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Sechzehn





Snape war alles andere als erfreut, als er wie ein übermütiger 15jähriger seine Matratze trockenzauberte; seine Stimmung wurde nicht verbessert als ihm klar wurde, wer die Fantasien, denen er vor dem Aufwachen nachgehangen hatte, bevölkert hatte. Während es zweifellos eine Verbesserung seiner üblichen Art von Träumen war, musst er sich noch von der Erniedrigung erholen, einer Schülerin nachzuhecheln als er zum Frühstück hinunter ging. So unterhaltend seine Gespräche mit Miss Granger auch waren, es war an der Zeit sich zurückzuziehen, bevor er die unsichtbare Linie überschritt, beschloß er schnell, so dass er noch nicht darüber hinaus denken musste.

"Da bist du ja!", sagte Black mit einer weiten Bewegung, die fast Madam Pomfreys Aprikosensaft das Fliegen gelehrt hätte.

"Sieht so aus. Was willst du?”, fügte Snape auf eine Beleidigung gefasst hinzu.

"Ich habe die Bücher gelesen, die du vorgeschlagen hast, und ich kann das, was Funicula Nettlesting über die Verwendung von Lanzettflüglern sagt nicht vereinbaren mit dem Kommentar in-"

"Später", sagte Snape und ließ sich auf den ersten freien Stuhl sinken, um nach dem Teekessel zu greifen, der vor ihm auftauchte. Sein Inhalt war schon gekocht und halb abgekühlt.

"Aber-"

"Du wirst sinnvollerer Antworten von ihm bekommen, wenn er seine erste Tasse Tee hatte. Oder drei", fügte Lupin realistisch hinzu.

Snape blickte auf als sich Hermine nach vorne beugte und unbewusst eine wunderbare Aussicht auf ihre Brüste bot - viel weiter als die Sommersprossen reichten, bemerkte er. Er war sich seiner Erektion übermäßig bewusst, setzte sich näher an den Tisch und fragte sich warum er dumm genug gewesen war, den leeren Stuhl neben dem ihren zu nehmen.

Im fiel auf, dass Impotenz etwas für sich hatte - abgesehen vom öffentlichen Fluchen und Stöhnen über das boshafte Schicksal.

Nachdem sie sich zu einigen Himbeeren verholfen hatte, leckte Hermine sich die Mundwinkel und lächelte freundlich als sie sah, dass Snape in ihre Richtung blickte. Es war etwas anziehendes in der Entdeckung, dass er kein Frühaufsteher war. Natürlich gab es Leute die behaupten würden, dass er auch tagsüber, abends oder nachts nicht besser gelaunt war.

Mit den Ellbogen auf dem Tisch und eine große Tasse in der Hand trank Snape langsam seine erste Tasse Tee und starrte zurück, als er die strahlenden Blicke bemerkte, die ihm die Professoren Sprout und Flitwick schickten, als sie sich ihm gegenüber setzten.

"Besser?", fragte Professor McGonagall, die morgens, mittags und abends gut gelaunt war und der nach 26 Jahren als Hauslehrerin von Gryffindor nur sehr wenig von dem entging, was um sie herum vorging.

"Als was"?, fragte Snape abweisend.

"Darauf gibt es eine offensichtliche Antwort", sagte Black.

"Die du nicht geben wirstm weil wir alle versuchenm uns wie Erwachsene zu benehmen", sagte Lupin spitz.

"Etwas das für einige ein größerer Kampf sein wird als für andere”, sagte Madam Hooch mit einem erheiterten Glänzen in den Augen als sie den Flammen Luft zufächelte.

"Freyja, benimm dich", sagte Professor McGonagall, die ein Grinsen unterdrücken musste. "Also, was diese Riecherei betrifft", fügte sie schroff hinzu. "Sag uns das schlimmste, Severus."

Snape vergaß sein erniedrigtes Gefühl um Hermine anzustarren.

"Ähm", sagte Lupin entschuldigend.

Snape lenkte seinen Blick in eine neue Richtung.

Lupin zuckte mit den Schultern. "Ich habe nur die verschiedenen Wege besprochen die wir haben um Sinneseindrücke zu verarbeiten. Deine erste Identifikationsquelle ist mit Essen und Getränken verbunden, meine sind Gefühle, während Sirius keine solchen Ablenkungen hat."

"Mein Geruchssinn ist schlecht", sagte Professor McGonagall, als sie sauber eine Gräte aus ihrem Bückling entfernte. "Der von Miss Granger ist dem meinen weit überlegen, und wie der deine auf Essen oder Pflanzen bezogen. Anders als bei dir scheint sich ihre Fähigkeit nur zu zeigen, wenn sie sehr nahe bei jemandem ist. Also, wie riechen wir alle, Severus? Wenn es etwas Abstoßendes ist, sag es."

"Niemand riecht abstoßend - außer zu viele jugendliche Jungen in einem geschlossenen Raum." Snape kippte Sahne und braunen Zucker in sein Porridge, aber sein Genuß der Mahlzeit wurde verdorben weil er bemerkte, dass er bei jedem Bissen beobachtet wurde. Er schob den Teller mit einem verärgerten Klappern weg.

"Um Himmelswillen! Ihr seid wie Kinder, nur noch nerviger weil keiner von euch wahrscheinlich rauswächst. Minerva - Apfelbrandy, eine gute Marke. Sirius - Zitronenschale. Remus - Earl Grey Tee. Poppy - Buttertoast. Ceres- Weihnachtspudding.. March - Holunderbeeren. Freyja - Pfirsich und Ingwer. Nun, wenn es nichts anders gibt würde ich gerne in Frieden mein Frühstück essen.”

Da sie der Ansicht war, dass die verschiedenen Bemerkungen mehr über Snapes Gefühle für die Betroffenen zeigten - vor allem bei den weiblichen Mitgliedern des Kollegiums - als ihm recht wäre, beschloß Hermine, sie nicht zu kommentieren.

"Wonach riechen Harry und Ron?”, fragte sie. Sie ging wieder einem Gedankengang nach.

”So viel zum Frieden”, murmelte Snape. "Potter nach unreifen Stachelbeeren, Weasley nach Basilikum und Preiselbeeren."

"Haben Fred und George für Sie gleich gerochen?”, machte Hermine weiter.

Snapes mörderischer Blick verblasste zu Resignation als er den eindringlichen Gesichtsausdruck des entschlossenen Suchers der Wahrheit erkannte. Wenn ihm dieser Sommer sonst nichts beigebracht hatte, so hatte er doch gelernt, dass es schneller war sich dem Granger-Wissensdurst einfach zu ergeben. Er zahlte offensichtlich den Preis dafür, ihren winkenden Arm im Unterricht ignoriert zu haben.

"Alle männlichen Weasley haben eine Spur von Basilikum in ihrem Geruch. Davon abgesehen rochen die Zwillinge ganz anders. Weswegen ich, sehr zu Ihrer Trauer, keine Probleme hatte sie auseinander zuhalten."

"Sie haben mich nur einmal hereingelegt”, sagte Professor McGonagall mit dem Ton der Erinnerung in der Stimme, bevor sie Hermine mit vertrauter Wärme und Zustimmung anlächelte.

Die Veränderung war langsam vor sich gegangen, aber Hermine war dankbar gewesen zu bemerkten, dass ihr vergeben wurde was einige der Lehrer als persönliche Kritik an ihren Unterrichtsmethoden genommen hatten.

"Ich schätze es besteht keine Chance...?", fragte sie hoffnungsvoll. Es war nicht oft, dass jemand die Zwillinge erwischt hatte

"Ich fürchte nicht”, sagte Professor McGonagall mit etwas das nach Bedauern aussah.

"Nicht mehr als sie uns von ihren Aktivitäten erzählen würden”, sagte Madam Hooch.

"Oh, Ich denke ich weiß die meisten davon”, sagte Snape mit seiner seidigsten Stimme.

Hermine wagte einen Blick in seine Richtung, sah die Erheiterung in seinen Augen und sagte. "Es hat mir leid getan, dass ich aus Ihrem Vorratsschrank gestohlen habe."

"Bevor oder nach Ihren Wochen im Krankenflügel?”, gab er ohne wahre Schärfe zurück.

Hermine wollte gerade antworten, hielt aber inne. "Sie versuchen mich von Ihrem Geruchssinn abzulenken", wurde ihr klar. Sie sah wütend über solche Hinterhältigkeit aus.

"Und es hat funktioniert”, sagte er müde. Er war einmal besser darin gewesen. "Was wollen Sie sonst noch wissen?", fügte er resignierend hinzu.

"Wie Professor McGonagall sagte, ich muß wirklich nahe sein um jemanden riechen zu können. Ich kann Sie zum Beispiel nicht riechen, obwohl ich neben Ihnen sitze. Wie nahe müssen Sie an jemandem sein? Oh. Lauern Sie deswegen im Tränkeunterricht immer über uns?”

Es folgte eine plötzliche Stille am Tisch, bevor die unterdrückten Explosionen der Belustigung zu hören waren. Still wie eine Katze vor dem Mauseloch starrte Black sie an. Seine dunklen Augen blinzelten nicht, sein Mund war dünn und trug kein Lächeln.

Hermine redete schnell weiter. "Ich wollte nicht vorschlagen, dass Sie eine Art Perversling sind, der herum läuft und an seinen Schülern riecht..." Ihr Gehirn holte ihre entkommene Zunge ein, und sie hielt knirschend an.

Black lachte so sehr, dass sie fürchtete, ihm würde bald übel werden, Professor McGonagall bekam einen Schluckauf, Madam Pomfrey weinte und Flitwick viel von seinem Stuhl.

"Sorry", murmelte Hermine unglücklich. Sie starrte Snapes zweiten Hemdknopf an.

"Denken Sie sich nichts dabei, Miss Granger", sagte er leer. "Ich habe über die Jahre viele Beleidigungen gehört, aber die höre ich das erste Mal. Bemerken Sie die herzerwärmende Reaktion meiner angeblichen Kollegen?" Er griff in seine Tasche und gab Dumbledore ein sauberes Tuch. "'Ein verzweifelnder Mann sollte den Zuspruch seiner Freunde haben.'"

Dumbledore wischte die Flecken von seiner Brille, und ihm fiel ein, dass Severus vor einem Jahr noch mit Worten unter ihnen gewütet hätte, um dann in seine Räume zu spazieren und eine Woche lang beleidigt zu sein. Nun… nun sah er aus als hätte er seine ganze Übung gebraucht um seine Erheiterung nicht zu verraten. Er tätschelte ihm den Arm und steuerte das Gespräch auf die Fähigkeit der Animagi, den Input der verbesserten Sinne ihrer Tiergestalten zu verarbeiten, so dass Snape in Frieden den Rest seines Frühstücks essen konnte.



***

Die Eulenpost kam an, als alle das Toaststadium erreicht hatte, die Post war am Montag immer schwer, und die Gegenstände kamen wie ein Wasserfall herunter. Die seltsame Stimme der Eulenflügel geisterte durch die Luft. Die Professoren waren in Hogwarts gar nicht von der Zaubererwelt abgeschnitten, und unterhielten ausladende Korrespondenz mit Spezialisten ihrer Felder überall in der Welt; Hermine hatte mit Abstand die wenigste Post.

Die unvermeidliche Teetasse in der Hand, ging Snape durch Pergamente, Zeitschriften und Pakete, nur um innezuhalten und die Augenbrauen zu heben, als er zu einem roten Umschlag kam.

"Nun, das ist das erste Mal”, sagte Madam Hooch und blickte von einem Katalog mit Besenzubehör auf. "Ein paar wütende Eltern haben dir endlich einen Heuler geschickt."

"Gut möglich. Aber wer - und warum haben sie so lange gewartet?” Snape drehte den Umschlag in seinen langen Fingern und sah leicht erheitert aus.

Ein leises Husten erklang links von ihm.

"Warum überrascht mich das nicht”, seufzte Snape mit einem resignierten Blick auf Dumbledore. "Sie haben es Molly gesagt.”

"Nach dem was du vorgeschlagen hat wäre es schwer, sie im Dunkeln zu lassen. Sie schien nicht allzu erfreut”, fügte Dumbledore nachdenklich hinzu. "Aber wenn du mit dem Öffnen wartest bis du in deinen Räumen bist, sollte das meiste von dem was sie zu sagen hat ungehört bleiben."

"Wie optimistisch”, murmelte Snape. "Sie mussten ihr sagen, dass es meine Idee war?”

"Ehre wem ehre gebührt. Es hieß ich oder du", fügte Dumbledore mit blinzelnden Augen hinzu.

"Dann sollten Sie es mit mir teilen”, sagte Snape, und öffnete den Umschlag.

Der Zorn von Molly Weasley hallte durch die Große Halle. Es wurde schnell klar, dass sie den Vorschlag, das Haus zu verlassen in dem sie lebte seit sie verheiratet war, nicht gut aufgenommen hatte. Und schon gar nicht wollte sie eine Lehrerin werden, deren Gehalt von Severus Snape bezahlt wurde. Sie hatte die Nachrichten von Charlie's Ausflug nach Albanien noch weniger gut aufgenommen. Snape zuckte unter ihrem Angriff zusammen und verstand, dass Molly nicht vorhatte an einem anderen Ort zu leben als zu hause, oder zu unterrichten.

Als der Heuler zum Ende kam, lächelte Professor Sprout freundlich. "Nur Molly kann den Effekt eines guten Heulers ruinieren indem sie hofft, dass du nicht immer noch angeschlagen aussiehst. Ich muß sagen, du siehst besser aus als am Anfang des Sommers."

"Nicht schwer”, schniefte Professor McGonagall. "Ich habe tote Fische gesehen die gesünder aussahen.”

"Ich denke ich bin auf einem Ohr taub geworden”, beschwerte sich Black. "Remus, ißt du noch immer?”

"Ich habe Hunger”, sagte Lupin, wobei er ruhig Vanillesoße auf ein Stück Wurst tupfte. Er warf Professor Sprout einen wissenden Blick zu. "Du und March, ihr seht heute morgen sehr zufrieden mit euch aus.”

"Das liegt daran, dass wir es sind”, sagte Flitwick mit seiner flötenden Stimme, und schwebte in seiner Aufregung aus dem erhöhten Sitz seines Stuhles. "Es ist immer schön wenn harte Arbeit Früchte trägt - Ceres, du solltest es ihm sagen.”

"Gar nicht, March. Ohne dich - "

"Wem sagen?”, fragte Dumbledore vorsichtig.

"Na, Severus natürlich”, sagte Professor Sprout ruhig. "Sie haben Hermines Idee erwähnt, Voldemort ein Geschenk zu bringen. Etwas hoch geschätztes aber nichts, was gegen uns benutzt werden könnte. Etwas das zeigt wie hoch ihn Severus angeblich schätzt.”

"Gibt es eine Chance, dass du in der nahen Zukunft zum Punkt kommst?", fragte Snape.

"Selbst Voldemort kann es nicht leicht finden, eine Hundertjährige Lilie zu finden. Ich habe es geschafft, einen der Samen dazu zu bringen, auszutreiben. Mit etwas Pflege gedeiht er wunderbar, dank dem Wachstumsbeschleunigungszauber, den March perfektioniert hat."

Es folgte ein Chor aus Gratulationen. Es war ein Zauber an dem Flitwick seit einigen Jahren gearbeitet hatte, da er einige intensive Nachforschungen über die Hundertjährige Lilie unternommen hatte. Als er den Samen gesucht hatte wusste Snape genug um sich gut vorstellen zu können wie viele Stunden sie damit verbracht haben mussten, daran zu arbeiten.

"Die Lilie war für dich gedacht", sagte er, und fragte sich ob er es nicht geschafft hatte, das völlig klar zu machen."

"Als wenn eine Blume, egal wie selten oder wichtig sie für Ceres ist, sich mit deinem Wohlbefinden vergleichen könnte. Du warst immer ein dummer Junge", schimpfte Flitwick.

Da er nicht wusste wie er auf die offene Zuneigung in seiner Stimme reagieren sollte, verzog Snape das Gesicht und murmelte einen Dank. Er blickte auf als ein Stuhl zurück geschoben wurde und Hermine aufsprang um erst Professor Sprout auf die Wange zu küssen, dann Flitwick, und dabei etwas murmelte, das er nicht hören konnte, bevor sie sich mit vor Freude glühenden Augen wieder setzte.

"Danke meine Lieben", sagte Dumbledore. "Hermine und ich habe uns darüber unterhalten welches Geschenk Severus machen könnte.

Snape warf ihm einen Blick zu und versuchte sich nicht bei dem Gedanken zu sträuben, dass sich jemand Sorgen um ihn machen konnte, während er Absurderweise dankbar war. Diese Ferien hatten sein Gehirn verdorben.

"Pff", winkte Professor Sprout ab, aber sie sah so erfreut und so glücklich aus, dass Snape sich schämte, die herzliche Reaktion nicht zustanden bringen zu können, die den anderen so leicht fiel.

"Natürlich", fuhr sie fort und warf ihm dabei über den Tisch einen hinterhältigen Blick zu, "wenn du wirklich das Gefühl hast mir etwas schuldig zu sein, habe ich eine kleine Aufgabe, die du erledigen könntest."

Da er diesen Tonfalls schon kannte, sah Snape ergeben aus. "Es wird mir nicht gefallen, oder?"

"Das hat es noch nie", gab sie fröhlich zu.

Er stöhnte. "Nicht die Wasserlilien ernten?”

"Na also. Du erinnerst dich.”

"Es wäre schwer zu vergessen, letztes Jahr hat ein Grindeloh sich ein Stück aus meiner Seite genommen. Sag mir was du brauchst", fügte er hinzu.

"Danke. Zumindest wird das Wasser dieses Jahr wärmer sein.”

Snape verzog das Gesicht. "Was bedeutet, dass die verdammte Krake lebhafter sein wird. Du weißt, dass sie mich immer-" Er erinnerte sich daran, dass Hermine neben ihm saß und unterbrach sich plötzlich.

"Begrapscht”, endete Professor strahlend. "Sie spielt nur.”

"Eine Krake ist so in etwa das Beste, auf das du hoffen kannst”, fügte Black hinzu.

Snape bedachte ihn mit einem nachdenklichen Blick, aber er beschloß, moralisch im Vorteil zu bleiben und den Mund zu halten. Er rieb Salz in die Wunde indem er dann auf die Frage zurückkam, die Black über die Lanzettflügel aufgebracht hatte. Er war erheitert zu bemerken, dass Lupin zwar alles nahm wie er es sagte, Black aber genau wusste was er tat. Ebenso wie, wie er beunruhigt feststellte, Hermine. Vielleicht gab es noch Hoffnung für Gryffindors. Aber er verlor offensichtlich seine Beherrschung.



***

"Madam Hooch, ich frage mich ob ich kurz mit Ihnen sprechen könnte”, fragte Hermine nervös weil es die Lehrerin war, die sei am wenigsten kannte und die sie am wenigsten zu mögen schien.

"Sicher. Was wollen Sie?”, fragte Madam Hooch in ihrer normalen, direkten Art.

Hermine zwang sich dazu nicht unter ihrem starren Blick zu zappeln. "Es fiel mir ein, dass alle anderen üben um ihre Fähigkeiten zu verbessern.. ich war nie gut im Fliegen."

"Nein”, stimmte Madam Hooch mit einem leichten Grinsen über die Erinnerung zu. "Obwohl ich nicht sagen kann, dass Sie es nicht versucht hätten. Würden Sie gerne einen Kurs zur Auffrischung belegen?"

"Ein Wunder herausfordern”, nickte Hermine dankbar, weil es ihr so einfach gemacht wurde.

"Gleich jetzt ist am Besten, ich bin immer froh über eine Ausrede, mein Bein über einen Besenstiel zu schwingen.”

Hermine blinzelte, blickte in Madam Hoochs ausdrucksloses Gesicht und nahm an, dass sie sich verhört haben musste.



***

Hermine stieg ab, richtete sich auf und griff nach dem nächsten Halt, der zufällig Madam Hoochs Arm war.

"Niemand wird je behaupten, ich wäre ein Naturtalent, wie?”, murmelte sie. Sie fühlte sich zu luftkrank um sich darum zu kümmern, wie sehr sie sich erniedrigt hatte.

"Nicht wenn ich es höre. Und ich bin nicht überzeugt, dass Übung etwas ändern wird”, sagte Madam Hooch offen. "Gehen wir rein. Möchten Sie einen guten Rat?”

"Nur wenn er die Worte 'Sie müssen nie wieder auf einen Besen steigen', beinhaltet”, sagte Hermine mit einem leichten Lächeln.

"Miss Granger, Ihr Wunsch wurde wahr. Ehrlich, Sie könnten sich umbringen, oder mich, oder jemanden, der Sie beobachtete, ich dachte einmal, Sie würden in den Serpens-Turm fliegen. Nein, bleiben Sie am Boden. Nach Ihrer Anstrengung werden Sie die Grundlagen nie meistern wenn Sie es noch nicht getan haben. Sehen Sie nicht so niedergeschlagen aus. Es gibt keinen Zauberer, der gut bei allem ist."

"In dem Fall werde ich nie wieder einen Besen ansehen”, sagte Hermine mit offensichtlicher Erleichterung. "Danke - nicht zuletzt weil Sie so geduldig waren."

"Ich bewundere Mut", sagte Madam Hooch, als sie sie in den Hauptgang steuerte. "In der Luft und auf dem Boden, ich glaube, ich habe Ihre Motive falsch eingeschätzt, und es tut mir leid. Was kann ich tun?"

Unsicher über Madam Hoochs akademische Fähigkeiten dachte Hermine schnell nach. "Ich habe mich über Voldemorts Angriffe auf Muggel und Zaubererfamilien gewundert. Ob einige von ihnen seine Rache - oder ein anderes Motiv - an alten Mitschülern sein könnten."

"Bücherarbeit”, seufzte Madam Hooch. "Zweifellos wird es charakterbildend sein, überlassen Sie es mir, und ich werde mit Albus darüber sprechen, ob er mich anfangen lässt, Sie in Apparation zu unterrichten. Sie haben einen ruhigen Kopf, sind körperlich reif, stark. Wir werden sehen. Ah, hier kommt Poppy um sicherzustellen, dass ich ihr erstes Lamm nicht verletzt habe."

"Blödsinn, Freyja. Obwohl ich gestehe, dass es einen Augenblick gab in dem ich fürchtete, Sie würden durch ein Fenster im Serpens-Turm fliegen. Hier, nehmen Sie das, Liebes. Es wird Ihren Magen beruhigen", sagte Madam Pomfrey zu Hermine, als sie sie in die Große Halle und auf einen Stuhl zusteuerte.

"Zu spät”, sagte Madam Hooch fröhlich. "Den hat sie irgendwo über dem Verbotenen Wald verloren.”

Der Trank war kühl, glatt und hatte nur eine Spur von Ingwer. Hermine fing fast sofort an, sich besser zu fühlen. "Ist das ein neues Rezept für Antizitter? Es schmeckt aber viel besser als ich es in Erinnerung habe."

"Sie mögen es wirklich?”, fragte Madam Pomfrey, etwas ängstlich aussehend.

"Ja. Und Sie hatten recht, mein Magen beruhigt sich schon, Sie haben das gebraut!”, wurde Hermine klar. Sie umarmte die ältere Frau schnell. "Ich wusste, dass Sie Tränke brauen können. Sie müssen hocherfreut sein."

"Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr. Ich war so nervös, dass ich mir fast eine Ausrede ausgedacht habe, heute nicht mit Severus arbeiten zu müssen", gestand Madam Pomfrey.

"Was hat Ihre Meinung geändert?"

"Severus. Er schien zu denken, dass es sein Ruf als Lehrer war, der mich verjagt hat."

"Also musstest du ihm natürlich beweisen, dass er unrecht hatte”, sagte Madam Hooch. "Du mußt wirklich nervös gewesen sein, dass du diese alte Leier nicht bemerkt hast. Er hat mit dir gespielt wie mit einem Fisch an der Angel."

"Das hat er mir auch gesagt - anschließend”, gab Madam Pomfrey reumütig zu bevor sie das leere Glas mit dem Antizittertrank anstrahlte. "Ich weiß, dass es einer der einfachsten Tränke ist den es gibt, aber es ist der erste wirklich gute Trank, den ich seit meiner Ausbildung vor über 50 Jahren gemacht habe. Der arme Severus. Ich war so aufgeregt, dass ich ihn geküsst habe.”

Madam Hooch kicherte und küsste die ältere Frau schnell auf die Wange. "Gut gemacht. Braust du heute Abend wieder?”

Mit funkelnden Augen schüttelte Madam Pomfrey den Kopf. "Severus hat mir körperliche Gewalt angedroht wenn ich nicht gehe und ihn bis Morgen in Ruhe lasse. Ich gebe zu, ich habe nicht darauf geachtet wie viele Stunden wir gearbeitet haben. Er hat mich mit Hustenmischungen anfangen lassen - dem Kitzelseiweg und dem Hochhust. Die Schnecken zu säubern ist so langweilige Arbeit, dass ich wohl einfach vergessen habe, mir Sorgen zu machen."

"Ich denke nicht, dass ich den Kitzelseiwegtrank kenne”, sagte Hermine stirnrunzelnd.

"Es könnte nicht leichter sein. Eigentlich ist es kein richtiger Trank. Sie nehmen saubere, lebende Schnecken und eine entsprechende Menge feuchten braunen Zucker und hängen sie 24 Stunden in eine Stofftasche, so dass der entstehende Saft in einen Behälter tropft. Und das ist es", meinte Madam Pomfrey. "Ich habe einen Jahresvorrat gemacht. Severus sagte, morgen könnte ich den Leichtheiltrank versuchen, und vielleicht den Pfeffertrank wenn alles gut läuft.”

"Wir sollten feiern", sagte Hermine. "Der Direktor sagte er will, dass wir in dieser zusätzlichen Zeit auch Entspannung haben und nicht nur arbeiten. Darf ich Sie heute Abend nach Hogsmeade einladen?”

"Danke, meine Liebe. Das würde ich sehr gerne. Aber lassen Sie mich nicht zu viel Schlehenlikör trinken. Ich will morgen früh keinen Kater haben. Severus ist nicht so weich geworden", fügte Madam Pomfrey mit leuchtenden Augen hinzu.

"Wenn man vom Teufel spricht", sagte Madam Hooch. "Severus! Es bringt nichts wenn du versuchst in die andere Richtung zu gehen, wir haben dich schon gesehen.”

"Oh ja.” Snape kam zu ihnen herüber und warf Madam Pomfrey einen vorsichtigen Blick zu.

"Hermine bestätigt die Wirkung des Antizittertranks”, sagte sie stolz.

"Meinem Urteil wird in solchen Angelegenheiten mißtraut”, sagte Snape, aber Hermine bemerkte, dass er ziemlich zufrieden mit sich aussah. "Du hast es heute gut gemacht. Wie ich erwartet habe.”

"Alles dank dir natürlich”, zog ihn Madam Hooch auf.

"Hast du das bezweifelt? Wie hat Ihnen Ihre Flugstunde gefallen, Miss Granger?"

Sie betrachtete ihn resigniert. "Sie haben mich gesehen?”

"Wie haben Sie alle gesehen. Aber das Geschrei hat uns darauf aufmerksam gemacht." Er hatte den ruinierten Trank, um es zu beweisen.

Sie schüttelte den Kopf. "Ich hätte wissen müssen, dass Sie einen am Boden Liegenden noch treten."

"Das hätte man sich doch denken können”, stimmte er zu, nur der Glanz in seinen Augen verriet ihn.

"Madam Hooch wird den Direktor fragen ob ich das Apparieren lernen kann.”

Snape warf Madam Hooch mit einer erhobenen Augenbraue einen Blick zu. "Lieber du als ich."

"Nur weil ich nicht fliegen kann - ", fing Hermine hitzig an.

Madam Pomfrey tätschelte ihr den Arm. "Pst. Laß dich nicht von Severus provozieren. Minerva hat nie gelernt, nicht auf seine Sticheleien über das Quidditch einzugehen."

Hermine sah verlegen aus. "Ich hätte es merken sollen”, sagte sie düster.

"Das hätte ich auch gedacht. Aber Gryffindor-Einfachheit hat wenig Chancen gegen Slytherinschläue", sagte Snape mit ruhigem Gesicht.

"Was nur eine höfliche Art ist um die Gryffindors dumm zu nennen”, sagte Hermine gereizt.

"Severus hör auf sie zu ärgern. Kein Gryffindor, der des Namens würdig ist, könnte diesem Köder widerstehen, wo ist also der Spaß dabei? Schauen Sie uns nicht so hilfesuchend an, Miss Granger", fügte Madam Hooch lächelnd hinzu. "Poppy und ich sind Hufflepuffs."

"Was mich an etwas erinnert”, sagte Snape. "Albus hat nach euch gefragt. Etwas mit dem neuen Mädchenschlafsaal in Hufflepuff."

"Ich gehe gleich zu ihm”, sagte Madam Hooch. Mit einem boshaften Grinsen streckte sie eine Hand aus, rief ihren Besen und flog in einer schwindelerregende Reihe von Überschlägen zur Decke hinauf.

"Das ist verboten”, sagte Hermine mit einem Tadel, der mit Neid durchsetzt war. "Sie fliegt hervorragend."

"Ja”, stimmte Snape zu. "Man hat ihr einen Platz im englischen Reserveteam angeboten, aber sie hat stattdessen lieber in Hogwarts gearbeitet.”

"Die meisten würden für ein solches Angebot töten”, sagte Hermine, wobei sie an Harrys selten ausgesprochene Hoffnung dachte, für England zu spielen.

"Die meisten Menschen werden nicht von Albus Dumbledore um einen Gefallen gebeten”, sagte Snape trocken bevor er nachdenklich die Haupttreppe hinaufblickte. "Es ist Jahre her seit ich in den Gängen geflogen bin."

"Sie sind in den Gängen geflogen?”, sagte Hermine ungläubig.

"Ich bin nicht so altersschwach", schnappte Snape.

"Das sehe ich selbst. Ich meinte … vergessen Sie’s”, sagte Hermine, die gefährliche Gewässer vor sich sah.

"Wahrscheinlich ganz gut so”, sagte Snape, der sich keinen Illusionen hingab.

"Absolut”, sagte Madam Pomfrey entschieden. "Ich hoffe du hast nicht vor, wieder die ganze Nacht zu arbeiten”, fügte sie hinzu, wobei sie Snapes Gesicht mit einem professionellen Auge betrachtete.

Er warf ihr einen sauren Blick zu. "Dank der Schutzzauber, die Albus auf die Tür meines Labors gelegt hat - und auf das Arbeitszimmer in den Kerkern, nein. Zumindest nicht brauen. Er will, dass ich ein paar Stunden am Tag 'Spaß' habe.

Hermine grinste über den Reichtum an Bedeutungen, mit denen Snape das einfache Wort belegte. Wenn nur…

Sie blickte zu Madam Pomfrey und sah dass sie beide dasselbe dachten.

"Ich denke in den Gängen zu fliegen würde gelten”, sagte Madam Pomfrey. "Würde dir ein Passagier was ausmachen? Ich wollte es immer tun, aber ich habe die nötigen Fähigkeiten nicht."

"Jetzt?", sagte Snape, und einen Augenblick lang konnte Hermine in dem Mann, der er war, den Jungen sehen, der er hätte sein können.

"Jetzt”, stimmte Madam Pomfrey zu.

Es dauerte etwas bis Snape seinen Besen gerufen und die nötigen Veränderungen vorgenommen hatte, um zu zweit zu fliegen, und dann flogen sie davon und ließen eine aufgelöste Hermine mit dem Gefühl zurück, sie wäre Cinderella in der Ballnacht - aber ohne die gute Fee. Sie hätte gerne gesehen wie Snape Spaß hatte - aber auf dem Boden.



***

Ohne zu bemerken, dass er seit 6 Stunden ohne Pause gearbeitet hatte, kniff Black konzentriert die Augen zusammen und rührte mit zitternden Händen die Mischung im Kupferkessel um, wobei er die winzigen Temperaturänderungen überwachte, die notwendig waren in diesem letzten Stadium des Skelewachstrankes. Er stöhnte auf einmal verzweifelt auf.

"Severus."

Aber Snape stand schon neben ihm. "Ich rieche es. Laß es sein. Es gibt nichts was du tun kannst, außer es wegzuschütten."

"Ich habe die Konzentration verloren", murmelte Black wütend auf sich und neidisch auf Snapes so leicht aussehende Fähigkeiten.

"Skelewachs täuscht viele Zauberer durch seine täuschende Einfachheit. Wenn man bedenkt wie kurz du erst lernst warst du gut."

"Bemutter mich nicht", schnappte Black.

"Nun gut. Du bist ein unvorsichtiger Bastard, der die längste Zeit das Gehirn im Schwanz hat. Können wir jetzt weiter machen?"

Ein Kühlzauber verringerte die Temperatur des ruinierten Trankes, ein Eindämmungszauber stellte sicher, dass keine Dämpfe entkamen bevor er sicher entsorgt war.

"Ich kann nicht glauben, dass ich es so nahe am-" Black fing an, frustriert auf und ab zu gehen.

"Spar die das Geschwätz für später. Erst säubere die Arbeitsplatte, dann fang mit der Schrumpflösung an, die ist wirkungsvoller wenn sie in kleinen Mengen gemacht wird - nicht mehr als vier Anwendungen. Wenn sie abgefüllt ist braucht sie einen Konservierungszauber. Vergiß nicht, jeden Vorrat zu datieren."

Black ging auf und ab. "Ich muß verrückt gewesen sein, zu glauben, dass ich das tun könnte. Ein Erstklässler hätte es besser gemacht."

"Nun, ich habe noch keinen getroffen der es konnte, aber zweifellos weißt du es besser." Snape gab ihm ein Pergament. "Eine vorgeschlagene Lektüreliste. Wenn du etwas mit mir besprechen möchtest, tu es."

Black nahm es ihm mit einem zur kenntnisnehmenden Grunzen aus der Hand. Er hasste das Gefühl, für die Stunden, die er mit ihm verbracht, in Snapes Schuld zu stehen. Nicht dass er es viel mehr zu genießen schien.

"Warum tust du das?", fragte er plötzlich.

Snape blickte von dem Kessel auf den er säuberte. "Trotz Ceres’ harter Arbeit wird mich kein Geschenk ewig am Leben halten. Und Hogwarts braucht einen anständigen Meister der Zaubertränke, Lupin kann unterrichten. Du mußt brauen."

"Aber was ist mit dem Wolfsbann?", fragte Black.

Snape nahm die Prioritäten des anderen Mannes zur Kenntnis und lächelte sardonisch. "March arbeitet mit mir daran einen Konservierungszauber zu verbessern um ihn länger als 12 Monate lagern zu können bevor er anfängt, abzubauen. Ich werde heute Abend anfangen, einen neuen Vorrat zu brauen.”

Sie hatten über eine Stunde lang zusammen gearbeitet, aber nun sah Black den anderen Mann zum ersten Mal wirklich als etwas anderes als eine Informationsquelle - und ein Ärgernis. Zu spät wurde ihm klar, dass für Snape zwei zusätzliche Wochen 14 zusätzliche schlaflose Nächte bedeuteten, bis zur Einführungszeremonie am 25. Albus’ Bestehen darauf, dass sie alle jeden Tag ein paar Stunden damit verbrachten "Spaß" zu haben, machte in Snapes Fall mehr Sinn, aber was Snape tat um sich zu entspannen war undenkbar...

"Gibt es etwas das ich tun kann um zu helfen?" Er erschrak selbst als er sich fragen hörte.

Snape drehte sich offensichtlich überrascht um.

"Ich habe das mit dem Waffenstillstand gemeint - auch wenn ich mich nicht immer daran erinnere.

Snape zuckte mit den Schultern. "Es gibt viel langweilige Vorbereitungsarbeiten."

"Ich komme."

"Im Endeffekt musste Snape beinahe eine Meisterklasse geben, als alle außer Madam Hooch und Professor Sprout auftauchten. Während Hermine und Black anfingen, die lange Liste der Utensilien und Zutaten zu sammeln, schrieb Lupin die Tränkezutaten auf eine Tafel, die er gemacht hatte, Snape erklärte den Hintergrund und die Entwicklungsschwierigkeiten des Wolfsbanntrankes, und Madam Pomfrey und Lupin besprachen mit ihm die medizinische Seite.

"Geht’s Snape gut?", flüsterte Black, als sie Riesenblutegel aus Sumatra in einem genauen 45 Grad Winkel schnitten. "Er sieht aus als ob er sich gleich übergibt."

"Das würden Sie auch, wenn Sie Albus Dumbledore einen Vortrag über Tränke halten würden - ganz zu schweigen von anderen, die Sie kennen seit Sie 11 Jahre alt sind”, gab Hermine zurück. "Still jetzt, ich will das nicht verpassen.”



***

Das erste Stadium war kurz nach ein Uhr morgens beendet. Snape sah müde aber leise erfreut mit sich aus, als er und Flitwick in einem See aus Pergamenten unten in Snapes Arbeitszimmer saßen und sie beide das Essen ignorierten, das alle versuchten ihnen aufzudrängen, um sich lieber zu unterhalten.

"Wenn es nicht Voldemort gäbe, könnten die Siebtklässler bei solchen Sitzungen dabei sein”, sagte Professor McGonagall verärgert. "Die Kompromisse, die Severus machen muß. Und ihre Ausbildung leidet darunter. Ich habe gehört, dass Sie gestern mit Poppy und Severus zum Freudenhaus gegangen sind, um Miniver Cheeve zu hören. Was halten Sie von ihm?"

"Nicht viel", sagte Hermine offen. "In der Tat erinnert er mich auf gewisse Weise an Gilderoy Lockhart. Madam Pomfrey hat den Boden mit ihm gewischt. Höflich natürlich. Dann machte Cheeve den Fehler, über Zauberstabgebrauch beim Tränkebrauen zu sprechen.”

"Oh, ich wünschte ich wäre dabei gewesen. Ich schätze, Severus machte sich nicht die Mühe, höflich zu sein”, sagte McGonagall erheitert.

"Es war wunderbar. Wenn man nicht Cheeve war, natürlich, aber ihm zuzuhören machte mir klar, dass ich noch mehr lesen muß”, fügte Hermine müde hinzu.

"Severus hat diese Wirkung auf die Leute. Himmel, schauen Sie auf die Uhr. Sie sollten im Bett sein."

"So müde bin ich nicht", sagte Hermine wahrheitsgemäß. "Ich habe letzte Nacht so viel gelernt und so viele Diskussionen gehört, dass mein Gehirn summt. Es dauert nur noch eine Woche bis zum 25.", flüsterte sie mit Blick auf Snapes gesenkten Kopf, während er und Flitwick einen ausgebleichten Text in einer Mischung aus Latein und einer der schwereren alten Koboldsprachen geschrieben war. "Ich denke immer wieder daran, wie viele meiner Mitschüler..."

Flitwicks Gehör war hervorragend. Er blickte auf. "Warum? Sicher wissen Sie, dass Voldemort selten jemanden vor seinem 18. Geburtstag nimmt. Oft wartet er länger als das."

Hermine starrte ihn an. "Aber am 25. ist das niemand aus unserer Klasse, ich habe nachgesehen, und ich bin die Älteste, und mein Geburtstag ist erst am 19. September - auch wenn es einen ganzen Haufen Leute gleich nach mir gibt. Also müssen es die sein, die letztes Jahr den Abschluß gemacht haben", sagte sie erleichtert.

"Also niemand, um den Sie sich Sorgen machen müssen", sagte Snape mit einem unangenehmen Blick im Gesicht.

Dumbledore betrachtete die spitzen Zehen seiner orangen Hausschuhe und McGonagall holte zischend Luft, machte aber keinen Versuch, dazwischen zu gehen.

Hermine zuckte zusammen und versuchte nicht sich zu verteidigen. Eine unangenehme Menge Wahrheit hatte in dieser bitteren Bemerkung gelegen. Ihre Hauptsorge betraf ihre Freunde, nicht frühere Schüler, von denen sie viele kaum gekannt hatte und die zum Teil sogar Fremde ohne Gesicht waren. Für viele Lehrer aber waren sie alles andere als gesichtslos. Während sie darauf geachtet hatten, vor ihr - mit offensichtlichem Grund - nicht über Schüler zu sprechen, war es unmöglich nicht zu bemerken, wie ernst sie ihre Verantwortung ihnen gegenüber nahmen - alle.

"Tut mir leid”, sagt sie leise. "Ich habe nicht nachgedacht.”

"Etwas das Sie sich im Unterricht nicht zur Gewohnheit werden lassen sollten”, sagte Snape giftig.

"Ja", gab sie zu. Die Erniedrigung brannte in ihrem Gesicht, weil sie wusste, dass er recht hatte."

"Wir alle müssen uns im Schuljahr anpassen”, sagte Professor Flitwick. Er warf Hermine ein so süßes Lächeln zu, dass es ihr erschüttertes Selbstvertrauen an den Punkt aufbaute, an dem sie sich in der Lage fühlte, die Frage zu stellen, die sie seit einiger Zeit besorgt hatte.

"Professor Flitwick, wissen Sie ob Harry mit Professor Sprout gesprochen hat - über Cedric Diggory, meine ich?"

"Ich weiß, dass er das nicht hat”, sagte er. "Und - aus offensichtlichen Gründen - hat Ceres gezögert, ihn anzusprechen."

"Wie wir alle", sagte Dumbledore. "Außer Severus, und den habe ich überstimmt.”

Trotz der Wichtigkeit dessen was sie besprachen grinste Hermine müde. "Ich dachte nicht, dass das jemand tun kann."

"Sie wissen, dass ich nur 3 Meter neben Ihnen sitze?", sagte Snape leise und streckte seine langen Beine aus, um es sich bequemer zu machen.

"Oh ja", sagte Hermine. Sie versuchte nicht zu bemerken wie eng seine schwarzen Hosen waren - die Länge seiner Beine und den leichten Abdruck seiner Genitalien. Als ihr klar wurde, dass das halbe Kollegium sie sehen konnte - ganz zu schweigen von Snape selbst - ließ sie ihren Blick ein Tischbein hinauf wandern, bevor sie sich langsam erlaubte, aufzublicken. Zu ihrer Erleichterung schien niemand bemerkt zu haben, was sie getan hatte.

"Harry denkt noch an Cedric?", fragte Dumbledore.

Auf einmal war es allzu leicht, sich auf etwas außer Snape zu konzentrieren. "Er sagte es nicht. Aber er spricht üblicherweise nicht über die Dinge, die ihm am meisten zu schaffen machen. Ich denke, er gibt sich die Schuld an Cedrics Tod."

Dumbledore sah Snape an. "Du hattest recht.”

"Er ist Lilys Sohn”, meinte Snape. "Und Potter hatte immer ein überaktives Gewissen.”

Es dauerte einen Augenblick bis Hermine merkte, dass er über Harrys Vater sprach - seinen Mitschüler. Was Snape technisch gesehen alt genug machte, um ihr Vater zu sein. Was absurd war. Hermine entschuldigte sich einig Minuten später und ging ins Bett, aber man konnte nicht sagen, dass sie gut schlief.



AUTHOR'S NOTE



'Ein verzweifelnder Mann sollte den Zuspruch seiner Freunde haben.'

- Hiob 6:14



Das Rezept für die Schnecken- und Zuckermischung gegen husten existiert wirklich - offensichtlich ist es ein altes Medikament der Channel Islands. Vermutlich sehr alt. . Fürchte, ich kann die Quelle nicht zitieren, da ich mein Notizbuch mit den Einzelheiten verloren und sie nie wiedergefunden habe.

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