Kapitel 7
Elaine ließ sich genauso wie Eneira in einen der Sessel fallen, die in ihrem Zimmer standen.
„Sag mal, hast du schon darüber nach gedacht was sein wird wenn wir nicht wieder nach Hause zurück kommen?”, fragte Elaine ihre Schwester.
„Ich weiß nicht einmal ob ich überhaupt nach Hause zurück will”, entgegnete Eneira lässig.
„Du willst in einer Welt leben ohne PC, ohne Joanne K. Rowling, ohne Internet, ohne Telefon und ohne Linkin Park?”, fragte Elaine etwas aufgebracht.
„Also bitte, es ist dein Musikgeschmack, Linkin Park. Ich höre lieber Pur!”, sagte Eneira und grinste.
„Lenk nicht vom Thema ab, Eneira!”, sagte Elaine sauer und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich soll nicht ablenken? Verdammt, Elaine, verstehst du nicht? Wir sind hier in einer Welt, die ganz nach unseren Träumen ist. Wir sind auf Hogwarts, können zaubern und das Beste, unser Dad ist Severus Snape! Was willst du mehr? Willst du zurück zu Alex, Corin und Mum? Willst du dir die täglichen Predigten anhören? Ich bitte dich, du wirst doch nicht zu den Stanis wollen?”, sagte Eneira nun genauso sauer.
„Nein, ich will nicht zu den Stanis. Aber überleg doch mal. Das ist eine andere Welt! Du wirst merken, besonders lange hältst du es hier nicht aus! Wir sind es anders gewöhnt...!”, schrie Elaine ihrer Schwester entgegen und stand auf.
„Wenn es dir hier nicht passt, dann geh. Los!”, brüllte Eneira und die Zimmertür wurde aufgerissen.
Severus stand wütend im Türrahmen und blickte beide nur an. Elaine warf Eneira noch einen kurzen Blick zu und drückte sich dann an Severus vorbei. Sie rannte geradewegs zur Bürotür und hinaus.
„Diese Mießmacherin!”, schnauzte Eneira und lehnte sich in ihrem Sessel zurück.
„Was geht hier vor?”, fragte er und Eneira sah ihn nur kurz an.
„Korrekt heißt es: Was GING hier vor!”, meinte sie nur kurz und Severus Miene verfinsterte sich noch mehr.
„Antworte mir gefälligst!”, herrschte er sie an und Eneira zuckte kurz zusammen. Wenn er so im Unterricht war, dann hatte das Buch wirklich nicht übertrieben.
„Kleine Auseinandersetzung! Und dass Elaine eben gegangen ist hast du ja selbst gesehen...!", antwortete sie ihm dann scharf und Severus blickte sie nur gefährlich an.
„Und wo ist sie hin?"
„Woher soll ich das wissen? Vielleicht schließt sie sich ihrem Traumboy an!", meinte Eneira nur gemein.
„Ihrem, was?", fragte Severus verärgert nach.
„Traumboy!", half sie ihm nach und auf den fragenden Blick von Severus, ergänzte sie nur: „Voldemort!"
Er sah sie schockiert an. „Bitte?"
„Elaine hat nun mal den Hang zum Dunklen! Du kannst froh sein-", weiter kam sie nicht denn Severus drehte sich um und marschierte aus dem Raum.
„Hey! Wo gehst du hin?", rief sie ihm noch hinterher, doch er war schon aus den Kerkern gelaufen. „So ein unfreundlicher Kerl!", murmelte Eneira noch mit einem sarkastischen Unterton.
Severus lief hinaus aus den Kerkern und sah sich erst mal um. Wo konnte dieses Kind nur stecken? Und vor allem, konnte er Eneira Glauben schenken, und war Elaine wirklich an der dunklen Seite interessiert?
Er kannte seine Töchter zu wenig um das zu wissen! ‚Aber wie sollte Elaine überhaupt zu Voldemort gelangen?’, schoss es ihm dann durch den Kopf. Aber normalerweise fand jeder, der an ihm interessiert war, einen Weg. Und genau das war das Schlimme daran. Einen Weg gab es immer.
Elaine marschierte einen langen Korridor entlang, als sie schließlich um eine Ecke bog, kam ihr ein rothaariger Schüler entgegen.
„Ein Weasley!", überlegte sie und das stellte sich als wahr heraus.
Es war Ron, den sie auch schon vor dem Gryffindorturm getroffen hatte.
„Hi!", grüßte er und sie erwiderte die Begrüßung.
„Dich habe ich doch schon einmal gesehen!", meinte er und Elaine nickte nur.
‚Was für ein Blitzmerker!’, dachte sie und grinste.
„Mein Name ist Ron!"
„Ich bin Elaine! Weasley, Ron Weasley, Null null nix. Agent auf hirnloser Mission!", sagte sie dann noch und lief weiter, so als wäre sie ihm nicht begegnet.
„Null null nix?", fragte Ron und sah ihr nur fragend hinterher. Er verstand sie nicht!
Und schon rauschte ihm Snape entgegen.
„Weasley!", schnauzte er. „5 Punkte von Gryffindor, wegen Blockieren der Gänge!"
„Professor!", widersprach Ron schon, doch Snape funkelte ihn nur böse an. „Sie können von Glück reden, dass ich gerade jemanden suche, sonst würden Sie hier nicht so einfach davon kommen!"
„Suchen Sie Elaine?", fragte Ron geradeheraus. Als er jedoch realisierte was er eben gesagt hatte verspürte er einen starken Drang in der Hand sich selbst zu ohrfeigen!
„Wo ist sie?", fragte Snape.
‚Huch, keine gemeine Bemerkung?’, dachte Ron überrascht und deutete dann nur mit einer Hand in den Gang in den Elaine abgebogen war.
Snape rauschte ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei. Er beschleunigte seine Schritte, sein Umhang wehte majestätisch hinter ihm. Dann erkannte er weit vor ihm ein Mädchen, das langsam um die nächste Ecke schlenderte. „Elaine!", brüllte er mit einem scharfen Unterton.
Abrupt blieb sie stehen und drehte sich um. „Ohh!", seufzte sie und wollte wieder zum Gehen ansetzen.
Doch Snapes energische Stimme hielt sie auf: „Wage es nicht!"
„Warum kann ich nicht meine Ruhe haben?", fragte sie dann und es klang schon fast hoffnungslos.
„Die kannst du haben, aber nicht hier im 3. Stock sondern in den Kerkern."
„Ich wollte aber Myrthe besuchen und mir den Wasserhahn im Klo anschauen!", protestierte sie aber Snape hatte sie mittlerweile erreicht und zog sie am Arm mit sich.
„Hey!", rief sie, folgte aber widerstandslos.
Eneira saß auf ihrem Bett und zeichnete auf einem Stück Pergament herum. Langsam entstand eine Gestalt. Grinsend bestaunte sie ihr Gemälde. „Anime ist das Beste!", rief sie lautstark.
Ihre Tür wurde aufgerissen und Elaine kam herein.
„Nanu, ich dachte du hast doch mal gesagt: Hast du ein Problem dann geh zu Voldylein! Und jetzt bist du doch noch hier?", sagte sie neckend.
„Mach dich nur über mich lustig!", maulte Elaine nur und ließ sich auf ihr Bett fallen. „Ich wollte mir gerade den Eingang zur Kammer des Schreckens ansehen, doch unser ,Daddy' hat mich vorher wieder zurück in die Kerker geschleift!"
Eneira stieß einen lauten Lacher aus.
„Oh ja, witzig!", sagte Elaine bissig und stand auf, um Eneira das Blatt unter der Nase weg zu ziehen. „Hübsch. Wer ist das? Son-Goku oder Cell?", fragte sie spottend und betrachtete das Bild grinsend.
„Das ist Trunks!!!", protestierte Eneira und beide brachen in lautes Gelächter aus.
„Frieden?", fragte Eneira und streckte ihrer Schwester eine Hand entgegen.
Zögernd ergriff sie die ihr entgegengestreckte Hand und Eneira zog Elaine in ihre Arme.
„Vielleicht finden wir eine Möglichkeit wie wir es anstellen könnten, dass wir eine Verbindung zu beiden Welten herstellen können. Wir besuchen Hogwarts dann wann wir wollen! Aber jetzt sollten wir aus dieser Zeit das Beste machen!", sagte Eneira und beide lösten sich voneinander.
Elaine nickte zustimmend wenn auch etwas schwer.
„Gib mir auch mal ein Papier", forderte Elaine und zog sich dann auf ihr Bett zurück.
„Willst du jetzt Vegeta zeichnen?", fragte Eneira neckend und Elaine schmunzelte nur.
Doch sie zeichnete nicht wie ihre Schwester, sondern schrieb einen Text auf. Plötzlich wurde die Tür aufgemacht und beide Mädchen sahen auf.
„Dad, sag mal kann mir hier auch fusionieren?", fragte Elaine als Severus schon zum Sprechen ansetzte.
„Bitte, was?", fragte er irritiert.
„Fusionieren! Gut, das fasse ich dann als ein NEIN auf! Schade eigentlich!"
Severus schüttelte den Kopf. Was war das eigentlich für eine seltsame Welt in der die beiden lebten, fragte er sich.
„Ok, ich werde heute noch in die Winkelgasse gehen. Und ihr verlasst unter keinen Umständen den Kerker. Verstanden?", meinte er streng und beide Mädchen nickten nur.
„Wir sind bei dir und eines verleiht uns die Macht!", posaunte Eneira und Elaine fügte noch hinzu:
„Dragonballs!"
Severus sah beide nur an als hätten sie nicht mehr alle Tassen im Schrank und drehte sich dann um und verließ den Raum.
Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte brachen beide Mädchen in schallendes Gelächter aus.
Und kurz darauf stimmten sie einen kleinen Gesang an:
„Du hast längst gemerkt, es ist noch lange nicht vorbei. Du weißt noch nicht was kommen wird, sei bereit. Erleb deinen Traum, aus dem du jetzt erwachst. Es wird nicht leicht, doch du weißt, dass du es schaffst. Durch die Wolken dringt ein Licht, der Himmel wird klar. Du erkennst das Zeichen, nichts ist mehr so wie es früher war!“(Titellied von Dragonball Z)
Beide wurden von schon fast gefährlichen Lachkrämpfen geschüttelte und sie brachen den Gesang ab.
„Ich vermisse meinen Fernseher!", meinte Eneira dann als sie sich wieder halbwegs eingekriegt hatte.
„Ist heute Dienstag?", fragte Elaine dann schon fast panisch.
Eneira nickte nur und ein kleines Grinsen stahl sich auf ihre Lippen. „Ohh Gott, heute kommt eine neue Folge von Dark Angel! Ich hasse diese Welt, ich will heim!"
Eneira verdrehte nur die Augen und nickte dann.
„Ok, wir sollen die Kerker nicht verlassen! Wo gehen wir hin?", sagte sie dann auf einen kleinen Themenwechsel erpicht.
„Ich weiß nicht. Wir könnten uns mal Dobby ansehen. Was er wohl für Socken trägt!", lachte Elaine und die beiden verließen ihr Zimmer.
Doch an der Bürotür mussten beide verbittert fest stellen, dass sie sich nicht öffnen ließ.
Eneira versuchte es mit einem Zauberspruch doch es rührte sich nichts.
„Mist!", murmelte sie und ließ sich in einen der Sessel fallen.
„Und was jetzt? Sollen wir uns zu Tode langweilen?", maulte Elaine und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich glaube, genau das sind seine Absichten! Ok, dann müssen wir uns halt auf die herkömmliche Art beschäftigen!", meinte Eneira und kurz darauf spielten sie Schere, Stein, Papier.
„Schnik Schnak Schnuk!", brüllte Eneira und gewann diese Runde auch.
Sie hatte Schere und Elaine Papier. Doch auch dieses Spiel hielt beide nicht lange fest.
„Wir könnten sein Büro nach Flohpulver absuchen!", versuchte es Elaine dann mit einem gemeinem Grinsen und Eneira verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
„Das kannst du machen, wenn du nachher nicht genauso enden willst, wie nach einem Kuss von einem Dementor!"
Elaine nickte nur.
Die Zeit verging und die beiden wussten nicht was sie machen sollten. Irgendwann wurde dann die Bürotüre geöffnet und Severus kam herein.
„Du hast dir aber Zeit gelassen!", meinten die Schwestern wie aus einem Mund, doch Severus reagierte darauf nicht.
„Kommt mit!", forderte er nur. Eneira und Elaine sahen sich nur fragend an, gingen ihm dann aber hinterher.
Er führte sie in das Klassenzimmer für Zaubertränke. „Setzen!", sagte er dann scharf.
Doch die Zwillinge rührten sich nicht von der Stelle und sahen ihn nur mit hochgezogenen Augenbrauen an.
„Was soll das denn werden?", brachte Eneira dann hervor, als sich Snape hinter seinem Pult nieder ließ.
„Ihr sollt euch setzen!", wiederholte er noch einmal gefährlich leise.
Den Beiden lief ein Schauer über den Rücken und ohne weitere Worten drückten sie sich in die erste Reihe.
„Ihr wollt ja nicht ewig dumm bleiben, oder?", begann er und mit einem Wink seines Zauberstabes erschienen verschiedene Zaubertrankzutaten auf ihrem Tisch.
„Nein bestimmt nicht!", sagte Eneira leise zu ihrer Schwester, die nur mit einem leichten Grinsen antwortete.
„Bei diesem Trank, den ich euch jetzt -", weiter kam er nicht denn Elaine unterbrach ihn:
„Halt, du musst doch zuerst dein Sprüchchen sagen!"
„Was?", fragte Snape nur perplex und Elaine verdrehte genervt die Augen. „Na den Spruch! Sag bloß, du hast ihn vergessen?!"
Snapes Augen verengten sich zu Schlitzen, er war deutlich verärgert.
„Gut, dann zitiere ich dich mal: Da es bei mir nur wenig albernes Zauberstabgefuchtel gibt, werden viele von euch kaum glauben, dass es sich um Zauberei handelt. Ich erwarte nicht, dass ihr die Schönheit des leise brodelnden Kessels mit seinen schimmernden Dämpfen sehen lernt, die zarte Macht der Flüssigkeiten, die durch die menschlichen Venen kriechen, den Kopf verhexen und die Sinne betören ... Ich kann euch lehren, wie man Ruhm in Flaschen füllt, Ansehen zusammen braut, sogar den Tod verkorkt - sofern ihr kein großer Haufen Dummköpfe seid, wie ich sie sonst immer in der Klasse habe."
Eneira konnte sich einen lauten Lacher nicht verkneifen, als sie das Gesicht ihres Vaters sah.
Er starrte Elaine nur völlig entgeistert an und bei jedem Wort von ihrem Zitat, trat ein Stückchen mehr Zornesröte in sein blasses Gesicht.
Doch Elaine ließ sich davon nicht besonders einschüchtern und blickte ihn nur ganz gewöhnlich an.
„Nach dieser netten Unterhaltung würde ich jetzt doch ganz gerne anfangen. Immerhin hab ich nicht den ganzen Tag Zeit!", sagte er dann scharf und beide nickten nur.
„Aber eigentlich haben wir Ferien!", meinte Eneira dann und Elaine verdrehte die Augen.
„Das ist wie mit den verschiedenen Bundesländern. Die Ferien sind nicht gleich. Hier auf Hogwarts sind nun mal keine Ferien während wir in unserer Welt noch einige Wochen haben!", erklärte sie ihrer Schwester und Snape wurde langsam aber sicher richtig wütend.
„Ruhe!", brüllte er seinen Töchtern zu und sie brachen abrupt ihr Gespräch ab und sahen ihn an.
„Also dann fangen wir jetzt an!", sagte er dann trocken und erklärte den Mädchen wie sie diesen Trank brauen mussten.
Alles lief einigermaßen gut, bis Eneira einen Kessel explodieren ließ und Elaine den Inhalt des Trankes Snape vor die Füße kippte. Ansonsten aber lief alles recht gut. Die Wirkung des Trankes war zwar meilenweit verfehlt und anstatt eines Schlaftrankes hatten sie einen Trank gebraut, der ungefähr das Gegenteil hervorrief.
Eneira und Elaine probierten die Flüssigkeit und fühlten sich wie nach einer Flasche Ouzo: Sturzbesoffen!
Langsam torkelten sie aus den Kerkern und ließen sich auf ihr Bett fallen.
„Ey weissu eintlich könnten wir 'n bissl spasieren gehen!", lallte Eneira und Elaine stimmte zu. Snape war in seinem Klassenzimmer damit beschäftigt, die Sauerei der beiden zu beseitigen und merkte nicht wie die beiden einfach die Kerker verließen.
Unterwegs wurden sie von niemandem entdeckt und konnten, vorerst, unbemerkt durch die Gänge gehen.
„Ey, was machst'n du hier?", fragte Eneira eine Rüstung die nur wild zu klappern begann.
„Find ich aber nich besonders nett von dir. Sprich mit mir!", forderte Eneira die Rüstung auf doch die klapperte nur wild.
„E-e-Eneira, ich glaub der is' taubstumm!", fiel Elaine ihrer Schwester dann ins Wort.
„Du hasssst recht!", lallte Eneira dann und Elaine zog ihre Schwester mit sich.
In der Eingangshalle stolperte Eneira dann über 'etwas', das sich ihr in den Weg gestellt hatte. Sie landete hart auf dem Boden. Dieses 'Etwas' schien es weniger erwischt zu haben.
„Darf ich fragen wer Sie sind?", fragte das 'Etwas', das sich später als Professor Flitwick herausstellte.
Eneira rappelte sich wieder auf.
Elaine versuchte währenddessen zu erkennen, wer da gerade zu ihr gesprochen hatte. Komischerweise gab es diese Person in vierfacher Ausgabe.
„Ach guck ma', R2-D2! Die Macht sei mit dir!", rief sie ihm dann entgegen als hätte sie einen Geistesblitz gehabt.
„R2-D2?", fragte Eneira dann ungläubig und ging auf den kleinen Professor zu.
Herzhaft schloss sie ihn in die Arme und hob ihn vom Boden hoch. Nicht ganz gewaltlos drückte sie Flitwick gegen ihre Brust wie einen Teddybär.
Nach dem der sich jedoch heftig gewehrt hatte setzte sie ihn wieder auf dem Boden ab.
Flitwick starrte die beiden nur fassungslos an. Das war ihm in seiner gesamten Zeit als Lehrer noch nie passiert. Da kamen einfach zwei Mädchen und sprachen ihn mit diesem seltsamen Zahlen-Buchstaben-Code an. Und dann wurde er auch noch bei einer Umarmung fast erwürgt! Diese Schule geriet völlig aus der Bahn! „Wer sind Sie?", wiederholte er dann noch einmal.
,Das ist Eneira-", Elaine deutete auf ihre Schwester.
„Und das ist Elaine!", erklärte sie und zeigte mit einem Finger auf sich.
Flitwick starrte die Zwillinge einen Moment an. Waren diese Mädchen tatsächlich besoffen? ‚Ein weiterer Grund dafür, dass die Schule völlig aus der Bahn geriet’, dachte Flitwick.
„Haben Sie auch Nachnamen?", fragte er dann und die beiden brachten ein fast gewürgtes: „Snape!", hervor.
„Snape?", wiederholte Flitwick etwas überrascht. Ach ja, Dumbledore hatte etwas in der Art erwähnt. Er packte Elaine und Eneira beim Arm und zog sie mit sich in Richtung Kerker. Widerstandslos folgten sie. Aber nicht ohne noch Witze über Flitwicks Größe zu reißen.
Vor Snapes Bürotür machte er halt und klopfte. Langsam wurde die Tür geöffnet und Snape stand auf der Schwelle.
„Anhand der Nachnamen dieser beiden vermute ich, dass sie zu Ihnen gehören, Severus?!", sagte der kleine Zauberkunstlehrer.
Snape blickte seine Töchter an und zog sie in die Kerker. Dann wendete er sich noch einmal Flitwick zu, der wie angewachsen vor der Tür verharrte.
„Ich wollte Ihnen nur mitteilen, dass irgend etwas mit den beiden nicht stimmt. Erst werde ich sprichwörtlich über den Haufen gerannt und danach fast in einer Umarmung erwürgt. Und dann diese schamlosen Witze über 'meine Größe'!", erklärte Flitwick streng.
„Ok!", meinte Snape darauf nur und warf die Tür hinter sich ins Schloss, Flitwick gar nicht mehr beachtend.
„Hallllooooo Daddy!", rief ihm Eneira dann entgegen und winkte fröhlich in seine Richtung.
„Den Trank hat noch nicht einmal Longbotten so versaut. Um so eine Wirkung zu erzielen muss man schon extrem dumm sein!", erklärte er dann.
„Wir sind nun mal einmalig!", sagte Elaine und ließ sich auf den Boden gleiten und setzte sich im Schneidersitz mitten in den Raum.
„Aber ich hätt' nich' gedacht, dass wir mal R2-D2 treffen. Das is' wie 'n Traum!", erklärte Eneira und schon fing sie an zu würgen.
Sie rannte zu einem Kessel im Büro und übergab sich herzhaft.
Snape kniff die Augen zusammen und drehte sich weg.
„Iihhhh das is' ja widerlich!", bemerkte Elaine nur.
„Elaine, du gehst sofort in dein Bett!", sagte Snape dann streng und zog sie am Handgelenk auf die Beine.
Eneira hatte sich nun vollständig entleert und schwankte ein bisschen von einem auf das andere Bein.
„Tinky-Winky, Dipsy, Laa-Laa, Pooo. Teletubbies sagen Hallo: AO!", lallte sie ihm dann entgegen und schwankte auf ihn zu.
Elaine war inzwischen in ihr Zimmer gegangen und legte sich in ihr Bett.
Kurz darauf wurde Eneira von Snape ins Zimmer geschoben und ebenfalls in ihr Bett verfrachtet.
Beide schliefen sofort ein.
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