, und sie versuchte zu treten und zu schreien, aber sie war schwach und überwältigt.
Sie hörte die schwere Tür hinter sich zufallen, aber bevor sie ganz zuging hörte sie Snape einen furchtbaren Schrei ausstoßen.
"Hermine!"


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