A Promise To Be Better

 

 

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Kapitel 16



Die Hauslehrer, Hagrid, Filch und Madame Pomfrey wurden nach dem Mittagessen ins Büro des Schulleiters gerufen. McGonagall trat ein und ihr Blick fiel sofort auf den Heiler aus Hogsmeade, der sich über Snape gebeugt hatte. Dumbledore saß wartend neben der Couch. Der Tränkemeister lag schlafend oder bewusstlos auf der Couch des Direktors. Sie ging hinüber zum Tisch, um sich zum Rest des Personals hinzuzugesellen.

"Was ist ihm zugestoßen?" flüsterte McGonagall Flitwick zu. Der Zauberkunstprofessor zuckte nur mit den Achseln. Sie nahm eine Tasse Tee von Lupin entgegen und wartete, dass der Schulleiter zu ihnen stoßen würde.

Der Heiler sprach ruhig mit Dumbledore. Einige Fragen, eine weitere kleine Diskussion. Schließlich stand er Schulleiter auf und kam mit dem Heiler zum Tisch, um ihre Plätze einzunehmen.

"Danke, dass Sie alle so schnell kommen konnten", begann Dumbledore und nahm Tee von Lupin entgegen. "Ich wollte Ihr Wochenende nicht stören, doch dies hier ist von größter Wichtigkeit." Er sah jede Person am Tisch an. Da war kein belustigtes Funkeln in diesen blauen Augen.

"Lord Voldemort hat eine sehr gefährliche Waffe auf uns angesetzt", stellte er fest. "Ich hatte gehofft, Severus würde in der Lage sein, Ihnen dies zu erklären", er warf einen Blick zu dem schlafenden Zauberer, der sich unter einigen Decken zusammengerollt hatte, "aber es sieht nicht so aus, als ob er schon bald wieder wach sein wird."

Dumbledore berichtete dem versammelten Personal und dem Heiler über den Hintergrund von Algie's Ringen. Er wurde unterstützt von Lupin der beschrieb, wie er seinen speziellen Ring gefunden hatte und die Auswirkungen, die er verspürt hatte, bis Snape den Gegenfluch durchgeführt hatte. Der goldene Reif wurde um den Tisch schweben gelassen, so dass jeder ihn gut sehen konnte.

"Ich habe keinen gesehen, Direktor", sagte Hagrid als er den Ring betrachtete. Er würde genau in seine Handfläche passen, wogegen er für McGonagall oder Sprout einen Armreifen darstellen würde.

"Du bist am meisten prädestiniert sie zu finden Hagrid. Du bist ständig im Wald oder um ihn herum", bemerkte Lupin.

"Das mag sein, aber wenn sie an Kaninchen oder anderen Tieren befestigt sind", warf Sprout ein, "dann können sie ebenso gut auf den Feldern oder am See gefunden werden. Die sterbenden Tiere könnten zum Trinken heruntergekommen sein", vermutete sie.

"Ich fand dieses Kaninchen in der Nähe eines Bachbettes", berichtete Lupin. Eine Bewegung auf der Couch erregte seine Aufmerksamkeit, Flitwick folgte seinem Blick. Snape war wach, schien gegen etwas zu kämpfen.

"Professor Snape", begann Flitwick, doch bevor er fortfahren konnte waren Barnes und Dumbledore aufgesprungen und gingen zur Couch. Die anderen bewegten sich ein wenig, so dass sie sehen konnten, was geschehen würde.

"Er sollte jetzt wirklich nicht aufwachen, Albus", sagte Barnes, als er sich zu seinem Patienten setzte und seine Vitalfunktionen überprüfte.

"Könnte es ein Alptraum gewesen sein?" fragte Dumbledore und unterdrückte sein Verlangen seine Hand auszustrecken und den unruhigen Mann zu trösten.

"Könnte sein, aber er scheint Schmerzen zu haben." Barnes strich mit seinen Händen über den Rumpf seines Patienten und suchte nach dem Problem, schließlich strich er über die Arme. Er hielt inne, dann zog er den linken Arm hervor.

"Albus?" rief die schwache Stimme des Tränkemeister. Augen öffneten sich langsam, noch erschöpft.

"Hallo Severus." Dumbledore streckte seine Hand aus und nahm Snapes Gesicht in die hohle Hand, zog seinen Blick auf sich. Der Zauberer verzog das Gesicht während eines Krampfes, dann versuchte er seinen linken Arm zum Schulleiter zu bewegen.

Das Mal war wieder dunkel und wütend. Als der ältere Mann es mit seiner Hand bedeckte und den Gegenfluch sprach fragte er sich, wie lange Voldemort ihn rufen würde. Snape entspannte sich sichtlich, als der Schmerz nachließ.

"Danke Albus", seufzte er erleichtert. Er fuhr fort den Schulleiter anzusehen, der ihn im Gegenzug beruhigte.

Das 'Publikum' war von dieser Seite des Tränkemeisters sehr überrascht. Sie wussten alle, dass Snape ein Todesser gewesen war. Mit Ausnahme von Lupin und Barnes waren sie während des ersten Aufstiegs und Falls des dunklen Lords alle an der Schule gewesen. Alle wussten auch, dass er ein Spion gewesen war. Aber nur Lupin und Barnes wussten, dass er diesen Sommer und während des laufenden Schuljahres zu der bösen Kreatur zurückgekehrt war.

Nun wussten alle, dass Snape gerufen worden war, sie sahen das brennende Dunkle Mal. Jeder hatte Fragen, aber sie schwiegen wohlweislich. Es war niemandem von ihnen eingefallen, dass Voldemort jetzt, wo er in einen Körper zurückgekehrt war, wieder nach Snape rufen würde.

"Severus, geht es dir gut genug, dass du ein wenig sprechen kannst? Wir müssen wissen, wie wir uns vor diesen Ringen schützen können", fragte Dumbledore und fuhr fort, mit einem Finger Snapes Wange zu streicheln. Schläfrige Augen blickten den älteren Mann an.

"Hilfst du mir, mir mich aufzusetzen?" fragte Snape und fühlte schon, wie warme Decken weggezogen wurden, als sein Körper sich aufrichtete. Er zitterte. Die Kälte würde ihn lange genug wach halten, um die Fragen des Schulleiters zu beantworten.

"Komm zum Tisch, Severus. Trink einen Tee mit uns", ermunterte Barnes ihn aufzustehen und zwischen den beiden Zauberern bewegte sich Snape zum Tisch. Mit einem verwirrten Gesichtsausdruck sah er auf die Menschen, die bereits saßen.

"Ich habe die Schlüsselpersonen des Personals zusammengerufen, um sie vor den Ringen zu warnen, Severus", sagte Dumbledore ruhig als er eine Tasse warmen Tee an den Meister der Zaubertränke weiterreichte. Snape benutzte beide Hände um die Flüssigkeit an seine Lippen zu heben, er zitterte zu sehr, um nur eine Hand zu benutzen.

"Was müsst ihr wissen?" fragte er sanft. Barnes nahm seine Teetasse und schüttete etwas aus einer kleinen Phiole hinein, bevor er etwas mehr Tee und Zucker hinzufügte. Mit nicht mehr als einem fragenden Blick nahm Snape die Tasse und tat einen tiefen Schluck.

"Wie können wir die Ringe bewegen, Sev?" fragte Hagrid. "Ohne selbst dabei krank zu werden?"

"Ihr braucht dicke Leder- oder Drachenhauthandschuhe und -taschen. Der Ring muss Hautkontakt herstellen", Snape nahm einen weiteren tiefen Schluck Tee, "aber es kann auch mit dünneren Tüchern oder lockerem Gewebe funktionieren." Barnes schenkte mehr Tee nach und fügte dann Sahne hinzu. Dies brachte ihm einen finsteren Blick ein. Barnes tat das mit einem Achselzucken ab.

"Man kann ihn schweben lassen, auch wenn es schwierig ist, nicht danach zu greifen, falls einer anfängt herunterzufallen", kommentierte der Tränkemeister, dann gähnte er entschuldigend. "Außerdem muss es nicht ein Reif sein. Es könnte auch eine Kette oder eine Münze sein. Es muss nur aus Gold sein", gähnte er erneut.

"Kennst du irgendeinen Zauber, der den Fluch entfernen kann?" fragte Flitwick.

"Nein, ich war nicht dabei, als Flynn den Fluch entwickelt hat; ich habe nur geholfen ihn an verschiedenen Objekten zu testen. Er konnte den Fluch nur dazu bringen, an purem Gold anzuhaften. Ein ziemlich teurer Angriff. Aber etwas, woran Voldemort Gefallen fand. Es wurde nur in einer kleinen Stadt als Test angewendet", berichtete Snape, seine Augen begannen sich zu schließen.

"Ich kann euch den Gegenfluch beibringen." Gähnen, seine Augen schlossen sich, als er anfing sich in seinem Stuhl zurückzulehnen. Barnes winkte mit seinem Zauberstab und brachte den Stuhl dazu sich leicht zurückzulehnen.

"Oh, entschuldigt. Der Trank wirkte ein wenig schneller als erwartet", gab der Heiler zu und ließ einige Decken von der Couch herüberschweben um den inzwischen dösenden Mann zuzudecken.

"Was ist ihm zugestoßen, Albus?" fragte McGonagall schließlich.

"Es genügt zu sagen, dass der Gegenzauber eine Menge Energie beansprucht", sagte Barnes. "Er hat den Fluch gegen 11.30 Uhr heute morgen aus Remus gezogen. Es hat ihn vollkommen erschöpft."

"Ich fühlte mich, und zweifellos fühle ich mich noch immer, vollständig erstärkt", berichtete Lupin.
"Es klingt so, als ob dieser Flynn sichergehen wollte, dass ein Heiler nicht in der Lage sein würde, mehr als einer Person zur gleichen Zeit zu helfen", bemerkte McGonagall.

Dies war eine beunruhigende Aussicht.

"Möchtest du, dass ich eine Suche organisiere, Albus?" fragte Hagrid.

"Ich denke, du solltest aufmerksamer sein, wenn du draußen bist, Hagrid. Wir alle sollten nach ungewöhnlichem Schmuck Ausschau halten, der einfach so herumliegt. Oder nach kranken oder toten Tieren", sagte der Schulleiter.

"Ich sah ein paar kleine Tiere inner- und außerhalb der Gewächshäuser", sagte Sprout, "aber keines schien krank. Ich werde ein paar Schalen Wasser hinstellen und abwarten, was geschieht."

"Was ist mit den Schülern und dem Rest des Personals?" fragte Flitwick. "Du solltest heute beim Abendessen eine allgemeine Bekanntgabe machen, Albus. Dann solltest du bei einer offiziellen Lehrerkonferenz mehr ins Detail gehen. Die Leute dazu bringen, nach dem Problem Ausschau zu halten."

"Ich stimme Frederick zu", warf McGonagall ein. "Ich denke, die Schüler müssen wissen wonach sie Ausschau halten sollen. Hoffentlich hat bisher niemand außer Remus irgendetwas aufgesammelt."

Dumbledore stimmte zu und zusammen entschieden sie wie viel Schülern und Lehrern erzählt werden sollte. Die Hauselfen sollten unterrichtet werden. Dr. Barnes würde die Nachricht nach Hogsmeade bringen und sie dort der Magiergemeinschaft mitteilen. Schließlich wurde bezüglich der tödlichen Objekte eine Eule ans Ministerium geschickt. Als die Entscheidungen gefallen waren, gingen die meisten Lehrer.

Nachdem sie aufgestanden war, blieb McGonagall bei Snapes Stuhl stehen. Sie strich sachte das Haar aus seinem Mund.

"Entschuldige Severus", flüsterte sie, streichelte das schlafende Gesicht. Sie drehte sich um und verließ mit Flitwick den Raum.

Lupin bleib zurück und half Barnes den schlafenden Mann zurück auf die Couch zu legen. Decken wurden um ihn gewickelt und leicht angewärmt. Als alle außer Barnes gegangen waren wandte sich Lupin an Dumbledore.

"Albus, du weißt wir könnten wirklich jemanden gebrauchen, der uns hilft, die Schule zu schützen", sagte Lupin.

"Ja, tun wir", stimmte der Schulleiter zu. "Ich nehme an, du hast einen Vorschlag?"

"Ja. Sirius Black", stellte Lupin fest. "Er könnte in seiner Animagusform leicht im Wald und auf den Feldern patrouillieren. Nachts könnte er in meinen Räumen bleiben."

"Ihn als dein Haustier ausgeben?" fragte Barnes, sein Gesicht vollkommen unbewegt, als er um seinen schlafenden Patienten herumwerkelte.

"Ich könnte sagen, dass ich ihn brauche, um gewisse Kreaturen für meinen Unterricht zu jagen, ja. Das wäre eine gute Tarnungsgeschichte. Er könnte irgendwo entlaufen sein", schlug Lupin vor.

Dumbledore dachte über den Vorschlag nach. "Es wäre gut, ein weiteres Paar Augen zu haben, das sich dem Problem widmet und das Schulgelände überwacht", gab er zu. "Außerdem hast du deinen besten Freund hier", zog der Schulleiter ihn auf.

"Das ist mir ja noch gar nicht aufgefallen", grinste Lupin.

"Ich habe Sirius vermisst. All diese Jahre konnte ich nicht glauben, dass er etwas mit dem Tod der Potters zu tun hatte, obwohl die Beweislage so eindeutig gegen ihn sprach", sann Dumbledore nach. "Es wäre gut ihn um uns zu haben. Ein bisschen wie in alten Zeiten, nicht wahr?"

Lupin lächelte glücklich. "Ja, wie in alten Zeiten."

Barnes sah von Zauberer zu Zauberer. Er hatte von Snape viel über 'die alten Zeiten' gehört. Er hatte auch viel von Dumbledore über 'die alten Zeiten' gehört. Der Heiler wusste, dass es vernünftig war, den Animagus zum Schutz der Schule hier zu haben. Aber würde das für Snape gut sein? Sachte strich er ihm das Haar zurück und sah in das vom Schlaf entspannte Gesicht.

Irgendwie glaubte Barnes nicht daran.

Dumbledore und Lupin setzten ihre fröhliche Unterhaltung fort. Lupin machte sich auf den Weg, um eine Nachricht per Eule an Black zu schicken. Der Heiler sah zu, wie der Verteidigungslehrer den Raum verließ um zu seinem Büro zu gehen. Er starrte Dumbledore an.

"Black. Hier. Bist du dir da wirklich sicher?" fragte Barnes so emotionslos wie möglich.

"Ich vertraue Black", sagte der Schulleiter einfach.

"Es ist keine Frage des Vertrauens, Albus. Ich meinte mehr in Bezug auf Severus' Reaktionen. Er ist noch so gebrechlich, keine Frage bei so vielen Fortschritten die er zu machen scheint. Du musst Black unter Kontrolle halten und so fern von ihm wie nur möglich. Erinnerst du dich an das was ich über das für-Severus-da-sein, sagte? Ich weiß nicht wie er es aufnimmt, dass Black hierher kommt, besonders wenn du Wirbel darum machst." Barnes wollte noch weiter fortfahren, entschied sich jedoch dagegen. Dumbledore trug seinen 'geduldigen' Gesichtsausdruck. Verständnisvoll, zumindest Barnes gegenüber, teilte er jedoch keines seiner Bedenken.

"Nun, Jeffrey, alles wird gut sein. Severus wird in seinen Kerkern sein und Black draußen auf den Feldern. Ihre Wege werden sich nicht kreuzen!" versicherte Dumbledore ihm.

"Und Severus wird bevorzugten Zugang bei dir haben?" fragte der Heiler scharf.

"Natürlich", versicherte der Schulleiter ihm mit einem warmen Lächeln.

Barnes erwiderte das Lächeln halbherzig und widmete sich wieder der Kontrolle der Vitalfunktionen seines Patienten.

Er war nicht sicher.


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