Kapitel 3: Eisbad
"Feverosern Reductio", sprach Pomfrey und wedelte mit ihrem Zauberstab. Dann öffnete sie noch einige Knöpfe an Snapes weißem Hemd und beschwor einige kleine Eisbeutel herauf, die sie auf seinen Brustkorb, an den Seiten des Rumpfes und der Waden plazierte.
Ein paar angespannte Minuten später fragte Dumbledore: "Poppy?"
"Es sinkt langsam wieder. 40,1°C."
"Dann laßt ihn uns endlich in den verdammten Krankenflügel bringen", ließ sich Hooch vernehmen. Sie ließ eine Trage erscheinen und starrte Pomfrey an. "Nun?"
"Also gut, es ist jetzt sicher", stimmte Poppy zu. "39,6°C..."
"Minerva, du paßt bitte auf die Schüler auf", wies der Direktor an.
McGonagall nickte.
Vorsichtig wurde Snape auf die Trage gehoben und Dumbledore begleitete sie durch den Mittelgang zusammen mit Pomfrey und Hooch auf jeweils einer Seite. Die Schüler tuschelten untereinander und glotzten auf den immer noch bewußtlosen Zaubertrankprofessor. Seine Haut glänzte schweißnaß, sein Hemd klebte ihm am Körper und sein Atem klang gequält. Seine Glieder zitterten und die Lippen ebenso.
"39,8°C", sagte Pomfrey. "Feverosern Reductio."
Dumbledore schritt weiter aus und noch ehe jemand auch nur blinzeln konnte, waren er, Hooch, Pomfrey und Snape außer Sichtweite und jenseits der Eingangstür.
***
Als sie den Krankenflügel erreicht hatten, deutete Pomfrey auf das Badezimmer und sagte: "Da rein, bringt ihn da rein. Ich werde ihm keinen weiteren Zaubertrank geben, ehe ich weiß, was genau er heute früh zu sich genommen hat." Sie murmelte einen Zauberspruch und schon war die Badewanne mit Eis gefüllt.
Sie entledigte den Professor vollständig seiner Kleidung und senkte ihn in das Bad, bis er bis zu den Schultern mit Eis bedeckt war.
Einige Minuten verstrichen ehe Dumbledore fragte: "Funktioniert es, Poppy?"
"Ja, er ist jetzt runter auf 39°C... Gut, gut."
Es gab ein Aufkeuchen und Snape öffnete seine Augen.
"W - wo..."
"Es ist alles in Ordnung Severus", beruhigte ihn Dumbledore. "Nicht bewegen. Du bist im Krankenflügel."
"Severus, was für einen Trank hast du vorhin genommen?" schaltete sich Pomfrey ein.
"T...t-t-trank?" fragte Snape, seine Zähne klapperten und er wurde von einem heftigen Schaudern erfaßt. Wa-was f-f-fehlt... m-mir? W-war...um b-bin ich..."
"Versuch dich daran zu erinnern", drängte Poppy. "Wir denken, daß du eine allergische Reaktion oder etwas ähnliches auf irgendwas hast."
"I-i-ich...G-gr-grippe...Gr-gr-grippe weg", antwortete er.
Pomfrey zählte in Gedanken die Zutaten des Mittels auf. Lavendelpollen, Bienenflügel, Morgentau, Stachelschwein-Stacheln... Oh nein.
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