A/N.: Ich erzähle hier nur kurz die Vorgeschichte zu dieser Person, in diesem Kapitel, wird der Professor gar nicht vorkommen. Hilfe heul, das wird jetzt wirklich kompliziert, aber damit die Geschichte ihre Logik behält. Nicht übel nehmen Leute.
Weit, weit in der Vergangenheit, so in den ersten Kriegsjahren des zweiten Weltkrieges. Henrietta hatte entgegen den Wünschen der Familie einen Muggel geheiratet. Mischehen waren zwar nicht verboten, dennoch nicht Alltag, es war einfach zu schwierig, beide Welten miteinander zu verbinden. Nun Francis war ein Muggel und er war der netteste und liebevollste Mann, den sie kannte. Sie bereute nie, diesen gewagten Schritt unternommen zu haben. Nur was die Magie anging hatte Francis seine eigene Meinung, was sie machte war ihm egal, aber seine Tochter sollte zu einer Muggel erzogen werden. Basta. Darin war er unerbittlich, egal wie oft sie um dieses Thema stritten. Zumal Magrat keinerlei magische Fähigkeiten zeigte. Henrietta fügte sich. Keine Magie in ihrem Zuhause. Schade eigentlich, der Haushalt wäre so viel leichter und schneller gegangen. Magrat zeigte ein unglaubliches Talent, wenn es um Malerei ging. Auch wenn es Henrietta schmerzte, ihre Tochter war ein Squib, da wahr es wohl doch besser, wenn alle in der magischen Welt glauben würden, sie sei eine Muggel. Denn wer hätte angenommen, daß sie, eine Meisterin der Kesseln, einen Squib auf die Welt gebracht hatte. Francis starb ein Jahr vor Magrats elften Geburtstag, eigentlich recht jung für einen Muggel, im Alter von fünfundvierzig Jahren. Seit dem lebte Henrietta alleine mit ihrer Tochter, als dann endlich der, trotz allem, erhoffte Brief von Hogwarts eintraf, erzählte Henrietta ihrer Tochter die Wahrheit. Das Ergebnis war allerdings ein anderes, als erwartet. Sie glaubte es nicht und sie verweigerte es nach Hogwarts zu gehen. Sie hatte ihre eigenen Pläne. Nein, sie wollte Malerin werden. Ihre Mutter akzeptiert es und sprach nicht mehr von ihrer Welt und ließ Magrat ihren eigenen Weg gehen.
1956
Magrat war auf sich selbst sauer. Fantasy. Wie hatte sie dieses Angebot nur annehmen können? Auf der anderen Seite, der Auftrag war gut bezahlt und ihre Wohnung kostete Geld. Sie war eine Malerin und hatte endlich einen Auftrag für einige größere Illustrationen bekommen. Eigentlich wollte sie ablehnen, denn es war nicht ihr Spezialgebiet, aber dennoch es brachte Geld. So stand sie hier in einer Schlange der Londoner Nationalbibliothek und wollte nur noch diese Schundromane loswerden. Der Bibliothekar war am Verzweifeln mit ihr. Das war heute einfach nicht sein Tag.
Zwei merkwürdige Gestalten betraten die Bibliothek, doch keiner nahm recht Notiz von ihnen.
"Das ist Schwachsinn, Gregor!"
"Nein, es ist unsere Arbeit, Alastor, ein Teil unserer Arbeit und das solltest du schließlich lernen."
Der Ältere der Beiden lächelte den Mürrischen gutmütig an. Er war derartige Tiraden von seinem Schüler gewöhnt.
Währenddessen lieferte sich Magrat mit dem Bibliothekar eine heftiges Wortgefecht.
Plötzlich explodierte einer der reichverzierten Stuckfiguren, welche den Raum zierten und eine Menge komisch verhüllter Männer waren da. Grüne Blitze schossen durch die Gegend.
Leute schrieen und Panik war ausgebrochen, etwas Schweres ließ Magrat zu Boden stürzen, der Bibliothekar. Vor Schreck blieb sie liegen. Der Mann war tot, diese grüne Blitze töteten! Was war hier los, sie mußte hier raus.
Die beiden Männer die vorhin, das Gebäude betreten hatten, lieferten sich mit den Verhüllten ein heftiges Gefecht, zumindest nahm Magrat das an. Denn auch sie schossen Blitze ab. Nur diese waren blau, aber wer davon getroffen wurde, fiel ebenso um. Sie schrieen Dinge, die Magrat nicht verstand. Wer oder was zu Hölle war ein Stupor?!
Auf welche komische Gedanken man kam, wenn einem eine Leiche auf dem Rücken lag. Plötzlich tauchten viele Männer auf, sie trugen merkwürdige Uniformen oder was in der Art und komische Stecken hatten sie in der Hand. Auf jeden Fall, die Vermummten waren verschwunden. Nachdem keine Blitze mehr verschossen wurden, beschloss Magrat unter dem Bibliothekar hervor zu kriechen. Armer Kerl. Jetzt nur noch raus hier! Wo war die Polizei, wo war die Rettung und die Feuerwehr, verdammt noch mal, da gab es ein Gefecht, wie aus einem drittklassigen Science-Fiction-Roman und keiner war da?
Es waren jede Menge Leute da, allerdings beachtete keiner Magrat und die sahen auch zu merkwürdig aus. Einer trug ein Kostüm und einen Umhang, wie aus dem vorherigen Jahrhundert. Zu merkwürdig, fand Magrat für sich und verließ raschen Schrittes das, was einmal die Londoner Nationalbibliothek war.
Sie war richtig erleichtert, als sie nach draußen trat. Jemand riß sie hart herum.
"Wo wollen Sie hin?", fragte eine barsche Stimme, die jegliche Freundlichkeit vermißte.
Magrat wandte sich um und starrte den Mann an, der trug auch so komische Kleider.
"Was geht's Sie an? Nach Hause!"
"Sie sind eine Muggel", stellte der Mann leicht belustigt fest.
"Eine was?!"
"Nicht so wichtig, wo wohnen Sie?"
"Denken Sie, dass ich Ihnen das sagen werde!"
"Nun. Ja, denn ich werde sie nämlich begleiten, damit wenigstens eine von Ihnen diesen Tag überlebt."
Sie blickte ihn noch immer misstrauisch an.
"Hören Sie zu, Sie haben keine Ahnung was hier vorgefallen ist, ich kann Sie auch gerne meinen Kollegen überlassen, die sind noch unfreundlicher, als ich!"
"Tötet das blaue Licht auch?"
"Was?"
"Das Licht, das Sie verschossen haben, das Grüne tötet."
"Nein, nein, ich töte niemals, wenn es sich vermeiden läßt, das Licht, das Sie meinen, schockt einen nur."
"Ach so, nur schocken, ist ja heiter. Was seid ihr für Verrückte eigentlich?"
"Nun, ich meines Zeichens bin ein Auror, Gregor Allicent und wenn Sie gestatten, sollten wir jetzt wirklich gehen. Sie fallen auf."
"Ich falle auf, das selbe würde ich eher von Ihnen sagen." Dann zuckte sie mit den Schultern und rief ein Taxi, für Busfahren hatte sie jetzt keinen Kopf. Eine halbe Stunde später waren sie in einem eher heruntergekommenen Viertel von London und in einem der Wohnblöcke im letzten Stock, war ihr Appartement. Ihr Begleiter stellte sich etwas ungeschickt an, so als hätte er noch nie einen Aufzug gesehen. Was dieser in der Tat noch nie gesehen hatte.
Magrats Wohnung war recht geräumig und überall waren Bilder zum Trocknen aufgestellt, trotzdem war die Wohnung gemütlich.
"Kaffee, Tee?", fragte Magrat ihren Gast, sie wollte schließlich höflich sein.
"Einen Kaffee bitte."
Er ließ sich in das einladende Sofa fallen, das war ein Tag. Was machte er hier eigentlich? Er sollte das Gedächtnis dieser Person einfach löschen und verschwinden, das war verrückt. Er war ein Auror.
Ein paar Augenblicke später brachte Magrat zwei Becher mit dampfender schwarzer Flüssigkeit. Ihre Mutter meinte immer scherzhaft, daß ihr Kaffee, sogar Tote aufwecken würde. Na ja, die in der Bibliothek sicher nicht mehr.
"Nun wie ist eigentlich Ihr Name?"
"Magrat Whitehall, aber man nennt mich Maggie, Magrat ist auch ein zu merkwürdiger Name, als ob Mum zu faul für das E für Magaret gewesen wäre."
"Er ist hübsch." Der Name Whitehall, sagte ihm etwas.
"Und jetzt zum Teufel, sagen Sie mir woher diese verrückten Iren derartige Waffen haben und für welche Abteilung diese Auroren arbeiten, denn mein Exfreund war in den Blacktans und der hat mir nie von so was wie euch erzählt!"
An. d. Aut.: Tschuldige aber zu der Zeit war die IRA, der einzige Feind, den die Londoner Bevölkerung kannte. Es spielt Ende der Fünfziger, zwar ist da der Nordirland-Konflikt noch nicht so stark, aber an wen hätte eine gestandene Muggel sonst denken sollen. Ich wollte nur realistisch bleiben. (Ähh falsche Abteilung ich weiß)
Gregor starrte sie verwirrt an. "Die Iren?!"
"Na klar, das war die IRA, wer sonst hätte das sein sollen, was seid ihr überhaupt für ein Haufen?"
Es klingelte Sturm an der Tür und Magrat entschuldigte sich bei ihrem Gast.
Ihre Mutter stürzte herein und umarmte ihre Tochter überschwänglich. "Ich bin so froh, dass du nicht in der Bibliothek warst, Oh Gott, was dir alles hätte passieren können. Wenn ich nur daran denke!"
"Mum, ich war da und woher weißt du das, klar es war in den Nachrichten, obwohl ich hab' keinen einzigen Reporter gesehen."
Ihre Mutter ging in das Wohnzimmer und erstarrte leicht und lächelte den Mann dann freundlich an.
"Wie freundlich von Ihnen, daß Sie meine Tochter nach Hause gebracht haben."
Mit diesen Worten war klar, sie war eine Hexe und sie hatte sein Aurorenabzeichen erkannt.
"Wie unhöflich, ich bin Henrietta Whitehall."
"Gregor Allicent."
"Sehr erfreut Sie kennenzulernen, sagen Sie mir bitte, waren das wirklich ein Angriff von du-weißt-schon-wer?"
"Ich fürchte ja, obwohl er selbst nicht dabei war, sonst fürchte ich, hätten Sie Ihre Tochter wirklich nicht wieder gesehen. Sie hat unglaubliches Glück gehabt."
"Ein Angriff von du-weißt-schon-wer, war das nicht die IRA?"
Henrietta blickte ihre Tochter mitfühlend an. "Nein. Erinnerst du dich noch an diesen Brief?"
"Mum, fang nicht schon wieder mit diesen esoterischen Unsinn an und schon gar nicht vor Gästen!"
Doch Henrietta ignorierte den Einwand ihrer Tochter, irgendwann mußte sie ihre Welt akzeptieren und die Zeiten waren gefährlich genug. "Es gibt Krieg, Kleines."
"Mum du spinnst, wir haben Frieden. Die Deutschen haben vor Jahren kapituliert, verdammt noch mal, vor über zehn Jahren!"
"Nein, weder mit den Deutschen noch mit der IRA, nein, so einen Krieg meine ich nicht. Es gibt einen Krieg mit du-weißt-schon-wem."
"Tja weiß ich zwar nicht."
"Mit Zauberern."
"Mum, es gibt keine Zauberer, keine Hexen und schon gar keine Schule für so einen Unsinn. Es reicht doch, dass du in deine Welt abgetaucht bist. Das waren irgendwelche Terroristen, basta!"
Magrat konnte, wenn es um ihre Meinung ging, recht stur sein und derartige Diskussionen führte sie immer wieder mit ihrer Mutter, daher auch ihre Abneigung gegen alles fantastische.
"Ihre Mutter hat Recht Magrat, das waren Todesser und es waren Zauberer."
"Zauberer, es gibt keine Zauberer!"
"Natürlich gibt es sie, ich bin selbst einer."
"Was?!"
Ihre Mutter nickte zur Bestätigung. "Dein Begleiter, ist ein Auror und er arbeitet für das Ministerium, sie beschützen uns vor du-weißt-schon-wem."
"Ach ja? Na ja, darin brauchen sie noch Übung, nach Adam Riese, bin ich die Einzige die überlebt hat. Mum die Einzige und das auch nur, weil der Bibliothekar mir draufgefallen ist!"
"Wir waren auf etwas derartiges nicht vorbereitet, du hast Recht Magrat, aber so leicht ist das nicht."
"Mag sein, wie viele sind tot, hundert, zweihundert? Das ist bescheuert, Zauberer die sich gegenseitig killen, von mir aus, aber haltet uns da raus. Ich hab' kein Interesse an Magie!"
"Magrat!"
"Lassen Sie nur Misses Whitehall, ich werde Ihrer Tochter alles erklären."
Henrietta blickte den Mann dankend an und verließ die Wohnung.
"Also meine Mum ist eine Zauberin?"
"Eine Hexe, ja. Das wären Sie auch, wenn Sie Hogwarts besucht hätten."
"Hogwarts, das ist echt? Dieser bescheuerte Brief war echt?"
"Ja, alle Hexen und Zauberer besuchen ab ihrem elften Lebensjahr diese Schule."
"Ich nicht."
"Deswegen sind Sie auch eine Muggel, zwar keine richtige, Sie könnten durchaus Magie bewirken, nur müssten Sie einiges nachlernen."
"Dieser Krieg, worum gehts da?"
"Nun ein ziemlich fieser Zauberer will die Zaubererwelt von allen Muggelstämmigen und Muggeln befreien."
"Dieser du-weißt-schon-wer?"
"Ja."
"Hat der keinen Namen, ist ziemlich lang immer du-weißt-schon-wer zu sagen."
"Natürlich hat er einen, aber wir vermeiden es ihn auszusprechen."
"Aha und wie heißt er?"
"Voldemort."
"Idiotischer Name. Dieser Voldemort killt also Muggel und was sind Muggel?"
"Nicht-Magier, wie Sie."
"Fantastisch, ein verrückter Zauberer, will mich in die ewigen Jagdgründe schicken, weil ich keine Hexe bin."
"Genau."
"Verrückt, total daneben und diese verhüllten Gestalten waren was?"
"Todesser, böse Zauberer, sie dienen du-weißt-schon-wem."
"Nennen Sie den Typen doch beim Namen, es hat keinen Sinn, Dinge nicht beim Namen zu nennen, das macht sie meistens schlimmer als sie sind und diese Todgegessenen sind also auch Zauberer. Wie habt ihr das mit den Blitzen gemacht?"
"Mit unseren Zaubererstäben, er ist unerläßlich, wenn man in unserer Welt lebt."
"Und das ist nicht verboten?!"
"Selbstverständlich ist es das, wer auch immer die Unverzeihlichen einsetzt handelt sich lebenslang Azkaban ein."
"Azka- was?!"
"Das Zauberergefängnis."
"Ihr habt Gefängnisse?"
"Eins und das langt, glauben Sie mir."
Er erzählte ihr bis spät in die Nacht von der magischen Welt, von seiner Arbeit, dem Ministerium. Er sah von einer Gedächtnislöschung ab und kehrte erst kurz vor Mitternacht in seine Welt zurück. Sein Auszubildender rotierte natürlich, aber das war Gregor herzlich egal. In den kommenden Wochen fand er immer wieder Gründe, Magrat zu sehen und nach ein paar Monaten, war ihnen Beiden bewußt, daß sie sich ineinander verliebt hatten. Sie war eine eindrucksvolle Frau, die er in seinem Leben nicht mehr missen wollte, und das obwohl sie nur eine Muggel war. Ein knappes Jahr, nach diesem Vorfall heirateten sie.
So wurde aus Maggie Whitehall, Magrat Allicent, die Aurorenfrau. Doch den Bezug zu ihrer Welt verlor sie nie, denn sie arbeitete dort als Künstlerin unter ihrem Mädchennamen und schaffte es eine angesehene Persönlichkeit zu werden.
A/N:
Ist ein Zwischenkapitel, das mit der eigentlichen Story nicht viel zu tun hat.