Nie war das Glück Näher

Zurück

 

Zurück zur
Startseite

Kapitel 10



Heute verließ Hermine die große Halle als erstes. Auf dem Weg zu ihren Räumen kamen immer wieder die Erinnerungen an die letzte Nacht. Sie freute sich schon auf den heutigen Abend, leider würde sie nicht bei Severus übernachten können, aber sie hatte ihn dann für sich allein.

Hermine öffnete ihre Tür und ihr Blick fiel auf den Schreibtisch in ihrem Büro.

Dort lag ein riesiger Stapel mit Unterlagen, die sie noch durcharbeiten musste. Seufzend ließ sie sich auf den Stuhl fallen und begann zu arbeiten. Immer wieder guckte sie auf die Uhr und wartete ungeduldig auf ihren Severus. Doch nach einiger Zeit klopfte es an der Tür. "Es ist offen." Die Tür öffnete sich und Severus kam herein. "Na Liebling, wie war es?" "Ging so. Albus hat erst mal alles aufgezählt, was wir nicht dürfen, wenn niemand von uns erfahren soll. Und dann hat er mir jetzt auch noch einen Auftrag erteilt." "Soll das etwa heißen, dass du nicht bleiben kannst"

Severus sah die Enttäuschung in Hermines Gesicht. "Es tut mit leid mein Engel, aber ich muss für Madame Pomfrey noch einige Tränke brauen, sonst kann sie keine Schüler mehr im neuen Schuljahr heilen und dann muss ich mich durch meine eigenen Sachen durcharbeiten."

Er ging zu ihr hin und gab ihr einen langen Kuss. "Schade, aber es lässt sich dann wohl nicht ändern. Ich hoffe, dass du morgen Zeit hast. Irgendwie kommt mir das heute auch zu gute, dass du keine Zeit hast, weil ich habe, wie du siehst, auch eine Menge zu tun." "Wir verschieben es auf Morgen. Versprochen. So, dann werd ich jetzt wieder gehen. Gute Nacht, Kleines und träum nachher was schönes." Er küsste sie noch einmal zärtlich und ging dann zur Tür. "Gute Nacht Sev, schlaf du auch schön." Severus hauchte einen Kuss auf seine Hand und pustete ihn ihr zu.

Auf dem Weg in die Kerker, ärgerte er sich, heute noch Tränke brauen zu müssen und das, was er heute Nachmittag eigentlich schon erledigt haben wollte, war auch noch nicht ganz fertig, er hatte mindestens noch die Hälfte an Papierkram auf seinem Schreibtisch liegen. Er beschloss zuerst die Tränke zu brauen und später die Schreibarbeit zu erledigen.



* * * * *




Die Kessel strahlten hitzige Wärme aus und Severus wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er stand schon einige Stunden in seinem Labor, und war froh, dass er nur noch die Tränke in Flaschen abfüllen musste. Nach getaner Arbeit fühlte er sich müde und schlapp, also beschloss er noch eine kalte Dusche zu nehmen, damit er über seinem Schreibtisch später nicht einschlief. Das Wasser war erfrischend und während das Wasser über seinen Körper lief, dachte er an Hermine, und fragte sich, ob sie schon schlief.

Er dachte an die letzte Nacht und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. Es war so wunderschön, sie so nah zu spüren, ihre Gefühle mitzuerleben, sie lieben zu dürfen, ihr die Jungfräulichkeit zu stehlen ...

Severus riss sich aus seinen Gedanken, und kletterte schließlich aus der Dusche. Er trocknete sich ab und griff nach einer schwarzen Shorts und einem schwarzen Hemd. Es war ihm zu ungemütlich jetzt noch eine Hose überzuziehen. Wiederwillig setzte er sich an seinen Schreibtisch und begann zu arbeiten.

Nach zwei Stunden, etwa, konnte er nicht mehr auf die Papiere sehen. Ihm schien schon, als würden die Buchstaben weglaufen. 'Den Rest werde ich dann wohl morgen Mittag machen, so viel ist auch nicht mehr.' Severus machte sich auf den Weg in sein Schlafzimmer, dabei musste er immer wieder an Hermine denken, wie süß sie letzte Nacht war und ihr wunderschönes Lächeln.

Er war grade dabei sich in sein Bett zu legen, als ihm ein Gedanke kam. Schnell stand er wieder auf und holte sich einen Umhang. Einen Moment überlegte er, ob er das überhaupt tun sollte, aber dann öffnete er die Tür und machte sich auf den Weg zu Hermines Räumen.

Auf dem Weg zu ihr schaute er sich mehrmals um, um auch sicher zu sein, dass ihn niemand sah. Dies war eigentlich ausgeschlossen, da es schon 1 Uhr Nachts war. An ihrer Tür angekommen blieb er einen Moment stehen und zog seinen Zauberstab. "Alohomora", murmelte er und die Tür öffnete sich.

In dem Raum war nur ein leichtes Licht. Fast hätte er Hermine nicht gesehen, die an ihrem Schreibtisch eingeschlafen war. Er ging zu ihr und musste lächeln. Sie sah so niedlich aus wenn sie schlief, dachte er.

Sie hatte schon ihre Schlafsachen an, die er unheimlich süß an ihr fand. Er nahm sie in die Arme und hob sie hoch. Als er sie durch das Wohnzimmer trug wachte sie auf. Sie war ganz verschlafen.

"Severus was machst du denn hier?" "Schlaf weiter Engel, ich bring dich ins Bett." Hermine blinzelte ihn verschlafen an.

"Warum bist du denn jetzt hier?" Severus legte sie ins Bett und deckte sie zu. "Ich habe dich vermisst, Liebes. Und da dachte ich mir, gehe ich doch einfach zu dir, und gucke ob du schon schläfst" Hermine kuschelte sich in ihre Decke und sah ihn mit einem Auge an. "Mitten in der Nacht?", nuschelte sie, halb am schlafen.

Severus lächelte. "Ich kann mir ja nicht aussuchen wann ich dich vermisse, Liebes. Aber nun schlaf, du bist doch ganz müde. Du kriegst ja kaum den Mund auf, wenn du sprichst." Hermine knurrte und streckte die Hand nach ihm aus, die aber gleich wieder aufs Bett fiel. "Komm her, leg dich zu mir, ich möchte, dass du heute Nacht hier bleibst."

Severus verspürte ein Kribbeln im Bauch, legte seine Kleidung ab, außer seine schwarze Shorts, und legte sich dann zu ihr. Sie kuschelte sich an ihn und legte ihre Arme um ihn. "Mhm, du riechst gut", flüsterte sie , während sie an seinem Hals roch, was Severus ein wenig kitzelte. Er strich mit seiner Hand über ihre Haare und gab ihr einen Kuss auf dir Stirn. Hermine schmiegte sich noch näher an ihn ran, als er seinen Arm um sie legte.

Der Geruch ihrer Haare stieg ihm in die Nase, und er musste schon wieder an gestern Nacht denken, wie wunderschön es mit ihr war. Der Gedanke daran fing langsam an, ihn mit Begierde zu erfüllen, doch er schalt sich selbst, sich zu beherrschen, da Hermine schon fast eingeschlafen war.

Doch ihr Geruch und ihr leises Atmen, ja ihre bloße Anwesenheit, machte ihn schon wahnsinnig.

Er rutschte mit seiner Hüfte ein Stück von ihr weg, da er nicht wollte, dass sie seine momentanen Gefühle mitbekam. "Severus warum gehst du denn weg?" Hermine war immer noch verschlafen, aber irgendwie wurde sie langsam wach, schließlich war Severus bei ihr. Sie zog ihn wieder an sich.

"Ich ... ich dachte nur, du würdest gern mehr Platz haben wollen." Hermine sah ihn wieder nur mit einem geöffneten Auge an und sie konnte ein Zittern in seiner Stimme vernehmen. "Was redest du denn da für einen Blödsinn, Sev?" Doch da merkte sie warum er weggerutscht war. Sie musste wieder an die letzte Nacht denken, und er erinnerte sich allem Anschein nach, auch daran. "Du kannst mir nichts vormachen mein Lieber." Hermine guckte ihn mit offenen Augen an. "Vormachen? Ich weiß nicht was du meinst, Engel", stammelte er. "Severus", sagte sie mit einem Lächeln. "Das ist dir doch wohl nicht etwa peinlich?" Severus bekam ein leichte Röte im Gesicht, die man aber Gott sei Dank nicht in diesem matten Licht sehen konnte.

Und er musste sich eingestehen, dass es ihm ein klein wenig peinlich war, durch ihre Anwesenheit und nur durch die Erinnerung von gestern Nacht in solche Erregung versetzt zu werden.

'Sie denkt bestimmt, dass du ein alter unter Notstand leidender Mann bist', dachte er bei sich. "Das muss dir nicht peinlich sein." Hermine gab ihm einen Kuss auf den Mund, wobei ihm ein warmes Gefühl durch den Körper schlich. Aus dem kleinen Kuss wurde mehr.

Hermine schlang sich um ihn und sie küssten sich eine ganze Weile, bis Hermine sich auf ihn setzte. Er sah zu ihr hoch und seine Hände wanderten unter ihr Top und berührten ihre weiche Haut.

Sie saß direkt auf seiner Mitte und sie konnte förmlich alles spüren, auch durch den dünnen Stoff hindurch. Sie genoss die Berührungen von Severus Händen und fing an sich vollkommen unbewusst mit ihrer Hüfte sanft zu bewegen.

Severus Erregung wurde immer größer, das spürte Hermine deutlich. Er begann ihr Top auszuziehen und strich dabei mit seiner Hand immer wieder über ihre nackten Körperstellen. Hermine begann Severus' Hals zu küssen und wanderte immer tiefer, dabei strich er ihr zärtlich über den Rücken. Ihr Zunge glitt sanft über seine Haut, an seiner Brust hielt sie kurz inne und biss sanft in seine Brustwarzen, dann wanderte sie mit ihrem Mund immer tiefer und umkreiste mit ihrer Zunge seinen Bauchnabel. Severus Atem ging stoßweise und er hatte das Gefühl vor lauter Glück zu fliegen. Dann spürte er ihre Hand an seiner Shorts und langsam zog sie diese runter.

Er konnte sich kaum noch zurückhalten, nachdem Hermine die Shorts aus dem Bett geworfen hatte. Er wollte sich aufrichten, und sie zu sich hochziehen, doch Hermine schubste ihn in die Kissen zurück, wo er dann regungslos liegen blieb, denn das was darauf folgte, hatte er noch niemals in seinem ganzen Leben erlebt.

Er spürte ihren Mund, der sich zärtlich um sein Gemächt schloss, er spürte ihre Zunge, wie sie zärtlich mit seiner Männlichkeit spielte. Er schloß die Augen und genoß dieses Gefühl, doch als er merkte, dass er fast seinen Höhepunkt ereicht hatte, zog er sie sanft zu sich hoch. Denn das wollte er ihr nicht antun. Hermine lächelte ihn an und er erkannte ein wenig Stolz in ihren Augen. Sie küsste sich an seinen Bauch hoch, bis zum Hals. "Ich liebe dich", flüsterte Servers ihr ins Ohr und küsste sie wieder.

Ihre Zungen spielten liebevoll miteinander.

Seine Hände wanderten an ihr hinunter und er blieben an ihrer Hüfte stehen.

Er wollte sie jetzt spüren.

Er drehte sie auf den Rücken und legte sich auf sie, seine Hände ließ er über ihren Körper gleiten, wobei sie immer wieder einen Schauer spürte, der durch ihren Körper ging.

Langsam zog er ihren Slip aus und rutschte wieder an ihr hoch. Diesmal hatte Hermine keine Angst, sie sehnte sich so sehr danach ihn so nah zu spüren. Severus war jetzt genau über ihr, und sie streckte ihm ihr Becken entgegen, ungeduldig sah sie ihn an. "So ungeduldig, Liebes?", fragte er sie.

Hermine nickte nur, und Severus wollte sie auch nicht länger auf die Folter spannen.

Ganz langsam und vorsichtig versank er in ihren Tiefen. Hermine stöhnte leise auf, als sie ihn in sich spürte. Severus begann sich langsam zu bewegen. Sein und ihr Verlangen wurde immer größer. Sie verschlangen sich mit ihren Küssen, und vergaßen alles um sich herum. Jede kleinste Bewegung verursachte einen Stromschlag in ihren Körpern. Er ließ sich immer ein Stück tiefer in sie fallen, was sie vollkommen wahnsinnig machte. Sie streckte ihm ihre Hüfte entgegn, um ihn mehr zu spüren. Severus wurde immer schneller, er merkte, dass es nicht mehr lange dauern würde, bei ihm und bei ihr. Sie stöhnten auf und riefen beide vor lauter Wollust den Namen des anderen.

Plötzlich wurde die Tür aufgestoßen.

Hermine und Severus bekamen einen Schreck und hielten sofort inne, und sahen beide schockiert zur Tür. Als Severus sah wer da stand, löste er sich sofort aus Hermine, und zog ihnen beiden die runtergerutschte Decke über. Er hielt es nicht unbedingt für nötig das Dumbledore sie beide nackt sah.

"Es tut mir wirklich leid, Sie stören zu müssen. Ich wollte auch erst nicht reinkommen, als ich Sie schon vor der Tür gehört habe, aber ich bin der Meinung mein Anliegen ist etwas wichtiger. Severus, ich muss Sie bitten unverzüglich mitzukommen." Severus sah Dumbledore verdutzt an. "Sagen Sie mal, wissen sie eigentlich wie spät es ist? Kann ich denn niemals ungestört mit Hermine sein?" Dumbledore seufzte. "Ich habe mir schon gedacht, dass ich Sie stören würde, wenn ich hierher komme, nachdem ich Sie in Ihren Räumen nicht gefunden habe. Aber es ist wirklich wichtig", sagte er schnell. Severus war sichtlich genervt. "Worum geht es denn?" "Es geht um Minerva ..." "Was?!", unterbrach er den Direktor schreiend. "Das ist jetzt nicht Ihr Ernst!!! Ich bring sie um, irgendwann bringe ich sie um!!" Severus sprang auf, und stand vollkommen nackt vor Dumbledore, und schrie ihn an.

"Wenn sie glauben, dass ich jetzt irgendeinen Finger wegen dieser Frau krümme, dann haben Sie sich geschnitten!!!", brüllte er. "Das ist es doch was Sie wollen, oder?! Meine Hilfe!!" "Severus", sagte Hermine sanft von hinten. "Beruhige dich." Er fuhr herum und schrie sie an. "Halt du dich gefälligst da raus!!!!" "Severus! Was soll das? Schrei mich bitte nicht so an! Hör dir doch erst mal an, was er zu sagen hat."

Severus tat es schon wieder leid, dass er sie so angeschrieen hatte. "Entschuldige mein Schatz, ich wollte dich nicht anbrüllen, aber wenn es um Minerva geht, reicht es langsam." Hermine lächelte ihn an. "Bitte Severus, ich brauch ein Gegengift ... Minerva wollte sich umbringen." Hermine stockte der Atem

"Severus bitte, spring über deinen Schatten und hilf ihr." Severus suchte sich etwas zum Anziehen. "Es tut mir leid, dass ich dich jetzt verlassen muss." Er gab ihr noch einen Kuss und drehte sich zu Albus. "Dann lassen Sie uns zu mir gehen. Was hat sie denn genommen?" Hermine hörte nur noch die Tür zufallen und ließ sich wieder in Bett sinken.



* * * * *




Severus und Albus rannten durch die Gänge in die Kerker, um ein Gegengift zu holen. Albus hatte ihm inzwischen schon erzählt, was sie für ein Gift genommen hatte. "Warum wollte sie sich nur umbringen, Albus?" "Ich weiß es nicht, aber ich hoffe, dass wir nicht zu spät kommen, um sie später zu fragen."

In den Kerkern stieß Snape die Tür zu seinem Büro auf und stürmte zu den Schränken. Er suchte das Gegengift heraus und machte sich dann mit Albus schleunigst auf den Weg zum Krankenflügel, wo Poppy schon ungeduldig wartete. "Warum hat es denn so lange gedauert?", fragte sie die beiden Männer, als sie Severus schon die Flasche aus der Hand riss, und schnell zu dem Bett hinüber eilte wo Professor McGonagall lag.

Keiner gab auf ihre Frage eine Antwort, sondern folgten ihr nur zum Bett. Minerva lag da und sah aus wie tot und da kam Severus plötzlich der Gedanke, dass er sich eingestehen musste, dass er sie doch ein wenig vermissen würde, wenn sie nicht mehr da wäre. Er setzte sich auf den Rand des Bettes und sah auf sie herab. Poppy gab ihr die Flüssigkeit zu trinken, während Albus ihren Kopf anhob. Sie sah so hilflos aus. Es dauerte einen Augenblick und dann bewegte sie plötzlich ihren Kopf und als sie die Augen leicht öffnete, sah sie direkt in Severus’ Richtung. "Severus ....was?" "Psst", sagte er sanft, was Dumbledore und Poppy überraschte, doch alle drei wussten, dass sie im Moment nur Severus sehen konnte, da die anderen beiden hinter ihr standen. "Ist schon gut, Minerva. Es ist alles in Ordnung." "Aber ... was mache ich denn hier? Ich wollte nur ein Glas Wein trinken und dann wurde mir plötzlich schwarz vor Augen ..." Sie fiel wieder in Ohnmacht und Severus sah zu Dumbledore und Poppy hinüber. "Es hört sich ganz danach an", sagte er mit seiner tiefen Stimme, "als hätte sie sich nicht umgebracht." Albus runzelte die Stirn, aber ich habe eine leere Flasche von diesem Gift neben ihr auf dem Boden gefunden." "Ich bin gleich wieder da", sagte Severus schnell und stürmte aus dem Krankenflügel und ließ die beiden verdutzt zurück. Kurze Zeit später, Dumbledore saß immer noch an Minervas Bett und hielt ihre Hand, kam Severus mit der Flasche Wein zurück. Dumbledore sah auf, als er seinen Kollegen erblickte.

"Ist Madame Pomfrey in ihrem Büro?", fragte er den Direktor. "Ja." "Gut, dann kommen Sie mit, das wird Sie interessieren." Albus folgte ihm ins Büro von Poppy. "Ich möchte Sie bitten, Madam Pomfrey, diesen Wein zu untersuchen. Ich habe da so einen Verdacht." Poppy nickte und nahm ihm die Flasche aus der Hand.

Gebannt beobachteten sie, wie die Hexe den Wein in eine kleine magische Schale füllte und ihn darin herum schwenkte. Sie nahm ihren Zauberstab und murmelte etwas.

Sofort färbte sich die Schale in ein tiefes Rot, das aussah wie Blut. Die beiden Männer sahen Poppy erwartungsvoll an, diese sagte nur. "Vergiftet." "Aber das hat doch nichts zu sagen, Severus." "Albus, warum sollte Minerva, wenn sie den Wein selbst vergiftet hat, nicht erst die kleine Flasche Gift wegräumen? Um die Spuren zu vertuschen? Ich denke, dass ihr jemand das Gift in den Wein getan hat. Ich meine, wenn ich mich vergiften wollte und das mit Wein tun möchte dann würde ich das Gift in die Weinflasche füllen, und erst die kleine Giftflasche entsorgen, bevor ich den Wein trinke, in der Hoffnung, dass mir niemand rechtzeitig ein Gegengift geben kann." "Dann ... aber wer sollte sie denn vergiften?" "Die Frage ist wohl eher, wie kommt dieser Jemand ins Schloss? Denn von uns wird es keiner gewesen sein." Plötzlich sah Severus Albus erschrocken an, und rannte aus dem Büro. "Severus wo wollen Sie denn hin?!", rief Albus ihm hinterher. "Sie glauben doch nicht, dass ich Hermine jetzt allein lasse! Wer weiß, ob dieser Jemand noch im Schloß ist" Und schon war er aus dem Krankenflügel verschwunden, er hatte auf einmal so ein ungutes Gefühl. Albus sprang auf, und folgte ihm.

Severus rannte durch die Gänge zu Hermines Räumen, und als er den Gang erreichte, sah er weiter unten im Gang genau auf der Höhe von Hermines Räumen einen großen schwarzen Schatten mit Kapuze aus ihrer Tür kommen. Die Gestalt humpelte ein wenig. In diesem Moment kam auch Albus an dem Gang zu Hermines Räumen an. "Gucken Sie nach ihr!", rief er Albus zu. Severus beschleunigte seine Schritte und als der Schatten ihn sah, versuchte er zu fliehen, aber er kam nicht weit. An der nächsten Ecke stürzte Severus sich auf ihn. Sofort zog er dem Eindringling die Kapuze vom Kopf und bekam einen Schreck. Er stand auf und blickte einem hellblonden Jungen ins Gesicht. "Mr Malfoy, was machen Sie denn hier?" "Voldemort hat mich beauftragt, Professor McGonagall und Miss Granger umzubringen." Severus hätte ihn am liebsten zu Dumbledore gebracht, aber was sollte er dann Voldemort erzählen? "Dann verschwinden Sie so schnell wie möglich, sonst kommen Sie noch nach Askaban. Ich werde sagen, dass ich Sie verloren habe." "Danke Snape, wir sehen uns beim nächsten Treffen in ein paar Wochen." Draco erhob sich und humpelte davon. Sofort rannte er wieder zu Hermines Räumen. "Albus wo ist sie?", fragte Severus besorgt. "Sie ist im Bad. Sie kommt aber gleich wieder. Keine Sorge, es geht ihr gut." Severus fiel ein Stein von Herzen.

Die beiden Männer setzten sich hin und warteten auf Hermine.

Kurze Zeit später öffnete sich die Tür und sie trat in das Wohnzimmer. Sofort sprang Severus auf und ging zu ihr. "Liebes, geht es dir gut?" "Ja", sie strahlte ihn an "Ich habe es noch mal überlebt." "Miss Granger, ich weiß es ist kein guter Moment darüber zu reden, aber was ist denn hier vorgefallen?"

Hermine setzte sich auf den Sessel neben Albus. Severus stand hinter ihr und legte eine Hand auf ihre Schulter. "Nachdem Sie Severus geholt haben bin ich aufgestanden und habe mich vor den Kamin gesetzt. Ich wollte auf ihn warten, als plötzlich die Tür zu meinem Büro aufgestoßen wurde. Ich wusste, dass es nicht Severus sein konnte, weil er erst einige Minuten weg war und nicht die Tür so aufgeschlagen hätte. Also zog ich meinen Zauberstab und wartete, bis die Tür zum Wohnzimmer aufging. Sofort richtete ich meinen Zauberstab auf die Person und sprach einen Fluch aus. Er fiel sofort zu Boden. Ich wusste nicht was ich machen sollte, also blieb ich hinter meinen Stuhl sitzen. Dann hörte ich, und auch er Schritte und er raffte sich auf und verschwand wieder. Und dann waren Sie beide da." "Es war Draco Malfoy." Hermine drehte sich um und schaute in Severus' eiskaltes Gesicht. "Woher weißt du das?", fragte Hermine ihn mit einem ungläubigen Blick. "Ich habe ihn in der nächsten Biegung überwältigt." "Und wo ist er jetzt?" Hermine blickte ihn immer noch an. "Du hast ihn doch nicht etwa ..." "Ich musste ihn gehen lassen." Dabei blickte er zu Albus rüber.

"Wie sollte ich das denn Voldemort erklären. Einer seiner begabtesten Jünger vermasselt den Job und kommt nach Askaban und sein bester Todesser steht daneben und macht nichts? Ich werde schon Ärger dafür bekommen, dass ich Minerva gerettet habe."

Hermine sprang auf und drehte sich zu Severus, dabei liefen ihr Tränen über die Wangen "Sag mal und ich interessiere dich nicht? Was wäre, wenn er mich getötet hätte?" Severus strich mit seiner Hand über ihre Wange, aber Hermine riss seinen Arm weg. "Fass mich jetzt bloss nicht an. Ich bitte euch zu gehen." Hermine drehte sich zu Albus und verabschiedete sich, Severus würdigte sie keinen Blickes. "Severus kommen Sie bitte noch mit in mein Büro. Ich würde gerne noch mal mit Ihnen reden." Snape drehte sich noch einmal zu Hermine, aber sie war schon in ihrem Schlafzimmer verschwunden.



* * * * *




"Severus ,ich verstehe Ihr Verhalten, aber ich verstehe auch, dass Miss Granger sauer auf Sie ist." "Was soll ich denn machen? Wäre sie tot hätte ich mich gerächt, aber sie ist es nun mal nicht." Albus bot ihm ein Glas Wein an, dass Severus dankend annahm. "Ich hoffe sie verzeiht mir das." "Sie wird es bestimmt verstehen. Sie sollten sie aber erst mal allein lassen. Ich werde Morgen auch noch einmal mit ihr reden." "Das wäre nett von Ihnen Albus. Ich werde jetzt wieder gehen, ich würde jetzt gerne schlafen. Ich kann wirklich nicht mehr ohne sie leben, sie gibt mir das, was ich all die Jahre nie hatte."

Severus hatte das Gefühl, dass er gleich anfing zu weinen, aber er kam wieder zurück zu Albus.

"Aber ich hätte noch eine Frage." "Ja Severus?" "Warum waren Sie um diese Uhrzeit noch bei Minerva?" "Ich glaube, das geht Sie nichts an mein Lieber." Albus zwinkerte ihm zu und Severus verstand sofort. "Dann will ich Sie nicht weiter stören. Gute Nacht." Severus verließ den Raum mit einem schlechten Gefühl im Bauch. Immer wieder dachte er nach, was er überhaupt getan hat. Fast wäre Hermine umgekommen und er ließ diesen Bengel auch noch laufen. Er machte sich solche Vorwürfe, dass er nicht schlafen konnte. 'Ich werde das nie wieder gutmachen können', dachte er sich, 'Dumbledore kann da auch nicht viel dran ändern.'

Irgendwann schlief er doch noch ein.


Kapitel 9

Kapitel 11

Zurück