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Kapitel 12: Draco

Remus konnte den Mann nur anstarren als Dimitrius um seine Fassung kämpfte.
"Sie haben sie ermordet?", fragte Dumbledore mit ungläubiger Stimme.
Dimitrius öffnete die Augen. In ihnen lag ein stählernes Glitzern. "Ja, ich habe sie ermordet. Ich hatte keine Wahl."
"Es gibt immer eine Wahl", knurrte Sirius, wobei er seiner Animagus-Hundeform ziemlich ähnlich klang. 
Der Mann lachte. Es war ein knirschendes, hartes Geräusch ohne Freude. "Ich bin froh, daß sie an das Märchen glauben."
"Warum mussten Sie Snapes Eltern umbringen?", fragte Harry ungläubig.
Dimitrius sah zu Harry, Ron und Hermine hinüber, die ihn verwirrt und mit erschrockenen Gesichtern anstarrten. Vor allem Harry, dessen eigener Vater von einem Freund verraten worden war. McGonagall und Molly hielten sich die Hände vor den Mund und sahen beide entsetzt aus. Remus kämpfte mit seinem eigenen Gesichtsausdruck, weil er nicht angewidert aussehen wollte, bevor er die ganze Geschichte kannte. 
"Wir lebten in einem Land mit einer sehr starren sozialen Struktur. Man verließ die Klasse nicht in die man geboren wurde. Die Bauern waren natürlich ganz unten, und wurden wie Tiere behandelt, dann kamen die Handwerker, dann die Adeligen, dann die hochrangigen Mitglieder des Militärs und dann der Kaiser. 
Cezar Raskov war Kaiser Istvans General. Im Grunde genommen war er der zweitmächtigste Mann in unserem Land. Ich habe nie einen brillanteren militärischen Geist getroffen oder von einem auch nur gelesen. Mit 15 bekam Cezar den Befehl über eine Armee, die Armee seines Vaters, als sein Vater auf dem Schlachtfeld ermordet wurde. Die Rebellen töteten Cezar nicht, weil sie nicht dachten, daß ein 15Jähriger ihnen viel Schaden zufügen konnte, und außerdem hatte sein Vater ihn ausgebildet, und Cezars Vater war kein allzu guter General. Sie machten einen bedauerlichen Fehler. Cezar verdiente sich an diesem Tag den Spitznamen "Der Schlächter"."
"Was machte ein 15jähriger Junge auf dem Schlachtfeld?" fragte Molly.
"Üben", sagte Dimitrius leise. "Cezar hatte schon gespielte militärische Züge geleitet, und sein Vater glaubte, er wäre für die Realität bereit. Ein General braucht Erfahrung im Feld, und die sollte Cezar bekommen.
Ich wurde von einer Adeligen aufgezogen, aber ich war nicht von adeliger Geburt. Als ich 8 war, herrschte in unserem Land eine Hungersnot, und die Bauern, meine Leute, wurden am schwersten getroffen. Die Hungersnot warn nicht wirklich so schlimm. Das ganze Land hätte es schaffen können, wenn die Adeligen ein Hirn im Kopf gehabt hätten. Aber Adelige sind dafür bekannt, daß sie kein Gehirn haben. Wir waren für sie niedriger als Hunde, und sie haben unser Essen genommen ohne auch nur darüber nachzudenken, wie wir überleben sollten. Sie konnten zaubern, und wir nicht, also konnten wir uns nicht einmal verteidigen. Meine kleine Schwester starb in diesem Jahr an Unterernährung, und mein Vater wurde verrückt. Er versuchte Essen zu finden, Essen, mit dem er seine Familie ernähren konnte, und dafür wurde er ermordet.
Eine Adelige kam zu unserem Haus und bat meine Mutter, ihr einen von uns zu geben, damit sie wieder einen Sohn haben konnte. Der Ehemann und der Sohn der Frau waren an einer der Krankheiten gestorbenen, die unser Land so oft plagten. Nun, wenn ein Adeliger einen Bauern um etwas bittet, hat der Bauer nur die Wahl es zu tun oder zu sterben. Ich habe mehr als nur eine Möglichkeit gesehen, und mich schnell dazu bereit erklärt. Ich habe Essen und Kleidung für meine Familie nach hause geschickt, und Magie gelernt. Ich durfte niemandem sagen, daß ich ein Bauer war, weil die Adelige ziemlich viele Probleme bekommen konnte, weil sie vorgab, daß ein Bauer ein Adeliger war, aber es funktionierte und niemand fand es heraus. 
Cezar und ich trafen uns in der Schule. Wir sind beide auf die Stribog Akademie gegangen, die Schule des Landes, und waren dort zusammen im Militärhaus. Ich habe ihm nie gesagt, daß ich als Bauer geboren war, aber ich habe mich immer daran erinnert. Cezar wurde ausgebildet um ein General für den Kaiser zu werden, wie sein Vater, und ich ließ mich ausbilden um Freiheit für die Bauern zu erreichen."
"Keine gute Kombination." Arthur pfiff leise.
"Wem sagen Sie das", sagte Dimitrius mit müder Stimme. "Wir haben unglaublich viele Streitereien über unsere verschiedenen Ansichten gehabt, aber keiner von uns konnte die Meinung des anderen ändern. Cezar war sehr loyal. Er glaubte,daß jeder Mensch in seine Stelle im Leben hineingeboren wurde, und daß es einen Grund gab, aus dem sie in ihre Klasse geboren wurden, und daher wäre es ihre Pflicht es anzunehmen und das Beste daraus zu machen, und weder er noch jemand anders hätte das Recht, daran etwas zu ändern. Ich glaubte es nicht. Ich glaubte fest daran, daß alle Menschen gleich waren, und so behandelt werden sollten, und wenn nicht, dann hätten sie das Recht, um diese Gleichstellung zu kämpfen."
"Klingt als würde er es nur sagen damit er es genießen konnte, adelig zu sein", knurrte Moody.
Dimitrius schüttelte den Kopf. "Nein. Cezar hasste es, ein General zu sein, er hasste die Ausbildung, und er hasste die Theorie. Er hasste alles an seiner Stellung, er konnte es nicht ausstehen. Seine Liebe gehörte dem Malen und Zeichnen, und er war ein wunderbarer Künstler. Ich habe noch immer viele seiner Arbeiten."
"Warum hat er es dann getan?`" fragte Hermine. "Warum hat er nicht aufgehört General zu sein und ist ein Künstler geworden?"
"Das habe ich schon gesagt. Cezar glaubte, daß man die Pflicht hatte, die Station auszufüllen in die man geboren wurde. Er war der Sohn es Generals, und es war eine erbliche Position. Es war egal daß er es hasste ein General zu sein, es war seine Pflicht ein General zu sein und er war der beste General der er sein konnte. Ein Künstler zu sein war etwas, das er in seiner Freizeit machte. Cezar war kein Heuchler, er lebte das was er glaubte. Und deswegen musste ich ihn töten. Je älter ich wurde desto mehr wurde mir klar, daß es keine Möglichkeit gab, das System zu ändern, es sei denn, die Bauern rebellierten. Und Cezar musste verschwinden. Mit ihm auf der anderen Seite hätte die Revolte keine Chance gehabt. Wie sich herausgestellt hat, hat es auch ohne ihn 12 Jahre gedauert bis wir uns unsere Freiheit erkämpft hatten. Und noch einmal 10 Jahre um sie zu festigen."
"Warum waren Sie hinter Severus her?" fragte Dumbledore während Remus versuchte alles zu verdauen das Dimitrius sagte. 
"Ich fürchtete, daß Cezars Kind einen militärischen Verstand haben könnte. Ich konnte mir das Risiko nicht leisten, daß das Kind kommen und uns über den Haufen werfen würde. Wir haben es kaum geschafft unsere Freiheit zu erlangen, und es war etwas, das man uns leicht wieder nehmen konnte. Wir hatten nur viel Glück, daß unser Land nicht auf der Karte sichtbar ist, zwischen Ungarn, Rumänien und der Ukraine, und daß uns fast jeder auf diesem Planeten vergessen hat. Daß keine Außenseiter auf der einen oder anderen Seite mitgemischt haben war ziemlich hilfreich. Aber Cezars Kind würde kein Außenseiter sein, und ich machte mir große Sorgen, daß er oder sie Verbündete fand und zurückkam um sich zu rächen. Deswegen haben wir ihn oder sie gesucht bis klar wurde, daß wir uns keine Sorgen mehr machen mußten und es egal war, ob er oder sie zurückkam. Wir waren mittlerweile zu stark, und die Adeligen waren fast alle getötet worden."
"Sie wissen nicht ob Cezar einen Jungen oder ein Mädchen hatte?", fragte Hermine leise. 
Remus warf einen Blick zu den Kindern hinüber. Sie waren noch immer verwirrt, aber auch nachdenklich. 
Dimitrius schüttelte den Kopf. "Nein. Cezar wusste, daß es Unruhe unter den Bauern gab. Ich brachte ihnen die Grundlagen der Magie bei, um ihnen in der Revolte zu helfen, und es sprach sich herum. Er wusste, daß er ein Ziel sein könnte, und er wollte sein Kind in Sicherheit wissen, also erzählte er niemandem, abgesehen von Ivan, nehme ich an, daß er und Vasya ein Kind hatten. Wir planten den Angriff auf ihn sehr vorsichtig. Unsere Aktivitäten wurden etwa 6 Monate vor dem Angriff viel langsamer, und wir griffen ihn und den Kaiser in derselben Nacht an. Wir töteten den Kaiser und seine ganze Familie, und versuchten Cezar und seine ganze Familie zu töten. Ich kam ins Haus und legte Ivan einen Eisenkragen an, in den viele Sprüche eingelassen waren, Sprüche die ihn davon abhielten seine wahre Gestalt anzunehmen oder zu apparieren oder zu zaubern, und machte mich über Cezar her. Langsam ging ich durch das Haus, und töteten Cezar im Schlaf. Nicht sehr romantisch oder heroisch, das weiß ich, aber Cezar konnte mich in einem Duell jedes Mal schlagen, und das war kein Risiko das ich eingehen wollte. Vasya wachte sofort auf und warf ein Messer auf mein Bein. Die Wunde ist nie verheilt. Sie rannte um ihre Toch... ihren Sohn zu holen. Ich rief um Hilfe, und die anderen stürmten das Haus. Vasya entkam, und sie brachte dabei 3 von uns um. Sie musste einen Illusionszauber auf Severus gelegt haben, denn alle dachten, sie hielte ein kleines Mädchen in den Armen. 
"Ich bedauere nicht was ich getan habe, aber ich bedauere, daß ich es tun musste", sagte Dimitrius. 
"Meine Kinder können Magie lernen, und ich brauche mir keine Sorgen zu machen, daß sie verhungern könnten, während einige Adelige das Essen in ihren Vorratskammern verderben lassen, ich habe mehr Leute gerettet als ich ermordet habe."
"Gab es keinen anderen Weg...?", sagte Arthur leise.
Dimitrius schüttelte den Kopf. "Nein. Entweder hatten die Adeligen dieselbe Meinung wie Cezar, oder sie waren so sehr von ihrem Machthunger verzehrt um je etwas ändern zu wollen. Es sind nicht nur die Machthungrigen, auf die man in einem korrupten System aufpassen muß, sondern auch die die es unterstützen."
"Wäre Snape zu einem General erzogen worden?", fragte Ron.
Dimitrius nickte. "Ja."
Dumbledore schüttelte sich. "Ich werde über alles nachdenken müssen, das Sie uns erzählt haben. Aber ich habe Sie hierher gebeten um Severus zu finden. Er ist bei den Todessern, den Lestranges, und gibt es einen Weg ihn zu finden?"
"Nur wenn Ivan Sie lässt", sagte Dimitrius. "Und er ist nicht glücklich. Ich habe es nicht gewagt ihm an diesem Abend den Eisenkragen abzunehmen, aber irgendwie hat er einen Weg gefunden, ihn loszuwerden. Er hat mich fast getötet als er zurückkam, aber er hat es nicht getan. Er versteht warum ich getan habe was ich getan habe, und er kann mich nicht dafür verurteilen. Aber jetzt verstehe ich warum er so aufgeregt war. Er machte sich Sorgen um Severus. Ich weiß, daß er seitdem um die Welt gezogen ist. Ich habe nur nicht verstanden, daß er jemanden suchte."
"Severus hat erwähnt, daß er ihn gerufen hat?"
Dimitrius nickte. "Um einen Dunklen Elfen zu rufen sagt man seinen Namen, und dann sagt man ‚komm her'. ‚Ivan, komm her', würde man sagen um Ivan zu rufen. Aber er taucht nur auf, wenn er will."
Remus rieb sich den Nacken. Sie hatten ein Problem.
"Wir müssen Severus finden", sagte Dumbledore schwer. "Kann Emerald Ivan finden?"
Emerald schüttelte den Kopf. "Keine Angst. Ivan kümmert sich gut um Jacenty. Jacenty gehört ihm, nicht euch."
Dumbledore fuhr zurück als wäre er geschlagen worden. "Was?" 
Emerald sah ihn geduldig an. "Ich weiß, daß euch Jacenty viel bedeutet, das sehe ich, aber Cezar und Vasya gaben Jacenty Ivan. Ivan," sagte sie, wobei sie sich an Dimitrius wandte, "hat es mir erzählt. Ich habe jahrelang versucht Ivan zu helfen ihn zu finden. Ivan ist für Jacenty verantwortlich, nicht ihr. Er ist wo er jetzt sein muß, in Ivans Händen. Keiner von euch braucht sich Sorgen um ihn zu machen." 
"Ich kann keinem Dunklen Elfen trauen!" sagte Dumbledore kopfschüttelnd. "Er ist mein…"
"Ihr seid nicht verantwortlich für ihn"; unterbrach ihn Emerald. "Ivan ist es."
"Das ist nicht fair", unterbrach McGonagall. "Severus muß hier sein, wo er hingehört. " 
"Er ist wo er sein muß", bestand Emerald. "Bei Ivan. Jacenty hat jetzt keine Eltern mehr, und auch keine anderen Verwandten. Dimitrius hat sie alle getötet, er hat nur noch Ivan."
"Er hat uns", sagte Dumbledore. 
"Aber vertraut uns nicht", sagte Remus mit müder Stimme. "Sie haben mit ihm gearbeitet seit er 18 war, und Sie sind nirgendwohin gekommen, vielleicht kann Ivan Erfolg haben wo wir es nicht können."
Dumbledore öffnete den Mund als Hermine etwas sagte. 
"Wo ist Draco?"
Remus sah hinüber. Draco war weg, und die Tür, bei der Draco gesessen hatte, war leicht geöffnet. 
"Holt die Karte", sagte Sirius als Arthur aufstand und die Tür schloß. 
Dumbledore zauberte die Karte des Rumtreibers herbei und sank in seinem Stuhl zusammen. Er warf die Karte auf den Tisch. "Er ist nicht drauf."

***

Draco warf sich ins nächste Klo und nachdem er sichergestellt hatte, daß niemand sonst da war, fing er an etwas zu tun, das er noch nie gemacht hatte. Er bettelte. "Bitte, Ivan, komm her! Ich muß mit dir reden! Bitte, Ivan, komm her!", bettelte Draco, dem Weinen nahe.
Ein blauer Elf wie Emerald, aber mit lila Augen, tauchte auf dem Waschbecken vor ihm auf. "Ja, Draco?", sagte das Wesen mit seidiger Stimme. 
"Bring Snape zurück", sagte Draco.
Ivan schüttelte den Kopf. "Nein, aber du könntest du ihm gehen."
Draco kniff die Augen zusammen. Er war ein Slytherin und lebte unter Slytherins und war damit daran gewöhnt zu sehen wenn Leute versuchten einen Handel abzuschließen. 
"Was willst du?", fragte Draco.
Ivan grinste und zeigte seine scharfen kleinen Zähne. "Dich, nur körperlich, in ein Kind verwandeln. Ein siebenjähriges Kind."
"Was?", sagte Draco leise. "Warum?"
"Jacenty mag dich und du magst Jacenty. In der Menschenwelt hält euch euer Alter davon ab einander nahe zu kommen, aber so könnten ihr sehr nahe sein. Ihr würdet beide 7 sein, hättet dieselben Eltern, würdet im selben Haus leben."
"Du willst, daß ich sein Bruder werde?" Plötzlich verstand Draco. "Die Lestranges würden nie mitmachen."
Ivan zuckte die Schulter. "Sie werden es tun wenn ich es ihnen sage."
Draco biß sich auf die Unterlippe und dachte nach. Es wären nur 8 Tage. 8 Jahre würden vergehen wo er war, aber es würden in der echten Welt nur 8 Tage sein. Und Draco hatte immer einen Bruder gewollt, und einen Freund, und mehr als einmal hatte er gewünscht, daß Snape mit ihm zur Schule ging, so daß sie Freunde sein konnte. Vincent und Gregory waren nett, aber sie waren miteinander am Besten befreundet, und Draco kam sich oft wie das fünfte Rad am Wagen vor, und weder Vincent noch Gregory unterhielten sich gerne über etwas wichtiges. Sie zogen es vor sich zu schlagen, zu essen und dämliche Witze zu reißen.
"Okay", sagte Draco.
Ivan grinste und Draco fand sich in einem Schlafzimmer wieder, dem Zimmer eines Kindes. "Dein Zimmer", sagte Ivan. Er gab ihm einen dampfenden Becher der auf einmal in seiner Hand aufgetaucht war.
Bevor er die Nerven verlieren konnte leerte Draco ihm. Ein kitzelndes Gefühl lief von seinen Zehen zu seinem Kopf, dann bekam er einen Schluckauf. Ivan deutete mit einem Finge auf ihn, Und Draco blickte nach unten und sah wie seine Robe schrumpfe, um seinem kleineren Körper zu passen. 
"Ich werde es Florence und Nahten sagen, du wartest hier", sagte Ivan, und mit einem Krachen war er verschwunden.
Draco schluckte und setzte sich an den Kindertisch um sich umzusehen. Bücherregale, Schränke, ein Puppentheater, ein Bett und ein großer Teppich, auf dem er spielen konnte, normale Dinge für Kinder. 
"Dumbledore bringt mich um, wenn ich zurück komme", murmelte Draco. Er starrte die Tischfläche an. Außen herum war das Alphabet gezeichnet. "Ganz zu schweigen von meinem Vater."
Aber Potter kam immer mit allem durch, also sah Draco nicht ein, warum er es dieses mal nicht auch tun sollte. Und außerdem war Draco in seinem Element. Die Lestranges waren Todesser, seine Eltern waren Todesser und Draco hatte immer ein Todesser werden wollen., aber jetzt nicht mehr, und Draco würde sicherstellen, daß niemand einen Todesser aus Snape machte. 
Draco stand auf als die Tür aufging und Mr. Lestrange hereinkam und die Tür hinter sich wieder schloß, bevor er Draco mit undeutbarem Gesichtsausdruck ansah. 
"Du bist also Malfoys Lümmel, wie?" 
Draco kniff die Augen zusammen. "Nein, ich bin dein Lümmel."
Das Gesicht des Mannes verzog sich zu einem Grinsen. "Das wurde mir gerade mitgeteilt. Normalerweise würde ich dich umbringen, aber Lucius hat oft erwähnt, wie gerne du Severus hast. Und Ivan lässt mich nicht. Ich schätze, es kann nicht schaden, wenn Severus einen Bruder bekommt. Der Gedanke gefällt ihm sogar. Sehr aufgeregt." Sein Gesicht wurde hart. "Sei nett zu ihm, verstehst du mich?" sagte er mit harter Stimme.
"Werde ich", versprach Draco.
Der Mann mochte den Gedanken nicht, das sag Draco, aber offensichtlich wusste er es besser als Ivan zu verärgern, und zögernd öffnete die Tür, um Draco hinaus zu lassen. "Severus ist mit seiner Mutter im Wohnzimmer und wartet. Er ist schüchtern, also sei nicht zu stürmisch."
Draco nickte geistesabwesend als er den Gang hinunterging. Er sah eine Frau und eilte die Treppe hinauf um das Wohnzimmer zu betreten, wo Snape war. Er saß halb hinter Mrs. Lestranges Robe versteckt, auf der Couch. 
Draco ging vorsichtig hinüber und setzte sich neben ihn auf die Couch. Mr. Lestrange nahm sich den gepolsterten Schaukelstuhl. Ivan stand bei der Küche und grinste als er Draco sah.
"Hallo, Draco", sagte Mrs. Lestrange ziemlich freundlich. Er war sicher, daß sie es für Snape tat, nicht für Draco. "Wir wollte gerade zu Abend essen. Ivan, kannst du Kartoffeln und Chili besorgen?"
"Und Essiggurken", kam eine schüchterne Stimme von der versteckten Gestalt. 
"Und die Essiggurken", lächelte Mrs. Lestrange. "Heute Abend essen wir hier drinnen."
Draco betrachtete Snapes Kleidung. Anders als die Lestranges trug Snape keine Robe. Er trug schwarze Hausschuhe, eine schwarze Hose und ein lila Oberteil. Auf alle drei waren silberne Drachen gestickt. 
"Ich mag Drachen", sagte Draco sachlich. "Mein Name bedeutet Drache."
"hast du das gehört, Mommy?", kam Snapes flüsternde Stimme. "Er mag auch Drachen!"
Das Essen tauchte auf dem Tisch vor ihnen auf, und Draco bediente sich, wobei er aufpasste um Snapes Gesicht zu sehen. Er nahm sich sogar eine Essiggurke, da Snape sie so zu mögen schien.
Draco lehnte sich auf der Couch zurück und beobachtete Snape, der sein Bestes tat um sich hinter Mrs. Lestranges Robe zu verstecken, während sie ihnen beiden einen Teller voll Essen holte. 
"Draco hat sich eine Essiggurke genommen", murmelte sie.
"Er mag Essiggurken?", fragte Snape. Er drehte den Kopf etwas um Dracos Teller zu sehen.
Draco hielt ein Auge auf seine Kartoffel und beobachtete Snape aus dem Augenwinkel. Snapes Nase war klein, sie hatte jetzt eine normale Größe, seine Haare waren sauber und kurz, und er trug eine Brille! Warum trug Snape eine Brille? Und wie war seine Nase geschrumpft? Und er sah ziemlich niedlich aus. 
"Er hat sich eine große Essiggurke genommen", teilte Snape Mrs. Lestrange mit als er sich an sie und die Couch lehnte und sein Essen auf den Schoß nahm.
Draco stand auf und nahm sich mehr Chilli zu seiner Kartoffel, dann setzte er sich näher an Snape. Mr. Lestrange schaltete eine Kiste an, und nach einer Sekunde tauchte ein Schwarzweißbild auf. "Du magst also Drachen?", fragte Draco, der sich mit einem freundlichen Grinsen an Snape wandte. 
Mrs. Lestrange rutschte von der Couch und setzte sich auf den Buden, so daß Snapes Bein über ihre Schulter hing. Snape wandte sich Draco zu und nickte schüchtern, wobei er seine Brille nach oben schob. 
"Ja. Ich habe auch Drachen auf meinem Bett. Und auf meinen Handtüchern und meinem Bademantel", fügte er nervös kichernd hinzu. "Du hast Glück, daß du einen Namen hast der Drache bedeutet", fügte Snape hinzu. 
Draco hatte es nie als Glück angesehen, ganz im Gegenteil. Er wurde immer dafür aufgezogen. 
"Danke", sagte Draco als er seine Kartoffel aufaß und mit der Gurke anfing.
"Willst du mein Zimmer sehen?", fragte Snape, der seine eigene Gucke in einer Serviette hielt und Draco seitlich ansah. 
"Wenn du dir anschließend meines anschaust", sagte Draco, der versuchte sich daran zu erinnern, wie man sich mit 7 benahm. Draco bemerkte wie Ivan verschwand, als er und Snape von der Couch rutschten und den Gang hinunter liefen. Hatten die anderen ihn gerufen? Wollte Ivan ihn zurückschicken? 
Das Bild eines blauen Drachen schmückte Snapes Zimmertür. "Das ist ein Wasserdrache", erklärte ihm Snape. "Sie existieren nicht, aber Muggel denken sie tun es, und ich mag die mythischen Wesen von den Muggeln lieber als die echten magischen Wesen! Sie machen mehr Spaß!"
Er klang wie Blaise Zabini. Blaise war überzeugt, daß viele der Wesen die die Muggel die Jahrhunderte über gesehen hatten tatsächlich existierten und daß es unfair war, daß Hexen und Zauberer ihre Berichte als erfunden abtaten, nur weil es Mugegl waren die sie gesehen hatten, und nicht sie selbst. 
Snape öffnete die Tür und Draco ging hinein, wobei er vor Schreck fast stolperte. Die Wände waren mit Drachen, Elfen, Feen (Muggel-Feen), Einhörnern, Greifen und weiteren Wesen bemalt. Das Bett sah aus wie Snapes Kleidung, schwarz mit silbernen Drachen darauf. Die Möbel waren alle bunt gestrichen und passen zum farbigen Schmuck der Wände. In einer Ecke hatte er sogar eine Art Dachboden, und eine Ecke war mit einem knallgrünen Vorhang abgetrennt. 
"Da lese ich", sagte Snape. Er deutete nach oben. "Ich und Ivan. Ich kann aber noch nicht lesen. Ich lerne es aber. Und ganz oben sind meine Star Wars Spielsachen! Komm mit!", sagte er. Er warf seine Serviette in den Papierkorb.
Draco folgte Snape die Leiter hinauf und kniete sich auf den Teppichboden, während Snape eine Plastikkiste heraus zog. Er öffnete die Kiste und fing an, Draco die kleinen Plastikfiguren im Inneren zu zeigen. 
"Das ist Vader", sagte er, wobei er mit einer schwarzen Figur wedelte "und das ist Luke. Und das ist Yoda, und das ist Erzwo Dezwo..." Und er fuhr mit mehr Begeisterung fort, als Draco je bei seinem Professor gesehen hatte. 
Draco hörte Snape nicht mehr zu, sondern beobachtete ihn nur noch. Snape war glücklich, zufrieden und offensichtlich taten ihm die Lestranges nichts an. Er war ziemlich schüchtern, aber wenn er bedachte wie sich Snape hinter seinen Haaren versteckte, hatte Draco das fast erwartet. 
"Ich zeichne", sagte Snape plötzlich, als er die Figuren zurück legte. "Willst du es sehen?"
"Sicher", sagte Draco.
Er folgte Snape hinunter und Snape zog den Vorhang zurück, um ihm ein kleines Kunststudio zu zeigen, einschließlich Staffelei und schrägem Schreibtisch. Verschiedene Arten von Papier lagen in den Vertiefungen, und er hatte Farben, Pinsel, Ölkreiden, Kohle, Bleistifte und Radiergummis in ordentlich beschrifteten Schachteln. Snape setzte sich an einen flachen Tisch und klopfte auf ein Buch das darauf lag. 
"Das habe ich gemacht", gab er mit schüchternem Stolz zu. "Es ist eine "Kleiner Zauberer Owen" Geschichte."
Die hatte Draco als Kind gelesen. Die Serie war damals herausgekommen, und er hatte sie geliebt. Seine Eltern hatten sie in ihrem Entschluß, er müsse sich in einen jungen Erwachsenen verwandeln, weggeworfen als er 11 geworden war. 
"Darf ich es sehen"? fragte er. 
Snape wurde rot, aber er nickte. "Sicher. Mommy hat die Geschichte für mich geschrieben. Ich habe ihr gesagt was sie schreiben sollte und sie hat es geschrieben."
Draco setzte sich neben ihn und blätterte durch das Buch. Die Geschichte war süß, über einen Pilz den der kleine Zauberer Owen gefunden hatte, in dem ein Schlumpf wohnte. Was ein Schlumpf war wusste Draco nicht sicher, aber es war blau. Der Schlumpf und sein Haus waren irgendwie von den anderen Schlümpfen weg gekommen, und Owen musste die anderen Schlümpfe finden. Er tat es, und die Schlümpfe waren wieder zusammen. 
Die Illustrationen waren hervorragend. Es sah aus als hätte jemand die Bilder gezeichnet, der viel älter war. Snape hatte offensichtlich Talent. Draco kniff die Augen zusammen und dachte an das Gemälde in Snapes Zimmer. Hatte er das Ding gemalt?
"Die Zeichnungen sind toll!" sagte Draco mit einem Lächeln auf Snape.
Snape grinste und schob wieder seine Brille nach oben.
"Warum trägst du eine Brille?" fragte Draco.
"Ich bekomme Kopfweh wenn ich sie nicht trage", sagte Snape schulterzuckend. "Ich kann gut sehen, aber es strengt meine Augen an weil ich mich konzentrieren muß. Ich wusste nicht einmal, daß ich eine Brille brauche bis Mommy sagte, daß es vielleicht so ist. Sie hat gemerkt, daß ich Kopfweh bekommen habe wenn wir am Tag viel gelesen haben."
Das klang vernünftig. Draco wusste, seit er in der Schule war, daß Snape jeden Tag Tränke gegen Kopfschmerzen nahm. Snape war wohl nie klar geworden, was sein Problem war.
"Du sieht wirklich nett damit aus", sagte Draco.
Snape versteckte sein Gesicht und kicherte. "Danke", murmelte er. "Bist du älter oder jünger als ich"? fragte Snape. 
"Älter", entschied Draco. Das würde es leichter machen. Brüder hörten eher auf ihre älteren Brüder als auf ihre jüngeren. 

***

Remus konnte es nicht glauben. Ivan hörte nicht auf sie. Nicht nur das, er hatte auch noch Draco entführt! Remus fing an zu verstehen, warum die Dunklen Elfen verbannt worden waren.
"Bring Draco zurück!", donnerte Dumbledore ihn an. Macht strahlte von ihm aus. 
Ivan starrte ihn nicht im geringsten eingeschüchtert an. "Nein", sagte er mit knapper und leicht wütender Stimme. "Ihr hattet eure Chance. Jacenty war 7 Jahre lang bei euch und ihr habt ihn im Stich gelassen. Ich traue euch nicht. Vasya und Cezar haben ihn mir gegeben. Und Draco hat selbst gewählt. Er wollte kommen, er hat zugestimmt.
"Er ist erst 15", argumentierte Remus. "Du kannst nicht erwarten, daß ein 15jähriger seine eigenen Entscheidungen trifft."
"Ihr lasst Harry Potter seine eigenen Entscheidungen treffen", sagte der Elf leise. "ihr lasst ihn gegen Voldemort kämpfen. Warum lasst ihr Draco nicht seine eigenen Entscheidungen treffen?"
"Draco hat Eltern", sagte Dumbledore. "Harry nicht."
Der Elf war nicht umzustimmen.
"Ivan, mach was du willst", unterbrach Dimitrius. "Geh wieder zurück zu Jacenty und Draco. Es ist nur für 8 Tage, richtig?"
Ivan nickte mit den Kopf. "Nur noch 8 Tage. 8 Tage nur."
"Laß Voldemort nicht zu ihnen kommen", warf Remus ein.
Ivan grinste. "Wird Voldemort nicht."
Und damit war er weg.
"Ich schätze wir haben keine Wahl als zu warten", murmelte Sirius.
"Warum haben Sie das getan?" fragte Dumbledore Dimitrius. "Wir hätten ihn überzeugen können." 
Dimitrius schüttelte den Kopf. "Nein hättet ihr nicht. Ivan war nicht für Jacenty da, als ihn Jacenty am meisten gebraucht hat. Er versucht das wieder gut zu machen. Und es sind nur 8 Tage. Offen gesagt, ich sehe das Problem nicht. Jacenty, Severus, ist sicherer wo er jetzt ist als er es hier sein würde."
"Aber was ist mit den Dunklen Künsten?" fragte Harry. "Wenn die Lestranges ihm die Dunklen Künste beibringen, wird Snape ein Dunkler Zauberer werden!"
Dimitrius sah sich um und schüttelte den Kopf. "Das wird Ivan nicht geschehen lassen. Traut ihm."
Und das war worauf alles hinauslief. Sie mussten einem Dunklen Elfen, zwei bekannten Todessern und einem Jungen, der mit dem Wunsch aufgewachsen war ein Todesser zu werden, vertrauen, Severus, der immer von den Dunklen Künsten fasziniert gewesen war, so aufzuziehen, daß er kein Dunkler Zauberer wurde. Remus schloß die Augen. Es sah nicht gut aus. 


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