Nie war das Glück Näher

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Kapitel 16



Am nächsten Morgen stand Hermine vor Severus auf, weil sie noch vor dem Frühstück die Unterlagen für den Unterricht zusammen suchen wollte. Sie legte einen kleinen Zettel auf den Nachttisch neben Severus.

Guten Morgen mein Liebling

Ich bin schon mal zu mir gegangen. Wir sehen uns dann beim Frühstück. Ich liebe dich!

Kuss, deine Hermine


Hermine öffnete die Tür und betrat ihr Büro. Auf dem Schreibtisch lag ein großer Stapel mit den Unterrichtsunterlagen. Sie suchte die für die 1. Klasse in Verteidigung gegen die dunklen Künste und die für den Zaubertrankunterricht der 7. Klasse. Sie freute sich schon sehr auf den Unterricht zusammen mit Severus.

Mit einem Lächeln auf den Lippen ging sie in ihr Wohnzimmer und packte die Unterlagen in ihre Tasche.

Sie hatte noch eine Stunde Zeit um sich fertig zu machen. Immer wieder guckte sie ungeduldig auf die Uhr, nachdem sie sich geduscht und angezogen hatte. Sie setzte sich auf den Sessel und las noch eine viertel Stunde vor dem Kamin, bis sie zur Großen Halle ging.

Sie setzte sich auf ihren gewohnten Platz. Gerade, als sie Severus erblickte, der die Große Halle betrat, flog eine Eule zu den oberen Fenstern hinein und landete genau vor Hermine auf dem Tisch.

Verwundert, sah sie die Eule an, und nahm den kleinen Zettel vom Bein der Eule.

Hallo Hermine,

mir ist etwas ganz schreckliches passiert. Ich muss ganz dringend mit dir reden. Können wir uns kurz am Rande des Verbotenen Waldes treffen? Ich bin im Moment bei Hagrid. Bitte komm schnell, es ist wichtig. Es wird auch nicht lange dauern.

Harry


Hermine faltete den Brief zusammen, und stand auf, als Severus sich gerade neben sie setzte.

"Ich komme gleich wieder", flüsterte sie. Und bevor Severus sie fragen konnte, wo sie denn hin wolle, war sie schon auf dem Weg die Große Halle zu verlassen.

Nachdenklich setzte sich Severus hin.

"Ich wünsche Ihnen allen einen guten Morgen und einen schönen ersten Schultag. Guten Appetit."

Nachdem Albus sich nach diesen Worten wieder gesetzt hatte, stand auf den Tischen das Frühstück.

Severus nahm sich einen Toast, aß es aber nicht auf, weil er immer wieder an Hermine denken musste.

'Warum hatte sie es nur plötzlich so eilig?'

Ein ungutes Gefühl beschlich ihn, er kam aber dann zu dem Entschluss, dass es wohl noch mit den Nachfolgen vom Cruciatusfluch zu tun hatte. Er biss noch einmal von seinem Toast ab und spülte die Trockenheit in seinem Mund mit einem Schluck Tee hinunter.

Auf dem Weg in die Kerker fragte er sich langsam, wo Hermine geblieben war, doch er versuchte sich zu beruhigen, in dem er sich einredete, dass sie sicher gleich kommen würde, aber vielleicht war sie auch schon im Klassenraum?

Unbewusst beschleunigte er seine Schritte, wurde aber dann von der Enttäuschung heimgesucht, als er das Klassenzimmer betrat. 'Wo steckt sie nur?'

Er konnte Stimmen auf dem Gang zum Kerker hören.

Die Schüler waren jeden Augenblick hier, also setzte er sich an sein Lehrerpult und wartete.

Die Schüler betraten den Klassenraum und stellten ihr Gespräche ein. Sie kannten Snape gut genug.

Severus überprüfte erst einmal, ob alle Schüler anwesend waren.

Eine Person fehlte aber noch immer, Hermine.

Die Schüler warteten schon ungeduldig auf den Beginn der Stunde, sonst fing er immer überpünktlich an.

"Ja, guten Morgen. Eigentlich sollte Professor Granger auch noch kommen." Er blickte zur Tür. "Dann werden wir mal ohne sie anfangen."

Eigentlich hasste er es, wenn jemand zu spät kam, aber irgendwie war er beunruhigt, denn er hatte Hermine in der Großen Halle zum letzten Mal gesehen.

Er erzählte den Schülern als erstes, was sie dieses Schuljahr zu erwarten hätten.

Nach dreißig Minuten war Hermine immer noch nicht da, und er machte sich langsam wirklich Sorgen.

"Das war es dann für heute. Wie machen etwas früher Schluss. Bis morgen schreiben Sie bitte einen Aufsatz über die Gefahren des Vergessentranks. Ich erwarte mindestens 4 Rollen Pergament. "

"Ähm Professor, ich habe Miss Granger vor dem Frühstück aus dem Schloss gehen sehen", sagte eine Schülerin in der ersten Reihe.

'Sie wusste doch, dass wir zusammen Unterricht haben.'

Ohne noch ein Wort zu sagen, stürmte er aus dem Raum und machte sich auf den Weg zu Albus.

Dumbledore saß in seinem Büro und war gerade dabei, einen Brief an das Ministerium zu schreiben, als Snape einfach durch die Tür stürmte.

"Albus! Ich glaube es ist etwas passiert."

"Setzen Sie doch erst mal. Was ist denn los, haben Sie denn keinen Unterricht?"

"Doch, aber ich habe früher Schluss gemacht. Hermine sollte heute mit mir zusammen den Zaubertrankunterricht abhalten, aber sie war nicht da." Er rutschte nervös auf seinen Stuhl herum.

"Vielleicht hat sie es einfach nur vergessen."

"Nein, ich glaube nicht, wir reden doch schon seit Tagen darüber. Eine Schülerin meinte, dass sie Hermine vorhin aus dem Schloss gehen gesehen hat. Was wollte sie nur da?"

"Heute früh, als sie noch nicht da waren, bekam sie einen Brief und machte sich dann auf den Weg. Ich dachte mir natürlich nichts dabei." Albus legte seinen Stift beiseite.

"Ich glaube, sie wurde von jemandem rausgelockt." Severus dachte einen Moment nach. "VOLDEMORT!" Severus sprangt sofort auf. "Ich muss zu ihm."

"Severus setzten Sie sich hin. Was soll er denn von Ihnen denken, wenn Sie plötzlich auftauchen und nichts ist. Und wenn er wirklich Hermine hat, dann wird er Malfoy doch glauben." Jetzt wirkte Albus auch besorgt.

"Aber ich kann doch nicht einfach nur hier herum sitzen und abwarten."

"Sie sagten mir, dass er Hermine für interessant hält. Also wird er ihr sicher nichts antun, da er sonst nichts von ihren Fähigkeiten hat."

"Aber wir müssen sie da trotzdem rausholen!", schrie Severus. "Sie glauben doch nicht allen Ernstes, dass ich Hermine allein in den Klauen dieses Ungeheuers lasse, Albus?! Wir müssen ihr helfen, und zwar sofort! Und wenn Sie mir nicht beistehen, dann werde ich es eben allein tun!"

Er stürmte schon Richtung Tür, aber Dumbledore hielt ihn auf.

"Verdammt, Severus! Nun warten Sie doch. Sie können doch gar nicht zu ihm gelangen. Das wissen Sie doch. Sie werden sogar warten müssen, bis er sie ruft. Sie wissen doch gar nicht wo er sich im Moment aufhält. Ihnen bleibt gar nichts anderes übrig, als zu warten."

Severus sah den alten Mann an, und spürte, dass sich langsam in seinen Augen Tränen bildeten.

"Was soll ich denn jetzt tun?", flüsterte er. "Sie wird sicher furchtbare Angst haben." Albus legte ihm eine Hand auf seine Schulter.

"Auch wenn alles dafür spricht, dass er sie entführt hat, ist es noch nicht bewiesen. Wir können nur abwarten, bis er sie ruft. Und in der Zwischenzeit, werde ich das Ministerium davon unterrichten, dass sie verschwunden ist. Sie sollten jetzt in Ihre Räume gehen und sich erst mal einen Beruhigungstrank genehmigen, mein Lieber. Ich komme später zu Ihnen."

"Und der Unterricht?"

"Fühlen Sie sich denn in der Lage zu unterrichten?"

"Ich denke", sagte Severus müde, "dass das eine gute Ablenkung für mich ist. Bis später Albus."

Albus nickte und sah seinem Meister der Zaubertränke mitleidig hinterher, als er sein Büro verließ.

* * * * * * *

Ein eigenartiger Geruch stieg Hermine in die Nase. Es roch so sehr nach Tod, wie in einer Gruft.

Ihre Augen waren noch geschlossen. Was war passiert? Sie wagte es nicht ihre Augen zu öffnen und sich zu regen. Sie fühlte, dass sie auf einem harten, kalten, feuchten Untergrund lag. Und sie musste sich beherrschen nicht zu zittern.

Da war ein Geräusch, wie das Tropfen eines Wasserhahns. Wo war sie nur? Sie riskierte einen kurzen Blick.

In dem matten Licht konnte sie eine Art riesige Höhle erkennen. Es war feucht und kalt. An den Wänden tropfte Wasser hinab. Einige Fackeln brannten und ermöglichten ihr den Anblick in einen dunklen Gang, der in einem schwarzen Nichts zu enden schien.

Instinktiv, ohne darüber nachzudenken, dass es vielleicht besser gewesen wäre, sich nicht zu bewegen, tastete sie nach ihrem Zauberstab.

"Suchst du vielleicht den hier?", fragte eine dunkle Stimme hinter ihr.

Sie erschrak, nun war es zwecklos, so zu tun, als wäre sie noch immer bewusstlos. Langsam richtete sie sich auf, wobei ihr Kopf schmerzte.

Sie erblickte einen Mann, in einem weiten Umhang und einer großen Kapuze, die sein Gesicht verdeckte.

"Seine Lordschaft wird erfreut sein, dich zu sehen, Schlammblut."

Hermine traf es wie ein Schlag. 'Seine Lordschaft? Oh Gott, doch nicht etwa ...'

"Das also ist Hermine Granger."

Hermine zuckte zusammen, so eine kalte grausame Stimme hatte sie noch nie zuvor in ihrem Leben gehört. Sie brauchte nicht zu fragen wer das war, denn sie konnte es schon fast spüren, was für eine Macht und schwarze Magie von diesem großen dünnen Mann ausging, der gerade aus einem der dunklen Gänge hinaus kam, und auf sie zuschlich.

"Das hast du gut gemacht Lucius." Voldemort nahm seinen Blick wieder von Hermine, die zusammengekauert auf dem Boden lag. "Du kannst jetzt gehen. Ich werde dich zusammen mit den anderen heute gegen Mitternacht rufen."

"Ja Eure Lordschaft." Lucius verbeugte sich einmal und verschwand im Dunkeln.

"Was wollen Sie von mir?" Hermine starrte in die rotleuchtenden Augen.

"Hab ich gesagt, dass du sprechen darfst?", zischte er zurück.

Hermine erschrak, als er seinen Zauberstab zog und ihn auf sie richtete.

"Du musst noch vieles lernen!" Er nahm sich einen Stuhl aus der dunklen Ecke und setzt sich auf ihn. "Unterbreche mich niemals und rede nicht, wenn ich es nicht von dir verlange."

Hermine nickt nur leicht. Sie zog ihre Knie an den Körper und umklammerte sie.

"Du brauchst keine Angst haben, ich werde dir nichts tun, wenn du das machst, was ich von dir verlange."

Hermine rollten Tränen über die Wange.

"Also, Malfoy hatte mir erzählt, dass du seinen Sohn schlimm zugerichtet hast. Er lag eine Woche lang verstört in seinem Zimmer." Sein schreckliches Lachen erfüllte den Raum. "Das hat dieser kleine Bastrad verdient. Du hast großes Talent."

Der dunkle Lord stand auf und kniete sich vor Hermine, die immer noch verstört in der Ecke saß.

"Und ich will dich in meinen Reihen sehen." Er hob mit seinem kalten, knochigen Finger Hermines Kinn an. "So ein hübsches Kind wie dich habe ich noch nie gesehen."

Hermine drehte ihren Kopf zur Seite aber Voldemort packte sie an den Haaren und drehte ihr Gesicht wieder zu ihm.

"Du hast zwei Möglichkeiten. Die erste, du kommst in meine Reihen oder du stirbst heute Abend. Also, denk darüber nach!"

Er erhob sich und rauschte in einen der vielen dunklen Gänge, die in diese Höhle führten, davon.

Hermine begann zu schluchzen, sie konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten.

'Ich habe solche Angst, was soll ich nur tun. Ich kann doch nur eins machen ich ... ich werde ein Todesser.' Hermine konnte sich mit dem Gedanken gar nicht anfreunden, aber es war ihre einzigste Möglichkeit zu leben und was sollte denn dann mit Severus passieren. Sie liebte ihn doch, für ihn würde sie alles tun, sogar ein Anhänger Voldemorts werden.

* * * * * * *

Severus kam grade vom Unterricht der 2. Klasse, als Albus ihm entgegen kam.

"Severus, ich habe dem Ministerium eine Eule geschickt. Gerade kam die Antwort, wir sollen abwarten. Und wenn es wirklich", Albus guckte sich um, aber niemand war zu sehen, "Voldemort ist, dann wird sie wohl das Richtige tun. Ich glaube wir sollten in Ihr Büro gehen."

Dumbledore setzte sich auf den einen Sessel neben dem Kamin, den Severus ihm anbot.

"Ich gehe doch richtig in der Annahme, wenn ich glaube, dass Voldemort Hermine zu einem Todesser machen will?"

"Ja." Severus nickte, mit einem schlechten Gefühl in seinem Bauch. "Ich denke, genau das selbe. Aber das wird sie kaputt machen, Albus. Sie ist eine starke Frau, aber ist sie auch so stark um diese Last auf ihren zarten Schultern zu tragen? Ich mag gar nicht daran denken. Ich hoffe nur, dass Voldemort mich heute Abend ruft und ich sie zu Gesicht bekommen werde."

Seine Stimme klang sehr müde und schleppend, während er sprach. Langsam stand er auf und ging hinüber zu seinem Regal, das an der Wand hing. Er nahm eine kleine Phiole von dem Bord, und trank den Inhalt ganz leer.

Dumbledore beobachtete ihn genau.

"Wie viel haben Sie schon von diesem Beruhigungstrank getrunken, Severus?"

"Drei vor dem Unterricht, das ist die vierte Flasche."

Albus stand auf, und nahm ihm die Phiole aus der Hand. "Als ich sagte Sie sollen was zur Beruhigung nehmen, meinte ich nicht damit, dass Sie Ihre Sinne betäuben sollen."

Dumbledore legte seine Hände väterlich auf Severus Schultern, und sah ihm direkt in die Augen.

"Wir werden es schaffen, ihre Hermine da wieder rauszuholen. Wir werden es schaffen, Severus. Egal was passieren wird, wir werden eine Lösung finden. Ich gebe Ihnen mein Wort, versprochen."

Severus sah ihn dankend an. Und doch wandte er sich wieder von Dumbledore ab, da er sonst noch angefangen hätte zu weinen, und er wollte sich vor Albus nicht seinen Gefühlen so sehr hingeben.

Wut war bis jetzt immer das einzige Gefühl, dem er es erlaubte, an die Oberfläche zu dringen, wenn andere dabei waren.

Doch nicht so bei Hermine, bei ihr hatte er schon einmal geweint, und es tat ihm gut. Er liebte sie und er wusste, dass auch sie ihn liebte, und darum würde er alles dafür geben, um ihr zu helfen. Aber er war machtlos, er konnte im Augenblick einfach nichts tun, und es tat ihm sehr weh, sich das eingestehen zu müssen.

"Sie legen sich erst mal hin und ich lass Ihnen etwas zu essen von den Hauselfen bringen." Albus legte ihm seine rechte Hand auf die Schulter "Es wird alles gut." Dann drehte er sich um, und verließ Snapes Büro.

Severus ging in sein Bad und nahm eine kalte Dusche. Immer wieder musste er an Hermine denken, wie es ihr wohl ging. Er hoffte eigentlich, dass sie einfach nur einen Termin irgendwo hatte, aber insgeheim wusste er, dass sie bei Voldemort war.

Nachdem er sich wieder angezogen hatte, suchte er sich ein Buch und setzte sich in den Sessel vor dem Kamin.

Kurze Zeit später kam Dobby mit einem großen Tablett an und stellte es auf den Tisch in seinem Wohnzimmer.

"Dobby hat Essen für Professor Snape gebracht, Dobby hofft, dass es Professor Snape schmecken wird."

"Danke", murmelte Severus, bevor Dobby wieder verschwand.

Severus stand auf und setzte sich an den Tisch. Er stocherte eine Weile in seinem Essen herum, bis er aufstand und seinen Räume verließ.

Er ging durch die dunklen Kerkergänge und dann nach draußen, um etwas frische Luft zu schnappen.

Er ging den Weg zu dem Verbotenen Wald entlang und versuchte sich abzulenken. Er dachte über die Themen der nächsten Unterrichtsstunden nach, aber immer wieder schweiften seine Gedanken ab und waren dann bei Hermine.

Er schlich an der Grenze des Waldes entlang und ging dann wieder in Richtung Schloss. Er hatte noch zwei Stunden Zeit, bevor es Abendessen gab. Severus setzte sich nur kurz an den See, an IHRE Stelle.

'Hoffentlich geh es ihr gut. Ich werde dieses Schwein umbringen, wenn er ihr etwas angetan hat.' Die Sonne ging schon langsam unter, als Severus ins Schloss zurück ging.

Zurück in seinen Räumen nahm er sich das Buch von vorhin und wollte weiterlesen, aber er konnte nicht, kein einziges Wort konnte er behalten. Severus legte das Buch beiseite und nickte ein.

...... "Nein hör auf! Ich kann nicht mehr" Hermine schrie.

"Voldemort lass sie!"

Sein Lachen war nicht zu überhören.

"Hast du etwa Mitleid für das kleine Schlammblut? Hatte Malfoy doch Recht damit?"

"Lass sie ... Lass sie"

....... "Severus, wachen Sie auf." Albus legte eine Hand auf seine Schulter und schüttelte ihn.

"NEIN, fass sie nicht an." Severus schlug plötzlich seine Augen auf und guckte Albus mit einem entsetzen Blick an. "Albus, was ist passiert?"

"Sie sind eingeschlafen und haben schlecht geträumt." Dumbledore setzte sich neben seinen Schützling auf den anderen Sessel. "Ich habe mir Sorgen gemacht. Sie sind nicht zum Abendessen gekommen."

"Was es ist schon so spät?!"

"Ja."

Kurze Stille entstand zwischen den beiden Männern, als Dumbledore wieder zu sprechen begann und leise fragte: "Haben Sie schon irgendetwas von Voldemort gehört?"

"Nein, leider. Ich werde wohl die ganz Nacht wach bleiben und warten." Severus ließ sich wieder in den Sessel fallen und atmete tief ein. "Ich habe von ihr und Voldemort geträumt und ... und er hat sie gequält." Er strich sich seine Haare aus dem Gesicht.

"Machen Sie sich keine Sorgen. Ihr geht es bestimmt gut."

"Sie haben leicht reden Albus. Sie wissen doch gar nicht, was Voldemort alles macht."

Snape ließ seinen Kopf in seine Hände fallen und konnte seine Tränen nicht mehr zurück halten.

"Warten Sie einen Augenblick, ich komme gleich wieder." Albus stand auf und verließ Severus' Räume.

Draußen war es schon dunkel, als Albus zurück kam.

"Ich habe mir von Professor Sprout ein Kraut geben lassen, dass etwas beruhigt. Sie sollten sich daraus einen Tee machen."

"Ähm ... ja danke." Severus nahm etwas widerwillig das Kraut und rief nach Dobby, der ihm eine Kanne heißes Wasser und eine Tasse bringen sollte.

"Dobby, bringst du mir bitte einen Kaffee?"

"Oh, tut mir leid Albus. Ich habe Sie gar nicht gefragt, ob Sie auch etwas wollen."

"Ist schon in Ordnung Severus, Sie haben anderes im Kopf."

Die beiden Männer schwiegen sich eine Weile an und starrten ins Feuer.

"Noch zwei Stunden, dann ist Mitternacht. Und dann wissen wir vielleicht mehr." Severus sah wieder zu Albus hinüber.

"Wenn wir einen neuen Todesser in unseren Reihen aufnehmen geschieht das meistens um Mitternacht", sagte er gedankenverloren und richtete seinen Blick wieder auf das Feuer.

Albus versuchte immer wieder Severus in ein Gespräch zu verwickeln, aber Severus hatte keine Lust zu reden.

"Albus, bitte ich möchte nicht reden. Meine Gedanken sind ganz allein bei Hermine."

"Ich verstehe Sie schon, aber Sie sollten etwas reden, das lenkt ab."

Severus guckte immer wieder auf die Uhr. Es war jetzt halb zwölf und Severus wurde immer nervöser.

"Wie ist das eigentlich mit Ihnen und Hermine passiert."

"Wie meinen Sie das?" Severus blickte Albus verwirrt an.

"Ich meine, wie Sie sich kennen beziehungsweise lieben gelernt haben."

"Wie kommen Sie denn jetzt darauf? Na ja, sie hatte einen Streit mir dem einen Weasley und dann ist sie mir in die Arme gelaufen und wir haben uns unterhalten. Ist alles etwas kompliziert, aber sie hat mir etwas im Leben geben, das ich gebraucht habe und das wird mir dieses Schwein nicht wegnehmen."

"Ich werde Ihnen Beiden helfen. Sie können auch immer mit mir reden Severus."

"Danke Albus."

Plötzlich griff sich Severus an seinen Unterarm. "VOLDEMORT!"

Als Albus diese Worte hörte stockte ihm der Atem. "Gehen Sie so schnell wie möglich und wenn Sie wieder da sind kommen Sie sofort in mein Büro."

"Das heißt, wenn ich überhaupt zurück komme."

Severus stand auf und ging ins Schlafzimmer um seinen Umhang zu holen.


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